1:1 Es war ein Mann in Bábylon mit Namen Jojakim;
1:2 der hatte eine Frau, die hieß Susanna, eine Tochter Hilkijas; die
war sehr schön und dazu gottesfürchtig.1:3 Denn sie hatte fromme Eltern, die sie nach dem Gesetz des Mose
unterwiesen hatten.1:4 Und Jojakim war sehr reich und hatte einen schönen Garten an seinem
Hause. Und die Juden kamen stets bei ihm zusammen, weil er der
Angesehenste von allen war.1:5 Es wurden aber im selben Jahr zwei Älteste aus dem Volk als Richter
bestellt; das waren solche Leute, von denen der Herr gesagt hatte:
Bosheit ging aus von Bábylon von den Ältesten und Richtern. In ihnen
sah man die Führer des Volks.1:6 Die kamen täglich zu Jojakim; und wer eine Streitsache hatte, mußte
dorthin vor sie kommen.1:7 Und wenn das Volk mittags weggegangen war, pflegte Susanna sich im
Garten ihres Mannes zu ergehen.1:8 Und als die beiden Ältesten sie täglich darin umhergehen sahen,
entbrannten sie in Begierde nach ihr1:9 und wurden darüber zu Narren und warfen die Augen so sehr auf sie,
daß sie nicht mehr zum Himmel aufsehen konnten und nicht mehr an
gerechte Urteile dachten.1:10 Sie waren beide zugleich für sie entbrannt, verrieten jedoch
einander ihre Leidenschaft nicht1:11 und schämten sich, einander ihre Begierde zu verraten; denn jeder
hätte sich gern zu ihr gelegt.1:12 Und sie warteten täglich gespannt auf sie, um sie nur sehen zu
können.1:13 Es sprach aber einer zum andern: Komm, laß uns heimgehen! Denn es
ist nun Essenszeit. Und sie gingen hinaus und trennten sich.
1:14 Danach kehrte jeder wieder um, und sie kamen an derselben Stelle
wieder zusammen. Als nun einer den andern nach dem Grund fragte,
bekannten sie beide ihre Begierde. Danach kamen sie miteinander
überein, darauf zu warten, wann sie die Frau allein finden könnten.
1:15 Und als sie auf einen günstigen Tag lauerten, kam Susanna nur mit
zwei Mägden, wie es ihre Gewohnheit war, in den Garten, um zu baden;
denn es war sehr heiß.1:16 Und es war kein Mensch im Garten außer den beiden Ältesten, die sich
heimlich versteckt hatten und auf sie lauerten.1:17 Und sie sagte zu ihren Mägden: Holt mir Öl und Salben und schließt
den Garten zu, damit ich baden kann!1:18 Und die Mägde taten, wie sie befohlen hatte, und schlossen den
Garten zu und gingen zur hinteren Tür hinaus, um ihr zu bringen, was
sie haben wollte; aber sie sahen die Ältesten nicht, denn die hatten
sich versteckt.1:19 Als nun die Mägde hinausgegangen waren, kamen die beiden Ältesten
hervor, liefen zu ihr und sagten:1:20 Siehe, der Garten ist zugeschlossen, und niemand sieht uns, und wir
sind in Liebe zu dir entbrannt; darum sei uns zu Willen!
Sir 23,25-281:21 Willst du aber nicht, so werden wir dich beschuldigen, daß wir
einen jungen Mann allein bei dir gefunden haben und daß du deine
Mägde deshalb hinausgeschickt hast.1:22 Da seufzte Susanna und sagte: In wie großer Bedrängnis bin ich!
Denn wenn ich das tue, so bin ich des Todes; tu ich's aber nicht,
so komme ich nicht aus euren Händen.1:23 Doch ich will lieber unschuldig in eure Hände fallen als gegen den
Herrn sündigen.1:24 Und Susanna fing an, laut zu schreien; aber die Ältesten schrien
gegen sie an.1:25 Und der eine lief hin zu der Tür des Gartens und öffnete sie.
1:26 Als nun die Leute im Haus das Geschrei im Garten hörten, liefen sie
durch die hintere Tür herbei, um zu sehen, was ihr widerfahren wäre.
1:27 Und als die Ältesten anfingen, gegen sie auszusagen, schämten sich
die Diener ihretwegen sehr; denn so etwas war bisher nie über
Susanna gesagt worden.1:28 Und am andern Tag, als das Volk im Hause Jojakims, ihres Mannes,
zusammenkam, da kamen auch die beiden Ältesten in der schändlichen
Absicht, Susanna dem Tod zu überliefern;1:29 und sie sagten vor allem Volk: Schickt hin und laßt Susanna, die
Tochter Hilkijas, Jojakims Frau, herholen! Da schickten sie hin.
1:30 Und sie kam mit ihren Eltern und Kindern und ihrer ganzen
Verwandtschaft.1:31 Sie aber war sehr schön von Gestalt und Angesicht;
1:32 darum ließen die Bösewichte ihr den Schleier wegreißen, mit dem sie
verhüllt war, um sich an ihrer Schönheit zu ergötzen.
1:33 Und alle, die bei ihr standen und sie sahen, weinten um sie.
1:34 Und die beiden Ältesten traten auf mitten unter dem Volk und legten
die Hände auf ihr Haupt.1:35 Sie aber weinte und hob die Augen auf zum Himmel; denn ihr Herz
vertraute auf den Herrn.1:36 Und die Ältesten fingen an und sagten: Als wir beide allein im
Garten umhergingen, kam sie hinein mit zwei Mägden und schloß den
Garten zu und schickte die Mägde fort.1:37 Da kam ein junger Mann zu ihr, der sich versteckt hatte, und legte
sich zu ihr.1:38 Als wir aber in einem Winkel im Garten solche Schande sahen, liefen
wir eilends hinzu und fanden sie beieinander.1:39 Aber den jungen Mann konnten wir nicht überwältigen; denn er war uns
zu stark und stieß die Tür auf und sprang davon.1:40 Sie aber ergriffen wir und fragten, wer der junge Mann wäre. Aber
sie wollte es uns nicht sagen. Das bezeugen wir.1:41 Und das Volk glaubte den beiden als Ältesten und Richtern im Volk,
und man verurteilte Susanna zum Tode.1:42 Sie aber schrie mit lauter Stimme: Herr, ewiger Gott, der du alle
Heimlichkeiten kennst und alle Dinge zuvor weißt, ehe sie geschehen,
Sir 42,18-201:43 du weißt, daß diese mich zu Unrecht beschuldigt haben. Und nun
siehe, ich muß sterben, obwohl ich doch nicht begangen habe, was sie
so bösartig gegen mich zusammengelogen haben.1:45 Und als man sie zum Tode führte, erweckte Gott den heiligen Geist
eines jungen Mannes, der hieß Daniel; der fing an, laut zu rufen:
Dan 4,51:47 Und die Menge wandte sich ihm zu und fragte ihn, was er mit solchen
Worten meinte.1:48 Er aber trat unter sie und sprach: Seid ihr Männer von Israel solche
Narren, daß ihr eine Tochter Israels verdammt, ehe ihr die Sache
erforscht und Gewißheit erlangt habt?1:49 Kehrt wieder um vors Gericht, denn diese haben sie zu Unrecht
beschuldigt!1:50 Und die Menge kehrte eilends wieder um. Und alle Ältesten sagten zu
Daniel: Setze dich her zu uns und berichte uns; denn dir hat Gott
gegeben, was er sonst nur dem Alter gibt.1:51 Und Daniel sagte zu ihnen: Stellt die beiden weit auseinander, so
will ich jeden für sich verhören!1:52 Als nun der eine vom andern getrennt war, rief er den einen und
sagte zu ihm: Du alter Bösewicht, jetzt treffen dich deine Sünden,
die du bisher begangen hast,1:53 als du ungerechte Urteile gesprochen und die Unschuldigen verdammt,
aber die Schuldigen losgesprochen hast, obwohl doch der Herr geboten
hat: Du sollst den Unschuldigen und Gerechten nicht töten.
Spr 17,15; 2. Mose 23,71:54 Hast du nun diese Frau gesehen, so sag doch: Unter welchem Baum hast
du die zwei beieinander gefunden? Er aber antwortete: Unter einer
Linde.Um ein Wortspiel des griechischen Textes wiederzugeben, reimte
Luther: »Unter einer Linden. (V. 55)... der Engel des Herrn wird
dich finden.«1:55 Da sagte Daniel: Ganz recht! Mit deiner Lüge bringst du dich selbst
um dein Leben. Denn schon hat der Engel des Herrn von Gott dein
Urteil empfangen und wird dich mittendurch spalten.
Apg 5,4-5; 1. Chr 21,15-161:56 Und er ließ ihn wegbringen und den andern vor sich kommen und sagte
zu ihm: Du Mann nach Kanaans und nicht nach Judas Art, die
Schönheit hat dich betört, und die Begierde hat dein Herz verkehrt.
3. Mose 18,3; 18,20; 18,281:57 So seid ihr mit den Töchtern Israels verfahren, und sie haben euch
aus Furcht zu Willen sein müssen. Aber diese Tochter Judas hat nicht
in eure Schlechtigkeit gewilligt.1:58 Nun sage mir: Unter welchem Baum hast du sie beieinander ertappt? Er
aber antwortete: Unter einer Eiche.Luther: »Unter einer Eichen. (V. 59)... der Engel des Herrn wird
dich zeich(n)en«.1:59 Da sagte Daniel: Ganz recht! Mit deiner Lüge bringst du dich selbst
um dein Leben. Der Engel des Herrn wartet schon mit seinem Schwert
und wird dich mittendurch hauen, um euch so beide zu vernichten.
1:60 Da fing das ganze Volk an, mit lauter Stimme zu rufen, und sie
priesen Gott, der denen hilft, die auf ihn hoffen und vertrauen.
1:61 Und sie erhoben sich gegen die beiden Ältesten, weil Daniel sie aus
ihren eignen Worten überführt hatte, daß sie falsche Zeugen waren.
1:62 Und man tat mit ihnen nach dem Gesetz des Mose, wie sie gedacht
hatten, ihrem Nächsten zu tun, und tötete sie. So wurde an diesem
Tage unschuldiges Blut errettet.1:63 Aber Hilkija und seine Frau lobten Gott um Susannas, ihrer Tochter,
willen, mit Jojakim, ihrem Mann, und der ganzen Verwandtschaft, daß
nichts Unehrenhaftes an ihr gefunden worden war.1:64 Und Daniel wurde groß vor dem Volk von dem Tage an und blieb es auch
weiterhin.2:1 Nach dem Tod des Königs Astyages kam das Königreich an Kyrus aus
Persien. Und Daniel war stets um den König und angesehener als
alle »Freunde des Königs«.2:2 Nun hatten die Bábylonier einen Götzen, der hieß Bel; dem mußte man
täglich opfern zwölf Sack Weizenmehl und vierzig Schafe und sechs
Eimer Wein.2:3 Selbst der König diente dem Götzen und ging täglich hin, um ihn
anzubeten; aber Daniel betete seinen Gott an.2:4 Und der König sagte zu ihm: Warum betest du nicht auch den Bel an?
Er aber sagte: Ich diene nicht den Götzen, die mit Händen gemacht
sind, sondern dem lebendigen Gott, der Himmel und Erde gemacht hat
und ein Herr ist über alles, was lebt.2:5 Da sagte der König zu ihm: Hältst du denn den Bel nicht für einen
lebendigen Gott? Siehst du nicht, wieviel er täglich ißt und trinkt?
2:6 Aber Daniel lachte und sagte: Mein König, laß dich nicht täuschen;
denn dieser Bel ist innen nur Ton und außen nur Kupfer und hat noch
nie etwas gegessen oder getrunken.2:7 Da wurde der König zornig und ließ seine Priester rufen und sprach
zu ihnen: Werdet ihr mir nicht sagen, wer dies Opfer verzehrt, so
müßt ihr sterben!2:8 Könnt ihr aber beweisen, daß der Bel es verzehrt, so muß Daniel
sterben; denn er hat den Bel gelästert. Und Daniel sprach zum König:
Es geschehe, wie du gesagt hast.2:9 Es gab aber siebzig Priester des Bel, ohne ihre Frauen und Kinder.
Und der König ging mit Daniel in den Tempel des Bel.
2:10 Da sagten die Priester des Bel: Siehe, wir wollen hinausgehen; und
du, König, sollst die Speise selbst hinstellen und den Trank selbst
mischen und hinsetzen und die Tür hinter dir zuschließen und mit
deinem eignen Ring versiegeln.2:11 Und wenn du morgen früh wiederkommst und findest, daß der Bel nicht
alles verzehrt hat, so wollen wir gern sterben; sonst muß Daniel
getötet werden, der uns verleumdet hat.2:12 Sie verließen sich aber darauf, daß sie einen geheimen Gang bis
unter den Opfertisch gemacht hatten; durch den gingen sie immer
wieder hinein und verzehrten, was da war.2:13 Als nun die Priester hinausgegangen waren, ließ der König dem Bel
die Speise vorsetzen. Aber Daniel befahl seinen Dienern, Asche zu
holen, und ließ sie durch den ganzen Tempel streuen vor dem König,
als er nur noch allein drin war. Danach gingen sie hinaus und
schlossen die Tür zu und versiegelten sie mit dem Ring des Königs
und gingen davon.2:14 Die Priester aber gingen in der Nacht hinein nach ihrer Gewohnheit
mit ihren Frauen und Kindern und aßen und tranken alles, was da war.
2:15 Und früh am Morgen stand der König auf und Daniel mit ihm.
2:16 Und der König fragte: Ist das Siegel unversehrt, Daniel?
2:17 Er aber antwortete: Ja, mein König. Und sobald die Tür aufgetan war,
sah der König auf den Tisch und rief mit lauter Stimme: Bel, du bist
ein großer Gott, und bei dir gibt es keinen Betrug, auch nicht
einen!2:18 Aber Daniel lachte und hielt den König zurück, damit er nicht
hineinging, und sagte: Sieh auf den Boden und erkenne, wessen
Fußtapfen das sind.2:19 Der König sagte: Ich sehe die Fußtapfen von Männern, Frauen und
Kindern.2:20 Da wurde der König zornig und ließ die Priester mit ihren Frauen und
Kindern ergreifen. Und sie mußten ihm die geheimen Gänge zeigen,
durch die sie ein- und ausgegangen waren und verzehrt hatten, was
auf dem Tisch lag.2:21 Und der König ließ sie töten und gab den Bel in Daniels Gewalt; der
zerstörte ihn und seinen Tempel.2:22 Es gab da auch einen großen Drachen, den die Bábylonier anbeteten.
2:23 Und der König sagte zu Daniel: Wie? Willst du von dem auch
behaupten, daß er nichts als ein eherner Götze ist? Siehe, er lebt
ja, denn er ißt und trinkt, und du kannst nicht behaupten, daß er
kein lebendiger Gott ist. Darum bete ihn an!2:24 Aber Daniel antwortete: Ich will den Herrn, meinen Gott, anbeten;
denn er ist der lebendige Gott.2:25 Du aber, mein König, erlaube es mir, dann will ich diesen Drachen
umbringen ohne Schwert und Spieß. Und der König sagte: Ja, es sei
dir erlaubt.2:26 Da nahm Daniel Pech, Fett und Haare und kochte es zusammen, machte
Fladen daraus und warf sie dem Drachen ins Maul; und der Drache
barst davon mitten entzwei. Und Daniel sagte: Seht, das sind eure
Götter!2:27 Als nun die Bábylonier das hörten, verdroß es sie sehr, und sie
machten einen Aufruhr gegen den König und sagten: Unser König ist
ein Jude geworden; denn er hat den Bel zerstört und den Drachen
getötet und die Priester umgebracht.2:28 Und sie traten vor den König und sagten: Gib uns Daniel heraus;
sonst werden wir dich und dein ganzes Haus umbringen!
2:29 Als nun der König sah, daß sie mit Gewalt auf ihn eindrangen, mußte
er ihnen Daniel herausgeben.2:30 Und sie warfen ihn zu den Löwen in den Graben; darin lag er sechs
Tage lang.2:31 Und es waren sieben Löwen im Graben; denen gab man täglich zwei
Menschen und zwei Schafe. Aber während dieser Tage gab man ihnen
nichts, damit sie Daniel fressen sollten.2:32 Es war aber ein Prophet, Habakuk, in Judäa; der hatte einen Brei
gekocht und Brot eingebrockt in eine tiefe Schüssel und ging damit
aufs Feld, um es den Schnittern zu bringen.2:33 Und der Engel des Herrn sprach zu Habakuk: Bring das Essen, das du
trägst, zu Daniel nach Bábel in den Löwengraben.2:34 Und Habakuk antwortete: Herr, ich habe die Stadt Bábel nie gesehen
und weiß nicht, wo der Graben ist.2:35 Da faßte ihn der Engel des Herrn beim Schopf, trug ihn im
Windesbrausen an den Haaren nach Bábel und setzte ihn oben am Graben
nieder.2:36 Und Habakuk rief: Daniel, Daniel, nimm das Essen, das dir Gott
gesandt hat!2:37 Und Daniel sprach: Gott, du denkst ja noch an mich und verläßt die
nicht, die dich lieben!2:38 Und er stand auf und aß. Aber der Engel Gottes brachte Habakuk
sogleich wieder an seinen Ort.2:39 Und der König kam am siebenten Tage, um Daniel zu beklagen. Und als
er zum Graben kam und hineinschaute, siehe, da saß Daniel mitten
unter den Löwen.2:40 Und der König rief laut: Herr, du Gott Daniels, du bist ein großer
Gott, und es gibt keinen andern außer dir!2:41 Und er ließ ihn aus dem Graben ziehen; aber die andern, die seinen
Tod gewollt hatten, ließ er in den Graben werfen; und sie wurden
sofort vor seinen Augen von den Löwen verschlungen.
Das Gebet Asarjas3:1 Und Asarja stand mitten im glühenden Ofen und tat seinen Mund auf
und betete:3:2 Gelobt seist du, Herr, du Gott unsrer Väter, und dein Name soll
gepriesen und verherrlicht werden ewiglich!3:3 Denn du bist gerecht in allem, was du an uns getan hast; alle deine
Werke sind beständig, und deine Wege sind gerade, und alle deine
Gerichte sind gerecht.3:4 Du tust uns recht, daß du uns bestraft hast mit all den Strafen, die
du über uns hast ergehen lassen und über Jerusalem, die heilige
Stadt unsrer Väter; ja, du tust recht und billig mit alledem um
unsrer Sünden willen.3:5 Denn wir haben gesündigt und böse gehandelt, weil wir von dir
gewichen sind. Und wir haben in allem schwer gesündigt
3:6 und deinen Geboten nicht gehorcht noch sie bewahrt und haben nicht
getan, wie du uns befohlen hast, damit es uns gutgehen sollte.
3:7 Darum hast du recht daran getan, daß du das alles über uns hast
kommen lassen und uns das alles angetan hast3:8 und uns übergeben hast den Händen unsrer Feinde, der gottlosen,
abtrünnigen Widersacher, und dem ungerechten, grausamsten König auf
Erden.3:9 Und nun dürfen wir unsern Mund nicht auftun: so sehr sind deine
Knechte und alle, die dich fürchten, zuschanden und zu Spott
geworden.3:10 Aber dennoch verstoße uns nicht ganz um deines heiligen Namens
willen, und verwirf deinen Bund nicht,3:11 und nimm deine Barmherzigkeit nicht von uns um Abrahams, deines
geliebten Freundes, willen und deines Knechtes Isaak und Israels,
deines Heiligen,3:12 denen du verheißen hast, ihre Nachkommen zu mehren wie die Sterne
am Himmel und wie den Sand am Ufer des Meers.3:13 Denn, Herr, wir sind geringer geworden als alle Heiden und sind
heute die Verachtetsten auf Erden um unsrer Sünden willen.
3:14 Wir haben jetzt keinen Fürsten, Propheten noch Vorsteher mehr und
weder Brandopfer noch Schlachtopfer noch Speisopfer noch Räucherwerk
und haben keine Stätte, wo wir vor dir opfern und Gnade finden
könnten;3:15 sondern mit betrübtem Herzen und demütigem Geist kommen wir vor
dich,3:16 als brächten wir Brandopfer von Widdern und Rindern und viel tausend
fetten Schafen. So wollest du unser Opfer heute vor dir gelten und
wohlgefällig sein lassen; denn du läßt nicht zuschanden werden, die
auf dich hoffen.3:17 Und nun kommen wir mit ganzem Herzen und suchen dein Angesicht mit
Furcht.3:18 Darum laß uns nicht zuschanden werden; sondern tu mit uns, Herr,
nach deiner Gnade und nach deiner großen Barmherzigkeit!
Dan 9,183:19 Und errette uns nach deinen Wundertaten und gib deinem Namen die
Ehre, daß sich alle schämen müssen, die deinen Knechten Leid antun,
3:20 und alle zuschanden werden mit ihrer großen Macht und ihre Gewalt
zerstört wird,3:21 damit sie erfahren, daß du, Herr, allein Gott bist, herrlich auf
dem ganzen Erdkreis.3:22 Und die Diener des Königs, die sie in den Ofen geworfen hatten,
hörten nicht auf, ihn mit Erdharz, Pech, Werg und dürren Reisern zu
heizen,3:23 und die Flamme, etwa neunundvierzig Ellen hoch, schlug oben aus dem
Ofen,3:24 fraß um sich und verbrannte die Chaldäer, die sie vor dem Ofen
erreichte.3:25 Aber der Engel des Herrn war zugleich mit Asarja und denen, die bei
ihm waren, in den Ofen gestiegen;3:26 hatte die Feuerflamme aus dem Ofen herausgestoßen und ließ es mitten
im Ofen so sein, als ob ein Wind wehte, der kühlen Tau bringt. So
rührte das Feuer sie überhaupt nicht an und fügte ihnen weder
Schmerz noch Schaden zu.3:27 Da fingen die drei wie mit einem Munde an zu singen, priesen und
lobten Gott in dem Ofen und sprachen:3:28 Gelobt seist du, Herr, du Gott unsrer Väter, und sollst gepriesen
und hoch gerühmt werden ewiglich!3:29 Gelobt sei dein herrlicher und heiliger Name und soll gepriesen und
hoch gerühmt werden ewiglich!3:30 Gelobt seist du in deinem heiligen, herrlichen Tempel und sollst
gepriesen und hoch gerühmt werden ewiglich!3:31 Gelobt seist du, der du sitzt über den Cherubim und siehst in die
Tiefen, und sollst gepriesen und hoch gerühmt werden ewiglich!
Ps 80,23:32 Gelobt seist du auf deinem königlichen Thron und sollst gepriesen
und hoch gerühmt werden ewiglich!3:33 Gelobt seist du in der Feste des Himmels und sollst gepriesen und
hoch gerühmt werden ewiglich!3:34 Lobt den Herrn, alle seine Werke, und preist und rühmt ihn ewiglich!
3:35 Ihr Himmel, lobt den Herrn, preist und rühmt ihn ewiglich!
3:36 Lobt den Herrn, ihr Engel des Herrn, preist und rühmt ihn ewiglich!
Ps 103,203:37 Alle Wasser droben am Himmel, lobt den Herrn, preist und rühmt ihn
ewiglich!3:38 Alle Heerscharen des Herrn, lobt den Herrn, preist und rühmt ihn
ewiglich!3:39 Sonne und Mond, lobt den Herrn, preist und rühmt ihn ewiglich!
3:40 Alle Sterne am Himmel, lobt den Herrn, preist und rühmt ihn
ewiglich!3:41 Regen und Tau, lobt den Herrn, preist und rühmt ihn ewiglich!
3:42 Alle Winde, lobt den Herrn, preist und rühmt ihn ewiglich!
3:43 Feuer und Hitze, lobt den Herrn, preist und rühmt ihn ewiglich!
3:44 Frost und Kälte, lobt den Herrn, preist und rühmt ihn ewiglich!
Tropfen und Flocken, lobt den Herrn, preist und rühmt ihn ewiglich!
3:45 Tag und Nacht, lobt den Herrn, preist und rühmt ihn ewiglich!
3:46 Licht und Finsternis, lobt den Herrn, preist und rühmt ihn ewiglich!
3:47 Eis und Frost, lobt den Herrn, preist und rühmt ihn ewiglich!
3:48 Reif und Schnee, lobt den Herrn, preist und rühmt ihn ewiglich!
3:49 Blitze und Wolken, lobt den Herrn, preist und rühmt ihn ewiglich!
3:50 Die Erde lobe den Herrn, sie preise und rühme ihn ewiglich!
3:51 Berge und Hügel, lobt den Herrn, preist und rühmt ihn ewiglich!
3:52 Alles, was auf der Erde wächst, lobe den Herrn, preise und rühme ihn
ewiglich!3:53 Ihr Quellen, lobt den Herrn, preist und rühmt ihn ewiglich!
3:54 Meer und Wasserströme, lobt den Herrn, preist und rühmt ihn
ewiglich!3:55 Walfische und alles, was sich im Wasser regt, lobt den Herrn, preist
und rühmt ihn ewiglich!3:56 Alle Vögel unter dem Himmel, lobt den Herrn, preist und rühmt ihn
ewiglich!3:57 Alle zahmen und wilden Tiere, lobt den Herrn, preist und rühmt ihn
ewiglich!3:58 Ihr Menschenkinder, lobt den Herrn, preist und rühmt ihn ewiglich!
3:59 Israel, lobe den Herrn, preise und rühme ihn ewiglich!
3:60 Ihr Priester des Herrn, lobt den Herrn, preist und rühmt ihn
ewiglich!3:61 Ihr Knechte des Herrn, lobt den Herrn, preist und rühmt ihn
ewiglich!3:62 Ihr Geister und Seelen der Gerechten, lobt den Herrn, preist und
rühmt ihn ewiglich!3:63 Ihr Heiligen und die ihr von Herzen demütig seid, lobt den Herrn,
preist und rühmt ihn ewiglich!3:64 Hananja, Asarja und Mischaël, lobt den Herrn, preist und rühmt ihn
ewiglich! Denn er hat uns erlöst aus dem Totenreich und uns errettet
vom Tode, er hat uns befreit aus dem glühenden Ofen und hat uns
mitten aus dem Feuer gerissen.3:65 Danket dem Herrn; denn er ist freundlich, und seine Güte währet
ewiglich.3:66 Alle, die den Herrn fürchten, lobt den Gott aller Götter, preist ihn
und rühmt, daß seine Güte ewiglich währt!