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00Inhalt
01MOSE1
02MOSE2
03MOSE3
04MOSE4
05MOSE5
06JOSUA
07RICHTER
08RUTH
09SAMUEL1
10SAMUEL2
11KOENIGE1
12KOENIGE2
13CHRONIK1
14CHRONIK2
15ESRA
15NEHEMIA
16ESTER
17HIOB
18PSALME
19SPRUECHE
20PREDIGER
21HOHELIED
22JESAJA
23JEREMIA
24KLAGEL
25HESEKIEL
26DANIEL
27HOSEA
28JOEL
29AMOS
30OBADJA
31JONA
32MICHA
33NAHUM
34HABAKUK
35ZEFANJA
36HAGGAI
37SACHARJA
38MALEACHI
39JUDIT
40WEISHEIT
41TOBIAS
42BARUCH
43JESUSSIR
44MAKKAB1
45MAKKAB2
46STESTER
47STZUDAN
48GEBETMAN
99ERKLAER
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Die Bibel : 40WEISHEIT
Ruf zur Gerechtigkeit und Weisheit

1:1 Habt Gerechtigkeit lieb, die ihr Land und Leute regiert! Denkt über

den Herrn nach in lauterem Sinn und sucht ihn mit aufrichtigem

Herzen!

1:2 Denn er läßt sich finden von denen, die ihn nicht versuchen, und

erscheint denen, die ihm nicht mißtrauen.
5. Mose 4,29; Joh 11,40

1:3 Denn verkehrtes Denken scheidet von Gott; und wird seine Macht

herausgefordert, so bestraft sie solche Narren.
Jes 59,2; Röm 1,21

1:4 Denn die Weisheit kommt nicht in eine arglistige Seele und wohnt

nicht in einem Leibe, der der Sünde verfallen ist.

Röm 7,18

1:5 Denn der heilige Geist, der ein Geist der Zucht ist, flieht die

Falschheit und weicht von den ruchlosen Gedanken und wird geschmäht,

wenn Ungerechtigkeit ihm naht.
Eph 4,30

1:6 Die Weisheit ist ein Geist, der den Menschen liebt; doch läßt sie

den Lästerer nicht unbestraft für seine Reden. Denn Gott ist Zeuge

seiner heimlichsten Gedanken und erkennt in Wahrheit sein Herz und

hört seine Worte.
Jer 17,10; Ps 139,2; Hebr 4,13

1:7 Der Erdkreis ist erfüllt vom Geist des Herrn, und der das All

umfaßt, hat Kenntnis von jedem Wort.

1:8 Darum kann keiner verborgen bleiben, der Unrechtes redet; und das

Recht, das ihn bestrafen soll, wird ihn nicht verfehlen.

1:9 Denn die Pläne des Gottlosen müssen vor Gericht, und seine Reden

sollen vor den Herrn kommen, damit seine Übertretungen bestraft

werden.

1:10 Denn das Ohr des eifernden Gottes hört alles, und das Gerede der

Murrenden bleibt nicht verborgen.
Jos 24,19
Ruf zum Leben

1:11 So hütet euch nun vor unnützem Murren und bewahrt die Zunge vor

böser Nachrede. Denn was ihr heimlich einander in die Ohren redet,

wird nicht unbestraft hingehen, und der Mund, der lügt, bringt sich

den Tod.
Spr 19,5; 19,9; Apg 5,1-11

1:12 Strebt nicht nach dem Tod durch euer verkehrtes Leben, und zieht

nicht das Verderben herbei durch das Werk eurer Hände.

(12-14) Kap 2,23-24; Hes 33,11; Röm 6,23; Jes 5,18

1:13 Denn Gott hat den Tod nicht gemacht und hat kein Gefallen am

Untergang der Lebenden;

1:14 sondern er hat alles geschaffen, daß es Bestand haben sollte; und

was in der Welt geschaffen ist, das ist gut, und es gibt nichts

darin, was Verderben wirkt, und der Tod hat auf der Erde kein Recht.

1. Mose 1,31
1:15 Denn die Gerechtigkeit kennt keinen Tod;

1:16 aber die Gottlosen zwingen ihn herbei mit Worten und mit Werken.

Denn sie halten ihn für ihren Freund und sehnen sich nach ihm; sie

schließen mit ihm einen Bund, weil sie es wert sind, ihm

anzugehören.
Jes 28,15; Spr 8,36
Gedanken der Gottlosen über das Leben
und ihr Spott über den Gerechten

2:1 Denn diese Leute, die so verkehrt denken, sagen untereinander: »Kurz

und voller Leid ist unser Leben, und wenn ein Mensch dahin soll, so

gibt es keine Rettung; auch weiß man von keinem, der aus dem

Totenreich befreit.
Hiob 14,10-12; Mt 20,28

2:2 Denn nur zufällig sind wir geworden, und nachher werden wir sein,

als wären wir nie gewesen. Denn der Atem in unsrer Nase ist nur

Rauch und unser Denken nur ein Funke, der aus dem Pochen unsres

Herzens entsteht.

2:3 Wenn er verloschen ist, so geht der Leib dahin wie Asche, und der

Geist zerflattert wie Luft.
Pred 3,20-21

2:4 Unser Name wird mit der Zeit vergessen, und niemand denkt mehr an

unser Wirken. Unser Leben fährt dahin, als wäre nur eine Wolke

dagewesen, und zergeht wie Nebel, der von den Strahlen der Sonne

verjagt und von ihrer Hitze zu Boden gedrückt wird.

2:5 Unsre Zeit geht vorbei wie ein Schatten, und wenn es mit uns zu Ende

ist, gibt es keine Wiederkehr; denn es steht unverbrüchlich fest,

daß niemand wiederkommt.

2:6 Kommt nun und laßt uns die Güter genießen, solange sie da sind, und

die Welt geschwind noch auskosten, solange wir jung sind.

1. Kor 15,32

2:7 Wir wollen mit bestem Wein uns füllen und uns salben, und keine

Frühlingsblume soll uns entgehen.
Jes 56,11-12

2:8 Laßt uns Kränze tragen von Rosenknospen, ehe sie welk werden.

2:9 Keine Wiese bleibe von unserm übermütigen Treiben verschont, damit

man überall merkt, wie ausgelassen wir gewesen sind. Denn das ist

unser Teil, und das ist unser Los.

2:10 Laßt uns den armen Gerechten unterdrücken und keine Witwe

verschonen; wir wollen uns nicht scheuen vor dem altersgrauen Haar

des Greises.
Am 8,4-6

2:11 Alles, was wir tun, das soll Recht sein; denn es zeigt sich, daß

Schwäche nichts ausrichtet.
Hab 1,11

2:12 So laßt uns dem Gerechten auflauern; denn er ist uns lästig und

widersetzt sich unserm Tun und schilt uns, weil wir gegen das Gesetz

sündigen, und hält uns vor, daß wir gegen die Zucht verstoßen.

Jer 11,18-19; Lk 11,54

2:13 Er behauptet, Erkenntnis Gottes zu haben, und rühmt sich, Gottes

Kind zu sein.

2:14 Er wird uns zum Vorwurf bei allem, was wir denken;

(14 und 15) 1. Petr 4,4

2:15 er ist uns unleidlich, wenn er sich nur sehen läßt. Denn sein Leben

unterscheidet sich von dem der andern, und ganz anders sind seine

Wege.

2:16 Als falsche Münze gelten wir ihm, und er meidet unsre Wege wie

Schmutz; er rühmt, wie es die Gerechten zuletzt gut haben werden,

und prahlt damit, daß Gott sein Vater sei.
Ps 37,37; Sir 23,1; 51,14

2:17 So laßt doch sehen, ob sein Wort wahr ist, und prüfen, was bei

seinem Ende geschehen wird.

2:18 Ist der Gerechte Gottes Sohn, so wird er ihm helfen und ihn

erretten aus der Hand der Widersacher.
(18-20) Mt 27,43

2:19 Durch Schmach und Qual wollen wir ihn auf die Probe stellen, damit

wir erfahren, wieviel er ertragen kann, und prüfen, wie geduldig er

ist.
Jak 5,6

2:20 Wir wollen ihn zu schimpflichem Tod verurteilen; denn dann wird ihm

gnädige Heimsuchung widerfahren, wie er sagt.«

2:21 Das alles denken sie - und irren; denn ihre Bosheit hat sie

verblendet,

2:22 so daß sie Gottes Geheimnisse nicht erkennen; auch haben sie nicht

die Hoffnung, daß ein frommes Leben belohnt wird, und sie achten die

Ehre für nichts, die untadeligen Seelen gegeben wird.

2:23 Denn Gott hat den Menschen zur Unvergänglichkeit geschaffen und

ihn zum Abbild seines eignen Wesens gemacht.
Kap 6,18-19; 2. Tim 1,10; 1. Mose 1,27

2:24 Aber durch des Teufels Neid ist der Tod in die Welt gekommen,

(24 und 25) 1. Mose 3,4; 3,19; Joh 8,44; Röm 5,12

2:25 und es müssen ihn erfahren, die ihm angehören.

Hoffnung des Gerechten - Hoffnungslosigkeit des Gottlosen

3:1 Aber die Seelen der Gerechten sind in Gottes Hand, und keine Qual

rührt sie an.
Joh 10,28-29

3:2 In den Augen der Unverständigen gelten sie als tot, und ihr

Abscheiden wird für Strafe gehalten

3:3 und ihr Weggehen von uns für Verderben; aber sie sind im Frieden.

3:4 Denn wenn sie auch nach Meinung der Menschen viel zu leiden haben,

so sind sie doch erfüllt von Hoffnung auf Unsterblichkeit.

2. Makk 7,9; 7,23; 7,36; 2. Kor 4,17 - 5,1

3:5 Sie werden ein wenig gezüchtigt, aber viel Gutes wird ihnen

widerfahren; denn Gott versucht sie und findet sie seiner wert.

(5 und 6) Sir 2,5; 1. Petr 1,6-7

3:6 Er prüft sie wie Gold im Schmelzofen und nimmt sie an wie ein

Ganzopfer.

3:7 Und zur Zeit ihrer gnädigen Heimsuchung werden sie aufleuchten und

aufsteigen wie Funken überm Stoppelfeld.
Dan 12,3

3:8 Sie werden die Heiden richten und über die Völker herrschen, und

der Herr wird König sein über sie in Ewigkeit.
1. Kor 6,2

3:9 Die auf ihn vertrauen, werden seine Zuverlässigkeit erfahren, und

die treu sind in der Liebe, werden bei ihm bleiben. Denn Gnade und

Barmherzigkeit wohnt bei seinen Heiligen, und er sucht seine

Auserwählten gnädig heim.
1. Joh 4,16; Kap 4,15

3:10 Aber die Gottlosen werden die Strafe empfangen, die ihnen nach ihrer

Gesinnung zukommt; denn sie beachten den Gerechten nicht und weichen

vom Herrn.

3:11 Denn wer Weisheit und Zucht verachtet, ist ein unglückseliger

Mensch. Ihre Hoffnung ist nichtig, und ihre Mühe ist umsonst, und

ihr Tun ist unnütz.

3:12 Ihre Frauen sind töricht und ihre Kinder böse. Verflucht ist, was

von ihnen geboren wird.
Auch der Gerechte kann kinderlos sein

3:13 Selig ist die Unfruchtbare, wenn sie unbefleckt ist und keine

verbotene Ehe kennengelernt hat; sie wird die Frucht dafür genießen

zu der Zeit, wenn die Menschen gerichtet werden.
Hebr 13,4

D. i. eine durchs Gesetz verbotene Ehe (vgl. 3. Mose 18,6-18; Esr

9,1-2).

3:14 Selig ist auch ein Entmannter, der nichts Unrechtes tut und nichts

Böses gegen den Herrn erdenkt; dem wird für seine Treue eine

auserlesene Gabe und ein besseres Los im Tempel des Herrn gegeben

werden.
Jes 56,3-5

3:15 Denn wer sich recht müht, empfängt herrliche Frucht, und aus

Einsicht wächst hervor, was ohne Tadel ist.

3:16 Aber die Kinder der Ehebrecher geraten nicht, und die Nachkommen aus

gesetzwidriger Ehe werden vertilgt.
Sir 23,32-35

3:17 Denn wenn sie auch lange leben, werden sie doch nichts gelten, und

ihr Alter wird zuletzt doch ohne Ehre sein.

3:18 Sterben sie aber bald, so haben sie nichts zu hoffen und keinen

Trost am Tage des Gerichts.

3:19 Denn die Ungerechten nehmen ein schlimmes Ende.

Ps 73,19

4:1 Besser ist's, keine Kinder zu haben, wenn man dabei in Tugend lebt;

denn sie bringt ewigen Ruhm und wird bei Gott und den Menschen

anerkannt.
Sir 16,1-3

4:2 Ist sie da, nimmt man sie zum Vorbild; ist sie aber nicht da, so

sehnt man sich nach ihr, und in der Ewigkeit zieht sie bekränzt

einher; denn sie hat im Ringen um einen herrlichen Kampfpreis

gesiegt.
1. Kor 9,24-25

4:3 Aber die kinderreiche Menge der Gottlosen ist nichts nütze, und

weil sie aus unechten Schößlingen hervorgegangen ist, kann sie nicht

tief wurzeln und keinen festen Grund gewinnen.
Sir 41,8-9

4:4 Und wenn sie auch eine Zeitlang an den Zweigen grünt, so wird sie

doch, weil sie auf lockerem Grund steht, vom Wind geschüttelt und

vom Sturm entwurzelt.

4:5 Die zu schwach gebliebenen Äste werden zerbrochen, und so wird ihre

Frucht unbrauchbar, zu unreif zum Essen, und taugt zu nichts.

4:6 Denn die Kinder, die in gesetzwidriger Ehe geboren werden, sind

Zeugen für die Schlechtigkeit ihrer Eltern im Gericht.

Der frühvollendete Gerechte

4:7 Wenn aber der Gerechte zu frühzeitig stirbt, so ist er doch in der

Ruhe.
Kap 3,1

4:8 Denn ein ehrenvolles Alter muß nicht lange währen und wird nicht

nach der Zahl der Jahre gemessen;

4:9 Einsicht ist für die Menschen das wahre graue Haar und ein

unbeflecktes Leben das rechte Greisenalter.

4:10 Der Gott wohlgefiel, wurde ihm lieb, und weil er unter Sündern

lebte, wurde er hinweggenommen;
(10 und 11) 1. Mose 5,21-24; Sir 44,16

4:11 er wurde entrückt, damit nicht Schlechtigkeit seinen Sinn verkehren

und Trug seine Seele verführen könnte.

4:12 Denn böse Beispiele verderben das Gute, und die lockende Begierde

verkehrt den arglosen Sinn.

4:13 Obwohl früh vollendet, hat er doch viele Jahre erfüllt.

4:14 Denn seine Seele gefiel dem Herrn; darum eilte sie fort von den

bösen Menschen.

4:15 Aber die Leute, die es sahen, beachteten es nicht und nahmen's

nicht zu Herzen, daß Gnade und Barmherzigkeit bei seinen

Auserwählten wohnt und daß er seine Heiligen gnädig heimsucht.

Jes 57,1; Kap 3,9

4:16 Es verurteilt aber der verstorbene Gerechte die lebenden Gottlosen

und der Frühvollendete den Ungerechten mit seinem hohen Alter.

4:17 Sie sehen wohl das Ende des Weisen, aber sie merken nicht, was der

Herr über ihn beschlossen und wofür er ihn bewahrt hat.

4:18 Sie sehen's wohl und achten's nicht. Aber der Herr wird sie

verlachen, und sie werden sterben, und man ehrt ihren Leichnam

nicht, und sie werden unter den Toten ewig zum Gespött.

Ps 2,4; Jes 14,4-21

4:19 Denn er wird sie zum Schweigen bringen und zu Boden stürzen und aus

ihrem Grund reißen, so daß sie ganz und gar vernichtet

4:20 und in der Qual sein werden; und die Erinnerung an sie wird

verlorengehen. Wenn ihre Sünden zusammengerechnet werden, dann

werden sie verzagt daherkommen, und ihre Missetaten werden ihnen

gegenübertreten und sie überführen.
Spr 10,7
Der Gerechte und der Gottlose im Endgericht

5:1 Dann wird der Gerechte in großer Zuversicht dastehen vor denen, die

ihn geängstigt haben und seine Mühen nicht gelten ließen.

5:2 Wenn sie ihn dann sehen, werden sie in Furcht und Schrecken geraten

und außer sich sein über seine Rettung, die sie nicht erwartet

hatten;
Offb 1,7

5:3 sie werden voller Reue untereinander sprechen und in Herzensangst

seufzen: »Das ist der, über den wir früher gelacht und gespottet

haben, wir Narren!
(3-7) Jes 53,3-9

5:4 Wir hielten sein Leben für unsinnig und sein Ende für ehrlos.

5:5 Wie konnte er nur zu den Söhnen Gottes gezählt werden, so daß sein

Erbteil bei den Heiligen ist?
Kol 1,12

5:6 Dann sind also wir vom Weg der Wahrheit abgeirrt, und das Licht der

Gerechtigkeit hat uns nicht geleuchtet, und die Sonne ist uns nicht

aufgegangen.

5:7 Wir sind unrechte und verderbliche Wege gegangen und haben unwegsame

Wüsten durchwandert, aber den Weg des Herrn haben wir nicht

erkannt.
Spr 22,5

5:8 Was hilft uns nun der Übermut? Was bringt uns nun der Reichtum samt

dem Prahlen ein?
1. Tim 6,17

5:9 Es ist alles dahingefahren wie ein Schatten und wie ein Gerücht, das

vorübergeht,

5:10 wie ein Schiff, das auf den Wasserwogen dahinfährt: wenn es vorüber

ist, kann man seine Spur nicht mehr finden und nicht die Bahá seines

Kiels in den Wellen.

5:11 Oder wie man bei einem Vogel, der durch die Luft fliegt, keine Spur

seines Weges finden kann: denn er regt sich und schlägt in die

leichte Luft, peitscht und zerteilt sie mit seinen Flügeln; aber

danach findet man in ihr kein Anzeichen seines Fluges mehr.

5:12 Oder wie wenn ein Pfeil abgeschossen wird zum Ziel: die

durchschnittene Luft schlägt sogleich wieder zusammen, so daß man

seine Bahá nicht mehr erkennen kann.

5:13 So haben auch wir, nachdem wir ins Leben gekommen sind und wieder

ein Ende genommen haben,

5:14 kein Zeichen der Tugend vorzuweisen; wir haben uns in unsrer Bosheit

verzehrt.«

5:15 Denn die Hoffnung des Gottlosen ist wie Staub, vom Winde zerstreut,

und wie feiner Schnee, vom Sturm getrieben, und wie Rauch, vom Winde

verweht, und wie man einen vergißt, der nur einen Tag lang Gast

gewesen ist.
Ps 1,4

5:16 Aber die Gerechten werden ewig leben, und der Herr ist ihr Lohn,

und der Höchste sorgt für sie.
1. Mose 15,1

5:17 Darum werden sie das Reich der Herrlichkeit und eine schöne Krone

aus der Hand des Herrn empfangen. Denn er wird sie mit seiner

Rechten beschirmen und mit seinem Arm verteidigen.

Mt 25,34; 2. Tim 4,8

5:18 Er wird seinen Eifer nehmen als Rüstung und die Schöpfung bewaffnen

zur Abwehr der Feinde.
(18-21) Jes 59,16-18; Eph 6,11-17

5:19 Er wird Gerechtigkeit anziehen als Panzer und unbestechliches

Gericht sich aufsetzen als Helm.

5:20 Er wird unüberwindliche Heiligkeit ergreifen als Schild,

5:21 er wird seinen strengen Zorn schärfen zum Schwert; mit ihm zusammen

aber wird die Welt kämpfen gegen die Toren.
Ri 5,20-21; Kap 16,17; Lk 21,25

5:22 Die Geschosse der Blitze werden gut gezielt dahinfliegen und aus den

Wolken wie von einem straff gespannten Bogen ins Ziel treffen.

5:23 Und wie aus einer Steinschleuder werden zornige Hagelschauer

herabstürzen. Die Wasser des Meeres werden toben gegen die Toren,

und die Ströme werden sie wild überfluten.
Kap 16,16

5:24 Der Geist göttlicher Kraft wird sich gegen sie erheben, und wie ein

Wirbelwind wird er sie zerstreuen.

6:1 Gesetzlosigkeit verwüstet das ganze Land, und Freveltat stürzt die

Throne der Herrscher.
Spr 14,34; 16,12; Jer 9,11-12
Die Regenten werden zur Weisheit ermahnt

6:2 So hört nun, ihr Könige, und versteht; lernt es, die ihr die ganze

Erde richtet;
Ps 2,10

6:3 horcht auf, die ihr herrscht über die Menge und die ihr prahlt mit

den Scharen eurer Völker!

6:4 Denn vom Herrn ist euch die Macht gegeben und die Gewalt vom

Höchsten, der fragen wird, wie ihr handelt, und erforschen, was ihr

plant.
Dan 2,21; Röm 13,1

6:5 Denn obwohl ihr Diener seines Reiches seid, habt ihr nicht recht

regiert und das Gesetz nicht gehalten und habt nicht nach dem Willen

Gottes gehandelt.

6:6 Er wird schrecklich und schnell über euch kommen, denn es ergeht ein

strenges Gericht über die Machthaber.
Dan 5,30

6:7 Denn dem Geringsten kann wohl Erbarmen widerfahren, aber die

Gewaltigen werden mit Gewalt zur Rechenschaft gezogen werden.

Jer 39,6-10

6:8 Denn der Herr des Alls wird niemand begünstigen noch irgendeine

Macht scheuen. Er hat die Kleinen und die Großen geschaffen und

sorgt für alle gleich.
Kap 12,13

6:9 Die Mächtigen aber werden streng verhört werden.

6:10 An euch nun, ihr Herrscher, ergehen meine Worte, damit ihr Weisheit

lernt und nicht in Sünde fallt.

6:11 Denn wer das Heilige heilig hält, der wird geheiligt werden, und wer

darin unterwiesen ist, der wird im Gericht bestehen.

6:12 Verlangt also nach meinen Worten; begehrt sie, so werdet ihr

Belehrung empfangen!

6:13 Die Weisheit ist strahlend und unvergänglich und läßt sich gern

erkennen von denen, die sie liebhaben, und läßt sich von denen

finden, die sie suchen.
Spr 8,17; Kap 1,2

6:14 Sie kommt denen entgegen, die sie begehren, und gibt sich ihnen zu

erkennen.

6:15 Wer sich früh zu ihr aufmacht, braucht nicht viel Mühe; denn er

findet sie vor seiner Tür sitzen.
Spr 8,1-3

6:16 Denn über sie nachdenken, das ist vollkommene Klugheit, und wer

ihretwegen sich wach hält, wird bald ohne Sorge sein.

6:17 Denn sie geht umher und sucht, wer ihrer wert ist, und erscheint ihm

freundlich auf seinen Wegen und begegnet ihm immer, wenn er über sie

nachsinnt.

6:18 Denn da ist Anfang der Weisheit, wo einer aufrichtig nach

Unterweisung verlangt; wer aber nach Unterweisung trachtet, der hat

die Weisheit lieb;
Kap 7,7

6:19 wer sie liebhat, der hält ihre Gebote; wo man aber die Gebote hält,

da ist unvergängliches Leben gewiß;
Spr 4,4-8; Joh 14,15; Mt 19,16-17

6:20 unvergängliches Leben aber bewirkt, daß man Gott nahe ist.

6:21 So führt das Verlangen nach Weisheit zu rechter Herrschaft.

6:22 Habt ihr nun Gefallen an Thron und Zepter, ihr Herrscher der

Völker,
(22 und 23) Spr 16,12

6:23 so haltet die Weisheit in Ehren, damit ihr für immer die Herrschaft

behaltet.

6:24 Was aber die Weisheit ist und wie sie entstand, will ich

verkündigen und euch ihre Geheimnisse nicht verbergen, sondern nach

ihr forschen von Anfang der Schöpfung an und will die Kenntnis von

ihr ans Licht bringen und will an der Wahrheit nicht vorbeigehen.

Spr 8,22-31; Kap 9,9; Sir 24,4-14

6:25 Denn ich will mit dem giftigen Neid nichts zu tun haben; denn er

hat nichts gemein mit der Weisheit.
Jak 3,14-17

6:26 Viele Weise aber sind Heil für die Welt, und ein kluger König ist

das Glück seines Volks.
Pred 5,8

6:27 Darum laßt euch unterweisen durch meine Worte, so werdet ihr Nutzen

haben.
Salomo empfängt und erfährt die Weisheit

7:1 Auch ich bin ein sterblicher Mensch wie alle andern, ein Nachkomme

des ersten aus Erde geschaffenen Menschen,

7:2 und bin Fleisch, im Mutterleib zehn Monate lang gebildet, im Blut

zusammengeronnen aus Mannessamen und der Lust, die im Beischlaf

dazukam.
Ps 139,13; Hiob 10,10-11

7:3 Auch ich habe, als ich geboren war, Atem geholt aus der Luft, die

allen gemeinsam ist, und bin gefallen auf die Erde, die alle in

gleicher Weise trägt; und Weinen ist wie bei den andern mein erster

Laut gewesen,

7:4 und bin in Windeln gelegt und voll Fürsorge aufgezogen worden.

7:5 Denn auch kein König hatte jemals einen andern Anfang seines Lebens,

7:6 sondern sie haben alle denselben Eingang in das Leben und auch den

gleichen Ausgang.
Hiob 1,21

7:7 Deshalb betete ich, und mir wurde Einsicht gegeben; ich rief den

Herrn an, und der Geist der Weisheit kam zu mir.
1. Kön 3,5-12

7:8 Ich achtete sie höher als Zepter und Throne, und Reichtum hielt ich

ihr gegenüber für nichts.

7:9 Im Vergleich zu ihr sah ich jeden Edelstein für wertlos an; denn

alles Gold ist vor ihren Augen nur geringer Sand, und Silber wird

vor ihr für Schmutz gehalten.
Hiob 28,15-19; Phil 3,8

7:10 Ich hatte sie lieber als Gesundheit und schöne Gestalt und zog sie

sogar dem Licht vor; denn der Glanz, der von ihr ausgeht, erlischt

nicht.

7:11 Zugleich aber kamen mit ihr alle Güter zu mir, und unermeßlicher

Reichtum war in ihrer Hand.
1. Kön 3,13

7:12 Ich wurde über alle diese Dinge fröhlich, weil die Weisheit sie mit

sich führte; ich wußte aber noch nicht, daß sie auch ihre Schöpferin

ist.

7:13 Arglos habe ich sie gelernt, neidlos teile ich sie aus; ich will

ihren Reichtum nicht verbergen.

7:14 Denn sie ist für die Menschen ein unerschöpflicher Schatz; die ihn

erwarben, erlangten Gottes Freundschaft, weil die Gaben sie

empfahlen, die die Unterweisung verleiht.
Vers 27

7:15 Gott aber gebe mir, nach seinem Sinn zu reden und so zu denken, wie

es solcher Gaben würdig ist. Denn er ist's, der auch die Weisheit

den Weg führt und den Weisen zurechthilft.

7:16 Denn in seiner Hand sind wir selbst und unsre Worte, dazu alle

Klugheit und Kenntnisse in mancherlei Fertigkeiten.

7:17 Denn er gab mir sichere Erkenntnis dessen, was ist, so daß ich den

Bau der Welt begreife und das Wirken der Elemente:

Sir 17,6-8

7:18 Anfang, Ende und Mitte der Zeiten; wie die Tage zu- und abnehmen;

wie die Jahreszeiten wechseln

7:19 und wie das Jahr umläuft und wie die Sterne stehen;

7:20 die Natur der Tiere und die Kraft der Raubtiere; die Macht der

Geister und die Gedanken der Menschen; die Vielfalt der Pflanzen und

die Kräfte der Wurzeln.
1. Kön 5,13

7:21 So erkannte ich alles, was verborgen und was sichtbar ist; denn die

Weisheit, die alles kunstvoll gebildet hat, lehrte mich's.

7:22 Denn es wohnt in ihr ein Geist, der verständig ist, heilig,

einzigartig, vielfältig, fein, behend, durchdringend, rein, klar,

unversehrt, freundlich, scharfsinnig, ungehindert, wohltätig,

(22 und 23) Kap 8,7; Jak 3,17

7:23 menschenfreundlich, beständig, gewiß, ohne Sorge; sie vermag alles,

sieht alles, und durchdringt selbst alle Geister, die verständig,

lauter und sehr fein sind.

7:24 Denn die Weisheit ist regsamer als alles, was sich regt, sie geht

und dringt durch alles - so rein ist sie.

7:25 Denn sie ist ein Hauch der göttlichen Kraft und ein reiner Strahl

der Herrlichkeit des Allmächtigen; darum kann nichts Unreines in sie

hineinkommen.

7:26 Denn sie ist ein Abglanz des ewigen Lichts und ein fleckenloser

Spiegel des göttlichen Wirkens und ein Bild seiner Güte.

Hebr 1,3; 1. Joh 1,5

7:27 Obwohl sie nur eine ist, kann sie doch alles. Und obwohl sie bei

sich selbst bleibt, erneuert sie das All, und von Geschlecht zu

Geschlecht geht sie in heilige Seelen ein und macht sie zu Freunden

Gottes und zu Propheten.
Vers 14; Jak 2,23

7:28 Denn niemanden liebt Gott außer dem, der mit der Weisheit lebt.

Sir 4,15

7:29 Denn sie ist herrlicher als die Sonne und übertrifft alle

Sternbilder. Verglichen mit dem Licht hat sie den Vorrang.

7:30 Denn das Licht muß der Nacht weichen, aber die Bosheit kann die

Weisheit nicht überwältigen.

8:1 Kraftvoll erstreckt sie sich von einem Ende zum andern und regiert

das All vortrefflich.
Der Lebensbund Salomos mit der Weisheit

8:2 Die Weisheit hab ich geliebt und gesucht von meiner Jugend an und

danach getrachtet, sie mir zur Braut zu nehmen, und ich hab ihre

Schönheit liebgewonnen.

8:3 Sie zeigt sich ihrer edlen Herkunft würdig, indem sie bei Gott lebt;

und der Herr aller Dinge hat sie lieb.
Spr 8,30

8:4 Denn sie ist in Gottes Wissen eingeweiht und wählt aus, was Gott

tut.
Kap 9,9

8:5 Ist aber Reichtum ein Gut, das man im Leben begehrt, was ist dann

reicher als die Weisheit, die alles schafft?

8:6 Ist's aber Klugheit, die etwas schafft, wer in aller Welt ist dann

ein größerer Meister als die Weisheit?

8:7 Hat aber jemand Gerechtigkeit lieb - so ist es die Weisheit, die die

Tugenden wirkt; denn sie lehrt Besonnenheit und Klugheit,

Gerechtigkeit und Tapferkeit, und nichts Nützlicheres als dies gibt

es im Leben für die Menschen.

8:8 Begehrt aber jemand Erfahrung und Wissen - so ist es die Weisheit,

die das Vergangene kennt und das Zukünftige errät. Sie versteht

sich auf gewandte Rede und weiß, Rätsel zu lösen. Zeichen und

Wunder erkennt sie im voraus und was Stunden und Zeiten bringen

werden.
1. Mose 40,8; 1. Kön 10,1-4

8:9 Ich habe daher beschlossen, sie mir zur Gefährtin zu nehmen, denn

ich wußte, daß sie mir ein Ratgeber zum Guten sein würde und ein

Trost in Sorgen und Traurigkeit.
Spr 7,4

8:10 Ich werde ihretwegen Ruhm beim Volk und Ehre bei den Alten haben,

obwohl ich jung bin.
1. Kön 3,7; 3,12; Ps 119,100; StzuDan 1,45-50

8:11 Ich werde als scharfsinnig gelten, wenn ich Recht spreche, und

Bewunderung finden bei den Mächtigen.
1. Kön 3,28; 1. Kön 5,14; 10,7

8:12 Wenn ich schweige, werden sie auf mich warten; wenn ich rede, werden

sie aufmerken; wenn ich weiterrede, werden sie die Hand auf ihren

Mund legen.
Hiob 29,9-11

8:13 Ich werde ihretwegen Unsterblichkeit empfangen und ein ewiges

Andenken bei denen hinterlassen, die nach mir kommen.

Dan 12,3

8:14 Ich werde Völker regieren, und Nationen werden mir untertan sein.

8:15 Grausame Tyrannen werden sich fürchten, wenn sie von mir hören; in

der Volksversammlung zeige ich mich tüchtig und im Krieg tapfer.

Kehre ich aber heim, so werde ich bei der Weisheit ruhen.

8:16 Denn mit ihr Umgang zu haben, bringt keinen Verdruß, und mit ihr

zusammenzuleben, keinen SchMirza sondern Lust und Freude.

8:17 Das bedachte ich bei mir und erwog es in meinem Herzen, daß die

Verwandten der Weisheit Unsterblichkeit
Kap 6,18-19

8:18 und ihre Freunde wahre Freude haben und daß durch die Arbeit ihrer

Hände unerschöpflicher Reichtum kommt und Klugheit durch steten

Umgang mit ihr und guter Ruf durch Teilnahme an ihren Worten; darum

ging ich umher und suchte, wie ich sie zu mir nehmen könnte.

8:19 Ich war aber ein wohlgestalteter junger Mann und hatte eine edle

Seele empfangen;
(19 und 20) Ps 51,7

8:20 oder vielmehr, da ich edel war, kam ich in einen unbefleckten Leib.

8:21 Als ich aber erkannte, daß ich die Weisheit nicht anders erlangen

könnte, als daß Gott sie mir gibt - und es war schon Klugheit, zu

wissen, von wem diese Gnadengabe kommt -, da wandte ich mich an den

Herrn, betete zu ihm und sprach von ganzem Herzen:

Salomos Gebet um Weisheit

9:1 Gott meiner Väter und Herr des Erbarmens, der du alle Dinge durch

dein Wort geschaffen
Ps 33,6; Joh 1,3

9:2 und den Menschen durch deine Weisheit bereitet hast, damit er

herrschen soll über die Geschöpfe, die von dir gemacht wurden,

1. Mose 1,26-28

9:3 und die Welt in Heiligkeit und Gerechtigkeit regieren und mit

aufrichtigem Herzen Gericht halten soll:

9:4 gib mir die Weisheit, die bei dir auf deinem Thron sitzt, und

verwirf mich nicht aus der Schar deiner Kinder.

9:5 Denn ich bin dein Knecht und der Sohn deiner Magd, ein schwacher

Mensch, der nur ein kurzes Leben hat und dem es an Einsicht fehlt

für Recht und Gesetz.

9:6 Denn selbst wenn einer unter den Menschenkindern vollkommen wäre, so

wird er doch nichts gelten, wenn ihm die Weisheit fehlt, die von dir

kommt.

9:7 Du hast mich erwählt zum König über dein Volk und zum Richter über

deine Söhne und Töchter;
(7 und 8) 2. Sam 7,12-13

9:8 du gebotest mir, einen Tempel zu bauen auf deinem heiligen Berge und

in der Stadt, in der du wohnst, einen Altar, ein Abbild des

heiligen Zeltes, das du schon von Anfang an bereitet hast.

2. Mose 25,8-9; 25,40

9:9 Und bei dir ist die Weisheit, die deine Werke kennt und die dabei

war, als du die Welt schufst, und die weiß, was dir wohlgefällig ist

und was recht ist nach deinen Geboten.
Kap 6,24

9:10 Schick sie herab von deinem heiligen Himmel, und sende sie von dem

Thron deiner Herrlichkeit, damit sie mir tätig zur Seite stehe, so

daß ich erkenne, was dir wohlgefällt;

9:11 denn sie weiß und versteht alles und wird mich mit Besonnenheit

leiten bei meinen Werken und mich behüten in ihrer Herrlichkeit.

9:12 Dann werden meine Werke angenehm sein, und ich werde dein Volk

gerecht richten und des Thrones meines Vaters würdig sein.

9:13 Denn welcher Mensch erkennt den Ratschluß Gottes? Oder wer kann

ergründen, was der Herr will?
Röm 11,34

9:14 Denn die Gedanken der sterblichen Menschen sind armselig und unsre

Vorsätze hinfällig.
Ps 146,4

9:15 Denn der vergängliche Leib beschwert die Seele, und die irdische

Hütte drückt den viel überlegenden Geist nieder.
Jes 38,12; 2. Kor 5,1-4

9:16 Wir erfassen kaum, was auf Erden ist, und begreifen nur schwer, was

wir in Händen haben. Was aber im Himmel ist, wer hat es erforscht?

Joh 3,12

9:17 Und wer hat deinen Ratschluß erkannt? Es sei denn, du hast Weisheit

gegeben und deinen heiligen Geist aus der Höhe gesandt.

1. Kor 2,9-16

9:18 Und so wurden die Erdenbewohner auf den rechten Weg gebracht und die

Menschen in dem unterwiesen, was dir gefällt,
9:19 und durch die Weisheit errettet.

Das rettende Walten der Weisheit von Adam bis Mose

10:1 Die Weisheit behütete den Ersterschaffenen, den Vater der Welt, als

er noch als einziger geschaffen war,
1. Mose 2,7-18

10:2 und errettete ihn aus seinem Fall und gab ihm Kraft, über alles zu

herrschen.
Kap 9,2

10:3 Als aber ein Ungerechter in seinem Zorn von ihr abfiel, ging er in

brudermörderischem Grimm zugrunde.
1. Mose 4,3-12

10:4 Als die Erde seinetwegen von der Sintflut überschwemmt wurde,

rettete die Weisheit sie wieder, indem sie den Gerechten auf einem

geringen Holz hindurchsteuerte.
1. Mose 6,5 - 8,19; 2. Petr 2,5; Kap 14,6

10:5 Sie erwählte den Gerechten, als die Völker ihrer einhelligen

Bosheit wegen verwirrt worden waren, und bewahrte ihn, so daß er vor

Gott untadelig blieb, und ließ ihn festbleiben gegenüber dem

Erbarmen mit seinem Sohn.
1. Mose 12,1-3; 1. Mose 11,1-9; 1. Mose 22,1-18

10:6 Die Weisheit rettete den Gerechten, als er beim Untergang der

Gottlosen vor dem Feuer floh, das auf die fünf Städte herabfiel;

(6 und 7) 1. Mose 19,1-29; 2. Petr 2,6-8

10:7 von ihrer Bosheit ist als Zeugnis noch rauchendes und ödes Land

vorhanden und Gewächse, die zur Unzeit Frucht bringen, und eine

Salzsäule, die dasteht als Denkmal einer ungläubigen Seele.

10:8 Denn die, die an der Weisheit vorbeigingen, schadeten nicht nur sich

selbst dadurch, daß sie das Gute nicht erkannten, sondern

hinterließen der Welt auch ein Denkmal ihrer Torheit, damit sie

nicht verborgen bleiben könnten in ihrem Irrtum.

10:9 Die Weisheit aber errettete die aus allen Nöten, die ihr dienen.

10:10 Sie leitete den Gerechten, der vor dem Zorn seines Bruders fliehen

mußte, auf geraden Wegen; sie zeigte ihm das Reich Gottes und gab

ihm zu erkennen, was heilig ist; sie ließ es ihm wohlgehen in seinem

mühevollen Dienst und mehrte den Ertrag seiner Arbeit.

(10 und 11) 1. Mose 27,41-45; 28,10-22; 30,25-43

10:11 Sie stand ihm bei gegenüber denen, die stärker waren und ihn

übervorteilten, und machte ihn reich;

10:12 sie bewahrte ihn vor seinen Feinden und beschützte ihn vor denen,

die ihm nachstellten; sie entschied einen schweren Kampf für ihn,

damit er erkannte, daß die Frömmigkeit mächtiger ist als alles.

1. Mose 31,1 - 32,33; 1. Tim 4,8

10:13 Die Weisheit ließ den Gerechten nicht im Stich, als er verkauft

wurde, sondern behütete ihn vor der Sünde; sie stieg mit ihm hinab

in die Grube
(13 und 14) 1. Mose 37,12-28; 39,7-23; 41,37-46

10:14 und verließ ihn nicht, als er in Fesseln lag, bis sie ihm das Zepter

des Königreichs brachte und Macht über die, die ihm Gewalt angetan

hatten; sie erwies die als Lügner, die ihn geschmäht hatten, und gab

ihm ewigen Ruhm.

10:15 Die Weisheit rettete das heilige Volk und die untadelige

Nachkommenschaft vor dem Volk, das sie bedrückte.
2. Mose 12,29-51; 2. Mose 1,6-14

10:16 Sie ging ein in die Seele des Dieners des Herrn und widerstand den

grausamen Königen durch Wunder und Zeichen.
2. Mose 4,10-16; 2. Mose 7,1 - 11,10

10:17 Sie belohnte die Heiligen für ihre Mühe und leitete sie auf

wunderbarem Wege und war ihnen am Tage ein Schutz und bei Nacht ein

Sternenlicht.
2. Mose 12,35-36; 2. Mose 13,21

10:18 Sie führte sie durchs Rote Meer und leitete sie durch große Wasser;

(18 und 19) 2. Mose 14,1-31

10:19 aber ihre Feinde ersäufte sie und warf sie wieder herauf aus der

Tiefe des Abgrunds.

10:20 Darum nahmen die Gerechten den Gottlosen ihre Waffen ab und

priesen, Herr, deinen heiligen Namen und lobten einmütig deine Hand,

die für sie stritt.
(20 und 21) 2. Mose 15,1-21; Mt 21,16

10:21 Denn die Weisheit öffnete den Mund der Stummen und machte die

Sprache der Unmündigen verständlich.

11:1 Sie ließ ihre Werke gelingen durch einen heiligen Propheten.

5. Mose 34,10-12; Hos 12,14
Die verschiedene Behandlung der Ägypter
und der Israeliten bei der Durstplage
(11,2-16; Kap 16,1 - 19,21)

11:2 Die Israeliten zogen durch eine unbewohnte Wüste und schlugen ihre

Zelte auf in der Einöde,
2. Mose 15,22; 15,27; 16,1

11:3 sie widerstanden ihren Feinden und erwehrten sich ihrer

Widersacher.
2. Mose 17,8-13

11:4 Als es sie dürstete, riefen sie dich an, und ihnen wurde Wasser

gegeben aus schroffem Fels, und sie löschten den Durst aus hartem

Stein.
2. Mose 17,3-6

11:5 Denn wodurch ihre Feinde bestraft wurden, eben dadurch geschah

ihnen Gutes, als sie Not litten.
Kap 18,8

11:6 Jene nämlich bestraftest du für den Befehl, die Kinder zu töten,

dadurch, daß du das immerfließende Wasser des Nils mit Blut

vermischtest;
2. Mose 1,22; 2. Mose 7,19-21

11:7 ihnen aber gabst du ganz unerwartet reichlich Wasser,

11:8 nachdem du ihnen vorher durch ihren Durst gezeigt hattest, wie du

die Widersacher bestrafst.

11:9 Denn als sie zwar versucht, dabei aber nur mit Gnaden gezüchtigt

worden waren, erkannten sie, wie die Gottlosen im Zorn gerichtet und

gequält wurden.

(9 und 10) 5. Mose 8,2-5; Jer 10,24-25; Hebr 12,4-11

11:10 Denn du hast sie wie ein Vater zurechtgewiesen und geprüft, jene

aber wie ein strenger König verhört und verdammt.

11:11 Und es wurden die, die dabei waren, wie die, die nicht dabei waren,

in gleicher Weise geplagt.

11:12 Denn es kam doppeltes Leid über sie und Seufzen, wenn sie an das

Vergangene dachten.

11:13 Denn als sie hörten, daß jenen Gutes durch das geschah, wodurch sie

selbst bestraft worden waren, spürten sie das Walten des Herrn.

11:14 Denn den sie einst ausgesetzt und ins Wasser geworfen und später

verspottet und abgewiesen hatten, über den mußten sie staunen, als

es am Ende so ausging, während sie selbst ganz anders als die

Gerechten Durst gelitten hatten.
2. Mose 2,3; 2. Mose 7,21

11:15 Zur Strafe für die törichten Gedanken, die aus ihrer

Ungerechtigkeit kamen und durch die sie verführt wurden,

unvernünftiges Gewürm und Ungeziefer anzubeten, sandtest du

unter sie eine Menge unvernünftiger Tiere,

(15 und 16) Kap 12,24; 15,18 - 16,1; 2. Mose 7,26 - 8,28

Röm 1,18-32

11:16 damit sie erkennen sollten: womit jemand sündigt, damit wird er auch

bestraft.
Gottes Erbarmen mit seiner Schöpfung

11:17 Denn deiner allmächtigen Hand, die die Welt aus ungestaltetem Stoff

geschaffen hat, fehlte es nicht an Macht, über sie eine Menge von

Bären kommen zu lassen oder mutige Löwen

1. Mose 1,2; 3. Mose 26,22; 2. Kön 2,24; 2. Kön 17,26

11:18 oder neugeschaffene, grimmige unbekannte Tiere, die Feuer speien

oder stinkenden Rauch schnauben oder schreckliche Funken aus den

Augen blitzen ließen
Hiob 41,10-13

11:19 und die ihnen nicht nur durch Verletzungen Verderben bringen,

sondern sie auch mit ihrem furchtbaren Anblick völlig vernichten

können.

11:20 Aber sie könnten auch ohne dies alles durch einen einzigen Hauch

fallen, verfolgt von der strafenden Gerechtigkeit und weggerafft

von dem Hauch deiner Macht.
Jes 11,4

11:21 Aber du hast alles nach Maß, Zahl und Gewicht geordnet. Denn deine

Kraft gewaltig zu erweisen ist dir allezeit möglich, und wer kann

der Macht deines Arms widerstehen?
Jes 40,26

11:22 Denn die ganze Welt ist vor dir wie ein Stäublein an der Waage und

wie ein Tropfen des Morgentaus, der auf die Erde fällt.

Jes 40,15

11:23 Aber du erbarmst dich über alle; denn du kannst alles, und du

übersiehst die Sünden der Menschen, damit sie sich bessern sollen.

Ps 130,4; Röm 2,4

11:24 Denn du liebst alles, was ist, und verabscheust nichts von dem, was

du gemacht hast; denn du hast ja nichts bereitet, gegen das du Haß

gehabt hättest.
Jak 1,17

11:25 Wie könnte etwas bleiben, wenn du nicht wolltest? Oder wie könnte

erhalten werden, was du nicht gerufen hättest?

11:26 Du schonst aber alles; denn es gehört dir, Herr, du Freund des

Lebens,
Kap 12,16; Hes 18,23; Joh 3,16

12:1 und dein unvergänglicher Geist ist in allem.

Gottes Nachsicht in der Bestrafung der Kanaaniter

12:2 Darum bestrafst du die, die fallen, nur leicht und warnst sie,

indem du sie an ihre Sünden erinnerst, damit sie von ihrer

Schlechtigkeit loskommen und an dich, Herr, glauben.

Hes 3,16-21

12:3 Denn als du den früheren Bewohnern deines heiligen Landes feind

warst,
(3-6) 5. Mose 18,9-12; Kap 14,23

12:4 weil sie die widerwärtigsten Dinge trieben, Zauberei und gottlose

Weihen,

12:5 wolltest du durch die Hände unsrer Väter die vertilgen, die

unbarmherzige Mörder ihrer Kinder waren

12:6 und die sich zu Opfermahlen von Menschenfleisch zusammentaten und

die sich mit Blut weihten in einer Opfergemeinde und die als Eltern

ihre hilflosen Kinder mit eigner Hand töteten,

12:7 damit das Land, das dir von allen das liebste ist, als würdige

Bewohner die Kinder Gottes aufnehmen könnte.

12:8 Dennoch schontest du sie, weil auch sie Menschen waren, und

sandtest deinem Heer Hornissen voraus, damit sie sie nur nach und

nach vertilgen sollten.
2. Mose 23,28-30

12:9 Es war dir zwar nicht unmöglich, die Gottlosen in einer Schlacht den

Gerechten zu unterwerfen oder durch schreckliche Tiere oder durch

ein hartes Wort auf einmal zu zerschmettern;

12:10 aber du richtetest sie nur nach und nach und gabst ihnen so

Gelegenheit zur Buße, obgleich du wohl wußtest, daß ihr Ursprung

böse und ihre Schlechtigkeit angeboren war und daß sich ihr Sinn

niemals mehr ändern würde.
Kap 11,23

12:11 Denn sie waren ein verfluchtes Geschlecht von Anfang an. So hast du

auch nicht darum, weil du jemand gescheut hättest, ihre Sünden

unbestraft gelassen.
1. Mose 9,24-25

12:12 Denn wer darf zu dir sagen: »Was tust du?« Oder wer kann deinem

Gericht widerstehen? Oder wer darf dich beschuldigen wegen des

Untergangs von Völkern, die du geschaffen hast? Oder wer darf kommen

und vor dich hintreten als Verteidiger für ungerechte Menschen?

Dan 4,32; Röm 9,20

12:13 Denn es gibt außer dir keinen Gott, der für alle sorgte, so daß du

beweisen müßtest, daß du nicht ungerecht richtest.

Kap 6,8

12:14 Es kann dir auch weder ein König noch ein Tyrann die Stirn bieten um

derer willen, die du bestrafst.

12:15 Weil du aber gerecht bist, so regierst du alle Dinge gerecht und

siehst es als deiner Majestät nicht würdig an, jemand zu verdammen,

der die Strafe nicht verdient hat.
Hes 18,20

12:16 Denn deine Stärke ist der Ursprung der Gerechtigkeit, und weil du

über alle Herr bist, so verschonst du auch alle.
Kap 11,23; 11,26

12:17 Denn an denen, die an die Vollkommenheit deiner Macht nicht glauben,

beweist du deine Stärke, und an denen, die davon wissen, bestrafst

du ihren Übermut.

12:18 Du aber, der du Herr bist über die Stärke, richtest mit Milde und

regierst uns mit viel Verschonen; denn du vermagst alles, wenn du

willst.

12:19 Dein Volk aber lehrst du durch solche Werke, daß der Gerechte

menschenfreundlich sein soll, und deine Söhne läßt du voll guter

Zuversicht sein, daß du ihnen für die Sünden Gelegenheit zur Buße

gibst.
Lk 6,35-36

12:20 Denn wenn du die Feinde deiner Kinder und die, die des Todes

schuldig waren, mit solcher Vorsicht und Schonung bestraft und ihnen

Zeit und Gelegenheit gegeben hast, von ihrer Schlechtigkeit zu

lassen:
Apg 17,26-27

12:21 mit wieviel größerer Sorgfalt richtest du deine Söhne, deren Vätern

du Eid und Bund voll guter Verheißungen gegeben hast!

12:22 Während du also uns erziehst, plagst du unsre Feinde tausendfach,

damit wir deine Güte bedenken, wenn wir richten, und auf deine

Barmherzigkeit trauen, wenn wir gerichtet werden.
Kap 11,9-10
Schwere Bestrafung nach vergeblicher Warnung

12:23 Daher quältest du auch die Ungerechten, die ein unverständiges

Leben führten, mit ihren eignen Götzen.
(23 und 24) Kap 11,15-16

12:24 Denn sie waren so weit auf Irrwege geraten, daß sie, betrogen wie

unverständige Kinder, die Tiere für Götter hielten, die unter den

verabscheuten Tieren die verächtlichsten sind.

12:25 Darum hast du ihnen wie unvernünftigen Kindern eine Strafe

geschickt, die sie zum Gespött machte.

12:26 Die sich aber durch Spott und Strafe nicht warnen lassen, werden das

verdiente Gericht Gottes erfahren.

12:27 Denn sie wurden eben durch die gequält, die sie für Götter hielten,

und als sie unter ihnen litten, ärgerten sie sich über sie und

erkannten nun deutlich den als den wahren Gott, den sie vorher

nicht erkennen wollten; darum kam auch das Äußerste an Strafe über

sie.
2. Mose 8,15; 2. Mose 5,2
Die Torheit des Götzendienstes

13:1 Es sind von Natur alle Menschen nichtig, die von Gott nichts wissen

und an den sichtbaren Gütern den, der wirklich Gott ist, nicht zu

erkennen vermögen und die, obwohl sie auf seine Werke achten, nicht

begreifen, wer der Meister ist,
Röm 1,18-21

13:2 sondern das Feuer oder den Wind oder die flüchtige Luft oder die

Sterne oder mächtige Wasser oder die Lichter am Himmel für Götter

halten, die die Welt regieren.
Hiob 31,26-28

13:3 Wenn sie aber an ihrer Schönheit sich freuten und sie darum für

Götter hielten, hätten sie wissen sollen, um wieviel herrlicher der

ist, der über das alles der Herr ist. Denn der aller Schönheit

Meister ist, hat das alles geschaffen.
Sir 43,30

13:4 Wenn sie aber schon über ihre Macht und Kraft staunten, hätten sie

merken sollen, um wieviel mächtiger der ist, der das alles bereitet

hat.

13:5 Denn es wird an der Größe und Schönheit der Geschöpfe ihr Schöpfer

wie in einem Bild erkannt.
Ps 104,1-2

13:6 Trotzdem sind sie nicht zu sehr zu tadeln; denn sie irren vielleicht

und suchen doch Gott und hätten ihn gern gefunden.

Apg 17,27

13:7 Denn sie gehen zwar mit seinen Werken um und erforschen sie, aber

sie lassen sich durch das, was vor Augen ist, gefangennehmen, weil

so schön ist, was man sieht.
13:8 Doch sind sie damit nicht entschuldigt.

13:9 Denn wenn sie so viel zu erkennen vermochten, daß sie die Welt

durchdringen konnten, warum haben sie nicht viel eher den Herrn über

das alles gefunden?

13:10 Aber die sind unglückselig und setzen ihre Hoffnung auf tote Dinge,

die Werke von Menschenhand als Götter anrufen, Gold und Silber,

kunstvoll verarbeitet, und Abbilder von Tieren oder unnütze Steine,

behauen in alter Zeit.

(10-19) Ps 115,3-9; Bar 6,4-73; StzuDan 2,4-6; 2,22-26

13:11 Oder es sägt ein Holzschnitzer ein handliches Stück Holz heraus,

schabt geschickt seine ganze Rinde ringsum ab, bearbeitet es

kunstgerecht und macht daraus ein Gerät, das für den Gebrauch im

Leben nützlich ist.

13:12 Die Abfälle von solcher Arbeit aber verbraucht er, um Speise zu

kochen und sich zu sättigen.

13:13 Ein Stück Abfall aber, das zu nichts taugt, ein krummes, mit Ästen

durchwachsenes Stück Holz nimmt er und schnitzt es mit Sorgfalt,

wenn er Muße hat, und gestaltet es mit Geschick, wenn er Ruhe hat,

und macht's dem Bild eines Menschen oder einem gewöhnlichen Tier

gleich.

13:14 Er bemalt es mit roter Farbe und färbt mit Schminke seine Oberfläche

rot, und wo ein Flecken daran ist, übermalt er ihn.

13:15 Und er macht ihm ein Haus, das seiner würdig ist, und bringt es an

der Wand an und befestigt es mit einem Stück Eisen.

13:16 Er sorgt dafür, daß es nicht umfällt; denn er weiß, daß es sich

selber nicht helfen kann, denn es ist ein Bild und bedarf der Hilfe.

13:17 Aber wenn er betet für sein Hab und Gut, für seine Ehe und für seine

Kinder, schämt er sich nicht, mit etwas Leblosem zu reden.

13:18 Er ruft das Schwache um Gesundheit an, bittet das Tote um Leben,

fleht zu dem Unfähigsten um Hilfe und zu dem um glückliche Reise,

was nicht einmal den Fuß gebrauchen kann;

13:19 und für sein Geschäft und sein Gewerbe und das Glück seiner Hände

ruft er das um Kraft an, dessen Hände ganz kraftlos sind.

14:1 Ebenso tut der, der sich einschiffen will und durch wilde Fluten zu

fahren gedenkt und ein Holz anruft, das viel morscher ist als das

Schiff, auf dem er fährt.

14:2 Denn es ist erfunden worden, um Handel zu treiben, und die

Künstlerin Weisheit hat es gebaut.

14:3 Aber deine Vorsehung, Vater, steuert es hindurch; denn du gibst

auch im Meer Wege und mitten in den Wellen sichere Fahrt

(3 und 4) Ps 107,23-32; Mt 8,26

14:4 und zeigst dadurch, wie du aus aller Not zu retten vermagst, damit

man ein Schiff besteigen kann, auch ohne die Kunst des Seemanns zu

verstehen.

14:5 Du willst aber, daß nicht ungenutzt bleibt, was du durch deine

Weisheit geschaffen hast. Deshalb vertrauen die Menschen ihr Leben

auch ganz geringem Holz an und werden auf einem Floß gerettet, wenn

sie durch die Meereswellen fahren.
(5 und 6) Kap 10,4

14:6 Denn auch vor alters, als die hochmütigen Riesen umkamen, flüchteten

die, an denen die Hoffnung der Welt hing, auf ein Floß, das deine

Hand lenkte, und hinterließen so der Welt die Stammeltern für ein

neues Geschlecht.

14:7 Denn ein solches Holz, das einer gerechten Sache dient, soll

gesegnet sein;
1. Petr 2,24

14:8 aber verflucht soll das sein, was mit Händen geschnitzt ist, wie

auch der, der es schnitzte; dieser, weil er's machte, jenes, weil es

Gott genannt wird, obwohl es doch vergänglich ist.

5. Mose 27,15

14:9 Denn Gott sind beide gleich verhaßt, der Gottlose und sein gottloses

Werk;

14:10 denn das Werk wird samt dem Meister bestraft werden.

14:11 Darum werden auch die Götzen der Heiden heimgesucht; denn sie sind

in der Schöpfung Gottes zum Greuel und zum Ärgernis für die Seelen

der Menschen geworden und zum Fallstrick für die Füße der

Unverständigen.
Jer 46,25

14:12 Denn Götzenbilder zu ersinnen ist der Anfang der Hurerei, und sie

zu erfinden ist des Lebens Verderben.
Hes 16,17

14:13 Von Anfang an sind sie nicht gewesen und werden auch nicht ewig

bleiben;

14:14 sondern durch eitlen Wahn der Menschen sind sie in die Welt

gekommen, und darum ist ihnen auch ein schnelles Ende zugedacht.

14:15 Denn als ein Vater über seinen Sohn, der ihm allzu früh genommen

wurde, Leid und SchMirzan trug, ließ er ein Bild machen und

verehrte den, der längst tot war, jetzt als Gott und stiftete für

die Seinen geheime Gottesdienste und Feiern.
2. Makk 11,23

14:16 Danach festigte sich mit der Zeit solch gottloser Brauch und wurde

wie ein Gesetz gehalten. Auch mußte man Bilder verehren auf das

Gebot der Tyrannen hin.
Dan 3,1-7

14:17 Die Leute konnten sie nicht von Angesicht zu Angesicht ehren, weil

sie zu ferne wohnten, und machten sich aus der Ferne eine

Vorstellung von ihrem Aussehen und fertigten ein sichtbares Bild des

Königs an, den sie ehren wollten, damit sie durch ihren Eifer dem

Abwesenden schmeichelten, als ob er anwesend wäre.

14:18 Damit er noch mehr verehrt würde, lockte der Ehrgeiz der Künstler

auch die an, die ihn nicht kannten.

14:19 Denn der, der vielleicht dem Fürsten gefallen wollte, machte das

Bild durch seine Kunst so, daß es nicht nur ähnlich, sondern auch

schön aussah.

14:20 Die Menge aber, die von der Anmut des Werkes angezogen wurde, hielt

jetzt den für einen Gott, der kurz zuvor nur als Mensch geehrt

worden war.

14:21 Dies wurde zu einer Gefahr für das Leben: wenn den Leuten etwas

Schlimmes zugestoßen war oder wenn sie den Tyrannen dienen mußten,

gaben sie den Steinen und dem Holz den Namen, der keinem andern

gebührt.
Jer 2,27; Offb 9,20; 16,9

14:22 Sodann ließen sie sich nicht daran genügen, daß sie in der

Erkenntnis Gottes irrten, sondern, obwohl sie in ihrer Unwissenheit

wie im Kriege lebten, nannten sie das auch noch Frieden.

Jer 6,13-15; 7,9-10

14:23 Denn entweder töten sie ihre Kinder zum Opfer oder kommen zu

Gottesdiensten zusammen, die sie geheimhalten müssen, oder feiern

wilde Gelage nach absonderlichen Satzungen
Kap 12,3-6

14:24 und halten so weder ihren Wandel noch ihre Ehen rein, sondern einer

tötet den andern mit List oder kränkt ihn durch Ehebruch;

14:25 und überall herrschen ohne Unterschied Blutvergießen, Mord,

Diebstahl, Betrug, Schändung, Untreue, Streit, Meineid, Beunruhigung

der Guten,
(25 und 26) Röm 1,26-32

14:26 Undank, Befleckung der Seelen, widernatürliche Unzucht, Zerrüttung

der Ehen, Ehebruch und Ausschweifungen.

14:27 Denn den namenlosen Götzen zu dienen, das ist Anfang, Ursache und

Ende alles Bösen.

14:28 Feiern sie ein Fest, so geraten sie in Raserei; weissagen sie, so

ist's lauter Lüge. Sie leben nicht recht und schwören leichtfertig

falsche Eide.

14:29 Denn weil sie an leblose Götzen glauben, fürchten sie keinen

Schaden, wenn sie falsch schwören.

14:30 Doch wird für beides gerechte Strafe über sie kommen: dafür, daß sie

nicht recht von Gott denken, weil sie sich zu den Götzen halten, und

dafür, daß sie unrecht und falsch schwören und Frömmigkeit

verachten.

14:31 Denn über die Bosheit der Ungerechten kommt nicht die Macht derer,

bei denen sie schwören, sondern immer die Strafe, die sie mit ihrem

Sündigen verdienen.
Am 8,14

15:1 Aber du, unser Gott, bist freundlich und treu und geduldig und

regierst alles mit Barmherzigkeit.
2. Mose 34,6

15:2 Wenn wir auch sündigen, gehören wir doch dir und kennen deine

Macht. Weil wir aber wissen, daß wir dir angehören, sündigen wir

nicht.
1. Joh 3,6

15:3 Denn dich kennen ist vollkommene Gerechtigkeit, und von deiner Macht

wissen ist die Wurzel der Unsterblichkeit.
Joh 17,3

15:4 Denn uns verführen nicht die arglistigen Einfälle der Menschen noch

die unnütze Arbeit der Maler, nämlich eine Gestalt, die mit

mancherlei Farbe beschmiert ist,

15:5 deren Anblick die Unverständigen reizt, so daß sie Verlangen haben

nach dem leblosen und toten Bild.

15:6 Denn die es anfertigen und die danach verlangen und die es verehren,

lieben das Böse und sind dessen wert, worauf sie hoffen.

15:7 Denn auch ein Töpfer, der den weichen Ton mühevoll knetet, macht

jedes Gefäß zu unserm Gebrauch. Er macht aber aus demselben Ton

Gefäße, die zu sauberen Zwecken dienen, und andere zu gegenteiligen

Zwecken, alle in gleicher Weise. Wozu aber jedes einzelne von den

Gefäßen dann gebraucht wird, darüber entscheidet der Töpfer.

Röm 9,21

15:8 Aber es ist ein böses Werk, wenn er aus demselben Ton einen

nichtigen Gott macht, wo er doch selbst nicht lange zuvor aus Erde

geschaffen worden ist und nach kurzer Zeit wieder dahinfährt, von

wo er genommen worden ist, wenn die anvertraute Gabe der Seele

zurückgefordert wird.
Pred 12,7; Lk 12,20

15:9 Aber das macht ihm keine Sorge, daß er davon muß und daß er ein

kurzes Leben hat, sondern er wetteifert mit den Gold- und

Silberschmieden und ahmt die Erzgießer nach und hält es für eine

Ehre, Trugbilder zu machen.
Ps 39,5

15:10 Die Gedanken seines Herzens sind wie Asche, und seine Hoffnung ist

geringer als Erde und sein Leben verächtlicher als Ton,

Hiob 13,12; Jes 44,20

15:11 weil er den nicht kennt, der ihn geschaffen und der ihm die wirkende

Seele eingehaucht und den lebendigen Geist eingeblasen hat;

15:12 er hält vielmehr unser menschliches Leben für ein Spiel und unser

menschliches Treiben für einen Jahrmarkt; denn er gibt vor, man

müsse überall Gewinn suchen, auch aus bösen Dingen.

1. Kor 10,7; Apg 19,24-26

15:13 Solch einer weiß besser als alle andern, daß er sündigt, wenn er

zerbrechliche Gefäße und Bilder aus irdischem Stoff schafft.

15:14 Alle aber sind sie törichter und elender als ein kleines Kind -

nämlich die Feinde deines Volks, die es unterdrücken -,

Ps 8,3

15:15 da sie alle Götzenbilder der Heiden für Götter halten, die mit ihren

Augen nicht sehen, mit ihren Nasen nicht Luft holen, mit ihren Ohren

nicht hören, mit ihren Fingern an den Händen nicht fühlen können und

deren Füße zu faul zum Gehen sind.
Ps 115,4-7

15:16 Denn ein Mensch hat sie gemacht, und einer, dem der Geist nur

geliehen ist, hat sie gebildet.
Vers 8

15:17 Ein Mensch kann ja nicht einmal einen Gott machen, der wenigstens

einem lebendigen Menschen gleich ist; sondern weil er sterblich ist,

schafft er nur etwas Lebloses mit seinen ruchlosen Händen. Denn er

selbst ist ja besser als das, was er verehrt; denn er lebt doch,

jenes aber nie.

15:18 Sie verehren sogar die feindseligsten Tiere, die, an ihrem Verstand

gemessen, noch tiefer stehen als die andern.
Kap 11,15-16

15:19 Auch sind sie nicht schön wie andre Tiere, so daß man an ihrem

Anblick Gefallen haben könnte; vielmehr ist ihnen das Lob und der

Segen Gottes verlorengegangen.
1. Mose 3,14-15
Die verschiedene Behandlung der Ägypter und

der Israeliten bei sechs weiteren Plagen (Kapitel 16,1 - 19,21)

Plage durch Hunger - Speisung mit Wachteln

16:1 Darum wurden die Ägypter mit Recht durch solche Tiere geplagt und

durch eine Menge Ungeziefer gequält.
Kap 11,15-16

16:2 Statt solcher Plage tatest du deinem Volk Gutes und bereitetest ihm,

weil es danach Verlangen trug, eine wunderbare Speise, nämlich

Wachteln, zur Nahrung;
2. Mose 16,12-13

16:3 so sollte den Ägyptern, wenn sie nach Nahrung verlangten, wegen des

scheußlichen Anblicks der Tiere, die ihnen gesandt wurden, die

natürliche Lust am Essen vergehen; die Israeliten aber, die nur

kurze Zeit Mangel litten, sollten eine wunderbare Speise empfangen.

2. Mose 7,26-29

16:4 Denn es sollte über die, die so tyrannisch handelten, ein

unabwendbarer Mangel kommen; diesen aber sollte nur gezeigt werden,

wie ihre Feinde gequält wurden.

Tod durch Insektenstich - Rettung vom Schlangenbiß

16:5 Es kamen zwar über die Israeliten auch böse, zornige Tiere, und

sie wurden gebissen und vernichtet durch die sich krümmenden

Schlangen.
(5-7) 4. Mose 21,4-9; Joh 3,14-15

16:6 Doch blieb dein Zorn nicht bis zum Ende, vielmehr wurden sie nur

kurze Zeit zur Warnung erschreckt und erhielten ein rettendes

Zeichen, damit sie an das Gebot deines Gesetzes denken sollten.

16:7 Denn die sich zu diesem Zeichen hinwandten, die wurden errettet,

nicht durch das, was sie anschauten, sondern durch dich, den

Heiland aller Menschen.
1. Tim 4,10

16:8 Und damit bewiesest du unsern Feinden, daß du es bist, der aus allem

Unheil erlösen kann.
2. Mose 15,26

16:9 Denn über die Ägypter kam durch Heuschrecken und Fliegen Tod und

Verderben, und sie konnten keine Hilfe für ihr Leben finden; denn

sie hatten's verdient, von solchen Tieren geplagt zu werden.

2. Mose 10,12-15; Offb 9,3; 2. Mose 8,16-20

16:10 Aber deinen Kindern konnten auch die Zähne der giftigen Drachen

nicht schaden; denn deine Barmherzigkeit trat dazwischen und machte

sie gesund.
Vers 5-6

16:11 Denn sie wurden dadurch angestachelt, an deine Worte zu denken, und

wurden schnell wieder geheilt, damit sie nicht in tiefes Vergessen

versinken, sondern deinen Wohltaten zugewandt bleiben sollten.

16:12 Denn es heilte sie weder Kraut noch Pflaster, sondern dein Wort,

Herr, das alles heilt.
Ps 107,20; Mt 8,8

16:13 Denn du hast Gewalt über Leben und Tod; und du führst hinunter zu

den Pforten des Totenreichs und führst wieder herauf.

5. Mose 32,39; Tob 13,2

16:14 Wenn aber ein Mensch in seiner Bosheit jemanden tötet, so kann er

den entflohenen Geist nicht zurückholen und die hingeraffte Seele

nicht wieder befreien.
Plage mit Unwetter - Speisung mit Manna

16:15 Aber unmöglich ist's, deiner Hand zu entfliehen.

Ps 139,7

16:16 Denn die Gottlosen, die dich nicht kennen wollten, sind durch deinen

mächtigen Arm gegeißelt worden, als sie durch ungewöhnliche

Regengüsse, Hagelschläge und Unwetter, denen sie nicht entgehen

konnten, verfolgt und vom Feuer verzehrt wurden.
2. Mose 9,22-26

16:17 Und das war das Verwunderlichste, daß das Feuer noch stärker im

Wasser brannte, das doch sonst alles auslöscht. Denn die Schöpfung

streitet für die Gerechten.
Kap 19,19; Kap 5,18; 5,21

16:18 Zuweilen nämlich brannte die Flamme schwächer, um nicht die Tiere

zu verbrennen, die gegen die Gottlosen geschickt worden waren; sie

sollten ja sehen und erkennen, daß sie von Gottes Gericht so

bedrängt wurden.
2. Mose 8,1; 8,12; 8,20

16:19 Zuweilen aber brannte die Flamme im Wasser stärker als sonst, um die

Früchte des ungerechten Landes zu verderben.

16:20 Dagegen nährtest du dein Volk mit Engelspeise, und unermüdlich

gewährtest du ihnen Brot vom Himmel, das ihnen Genuß bereitete und

jedem nach seinem Geschmack war.
Ps 78,25; 2. Mose 16,4; 16,13-15; 16,31

16:21 Denn deine Gabe machte offenbar, wie freundlich du zu deinen Kindern

bist. Denn jedem, der davon aß, verwandelte sie sich nach seinem

Verlangen in das, was er gern wollte.

16:22 Schnee und Eis hielten das Feuer aus und schmolzen nicht, damit man

erkennen sollte, wie die Früchte der Feinde vom Feuer vernichtet

wurden, das im Hagel brannte und in den Regengüssen aufblitzte,

Kap 19,20; 2. Mose 16,14; 16,23; 2. Mose 9,24-25

16:23 und wie dasselbe Feuer seine eigne Kraft vergessen mußte, damit die

Gerechten sich nähren konnten.

16:24 Denn die Schöpfung, die dir als dem Schöpfer dient, steigert ihre

Kräfte, um die Ungerechten zu bestrafen, und mindert sie, um denen

wohlzutun, die dir vertrauen.
Sir 39,29-32

16:25 Darum ließ sie sich auch damals in mancherlei verwandeln und diente

damit dir, der mit seinen Gaben alle nährt, nach dem Wunsch und der

Bitte eines jeden,

16:26 damit deine Kinder, die du, Herr, liebhast, lernen, daß nicht die

verschiedenen Früchte den Menschen ernähren, sondern daß dein Wort

die erhält, die an dich glauben.
5. Mose 8,3

16:27 Denn das, was vom Feuer nicht verzehrt wurde, zerschmolz, sobald es

von einem flüchtigen Strahl der Sonne erwärmt wurde,

2. Mose 16,21

16:28 damit deutlich würde, daß man, ehe die Sonne aufgeht, dir danken

soll und vor dich treten, wenn es hell wird.
Ps 5,4; 57,9; Mk 1,35

16:29 Denn die Hoffnung des Undankbaren wird wie Reif und Frost vergehen

und wie unnützes Wasser wegfließen.
Kap 5,15
Finsternis - Licht und Feuersäule

17:1 Groß und unaussprechbar sind deine Gerichte, Herr; darum gingen

auch die Unbelehrbaren in die Irre.
2. Mose 7,3-4; Röm 11,33

17:2 Denn als die Ungerechten meinten, das heilige Volk unterdrücken zu

können, wurden sie Gebundene der Finsternis und Gefangene einer

langen Nacht und lagen eingeschlossen unter ihren Dächern, auf der

Flucht vor der ewigen Vorsehung.
2. Mose 10,21-23; Mt 22,13

17:3 Denn als sie meinten, sie könnten sich bei ihren verborgenen Sünden

verstecken unter der dunklen Decke der Vergessenheit, wurden sie

zerstreut, furchtbar erschreckt und durch Gespenster geängstigt.

17:4 Denn auch der versteckte Winkel, in dem sie waren, konnte sie nicht

vor der Furcht bewahren: Getöse war um sie her, das sie erschreckte,

und greuliche Gestalten mit düsteren Mienen erschienen ihnen.

17:5 Und die Macht des Feuers vermochte ihnen nicht zu leuchten, noch

konnten die hellflammenden Sterne jene furchtbare Nacht licht

machen.

17:6 Es erschien ihnen nur ein von selbst brennendes Feuer voller

Schrecken. Wenn sie aber diese Erscheinung nicht mehr sahen, hielten

sie in ihrem Entsetzen das, was sie gesehen hatten, für schlimmer,

als es war.

17:7 Auch das Gaukelwerk der Zauberkunst lag danieder, und das Pochen

auf ihre Kunst wurde, wenn sie sich nun erweisen sollte, zum Spott.

(7 und 8) 2. Mose 9,11

17:8 Denn die versprochen hatten, Furcht und Schrecken von den kranken

Seelen vertreiben zu können, wurden selbst krank vor lächerlicher

Angst.

17:9 Denn wenn auch sonst nichts Schreckliches sie ängstigte, so wurden

sie doch aufgescheucht durch das Vorbeilaufen wilder Tiere und durch

das Zischen von Schlangen, und sie gingen zitternd zugrunde, weil

sie sich sogar weigerten, die Luft auch nur anzusehen, die man doch

nicht entbehren kann.

17:10 Denn die Bosheit, die von Natur aus feige ist, bezeugt selbst, daß

sie verdammt ist,
Jes 13,6-7

17:11 und vom Gewissen bedrückt, nimmt sie immer das Schlimmste an.

Sir 14,2; Hebr 10,22-23

17:12 Denn Furcht ist nichts anderes, als daß einer nicht wagt, sich von

seinem Verstand helfen zu lassen.

17:13 Wenn aber die Hoffnung im Herzen zu schwach ist, hält man die

Ratlosigkeit für schlimmer als die eigentliche Ursache der Plage.

17:14 In dieser wirklichen unentrinnbaren Nacht, die aus den

Schlupfwinkeln des unentrinnbaren Totenreichs gekommen war, lagen

alle im gleichen Schlaf:
Vers 2

17:15 die einen wurden bedrängt durch schreckliche Erscheinungen, die

andern aber wurden dadurch gelähmt, daß ihnen der Mut entsank. Denn

es kam plötzlich und unversehens Furcht über sie;

17:16 und so wurde, wer dort zusammenbrach, bewacht und eingeschlossen wie

in einem Kerker ohne Eisen.

17:17 Ob es nun ein Bauer war oder ein Hirte oder ein Arbeiter, der sich

in der Einsamkeit abmühte: er mußte, plötzlich erfaßt, solch

unvermeidliche Not tragen.

17:18 Denn sie waren alle zugleich mit ein und derselben Kette der

Finsternis gefangen.

17:19 Ob etwa ein Wind pfiff oder die Vögel süß sangen in den dichten

Zweigen oder das Wasser gewaltig dahinschoß oder die Felsen mit

lautem Gepolter herabstürzten oder Tiere, die man nicht sehen

konnte, vorbeisprangen oder die grausamen wilden Tiere heulten oder

der Widerhall aus den Schluchten der Berge schallte: es erschreckte

sie und machte sie verzagt.

17:20 Die ganze Welt hatte helles Licht und ging ungehindert ihren

Geschäften nach; nur über die Ägypter hatte sich tiefe Nacht

ausgebreitet, ein Bild der Finsternis, die über sie kommen sollte;

aber sie waren sich selbst noch mehr zur Last als die Finsternis.

1. Sam 2,9

18:1 Aber deine Heiligen hatten hellstes Licht, und die Feinde hörten

zwar ihre Stimme, aber sahen ihre Gestalt nicht.
2. Mose 10,23

18:2 Und die Ägypter priesen sie selig, daß sie nicht ebenso leiden

mußten, und dankten ihnen dafür, daß sie, die vorher Unrecht

erlitten hatten, ihnen jetzt keinen Schaden zufügten, und baten sie

um Verzeihung, weil sie ihnen so feindlich gewesen waren.

18:3 Dagegen gabst du den Deinen eine feurige Säule, die ihnen den

unbekannten Weg wies und ihnen eine unschädliche Sonne war auf jener

ruhmvollen Wanderung.
2. Mose 13,21

18:4 Denn die Ägypter waren's auch wert, daß sie des Lichts beraubt und

in Finsternis gefangengehalten wurden, weil sie deine Kinder

eingekerkert hielten, durch die der Welt das unvergängliche Licht

des Gesetzes gegeben werden sollte.
Jes 2,3
Tod der Erstgeburt - Rettung aus Todesnot

18:5 Die Ägypter aber hatten beschlossen, die kleinen Kinder der

Heiligen zu töten - aber nur eins von ihnen wurde ausgesetzt und

dadurch gerettet -: da nahmst du ihnen zur Strafe die Menge ihrer

Kinder weg und ließest sie alle zusammen umkommen in mächtigem

Wasser.

2. Mose 1,22; 2. Mose 2,2-3; 2. Mose 12,29; 2. Mose 14,27-28

18:6 Jene Nacht aber war unsern Vätern vorher angekündigt worden, damit

ihnen die Verheißungen, an die sie glaubten, gewiß würden und sie

darüber frohen Mutes wären.
2. Mose 12,21-23

18:7 So wartete dein Volk auf das Heil der Gerechten und auf das

Verderben der Feinde.

18:8 Denn womit du die Widersacher bestraftest, eben damit hast du uns zu

dir gerufen und uns herrlich gemacht.
Kap 11,5

18:9 Denn im Verborgenen opferten die heiligen Kinder der Frommen und

nahmen einträchtig das göttliche Gesetz an, daß die Heiligen in

gleicher Weise an denselben Gütern und denselben Gefahren teilhaben

sollten, nachdem sie vorher bereits die Lobgesänge der Väter

angestimmt hatten.
2. Mose 12,1-28

18:10 Als Widerhall aber erscholl das wirre Geschrei der Feinde, und man

hörte überall klägliches Weinen wegen ihrer Kinder.

(10 und 11) 2. Mose 12,29-30

18:11 Denn es erging gleiche Strafe über Herr und Knecht, und der König

mußte ebenso wie der einfache Mann leiden.

18:12 So hatten sie alle zusammen unzählige Tote, die den gleichen Tod

gestorben waren, so daß es nicht genug Lebende gab, um sie zu

begraben; denn in einem einzigen Augenblick waren ihre edelsten

Nachkommen dahingesunken.

18:13 Denn während sie vorher, durch ihre Zauberer verhindert, ganz

ungläubig waren, mußten sie jetzt beim Untergang ihrer

Erstgeborenen bekennen, daß dies Volk Gottes Sohn ist.

2. Mose 7,11-13; 2. Mose 4,22-23

18:14 Denn als alles still war und ruhte und eben Mitternacht war,

18:15 fuhr dein allmächtiges Wort vom Himmel herab, vom königlichen

Thron, ein harter Kriegsmann, mitten in das Land, das zugrunde

gerichtet werden sollte.
Offb 19,11-13

18:16 Er trug ein scharfes Schwert, nämlich dein unerbittliches Gebot,

und trat hin und erfüllte alles mit Toten, und obwohl er auf der

Erde stand, berührte er doch den Himmel.
Hebr 4,12; Offb 19,15

18:17 Da erschreckten sie plötzlich grauenhafte Träume, und unversehens

kam Furcht über sie,

18:18 und sie lagen halbtot da, der eine hier, der andre dort, und zeigten

damit, aus welchem Grund sie sterben mußten.

18:19 Denn die Träume, die sie erschreckten, hatten es ihnen vorher

angezeigt, damit sie nicht zugrunde gingen, ohne zu wissen, warum

sie so sehr geplagt wurden.

18:20 Aber auch die Gerechten mußten die Anfechtung des Todes erfahren,

und eine Menge wurde in der Wüste dahingerafft. Aber der Zorn währte

nicht lange.
(20-23) 4. Mose 17,6-15

18:21 Denn eilends kam der untadelige Mann, der für sie stritt, mit der

Waffe seines Amts herbei, nämlich mit Gebet und sühnendem

Räucherwerk, und widerstand dem Zorn und machte dem Unheil ein Ende.

Damit bewies er, daß er dein Diener war.

18:22 Er überwand die Plage, nicht mit Körperkraft noch mit Waffengewalt,

sondern mit dem Wort unterwarf er den Züchtiger, indem er an Gottes

Eid und Bund mit den Vätern erinnerte.
Vers 15

18:23 Denn als schon die Toten haufenweise übereinanderlagen, trat er

dazwischen und hielt den Zorn auf und schnitt ihm den Weg zu den

Lebenden ab.

18:24 Denn auf seinem langen Gewand war die ganze Welt abgebildet, und die

Ehrennamen der Väter waren in die vier Reihen der Steine

eingegraben und deine Herrlichkeit auf dem Stirnband seines Haupts.

2. Mose 28,15-21; 2. Mose 28,36-38

18:25 Davor mußte der Verderber weichen, und davor mußte er sich

fürchten; denn es war schon genug, daß sie nur eine Probe des Zorns

erfahren hatten.
2. Mose 12,23; Jdt 8,21

Untergang der Ägypter im Roten Meer - Rettung der Israeliten

19:1 Aber die Gottlosen überfiel der Zorn ohne Erbarmen bis zum Ende.

19:2 Denn Gott wußte im voraus, was sie künftig tun würden: daß sie,

nachdem sie den Israeliten erlaubt hatten wegzuziehen und sie eilig

entlassen hatten, es bereuen und ihnen nachjagen würden.

(2 und 3) 2. Mose 12,31-33; 14,5-8

19:3 Denn als sie noch Leid trugen und an den Gräbern der Toten klagten,

verfielen sie auf ein anderes törichtes Vorhaben und verfolgten

jetzt die als Flüchtlinge, die sie eben mit flehentlichen Bitten

fortgeschickt hatten.

19:4 Aber es mußte so geschehen, damit sie zu einem solchen Ende kämen,

wie sie es verdient hatten; und sie mußten vergessen, was ihnen

widerfahren war, damit sie noch die Strafe erlitten, die bisher an

ihren Qualen gefehlt hatte,
(4-8) 2. Mose 14,19-31; Jdt 9,5-7

19:5 und damit dein Volk seine wunderbare Wanderung erlebte, jene aber

einen ungewöhnlichen Tod fänden.

19:6 Denn die ganze Schöpfung wurde in ihrer Eigenart wieder neu

gestaltet, um deinen Geboten zu dienen, damit deine Kinder

unversehrt bewahrt blieben.

19:7 Da zeigte sich die Wolke und überschattete das Lager; wo vorher

Wasser stand, sah man trockenes Land hervorkommen; da zeigte sich im

Roten Meer ein Weg ohne Hindernis, und aus den mächtigen Fluten

erhob sich ein grünes Feld.

19:8 Auf ihm zog das ganze Volk dahin, alle, die von deiner Hand

beschirmt wurden, und dabei sahen sie wunderbare Wunder.

19:9 Sie gingen wie die Rosse auf der Weide und hüpften wie die Lämmer

und lobten dich, Herr, der sie erlöst hatte.
Jes 63,13-14; Mal 3,20; 2. Mose 15,1-21

19:10 Denn sie dachten noch daran, wie es ihnen in der Fremde ergangen

war, wie anstatt der gewöhnlichen Tiere die Erde Mücken

hervorbrachte und der Fluß anstatt der Fische eine Menge Frösche

ausspie.
2. Mose 8,13; 2. Mose 8,2

19:11 Danach aber sahen sie auch, wie eine neue Art Vögel entstand, als

sie, von Gier getrieben, um leckere Speise baten.
(11 und 12) 2. Mose 16,13

19:12 Denn es kamen zu ihnen Wachteln aus dem Meer, um ihr Verlangen zu

stillen.

19:13 Auch kamen die Strafen über die Sünder nicht ohne Zeichen, die

vorher durch gewaltige Blitze geschahen; denn mit Recht litten sie

um ihrer Bosheit willen, weil sie einen besonders schlimmen Haß

gegen Fremde gezeigt hatten. Denn die Leute von Sodom hatten nur die

Unbekannten, die zu ihnen kamen, nicht aufgenommen; diese aber

zwangen die Gäste, die ihnen Gutes getan hatten, zum Sklavendienst.

(13-16) 1. Mose 19,1-11; 45,16-20; 2. Mose 1,8-14; 22,20

19:14 Und das nicht allein, sondern sie werden gewiß auch für das andere

heimgesucht werden:

19:15 Denn jene empfingen die Fremden gleich feindselig, sie aber plagten

mit schwerer Arbeit, die sie festlich aufgenommen und denen sie

schon an ihren Rechten Anteil gewährt hatten.

19:16 Sie wurden aber auch mit Blindheit geschlagen, so wie jene an der

Tür des Gerechten, als sie von dichter Finsternis überfallen wurden

und jeder den Zugang zu seiner Tür suchen mußte.
Schlußwort

19:17 Denn wie auf dem Psalter die Töne verschiedene Melodien

hervorbringen, obwohl sie im Klang immer gleich bleiben, so

tauschten die Elemente sich gegenseitig aus, wie man deutlich sehen

kann, wenn man das Geschehene betrachtet.
Vers 6

19:18 Denn was auf dem Lande zu leben pflegt, das ging ins Wasser, und

was im Wasser zu sein pflegt, stieg aufs Land.
2. Mose 14,22; 2. Mose 8,1

19:19 Das Feuer wuchs im Wasser über seine natürliche Kraft hinaus, und

das Wasser vergaß seine Kraft zum Löschen.
Kap 16,17

19:20 Die Flammen dagegen verzehrten nicht das Fleisch der sterblichen

Tiere, die darin umherliefen, und brachten nicht die himmlische

Speise zum Schmelzen, die doch wie Eis leicht schmilzt.

Kap 16,18; Kap 16,22; 16,27; 2. Mose 16,14; 16,23

19:21 Herr, du hast dein Volk in allem groß und herrlich gemacht und hast

es nicht verachtet, sondern ihm allezeit und an allen Orten

beigestanden.

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