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00Inhalt
01MOSE1
02MOSE2
03MOSE3
04MOSE4
05MOSE5
06JOSUA
07RICHTER
08RUTH
09SAMUEL1
10SAMUEL2
11KOENIGE1
12KOENIGE2
13CHRONIK1
14CHRONIK2
15ESRA
15NEHEMIA
16ESTER
17HIOB
18PSALME
19SPRUECHE
20PREDIGER
21HOHELIED
22JESAJA
23JEREMIA
24KLAGEL
25HESEKIEL
26DANIEL
27HOSEA
28JOEL
29AMOS
30OBADJA
31JONA
32MICHA
33NAHUM
34HABAKUK
35ZEFANJA
36HAGGAI
37SACHARJA
38MALEACHI
39JUDIT
40WEISHEIT
41TOBIAS
42BARUCH
43JESUSSIR
44MAKKAB1
45MAKKAB2
46STESTER
47STZUDAN
48GEBETMAN
99ERKLAER
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Die Bibel : 23JEREMIA

1:1 Dies sind die Worte Jeremias, des Sohnes Hilkijas, aus dem

Priestergeschlecht zu Anatot im Lande Benjamin.
Kap 11,21; Jos 21,18; 5. Mose 33,12

1:2 Zu ihm geschah das Wort des HERRN zur Zeit Josias, des Sohnes

Amons, des Königs von Juda, im dreizehnten Jahr seiner Herrschaft,

2. Kön 21,24; 22,1

1:3 und hernach zur Zeit Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von

Juda, bis ans Ende des elften Jahres Zedekias, des Sohnes Josias,

des Königs von Juda, bis Jerusalem weggeführt wurde im fünften

Monat.
2. Kön 23,34; 2. Kön 24,17; 25,2-21; Kap 39,9
Jeremias Berufung
1:4 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

1:5 Ich kannte dich, ehe ich dich im Mutterleibe bereitete, und

sonderte dich aus, ehe du von der Mutter geboren wurdest, und

bestellte dich zum Propheten für die Völker.
Jes 49,1; Gal 1,15

1:6 Ich aber sprach: Ach, Herr HERR, ich tauge nicht zu predigen; denn

ich bin zu jung.
2. Mose 4,10; Jes 6,5-7

1:7 Der HERR sprach aber zu mir: Sage nicht: »Ich bin zu jung«, sondern

du sollst gehen, wohin ich dich sende, und predigen alles, was ich

dir gebiete.

1:8 Fürchte dich nicht vor ihnen; denn ich bin bei dir und will dich

erretten, spricht der HERR.
2. Mose 3,12

1:9 Und der HERR streckte seine Hand aus und rührte meinen Mund an und

sprach zu mir: Siehe, ich lege meine Worte in deinen Mund.

2. Mose 4,12

1:10 Siehe, ich setze dich heute über Völker und Königreiche, daß du

ausreißen und einreißen, zerstören und verderben sollst und bauen

und pflanzen.
Kap 18,7-10

1:11 Und es geschah des HERRN Wort zu mir: Jeremia, was siehst du? Ich

sprach: Ich sehe einen erwachenden Zweig.

1:12 Und der HERR sprach zu mir: Du hast recht gesehen; denn ich will

wachen über meinem Wort, daß ich's tue.
Kap 31,28

1:13 Und es geschah des HERRN Wort zum zweitenmal zu mir: Was siehst du?

Ich sprach: Ich sehe einen siedenden Kessel überkochen von Norden

her.

1:14 Und der HERR sprach zu mir: Von Norden her wird das Unheil

losbrechen über alle, die im Lande wohnen.
Kap 4,6; 6,1; 6,22; 10,22; 25,9; 50,41

1:15 Denn siehe, ich will rufen alle Völker der Königreiche des Nordens,

spricht der HERR, daß sie kommen sollen und ihre Throne setzen vor

die Tore Jerusalems und rings um die Mauern her und vor alle Städte

Judas.

1:16 Und ich will mein Gericht über sie ergehen lassen um all ihrer

Bosheit willen, daß sie mich verlassen und andern Göttern opfern und

ihrer Hände Werk anbeten.

1:17 So gürte nun deine Lenden und mache dich auf und predige ihnen

alles, was ich dir gebiete. Erschrick nicht vor ihnen, auf daß ich

dich nicht erschrecke vor ihnen!

1:18 Denn ich will dich heute zur festen Stadt, zur eisernen Säule, zur

ehernen Mauer machen im ganzen Lande wider die Könige Judas, wider

seine Großen, wider seine Priester, wider das Volk des Landes,

Kap 15,20; Hes 3,8-9

1:19 daß, wenn sie auch wider dich streiten, sie dir dennoch nichts

anhaben können; denn ich bin bei dir, spricht der HERR, daß ich dich

errette.
Das untreue Gottesvolk
2:1 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

2:2 Geh hin und predige öffentlich der Stadt Jerusalem und sprich: So

spricht der HERR: Ich gedenke der Treue deiner Jugend und der Liebe

deiner Brautzeit, wie du mir folgtest in der Wüste, im Lande, da

man nicht sät.
Hos 2,16; 13,5

2:3 Da war Israel dem HERRN heilig, die Erstlingsfrucht seiner Ernte.

Wer davon essen wollte, machte sich schuldig, und Unheil mußte über

ihn kommen, spricht der HERR.
2. Mose 28,36; Am 6,1; Jak 1,18

2:4 Hört des HERRN Wort, ihr vom Hause Jakob und alle Geschlechter vom

Hause Israel!

2:5 So spricht der HERR: Was haben doch eure Väter Unrechtes an mir

gefunden, daß sie von mir wichen und hingen den nichtigen Götzen an

und wurden so zunichte,
Mi 6,3

2:6 und dachten niemals: Wo ist der HERR, der uns aus Ägyptenland führte

und leitete uns in der Wüste, im wilden, ungebahnten Lande, im

dürren und finstern Lande, im Lande, das niemand durchwandert und

kein Mensch bewohnt?
5. Mose 8,15

2:7 Und ich brachte euch in ein fruchtbares Land, daß ihr äßet seine

Früchte und Güter. Aber als ihr hineinkamt, machtet ihr mein Land

unrein und mein Eigentum mir zum Greuel.
5. Mose 1,25; Ri 2,1-2

2:8 Die Priester fragten nicht: Wo ist der HERR?, und die Hüter des

Gesetzes achteten meiner nicht, und die Hirten des Volks wurden mir

untreu, und die Propheten weissagten im Namen des Baal und hingen

den Götzen an, die nicht helfen können.

2:9 Darum muß ich noch weiter mit euch und mit euren Kindeskindern

rechten, spricht der HERR.

2:10 Denn geht hin zu den Inseln der Kittäer und schaut, und sendet nach

Kedar und gebt genau acht und schaut, ob's daselbst so zugeht:

2:11 ob die Heiden ihre Götter wechseln, die doch keine Götter sind. Aber

mein Volk hat seine Herrlichkeit eingetauscht gegen einen Götzen,

der nicht helfen kann!
Röm 1,23

2:12 Entsetze dich, Himmel, darüber, erschrick und erbebe gar sehr,

spricht der HERR.

2:13 Denn mein Volk tut eine zwiefache Sünde: mich, die lebendige

Quelle, verlassen sie und machen sich Zisternen, die doch rissig

sind und kein Wasser geben.
Kap 17,13; Ps 36,10; Joh 7,38

2:14 Ist denn Israel ein Sklave oder unfrei geboren, daß er jedermanns

Raub sein darf?

2:15 Löwen brüllen über ihm, brüllen laut und verwüsten sein Land, und

seine Städte werden verbrannt, so daß niemand darin wohnt.

Kap 4,7

2:16 Dazu scheren die Leute von Memfis und Tachpanhes dir den Kopf kahl.

Kap 44,1

2:17 Das alles hast du dir doch selbst bereitet, weil du den HERRN,

deinen Gott, verläßt, sooft er dich den rechten Weg leiten will.

2:18 Was hilft's dir, daß du nach Ägypten ziehst und willst vom Nil

trinken? Und was hilft's dir, daß du nach Assyrien ziehst und willst

vom Euphrat trinken?

2:19 Deine Bosheit ist schuld, daß du so geschlagen wirst, und dein

Ungehorsam, daß du so gestraft wirst. Und du mußt innewerden und

erfahren, was es für Jammer und Herzeleid bringt, den HERRN, deinen

Gott, zu verlassen und ihn nicht zu fürchten, spricht Gott, der HERR

Zebaoth.

2:20 Denn von jeher hast du dein Joch zerbrochen und deine Bande

zerrissen und gesagt: Ich will nicht unterworfen sein! Sondern auf

allen hohen Hügeln und unter allen grünen Bäumen triebst du Hurerei.

Jes 57,5; Hes 6,13

2:21 Ich aber hatte dich gepflanzt als einen edlen Weinstock, ein ganz

echtes Gewächs. Wie bist du mir denn geworden zu einem schlechten,

wilden Weinstock?
Ps 80,9; Jes 5,1-4

2:22 Und wenn du dich auch mit Lauge wüschest und nähmest viel Seife

dazu, so bleibt doch der Schmutz deiner Schuld vor mir, spricht Gott

der HERR.

2:23 Wie wagst du denn zu sagen: Ich bin nicht unrein, ich habe mich

nicht an die Baale gehängt? Sieh doch, wie du es treibst im Tal, und

bedenke, was du getan hast! Du läufst umher wie eine Kamelstute in

der Brunst,

2:24 wie eine Wildeselin in der Wüste, wenn sie vor großer Brunst lechzt

und läuft, daß niemand sie aufhalten kann. Wer sie haben will, muß

nicht weit laufen; er trifft sie bald in dieser Zeit.

2:25 Schone doch deine Füße, daß sie nicht wund werden, und deine Kehle,

daß sie nicht durstig werde. Aber du sprichst: Da wird nichts draus;

ich muß diese Fremden lieben und ihnen nachlaufen.

2:26 Wie ein Dieb zuschanden wird, wenn man ihn ergreift, so wird das

Haus Israel zuschanden werden samt seinen Königen, Fürsten,

Priestern und Propheten,

2:27 die zum Holz sagen: »Du bist mein Vater« und zum Stein: »Du hast

mich geboren«. Denn sie kehren mir den Rücken zu und nicht das

Angesicht. Aber wenn die Not über sie kommt, sprechen sie: »Auf und

hilf uns!«
Kap 7,24; 18,17; 32,33

2:28 Wo sind denn deine Götter, die du dir gemacht hast? Laß sie

aufstehen; laß sehen, ob sie dir helfen können in deiner Not! Denn

soviel Städte, soviel Götter hast du, Juda.
5. Mose 32,37-38; Ri 10,14; Kap 11,13

2:29 Wie könnt ihr rechten mit mir? Ihr seid alle von mir abgefallen,

spricht der HERR.

2:30 Alle meine Schläge sind vergeblich an euren Söhnen, sie lassen sich

doch nicht erziehen; euer Schwert frißt eure Propheten wie ein

wütender Löwe.
Jes 1,5; Mt 5,12; 22,6; 23,37; Mk 12,5

2:31 Du böses Geschlecht, merke auf des HERRN Wort! Bin ich denn für

Israel eine Wüste oder ödes Land? Warum spricht denn mein Volk: »Wir

sind freie Herren und brauchen dir nicht mehr nachzulaufen«?

2:32 Vergißt wohl eine Jungfrau ihren Schmuck oder eine Braut ihren

Schleier? Mein Volk aber vergißt mich seit endlos langer Zeit.

2:33 Wie fein findest du Wege, dir Liebhaber zu suchen! Darum hast du

dich auch gewöhnt, auf bösen Wegen zu wandeln.

2:34 Auch findet man an deinen Kleidern das Blut von Armen und

Unschuldigen, die du nicht beim Einbruch ertappt hast, sondern die

alledem widerstanden.
Kap 26,20-23; 2. Mose 23,7

2:35 Und doch sprichst du: Ich bin unschuldig; er hat ja doch seinen

Zorn von mir gewandt. Siehe, ich will dich richten, weil du

sprichst: Ich habe nicht gesündigt.
Jes 43,25-26

2:36 Was läufst du denn so leichtfertig bald dahin, bald dorthin! Auch

an Ägypten wirst du zuschanden werden, wie du an Assyrien zuschanden

geworden bist.
2. Kön 23,33-35; Jes 30,3

2:37 Denn du mußt auch von dort wegziehen und deine Hände über dem Kopf

zusammenlegen; denn der HERR hat sie verworfen, auf die du deine

Hoffnung setztest, und es wird dir nicht mit ihnen gelingen.

3:1 Und er sprach: Wenn sich ein Mann von seiner Frau scheidet und sie

geht von ihm und gehört einem andern, darf er sie auch wieder

annehmen? Ist's nicht so, daß das Land unrein würde? Du aber hast

mit vielen gehurt und solltest wieder zu mir kommen? spricht der

HERR.
5. Mose 24,1-4

3:2 Hebe deine Augen auf zu den Höhen und sieh, wo du allenthalben dich

preisgegeben hast! An den Wegen sitzt du und lauerst auf sie wie ein

Araber in der Wüste und machst das Land unrein mit deiner Hurerei

und Bosheit.
Hos 4,13

3:3 Darum muß auch der Frühregen ausbleiben, und kein Spätregen kommt.

Aber du hast eine Hurenstirn, du willst dich nicht mehr schämen

3:4 und schreist jetzt zu mir: »Lieber Vater, du Vertrauter meiner

Jugend!
Vers 19; Kap 31,9; Jes 63,16

3:5 Willst du denn ewiglich zürnen und nicht vom Grimm lassen?« Siehe,

so redest du und tust Böses und lässest dir nicht wehren.

Schuldspruch und Verheißung über Israel und Juda

3:6 Und der HERR sprach zu mir zur Zeit des Königs Josia: Hast du

gesehen, was Israel, die Abtrünnige, tat? Sie ging hin auf alle

hohen Berge und unter alle grünen Bäume und trieb dort Hurerei.

Kap 2,20

3:7 Und ich dachte, nachdem sie das alles getan, würde sie zu mir

zurückkehren. Aber sie kehrte nicht zurück. Und obwohl ihre

Schwester Juda, die Treulose, gesehen hat,
(7-9) 2. Kön 17,18-19; Hes 23,2-11

3:8 wie ich Israel, die Abtrünnige, wegen ihres Ehebruchs gestraft und

sie entlassen und ihr einen Scheidebrief gegeben habe, scheut sich

dennoch ihre Schwester, das treulose Juda, nicht, sondern geht hin

und treibt auch Hurerei.

3:9 Und ihre leichtfertige Hurerei hat das Land unrein gemacht; denn sie

treibt Ehebruch mit Stein und Holz.

3:10 Und auch in diesem allen bekehrt sich das treulose Juda, ihre

Schwester, nicht zu mir von ganzem Herzen, sondern nur mit

Heuchelei, spricht der HERR.

3:11 Und der HERR sprach zu mir: Das abtrünnige Israel steht gerechter da

als das treulose Juda.

3:12 Geh hin und rufe diese Worte nach Norden und sprich: Kehre zurück,

du abtrünniges Israel, spricht der HERR, so will ich nicht zornig

auf euch blicken. Denn ich bin gnädig, spricht der HERR, und will

nicht ewiglich zürnen.
2. Mose 34,6

3:13 Allein erkenne deine Schuld, daß du wider den HERRN, deinen Gott,

gesündigt hast und bist hin und her gelaufen zu den fremden Göttern

unter allen grünen Bäumen, und ihr habt meiner Stimme nicht

gehorcht, spricht der HERR.

3:14 Kehrt um, ihr abtrünnigen Kinder, spricht der HERR, denn ich bin

euer Herr! Und ich will euch holen, einen aus einer Stadt und zwei

aus einem Geschlecht, und will euch bringen nach Zion.

Jes 6,13

3:15 Und ich will euch Hirten geben nach meinem Herzen, die euch weiden

sollen in Einsicht und Weisheit.
Kap 23,3-4; Jes 44,28; Hes 34,23

3:16 Und es soll geschehen, wenn ihr zahlreich geworden seid und euch

ausgebreitet habt im Lande, so soll man, spricht der HERR, in jenen

Tagen nicht mehr reden von der Bundeslade des HERRN, ihrer nicht

mehr gedenken oder nach ihr fragen und sie nicht mehr vermissen;

auch wird sie nicht wieder gemacht werden.

(16 und 17) 4. Mose 10,33-36; 2. Kön 25,8-9; Hebr 4,14-16

3:17 Sondern zu jener Zeit wird man Jerusalem nennen »Des HERRN Thron«,

und es werden sich dahin sammeln alle Heiden um des Namens des

HERRN willen zu Jerusalem, und sie werden nicht mehr wandeln nach

ihrem verstockten und bösen Herzen.
2. Mose 17,16; Jes 2,2-4; Mi 4,2

3:18 In jenen Tagen wird das Haus Juda zum Haus Israel gehen, und sie

werden miteinander heimkommen von Norden her in das Land, das ich

euren Vätern zum Erbe gegeben habe.
Jes 11,11-13

3:19 Und ich dachte: Wie will ich dich halten, als wärst du mein Sohn,

und dir das liebe Land geben, den allerschönsten Besitz unter den

Völkern! Und ich dachte, du würdest mich dann »Lieber Vater« nennen

und nicht von mir weichen.
5. Mose 7,6; 32,6; 5. Mose 8,7; Vers 4

3:20 Aber das Haus Israel hat mir nicht die Treue gehalten, gleichwie ein

Weib wegen ihres Liebhabers nicht die Treue hält, spricht der HERR.

Israels Umkehr

3:21 Man hört ein klägliches Heulen und Weinen der Israeliten auf den

Höhen, weil sie übelgetan und den HERRN, ihren Gott, vergessen

haben.
Vers 2

3:22 Kehrt zurück, ihr abtrünnigen Kinder, so will ich euch heilen von

eurem Ungehorsam. Siehe, wir kommen zu dir; denn du bist der HERR,

unser Gott.

3:23 Wahrlich, es ist ja nichts als Betrug mit den Hügeln und mit dem

Lärm auf den Bergen. Wahrlich, es hat Israel keine andere Hilfe als

am HERRN, unserm Gott.

3:24 Der schändliche Baal hat gefressen, was unsere Väter erworben

hatten, von unsrer Jugend an, ihre Schafe und Rinder, Söhne und

Töchter.

3:25 So müssen wir uns betten in unsere Schande, und unsre Schmach soll

uns bedecken. Denn wir haben gesündigt wider den HERRN, unsern

Gott, wir und unsere Väter, von unsrer Jugend an bis auf den

heutigen Tag, und haben nicht gehorcht der Stimme des HERRN, unseres

Gottes.
Kap 14,7; 14,20

4:1 Willst du dich, Israel, bekehren, spricht der HERR, so kehre dich zu

mir! Und wenn du deine greulichen Götzen von meinem Angesicht

wegtust, so brauchst du nicht mehr umherzuschweifen,

4:2 und wenn du ohne Heuchelei recht und heilig schwörst: »So wahr der

HERR lebt«, dann werden die Heiden in ihm gesegnet werden und sich

seiner rühmen.
5. Mose 10,20; Jes 65,16

4:3 Denn so spricht der HERR zu denen in Juda und zu Jerusalem: Pflüget

ein Neues und säet nicht unter die Dornen!
Hos 10,12

4:4 Beschneidet euch für den HERRN und tut weg die Vorhaut eures

Herzens, ihr Männer von Juda und ihr Leute von Jerusalem, auf daß

nicht um eurer Bosheit willen mein Grimm ausfahre wie Feuer und

brenne, so daß niemand löschen kann.

Kap 9,25; 5. Mose 10,16; Röm 2,29; Kol 2,11; Kap 6,7; 6,10

Der Feind aus dem Norden wird das Land verheeren

4:5 Verkündet in Juda und schreit laut in Jerusalem und sprecht: »Blast

die Posaune im Lande!« Ruft mit voller Stimme und sprecht: »Sammelt

euch und laßt uns in die festen Städte ziehen!«

4:6 Richtet in Zion ein Fluchtzeichen auf; flieht und säumet nicht! Denn

ich bringe von Norden Unheil herzu und großen Jammer.

Kap 1,14

4:7 Es steigt herauf der Löwe aus seinem Dickicht, und der Verderber

der Völker hat sich aufgemacht und ist ausgezogen von seiner Stätte,

dein Land zu verwüsten und deine Städte zu verbrennen, so daß

niemand darin wohnt.
Kap 2,15; 5,6; 25,38; 49,19; 50,44

4:8 Darum zieht den Sack an, klagt und heult; denn der grimmige Zorn

des HERRN will sich nicht von uns wenden.
Kap 6,26

4:9 Zu der Zeit, spricht der HERR, wird dem König und den Fürsten der

Mut entfallen, die Priester werden bestürzt und die Propheten

erschrocken sein.

4:10 Ich aber sprach: Ach, Herr HERR, du hast dies Volk und Jerusalem

sehr getäuscht, als du sagtest: »Es wird Friede bei euch sein«, wo

doch das Schwert uns ans Leben geht!
Kap 6,14

4:11 Zu der Zeit wird man diesem Volk und Jerusalem sagen: »Es kommt ein

heißer Wind von den kahlen Höhen aus der Wüste, geraden Weges zu der

Tochter meines Volks, nicht zum Worfeln noch zum Sichten.«

4:12 Ja, ein Wind kommt auf mein Geheiß, der ihnen zu stark sein wird; da

will ich dann mit ihnen rechten.

4:13 Siehe, er fährt daher wie Wolken, und seine Wagen sind wie ein

Sturmwind, seine Rosse sind schneller als Adler. Weh uns! Wir sind

verloren!

4:14 So wasche nun, Jerusalem, dein Herz von der Bosheit, auf daß dir

geholfen werde. Wie lange wollen bei dir bleiben deine heillosen

Gedanken?
Kap 6,8; Jes 1,16

4:15 Horch! Es kommt ein Geschrei von Dan her und eine böse Botschaft vom

Gebirge Ephraim.

4:16 Saget an den Völkern, verkündet in Jerusalem: Belagerer kommen aus

fernen Landen und erheben Kriegsgeschrei gegen die Städte Judas.

4:17 Sie werden sich um Jerusalem her lagern wie die Wächter auf dem

Felde; denn es hat mich erzürnt, spricht der HERR.

Kap 1,15; 6,3

4:18 Das hast du zum Lohn für deinen Wandel und dein Tun. Das kommt von

deiner Bosheit, daß es so bitter um dich steht und dir bis ans Herz

dringt.

4:19 Wie ist mir so weh! Mein Herz pocht mir im Leibe, und ich habe keine

Ruhe; denn ich höre der Posaune Hall, den Lärm der Feldschlacht;

4:20 Niederlage auf Niederlage wird gemeldet. Denn das ganze Land wird

verheert, plötzlich sind meine Hütten und meine Zelte zerstört.

4:21 Wie lange soll ich noch das Fluchtzeichen sehen und der Posaune Hall

hören?

4:22 Aber mein Volk ist toll und glaubt mir nicht. Töricht sind sie und

achten's nicht; weise sind sie genug, Übles zu tun, aber rechttun

wollen sie nicht lernen.
Jes 27,11

4:23 Ich schaute das Land an, siehe, es war wüst und öde, und den

Himmel, und er war finster.
1. Mose 1,2

4:24 Ich sah die Berge an, und siehe, sie bebten, und alle Hügel wankten.

4:25 Ich sah, und siehe, da war kein Mensch, und alle Vögel unter dem

Himmel waren weggeflogen.

4:26 Ich sah, und siehe, das Fruchtland war eine Wüste, und alle seine

Städte waren zerstört vor dem HERRN und vor seinem grimmigen Zorn.

4:27 Denn so spricht der HERR: Das ganze Land soll wüst werden, aber ich

will mit ihm doch nicht ganz ein Ende machen.
Kap 5,18; 10,24; 18,3-8; Am 9,8

4:28 Darum wird das Land betrübt und der Himmel droben traurig sein; denn

ich hab's geredet, ich hab's beschlossen, und es soll mich nicht

gereuen, ich will auch nicht davon ablassen.

4:29 Aus allen Städten werden sie vor dem Geschrei der Reiter und

Schützen fliehen und in die dichten Wälder laufen und in die Felsen

kriechen. Alle Städte werden verlassen stehen, so daß niemand darin

wohnt.

4:30 Was willst du dann tun, du Überwältigte? Wenn du dich schon mit

Purpur kleiden und mit goldenen Kleinoden schmücken und dein

Angesicht schminken würdest, so schmückst du dich doch vergeblich.

Die dir jetzt den Hof machen, werden dich verachten, sie werden dir

nach dem Leben trachten.

4:31 Denn ich höre ein Geschrei wie von einer Gebärenden, Angstrufe wie

von einer, die in den ersten Kindsnöten ist, ein Geschrei der

Tochter Zion, die da keucht und die Hände ausbreitet: Ach, weh mir!

Ich muß vergehen vor den Würgern.
Dem sündigen Volk kann nicht mehr vergeben werden

5:1 Geht durch die Gassen Jerusalems und schaut und merkt auf und sucht

auf den Straßen der Stadt, ob ihr jemand findet, der Recht übt und

auf Wahrheit hält, so will ich ihr gnädig sein.
1. Mose 18,22-32

5:2 Und wenn sie auch sprechen: Bei dem lebendigen Gott!, so schwören

sie doch falsch.
Kap 4,2

5:3 HERR, deine Augen sehen auf Wahrhaftigkeit. Du schlägst sie, aber

sie fühlen's nicht; du machst fast ein Ende mit ihnen, aber sie

bessern sich nicht. Sie haben ein Angesicht, härter als ein Fels,

und wollen sich nicht bekehren.
Kap 2,30; 7,28; 9,2; Jes 48,4
Luther übersetzte: »sehen nach dem Glauben«.

5:4 Ich aber dachte: Wohlan, es sind arme, unverständige Leute und

wissen nicht um des HERRN Weg und um ihres Gottes Recht.

5:5 Ich will zu den Großen gehen und mit ihnen reden; die werden um des

HERRN Weg und ihres Gottes Recht wissen. Aber sie alle haben das

Joch zerbrochen und die Seile zerrissen.
Kap 2,20

5:6 Darum wird sie auch der Löwe aus dem Walde zerreißen, und der Wolf

aus der Steppe wird sie verderben, und der Panther wird um ihre

Städte lauern; alle, die von da herausgehen, werden zerfleischt.

Denn ihrer Sünden sind zu viele, und sie bleiben in ihrem

Ungehorsam.
Kap 4,7

5:7 Wie soll ich dir denn gnädig sein? Deine Söhne haben mich verlassen

und schwören bei dem, der nicht Gott ist. Als ich sie satt gemacht

hatte, trieben sie Ehebruch und liefen ins Hurenhaus.

5:8 Ein jeder wiehert nach seines Nächsten Weibe wie die vollen,

müßigen Hengste.
Hes 22,11

5:9 Und ich sollte das an ihnen nicht heimsuchen, spricht der HERR, und

ich sollte mich nicht rächen an einem Volk wie diesem?

Vers 29; Kap 9,8

5:10 Stürmt ihre Weinberge hinauf und zerstört die stützenden Mauern;

aber verwüstet sie nicht ganz! Reißet ihre Weinranken weg; denn sie

gehören nicht dem HERRN!

5:11 Sie verachten mich, spricht der HERR, das Haus Israel und das Haus

Juda.

5:12 Sie verleugnen den HERRN und sprechen: »Das tut er nicht; so übel

wird es uns nicht gehen; Schwert und Hunger werden wir nicht sehen.

5:13 Die Propheten sind Schwätzer und haben Gottes Wort nicht; es ergehe

ihnen selbst so!«

5:14 Darum spricht der HERR, der Gott Zebaoth: Weil ihr solche Reden

führt, siehe, so will ich meine Worte in deinem Munde zu Feuer

machen und dies Volk zu Brennholz, daß es verzehrt werde.

5:15 Siehe, ich will über euch vom Hause Israel ein Volk von ferne her

bringen, spricht der HERR, ein Volk von unerschöpflicher Kraft, ein

uraltes Volk, ein Volk, dessen Sprache du nicht verstehst, und was

sie reden, kannst du nicht vernehmen.
Kap 6,22; Jes 28,11

5:16 Seine Köcher sind wie offene Gräber; es sind lauter Helden.

5:17 Sie werden deine Ernte und dein Brot verzehren, sie werden deine

Söhne und Töchter fressen, sie werden deine Schafe und Rinder

verschlingen, sie werden deine Weinstöcke und Feigenbäume verzehren;

deine festen Städte, auf die du dich verläßt, werden sie mit dem

Schwert einnehmen.

5:18 Doch will ich, spricht der HERR, auch zu jener Zeit mit euch nicht

ganz ein Ende machen.
Kap 4,27

5:19 Und wenn sie sagen: Warum tut uns der HERR, unser Gott, dies alles?,

sollst du ihnen antworten: Wie ihr mich verlaßt und fremden Göttern

dient in eurem eigenen Lande, so sollt ihr auch Fremden dienen in

einem Lande, das nicht euer ist.
Kap 16,10-14

5:20 Verkündet im Hause Jakob und ruft aus in Juda und sprecht:

5:21 Hört zu, ihr tolles Volk, das keinen Verstand hat, die da Augen

haben und sehen nicht, Ohren haben und hören nicht!

Jes 6,9-10; Mk 8,18

5:22 Wollt ihr mich nicht fürchten, spricht der HERR, und vor mir nicht

erschrecken, der ich dem Meere den Sand zur Grenze setze, darin es

allezeit bleiben muß, darüber es nicht gehen darf? Und wenn es auch

aufwallt, so vermag es doch nichts; und wenn seine Wellen auch

toben, so dürfen sie doch nicht darüber gehen.
Ps 104,9

5:23 Aber dies Volk hat ein abtrünniges, ungehorsames Herz. Sie bleiben

abtrünnig und gehen ihrer Wege

5:24 und sprechen niemals in ihrem Herzen: »Laßt uns doch den HERRN,

unsern Gott, fürchten, der uns Frühregen und Spätregen gibt zur

rechten Zeit und uns die Ernte treulich und jährlich gewährt.«

5. Mose 11,14

5:25 Aber eure Verschuldungen verhindern das, und eure Sünden halten das

Gute von euch fern.
Jes 59,2

5:26 Man findet unter meinem Volk Gottlose, die den Leuten nachstellen

und Fallen zurichten, um sie zu fangen, wie's die Vogelfänger tun.

5:27 Ihre Häuser sind voller Tücke, wie ein Vogelbauer voller Lockvögel

ist. Daher sind sie groß und reich geworden,

5:28 fett und feist. Sie gehen mit bösen Dingen um; sie halten kein

Recht, der Waisen Sache fördern sie nicht, daß ihnen ihr Recht

werde, und helfen den Armen nicht zum Recht.
2. Mose 22,21; Jes 1,17

5:29 Sollte ich das an ihnen nicht heimsuchen, spricht der HERR, und

sollte ich mich nicht rächen an einem Volk wie diesem?

Vers 9
5:30 Es steht greulich und gräßlich im Lande.

5:31 Die Propheten weissagen Lüge, und die Priester herrschen auf eigene

Faust, und mein Volk hat's gern so. Aber was werdet ihr tun, wenn's

damit ein Ende hat?
Hes 13,6
Das wohlverdiente Gericht

6:1 Flieht, ihr Leute von Benjamin, aus Jerusalem und blast die Posaune

in Tekoa und richtet ein Fluchtzeichen auf über Bet-Kerem! Denn es

droht von Norden Unheil und großer Jammer.
Am 1,1; Kap 1,14

6:2 Die Tochter Zion ist wie eine liebliche Aue;

6:3 aber es werden Hirten über sie kommen mit ihren Herden; die werden

Zelte aufschlagen rings um sie her und ein jeder seinen Platz

abweiden.
Kap 4,17

6:4 »Rüstet euch zum Krieg gegen sie! Wohlauf, laßt uns hinaufziehen,

solange es noch heller Tag ist! Wehe, es will Abend werden, und die

Schatten werden lang!

6:5 Wohlan, laßt uns hinaufziehen bei Nacht und ihre Paläste zerstören!«

6:6 Denn so spricht der HERR Zebaoth: Fället Bäume und werft einen Wall

auf gegen Jerusalem; denn es ist eine Stadt, die heimgesucht werden

soll. Ist doch nichts als Unrecht darin!
Kap 5,1

6:7 Denn wie ein Brunnen sein Wasser quellen läßt, so quillt auch ihre

Bosheit. Frevel und Gewalt hört man in ihr, und Morden und Schlagen

treiben sie täglich vor mir.

6:8 Beßre dich, Jerusalem, ehe sich mein Herz von dir wende und ich dich

zum wüsten Lande mache, darin niemand wohnt!

6:9 So spricht der HERR Zebaoth: Halte Nachlese am Rest Israels wie am

Weinstock, strecke deine Hand immer wieder aus wie ein Winzer nach

den Reben.

6:10 »Ach, mit wem soll ich noch reden, und wem soll ich Zeugnis geben?

Daß doch jemand hören wollte! Aber ihr Ohr ist unbeschnitten; sie

können's nicht hören. Siehe, sie halten des HERRN Wort für Spott und

wollen es nicht haben.
Kap 4,4; Apg 7,51

6:11 Darum bin ich von des HERRN Zorn so voll, daß ich ihn nicht

zurückhalten kann.« So schütte ihn aus über die Kinder auf der Gasse

und über die Schar der jungen Männer! Denn es sollen alle, Mann und

Frau, Alte und Hochbetagte, gefangen weggeführt werden.

6:12 Ihre Häuser sollen den Fremden zuteil werden samt den Äckern und

Frauen; denn ich will meine Hand ausstrecken, spricht der HERR,

wider die Bewohner des Landes.

6:13 Denn sie gieren alle, klein und groß, nach unrechtem Gewinn, und

Propheten und Priester gehen alle mit Lüge um

(13-15) Kap 8,10-12; Hes 13,10; 13,16; 1. Thess 5,3

6:14 und heilen den Schaden meines Volks nur obenhin, indem sie sagen:

»Friede! Friede!«, und ist doch nicht Friede.

6:15 Sie werden mit Schande dastehen, weil sie solche Greuel getrieben

haben; aber sie wollen sich nicht schämen und wissen nichts von

Scham. Darum sollen sie fallen unter den Fallenden, und wenn ich sie

heimsuchen werde, sollen sie stürzen, spricht der HERR.

6:16 So spricht der HERR: Tretet hin an die Wege und schauet und fragt

nach den Wegen der Vorzeit, welches der gute Weg sei, und wandelt

darin, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele! Aber sie sprechen:

Wir wollen's nicht tun!
Mt 11,29

6:17 Auch habe ich Wächter über euch gesetzt: Achtet auf den Hall der

Posaune! Aber sie sprechen: Wir wollen's nicht tun!

Hes 3,17

6:18 Darum höret, ihr Völker, und merkt auf samt euren Leuten!

6:19 Du, Erde, höre zu! Siehe, ich will Unheil über dies Volk bringen,

ihren verdienten Lohn, weil sie auf meine Worte nicht achten und

mein Gesetz verwerfen.
Jes 1,2

6:20 Was frage ich nach dem Weihrauch aus Saba und nach dem köstlichen

Gewürz, das aus fernen Landen kommt? Eure Brandopfer sind mir nicht

wohlgefällig, und eure Schlachtopfer gefallen mir nicht.

Ps 40,7; Jes 1,11-15

6:21 Darum spricht der HERR: Siehe, ich will diesem Volk Anstöße in den

Weg stellen, daran sich Väter und Söhne zugleich stoßen und ein

Nachbar mit dem andern umkommen soll.

6:22 So spricht der HERR: Siehe, es kommt ein Volk von Norden, und ein

großes Volk wird sich erheben vom Ende der Erde.
Kap 5,15; 5. Mose 28,49

6:23 Sie führen Bogen und Speer, sind grausam und ohne Erbarmen. Sie

brausen daher wie ein ungestümes Meer und reiten auf Rossen,

gerüstet als Kriegsleute, gegen dich, du Tochter Zion.

Kap 50,42

6:24 Wir haben von ihnen gehört, und unsre Arme sind uns niedergesunken;

es ist uns angst und weh geworden wie einer Gebärenden.

6:25 Niemand gehe hinaus auf den Acker, niemand gehe über Land; denn es

ist Schrecken um und um vor dem Schwert des Feindes.

Kap 20,3

6:26 O Tochter meines Volks, zieh den Sack an und wälze dich im Staube!

Trage Leid wie um den einzigen Sohn und klage bitterlich; denn der

Verderber kommt über uns plötzlich.
Kap 4,8; Am 8,10
Jeremia als Prüfer des Volkes

6:27 Ich habe dich zum Prüfer gesetzt für mein Volk, daß du seinen Wandel

erkennen und prüfen sollst.

6:28 Sie sind ganz und gar abtrünnig und wandeln verleumderisch; Erz und

Eisen sind sie; alle bringen sie Verderben.
Hes 22,18

6:29 Der Blasebalg schnaubte, das Blei wurde flüssig vom Feuer; aber das

Schmelzen war umsonst, denn die Bösen sind nicht ausgeschieden.

6:30 Darum heißen sie »Verworfenes Silber«; denn der HERR hat sie

verworfen.
1. Kön 9,7
Die Tempelrede
(vgl. Kap 26,1-19)

7:1 Dies ist das Wort, das vom HERRN geschah zu Jeremia:

7:2 Tritt ins Tor am Hause des HERRN und predige dort dies Wort und

sprich: Höret des HERRN Wort, ihr alle von Juda, die ihr zu diesen

Toren eingeht, den HERRN anzubeten!

7:3 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Bessert euer Leben

und euer Tun, so will ich bei euch wohnen an diesem Ort.

Kap 18,11; 25,5; 26,13; Jes 1,16

Nach anderer Überlieferung: so will ich euch wohnen lassen an

diesem Ort. (In gleicher Weise auch Vers 7.)

7:4 Verlaßt euch nicht auf Lügenworte, wenn sie sagen: Hier ist des

HERRN Tempel, hier ist des HERRN Tempel, hier ist des HERRN Tempel!

7:5 Sondern bessert euer Leben und euer Tun, daß ihr recht handelt einer

gegen den andern

7:6 und keine Gewalt übt gegen Fremdlinge, Waisen und Witwen und nicht

unschuldiges Blut vergießt an diesem Ort und nicht andern Göttern

nachlauft zu eurem eigenen Schaden,
Kap 5,28

7:7 so will ich immer und ewig bei euch wohnen an diesem Ort, in dem

Lande, das ich euren Vätern gegeben habe.

7:8 Aber nun verlaßt ihr euch auf Lügenworte, die zu nichts nütze sind.

7:9 Ihr seid Diebe, Mörder, Ehebrecher und Meineidige und opfert dem

Baal und lauft fremden Göttern nach, die ihr nicht kennt.

Hos 4,2

7:10 Und dann kommt ihr und tretet vor mich in diesem Hause, das nach

meinem Namen genannt ist, und sprecht: Wir sind geborgen, - und tut

weiter solche Greuel.

7:11 Haltet ihr denn dies Haus, das nach meinem Namen genannt ist, für

eine Räuberhöhle? Siehe, ich sehe es wohl, spricht der HERR.

Mt 21,13

7:12 Geht hin an meine Stätte zu Silo, wo früher mein Name gewohnt hat,

und schaut, was ich dort getan habe wegen der Bosheit meines Volks

Israel.
Jos 18,1; 1. Sam 4,4; 4,12; Ps 78,60

7:13 Weil ihr denn lauter solche Dinge treibt, spricht der HERR, und weil

ich immer wieder zu euch redete und ihr nicht hören wolltet und ich

euch rief und ihr nicht antworten wolltet,
Kap 25,3; Jes 65,12

7:14 so will ich mit dem Hause, das nach meinem Namen genannt ist, auf

das ihr euch verlaßt, und mit der Stätte, die ich euch und euren

Vätern gegeben habe, ebenso tun, wie ich mit Silo getan habe,

7:15 und will euch von meinem Angesicht verstoßen, wie ich verstoßen

habe alle eure Brüder, das ganze Geschlecht Ephraim.

2. Kön 17,18; 17,20; 17,23
Gegen falschen Gottesdienst

7:16 Du sollst für dies Volk nicht bitten und sollst für sie weder Klage

noch Gebet vorbringen, sie auch nicht vertreten vor mir; denn ich

will dich nicht hören.

Kap 11,14; 14,11; 37,3; 42,2; 2. Mose 32,10-11; 1. Sam 12,23

7:17 Siehst du nicht, was sie tun in den Städten Judas und auf den

Gassen Jerusalems?
(17 und 18) Kap 19,13; 44,17; 44,19; Jes 65,11

7:18 Die Kinder lesen Holz, die Väter zünden das Feuer an, und die Frauen

kneten den Teig, daß sie der Himmelskönigin Kuchen backen, und

fremden Göttern spenden sie Trankopfer mir zum Verdruß.

7:19 Aber damit machen sie nicht mir Verdruß, spricht der HERR, sondern

sich selbst zu ihrer eigenen Schande.

7:20 Darum spricht Gott der HERR: Siehe, mein Zorn und mein Grimm wird

ausgeschüttet über diese Stätte, über Menschen und über Vieh, über

die Bäume auf dem Felde und über die Früchte des Landes; der soll so

brennen, daß niemand löschen kann.

7:21 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Tut eure Brandopfer

zu euren Schlachtopfern und freßt Fleisch!

(21 und 22) 1. Sam 15,22; Ps 50,7-15; Hos 8,13; Mi 6,6-8

7:22 Ich aber habe euren Vätern an dem Tage, als ich sie aus Ägyptenland

führte, nichts gesagt noch geboten von Brandopfern und

Schlachtopfern;

7:23 sondern dies habe ich ihnen geboten: Gehorcht meinem Wort, so will

ich euer Gott sein, und ihr sollt mein Volk sein; wandelt ganz auf

dem Wege, den ich euch gebiete, auf daß es euch wohlgehe.

Kap 11,4; 24,7; 30,22; 31,1; 31,33; 32,38; 3. Mose 26,12

Hes 11,20; 14,11; Hes 34,30; 37,27

7:24 Aber sie wollten nicht hören noch ihre Ohren mir zukehren, sondern

wandelten nach ihrem eignen Rat und nach ihrem verstockten und bösen

Herzen und kehrten mir den Rücken zu und nicht das Angesicht.

Kap 11,8; Jes 65,2

7:25 Ja, von dem Tage an, da ich eure Väter aus Ägyptenland führte, bis

auf diesen Tag habe ich immer wieder zu euch gesandt alle meine

Knechte, die Propheten.
(25 und 26) Kap 25,4

7:26 Aber sie wollen mich nicht hören noch ihre Ohren mir zukehren,

sondern sind halsstarrig und treiben es ärger als ihre Väter.

Kap 16,12

7:27 Und wenn du schon ihnen dies alles sagst, so werden sie doch nicht

auf dich hören; rufst du sie, so werden sie dir nicht antworten.

7:28 Darum sprich zu ihnen: Dies ist das Volk, das auf die Stimme des

HERRN, seines Gottes, nicht hören noch sich bessern will. Die

Wahrheit ist dahin und ausgerottet aus ihrem Munde.

Kap 5,1

7:29 Schere deine Haare ab und wirf sie von dir und wehklage auf den

Höhen; denn der HERR hat dies Geschlecht, über das er zornig ist,

verworfen und verstoßen.
Mi 1,16

7:30 Denn die Leute von Juda tun, was mir mißfällt, spricht der HERR.

Sie haben ihre Greuelbilder gesetzt in das Haus, das nach meinem

Namen genannt ist, um es unrein zu machen,
Kap 32,34; 2. Kön 21,4-5

7:31 und haben die Höhen des Tofet im Tal Ben-Hinnom gebaut, um ihre

Söhne und Töchter zu verbrennen, was ich nie geboten habe und mir

nie in den Sinn gekommen ist.
(31-33) Kap 19,5-7; 32,35; 3. Mose 18,21

7:32 Darum siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, daß man's nicht

mehr nennen wird »Tofet« und »Tal Ben-Hinnom«, sondern »Würgetal«.

Und man wird im Tofet begraben müssen, weil sonst kein Raum mehr

sein wird.

7:33 Und die Leichname dieses Volks sollen den Vögeln des Himmels und

den Tieren des Feldes zum Fraß werden, ohne daß sie jemand

verscheuchen wird.
Kap 9,21

7:34 Und ich will in den Städten Judas und auf den Gassen Jerusalems

wegnehmen den Jubel der Freude und Wonne und die Stimme des

Bräutigams und der Braut; denn das Land soll wüst werden.

Kap 16,9; 25,10; 33,11

8:1 Zu dieser Zeit, spricht der HERR, wird man die Gebeine der Könige

von Juda, die Gebeine seiner Fürsten, die Gebeine der Priester, die

Gebeine der Propheten und die Gebeine der Bürger Jerusalems aus

ihren Gräbern werfen

8:2 und wird sie hinstreuen der Sonne, dem Mond und dem ganzen Heer des

Himmels, die sie geliebt und denen sie gedient haben, denen sie

nachgelaufen sind, die sie befragt und angebetet haben. Sie sollen

nicht wieder aufgelesen und begraben werden, sondern Dung auf dem

Felde sein.
5. Mose 4,19

8:3 Und alle, die übriggeblieben sind von diesem bösen Volk, werden an

allen Orten, wohin ich sie verstoße, lieber tot als lebendig sein

wollen, spricht der HERR Zebaoth.
Gegen das verblendete Volk und seine Verführer

8:4 Sprich zu ihnen: So spricht der HERR: Wo ist jemand, wenn er fällt,

der nicht gern wieder aufstünde? Wo ist jemand, wenn er irregeht,

der nicht gern wieder zurechtkäme?

8:5 Warum will denn dies Volk zu Jerusalem irregehen für und für? Sie

halten so fest am falschen Gottesdienst, daß sie nicht umkehren

wollen.

8:6 Ich sehe und höre, daß sie nicht die Wahrheit reden. Es gibt

niemand, dem seine Bosheit leid wäre und der spräche: Was hab ich

doch getan! Sie laufen alle ihren Lauf wie ein Hengst, der in der

Schlacht dahinstürmt.

8:7 Der Storch unter dem Himmel weiß seine Zeit, Turteltaube, Kranich

und Schwalbe halten die Zeit ein, in der sie wiederkommen sollen;

aber mein Volk will das Recht des HERRN nicht wissen.

Jes 1,3

8:8 Wie könnt ihr sagen: »Wir sind weise und haben das Gesetz des HERRN

bei uns«? Ist's doch lauter Lüge, was die Schreiber daraus machen.

8:9 Die Weisen müssen zuschanden, erschreckt und gefangen werden; denn

was können sie Weises lehren, wenn sie des HERRN Wort verwerfen?

8:10 Darum will ich ihre Frauen den Fremden geben und ihre Äcker denen,

durch die sie verjagt werden. Denn sie gieren alle, klein und groß,

nach unrechtem Gewinn; Priester und Propheten gehen mit Lüge um

Kap 6,13-15; Jes 56,11

8:11 und heilen den Schaden meines Volks nur obenhin, indem sie sagen:

»Friede! Friede!«, und ist doch nicht Friede.

8:12 Sie werden mit Schande dastehen, weil sie solche Greuel getrieben

haben; aber sie wollen sich nicht schämen und wissen nichts von

Scham. Darum sollen sie fallen unter den Fallenden, und wenn ich sie

heimsuchen werde, sollen sie stürzen, spricht der HERR.

8:13 Ich will unter ihnen Lese halten, spricht der HERR, so daß keine

Trauben am Weinstock und keine Feigen am Feigenbaum übrigbleiben,

ja, auch die Blätter abfallen sollen; und was ich ihnen gegeben

habe, das soll ihnen genommen werden.
Die Angst des Volkes und die Trauer des Propheten

8:14 »Wozu wollen wir noch da sitzen? Sammelt euch und laßt uns in die

festen Städte ziehen, daß wir dort umkommen. Denn der HERR, unser

Gott, wird uns umkommen lassen und uns tränken mit einem giftigen

Trank, weil wir so gesündigt haben wider den HERRN.

Kap 9,14

8:15 Wir hofften, es sollte Friede werden, aber es kommt nichts Gutes;

wir hofften, wir sollten heil werden, aber siehe, es ist Schrecken

da.
Kap 14,19

8:16 Man hört ihre Rosse schnauben von Dan her, vom Wiehern ihrer

Hengste erbebt das ganze Land. Sie fahren daher und werden das Land

auffressen mit allem, was darin ist, die Stadt samt allen, die darin

wohnen.«
Kap 4,15

8:17 Denn siehe, ich will Schlangen und Nattern unter euch senden, die

nicht zu beschwören sind; die sollen euch stechen, spricht der HERR.

8:18 Was kann mich in meinem Jammer erquicken? Mein Herz in mir ist

krank.
Kap 4,19

8:19 Siehe, die Tochter meines Volks schreit aus fernem Lande her: »Will

denn der HERR nicht mehr Gott sein in Zion, oder soll es keinen

König mehr haben?« Ja, warum haben sie mich so erzürnt durch ihre

Bilder und fremde, nichtige Götzen?

8:20 »Die Ernte ist vergangen, der Sommer ist dahin, und uns ist keine

Hilfe gekommen!«

8:21 Mich jammert von Herzen, daß mein Volk so ganz zerschlagen ist; ich

gräme und entsetze mich.

8:22 Ist denn keine Salbe in Gilead, oder ist kein Arzt da? Warum ist

denn die Tochter meines Volks nicht geheilt?
Kap 46,11

8:23 Ach daß ich Wasser genug hätte in meinem Haupte und meine Augen

Tränenquellen wären, daß ich Tag und Nacht beweinen könnte die

Erschlagenen meines Volks!
Kap 13,17; Lk 19,41
Abweichende Verszählung statt 8,23: 9,1.
Jeremias Klage über sein Volk

9:1 Ach daß ich eine Herberge hätte in der Wüste, so wollte ich mein

Volk verlassen und von ihnen ziehen! Denn es sind lauter Ehebrecher

und ein treuloser Haufe.
Abweichende Verszählung statt 9,1-25: 9,2-26.

9:2 Sie schießen mit ihren Zungen lauter Lüge und keine Wahrheit und

treiben's mit Gewalt im Lande und gehen von einer Bosheit zur

andern, mich aber achten sie nicht, spricht der HERR.

Kap 5,1

9:3 Ein jeder hüte sich vor seinem Freunde und traue auch seinem Bruder

nicht; denn ein Bruder überlistet den andern, und ein Freund

verleumdet den andern.
(3 und 4) Kap 12,6; Ps 41,10; Mi 7,5-6

9:4 Ein Freund täuscht den andern, sie reden kein wahres Wort; sie haben

sich daran gewöhnt, daß einer den andern betrügt. Sie freveln, und

es ist ihnen leid umzukehren.

9:5 Es ist allenthalben nichts als Trug unter ihnen, und vor lauter Trug

wollen sie mich nicht kennen, spricht der HERR.

9:6 Darum spricht der HERR Zebaoth: Siehe, ich will sie schmelzen und

prüfen; denn was soll ich sonst tun, wenn ich ansehe die Tochter

meines Volks?

9:7 Ihre falschen Zungen sind tödliche Pfeile; mit dem Munde reden sie

freundlich zu ihrem Nächsten, aber im Herzen lauern sie ihm auf.

Ps 12,3

9:8 Sollte ich das nicht heimsuchen an ihnen, spricht der HERR, und

sollte ich mich nicht rächen an einem Volk wie diesem?

Kap 5,9; 5,29

9:9 Ich muß über die Berge weinen und heulen und über die Weidegründe in

der Steppe klagen; denn sie sind verödet, daß niemand hindurchzieht

und man auch kein Vieh blöken hört. Die Vögel des Himmels und das

Vieh sind geflohen und fort.
Kap 4,25; 12,4

9:10 Und ich will Jerusalem zu Steinhaufen und zur Wohnung der Schakale

machen und will die Städte Judas zur Wüste machen, daß niemand darin

wohnen soll.
Kap 26,18

9:11 Wer ist nun weise, daß er dies verstünde, und zu wem spricht des

HERRN Mund, daß er verkündete, warum das Land verdirbt und öde wird

wie eine Wüste, die niemand durchwandert?
Lk 19,42

9:12 Und der HERR sprach: Weil sie mein Gesetz verlassen, das ich ihnen

vorgelegt habe, und meinen Worten nicht gehorchen, auch nicht danach

leben,

9:13 sondern folgen ihrem verstockten Herzen und den Baalen, wie ihre

Väter sie gelehrt haben,
Kap 7,24

9:14 darum spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Siehe, ich will

dies Volk mit Wermut speisen und mit Gift tränken.

Kap 23,15; Kap 8,14

9:15 Ich will sie unter Völker zerstreuen, die weder sie noch ihre Väter

gekannt haben, und will das Schwert hinter ihnen her schicken, bis

es aus ist mit ihnen.
3. Mose 26,33

9:16 So spricht der HERR Zebaoth: Gebt acht und bestellt Klageweiber, daß

sie kommen, und schickt nach denen, die klagen können,

9:17 daß sie herbeieilen und um uns klagen, daß unsre Augen von Tränen

rinnen und unsre Augenlider von Wasser fließen.

9:18 Horch, man hört ein Klagegeschrei in Zion: Ach, wie hat man uns

Gewalt angetan und wie sind wir zuschanden geworden! Wir müssen das

Land räumen; denn sie haben unsre Wohnungen geschleift.

9:19 Ja, höret, ihr Frauen, des HERRN Wort, und nehmt zu Ohren die Rede

seines Mundes! Lehrt eure Töchter klagen, und eine lehre die andere

dies Klagelied:

9:20 »Der Tod ist zu unsern Fenstern hereingestiegen und in unsere Häuser

gekommen. Er würgt die Kinder auf der Gasse und die jungen Männer

auf den Plätzen.«

9:21 So spricht der HERR: Die Leichen der Menschen sollen liegen wie

Dung auf dem Felde und wie Garben hinter dem Schnitter, die niemand

sammelt.
Kap 7,33; 14,16; 16,4; 25,33; Ps 79,2
Das rechte Rühmen

9:22 So spricht der HERR: Ein Weiser rühme sich nicht seiner Weisheit,

ein Starker rühme sich nicht seiner Stärke, ein Reicher rühme sich

nicht seines Reichtums.

9:23 Sondern wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, daß er klug

sei und mich kenne, daß ich der HERR bin, der Barmherzigkeit, Recht

und Gerechtigkeit übt auf Erden; denn solches gefällt mir, spricht

der HERR.
1. Kor 1,31; 2. Kor 10,17
Israel ein unbeschnittenes Volk

9:24 Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, daß ich heimsuchen werde

alle, die an der Vorhaut beschnitten sind,

9:25 nämlich Ägypten, Juda, Edom, die Ammoniter, Moab und alle, die das

Haar rundherum abscheren, die in der Wüste wohnen. Denn alle Heiden

sind nur unbeschnitten, aber ganz Israel hat ein unbeschnittenes

Herz.

3. Mose 19,27; Kap 4,4; 3. Mose 26,41; 5. Mose 30,6

Die toten Götzen und der lebendige Gott

10:1 Höret, was der HERR zu euch redet, ihr vom Hause Israel!

10:2 So spricht der HERR: Ihr sollt nicht den Gottesdienst der Heiden

annehmen und sollt euch nicht fürchten vor den Zeichen des Himmels,

wie die Heiden sich fürchten.
2. Mose 23,24; 2. Kön 21,6

10:3 Denn ihre Götter sind alle nichts. Man fällt im Walde einen Baum,

und der Bildhauer macht daraus mit dem Schnitzmesser ein Werk von

Menschenhänden,
Jes 44,13-17

10:4 und er schmückt es mit Silber und Gold und befestigt es mit Nagel

und Hammer, daß es nicht umfalle.

10:5 Sie sind ja nichts als Vogelscheuchen im Gurkenfeld. Sie können

nicht reden; auch muß man sie tragen, denn sie können nicht gehen.

Darum sollt ihr euch nicht vor ihnen fürchten; denn sie können weder

helfen noch Schaden tun.
Ps 115,7; Jes 46,7

10:6 Aber dir, HERR, ist niemand gleich; du bist groß, und dein Name ist

groß, wie du es mit der Tat beweist.
Ps 86,8

10:7 Wer sollte dich nicht fürchten, du König der Völker? Dir muß man

gehorchen; denn unter allen Weisen der Völker und in allen ihren

Königreichen ist niemand dir gleich.

10:8 Sie sind alle Narren und Toren; denn dem Holz zu dienen, ist ein

nichtiger Gottesdienst.

10:9 Silberblech bringt man aus Tarsis, Gold aus Ufas; durch den

Bildhauer und Goldschmied werden sie hergestellt; blauen und roten

Purpur zieht man ihnen an, und alles ist der Künstler Werk.

10:10 Aber der HERR ist der wahrhaftige Gott, der lebendige Gott, der

ewige König. Vor seinem Zorn bebt die Erde, und die Völker können

sein Drohen nicht ertragen.
Kap 5,2

10:11 So sagt nun zu ihnen: Die Götter, die Himmel und Erde nicht gemacht

haben, müssen vertilgt werden von der Erde und unter dem Himmel.

10:12 Er aber hat die Erde durch seine Kraft gemacht und den Erdkreis

bereitet durch seine Weisheit und den Himmel ausgebreitet durch

seinen Verstand.
(12-16) Kap 51,15-19

10:13 Wenn er donnert, so ist Wasser die Menge am Himmel; Wolken läßt er

heraufziehen vom Ende der Erde. Er macht die Blitze, daß es regnet,

und läßt den Wind kommen aus seinen Vorratskammern.

Ps 135,7

10:14 Alle Menschen aber sind Toren mit ihrer Kunst, und alle

Goldschmiede stehen beschämt da mit ihren Bildern; denn ihre Götzen

sind Trug und haben kein Leben,
Jes 45,16

10:15 sie sind nichts, ein Spottgebilde; sie müssen zugrunde gehen, wenn

sie heimgesucht werden.

10:16 Aber so ist der nicht, der Jakobs Reichtum ist; sondern er ist's,

der alles geschaffen hat, und Israel ist sein Erbteil. Er heißt

HERR Zebaoth.
5. Mose 32,9
Worte des Gerichts und der Klage

10:17 Raffe dein Bündel auf von der Erde, die du sitzest in Bedrängnis!

10:18 Denn so spricht der HERR: Siehe, ich will die Bewohner des Landes

diesmal wegschleudern und will sie ängstigen, damit sie sich finden

lassen.

10:19 Ach, was hab ich für Jammer und Herzeleid! Ich dachte: Es ist nur

eine Plage, ich muß sie erleiden.

10:20 Aber mein Zelt ist zerstört, und alle meine Seile sind zerrissen.

Meine Kinder sind von mir gegangen und nicht mehr da. Niemand

richtet meine Hütte wieder auf, und mein Zelt schlägt keiner mehr

auf.

10:21 Denn die Hirten sind zu Toren geworden und fragen nicht nach dem

HERRN. Darum kann ihnen nichts Rechtes gelingen, und ihre ganze

Herde ist zerstreut.
Kap 23,1

10:22 Horch, es kommt eine Kunde daher und ein großes Getöse aus dem

Lande des Nordens, daß die Städte Judas verwüstet und zur Wohnung

der Schakale werden sollen.
Kap 1,14

10:23 Ich weiß, HERR, daß des Menschen Tun nicht in seiner Gewalt steht,

und es liegt in niemandes Macht, wie er wandle oder seinen Gang

richte.
Spr 16,9

10:24 Züchtige mich, HERR, doch mit Maßen und nicht in deinem Grimm, auf

daß du mich nicht ganz zunichte machst.
Kap 30,11; 46,28; Ps 6,2; Hab 1,12

10:25 Schütte aber deinen Zorn aus über die Heiden, die dich nicht kennen,

und über die Geschlechter, die deinen Namen nicht anrufen. Denn sie

haben Jakob aufgefressen und verschlungen, sie haben ihn vernichtet

und seine Wohnung verwüstet.
Ps 79,6-7
Der Bundesbruch des Volkes und Gottes Gericht

11:1 Dies ist das Wort, das zu Jeremia geschah vom HERRN:

11:2 Höret die Worte dieses Bundes, daß ihr sie den Leuten in Juda und

den Bürgern von Jerusalem sagt!

11:3 Und sprich zu ihnen: So spricht der HERR, der Gott Israels:

Verflucht sei, wer nicht gehorcht den Worten dieses Bundes,

5. Mose 27,26

11:4 die ich euren Vätern gebot an dem Tage, als ich sie aus Ägyptenland

führte, aus dem glühenden Ofen, und sprach: Gehorcht meiner Stimme

und tut, wie ich euch geboten habe, so sollt ihr mein Volk sein,

und ich will euer Gott sein,
Kap 7,23

11:5 damit ich den Eid halten kann, den ich euren Vätern geschworen habe,

ihnen ein Land zu geben, darin Milch und Honig fließt, so wie es

heute ist. Ich antwortete und sprach: HERR, ja, so sei es!

2. Mose 3,8

11:6 Und der HERR sprach zu mir: Predige alle diese Worte in den Städten

Judas und auf den Gassen Jerusalems und sprich: Hört die Worte

dieses Bundes und tut danach!

11:7 Denn ich habe eure Väter ermahnt von dem Tage an, als ich sie aus

Ägyptenland führte, bis auf den heutigen Tag, und ich ermahnte sie

immer wieder und sprach: Gehorcht meiner Stimme!
(7 und 8) Kap 25,4

11:8 Aber sie gehorchten nicht, kehrten auch ihre Ohren mir nicht zu,

sondern ein jeder wandelte nach seinem bösen und verstockten

Herzen. Darum habe ich auch über sie kommen lassen alle Worte dieses

Bundes, den ich geboten hatte zu halten und den sie doch nicht

gehalten haben.
Kap 3,17; 7,26; 13,10; 18,12; 5. Mose 28,15-68

11:9 Und der HERR sprach zu mir: Ich weiß sehr wohl, wie sie in Juda und

in Jerusalem sich verschworen haben.

11:10 Sie kehren zurück zu den Sünden ihrer Väter, die vor ihnen waren und

die meinen Worten auch nicht gehorchen wollten und andern Göttern

nachfolgten und ihnen dienten. So hat das Haus Israel und das Haus

Juda meinen Bund gebrochen, den ich mit ihren Vätern geschlossen

habe.

11:11 Darum siehe, spricht der HERR, ich will Unheil über sie kommen

lassen, dem sie nicht entgehen sollen; und wenn sie zu mir

schreien, will ich sie nicht hören.
Ps 18,42; Jes 1,15; Hes 8,18

11:12 Dann werden die Städte Judas und die Bürger Jerusalems hingehen und

zu den Göttern schreien, denen sie geopfert haben; aber die werden

ihnen nicht helfen in ihrer Not.
(12 und 13) Kap 2,28; 5. Mose 32,37-38

11:13 Denn soviel Städte, soviel Götter hast du, Juda; und so viele Gassen

es in Jerusalem gibt, so viele Schandaltäre habt ihr aufgerichtet,

um dem Baal zu opfern.

11:14 Du aber bitte nicht für dies Volk und bringe für sie kein Flehen

noch Gebet vor mich; denn ich will sie nicht hören, wenn sie zu mir

schreien in ihrer Not.
Kap 7,16

11:15 Was macht mein geliebtes Volk in meinem Hause? Sie treiben lauter

Bosheit und meinen, Gelübde und heiliges Opferfleisch könnten die

Schuld von ihnen nehmen; und wenn sie übeltun, sind sie guter Dinge

darüber.
Röm 11,28; Hos 8,13

11:16 Der HERR nannte dich einen grünen, schönen, fruchtbaren Ölbaum; aber

nun hat er mit großem Brausen ein Feuer um ihn anzünden lassen, so

daß seine Äste verderben müssen.

11:17 Denn der HERR Zebaoth, der dich gepflanzt hat, hat dir Unheil

angedroht um der Bosheit willen des Hauses Israel und des Hauses

Juda, die sie getrieben haben, um mich zu erzürnen mit ihren

Räucheropfern, die sie dem Baal darbrachten.
Der Anschlag der Leute von Anatot auf Jeremia

11:18 Der HERR tat mir kund ihr Vorhaben, damit ich's wisse, und er zeigte

es mir.

11:19 Denn ich war wie ein argloses Lamm gewesen, das zur Schlachtbank

geführt wird, und wußte nicht, daß sie gegen mich beratschlagt und

gesagt hatten: Laßt uns den Baum in seinem Saft verderben und ihn

aus dem Lande der Lebendigen ausrotten, daß seines Namens nimmermehr

gedacht werde.
Jes 53,7

11:20 Aber du, HERR Zebaoth, du gerechter Richter, der du Nieren und

Herzen prüfst, laß mich sehen, wie du ihnen vergiltst; denn ich habe

dir meine Sache befohlen.
Ps 7,10; Kap 17,10; 20,12

11:21 Darum spricht der HERR über die Männer von Anatot, die dir nach dem

Leben trachten und sprechen: Weissage nicht im Namen des HERRN, wenn

du nicht von unsern Händen sterben willst! -
Kap 1,1

11:22 darum spricht der HERR Zebaoth: Siehe, ich will sie heimsuchen. Ihre

junge Mannschaft soll mit dem Schwert getötet werden, und ihre Söhne

und Töchter sollen vor Hunger sterben,

11:23 daß keiner von ihnen übrigbleibt; denn ich will über die Männer von

Anatot Unheil kommen lassen in dem Jahr, da ich sie heimsuchen

werde.

Jeremias Anstoß am Glück der Gottlosen und Gottes Antwort

12:1 HERR, wenn ich auch mit dir rechten wollte, so behältst du doch

recht; dennoch muß ich vom Recht mit dir reden. Warum geht's doch

den Gottlosen so gut, und die Abtrünnigen haben alles in Fülle?

Ps 73,3

12:2 Du pflanzest sie ein, sie schlagen Wurzeln und wachsen und bringen

Frucht. Nahe bist du ihrem Munde, aber ferne von ihrem Herzen.

12:3 Mich aber, HERR, kennst du und siehst mich und prüfst mein Herz vor

dir. Reiß sie weg wie Schafe zum Schlachten, und sondere sie aus,

daß sie getötet werden!
Ps 139,1

12:4 Wie lange soll das Land so trocken stehen und das Gras überall auf

dem Felde verdorren? Wegen der Bosheit der Bewohner schwinden Vieh

und Vögel dahin; denn man sagt: Er weiß nicht, wie es uns gehen

wird.
Kap 9,9

12:5 Wenn es dich müde macht, mit Fußgängern zu gehen, wie wird es dir

gehen, wenn du mit Rossen laufen sollst? Und wenn du schon im Lande,

wo keine Gefahr ist, Sicherheit suchst, was willst du tun im

Dickicht des Jordans?

12:6 Denn auch deine Brüder und deines Vaters Haus sind treulos, sie

schreien hinter dir her aus vollem Halse. Darum traue du ihnen

nicht, wenn sie auch freundlich mit dir reden.
Gottes Klage über sein verwüstetes Land

12:7 Ich habe mein Haus verlassen und mein Erbe verstoßen und, was meine

Seele liebt, in der Feinde Hand gegeben.

12:8 Mein Erbe ist mir geworden wie ein Löwe im Walde und brüllt wider

mich; darum bin ich ihm feind geworden.

12:9 Mein Erbe ist wie der bunte Vogel, um den sich die Vögel sammeln:

Wohlauf und sammelt euch, alle Tiere des Feldes, kommt und freßt!

Jes 56,9

12:10 Viele Hirten haben meinen Weinberg verwüstet und meinen Acker

zertreten; sie haben meinen schönen Acker zur Wüste gemacht.

(10 und 11) Kap 6,3

12:11 Sie haben ihn jämmerlich verwüstet; verödet liegt er vor mir; ja,

das ganze Land ist verwüstet, aber niemand will es zu Herzen nehmen.

12:12 Die Verwüster kommen daher über alle kahlen Höhen der Steppe. Denn

ein Schwert hat der HERR, das frißt von einem Ende des Landes bis

zum andern, und kein Geschöpf wird Frieden haben.

12:13 Sie haben Weizen gesät, aber Dornen geerntet; sie ließen's sich

sauer werden, aber sie konnten's nicht genießen. Sie konnten ihres

Ertrages nicht froh werden vor dem grimmigen Zorn des HERRN.

Hos 8,7
Weissagung über benachbarte Völker

12:14 So spricht der HERR: Wider alle meine bösen Nachbarn, die das

Erbteil antasten, das ich meinem Volk Israel ausgeteilt habe: Siehe,

ich will sie aus ihrem Lande ausreißen und das Haus Juda aus ihrer

Mitte reißen.

12:15 Aber wenn ich sie ausgerissen habe, will ich mich wieder über sie

erbarmen und will einen jeden in sein Erbteil und in sein Land

zurückbringen.

12:16 Und es soll geschehen, wenn sie von meinem Volk lernen werden, bei

meinem Namen zu schwören: So wahr der HERR lebt!, wie sie mein Volk

gelehrt haben, beim Baal zu schwören, so sollen sie inmitten meines

Volks wohnen.
5. Mose 6,13; Kap 4,2

12:17 Wenn sie aber nicht hören wollen, so will ich solch ein Volk

ausreißen und vernichten, spricht der HERR.
Der verdorbene Gürtel

13:1 So sprach der HERR zu mir: Geh hin und kaufe dir einen leinenen

Gürtel und gürte damit deine Lenden, aber laß ihn nicht naß werden!

13:2 Und ich kaufte einen Gürtel nach dem Befehl des HERRN und gürtete

ihn um meine Lenden.

13:3 Da geschah des HERRN Wort ein zweitesmal zu mir:

13:4 Nimm den Gürtel, den du gekauft und um deine Lenden gegürtet hast,

und mache dich auf und geh hin an den Euphrat und verstecke ihn dort

in einer Felsspalte!

13:5 Ich ging hin und versteckte ihn am Euphrat, wie mir der HERR geboten

hatte.

13:6 Nach langer Zeit aber sprach der HERR zu mir: Mache dich auf und geh

hin an den Euphrat und hole den Gürtel wieder, den ich dich dort

verstecken ließ!

13:7 Ich ging hin an den Euphrat und grub nach und nahm den Gürtel von

dem Ort, wo ich ihn versteckt hatte; und siehe, der Gürtel war

verdorben, so daß er zu nichts mehr taugte.
13:8 Da geschah des HERRN Wort zu mir:

13:9 So spricht der HERR: Ebenso will ich verderben den großen Hochmut

Judas und Jerusalems.

13:10 Dies böse Volk, das meine Worte nicht hören will, sondern nach

seinem verstockten Herzen wandelt und andern Göttern folgt, um ihnen

zu dienen und sie anzubeten: es soll werden wie der Gürtel, der zu

nichts mehr taugt.
Kap 11,8

13:11 Denn gleichwie der Gürtel um die Lenden des Mannes gebunden wird, so

habe ich, spricht der HERR, das ganze Haus Israel und das ganze Haus

Juda um mich gegürtet, daß sie mein Volk sein sollten, mir zum Ruhm,

zu Lob und Ehren; aber sie wollten nicht hören.
Die gefüllten Weinkrüge

13:12 Sage ihnen dies Wort: So spricht der HERR, der Gott Israels: Alle

Krüge werden mit Wein gefüllt. Und wenn sie zu dir sagen: Wer weiß

das nicht, daß alle Krüge mit Wein gefüllt werden?,

13:13 so antworte ihnen: So spricht der HERR: Siehe, ich will alle, die in

diesem Lande wohnen, die Könige, die auf dem Thron Davids sitzen,

die Priester und Propheten und alle Einwohner Jerusalems mit

Trunkenheit füllen
Kap 25,15-28; Jes 51,17

13:14 und will einen am andern, die Väter samt den Söhnen, zerschmettern,

spricht der HERR, und will weder schonen noch barmherzig sein und

sie ohne Mitleid verderben.
Mahnung zur Beugung vor Gott

13:15 Höret und merkt auf und seid nicht so hochfahrend, denn der HERR

hat's geredet.

13:16 Gebt dem HERRN, eurem Gott, die Ehre, ehe es finster wird und ehe

eure Füße sich an den dunklen Bergen stoßen und ihr auf das Licht

wartet, während er es doch finster und dunkel machen wird.

13:17 Wollt ihr das aber nicht hören, so muß ich heimlich weinen über

solchen Hochmut; meine Augen müssen von Tränen überfließen, weil

des HERRN Herde gefangen weggeführt wird.
Kap 8,23; 14,17; Lk 19,41

13:18 Sage dem König und der Königinmutter: Setzt euch ganz nach unten;

denn die Krone der Herrlichkeit ist euch vom Haupt gefallen.

2. Kön 24,10-16; Jes 62,3; Klgl 5,16

13:19 Die Städte im Südland sind verschlossen, und es ist niemand, der sie

auftut; ganz Juda ist weggeführt.
Die Schändung Jerusalems

13:20 Hebt eure Augen auf und sehet, wie sie von Norden daherkommen. Wo

ist nun die Herde, die dir befohlen war, deine herrliche Herde?

13:21 Was willst du sagen, wenn er die über dich zum Haupt bestellen wird,

die du als Freunde an dich gewöhnt hast? Was gilt's? Es wird dich

Angst ankommen wie eine Frau in Kindsnöten.

13:22 Und wenn du in deinem Herzen sagen wirst: »Warum begegnet mir

das?« -: um der Menge deiner Sünden willen wird dir dein Gewand

aufgehoben und wird dir Schande angetan.
Jes 47,2-3; Hes 16,37

13:23 Kann etwa ein Mohr seine Haut wandeln oder ein Panther seine

Flecken? So wenig könnt auch ihr Gutes tun, die ihr ans Böse gewöhnt

seid.

13:24 Darum will ich sie zerstreuen wie Spreu, die verweht wird von dem

Wind aus der Wüste.

13:25 Das soll dein Lohn sein und dein Teil, den ich dir zugemessen habe,

spricht der HERR: Weil du mich vergessen hast und dich auf Lügen

verläßt,

13:26 will auch ich dein Gewand hochheben, daß deine Schande sichtbar

werde.

13:27 Denn ich habe gesehen deine Ehebrecherei, deine Geilheit, deine

freche Hurerei, ja, deine Greuel auf den Hügeln und im Felde. Weh

dir, Jerusalem! Wann wirst du doch endlich rein werden?

Vergebliche Bitte bei Dürre und Kriegsnot

14:1 Dies ist das Wort, das der HERR zu Jeremia sagte über die große

Dürre:

14:2 Juda liegt jämmerlich da, seine Städte sind verschmachtet. Sie

sitzen trauernd auf der Erde, und in Jerusalem ist lautes Klagen.

14:3 Die Großen schicken ihre Leute nach Wasser; aber wenn sie zum

Brunnen kommen, finden sie kein Wasser und bringen ihre Gefäße leer

zurück. Sie sind traurig und betrübt und verhüllen ihre Häupter.

14:4 Die Erde lechzt, weil es nicht regnet auf Erden. Darum sind die

Ackerleute traurig und verhüllen ihre Häupter.
Joel 1,11

14:5 Ja, auch die Hirschkühe, die auf dem Felde werfen, verlassen die

Jungen, weil kein Gras wächst.

14:6 Die Wildesel stehen auf den kahlen Höhen und schnappen nach Luft wie

die Schakale; ihre Augen erlöschen, weil nichts Grünes wächst.

14:7 Ach, HERR, wenn unsre Sünden uns verklagen, so hilf doch um deines

Namens willen! Denn unser Ungehorsam ist groß, womit wir wider dich

gesündigt haben.
Dan 9,4-9

14:8 Du bist der Trost Israels und sein Nothelfer. Warum stellst du dich,

als wärest du ein Fremdling im Lande und ein Wanderer, der nur über

Nacht bleibt?

14:9 Warum stellst du dich wie einer, der verzagt ist, und wie ein Held,

der nicht helfen kann? Du bist ja doch unter uns, HERR, und wir

heißen nach deinem Namen; verlaß uns nicht!
Kap 15,16; Jes 43,7

14:10 So spricht der HERR von diesem Volk: Sie laufen gern hin und her und

schonen ihre Füße nicht. Darum hat der HERR kein Gefallen an ihnen,

sondern er denkt nun an ihre Missetat und will ihre Sünden

heimsuchen.

14:11 Und der HERR sprach zu mir: Du sollst nicht für dies Volk um Gnade

bitten.
Kap 7,16

14:12 Denn wenn sie auch fasten, so will ich doch ihr Flehen nicht

erhören; und wenn sie auch Brandopfer und Speisopfer bringen, so

gefallen sie mir doch nicht, sondern ich will sie durch Schwert,

Hunger und Pest aufreiben.
Jes 58,3; Kap 6,20

14:13 Da sprach ich: Ach, Herr HERR! Siehe, die Propheten sagen ihnen: Ihr

werdet das Schwert nicht sehen und keine Hungersnot bei euch haben,

sondern ich will euch beständigen Frieden geben an diesem Ort.

14:14 Aber der HERR sprach zu mir: Diese Propheten weissagen Lüge in

meinem Namen; ich habe sie nicht gesandt und ihnen nichts befohlen

und nicht zu ihnen geredet. Sie predigen euch falsche Offenbarungen,

nichtige Wahrsagung und ihres Herzens Trug.
Kap 23,21-22; 27,9; 27,14-15; 29,8-9; Hes 13,6

14:15 Darum spricht der HERR: Wider die Propheten, die in meinem Namen

weissagen, obgleich ich sie nicht gesandt habe, und die dennoch

predigen, es werde weder Schwert noch Hungersnot in dies Land

kommen: Solche Propheten sollen sterben durch Schwert und Hunger.

5. Mose 18,20

14:16 Und die Leute, denen sie weissagen, sollen auf den Gassen Jerusalems

liegen, vom Schwert und Hunger hingestreckt, und niemand wird sie

begraben, sie und ihre Frauen, Söhne und Töchter; und ich will ihre

Bosheit über sie ausschütten.
Kap 9,21

14:17 Und du sollst zu ihnen dies Wort sagen: Meine Augen fließen über

von Tränen, unaufhörlich Tag und Nacht; denn die Jungfrau, die

Tochter meines Volks, ist unheilbar verwundet und völlig

zerschlagen.
Kap 13,17

14:18 Gehe ich hinaus aufs Feld, siehe, so liegen dort vom Schwert

Erschlagene; komme ich in die Stadt, siehe, so liegen dort vor

Hunger Verschmachtete. Sogar Propheten und Priester müssen in ein

Land ziehen, das sie nicht kennen.

14:19 Hast du denn Juda verworfen oder einen Abscheu gegen Zion? Warum

hast du uns denn so geschlagen, daß uns niemand heilen kann? Wir

hofften, es sollte Friede werden; aber es kommt nichts Gutes. Wir

hofften, wir sollten heil werden; aber siehe, es ist Schrecken da.

Kap 8,15

14:20 HERR, wir erkennen unser gottloses Leben und unsrer Väter Missetat;

denn wir haben wider dich gesündigt.
Kap 3,25; Ps 51,5-7; 106,6

14:21 Aber um deines Namens willen verwirf uns nicht! Laß den Thron deiner

Herrlichkeit nicht verspottet werden; gedenke doch an deinen Bund

mit uns und laß ihn nicht aufhören!

14:22 Ist denn unter den Götzen der Heiden einer, der Regen geben könnte,

oder gibt der Himmel Regen? Du bist doch der HERR, unser Gott, auf

den wir hoffen; denn du hast das alles gemacht.

15:1 Und der HERR sprach zu mir: Und wenn auch Mose und Samuel vor mir

stünden, so habe ich doch kein Herz für dies Volk. Treibe sie weg

von mir, und laß sie weggehen!
2. Mose 32,11; 1. Sam 7,9; Hes 14,14

15:2 Und wenn sie zu dir sagen: Wo sollen wir hin?, dann antworte ihnen:

So spricht der HERR: Wen der Tod trifft, den treffe er; wen das

Schwert trifft, den treffe es; wen der Hunger trifft, den treffe er;

wen die Gefangenschaft trifft, den treffe sie!
Kap 43,11; Sach 11,9

15:3 Denn ich will sie heimsuchen mit viererlei Plagen, spricht der

HERR: mit dem Schwert, daß sie getötet werden; mit Hunden, die sie

fortschleifen sollen; mit den Vögeln des Himmels und mit den Tieren

des Feldes, daß sie gefressen und vertilgt werden sollen.

Hes 14,21; Kap 7,33

15:4 Und ich will sie zu einem Bild des Entsetzens machen für alle

Königreiche auf Erden um Manasses willen, des Sohnes Hiskias, des

Königs von Juda, für alles, was er in Jerusalem begangen hat.

2. Kön 21,11-16; 23,26

15:5 Wer will sich denn deiner erbarmen, Jerusalem? Wer wird denn Mitleid

mit dir haben? Wer wird denn kommen und fragen, ob es dir gutgeht?

15:6 Du hast mich verlassen, spricht der HERR, und bist von mir

abgefallen; darum habe ich meine Hand gegen dich ausgestreckt, um

dich zu verderben; ich bin des Erbarmens müde.

15:7 Ich worfelte sie mit der Worfschaufel in den Städten des Landes,

und mein Volk, das sich nicht bekehren wollte von seinem Wandel,

machte ich kinderlos und brachte es um.
Mt 3,12

15:8 Es wurden mehr Frauen zu Witwen unter ihnen, als Sand am Meer ist.

Ich ließ kommen über die Mütter der jungen Mannschaft den Verderber

am hellen Mittag und ließ plötzlich über sie fallen Angst und

Schrecken.

15:9 Die sieben Kinder hatte, welkte dahin, und ihre Seele verschmachtete

in ihr. Ihre Sonne ging unter am hellen Tag; ihr Ruhm und ihre

Freude hatte ein Ende. Und was von ihnen übrig ist, will ich dem

Schwert hingeben vor ihren Feinden, spricht der HERR.

Am 8,9

Die Klage des Propheten über sein Amt. Gottes Zusage

15:10 Weh mir, meine Mutter, daß du mich geboren hast, gegen den

jedermann hadert und streitet im ganzen Lande! Hab ich doch weder

auf Wucherzinsen ausgeliehen, noch hat man mir geliehen, und doch

flucht mir jedermann.
Kap 20,14

15:11 Der HERR sprach: Wohlan, ich will etliche von euch übriglassen,

denen es wieder wohlgehen soll, und will euch zu Hilfe kommen in der

Not und Angst unter den Feinden.

15:12 Kann man Eisen zerbrechen, Eisen und Kupfer aus dem Norden?

15:13 Ich will dein Gut und deine Schätze zum Raube geben als Lohn für

alle deine Sünden, die du in deinem ganzen Gebiet begangen hast,

Kap 17,3

15:14 und will dich zum Knecht deiner Feinde machen in einem Lande, das du

nicht kennst; denn es ist das Feuer meines Zorns über euch

angezündet.

15:15 Ach HERR, du weißt es! Gedenke an mich und nimm dich meiner an und

räche mich an meinen Verfolgern! Laß mich nicht hinweggerafft

werden, während du deinen Zorn über sie noch zurückhältst; denn du

weißt, daß ich um deinetwillen geschmäht werde.

15:16 Dein Wort ward meine Speise, sooft ich's empfing, und dein Wort ist

meines Herzens Freude und Trost; denn ich bin ja nach deinem Namen

genannt, HERR, Gott Zebaoth.
5. Mose 8,3; 32,46-47; Hes 3,1-3; Offb 10,8-9

15:17 Ich habe mich nicht zu den Fröhlichen gesellt noch mich mit ihnen

gefreut, sondern saß einsam, gebeugt von deiner Hand; denn du

hattest mich erfüllt mit Grimm.

15:18 Warum währt doch mein Leiden so lange und sind meine Wunden so

schlimm, daß sie niemand heilen kann? Du bist mir geworden wie ein

trügerischer Born, der nicht mehr quellen will.

15:19 Darum spricht der HERR: Wenn du dich zu mir hältst, so will ich mich

zu dir halten, und du sollst mein Prediger bleiben. Und wenn du

recht redest und nicht leichtfertig, so sollst du mein Mund sein.

Sie sollen sich zu dir kehren, doch du kehre dich nicht zu ihnen!

15:20 Denn ich mache dich für dies Volk zur festen, ehernen Mauer. Wenn

sie auch wider dich streiten, sollen sie dir doch nichts anhaben;

denn ich bin bei dir, daß ich dir helfe und dich errette, spricht

der HERR,
Kap 1,18-19

15:21 und ich will dich erretten aus der Hand der Bösen und erlösen aus

der Hand der Tyrannen.
Jeremias Einsamkeit als Vorzeichen des Gerichts
16:1 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

16:2 Du sollst dir keine Frau nehmen und weder Söhne noch Töchter zeugen

an diesem Ort.

16:3 Denn so spricht der HERR von den Söhnen und Töchtern, die an diesem

Ort geboren werden, und von ihren Müttern, die sie gebären, und von

ihren Vätern, die sie zeugen in diesem Lande:

16:4 Sie sollen an bösen Krankheiten sterben und nicht beklagt noch

begraben werden, sondern sollen Dung werden auf dem Acker. Durch

Schwert und Hunger sollen sie umkommen, und ihre Leichname sollen

den Vögeln des Himmels und den Tieren des Feldes zum Fraße werden.

Kap 9,21

16:5 So spricht der HERR: Du sollst in kein Trauerhaus gehen, weder um zu

klagen noch um zu trösten; denn ich habe meinen Frieden von diesem

Volk weggenommen, die Gnade und die Barmherzigkeit, spricht der

HERR.

16:6 Große und Kleine sollen sterben in diesem Lande und nicht begraben

noch beklagt werden, und niemand wird sich ihretwegen wund ritzen

oder kahlscheren.

Kap 41,5; 47,5; 48,37; 3. Mose 19,27-28; 5. Mose 14,1

16:7 Auch wird man keinem das Trauerbrot brechen, um ihn zu trösten wegen

eines Toten, und auch nicht den Trostbecher zu trinken geben wegen

seines Vaters oder seiner Mutter.

16:8 Du sollst auch in kein Hochzeitshaus gehen, um bei ihnen zu sitzen

zum Essen und zum Trinken.

16:9 Denn so spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Siehe, ich will

an diesem Ort vor euren Augen und zu euren Lebzeiten ein Ende machen

dem Jubel der Freude und Wonne, der Stimme des Bräutigams und der

Braut.
Kap 7,34

16:10 Und wenn du das alles diesem Volk gesagt hast und sie zu dir

sprechen werden: »Warum kündigt uns der HERR all dies große Unheil

an? Was ist die Missetat und Sünde, womit wir wider den HERRN,

unsern Gott, gesündigt haben?«,
(10-13) Kap 5,19

16:11 so sollst du ihnen sagen: Weil eure Väter mich verlassen haben,

spricht der HERR, und andern Göttern nachgelaufen sind, ihnen

gedient und sie angebetet, mich aber verlassen und mein Gesetz nicht

gehalten haben,

16:12 ihr aber noch ärger tut als eure Väter; denn siehe, ein jeder lebt

nach seinem verstockten und bösen Herzen, so daß er mir nicht

gehorcht.
Kap 7,26

16:13 Darum will ich euch aus diesem Lande verstoßen in ein Land, von dem

weder ihr noch eure Väter gewußt haben. Dort sollt ihr andern

Göttern dienen Tag und Nacht, weil ich euch keine Gnade mehr

erweisen will.
5. Mose 28,64
Heil und Gericht für Israel und für die Völker

16:14 Darum siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, daß man nicht

mehr sagen wird: »So wahr der HERR lebt, der die Israeliten aus

Ägyptenland geführt hat«,
(14 und 15) Kap 23,7-8

16:15 sondern: »So wahr der HERR lebt, der die Israeliten geführt hat aus

dem Lande des Nordens und aus allen Ländern, wohin er sie verstoßen

hatte.« Denn ich will sie zurückbringen in das Land, das ich ihren

Vätern gegeben habe.

16:16 Siehe, ich will viele Fischer aussenden, spricht der HERR, die

sollen sie fischen; und danach will ich viele Jäger aussenden, die

sollen sie fangen auf allen Bergen und auf allen Hügeln und in allen

Felsklüften.

16:17 Denn meine Augen sehen auf alle ihre Wege, daß sie sich nicht vor

mir verstecken können, und ihre Missetat ist vor meinen Augen nicht

verborgen.
Hiob 34,21

16:18 Aber zuvor will ich ihre Missetat und Sünde zwiefach vergelten,

weil sie mein Land mit ihren toten Götzen unrein gemacht und mein

Erbland mit ihren Greueln angefüllt haben.
Jes 40,2

16:19 HERR, du bist meine Stärke und Kraft und meine Zuflucht in der Not!

Die Heiden werden zu dir kommen von den Enden der Erde und sagen:

Nur Lüge haben unsere Väter gehabt, nichtige Götter, die nicht

helfen können.

16:20 Wie kann ein Mensch sich Götter machen? Das sind doch keine Götter!

16:21 Darum siehe, diesmal will ich sie lehren und meine Kraft und Gewalt

ihnen kundtun, daß sie erfahren sollen: Ich heiße der HERR.

2. Mose 3,15
Gottes gerechte Vergeltung

17:1 Die Sünde Judas ist geschrieben mit eisernem Griffel und mit

diamantener Spitze gegraben auf die Tafel ihres Herzens und auf die

Hörner an ihren Altären;
(1-3) 2. Kön 23,4-18

17:2 denn ihre Söhne denken an ihre Altäre und Ascherabilder unter den

grünen Bäumen und auf den hohen Hügeln.

17:3 Aber ich will deine Opferhöhen auf Bergen und Feldern samt deiner

Habe und allen deinen Schätzen zum Raube geben um der Sünde willen,

die in deinem ganzen Gebiet begangen ist.
Kap 15,13

17:4 Und du sollst aus deinem Erbe verstoßen werden, das ich dir gegeben

habe, und ich will dich zum Knecht deiner Feinde machen in einem

Lande, das du nicht kennst; denn ihr habt ein Feuer meines Zorns

angezündet, das ewiglich brennen wird.

17:5 So spricht der HERR: Verflucht ist der Mann, der sich auf Menschen

verläßt und hält Fleisch für seinen Arm und weicht mit seinem

Herzen vom HERRN.
Ps 118,8; 146,3; 2. Chr 32,8

17:6 Der wird sein wie ein Dornstrauch in der Wüste und wird nicht sehen

das Gute, das kommt, sondern er wird bleiben in der Dürre der Wüste,

im unfruchtbaren Lande, wo niemand wohnt.
Kap 48,6

17:7 Gesegnet aber ist der Mann, der sich auf den HERRN verläßt und

dessen Zuversicht der HERR ist.
Ps 146,5

17:8 Der ist wie ein Baum, am Wasser gepflanzt, der seine Wurzeln zum

Bach hin streckt. Denn obgleich die Hitze kommt, fürchtet er sich

doch nicht, sondern seine Blätter bleiben grün; und er sorgt sich

nicht, wenn ein dürres Jahr kommt, sondern bringt ohne Aufhören

Früchte.
Ps 1,3

17:9 Es ist das Herz ein trotzig und verzagt Ding; wer kann es ergründen?

17:10 Ich, der HERR, kann das Herz ergründen und die Nieren prüfen und

gebe einem jeden nach seinem Tun, nach den Früchten seiner Werke.

1. Sam 16,7; Ps 7,10; Spr 15,11; Röm 2,6

17:11 Wie ein Vogel, der sich über Eier setzt, die er nicht gelegt hat, so

ist, wer unrecht Gut sammelt; denn er muß davon, wenn er's am

wenigsten denkt, und muß zuletzt noch Spott dazu haben.

Lk 12,20

17:12 Aber die Stätte unseres Heiligtums ist der Thron der Herrlichkeit,

erhaben von Anbeginn.
Kap 3,17

17:13 Denn du, HERR, bist die Hoffnung Israels. Alle, die dich verlassen,

müssen zuschanden werden, und die Abtrünnigen müssen auf die Erde

geschrieben werden; denn sie verlassen den HERRN, die Quelle des

lebendigen Wassers.
Kap 2,13
Jeremias Gebet in Anfechtung

17:14 Heile du mich, HERR, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir

geholfen; denn du bist mein Ruhm.
2. Mose 15,26; Ps 6,3

17:15 Siehe, sie sprechen zu mir: »Wo ist denn des HERRN Wort? Laß es

doch kommen!«
Jes 5,19

17:16 Aber ich habe dich nie gedrängt, Unheil kommen zu lassen; auch hab

ich den bösen Tag nicht herbeigewünscht, das weißt du. Was ich

gepredigt habe, das liegt offen vor dir.

17:17 Sei du mir nur nicht schrecklich, meine Zuversicht in der Not!

17:18 Laß die zuschanden werden, die mich verfolgen, und nicht mich; laß

sie erschrecken, und nicht mich. Laß den Tag des Unheils über sie

kommen und zerschlage sie zwiefach!
Ps 35,4
Die Heiligung des Sabbats

17:19 So sprach der HERR zu mir: Geh hin und tritt ins Tor des Volks,

durch das die Könige von Juda aus- und eingehen, und in alle Tore

Jerusalems
(19-27) Neh 13,15-22

17:20 und sprich zu ihnen: Höret des HERRN Wort, ihr Könige Judas und ganz

Juda und alle Einwohner Jerusalems, die durch diese Tore gehen!

17:21 So spricht der HERR: Hütet euch und tragt keine Last am Sabbattag

durch die Tore Jerusalems
(21 und 22) 2. Mose 20,8-10

17:22 und tragt keine Last am Sabbattag aus euren Häusern und tut keine

Arbeit, sondern heiligt den Sabbattag, wie ich euren Vätern geboten

habe.
Jes 56,2

17:23 Aber sie hörten nicht und kehrten mir ihre Ohren nicht zu, sondern

blieben halsstarrig, daß sie ja nicht auf mich hörten noch Zucht

annähmen.
Kap 11,8

17:24 Wenn ihr nun auf mich hören werdet, spricht der HERR, daß ihr am

Sabbattag keine Last durch die Tore dieser Stadt tragt, sondern ihn

heiligt, daß ihr an diesem Tage keine Arbeit tut,

17:25 so sollen auch durch die Tore dieser Stadt aus- und eingehen

Könige, die auf dem Thron Davids sitzen und die mit Roß und Wagen

fahren, sie und ihre Großen samt allen, die in Juda und Jerusalem

wohnen; und es soll diese Stadt immerdar bewohnt werden.

Kap 22,4

17:26 Und sie sollen kommen aus den Städten Judas und aus der Gegend von

Jerusalem und aus dem Lande Benjamin, aus dem Hügelland und vom

Gebirge und vom Südland, die da bringen Brandopfer, Schlachtopfer,

Speisopfer und Weihrauch und die da Dankopfer bringen zum Hause des

HERRN.

17:27 Werdet ihr aber nicht auf mein Gebot hören, den Sabbattag zu

heiligen und keine Last am Sabbattag zu tragen durch die Tore

Jerusalems, so will ich ein Feuer in ihren Toren anzünden, das die

festen Häuser Jerusalems verzehrt und nicht gelöscht werden kann.

Hes 20,12-13
Das Gleichnis vom Töpfer

18:1 Dies ist das Wort, das geschah vom HERRN zu Jeremia:

18:2 Mach dich auf und geh hinab in des Töpfers Haus; dort will ich dich

meine Worte hören lassen.

18:3 Und ich ging hinab in des Töpfers Haus, und siehe, er arbeitete eben

auf der Scheibe.

18:4 Und der Topf, den er aus dem Ton machte, mißriet ihm unter den

Händen. Da machte er einen andern Topf daraus, wie es ihm gefiel.

18:5 Da geschah des HERRN Wort zu mir:

18:6 Kann ich nicht ebenso mit euch umgehen, ihr vom Hause Israel, wie

dieser Töpfer? spricht der HERR. Siehe, wie der Ton in des Töpfers

Hand, so seid auch ihr vom Hause Israel in meiner Hand.

Jes 45,9; Röm 9,21

18:7 Bald rede ich über ein Volk und Königreich, daß ich es ausreißen,

einreißen und zerstören will;
(7-10) Kap 1,10

18:8 wenn es sich aber bekehrt von seiner Bosheit, gegen die ich rede,

so reut mich auch das Unheil, das ich ihm gedachte zu tun.

Kap 26,3; Hes 33,11; Jona 3,10

18:9 Und bald rede ich über ein Volk und Königreich, daß ich es bauen und

pflanzen will;

18:10 wenn es aber tut, was mir mißfällt, daß es meiner Stimme nicht

gehorcht, so reut mich auch das Gute, das ich ihm verheißen hatte zu

tun.

18:11 Und nun sprich zu den Leuten in Juda und zu den Bürgern Jerusalems:

So spricht der HERR: Siehe, ich bereite euch Unheil und habe gegen

euch etwas im Sinn. So bekehrt euch doch, ein jeder von seinen bösen

Wegen, und bessert euern Wandel und euer Tun!
Kap 7,3

18:12 Aber sie sprechen: Daraus wird nichts! Wir wollen nach unsern

Gedanken wandeln, und ein jeder soll tun nach seinem verstockten

und bösen Herzen.
Kap 6,16; Kap 11,8

18:13 Darum spricht der HERR: Fragt doch unter den Heiden: Wer hat je

dergleichen gehört? So greuliche Dinge tut die Jungfrau Israel!

18:14 Bleibt doch der Schnee länger auf den Steinen im Felde, wenn's vom

Libanon herab schneit, und das Regenwasser verläuft sich nicht so

schnell,

18:15 wie mein Volk meiner vergißt. Sie opfern den nichtigen Göttern. Die

haben sie zu Fall gebracht auf den alten Wegen und lassen sie nun

gehen auf ungebahnten Straßen,

18:16 auf daß ihr Land zur Wüste werde, ihnen zur ewigen Schande, daß, wer

vorübergeht, sich entsetze und den Kopf schüttle.

18:17 Denn ich will sie wie durch einen Ostwind zerstreuen vor ihren

Feinden; ich will ihnen den Rücken und nicht das Antlitz zeigen am

Tag ihres Verderbens.
Kap 2,27
Jeremias Gebet gegen seine Feinde

18:18 Sie sprechen: »Kommt und laßt uns gegen Jeremia Böses planen; denn

dem Priester wird's nicht fehlen an Weisung noch dem Weisen an Rat

noch dem Propheten am Wort! Kommt, laßt uns ihn mit seinen eigenen

Worten schlagen und nichts geben auf alle seine Reden!«

18:19 HERR, hab acht auf mich und höre die Stimme meiner Widersacher!

18:20 Ist's recht, daß man Gutes mit Bösem vergilt? Denn sie haben mir

eine Grube gegraben! Gedenke doch, wie ich vor dir gestanden bin, um

für sie zum besten zu reden und deinen Grimm von ihnen abzuwenden!

18:21 So strafe nun ihre Kinder mit Hunger und gib sie dem Schwerte preis,

daß ihre Frauen kinderlos und Witwen seien und ihre Männer vom Tode

getroffen und ihre junge Mannschaft im Krieg durchs Schwert getötet

werden;

18:22 daß Geschrei aus ihren Häusern gehört werde, wenn du plötzlich

Kriegsvolk über sie kommen läßt. Denn sie haben eine Grube gegraben,

mich zu fangen, und meinen Füßen Fallen gestellt.

18:23 Aber du, HERR, kennst alle ihre Anschläge gegen mich, daß sie mich

töten wollen. So vergib ihnen ihre Missetat nicht und tilge ihre

Sünde nicht aus vor dir! Laß sie vor dir zu Fall kommen und handle

an ihnen zur Zeit deines Zorns!
Mt 6,15; Lk 23,34
Der zerschmetterte Krug

19:1 So sprach der HERR: Geh hin und kaufe dir einen irdenen Krug vom

Töpfer und nimm mit etliche von den Ältesten des Volks und von den

Ältesten der Priester

19:2 und geh hinaus ins Tal Ben-Hinnom, das vor dem Scherbentor liegt,

und predige dort die Worte, die ich dir sage,
Kap 7,31

19:3 und sprich: Höret des HERRN Wort, ihr Könige von Juda und ihr Bürger

Jerusalems! So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Siehe,

ich will ein solches Unheil über diese Stätte bringen, daß jedem,

der es hören wird, die Ohren gellen sollen,
2. Kön 21,12

19:4 weil sie mich verlassen und diese Stätte einem fremden Gott gegeben

und dort andern Göttern geopfert haben, die weder sie noch ihre

Väter noch die Könige von Juda kannten, und weil sie die Stätte voll

unschuldigen Blutes gemacht

19:5 und dem Baal Höhen gebaut haben, um ihre Kinder dem Baal als

Brandopfer zu verbrennen, was ich weder geboten noch geredet habe

und was mir nie in den Sinn gekommen ist.
(5-7) Kap 7,31-33; 3. Mose 18,21

19:6 Darum siehe, es wird die Zeit kommen, spricht der HERR, daß man

diese Stätte nicht mehr »Tofet« und »Tal Ben-Hinnom«, sondern

»Würgetal« nennen wird.

19:7 Und ich will den Gottesdienst Judas und Jerusalems an diesem Ort

zunichte machen und will sie durchs Schwert fallen lassen vor ihren

Feinden und durch die Hand derer, die ihnen nach dem Leben trachten,

und will ihre Leichname den Vögeln des Himmels und den Tieren auf

dem Felde zum Fraße geben.

19:8 Und ich will diese Stadt zum Entsetzen und zum Spott machen, daß

alle, die vorübergehen, sich entsetzen und spotten über alle ihre

Plagen.

19:9 Ich will sie ihrer Söhne und Töchter Fleisch essen lassen, und

einer soll des andern Fleisch essen in der Not und Angst, mit der

ihre Feinde und die, die ihnen nach dem Leben trachten, sie

bedrängen werden.
3. Mose 26,29; 5. Mose 28,53

19:10 Und du sollst den Krug zerbrechen vor den Augen der Männer, die mit

dir gegangen sind,

19:11 und zu ihnen sagen: So spricht der HERR Zebaoth: Wie man eines

Töpfers Gefäß zerbricht, daß es nicht wieder ganz werden kann, so

will ich dies Volk und diese Stadt zerbrechen. Und man wird im

Tofet begraben, weil sonst kein Raum dafür da sein wird.

Jes 30,12-14; Kap 7,32

19:12 So will ich's mit dieser Stätte und ihren Bewohnern machen, spricht

der HERR, daß diese Stadt wie das Tofet werden soll.

19:13 Und die Häuser Jerusalems und die Häuser der Könige von Juda sollen

ebenso unrein werden wie die Stätte Tofet, alle Häuser, wo sie auf

den Dächern dem ganzen Heer des Himmels geopfert und andern Göttern

Trankopfer dargebracht haben.
Kap 32,29; 2. Kön 23,12; Zef 1,5
Die Mißhandlung Jeremias durch Paschhur

19:14 Und als Jeremia vom Tofet zurückkam, wohin ihn der HERR gesandt

hatte, um zu weissagen, trat er in den Vorhof am Hause des HERRN und

sprach zu allem Volk:

19:15 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Siehe, ich will über

diese Stadt und über alle ihre Ortschaften all das Unheil kommen

lassen, das ich gegen sie geredet habe, weil sie halsstarrig sind

und meine Worte nicht hören wollen.

20:1 Als aber Paschhur, ein Sohn Immers, der Priester, der zum Vorsteher

im Hause des HERRN bestellt war, hörte, wie Jeremia solche Worte

weissagte,

20:2 schlug er den Propheten Jeremia und schloß ihn in den Block am

oberen Benjamintor, das am Hause des HERRN ist.
Apg 16,24

20:3 Und am andern Morgen ließ Paschhur den Jeremia aus dem Block los. Da

sprach Jeremia zu ihm: Der HERR nennt dich nicht Paschhur, sondern

»Schrecken um und um«;
Vers 10; Kap 6,25; 46,5; 49,29; Ps 31,14

20:4 denn so spricht der HERR: Siehe, ich will dich zum Schrecken machen

für dich selbst und alle deine Freunde; sie sollen fallen durchs

Schwert ihrer Feinde, und du sollst es mit eigenen Augen sehen. Und

ich will ganz Juda in die Hand des Königs von Bábel geben; der soll

sie wegführen nach Bábel und mit dem Schwert töten.

20:5 Auch will ich alle Güter dieser Stadt und allen Ertrag ihrer Arbeit

und alle Kleinode und alle Schätze der Könige von Juda in die Hand

ihrer Feinde geben; die werden sie rauben, mitnehmen und nach Bábel

bringen.
Jes 39,6

20:6 Und du, Paschhur, sollst mit allen deinen Hausgenossen gefangen

weggeführt werden und nach Bábel kommen. Dort sollst du sterben und

begraben werden samt allen deinen Freunden, denen du Lügen gepredigt

hast.
Die Last des Prophetenamts

20:7 HERR, du hast mich überredet, und ich habe mich überreden lassen.

Du bist mir zu stark gewesen und hast gewonnen; aber ich bin darüber

zum Spott geworden täglich, und jedermann verlacht mich.

Kap 1,5-7

20:8 Denn sooft ich rede, muß ich schreien; »Frevel und Gewalt!« muß ich

rufen. Denn des HERRN Wort ist mir zu Hohn und Spott geworden

täglich.

20:9 Da dachte ich: Ich will nicht mehr an ihn denken und nicht mehr in

seinem Namen predigen. Aber es ward in meinem Herzen wie ein

brennendes Feuer, in meinen Gebeinen verschlossen, daß ich's nicht

ertragen konnte; ich wäre schier vergangen.
1. Kor 9,16

20:10 Denn ich höre, wie viele heimlich reden: »Schrecken ist um und um!«

»Verklagt ihn!« »Wir wollen ihn verklagen!« Alle meine Freunde und

Gesellen lauern, ob ich nicht falle: »Vielleicht läßt er sich

überlisten, daß wir ihm beikommen können und uns an ihm rächen.«

Vers 3; Kap 18,18

20:11 Aber der HERR ist bei mir wie ein starker Held, darum werden meine

Verfolger fallen und nicht gewinnen. Sie müssen ganz zuschanden

werden, weil es ihnen nicht gelingt. Ewig wird ihre Schande sein und

nie vergessen werden.
Kap 1,8; 1,19

20:12 Und nun, HERR Zebaoth, der du die Gerechten prüfst, Nieren und Herz

durchschaust: Laß mich deine Vergeltung an ihnen sehen; denn ich

habe dir meine Sache befohlen.
Kap 11,20

20:13 Singet dem HERRN, rühmet den HERRN, der des Armen Leben aus den

Händen der Boshaften errettet!

20:14 Verflucht sei der Tag, an dem ich geboren bin; der Tag soll

ungesegnet sein, an dem mich meine Mutter geboren hat!

Kap 15,10; Hiob 3,3-11; 10,18

20:15 Verflucht sei, der meinem Vater gute Botschaft brachte und sprach:

»Du hast einen Sohn«, so daß er ihn fröhlich machte!

20:16 Der Tag soll sein wie die Städte, die der HERR vernichtet hat ohne

Erbarmen. Am Morgen soll er Wehklage hören und am Mittag

Kriegsgeschrei,
1. Mose 19,24-25

20:17 weil er mich nicht getötet hat im Mutterleibe, so daß meine Mutter

mein Grab geworden und ihr Leib ewig schwanger geblieben wäre!

20:18 Warum bin ich doch aus dem Mutterleib hervorgekommen, wenn ich nur

Jammer und Herzeleid sehen muß und meine Tage in Schmach zubringe!

Jeremia kündigt Zedekia die Zerstörung Jerusalems an

21:1 Dies ist das Wort, das vom HERRN geschah zu Jeremia, als der König

Zedekia zu ihm sandte Paschhur, den Sohn Malkijas, und Zefanja, den

Sohn Maasejas, den Priester, und ihm sagen ließ:
Kap 39,1-10; Kap 29,25-26; 37,3; 52,24

21:2 Befrage doch den HERRN für uns; denn Nebukadnezar, der König von

Babel, führt Krieg gegen uns. Vielleicht wird der HERR doch an uns

sein Wunder tun wie so manches Mal, damit jener von uns abzieht.

21:3 Jeremia sprach zu ihnen: So sagt zu Zedekia:

21:4 Das spricht der HERR, der Gott Israels: Siehe, ich will euch zum

Rückzug zwingen samt euren Waffen, die ihr in euren Händen habt und

mit denen ihr kämpft gegen den König von Bábel und gegen die

Chaldäer, die euch draußen vor der Mauer belagern, und will euch

versammeln mitten in dieser Stadt.

21:5 Und ich selbst will wider euch streiten mit ausgestreckter Hand, mit

starkem Arm, mit Zorn und Grimm und ohne Erbarmen

21:6 und will die Bürger dieser Stadt schlagen, Menschen und Tiere, daß

sie sterben sollen durch eine große Pest.

21:7 Und danach, spricht der HERR, will ich Zedekia, den König von Juda,

samt seinen Großen und dem Volk, das in dieser Stadt von Pest,

Schwert und Hunger übriggelassen wird, in die Hände Nebukadnezars,

des Königs von Bábel, geben und in die Hände ihrer Feinde und in die

Hände derer, die ihnen nach dem Leben trachten. Er wird sie mit der

Schärfe des Schwerts schlagen schonungslos, ohne Gnade und Erbarmen.

21:8 Und zu diesem Volk sage: So spricht der HERR: Siehe, ich lege euch

vor den Weg zum Leben und den Weg zum Tode.
5. Mose 30,15

21:9 Wer in dieser Stadt bleibt, der wird sterben müssen durch Schwert,

Hunger und Pest; wer sich aber hinausbegibt und überläuft zu den

Chaldäern, die euch belagern, der soll am Leben bleiben und soll

sein Leben als Beute behalten.
Kap 38,2

21:10 Denn ich habe mein Angesicht gegen diese Stadt gerichtet zum Unheil

und nicht zum Heil, spricht der HERR. Sie soll dem König von Bábel

übergeben werden, daß er sie mit Feuer verbrenne.
Kap 34,2

21:11 Und zum Hause des Königs von Juda sage: Höret des HERRN Wort,

21:12 ihr vom Hause David! So spricht der HERR: Haltet alle Morgen

gerechtes Gericht und errettet den Bedrückten aus des Frevlers Hand,

auf daß nicht mein Grimm ausfahre wie Feuer und brenne, ohne daß

jemand löschen kann, um eurer bösen Taten willen.
Kap 22,3; Kap 7,20

21:13 Siehe, spricht der HERR, ich will an dich, du Stadt, die du wohnst

auf dem Felsen im Tal und sprichst: Wer will uns überfallen, und wer

will in unsere Feste kommen?

21:14 Ich will euch heimsuchen, spricht der HERR, nach der Frucht eures

Tuns; ich will ein Feuer in ihrem Wald anzünden, das soll alles

umher verzehren.
Gal 6,7; Hes 21,3

Worte über die Könige Schallum (Joahas), Jojakim und Konja (Jojachin)

22:1 So sprach der HERR: Geh hinab in das Haus des Königs von Juda und

rede dort dies Wort

22:2 und sprich: Höre des HERRN Wort, du König von Juda, der du auf dem

Thron Davids sitzest, du und deine Großen und dein Volk, die durch

diese Tore hineingehen.

22:3 So spricht der HERR: Schaffet Recht und Gerechtigkeit und errettet

den Bedrückten von des Frevlers Hand und bedränget nicht die

Fremdlinge, Waisen und Witwen und tut niemand Gewalt an und vergießt

nicht unschuldiges Blut an dieser Stätte.
Kap 21,12

22:4 Werdet ihr das tun, so sollen durch die Tore dieses Hauses

einziehen Könige, die auf Davids Thron sitzen, und fahren mit Wagen

und Rossen samt ihren Großen und ihrem Volk.
Kap 17,25

22:5 Werdet ihr aber diesen Worten nicht gehorchen, so habe ich bei mir

selbst geschworen, spricht der HERR: dies Haus soll zerstört

werden.
1. Kön 9,8

22:6 Denn so spricht der HERR von dem Hause des Königs von Juda: Ein

Gilead warst du mir, ein Gipfel im Libanon, - was gilt's? Ich will

dich zur Wüste, zur Stadt ohne Einwohner machen!

22:7 Denn ich habe Verderber wider dich bestellt, einen jeden mit seinen

Waffen; die sollen deine auserwählten Zedern umhauen und ins Feuer

werfen.

22:8 Da werden viele Völker an dieser Stadt vorüberziehen und zueinander

sagen: Warum hat der HERR an dieser großen Stadt so gehandelt?

22:9 Und man wird antworten: Weil sie den Bund des HERRN, ihres Gottes,

verlassen und andere Götter angebetet und ihnen gedient haben.

22:10 Weinet nicht über den Toten und grämt euch nicht um ihn; weint aber

über den, der fortgezogen ist; denn er wird nicht mehr wiederkommen

und sein Vaterland nicht wiedersehen.
(10-12) 2. Kön 23,29-34

22:11 Denn so spricht der HERR über Schallum, den Sohn Josias, des

Königs von Juda, der König wurde an seines Vaters Josia Statt: Der

von dieser Stätte fortgezogen ist, wird nicht wieder herkommen,

1. Chr 3,15; 2. Chr 36,1-4

22:12 sondern muß sterben an dem Ort, wohin er gefangengeführt ist, und

wird dies Land nicht mehr sehen.

22:13 Weh dem, der sein Haus mit Sünden baut und seine Gemächer mit

Unrecht, der seinen Nächsten umsonst arbeiten läßt und gibt ihm

seinen Lohn nicht

(13-19) 2. Kön 24,1-4; Mi 3,10; 3. Mose 19,13; Jak 5,4

22:14 und denkt: »Wohlan, ich will mir ein großes Haus bauen und weite

Gemächer« und läßt sich Fenster ausbrechen und mit Zedern täfeln und

rot malen.

22:15 Meinst du, du seiest König, weil du mit Zedern prangst? Hat dein

Vater nicht auch gegessen und getrunken und hielt dennoch auf Recht

und Gerechtigkeit, und es ging ihm gut?

22:16 Er half dem Elenden und Armen zum Recht, und es ging ihm gut. Heißt

dies nicht, mich recht erkennen? spricht der HERR.

22:17 Aber deine Augen und dein Herz sind auf nichts anderes aus als auf

unrechten Gewinn und darauf, unschuldiges Blut zu vergießen, zu

freveln und zu unterdrücken.

22:18 Darum spricht der HERR über Jojakim, den Sohn Josias, den König von

Juda: Man wird ihn nicht beklagen: »Ach, Bruder! Ach, Schwester!«

Man wird ihn nicht beklagen: »Ach, Herr! Ach, Edler!«

2. Kön 23,34

22:19 Er soll wie ein Esel begraben werden, fortgeschleift und

hinausgeworfen vor die Tore Jerusalems.
Kap 36,30

22:20 Geh hinauf auf den Libanon und schreie und laß deine Klage hören in

Baschan und schreie vom Abarim her; denn alle deine Liebhaber sind

zunichte gemacht!

22:21 Ich habe dir's vorher gesagt, als es noch gut um dich stand; aber du

sprachst: »Ich will nicht hören.« So hast du es dein Lebtag getan,

daß du meiner Stimme nicht gehorchtest.

22:22 Alle deine Hirten weidet der Sturmwind, und deine Liebhaber müssen

gefangen fort. Ja, nun bist du zu Spott und zuschanden geworden um

aller deiner Bosheit willen.

22:23 Die du jetzt auf dem Libanon wohnst und in Zedern nistest, wie wirst

du stöhnen, wenn dir SchMirzan und Wehen kommen werden wie einer in

Kindsnöten!

22:24 So wahr ich lebe, spricht der HERR: Wenn Konja, der Sohn Jojakims,

der König von Juda, ein Siegelring wäre an meiner rechten Hand, so

wollte ich dich doch abreißen
(24-30) 2. Kön 24,8-16; Kap 24,1

22:25 und in die Hände derer geben, die dir nach dem Leben trachten und

vor denen du dich fürchtest: in die Hände Nebukadnezars, des Königs

von Bábel, und der Chaldäer.

22:26 Und ich will dich und deine Mutter, die dich geboren hat, in ein

anderes Land treiben, das nicht euer Vaterland ist; dort sollt ihr

sterben.

22:27 Aber in das Land, wohin sie von Herzen gern wieder kämen, sollen sie

nicht zurückkehren.

22:28 Ist denn Konja ein elender, verachteter, verstoßener Mann, ein

Gefäß, das niemand haben will? Ach, wie ist er doch samt seinem

Geschlecht vertrieben und in ein unbekanntes Land geworfen!

22:29 O Land, Land, Land, höre des HERRN Wort!

22:30 So spricht der HERR: Schreibt diesen Mann auf als einen, der ohne

Kinder ist, einen Mann, dem sein Leben lang nichts gelingt! Denn

keiner seiner Nachkommen wird das Glück haben, daß er auf dem Thron

Davids sitze und in Juda herrsche.
1. Chr 3,17-24

Gegen die bösen Hirten. Verheißung eines gerechten Königs

23:1 Weh euch Hirten, die ihr die Herde meiner Weide umkommen laßt und

zerstreut! spricht der HERR.
(1-4) Hes 34,1-16; Kap 10,21; Sach 11,5

23:2 Darum spricht der HERR, der Gott Israels, von den Hirten, die mein

Volk weiden: Ihr habt meine Herde zerstreut und verstoßen und nicht

nach ihr gesehen. Siehe, ich will euch heimsuchen um eures bösen

Tuns willen, spricht der HERR.

23:3 Und ich will die Übriggebliebenen meiner Herde sammeln aus allen

Ländern, wohin ich sie verstoßen habe, und will sie wiederbringen zu

ihren Weideplätzen, daß sie sollen wachsen und viel werden.

23:4 Und ich will Hirten über sie setzen, die sie weiden sollen, daß sie

sich nicht mehr fürchten noch erschrecken noch heimgesucht werden,

spricht der HERR.
Kap 3,15

23:5 Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, daß ich dem David einen

gerechten Sproß erwecken will. Der soll ein König sein, der wohl

regieren und Recht und Gerechtigkeit im Lande üben wird.

Sach 3,8; Jes 32,1

23:6 Zu seiner Zeit soll Juda geholfen werden und Israel sicher wohnen.

Und dies wird sein Name sein, mit dem man ihn nennen wird: »Der

HERR unsere Gerechtigkeit«.
5. Mose 33,28; Kap 33,16; Jes 45,24

23:7 Darum siehe, es wird die Zeit kommen, spricht der HERR, daß man

nicht mehr sagen wird: »So wahr der HERR lebt, der die Israeliten

aus Ägyptenland geführt hat!«,
(7 und 8) Kap 16,14-15

23:8 sondern: »So wahr der HERR lebt, der die Nachkommen des Hauses

Israel herausgeführt und hergebracht hat aus dem Lande des Nordens

und aus allen Landen, wohin er sie verstoßen hatte.« Und sie sollen

in ihrem Lande wohnen.
Worte über die falschen Propheten
(vgl. Hes 13,2-16)

23:9 Wider die Propheten. Mein Herz will mir in meinem Leibe brechen,

alle meine Gebeine zittern; mir ist wie einem trunkenen Mann und wie

einem, der vom Wein taumelt, vor dem HERRN und vor seinen heiligen

Worten.

23:10 Denn das Land ist voller Ehebrecher, und wegen des Fluches

vertrocknet das Land und die Weideplätze in der Steppe verdorren.

Böse ist, wonach sie streben, und ihre Stärke ist Unrecht.

Kap 12,4

23:11 Denn Propheten wie Priester sind ruchlos; auch in meinem Hause

finde ich ihre Bosheit, spricht der HERR.
Kap 5,31

23:12 Darum ist ihr Weg wie ein glatter Weg, auf dem sie im Finstern

gleiten und fallen; denn ich will Unheil über sie kommen lassen, das

Jahr ihrer Heimsuchung, spricht der HERR.
Kap 13,16; Ps 35,6

23:13 Auch bei den Propheten zu Samaria sah ich Anstößiges, daß sie

weissagten im Namen des Baal und mein Volk Israel verführten;

(13-15) 5. Mose 18,20-22; Jes 1,10; Hes 13,22

23:14 aber bei den Propheten zu Jerusalem sehe ich Greuel, wie sie

ehebrechen und mit Lügen umgehen und die Boshaften stärken, auf daß

sich ja niemand bekehre von seiner Bosheit. Sie sind alle vor mir

gleichwie Sodom und die Bürger Jerusalems wie Gomorra.

23:15 Darum spricht der HERR Zebaoth über die Propheten: Siehe, ich will

sie mit Wermut speisen und mit Gift tränken; denn von den Propheten

Jerusalems geht das ruchlose Wesen aus ins ganze Land.

Kap 9,14

23:16 So spricht der HERR Zebaoth: Hört nicht auf die Worte der Propheten,

die euch weissagen! Sie betrügen euch; denn sie verkünden euch

Gesichte aus ihrem Herzen und nicht aus dem Mund des HERRN.

Kap 6,13-14; Kap 14,14

23:17 Sie sagen denen, die des HERRN Wort verachten: Es wird euch

wohlgehen -, und allen, die nach ihrem verstockten Herzen wandeln,

sagen sie: Es wird kein Unheil über euch kommen.
Kap 7,24

23:18 Aber wer hat im Rat des HERRN gestanden, daß er sein Wort gesehen

und gehört hätte? Wer hat sein Wort vernommen und gehört?

Jes 40,13

23:19 Siehe, es wird ein Wetter des HERRN kommen voll Grimm und ein

schreckliches Ungewitter auf den Kopf der Gottlosen niedergehen.

(19 und 20) Kap 30,23-24

23:20 Und des HERRN Zorn wird nicht ablassen, bis er tue und ausrichte,

was er im Sinn hat; zur letzten Zeit werdet ihr es klar erkennen.

23:21 Ich sandte die Propheten nicht, und doch laufen sie; ich redete

nicht zu ihnen, und doch weissagen sie.
Kap 14,14

23:22 Denn wenn sie in meinem Rat gestanden hätten, so hätten sie meine

Worte meinem Volk gepredigt, um es von seinem bösen Wandel und von

seinem bösen Tun zu bekehren.

23:23 Bin ich nur ein Gott, der nahe ist, spricht der HERR, und nicht auch

ein Gott, der ferne ist?

23:24 Meinst du, daß sich jemand so heimlich verbergen könne, daß ich ihn

nicht sehe? spricht der HERR. Bin ich es nicht, der Himmel und Erde

erfüllt? spricht der HERR.
Ps 139,7-16

23:25 Ich höre es wohl, was die Propheten reden, die Lüge weissagen in

meinem Namen und sprechen: Mir hat geträumt, mir hat geträumt.

23:26 Wann wollen doch die Propheten aufhören, die Lüge weissagen und

ihres Herzens Trug weissagen

23:27 und wollen, daß mein Volk meinen Namen vergesse über ihren Träumen,

die einer dem andern erzählt, wie auch ihre Väter meinen Namen

vergaßen über dem Baal?
Ri 3,7

23:28 Ein Prophet, der Träume hat, der erzähle Träume; wer aber mein Wort

hat, der predige mein Wort recht. Wie reimen sich Stroh und Weizen

zusammen? spricht der HERR.

23:29 Ist mein Wort nicht wie ein Feuer, spricht der HERR, und wie ein

Hammer, der Felsen zerschmeißt?
Hebr 4,12

23:30 Darum siehe, ich will an die Propheten, spricht der HERR, die mein

Wort stehlen einer vom andern.

23:31 Siehe, ich will an die Propheten, spricht der HERR, die ihr eigenes

Wort führen und sprechen: »Er hat's gesagt.«

23:32 Siehe, ich will an die Propheten, spricht der HERR, die falsche

Träume erzählen und verführen mein Volk mit ihren Lügen und losem

Geschwätz, obgleich ich sie nicht gesandt und ihnen nichts befohlen

habe und sie auch diesem Volk nichts nütze sind, spricht der HERR.

Kap 14,14

23:33 Wenn dich dies Volk oder ein Prophet oder ein Priester fragen wird

und sagt: Was ist die Last, die der HERR jetzt ankündigt?, sollst du

zu ihnen sagen: Ihr seid die Last, ich will euch wegwerfen, spricht

der HERR. -
(33-40) 2. Kön 9,25; Jes 13,1

23:34 Und wenn ein Prophet oder Priester oder die Leute sagen werden: »Das

ist die Last des HERRN«, den will ich heimsuchen und sein Haus dazu.

23:35 Vielmehr sollt ihr einer mit dem andern reden und zueinander sagen:

»Was antwortet der HERR?« und: »Was sagt der HERR?«

23:36 Aber sagt nicht mehr »Last des HERRN«; denn einem jeden wird sein

eigenes Wort zur Last werden, weil ihr so die Worte des lebendigen

Gottes, des HERRN Zebaoth, unseres Gottes, verdreht.

23:37 Darum sollt ihr zum Propheten sagen: »Was antwortet dir der HERR?«

und: »Was sagt der HERR?«

23:38 Wenn ihr aber sagt: »Last des HERRN«, so spricht der HERR: Weil ihr

dies Wort Last des HERRN nennt, obgleich ich zu euch gesandt habe

und euch sagen ließ, ihr sollt nicht »Last des HERRN« sagen, -

23:39 siehe, so will ich euch aufheben wie eine Last und euch samt der

Stadt, die ich euch und euren Vätern gegeben habe, von meinem

Angesicht wegwerfen

23:40 und will euch ewige Schande und ewige Schmach zufügen, die nie

vergessen werden soll.
Kap 20,11
Die zwei Feigenkörbe

24:1 Siehe, der HERR zeigte mir zwei Feigenkörbe, aufgestellt vor dem

Tempel des HERRN, nachdem Nebukadnezar, der König von Bábel, den

Jechonja, den Sohn Jojakims, den König von Juda, weggeführt hatte

samt den Großen Judas und den Zimmerleuten und Schmieden und sie von

Jerusalem nach Bábel gebracht hatte.
2. Kön 24,14-16

Der Name lautet in 2. Kön 24,6 u. ö. Jojachin, in Jer 22,24 u. ö.

Konja.

24:2 In dem einen Korbe waren sehr gute Feigen, wie die ersten reifen

Feigen sind; im andern Korbe waren sehr schlechte Feigen, daß man

sie nicht essen konnte, so schlecht waren sie.

24:3 Und der HERR sprach zu mir: Jeremia, was siehst du? Ich sprach:

Feigen; die guten Feigen sind sehr gut, und die schlechten sind sehr

schlecht, daß man sie nicht essen kann, so schlecht sind sie.

24:4 Da geschah des HERRN Wort zu mir:
(4-10) Hes 11,14-21

24:5 So spricht der HERR, der Gott Israels: Wie auf diese guten Feigen,

so will ich blicken auf die Weggeführten aus Juda, die ich von

dieser Stätte habe fortziehen lassen in der Chaldäer Land.

24:6 Ich will sie gnädig ansehen und sie wieder in dies Land bringen und

will sie bauen und nicht verderben, ich will sie pflanzen und nicht

ausreißen.
Kap 1,10; 31,28

24:7 Und ich will ihnen ein Herz geben, daß sie mich erkennen sollen,

daß ich der HERR bin. Und sie sollen mein Volk sein, und ich will

ihr Gott sein; von ganzem Herzen werden sie sich zu mir bekehren.

Kap 31,33-34; Kap 7,23

24:8 Aber wie die schlechten Feigen, die so schlecht sind, daß man sie

nicht essen kann, spricht der HERR, so will ich dahingeben Zedekia,

den König von Juda, samt seinen Großen und allen, die übriggeblieben

sind in Jerusalem und in diesem Lande und die in Ägyptenland wohnen.

(8-10) 2. Kön 24,17-20; 5. Mose 2,31; Kap 29,16-19

24:9 Ich will sie zum Bild des Entsetzens, ja des Unglücks machen für

alle Königreiche auf Erden, zum Spott und zum Sprichwort, zum Hohn

und zum Fluch an allen Orten, wohin ich sie verstoßen werde,

1. Kön 9,7

24:10 und will Schwert, Hunger und Pest unter sie schicken, bis sie ganz

vertilgt sind aus dem Lande, das ich ihnen und ihren Vätern gegeben

habe.

Die siebzigjährige Gefangenschaft bis zum Untergang Bábels

25:1 Dies ist das Wort, das zu Jeremia geschah über das ganze Volk von

Juda im vierten Jahr Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von

Juda; das ist das erste Jahr Nebukadnezars, des Königs von Bábel.

Kap 36,1

25:2 Und der Prophet Jeremia sprach zu dem ganzen Volk von Juda und zu

allen Bürgern Jerusalems:

25:3 Vom dreizehnten Jahr des Josia an, des Sohnes Amons, des Königs von

Juda, ist des HERRN Wort zu mir geschehen bis auf diesen Tag, und

ich habe zu euch nun dreiundzwanzig Jahre lang immer wieder

gepredigt, aber ihr habt nie hören wollen.
Kap 1,2; 36,2

25:4 Und der HERR hat zu euch immer wieder alle seine Knechte, die

Propheten, gesandt; aber ihr habt nie hören wollen und eure Ohren

mir nicht zugekehrt und mir nicht gehorcht,

Kap 7,25-26; 11,7; 26,5; 28,8; 29,19; 44,4; 2. Chr 36,15-16

25:5 wenn er sprach: Bekehret euch, ein jeder von seinem bösen Wege und

von euren bösen Werken, so sollt ihr in dem Lande, das der HERR euch

und euren Vätern gegeben hat, für immer und ewig bleiben.

Kap 7,3

25:6 Folgt nicht andern Göttern, ihnen zu dienen und sie anzubeten, und

erzürnt mich nicht durch eurer Hände Werk, damit ich euch nicht

Unheil zufügen muß.

25:7 Aber ihr wolltet mir nicht gehorchen, spricht der HERR, auf daß ihr

mich ja erzürntet durch eurer Hände Werk zu eurem eigenen Unheil.

25:8 Darum spricht der HERR Zebaoth: Weil ihr denn meine Worte nicht

hören wollt,

25:9 siehe, so will ich ausschicken und kommen lassen alle Völker des

Nordens, spricht der HERR, auch meinen Knecht Nebukadnezar, den

König von Bábel, und will sie bringen über dies Land und über seine

Bewohner und über alle diese Völker ringsum und will an ihnen den

Bann vollstrecken und sie zum Bild des Entsetzens und zum Spott und

zur ewigen Wüste machen
Dan 3,31-33

25:10 und will wegnehmen allen fröhlichen Gesang, die Stimme des

Bräutigams und der Braut, das Geräusch der Mühle und das Licht der

Lampe,
Kap 7,34

25:11 so daß dies ganze Land wüst und zerstört liegen soll. Und diese

Völker sollen dem König von Bábel dienen siebzig Jahre.

2. Chr 36,21; Kap 29,10; Esr 1,1-2

25:12 Wenn aber die siebzig Jahre um sind, will ich heimsuchen den König

von Bábel und jenes Volk, spricht der HERR, um ihrer Missetat

willen, dazu das Land der Chaldäer und will es zur ewigen Wüste

machen.

25:13 So lasse ich an diesem Lande, gegen das ich geredet habe, alle meine

Worte in Erfüllung gehen, nämlich alles, was in diesem Buch

geschrieben steht, was Jeremia geweissagt hat über alle Völker.

25:14 Und auch sie sollen großen Völkern und großen Königen dienen. So

will ich ihnen vergelten nach ihrem Verdienst und nach den Werken

ihrer Hände.
Kap 27,7
Der Zornbecher für alle Völker

25:15 Denn so sprach zu mir der HERR, der Gott Israels: Nimm diesen

Becher mit dem Wein meines Zorns aus meiner Hand und laß daraus

trinken alle Völker, zu denen ich dich sende,
Kap 51,7; Jes 51,17; Offb 14,10

25:16 daß sie trinken, taumeln und toll werden vor dem Schwert, das ich

unter sie schicken will. -

25:17 Und ich nahm den Becher aus der Hand des HERRN und ließ daraus

trinken alle Völker, zu denen mich der HERR sandte,

25:18 nämlich Jerusalem, die Städte Judas, ihre Könige und Fürsten, daß

sie wüst und zerstört liegen und ein Spott und Fluch sein sollten -

wie es denn heutigentages steht -,

25:19 auch den Pharao, den König von Ägypten, mit seinen Großen und mit

seinen Fürsten, mit seinem ganzen Volk

25:20 und allem Mischvolk, alle Könige im Lande Uz, alle Könige in der

Philister Lande mit Aschkelon, Gaza, Ekron und denen, die

übriggeblieben sind in Aschdod;

25:21 die von Edom, die von Moab, die Ammoniter;

25:22 alle Könige von Tyrus, alle Könige von Sidon, die Könige auf den

Inseln jenseits des Meeres;

25:23 die von Dedan, die von Tema, die von Bus und alle, die das Haar

rundherum abscheren;
Kap 9,25

25:24 alle Könige Arabiens und die der Mischvölker, die in der Wüste

wohnen;

25:25 alle Könige in Simri, alle Könige in Elam, alle Könige in Medien;

25:26 alle Könige des Nordens, die in der Nähe und die in der Ferne, einen

wie den andern, alle Königreiche der Welt, soviel ihrer auf Erden

sind. Und der König von Scheschach soll nach ihnen trinken.

Kap 51,41
d. i. ein Deckname für Bábel.

25:27 Und sprich zu ihnen: So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels:

Trinkt, daß ihr trunken werdet, und speit, daß ihr niederfallt und

nicht aufstehen könnt vor dem Schwert, das ich unter euch schicken

will.

25:28 Und wenn sie den Becher von deiner Hand nicht nehmen und nicht

trinken wollen, so sprich zu ihnen: So spricht der HERR Zebaoth: Ihr

müßt trinken!

25:29 Denn siehe, bei der Stadt, die nach meinem Namen genannt ist, fange

ich an mit dem Unheil, und ihr solltet ungestraft bleiben? Ihr

sollt nicht ungestraft bleiben, denn ich rufe das Schwert über alle

herbei, die auf Erden wohnen, spricht der HERR Zebaoth.

Hes 9,6; 1. Petr 4,17; Kap 49,12

25:30 Und du sollst ihnen alle diese Worte weissagen und zu ihnen

sprechen: Der HERR wird brüllen aus der Höhe und seinen Donner

hören lassen aus seiner heiligen Wohnung. Er wird brüllen über seine

Fluren hin; wie einer, der die Kelter tritt, wird er seinen Ruf

erschallen lassen über alle Bewohner der Erde hin,

Hos 11,10; Joel 4,16; Am 1,2

25:31 und sein Schall wird dringen bis an die Enden der Erde. Der HERR

will mit den Völkern rechten und mit allem Fleisch Gericht halten;

die Schuldigen wird er dem Schwert übergeben, spricht der HERR.

25:32 So spricht der HERR Zebaoth: Siehe, es wird eine Plage kommen von

einem Volk zum andern, und ein großes Wetter wird sich erheben von

den Enden der Erde.

25:33 Zu der Zeit werden die vom HERRN Erschlagenen liegen von einem Ende

der Erde bis ans andere Ende; sie werden nicht beklagt noch

aufgehoben noch begraben werden, sondern müssen auf dem Felde liegen

und zu Dung werden.
Kap 9,21

25:34 Heulet, ihr Hirten, und schreit, wälzt euch in der Asche, ihr

Herren der Herde; denn die Zeit ist erfüllt, daß ihr geschlachtet

und zerstreut werdet und zerbrechen müßt wie ein kostbares Gefäß.

Kap 23,1

25:35 Und die Hirten werden nicht fliehen können, und die Herren der Herde

werden nicht entrinnen können.

25:36 Da werden die Hirten schreien, und die Herren der Herde werden

heulen, daß der HERR ihre Weide so verwüstet hat

25:37 und ihre Auen, die so schön standen, vernichtet sind von dem

grimmigen Zorn des HERRN.

25:38 Er hat sein Versteck verlassen wie ein junger Löwe, und ihr Land

ist verheert von seinem gewaltigen Schwert und von seinem grimmigen

Zorn.
Kap 4,7

Jeremias Tempelrede, seine Gefangennahme und Freilassung

(vgl. Kap 7,1-34)

26:1 Im Anfang der Herrschaft Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs

von Juda, geschah dies Wort vom HERRN:
2. Kön 23,34-37

26:2 So spricht der HERR: Tritt in den Vorhof am Hause des HERRN und

predige denen, die aus allen Städten Judas hereinkommen, um

anzubeten im Hause des HERRN, alle Worte, die ich dir befohlen habe,

ihnen zu sagen, und tu nichts davon weg,

26:3 ob sie vielleicht hören wollen und sich bekehren, ein jeder von

seinem bösen Wege, damit mich auch reuen könne das Übel, das ich

gedenke, ihnen anzutun um ihrer bösen Taten willen.

Kap 18,8; 36,3

26:4 Und sprich zu ihnen: So spricht der HERR: Werdet ihr mir nicht

gehorchen und nicht nach meinem Gesetz wandeln, das ich euch

vorgelegt habe,

26:5 und nicht hören auf die Worte meiner Knechte, der Propheten, die

ich immer wieder zu euch sende und auf die ihr doch nicht hören

wollt,
Kap 25,4

26:6 so will ich's mit diesem Hause machen wie mit Silo und diese Stadt

zum Fluchwort für alle Völker auf Erden machen.
2. Kön 25,9; Kap 7,12

26:7 Als aber die Priester, Propheten und alles Volk Jeremia hörten, daß

er solche Worte redete im Hause des HERRN,

26:8 und Jeremia nun alles gesagt hatte, was ihm der HERR befohlen hatte,

allem Volk zu sagen, ergriffen ihn die Priester, Propheten und das

ganze Volk und sprachen: Du mußt sterben!

26:9 Warum weissagst du im Namen des HERRN: »Es wird diesem Hause gehen

wie Silo, und diese Stadt soll so wüst werden, daß niemand mehr

darin wohnt«? Und das ganze Volk sammelte sich im Hause des HERRN

wider Jeremia.

26:10 Als das die Oberen von Juda hörten, gingen sie aus des Königs Hause

hinauf ins Haus des HERRN und setzten sich zum Gericht vor das neue

Tor am Hause des HERRN.

26:11 Und die Priester und Propheten sprachen vor den Oberen und allem

Volk: Dieser Mann ist des Todes schuldig; denn er hat geweissagt

gegen diese Stadt, wie ihr mit eigenen Ohren gehört habt.

Apg 6,13

26:12 Aber Jeremia sprach zu allen Oberen und zu allem Volk: Der HERR hat

mich gesandt, daß ich dies alles, was ihr gehört habt, weissagen

sollte gegen dies Haus und gegen diese Stadt.

26:13 So bessert nun eure Wege und euer Tun und gehorcht der Stimme des

HERRN, eures Gottes, dann wird den HERRN auch gereuen das Übel, das

er gegen euch geredet hat.
Kap 7,3

26:14 Siehe, ich bin in euren Händen, ihr könnt mit mir machen, wie es

euch recht und gut dünkt.

26:15 Doch sollt ihr wissen: Wenn ihr mich tötet, so werdet ihr

unschuldiges Blut auf euch laden, auf diese Stadt und ihre

Einwohner. Denn wahrlich, der HERR hat mich zu euch gesandt, daß ich

dies alles vor euren Ohren reden soll.
2. Mose 23,7; Mt 27,4; 27,25

26:16 Da sprachen die Oberen und das ganze Volk zu den Priestern und

Propheten: Dieser Mann ist des Todes nicht schuldig; denn er hat zu

uns geredet im Namen des HERRN, unseres Gottes.

26:17 Und es standen auf etliche von den Ältesten des Landes und sprachen

zu dem versammelten Volk:

26:18 Zur Zeit Hiskias, des Königs von Juda, war ein Prophet, Micha von

Moreschet; der sprach zum ganzen Volk Juda: »So spricht der HERR

Zebaoth: Zion wird wie ein Acker gepflügt werden, und Jerusalem

wird zu Steinhaufen werden und der Berg des Tempels zu einer Höhe

wilden Gestrüpps.«
Mi 1,1; Mi 3,12; Kap 9,10

26:19 Doch ließ ihn Hiskia, der König von Juda, und das ganze Juda

deswegen nicht töten, vielmehr fürchteten sie den HERRN und flehten

zu ihm. Da reute auch den HERRN das Übel, das er gegen sie geredet

hatte. Wir aber würden großes Unheil über uns bringen.

Kap 18,8
Hinrichtung des Propheten Uria

26:20 Da war noch einer, der im Namen des HERRN weissagte, Uria, der Sohn

Schemajas, von Kirjat-Jearim. Der weissagte gegen diese Stadt und

gegen dies Land ganz wie Jeremia.
Jos 15,9

26:21 Als aber der König Jojakim und alle seine Gewaltigen und die Oberen

seine Worte hörten, wollte ihn der König töten lassen. Und Uria

erfuhr das, fürchtete sich und floh und kam nach Ägypten.

26:22 Aber der König Jojakim schickte Leute nach Ägypten, Elnatan, den

Sohn Achbors, und andere mit ihm.

26:23 Die holten ihn aus Ägypten und brachten ihn zum König Jojakim. Der

ließ ihn mit dem Schwert töten und ließ seinen Leichnam unter dem

niederen Volk begraben.

26:24 Aber mit Jeremia war die Hand Ahikams, des Sohnes Schafans, so daß

man ihn nicht dem Volk in die Hände gab, das ihn getötet hätte.

2. Kön 22,12
Jeremias Predigt vom Joch Nebukadnezars

27:1 Im Anfang der Herrschaft Zedekias, des Sohnes Josias, des Königs

von Juda, geschah dies Wort vom HERRN zu Jeremia:
2. Kön 24,17-18

27:2 So spricht der HERR zu mir: Mache dir ein Joch und lege es auf

deinen Nacken
Kap 28,10

27:3 und schicke Botschaft zum König von Edom, zum König von Moab, zum

König der Ammoniter, zum König von Tyrus und zum König von Sidon

durch die Boten, die zu Zedekia, dem König von Juda, nach Jerusalem

gekommen sind,
Kap 25,21-22

27:4 und befiehl ihnen, daß sie ihren Herren sagen: So spricht der HERR

Zebaoth, der Gott Israels: So sollt ihr euren Herren sagen:

27:5 Ich habe die Erde gemacht und Menschen und Tiere, die auf Erden

sind, durch meine große Kraft und meinen ausgereckten Arm und gebe

sie, wem ich will.
Kap 32,17

27:6 Nun aber habe ich alle diese Länder in die Hand meines Knechts

Nebukadnezar, des Königs von Bábel, gegeben und auch die Tiere auf

dem Felde, daß sie ihm untertan sein sollen.

(6 und 7) Kap 25,9; Jes 45,1-8; Hes 26,7; Dan 2,38

27:7 Und es sollen alle Völker ihm dienen und seinem Sohn und seines

Sohnes Sohn, bis auch für sein Land die Zeit kommt, daß es vielen

Völkern und großen Königen untertan sein muß.

27:8 Das Volk aber und das Königreich, das dem König von Bábel,

Nebukadnezar, nicht untertan sein will und das seinen Nacken nicht

unter das Joch des Königs von Bábel beugt, das will ich heimsuchen

mit Schwert, Hunger und Pest, spricht der HERR, bis ich sie durch

seine Hand umbringe.

27:9 So hört doch nicht auf eure Propheten, Wahrsager, Traumdeuter,

Zeichendeuter und Zauberer, die euch sagen: Ihr werdet nicht

untertan sein müssen dem König von Bábel.
Kap 14,13-14

27:10 Denn sie weissagen euch Lüge, auf daß sie euch aus eurem Lande

fortbringen und ich euch verstoße und ihr umkommt.

27:11 Aber das Volk, das seinen Nacken unter das Joch des Königs von Bábel

beugt und ihm untertan ist, das will ich in seinem Lande lassen, daß

es dasselbe bebaue und bewohne, spricht der HERR.

27:12 Und ich redete alle diese Worte zu Zedekia, dem König von Juda, und

sprach: Beugt euren Nacken unter das Joch des Königs von Bábel und

seid ihm und seinem Volk untertan, so sollt ihr am Leben bleiben.

27:13 Warum wollt ihr sterben, du und dein Volk, durch Schwert, Hunger und

Pest, wie der HERR geredet hat über das Volk, das dem König von

Babel nicht untertan sein will?

27:14 Darum hört nicht auf die Worte der Propheten, die euch sagen: »Ihr

werdet nicht untertan sein müssen dem König von Bábel!« Denn sie

weissagen euch Lüge,
Kap 14,14

27:15 und ich habe sie nicht gesandt, spricht der HERR, sondern sie

weissagen Lüge in meinem Namen, auf daß ich euch verstoße und ihr

umkommt samt den Propheten, die euch weissagen.

27:16 Und zu den Priestern und zu diesem ganzen Volk redete ich und

sprach: So spricht der HERR: Höret nicht auf die Worte eurer

Propheten, die euch weissagen und sprechen: »Siehe, die Geräte aus

dem Hause des HERRN werden nun bald von Bábel wieder herkommen!«

Denn sie weissagen euch Lüge.
Kap 28,3; 2. Chr 36,10

27:17 Höret nicht auf sie, sondern seid dem König von Bábel untertan, so

werdet ihr am Leben bleiben. Warum soll diese Stadt zur Wüstenei

werden?

27:18 Sind sie aber Propheten und haben sie des HERRN Wort, so laßt sie

den HERRN Zebaoth bitten, daß die Geräte, die übriggeblieben sind im

Hause des HERRN und im Hause des Königs von Juda und zu Jerusalem,

nicht auch nach Bábel geführt werden.

27:19 Denn so spricht der HERR Zebaoth von den Säulen und vom Meer und

von den Gestellen und von den Geräten, die noch übriggeblieben sind

in dieser Stadt,
1. Kön 7,15-39; 2. Kön 25,13-17

27:20 die Nebukadnezar, der König von Bábel, nicht mitnahm, als er

Jechonja, den Sohn Jojakims, den König von Juda, von Jerusalem

wegführte nach Bábel samt allen Vornehmen in Juda und Jerusalem, -

27:21 so spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels, von den Geräten, die

übriggeblieben sind im Hause des HERRN und im Hause des Königs von

Juda und zu Jerusalem:

27:22 sie sollen nach Bábel geführt werden und dort bleiben bis auf den

Tag, an dem ich nach ihnen sehe, spricht der HERR, und ich sie

wieder zurückbringen lasse an diesen Ort.
Esr 1,1-11
Jeremia und Hananja

28:1 In demselben Jahr, im Anfang der Herrschaft Zedekias, des Königs von

Juda, im fünften Monat des vierten Jahrs, sprach Hananja, der Sohn

Asurs, ein Prophet von Gibeon, zu mir im Hause des HERRN in

Gegenwart der Priester und des ganzen Volks:
2. Chr 1,3; 1,13

28:2 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Ich habe das Joch des

Königs von Bábel zerbrochen,

28:3 und ehe zwei Jahre um sind, will ich alle Geräte des Hauses des

HERRN, die Nebukadnezar, der König von Bábel, von diesem Ort

weggenommen und nach Bábel geführt hat, wieder an diesen Ort

bringen;
Kap 27,16

28:4 auch Jechonja, den Sohn Jojakims, den König von Juda, samt allen

Weggeführten aus Juda, die nach Bábel gekommen sind, will ich wieder

an diesen Ort bringen, spricht der HERR, denn ich will das Joch des

Königs von Bábel zerbrechen.
Kap 27,20

28:5 Da sprach der Prophet Jeremia zu dem Propheten Hananja in Gegenwart

der Priester und des ganzen Volks, die im Hause des HERRN standen,

28:6 und sagte: Amen! Der HERR tue so; der HERR bestätige dein Wort, das

du geweissagt hast, daß er die Geräte aus dem Hause des HERRN von

Babel wiederbringe an diesen Ort und alle Weggeführten.

28:7 Doch höre dies Wort, das ich vor deinen Ohren rede und vor den Ohren

des ganzen Volks:

28:8 Die Propheten, die vor mir und vor dir gewesen sind von alters her,

die haben gegen viele Länder und große Königreiche geweissagt von

Krieg, von Unheil und Pest.

28:9 Wenn aber ein Prophet von Heil weissagt - ob ihn der HERR

wahrhaftig gesandt hat, wird man daran erkennen, daß sein Wort

erfüllt wird.
5. Mose 18,21-22

28:10 Da nahm der Prophet Hananja das Joch vom Nacken des Propheten

Jeremia und zerbrach es.
Kap 27,2

28:11 Und Hananja sprach in Gegenwart des ganzen Volks: So spricht der

HERR: Ebenso will ich zerbrechen das Joch Nebukadnezars, des Königs

von Bábel, ehe zwei Jahre um sind, und es vom Nacken aller Völker

nehmen. Und der Prophet Jeremia ging seines Weges.

Kap 29,10

28:12 Aber des HERRN Wort geschah zu Jeremia, nachdem der Prophet Hananja

das Joch auf dem Nacken des Propheten Jeremia zerbrochen hatte:

28:13 Geh hin und sage Hananja: So spricht der HERR: Du hast das hölzerne

Joch zerbrochen, aber du hast nun ein eisernes Joch an seine Stelle

gesetzt.

28:14 Denn so spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Ein eisernes

Joch habe ich allen diesen Völkern auf den Nacken gelegt, daß sie

untertan sein sollen Nebukadnezar, dem König von Bábel, und ihm

dienen, und auch die Tiere habe ich ihm gegeben.
5. Mose 28,48; Kap 27,6

28:15 Und der Prophet Jeremia sprach zum Propheten Hananja: Höre doch,

Hananja! Der HERR hat dich nicht gesandt; aber du machst, daß dies

Volk sich auf Lügen verläßt.

28:16 Darum spricht der HERR: Siehe, ich will dich vom Erdboden nehmen;

dies Jahr sollst du sterben, denn du hast sie mit deiner Rede vom

HERRN abgewendet.

28:17 Und der Prophet Hananja starb im selben Jahr im siebenten Monat.

Jeremias Brief an die Weggeführten in Bábel

29:1 Dies sind die Worte des Briefes, den der Prophet Jeremia von

Jerusalem sandte an den Rest der Ältesten, die weggeführt waren, an

die Priester und Propheten und an das ganze Volk, das Nebukadnezar

von Jerusalem nach Bábel weggeführt hatte

29:2 - nachdem der König Jechonja und die Königinmutter mit den Kämmerern

und Oberen in Juda und Jerusalem samt den Zimmerleuten und Schmieden

aus Jerusalem weggeführt waren -,
2. Kön 24,14-15

29:3 durch Elasa, den Sohn Schafans, und Gemarja, den Sohn Hilkijas, die

Zedekia, der König von Juda, nach Bábel sandte zu Nebukadnezar, dem

König von Bábel:

29:4 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels, zu den Weggeführten,

die ich von Jerusalem nach Bábel habe wegführen lassen:

29:5 Baut Häuser und wohnt darin; pflanzt Gärten und eßt ihre Früchte;

29:6 nehmt euch Frauen und zeugt Söhne und Töchter, nehmt für eure Söhne

Frauen, und gebt eure Töchter Männern, daß sie Söhne und Töchter

gebären; mehret euch dort, daß ihr nicht weniger werdet.

29:7 Suchet der Stadt Bestes, dahin ich euch habe wegführen lassen, und

betet für sie zum HERRN; denn wenn's ihr wohlgeht, so geht's auch

euch wohl.

29:8 Denn so spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Laßt euch durch

die Propheten, die bei euch sind, und durch die Wahrsager nicht

betrügen, und hört nicht auf die Träume, die sie träumen!

(8 und 9) Kap 14,14

29:9 Denn sie weissagen euch Lüge in meinem Namen. Ich habe sie nicht

gesandt, spricht der HERR.

29:10 Denn so spricht der HERR: Wenn für Bábel siebzig Jahre voll sind,

so will ich euch heimsuchen und will mein gnädiges Wort an euch

erfüllen, daß ich euch wieder an diesen Ort bringe.

Kap 25,11-13

29:11 Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der

HERR: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, daß ich euch gebe

das Ende, des ihr wartet.
Wörtlich: daß ich euch gebe Zukunft und Hoffnung.

29:12 Und ihr werdet mich anrufen und hingehen und mich bitten, und ich

will euch erhören.

29:13 Ihr werdet mich suchen und finden; denn wenn ihr mich von ganzem

Herzen suchen werdet,
(13 und 14) Kap 30,3; 5. Mose 4,29; Jes 55,6

29:14 so will ich mich von euch finden lassen, spricht der HERR, und will

eure Gefangenschaft wenden und euch sammeln aus allen Völkern und

von allen Orten, wohin ich euch verstoßen habe, spricht der HERR,

und will euch wieder an diesen Ort bringen, von wo ich euch habe

wegführen lassen.

29:15 Zwar meint ihr, der HERR habe euch auch in Bábel Propheten erstehen

lassen. -

29:16 Fürwahr, so spricht der HERR über den König, der auf Davids Thron

sitzt, und über das ganze Volk, das in dieser Stadt wohnt, über eure

Brüder, die nicht mit euch in die Gefangenschaft gezogen sind,

29:17 ja, so spricht der HERR Zebaoth: Siehe, ich will Schwert, Hunger

und Pest unter sie schicken und will sie machen wie die schlechten

Feigen, davor einem ekelt zu essen,
(17 und 18) Kap 24,8-10

29:18 und will hinter ihnen her sein mit Schwert, Hunger und Pest und

will sie zum Bild des Entsetzens machen für alle Königreiche auf

Erden, zum Fluch, zum Grauen, zum Hohn und zum Spott unter allen

Völkern, wohin ich sie verstoßen werde,
5. Mose 28,37

29:19 weil sie meinen Worten nicht gehorchten, spricht der HERR, der ich

meine Knechte, die Propheten, immer wieder zu euch gesandt habe;

aber ihr wolltet nicht hören, spricht der HERR. -
Kap 25,4

29:20 Aber ihr alle, die ihr gefangen weggeführt seid, die ich von

Jerusalem habe nach Bábel ziehen lassen, höret des HERRN Wort!

29:21 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels, wider Ahab, den Sohn

Kolajas, und wider Zidkija, den Sohn Maasejas, die euch Lügen

weissagen in meinem Namen: Siehe, ich will sie geben in die Hände

Nebukadnezars, des Königs von Bábel. Der soll sie totschlagen lassen

vor euren Augen,

29:22 so daß man ihre Namen zum Fluchwort machen wird unter allen

Weggeführten aus Juda, die in Bábel sind, und sagen: Der HERR tue an

dir wie an Zidkija und Ahab, die der König von Bábel im Feuer rösten

ließ,

29:23 weil sie eine Schandtat in Israel begingen und Ehebruch trieben mit

den Frauen ihrer Nächsten und in meinem Namen Lüge predigten, was

ich ihnen nicht befohlen hatte. Solches weiß ich und bezeuge es,

spricht der HERR.
Jeremia und Schemaja

29:24 Und wider Schemaja von Nehelam sollst du sagen:

29:25 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Weil du unter deinem

Namen Briefe gesandt hast an alles Volk, das in Jerusalem ist, an

den Priester Zefanja, den Sohn Maasejas, und an alle Priester und

gesagt:
Kap 21,1

29:26 Der HERR hat dich zum Priester bestellt anstatt des Priesters

Jojada, daß du Aufseher sein sollst im Hause des HERRN über alle

Wahnsinnigen und Weissager, daß du sie in Block und Eisen legst, -

Hos 9,7; Kap 20,2

29:27 nun, warum strafst du dann nicht Jeremia von Anatot, der euch

weissagt?

29:28 Hat er doch zu uns nach Bábel geschickt und sagen lassen: Es wird

noch lange währen; baut Häuser und wohnt darin, pflanzt Gärten und

eßt ihre Früchte.

29:29 - Es hatte nämlich der Priester Zefanja den Brief vorgelesen vor den

Ohren des Propheten Jeremia. -
29:30 Da geschah des HERRN Wort zu Jeremia:

29:31 Sende hin zu allen Weggeführten und laß ihnen sagen: So spricht der

HERR wider Schemaja von Nehelam: Weil euch Schemaja weissagt - und

ich habe ihn doch nicht gesandt - und macht, daß ihr auf Lügen

vertraut,

29:32 darum spricht der HERR: Siehe, ich will Schemaja von Nehelam

heimsuchen samt seinen Nachkommen, daß keiner von den Seinen unter

diesem Volk bleiben soll. Und er soll das Gute nicht sehen, das ich

meinem Volk tun will, spricht der HERR; denn er hat es mit seiner

Rede vom HERRN abgewendet.
Israels Befreiung aus der Gefangenschaft

30:1 Dies ist das Wort, das vom HERRN geschah zu Jeremia:

30:2 So spricht der HERR, der Gott Israels: Schreib dir alle Worte, die

ich zu dir geredet habe, in ein Buch.

30:3 Denn siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, daß ich das

Geschick meines Volks Israel und Juda wenden will, spricht der HERR;

und ich will sie wiederbringen in das Land, das ich ihren Vätern

gegeben habe, daß sie es besitzen sollen.
Kap 29,14

30:4 Und dies sind die Worte, die der HERR redete über Israel und Juda.

30:5 So spricht der HERR: Wir hören ein Geschrei des Schreckens; nur

Furcht ist da und kein Friede.

30:6 Forschet doch und sehet, ob dort Männer gebären! Wie kommt es denn,

daß ich sehe, wie alle Männer ihre Hände an die Hüften halten wie

Frauen in Kindsnöten und alle Angesichter so bleich sind?

30:7 Wehe, es ist ein gewaltiger Tag, und seinesgleichen ist nicht

gewesen, und es ist eine Zeit der Angst für Jakob; doch soll ihm

daraus geholfen werden.
Joel 2,11; Zef 1,14-15

30:8 Es soll aber geschehen zu dieser Zeit, spricht der HERR Zebaoth,

daß ich das Joch auf deinem Nacken zerbrechen will und deine Bande

zerreißen. Sie werden nicht mehr Fremden dienen,
(8 und 9) Kap 23,5; 27,12; Hes 34,23; Hos 3,5

30:9 sondern dem HERRN, ihrem Gott, und ihrem König David, den ich ihnen

erwecken will.

30:10 Darum fürchte du dich nicht, mein Knecht Jakob, spricht der HERR,

und entsetze dich nicht, Israel. Denn siehe, ich will dich erretten

aus fernen Landen und deine Nachkommen aus dem Lande ihrer

Gefangenschaft, daß Jakob zurückkehren soll und in Frieden und

Sicherheit leben, und niemand soll ihn schrecken.
Kap 46,27; Jes 43,5-6

30:11 Denn ich bin bei dir, spricht der HERR, daß ich dir helfe. Denn ich

will mit allen Völkern ein Ende machen, unter die ich dich zerstreut

habe; aber mit dir will ich nicht ein Ende machen. Ich will dich

mit Maßen züchtigen, doch ungestraft kann ich dich nicht lassen.

Kap 10,24; 5. Mose 8,5

30:12 Denn so spricht der HERR: Dein Schaden ist verzweifelt böse, und

deine Wunden sind unheilbar.
Kap 15,18

30:13 Deine Sache führt niemand; da ist keiner, der dich verbindet, es

kann dich niemand heilen.

30:14 Alle deine Liebhaber vergessen dich, fragen nichts nach dir. Ich

habe dich geschlagen wie einen Feind mit unbarmherziger Züchtigung

um deiner großen Schuld und um deiner vielen Sünden willen.

30:15 Was schreist du über deinen Schaden und über dein verzweifelt böses

Leiden? Habe ich dir doch solches getan um deiner großen Schuld und

um deiner vielen Sünden willen.

30:16 Doch alle, die dich gefressen haben, sollen gefressen werden, und

alle, die dich geängstigt haben, sollen alle gefangen weggeführt

werden; und die dich beraubt haben, sollen beraubt werden, und

alle, die dich geplündert haben, sollen geplündert werden.

Jes 33,1; Hes 39,10

30:17 Aber dich will ich wieder gesund machen und deine Wunden heilen,

spricht der HERR, weil man dich nennt: »die Verstoßene« und: »Zion,

nach der niemand fragt«.
Kap 33,6; Jes 57,18-19

30:18 So spricht der HERR: Siehe, ich will das Geschick der Hütten Jakobs

wenden und mich über seine Wohnungen erbarmen, und die Stadt soll

wieder auf ihre Hügel gebaut werden, und die Burg soll stehen an

ihrem rechten Platz.

30:19 Und es soll aus ihr erschallen Lob- und Freudengesang; denn ich will

sie mehren und nicht mindern, ich will sie herrlich machen und nicht

geringer.

30:20 Ihre Söhne sollen sein wie früher, und ihre Gemeinde soll vor mir

fest gegründet stehen; denn ich will heimsuchen alle, die sie

bedrängen.

30:21 Und ihr Fürst soll aus ihrer Mitte kommen und ihr Herrscher von

ihnen ausgehen; und er soll zu mir nahen, denn wer dürfte sonst sein

Leben wagen und mir nahen? spricht der HERR.
Vers 9

30:22 Und ihr sollt mein Volk sein, und ich will euer Gott sein.

Kap 7,23

30:23 Siehe, es wird ein Wetter des HERRN kommen voll Grimm, ein

schreckliches Ungewitter wird auf den Kopf der Gottlosen

niedergehen.
(23 und 24) Kap 23,19-20

30:24 Des HERRN grimmiger Zorn wird nicht ablassen, bis er tue und

ausrichte, was er im Sinn hat; zur letzten Zeit werdet ihr es

erkennen.
Die Verheißung des neuen Bundes

31:1 Zu derselben Zeit, spricht der HERR, will ich der Gott aller

Geschlechter Israels sein, und sie sollen mein Volk sein.

Kap 7,23

31:2 So spricht der HERR: Das Volk, das dem Schwert entronnen ist, hat

Gnade gefunden in der Wüste; Israel zieht hin zu seiner Ruhe.

31:3 Der HERR ist mir erschienen von ferne: Ich habe dich je und je

geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte.

31:4 Wohlan, ich will dich wiederum bauen, daß du gebaut sein sollst, du

Jungfrau Israel; du sollst dich wieder schmücken, Pauken schlagen

und herausgehen zum Tanz.

31:5 Du sollst wiederum Weinberge pflanzen an den Bergen Samarias;

pflanzen wird man sie und ihre Früchte genießen.

31:6 Denn es wird die Zeit kommen, daß die Wächter auf dem Gebirge

Ephraim rufen: Wohlauf, laßt uns hinaufziehen nach Zion zum HERRN,

unserm Gott!

31:7 Denn so spricht der HERR: Jubelt über Jakob mit Freuden und jauchzet

über das Haupt unter den Völkern. Ruft laut, rühmt und sprecht: Der

HERR hat seinem Volk geholfen, dem Rest Israels!

31:8 Siehe, ich will sie aus dem Lande des Nordens bringen und will sie

sammeln von den Enden der Erde, auch Blinde und Lahme, Schwangere

und junge Mütter, daß sie als große Gemeinde wieder hierherkommen

sollen.
Jes 35,8-10; Hes 34,16

31:9 Sie werden weinend kommen, aber ich will sie trösten und leiten. Ich

will sie zu Wasserbächen führen auf ebenem Wege, daß sie nicht zu

Fall kommen; denn ich bin Israels Vater, und Ephraim ist mein

erstgeborener Sohn.
2. Mose 4,22; 2. Kor 6,18

31:10 Höret, ihr Völker, des HERRN Wort und verkündet's fern auf den

Inseln und sprecht: Der Israel zerstreut hat, der wird's auch wieder

sammeln und wird es hüten wie ein Hirte seine Herde;

Jes 40,11

31:11 denn der HERR wird Jakob erlösen und von der Hand des Mächtigen

erretten.

31:12 Sie werden kommen und auf der Höhe des Zion jauchzen und sich freuen

über die Gaben des HERRN, über Getreide, Wein, Öl und junge Schafe

und Rinder, daß ihre Seele sein wird wie ein wasserreicher Garten

und sie nicht mehr bekümmert sein sollen.
Jes 58,11

31:13 Alsdann werden die Jungfrauen fröhlich beim Reigen sein, die junge

Mannschaft und die Alten miteinander; denn ich will ihr Trauern in

Freude verwandeln und sie trösten und sie erfreuen nach ihrer

Betrübnis.

31:14 Und ich will der Priester Herz voller Freude machen, und mein Volk

soll meiner Gaben die Fülle haben, spricht der HERR.

31:15 So spricht der HERR: Man hört Klagegeschrei und bittres Weinen in

Rama: Rahel weint über ihre Kinder und will sich nicht trösten

lassen über ihre Kinder; denn es ist aus mit ihnen.

1. Mose 35,16-20; 1. Sam 10,2; Mt 2,18

31:16 Aber so spricht der HERR: Laß dein Schreien und Weinen und die

Tränen deiner Augen; denn deine Mühe wird noch belohnt werden,

spricht der HERR. Sie sollen wiederkommen aus dem Lande des Feindes,

31:17 und deine Nachkommen haben viel Gutes zu erwarten, spricht der HERR,

denn deine Söhne sollen wieder in ihre Heimat kommen.

31:18 Ich habe wohl gehört, wie Ephraim klagt: »Du hast mich hart erzogen,

und ich ließ mich erziehen wie ein junger Stier, der noch nicht

gelernt hat zu ziehen. Bekehre du mich, so will ich mich bekehren;

denn du, HERR, bist mein Gott!

31:19 Nachdem ich bekehrt war, tat ich Buße, und als ich zur Einsicht kam,

schlug ich an meine Brust. Ich bin zuschanden geworden und stehe

schamrot da; denn ich muß büßen die Schande meiner Jugend.«

31:20 Ist nicht Ephraim mein teurer Sohn und mein liebes Kind? Denn sooft

ich ihm auch drohe, muß ich doch seiner gedenken; darum bricht mir

mein Herz, daß ich mich seiner erbarmen muß, spricht der HERR.

Jes 49,15; Hos 11,8

31:21 Richte dir Wegzeichen auf, setze dir Steinmale und richte deinen

Sinn auf die Straße, auf der du gezogen bist! Kehr zurück, Jungfrau

Israel, kehr zurück zu diesen deinen Städten!

31:22 Wie lang willst du in der Irre gehen, du abtrünnige Tochter? Denn

der HERR wird ein Neues im Lande schaffen: Das Weib wird den Mann

umgeben.

31:23 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: »Man wird dies Wort

wieder sagen im Lande Juda und in seinen Städten, wenn ich ihr

Geschick wenden werde: Der HERR segne dich, du Wohnung der

Gerechtigkeit, du heiliger Berg!
Sach 8,3

31:24 Auch Juda samt allen seinen Städten soll darin wohnen, die

Ackerleute und die mit Herden umherziehen;

31:25 denn ich will die Müden erquicken und die Verschmachtenden

sättigen.«

31:26 Darüber bin ich aufgewacht und sah auf und hatte so sanft

geschlafen.

31:27 Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, daß ich das Haus Israel

und das Haus Juda besäen will mit Menschen und mit Vieh.

31:28 Und gleichwie ich über sie gewacht habe, auszureißen und

einzureißen, zu verderben und zu zerstören und zu plagen, so will

ich über sie wachen, zu bauen und zu pflanzen, spricht der HERR.

Kap 1,10

31:29 Zu derselben Zeit wird man nicht mehr sagen: »Die Väter haben saure

Trauben gegessen, und den Kindern sind die Zähne stumpf geworden«,

(29 und 30) Hes 18,2; 2. Mose 20,5; Klgl 5,7

31:30 sondern ein jeder wird um seiner Schuld willen sterben, und wer

saure Trauben gegessen hat, dem sollen seine Zähne stumpf werden.

31:31 Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, da will ich mit dem

Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund schließen,

(31-34) Hebr 8,8-12

31:32 nicht wie der Bund gewesen ist, den ich mit ihren Vätern schloß,

als ich sie bei der Hand nahm, um sie aus Ägyptenland zu führen, ein

Bund, den sie nicht gehalten haben, ob ich gleich ihr Herr war,

spricht der HERR;
5. Mose 6,4-7

31:33 sondern das soll der Bund sein, den ich mit dem Hause Israel

schließen will nach dieser Zeit, spricht der HERR: Ich will mein

Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben, und sie

sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein.

Hes 11,19; Hebr 10,16-17; Kap 7,23

31:34 Und es wird keiner den andern noch ein Bruder den andern lehren und

sagen: »Erkenne den HERRN«, sondern sie sollen mich alle erkennen,

beide, klein und groß, spricht der HERR; denn ich will ihnen ihre

Missetat vergeben und ihrer Sünde nimmermehr gedenken.

Kap 33,8; Jes 43,25; Röm 11,26-27

31:35 So spricht der HERR, der die Sonne dem Tage zum Licht gibt und den

Mond und die Sterne der Nacht zum Licht bestellt; der das Meer

bewegt, daß seine Wellen brausen - HERR Zebaoth ist sein Name - :

31:36 Wenn jemals diese Ordnungen vor mir ins Wanken kämen, spricht der

HERR, so müßte auch das Geschlecht Israels aufhören, ein Volk zu

sein vor mir ewiglich.
Kap 33,25-26; Röm 11,1

31:37 So spricht der HERR: Wenn man den Himmel oben messen könnte und den

Grund der Erde unten erforschen, dann würde ich auch verwerfen das

ganze Geschlecht Israels für all das, was sie getan haben, spricht

der HERR.

31:38 Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, daß die Stadt des HERRN

gebaut werden wird vom Turm Hananel an bis ans Ecktor;

31:39 und die Meßschnur wird weiter geradeaus gehen bis an den Hügel Gareb

und sich nach Goa hin wenden.

31:40 Und das ganze Tal der Leichen und der Asche und die Hänge bis zum

Bach Kidron, bis zu der Ecke am Roßtor im Osten, wird dem HERRN

heilig sein. Und die Stadt wird niemals mehr eingerissen und

abgebrochen werden.
Der Ackerkauf

32:1 Dies ist das Wort, das vom HERRN geschah zu Jeremia im zehnten Jahr

Zedekias, des Königs von Juda, das ist das achtzehnte Jahr

Nebukadnezars.

32:2 Damals belagerte das Heer des Königs von Bábel Jerusalem. Und der

Prophet Jeremia lag gefangen im Wachthof am Hause des Königs von

Juda,
2. Kön 25,1-2

32:3 wo Zedekia, der König von Juda, ihn hatte gefangensetzen lassen,

indem er sagte: Warum weissagst du und sprichst: So spricht der

HERR: Siehe, ich gebe diese Stadt in die Hände des Königs von Bábel,

und er soll sie erobern,
(3 und 4) Kap 21,7; 34,2

32:4 und Zedekia, der König von Juda, soll den Chaldäern nicht entrinnen,

sondern ich will ihn dem König von Bábel in die Hände geben, daß er

von Mund zu Mund mit ihm reden und mit eigenen Augen ihn sehen soll?

32:5 Und er wird Zedekia nach Bábel führen; da soll er auch bleiben, bis

ich ihn heimsuche, spricht der HERR, denn wenn ihr auch gegen die

Chaldäer kämpft, soll euch doch nichts gelingen.
Kap 52,11

32:6 Und Jeremia sprach: Es ist des HERRN Wort zu mir geschehen:

32:7 Siehe, Hanamel, der Sohn Schallums, deines Oheims, wird zu dir

kommen und sagen: Kaufe du meinen Acker in Anatot; denn dir kommt

es als erstem zu, ihn einzulösen und zu kaufen.
3. Mose 25,25; Rut 4,3-4

32:8 Da kam Hanamel, meines Oheims Sohn, wie der HERR gesagt hatte, zu

mir in den Wachthof und sprach zu mir: Kaufe doch meinen Acker in

Anatot, der im Lande Benjamin liegt; denn dir kommt es zu, ihn zu

erwerben und einzulösen; kaufe du ihn! Da merkte ich, daß es des

HERRN Wort war,

32:9 und kaufte den Acker von Hanamel, meines Oheims Sohn, in Anatot, und

wog ihm das Geld dar, siebzehn Lot Silber.

32:10 Und ich schrieb einen Kaufbrief und versiegelte ihn und nahm Zeugen

dazu und wog das Geld dar auf der Waage nach Recht und Gewohnheit.

32:11 Und ich nahm den versiegelten Kaufbrief und die offene Abschrift

32:12 und gab beides Baruch, dem Sohn Nerijas, des Sohnes Machsejas, in

Gegenwart Hanamels, meines Vetters, und der Zeugen, die unter dem

Kaufbrief geschrieben standen, und aller Judäer, die im Wachthof

sich aufhielten,
32:13 und befahl Baruch vor ihren Augen:

32:14 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Nimm diese Briefe,

den versiegelten Kaufbrief samt dieser offenen Abschrift, und lege

sie in ein irdenes Gefäß, daß sie lange erhalten bleiben.

32:15 Denn so spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Man wird wieder

Häuser, Äcker und Weinberge kaufen in diesem Lande.

Vers 44

32:16 Und als ich den Kaufbrief Baruch, dem Sohn Nerijas, gegeben hatte,

betete ich zum HERRN und sprach:

32:17 Ach, Herr HERR, siehe, du hast Himmel und Erde gemacht durch deine

große Kraft und durch deinen ausgereckten Arm, und es ist kein Ding

vor dir unmöglich;
Kap 27,5; 1. Mose 18,14; Lk 1,37

32:18 der du Gnade erweist vielen Tausenden und die Schuld der Väter

kommen läßt auf das Haupt ihrer Kinder, du großer und starker Gott -

HERR Zebaoth ist dein Name -,
2. Mose 20,5-6

32:19 groß von Rat und mächtig von Tat, und deine Augen stehen offen über

allen Wegen der Menschenkinder, einem jeden zu geben nach seinen

Wegen und nach der Frucht seines Tuns;
Röm 2,6

32:20 der du in Ägyptenland hast Zeichen und Wunder getan bis auf diesen

Tag an Israel und an den Menschen und hast dir einen Namen gemacht,

wie es heute am Tage ist,

32:21 und hast dein Volk Israel aus Ägyptenland geführt durch Zeichen und

Wunder, mit mächtiger Hand, mit ausgerecktem Arm und mit großem

Schrecken,
5. Mose 26,8

32:22 und hast ihnen dies Land gegeben, wie du ihren Vätern geschworen

hattest, daß du es ihnen geben wolltest, ein Land, darin Milch und

Honig fließt;

32:23 aber als sie hineinkamen und es in Besitz nahmen, gehorchten sie

deiner Stimme nicht, wandelten auch nicht nach deinem Gesetz, und

alles, was du ihnen gebotest, daß sie es tun sollten, taten sie

nicht; darum ließest du ihnen auch all dies Unheil widerfahren:

32:24 Siehe, die Wälle reichen schon bis an die Stadt, daß sie erobert

werde, und sie muß wegen Schwert, Hunger und Pest in die Hände der

Chaldäer gegeben werden, die sie belagern; und wie du geredet hast,

so ist's geschehen; du siehst es ja selbst.

32:25 Aber du, Herr HERR, sprichst zu mir: »Kaufe dir einen Acker um Geld

und nimm Zeugen dazu«, obwohl doch die Stadt in die Hände der

Chaldäer gegeben wird?
32:26 Und des HERRN Wort geschah zu Jeremia:

32:27 Siehe, ich, der HERR, bin der Gott allen Fleisches, sollte mir

etwas unmöglich sein?
4. Mose 16,22; Vers 17

32:28 Darum so spricht der HERR: Siehe, ich gebe diese Stadt in die Hände

der Chaldäer und in die Hand Nebukadnezars, des Königs von Bábel,

und er soll sie erobern.

32:29 Und die Chaldäer, die diese Stadt belagern, werden hereinkommen und

sie in Brand stecken und verbrennen samt den Häusern, wo man auf

den Dächern dem Baal Räucheropfer gespendet und andern Göttern

Trankopfer dargebracht hat, um mich zu erzürnen.
Kap 19,13

32:30 Denn Israel und Juda haben von ihrer Jugend auf getan, was mir

mißfällt: ja, die Israeliten haben mich erzürnt durch ihrer Hände

Werk, spricht der HERR.

32:31 Denn seit diese Stadt gebaut ist, hat sie mich zornig und grimmig

gemacht bis auf diesen Tag, daß ich sie von meinem Angesicht wegtun

muß

32:32 wegen all der Bosheit Israels und Judas, die sie getan haben, um

mich zu erzürnen. Sie, ihre Könige, Oberen, Priester und Propheten

und die in Juda und Jerusalem wohnten,

32:33 haben mir den Rücken und nicht das Angesicht zugekehrt, und obwohl

ich sie stets lehren ließ, wollten sie nicht hören noch sich

bessern.
Kap 2,27

32:34 Dazu haben sie ihre greulichen Götzen in das Haus gesetzt, das nach

meinem Namen genannt ist, daß sie es unrein machten,

Kap 7,30

32:35 und haben die Höhen des Baal gebaut im Tal Ben-Hinnom, um ihre

Söhne und Töchter für den Moloch durchs Feuer gehen zu lassen, was

ich ihnen nicht befohlen habe, und es ist mir nie in den Sinn

gekommen, daß sie solchen Greuel tun sollten, um Juda in Sünde zu

bringen.
Kap 7,31; 19,5; Hes 20,25-26

32:36 Nun aber, so spricht der HERR, der Gott Israels, von dieser Stadt,

von der ihr sagt, daß sie durch Schwert, Hunger und Pest in die

Hände des Königs von Bábel gegeben werde:

32:37 Siehe, ich will sie sammeln aus allen Ländern, wohin ich sie

verstoßen in meinem Zorn, Grimm und großem Unmut, und will sie

wieder an diesen Ort bringen, daß sie sicher wohnen sollen.

5. Mose 30,3

32:38 Sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein.

Kap 7,23

32:39 Und ich will ihnen einerlei Sinn und einerlei Wandel geben, daß sie

mich fürchten ihr Leben lang, auf daß es ihnen wohlgehe und ihren

Kindern nach ihnen.
Hes 36,27

32:40 Und ich will einen ewigen Bund mit ihnen schließen, daß ich nicht

ablassen will, ihnen Gutes zu tun, und will ihnen Furcht vor mir ins

Herz geben, daß sie nicht von mir weichen.
Kap 31,31-34

32:41 Es soll meine Freude sein, ihnen Gutes zu tun, und ich will sie in

diesem Lande einpflanzen, ganz gewiß, von ganzem Herzen und von

ganzer Seele.
5. Mose 28,63; Am 9,15

32:42 Denn so spricht der HERR: Gleichwie ich über dies Volk all dies

große Unheil habe kommen lassen, so will ich auch alles Gute über

sie kommen lassen, das ich ihnen zugesagt habe.

32:43 Und es sollen Äcker gekauft werden in diesem Lande, von dem ihr

sagt: »Eine Wüste ist's ohne Menschen und Vieh; es ist in der

Chaldäer Hände gegeben.«

32:44 Man wird Äcker um Geld kaufen und verbriefen, versiegeln und Zeugen

dazu nehmen im Lande Benjamin und um Jerusalem her und in den

Städten Judas, in den Städten auf dem Gebirge, in den Städten des

Hügellandes und in den Städten des Südlandes; denn ich will ihr

Geschick wenden, spricht der HERR.
Vers 15; Kap 29,14; 30,3
Wiederherstellung Jerusalems und Judas

33:1 Und des HERRN Wort geschah zu Jeremia zum zweitenmal, als er noch

im Wachthof gefangen war:
Kap 32,2

33:2 So spricht der HERR, der alles macht, schafft und ausrichtet - HERR

ist sein Name -:

33:3 Rufe mich an, so will ich dir antworten und will dir kundtun große

und unfaßbare Dinge, von denen du nichts weißt.

33:4 Denn so spricht der HERR, der Gott Israels, von den Häusern dieser

Stadt und von den Häusern der Könige Judas, die abgebrochen wurden,

um Bollwerke zu machen zur Abwehr
Jes 22,10

33:5 im Kampf gegen die Chaldäer und um sie zu füllen mit den Leichnamen

der Menschen, die ich in meinem Zorn und Grimm erschlagen habe, als

ich mein Angesicht vor dieser Stadt verbarg um all ihrer Bosheit

willen:

33:6 Siehe, ich will sie heilen und gesund machen und will ihnen

dauernden Frieden gewähren.
Kap 30,17

33:7 Denn ich will das Geschick Judas und das Geschick Israels wenden

und will sie bauen wie im Anfang
Kap 29,14; Kap 24,6

33:8 und will sie reinigen von aller Missetat, womit sie wider mich

gesündigt haben; und will ihnen vergeben alle Missetaten, womit sie

wider mich gesündigt und gefrevelt haben.
Kap 31,34; 50,20

33:9 Und das soll mein Ruhm und meine Wonne, mein Preis und meine Ehre

sein unter allen Völkern auf Erden, wenn sie all das Gute hören, das

ich Jerusalem tue. Und sie werden sich verwundern und entsetzen über

all das Gute und über all das Heil, das ich der Stadt geben will.

33:10 So spricht der HERR: An diesem Ort, von dem ihr sagt: »Er ist wüst,

ohne Menschen und Vieh«, in den Städten Judas und auf den Gassen

Jerusalems, die so verwüstet sind, daß niemand mehr darin ist, weder

Menschen noch Vieh,
Kap 32,43

33:11 wird man dennoch wieder hören den Jubel der Freude und Wonne, die

Stimme des Bräutigams und der Braut und die Stimme derer, die da

sagen: »Danket dem HERRN Zebaoth; denn er ist freundlich, und seine

Güte währet ewiglich«, wenn sie Dankopfer bringen zum Hause des

HERRN. Denn ich will das Geschick des Landes wenden, daß es werde,

wie es im Anfang war, spricht der HERR.
Kap 7,34; Esr 3,11; Ps 106,1

33:12 So spricht der HERR Zebaoth: An diesem Ort, der so wüst ist, daß

weder Menschen noch Vieh darin sind, und in allen ihren Städten

werden dennoch wieder Auen sein für die Hirten, die da Herden

weiden.

33:13 In den Städten auf dem Gebirge und in den Städten des Hügellandes

und in den Städten des Südlandes, im Lande Benjamin und um Jerusalem

her und in den Städten Judas sollen dennoch wieder die Herden

gezählt aus- und einziehen, spricht der HERR.
Kap 32,44

Der ewige Bund mit dem Hause David und dem Hause Levi

33:14 Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, daß ich das gnädige

Wort erfüllen will, das ich zum Hause Israel und zum Hause Juda

geredet habe.
(14-16) Kap 23,5-6; Sach 3,8

33:15 In jenen Tagen und zu jener Zeit will ich dem David einen gerechten

Sproß aufgehen lassen; der soll Recht und Gerechtigkeit schaffen im

Lande.

33:16 Zu derselben Zeit soll Juda geholfen werden und Jerusalem sicher

wohnen, und man wird es nennen »Der HERR unsere Gerechtigkeit«.

5. Mose 33,28

33:17 Denn so spricht der HERR: Es soll David niemals fehlen an einem,

der auf dem Thron des Hauses Israel sitzt.
2. Sam 7,12-13; 1. Kön 9,5; Ps 89,30

33:18 Und den levitischen Priestern soll's niemals fehlen an einem, der

täglich vor meinem Angesicht Brandopfer darbringt und Speisopfer in

Rauch aufgehen läßt und Opfer schlachtet.
4. Mose 25,12-13; Neh 13,29
33:19 Und des HERRN Wort geschah zu Jeremia:

33:20 So spricht der HERR: Wenn mein Bund mit Tag und Nacht aufhörte, daß

nicht mehr Tag und Nacht sind zu ihrer Zeit,
(20 und 21) Kap 31,35-36; 1. Mose 8,22

33:21 so würde auch mein Bund aufhören mit meinem Knecht David, daß er

keinen Sohn mehr hat zum König auf seinem Thron, und mit den

Leviten, den Priestern, meinen Dienern.
4. Mose 25,12-13; Hebr 9,11-14

33:22 Wie man des Himmels Heer nicht zählen noch den Sand am Meer messen

kann, so will ich mehren das Geschlecht Davids, meines Knechts, und

die Leviten, die mir dienen.
1. Mose 15,5
33:23 Und des HERRN Wort geschah zu Jeremia:

33:24 Hast du nicht gemerkt, was diese Leute reden: »Die beiden

Geschlechter, die der HERR auserwählt hatte, hat er verworfen«, und

sie verachten mein Volk und lassen es nicht mehr ein Volk sein in

ihren Augen.

33:25 So spricht der HERR: Wenn ich jemals meinen Bund nicht hielte mit

Tag und Nacht noch die Ordnungen des Himmels und der Erde,

33:26 so wollte ich auch verwerfen das Geschlecht Jakobs und Davids,

meines Knechts, daß ich nicht mehr aus ihrem Geschlecht Herrscher

nehme über die Nachkommen Abrahams, Isaaks und Jakobs. Denn ich will

ihr Geschick wenden und mich über sie erbarmen.
Zedekia vor der Entscheidung

34:1 Dies ist das Wort, das vom HERRN geschah zu Jeremia, als

Nebukadnezar, der König von Bábel, mit seinem ganzen Heer und allen

Königreichen auf Erden, die unter seiner Gewalt waren, und allen

Völkern Jerusalem und alle seine Städte belagerte.

Kap 52,4; 2. Kön 25,1-2

34:2 So spricht der HERR, der Gott Israels: Geh hin und sprich mit

Zedekia, dem König von Juda, und sage zu ihm: So spricht der HERR:

Siehe, ich will diese Stadt in die Hände des Königs von Bábel

geben, und er soll sie mit Feuer verbrennen.
Kap 21,10

34:3 Und auch du sollst seiner Hand nicht entrinnen, sondern ergriffen

und in seine Hand gegeben werden. Du wirst ihn mit eigenen Augen

sehen und von Mund zu Mund mit ihm reden und nach Bábel kommen.

Kap 32,4

34:4 Höre doch auf des HERRN Wort, Zedekia, du König von Juda! So

spricht der HERR über dich: Du sollst nicht durchs Schwert sterben,

(4 und 5) Kap 52,11

34:5 sondern du sollst im Frieden sterben. Und wie deinen Vätern, den

früheren Königen, die vor dir gewesen sind, so wird man auch dir zu

Ehren einen Brand anzünden und dich beklagen: »Ach, Herr!«; denn

ich habe es geredet, spricht der HERR.
2. Chr 16,14; Kap 22,18

34:6 Und der Prophet Jeremia sagte alle diese Worte zu Zedekia, dem König

von Juda, in Jerusalem,

34:7 als das Heer des Königs von Bábel schon Jerusalem und alle Städte

Judas belagerte, die übriggeblieben waren, nämlich Lachisch und

Aseka; denn diese waren noch übriggeblieben von den festen Städten

Judas.
Der Wortbruch an den freigelassenen Sklaven

34:8 Dies ist das Wort, das vom HERRN geschah zu Jeremia, nachdem der

König Zedekia einen Bund geschlossen hatte mit dem ganzen Volk zu

Jerusalem, eine Freilassung auszurufen,
Vers 14

34:9 daß ein jeder seinen Sklaven und ein jeder seine Sklavin, die

Hebräer und Hebräerinnen waren, freilassen sollte, so daß kein

Judäer den andern als Sklaven hielte.

34:10 Da hatten alle Oberen und alles Volk gehorcht, die diesen Bund

eingegangen waren, daß ein jeder seinen Sklaven und seine Sklavin

freilassen und sie nicht mehr als Sklaven halten sollte, und hatten

sie losgegeben.

34:11 Aber danach hatten sie die Sklaven und Sklavinnen wieder

zurückgefordert, die sie freigegeben hatten, und sie gezwungen, daß

sie wieder Sklaven und Sklavinnen sein mußten.
34:12 Da geschah des HERRN Wort zu Jeremia:

34:13 So spricht der HERR, der Gott Israels: Ich habe einen Bund

geschlossen mit euren Vätern, als ich sie aus Ägyptenland, aus der

Knechtschaft, führte und sprach:

34:14 Im siebenten Jahre soll ein jeder seinen Bruder, der ein Hebräer

ist und sich ihm verkauft und sechs Jahre gedient hat, freilassen.

Aber eure Väter gehorchten mir nicht und kehrten ihre Ohren mir

nicht zu.
2. Mose 21,2; 3. Mose 25,39-41; 5. Mose 15,12

34:15 Ihr aber hattet euch nun bekehrt und getan, was mir wohlgefiel, daß

ihr eine Freilassung ausrufen ließet, ein jeder für seinen

Nächsten, und habt darüber einen Bund geschlossen vor mir in dem

Hause, das nach meinem Namen genannt ist.
3. Mose 25,10

34:16 Jetzt aber seid ihr umgeschlagen und habt meinen Namen entheiligt!

Ein jeder fordert seinen Sklaven und seine Sklavin zurück, die ihr

freigelassen hattet, so daß sie gehen konnten, wohin sie wollten,

und zwingt sie jetzt, daß sie wieder eure Sklaven und Sklavinnen

sein müssen.

34:17 Darum spricht der HERR: Ihr gehorchtet mir nicht und riefet keine

Freilassung aus, ein jeder für seinen Bruder und seinen Nächsten, -

siehe, so rufe ich, spricht der HERR, über euch eine Freilassung aus

für Schwert, für Pest, für Hunger und will euch zum Bild des

Entsetzens machen für alle Königreiche auf Erden.

34:18 Und ich will die Leute, die meinen Bund übertreten und die Worte des

Bundes nicht halten, den sie vor mir geschlossen haben, so zurichten

wie das Kalb, das sie in zwei Stücke geteilt haben und zwischen

dessen Stücken sie hindurchgegangen sind,

34:19 nämlich die Oberen von Juda und von Jerusalem, die Kämmerer, die

Priester und das ganze Volk des Landes, alle, die zwischen den

Stücken des Kalbes hindurchgegangen sind.

34:20 Und ich will sie geben in die Hand ihrer Feinde und derer, die ihnen

nach dem Leben trachten, und ihre Leichname sollen den Vögeln unter

dem Himmel und den Tieren auf dem Felde zum Fraße werden.

Kap 7,33

34:21 Auch Zedekia, den König von Juda, und seine Oberen will ich geben in

die Hände ihrer Feinde und derer, die ihnen nach dem Leben trachten,

und in die Hand des Heeres des Königs von Bábel, das jetzt von euch

abgezogen ist.
Kap 37,5

34:22 Denn siehe, ich will ihnen befehlen, spricht der HERR, und will sie

wieder vor diese Stadt bringen. Sie sollen sie belagern und erobern

und mit Feuer verbrennen. Und ich will die Städte Judas verwüsten,

daß niemand mehr darin wohnen soll.
Kap 37,8
Der Gehorsam der Rechabiter

35:1 Dies ist das Wort, das vom HERRN geschah zu Jeremia zur Zeit

Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda:
2. Kön 23,34

35:2 Geh hin zu den Rechabitern, rede mit ihnen und führe sie in des

HERRN Haus, in eine der Hallen, und schenke ihnen Wein ein.

1. Chr 2,55

35:3 Da nahm ich Jaasanja, den Sohn Jirmejas, des Sohnes Habazzinjas,

samt seinen Brüdern und allen seinen Söhnen, und das ganze

Geschlecht der Rechabiter

35:4 und führte sie in des HERRN Haus, in die Halle der Söhne Hanans, des

Sohnes Jigdaljas, des Mannes Gottes, die neben der Halle der Oberen

ist, über der Halle Maasejas, des Sohnes Schallums, des Torhüters.

35:5 Und ich setzte den Männern vom Hause Rechab Krüge voll Wein und

Schalen vor und sprach zu ihnen: Trinkt Wein!

35:6 Sie aber antworteten: Wir trinken keinen Wein; denn unser Vater

Jonadab, der Sohn Rechabs, hat uns geboten: Ihr und eure Nachkommen

sollt niemals Wein trinken
2. Kön 10,15

35:7 und kein Haus bauen, keinen Samen säen, keinen Weinberg pflanzen

noch besitzen, sondern ihr sollt in Zelten wohnen euer Leben lang,

auf daß ihr lange lebet in dem Lande, in dem ihr umherzieht.

35:8 Also gehorchen wir der Stimme unseres Vaters Jonadab, des Sohnes

Rechabs, in allem, was er uns geboten hat, daß wir keinen Wein

trinken unser Leben lang, weder wir noch unsere Frauen noch unsere

Söhne und Töchter;

35:9 und wir bauen auch keine Häuser, darin zu wohnen, und haben weder

Weinberge noch Äcker noch Samen,

35:10 sondern wir wohnen in Zelten und gehorchen und tun in allem, wie es

unser Vater Jonadab geboten hat.

35:11 Als aber Nebukadnezar, der König von Bábel, gegen das Land

heraufzog, sprachen wir: Kommt, laßt uns nach Jerusalem ziehen vor

dem Heer der Chaldäer und der Aramäer! Und so sind wir in Jerusalem

geblieben.
35:12 Da geschah des HERRN Wort zu Jeremia:

35:13 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Geh hin und sprich zu

den Männern von Juda und zu den Bürgern von Jerusalem: Wollt ihr

euch denn nicht bessern und meinen Worten gehorchen? spricht der

HERR.

35:14 Die Worte Jonadabs, des Sohnes Rechabs, der seinen Nachkommen

geboten hat, daß sie keinen Wein trinken sollen, werden gehalten,

und sie trinken keinen Wein bis auf diesen Tag; denn sie gehorchen

ihres Vaters Gebot. Ich aber habe euch immer wieder predigen

lassen, doch gehorchtet ihr mir nicht.
Kap 25,4

35:15 Ich habe auch immer wieder alle meine Knechte, die Propheten, zu

euch gesandt und sagen lassen: Kehrt um, ein jeder von seinem bösen

Wege, und bessert euer Tun und folgt nicht andern Göttern nach,

ihnen zu dienen, so sollt ihr in dem Lande bleiben, das ich euch und

euren Vätern gegeben habe. Aber ihr wolltet eure Ohren nicht zu mir

kehren und mir nicht gehorchen.
Mt 23,37

35:16 Ja, die Nachkommen Jonadabs, des Sohnes Rechabs, haben ihres Vaters

Gebot gehalten, das er ihnen geboten hat. Aber dies Volk gehorcht

mir nicht!

35:17 Darum spricht der HERR, der Gott Zebaoth, der Gott Israels: Siehe,

ich will über Juda und über alle Bürger Jerusalems kommen lassen all

das Unheil, das ich gegen sie geredet habe, weil ich zu ihnen

redete und sie nicht hören wollten, weil ich rief und sie mir nicht

antworten wollten.
Kap 7,13-15

35:18 Aber zu den Rechabitern sprach Jeremia: So spricht der HERR Zebaoth,

der Gott Israels: Weil ihr dem Gebot eures Vaters Jonadab gehorcht

habt und alle seine Gebote gehalten und alles getan, was er euch

geboten hat,

35:19 darum spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Es soll dem

Jonadab, dem Sohn Rechabs, niemals an einem Manne fehlen, der vor

mir steht.
Die Schriftrolle Baruchs

36:1 Im vierten Jahr Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda,

geschah dies Wort zu Jeremia vom HERRN:
Kap 25,1

36:2 Nimm eine Schriftrolle und schreibe darauf alle Worte, die ich zu

dir geredet habe über Israel, über Juda und alle Völker von der Zeit

an, da ich zu dir geredet habe, nämlich von der Zeit Josias an bis

auf diesen Tag.
Kap 25,3

36:3 Vielleicht wird das Haus Juda, wenn sie hören von all dem Unheil,

das ich ihnen zu tun gedenke, sich bekehren, ein jeder von seinem

bösen Wege, damit ich ihnen ihre Schuld und Sünde vergeben kann.

Kap 26,3

36:4 Da rief Jeremia Baruch, den Sohn Nerijas. Und Baruch schrieb auf

eine Schriftrolle alle Worte des HERRN, die er zu Jeremia geredet

hatte, wie Jeremia sie ihm sagte.
Kap 32,12; 45,1

36:5 Und Jeremia gebot Baruch und sprach: Mir ist's verwehrt, ich kann

nicht in des HERRN Haus gehen.

36:6 Du aber geh hin und lies die Schriftrolle, auf die du des HERRN

Worte, wie ich sie dir gesagt habe, geschrieben hast, dem Volk vor

im Hause des HERRN am Fasttage, und du sollst sie auch lesen vor den

Ohren aller Judäer, die aus ihren Städten hereinkommen.

36:7 Vielleicht werden sie sich mit Beten vor dem HERRN demütigen und

sich bekehren, ein jeder von seinem bösen Wege; denn der Zorn und

Grimm ist groß, den der HERR diesem Volk angedroht hat.

36:8 Und Baruch, der Sohn Nerijas, tat alles, wie ihm der Prophet Jeremia

befohlen hatte, daß er die Worte des HERRN aus der Schriftrolle

vorläse im Hause des HERRN.

36:9 Es begab sich aber im fünften Jahr Jojakims, des Sohnes Josias, des

Königs von Juda, im neunten Monat, daß man ein Fasten ausrief vor

dem HERRN für alles Volk zu Jerusalem und für alles Volk, das aus

den Städten Judas nach Jerusalem kam.

36:10 Und Baruch las aus der Schriftrolle die Worte Jeremias vor im Hause

des HERRN, in der Halle Gemarjas, des Sohnes Schafans, des

Schreibers, im oberen Vorhof bei dem neuen Tor am Hause des HERRN,

vor dem ganzen Volk.
2. Kön 22,3

36:11 Als nun Michaja, der Sohn Gemarjas, des Sohnes Schafans, alle Worte

des HERRN gehört hatte aus der Schriftrolle,

36:12 ging er hinab in des Königs Haus in die Kanzlei. Und siehe, dort

saßen alle Oberen: Elischama, der Schreiber, Delaja, der Sohn

Schemajas, Elnatan, der Sohn Achbors, Gemarja, der Sohn Schafans,

und Zidkija, der Sohn Hananjas, samt allen andern Oberen.

Kap 26,22

36:13 Und Michaja berichtete ihnen alle Worte, die er gehört hatte, als

Baruch aus der Schriftrolle vor den Ohren des Volks vorlas.

36:14 Da sandten alle Oberen Jehudi, den Sohn Netanjas, des Sohnes

Schelemjas, des Sohnes Kuschis, zu Baruch und ließen ihm sagen: Nimm

die Schriftrolle, aus der du dem Volk vorgelesen hast, mit dir und

komm! Und Baruch, der Sohn Nerijas, nahm die Schriftrolle mit sich

und kam zu ihnen.

36:15 Und sie sprachen zu ihm: Setze dich und lies, daß wir's hören! Und

Baruch las vor ihren Ohren.

36:16 Und als sie alle die Worte hörten, entsetzten sie sich untereinander

und sprachen zu Baruch: Wir müssen alle diese Worte dem König

mitteilen.

36:17 Und sie fragten den Baruch: Sage uns, wie hast du alle diese Worte

aufgeschrieben?

36:18 Baruch sprach zu ihnen: Jeremia hat mir alle diese Worte vorgesagt,

und ich schrieb sie mit Tinte auf die Schriftrolle.

36:19 Da sprachen die Oberen zu Baruch: Geh hin und verbirg dich mit

Jeremia, daß niemand wisse, wo ihr seid!

36:20 Sie aber gingen hinein zum König in den Vorhof und ließen die

Schriftrolle verwahren in der Halle Elischamas, des Schreibers, und

teilten dem König alle diese Worte mit.

36:21 Da sandte der König den Jehudi, die Schriftrolle zu holen. Der nahm

sie aus der Halle Elischamas, des Schreibers. Und Jehudi las dem

König vor und allen Oberen, die bei dem König standen.

36:22 Der König aber saß im Winterhause vor dem Kohlenbecken; denn es war

im neunten Monat.

36:23 Wenn aber Jehudi drei oder vier Spalten gelesen hatte, schnitt er

sie ab mit einem Schreibmesser und warf sie ins Feuer, das im

Kohlenbecken war, bis die Schriftrolle ganz verbrannt war im Feuer.

36:24 Und niemand entsetzte sich und zerriß seine Kleider, weder der

König noch seine Großen, die doch alle diese Worte gehört hatten.

2. Kön 22,11

36:25 Und obwohl Elnatan, Delaja und Gemarja den König baten, er möge die

Schriftrolle nicht verbrennen, hörte er nicht auf sie.

36:26 Dazu gebot der König Jerachmeel, dem Königssohn, und Seraja, dem

Sohn Asriëls, und Schelemja, dem Sohn Abdeels, sie sollten Baruch,

den Schreiber, und Jeremia, den Propheten, ergreifen. Aber der HERR

hatte sie verborgen.

36:27 Nachdem der König die Schriftrolle verbrannt hatte, auf die Baruch

die Worte geschrieben hatte, wie Jeremia sie ihm sagte, geschah des

HERRN Wort zu Jeremia:

36:28 Nimm dir eine neue Schriftrolle und schreibe auf sie alle vorigen

Worte, die auf der ersten Schriftrolle standen, die Jojakim, der

König von Juda, verbrannt hat.

36:29 Über Jojakim aber, den König von Juda, sollst du sagen: So spricht

der HERR: Du hast diese Schriftrolle verbrannt und gesagt: Warum

hast du darauf geschrieben, daß der König von Bábel kommen und dies

Land verderben werde, so daß weder Menschen noch Vieh mehr darin

sein werden?
Kap 25,8-11; Kap 7,20; 9,9-10

36:30 Darum spricht der HERR über Jojakim, den König von Juda: Es soll

keiner von den Seinen auf dem Thron Davids sitzen, und sein

Leichnam soll hingeworfen liegen, am Tag in der Hitze und nachts im

Frost.
Kap 22,30; Kap 22,19

36:31 Und ich will ihn und seine Nachkommen und seine Großen heimsuchen um

ihrer Schuld willen, und ich will über sie und über die Bürger

Jerusalems und über die in Juda kommen lassen all das Unheil, von

dem ich zu ihnen geredet habe, und sie gehorchten doch nicht.

36:32 Da nahm Jeremia eine andere Schriftrolle und gab sie Baruch, dem

Sohn Nerijas, dem Schreiber. Der schrieb darauf, so wie ihm Jeremia

vorsagte, alle Worte, die auf der Schriftrolle gestanden hatten, die

Jojakim, der König von Juda, im Feuer hatte verbrennen lassen; und

es wurden zu ihnen noch viele ähnliche Worte hinzugetan.

Jeremia warnt den König Zedekia

37:1 Und Zedekia, der Sohn Josias, wurde König anstatt Konjas, des

Sohnes Jojakims; denn Nebukadnezar, der König von Bábel, machte ihn

zum König im Lande Juda.
2. Kön 24,17
Vgl. Anmerkung zu Jer 24,1.

37:2 Aber er und seine Großen und das Volk des Landes gehorchten nicht

den Worten des HERRN, die er durch den Propheten Jeremia redete.

37:3 Dennoch sandte der König Zedekia Juchal, den Sohn Schelemjas, und

den Priester Zefanja, den Sohn Maasejas, zum Propheten Jeremia und

ließ ihm sagen: Bitte den HERRN, unsern Gott, für uns!

Kap 7,16; 42,2

37:4 Denn Jeremia ging noch unter dem Volk aus und ein, und man hatte ihn

noch nicht ins Gefängnis geworfen.

37:5 Es war aber das Heer des Pharao aus Ägypten aufgebrochen, und als

die Chaldäer, die vor Jerusalem lagen, davon hörten, waren sie von

Jerusalem abgezogen.

37:6 Und des HERRN Wort geschah zum Propheten Jeremia:

37:7 So spricht der HERR, der Gott Israels: Sagt dem König von Juda, der

euch zu mir gesandt hat, mich zu befragen: Siehe, das Heer des

Pharao, das euch zu Hilfe ausgezogen ist, wird wieder heim nach

Ägypten ziehen,

37:8 und die Chaldäer werden wiederkommen und diese Stadt belagern und

sie erobern und mit Feuer verbrennen.
Kap 34,22

37:9 Darum spricht der HERR: Betrügt euch nicht damit, daß ihr denkt:

»Die Chaldäer werden von uns abziehen.« Sie werden nicht abziehen.

37:10 Und wenn ihr auch das ganze Heer der Chaldäer schlüget, die gegen

euch kämpfen, und es blieben von ihnen nur etliche Verwundete übrig,

so würde doch ein jeder in seinem Zelt aufstehen und diese Stadt mit

Feuer verbrennen.
Jeremia wird gefangengesetzt

37:11 Als nun der Chaldäer Heer von Jerusalem abgezogen war vor dem Heere

des Pharao,

37:12 wollte Jeremia aus Jerusalem herausgehen ins Land Benjamin, um mit

seinen Verwandten ein Erbe zu teilen.
Kap 32,8-9

37:13 Und als er zum Benjamintor kam, war dort ein Wachhabender mit Namen

Jirija, der Sohn Schelemjas, des Sohnes Hananjas; der hielt den

Propheten Jeremia an und sprach: Du willst zu den Chaldäern

überlaufen.

37:14 Jeremia sprach: Das ist nicht wahr, ich will nicht zu den Chaldäern

überlaufen. Aber Jirija wollte ihn nicht hören, sondern ergriff

Jeremia und brachte ihn zu den Oberen.

37:15 Und die Oberen wurden zornig über Jeremia und ließen ihn schlagen

und warfen ihn ins Gefängnis im Hause Jonatans, des Schreibers; denn

das hatten sie zum Kerker gemacht.
Kap 20,2

37:16 So kam Jeremia in den überwölbten Raum einer Zisterne und blieb dort

lange Zeit.
Zedekia befragt heimlich den Propheten

37:17 Aber Zedekia, der König, sandte hin und ließ ihn holen und fragte

ihn heimlich in seinem Haus und sprach: Ist wohl ein Wort vom HERRN

vorhanden? Jeremia sprach: Ja! Du wirst dem König von Bábel in die

Hände gegeben werden.
Kap 34,21

37:18 Und Jeremia sprach zum König Zedekia: Was hab ich gegen dich, gegen

deine Großen und gegen dies Volk gesündigt, daß sie mich in den

Kerker geworfen haben?

37:19 Wo sind nun eure Propheten, die euch weissagten und sprachen: Der

König von Bábel wird nicht über euch noch über dies Land kommen?

37:20 Und nun, mein Herr und König, höre mich und laß meine Bitte vor dir

gelten! Laß mich nicht wieder in Jonatans, des Schreibers, Haus

bringen, daß ich dort nicht sterbe.

37:21 Da befahl der König Zedekia, daß man Jeremia im Wachthof behalten

sollte, und ließ ihm täglich aus der Bäckergasse einen Laib Brot

geben, bis alles Brot in der Stadt aufgezehrt war. So blieb Jeremia

im Wachthof.
Kap 32,2
Jeremia in der Zisterne

38:1 Es hörten aber Schefatja, der Sohn Mattans, und Gedalja, der Sohn

Paschhurs, und Juchal, der Sohn Schelemjas, und Paschhur, der Sohn

Malkijas, die Worte, die Jeremia zu allem Volk redete.

Kap 21,1

38:2 So spricht der HERR: Wer in dieser Stadt bleibt, der wird durch

Schwert, Hunger und Pest sterben müssen; wer aber hinausgeht zu den

Chaldäern, der soll am Leben bleiben und wird sein Leben wie eine

Beute davonbringen.
Kap 21,9

38:3 Denn so spricht der HERR: Diese Stadt soll übergeben werden dem Heer

des Königs von Bábel, und es soll sie einnehmen.

38:4 Da sprachen die Oberen zum König: Laß doch diesen Mann töten; denn

auf diese Weise nimmt er den Kriegsleuten, die noch übrig sind in

dieser Stadt, den Mut, desgleichen dem ganzen Volk, weil er solche

Worte zu ihnen sagt. Denn der Mann sucht nicht, was diesem Volk zum

Heil, sondern was zum Unheil dient.
Am 7,10

38:5 Der König Zedekia sprach: Siehe, er ist in euren Händen; denn der

König vermag nichts wider euch.

38:6 Da nahmen sie Jeremia und warfen ihn in die Zisterne Malkijas, des

Königssohnes, die im Wachthof war, und ließen ihn an Seilen hinab.

In der Zisterne aber war kein Wasser, sondern Schlamm, und Jeremia

sank in den Schlamm.

38:7 Als aber Ebed-Melech, der Mohr, ein Kämmerer in des Königs Haus,

hörte, daß man Jeremia in die Zisterne geworfen hatte, und der König

gerade im Benjamintor saß,
Kap 39,15-18

38:8 da ging Ebed-Melech aus des Königs Haus und redete mit dem König und

sprach:

38:9 Mein Herr und König, diese Männer handeln übel an dem Propheten

Jeremia, daß sie ihn in die Zisterne geworfen haben; dort muß er vor

Hunger sterben; denn es ist kein Brot mehr in der Stadt.

38:10 Da befahl der König Ebed-Melech, dem Mohren: Nimm von hier drei

Männer mit dir und zieh den Propheten Jeremia aus der Zisterne, ehe

er stirbt.

38:11 Und Ebed-Melech nahm die Männer mit sich und ging in des Königs Haus

in die Kleiderkammer und nahm dort zerrissene, alte Lumpen und ließ

sie an einem Seil hinab zu Jeremia in die Zisterne.

38:12 Und Ebed-Melech, der Mohr, sprach zu Jeremia: Lege diese

zerrissenen, alten Lumpen unter deine Achseln um das Seil; und

Jeremia tat es.

38:13 Und sie zogen Jeremia herauf aus der Zisterne an den Stricken. Und

so blieb Jeremia im Wachthof.
Letztes Gespräch zwischen Zedekia und Jeremia

38:14 Und der König Zedekia sandte hin und ließ den Propheten Jeremia zu

sich holen unter den dritten Eingang am Hause des HERRN. Und der

König sprach zu Jeremia: Ich will dich etwas fragen; verbirg mir

nichts!

38:15 Jeremia sprach zu Zedekia: Sage ich dir etwas, so tötest du mich

doch; gebe ich dir aber einen Rat, so gehorchst du mir nicht.

38:16 Da schwor der König Zedekia dem Jeremia heimlich und sprach: So wahr

der HERR lebt, der uns dies Leben gegeben hat: ich will dich nicht

töten noch den Männern in die Hände geben, die dir nach dem Leben

trachten.
Vers 4-5

38:17 Und Jeremia sprach zu Zedekia: So spricht der HERR, der Gott

Zebaoth, der Gott Israels: Wirst du hinausgehen zu den Obersten des

Königs von Bábel, so sollst du am Leben bleiben, und diese Stadt

soll nicht verbrannt werden, sondern du und dein Haus sollen am

Leben bleiben;

38:18 wirst du aber nicht hinausgehen zu den Obersten des Königs von

Babel, so wird diese Stadt den Chaldäern in die Hände gegeben, und

sie werden sie mit Feuer verbrennen, und auch du wirst ihren Händen

nicht entrinnen.

38:19 Der König Zedekia sprach zu Jeremia: Ich habe aber die Sorge, daß

ich den Judäern, die zu den Chaldäern übergelaufen sind, übergeben

werden könnte, daß sie mir übel mitspielen.

38:20 Jeremia sprach: Man wird dich nicht übergeben. Gehorche doch der

Stimme des HERRN, die ich dir verkünde, so wird dir's wohlgehen, und

du wirst am Leben bleiben.

38:21 Wirst du aber nicht hinausgehen, so ist dies das Wort, das mir der

HERR gezeigt hat:

38:22 Siehe, alle Frauen, die noch vorhanden sind im Haus des Königs von

Juda, werden zu den Obersten des Königs von Bábel hinaus müssen, und

sie werden dann sagen: »Ach, deine guten Freunde haben dich

überredet und in ihre Gewalt gebracht und in den Sumpf geführt und

lassen dich nun stecken.«

38:23 Ja, alle deine Frauen und Kinder werden hinaus müssen zu den

Chaldäern, und du selbst wirst ihren Händen nicht entgehen, sondern

du wirst vom König von Bábel ergriffen, und diese Stadt wird mit

Feuer verbrannt werden.
Kap 32,4; 34,3

38:24 Und Zedekia sprach zu Jeremia: Sieh zu, daß niemand diese Worte

erfahre, so wirst du nicht sterben.

38:25 Und wenn's die Oberen erfahren sollten, daß ich mit dir geredet

habe, und zu dir kommen und sprechen: »Sag an, was hast du mit dem

König geredet; verbirg es uns nicht, so wollen wir dich nicht töten.

Was hat der König mit dir geredet?«,

38:26 so sprich: Ich habe den König gebeten, daß er mich nicht wieder in

Jonatans Haus führen lasse, ich müßte sonst dort sterben.

38:27 Da kamen alle Oberen zu Jeremia und fragten ihn, und er antwortete

ihnen, wie ihm der König befohlen hatte. Da ließen sie von ihm, weil

sie nichts erfahren konnten.

38:28 Und Jeremia blieb im Wachthof bis auf den Tag, da Jerusalem

eingenommen wurde.
Kap 37,21
Jeremia wird bei der Eroberung Jerusalems befreit
Und es geschah, daß Jerusalem erobert wurde.
(1-10) Kap 52,4-16; 2. Kön 25,1-12

39:1 Denn im neunten Jahr Zedekias, des Königs von Juda, im zehnten Monat

kam Nebukadnezar, der König von Bábel, und sein ganzes Heer vor

Jerusalem und belagerten es.

39:2 Und im elften Jahr Zedekias, am neunten Tage des vierten Monats,

brach man in die Stadt ein.

39:3 Und alle Obersten des Königs von Bábel zogen hinein und hielten

unter dem Mitteltor, nämlich Nergal-Sarezer, der Fürst von

Sin-Magir, der Oberhofmeister, und Nebuschasban, der Oberkämmerer,

und alle andern Obersten des Königs von Bábel.

39:4 Als nun Zedekia, der König von Juda, und seine Kriegsleute das

sahen, flohen sie bei Nacht zur Stadt hinaus auf dem Wege zu des

Königs Garten durchs Tor zwischen den beiden Mauern und entwichen

zum Jordantal hin.

39:5 Aber die Kriegsleute der Chaldäer jagten ihnen nach und holten

Zedekia ein im Jordantal von Jericho und nahmen ihn gefangen und

brachten ihn zu Nebukadnezar, dem König von Bábel, nach Ribla, das

im Lande Hamat liegt. Der sprach das Urteil über ihn.

39:6 Und der König von Bábel ließ die Söhne Zedekias vor seinen Augen

töten in Ribla und tötete auch alle Vornehmen Judas.

39:7 Aber Zedekia ließ er die Augen ausstechen und ihn in Ketten legen,

um ihn nach Bábel zu führen.

39:8 Und die Chaldäer verbrannten das Haus des Königs und die Häuser der

Bürger und rissen die Mauern Jerusalems nieder.

39:9 Was aber noch an Volk in der Stadt war, und wer sonst zu ihnen

übergelaufen war, die führte Nebusaradan, der Oberste der Leibwache,

alle miteinander gefangen nach Bábel.

39:10 Aber von dem niederen Volk, das nichts hatte, ließ zur selben Zeit

Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, etliche im Lande Juda zurück

und gab ihnen Weinberge und Felder.

39:11 Aber Nebukadnezar, der König von Bábel, hatte Nebusaradan, dem

Obersten der Leibwache, Befehl gegeben wegen Jeremia und gesagt:

39:12 Nimm ihn und laß ihn dir befohlen sein und tu ihm kein Leid,

sondern wie er's von dir begehrt, so mach's mit ihm.

Kap 40,4

39:13 Da sandten hin Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, und

Nebuschasban, der Oberkämmerer, Nergal-Sarezer, der Oberhofmeister,

und alle Obersten des Königs von Bábel

39:14 und ließen Jeremia aus dem Wachthof holen und übergaben ihn

Gedalja, dem Sohn Ahikams, des Sohnes Schafans, daß er ihn nach

Hause gehen ließe. Und so blieb er unter dem Volk.

Kap 38,28; Kap 40,5-6; 40,14-16

39:15 Es war auch des HERRN Wort geschehen zu Jeremia, als er noch im

Wachthof lag:
(15-18) Kap 38,7

39:16 Geh hin und sage Ebed-Melech, dem Mohren: So spricht der HERR

Zebaoth, der Gott Israels: Siehe, ich will meine Worte kommen lassen

über diese Stadt zum Unheil und nicht zum Heil, und du sollst es

sehen zur selben Zeit.

39:17 Aber dich will ich erretten zur selben Zeit, spricht der HERR, und

du sollst den Leuten nicht ausgeliefert werden, vor denen du dich

fürchtest.

39:18 Denn ich will dich entkommen lassen, daß du nicht durchs Schwert

fallest, sondern du sollst dein Leben wie eine Beute davonbringen,

weil du mir vertraut hast, spricht der HERR.

Jeremia bleibt im Lande. Gedaljas Statthalterschaft

40:1 Dies ist das Wort, das vom HERRN geschah zu Jeremia, als ihn

Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, losließ in Rama, wo er ihn

gefunden hatte; denn er war auch, mit Fesseln gebunden, unter allen

Gefangenen aus Jerusalem und Juda, die nach Bábel weggeführt werden

sollten.
Kap 39,11-14

40:2 Als nun der Oberste der Leibwache Jeremia hatte zu sich holen

lassen, sprach er zu ihm: Der HERR, dein Gott, hat dies Unglück über

diese Stätte vorhergesagt

40:3 und hat's auch kommen lassen und getan, wie er geredet hat; denn ihr

habt gesündigt wider den HERRN und seiner Stimme nicht gehorcht;

darum ist euch solches widerfahren.

40:4 Und nun siehe, ich mache dich heute los von den Fesseln, mit denen

deine Hände gebunden waren. Gefällt dir's, mit mir nach Bábel zu

ziehen, so komm, du sollst mir befohlen sein. Gefällt dir's aber

nicht, mit mir nach Bábel zu ziehen, so laß es sein. Siehe, du hast

das ganze Land vor dir; wo dich's gut dünkt und dir's gefällt, da

zieh hin.
Kap 39,12

40:5 Denn weiter hinaus wird kein Wiederkehren möglich sein. Darum magst

du umkehren zu Gedalja, dem Sohne Ahikams, des Sohnes Schafans, den

der König von Bábel über die Städte in Juda gesetzt hat, und bei ihm

bleiben unter dem Volk; oder geh, wohin dir's gefällt. Und der

Oberste der Leibwache gab ihm Wegzehrung und Geschenke und ließ ihn

gehen.
(5 und 6) Kap 39,14

40:6 So kam Jeremia zu Gedalja, dem Sohne Ahikams, nach Mizpa und blieb

bei ihm unter dem Volk, das im Lande noch übriggeblieben war.

40:7 Als nun die Hauptleute, die noch im Lande verstreut waren, samt

ihren Leuten erfuhren, daß der König von Bábel Gedalja, den Sohn

Ahikams, über das Land gesetzt hatte und über die Männer, Frauen und

Kinder und über die Geringen im Lande, die nicht nach Bábel

weggeführt waren,
2. Kön 25,22-24

40:8 kamen sie zu Gedalja nach Mizpa, nämlich Jischmael, der Sohn

Netanjas, Johanan und Jonatan, die Söhne Kareachs, und Seraja, der

Sohn Tanhumets, und die Söhne Efais von Netofa und Jaasanja, der

Sohn eines Maachatiters, samt ihren Leuten.
Kap 41,1; 41,11

40:9 Und Gedalja, der Sohn Ahikams, des Sohnes Schafans, schwor ihnen und

ihren Leuten einen Eid und sprach: Fürchtet euch nicht, den

Chaldäern untertan zu sein; bleibt im Lande und seid dem König von

Babel untertan, so wird's euch wohlgehen.

40:10 Siehe, ich bleibe hier in Mizpa und habe die Verantwortung vor den

Chaldäern, die zu uns kommen; ihr aber sollt Wein und Feigen und Öl

ernten und in eure Gefäße tun und sollt in euren Städten wohnen, die

ihr wieder in Besitz genommen habt.

40:11 Und als die Judäer, die im Lande Moab und Ammon und in Edom und in

allen Ländern waren, hörten, daß der König von Bábel einen Rest in

Juda übriggelassen und über sie Gedalja gesetzt hatte, den Sohn

Ahikams, des Sohnes Schafans,

40:12 da kamen auch sie alle zurück aus allen Orten, wohin sie verstreut

waren, in das Land Juda zu Gedalja nach Mizpa und ernteten sehr viel

Wein und Sommerfrüchte.

40:13 Aber Johanan, der Sohn Kareachs, und alle Hauptleute, die im Lande

verstreut gewesen waren, kamen zu Gedalja nach Mizpa

40:14 und sprachen zu ihm: Weißt du auch, daß Baalis, der König der

Ammoniter, Jischmael, den Sohn Netanjas, gesandt hat, daß er dich

erschlagen soll? Das wollte ihnen aber Gedalja, der Sohn Ahikams,

nicht glauben.

40:15 Da sprach Johanan, der Sohn Kareachs, zu Gedalja heimlich in Mizpa:

Ich will hingehen und Jischmael, den Sohn Netanjas, erschlagen, daß

es niemand erfahren soll. Warum soll er dich erschlagen, so daß alle

Judäer, die bei dir versammelt sind, zerstreut werden und, die noch

aus Juda übriggeblieben sind, umkommen?

40:16 Aber Gedalja, der Sohn Ahikams, sprach zu Johanan, dem Sohn

Kareachs: Du sollst das nicht tun; es ist nicht wahr, was du von

Jischmael sagst.
Gedaljas Ermordung durch Jischmael
(vgl. 2. Kön 25,25)

41:1 Aber im siebenten Monat kam Jischmael, der Sohn Netanjas, des

Sohnes Elischamas, aus königlichem Stamm, einer von den Obersten des

Königs, und zehn Männer mit ihm zu Gedalja, dem Sohn Ahikams, nach

Mizpa, und sie aßen dort in Mizpa miteinander.
Kap 40,8

41:2 Und Jischmael, der Sohn Netanjas, erhob sich samt den zehn Männern,

die bei ihm waren, und sie erschlugen Gedalja, den Sohn Ahikams,

des Sohnes Schafans, mit dem Schwert, weil ihn der König von Bábel

über das Land gesetzt hatte.
Kap 40,5

41:3 Auch erschlug Jischmael alle Judäer, die bei Gedalja waren in Mizpa,

und die Chaldäer, die dort waren, sämtliche Kriegsleute.

41:4 Am andern Tage, nachdem Gedalja erschlagen war und es noch niemand

wußte,

41:5 kamen achtzig Männer von Sichem, von Silo und von Samaria und hatten

die Bärte abgeschoren und ihre Kleider zerrissen und sich wund

geritzt und trugen Speisopfer und Weihrauch mit, um es zum Hause des

HERRN zu bringen.
Kap 16,6

41:6 Und Jischmael, der Sohn Netanjas, ging heraus von Mizpa ihnen

entgegen, ging und weinte. Als er nun an sie herankam, sprach er zu

ihnen: Ihr sollt zu Gedalja, dem Sohn Ahikams, kommen.

41:7 Als sie aber mitten in die Stadt kamen, ermordete sie Jischmael, der

Sohn Netanjas, er und die Männer, die bei ihm waren, und warfen sie

in die Zisterne.

41:8 Aber es waren zehn Männer darunter, die sprachen zu Jischmael: Töte

uns nicht; wir haben Vorrat im Acker verborgen liegen an Weizen,

Gerste, Öl und Honig. Da ließ er ab und tötete sie nicht mit den

andern.

41:9 Die Zisterne aber, in die Jischmael die Leichname der Männer warf,

die er erschlagen hatte samt dem Gedalja, ist die, welche der König

Asa hatte anlegen lassen im Krieg gegen Bascha, den König von

Israel. Die füllte Jischmael, der Sohn Netanjas, mit den

Erschlagenen.
1. Kön 15,16-24

41:10 Und Jischmael, der Sohn Netanjas, führte das Volk, das in Mizpa

übriggeblieben war, gefangen weg: die Königstöchter samt allem Volk,

über das Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, Gedalja, den Sohn

Ahikams, gesetzt hatte; und er zog hin und wollte hinüber zu den

Ammonitern.

41:11 Als aber Johanan, der Sohn Kareachs, und alle Hauptleute des

Heeres, die bei ihm waren, von all dem Bösen erfuhren, das

Jischmael, der Sohn Netanjas, begangen hatte,
40,8; 40,13-16

41:12 nahmen sie zu sich alle Männer und zogen hin, um mit Jischmael, dem

Sohn Netanjas, zu kämpfen, und trafen ihn an dem großen Wasser bei

Gibeon.
2. Sam 2,13

41:13 Als nun alles Volk, das bei Jischmael war, den Johanan, den Sohn

Kareachs, erblickte samt allen Hauptleuten des Heeres, die bei ihm

waren, da wurde es froh.

41:14 Und das ganze Volk, das Jischmael von Mizpa weggeführt hatte, wandte

sich um und ging zu Johanan, dem Sohn Kareachs, über.

41:15 Aber Jischmael, der Sohn Netanjas, entrann mit acht Männern dem

Johanan und zog zu den Ammonitern.

41:16 Und Johanan, der Sohn Kareachs, samt allen Hauptleuten des Heeres,

die bei ihm waren, nahm zu sich das übriggebliebene Volk, das

Jischmael, der Sohn Netanjas, aus Mizpa weggeführt hatte, nachdem er

Gedalja, den Sohn Ahikams, erschlagen hatte, nämlich die

Kriegsleute, die Frauen und Kinder und Hofleute, die er von Gibeon

zurückgebracht hatte.

41:17 Und sie zogen hin und kehrten ein in der Herberge Kimhams bei

Bethlehem, um von dort nach Ägypten zu ziehen
2. Sam 19,38; Kap 43,7

41:18 aus Furcht vor den Chaldäern. Denn sie fürchteten sich vor ihnen,

weil Jischmael, der Sohn Netanjas, Gedalja, den Sohn Ahikams,

erschlagen hatte, den der König von Bábel über das Land gesetzt

hatte.
Jeremia warnt vor der Auswanderung nach Ägypten

42:1 Da traten herzu alle Hauptleute des Heeres, Johanan, der Sohn

Kareachs, Asarja, der Sohn Hoschajas, samt dem ganzen Volk, klein

und groß,

42:2 und sprachen zum Propheten Jeremia: Laß doch unsere Bitte vor dir

gelten und bete für uns zum HERRN, deinem Gott, für alle diese

Übriggebliebenen - denn leider sind wir von vielen nur wenige

übriggeblieben, wie du mit eigenen Augen siehst -,

Kap 37,3

42:3 daß der HERR, dein Gott, uns kundtun wolle, wohin wir ziehen und was

wir tun sollen.

42:4 Und der Prophet Jeremia sprach zu ihnen: Wohlan, ich will gehorchen.

Siehe, ich will zum HERRN, eurem Gott, beten, wie ihr gesagt habt,

und alles, was euch der HERR antworten wird, das will ich euch

kundtun und will euch nichts vorenthalten.

42:5 Und sie sprachen zu Jeremia: Der HERR sei ein zuverlässiger und

wahrhaftiger Zeuge wider uns, wenn wir nicht alles tun werden, was

uns der HERR, dein Gott, durch dich befehlen wird.

42:6 Es sei Gutes oder Böses, so wollen wir gehorchen der Stimme des

HERRN, unseres Gottes, zu dem wir dich senden, auf daß es uns

wohlgehe, wenn wir der Stimme des HERRN, unseres Gottes, gehorchen.

42:7 Und nach zehn Tagen geschah des HERRN Wort zu Jeremia.

42:8 Da rief er Johanan, den Sohn Kareachs, und alle Hauptleute des

Heeres, die bei ihm waren, und alles Volk, klein und groß,

42:9 und sprach zu ihnen: So spricht der HERR, der Gott Israels, zu dem

ihr mich gesandt habt, daß ich euer Gebet vor ihn bringen sollte:

42:10 Werdet ihr in diesem Lande bleiben, so will ich euch bauen und

nicht einreißen; ich will euch pflanzen und nicht ausreißen; denn es

hat mich gereut das Unheil, das ich euch angetan habe.

Kap 1,10

42:11 Ihr sollt euch nicht fürchten vor dem König von Bábel, vor dem ihr

euch fürchtet, spricht der HERR; ihr sollt euch vor ihm nicht

fürchten, denn ich will bei euch sein, daß ich euch helfe und von

seiner Hand errette.

42:12 Ich will euch Barmherzigkeit erweisen und mich über euch erbarmen

und euch wieder auf eure Äcker bringen.

42:13 Werdet ihr aber sagen: »Wir wollen nicht in diesem Lande bleiben«

und so der Stimme des HERRN, eures Gottes, nicht gehorchen

(13-17) Kap 29,17-18

42:14 und werdet ihr sagen: »Nein, wir wollen nach Ägyptenland ziehen, daß

wir weder Krieg sehen noch den Schall der Posaune hören noch Hunger

nach Brot leiden müssen; dort wollen wir bleiben« -

42:15 nun, so höret des HERRN Wort, ihr Übriggebliebenen von Juda! So

spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Werdet ihr euer

Angesicht nach Ägyptenland richten, um dorthin zu ziehen und dort zu

wohnen,

42:16 so soll euch das Schwert, vor dem ihr euch fürchtet, in Ägyptenland

treffen, und der Hunger, vor dem ihr euch sorgt, soll stets hinter

euch her sein in Ägypten, und ihr sollt dort sterben.

42:17 Denn sie seien, wer sie wollen: Wer sein Angesicht nach Ägypten

richtet, um dorthin zu ziehen und dort zu wohnen, der soll sterben

durch Schwert, Hunger und Pest, und es soll keiner übrigbleiben noch

dem Unheil entrinnen, das ich über sie kommen lassen will.

42:18 Denn so spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Gleichwie mein

Zorn und Grimm über die Einwohner Jerusalems ausgeschüttet wurde, so

soll er auch über euch ausgeschüttet werden, wenn ihr nach Ägypten

zieht; und ihr sollt zum Fluch, zum Bild des Entsetzens, zur

Verwünschung und zur Schande werden und diese Stätte nicht mehr

sehen.
Kap 25,9

42:19 Das ist das Wort des HERRN an euch, die ihr übriggeblieben seid von

Juda, daß ihr nicht nach Ägypten zieht. Darum erkennt, daß ich euch

heute gewarnt habe;

42:20 denn ihr selbst habt euer Leben in Gefahr gebracht, weil ihr mich

gesandt habt zum HERRN, eurem Gott, und gesagt: Bete zum HERRN,

unserm Gott, für uns, und alles, was der HERR, unser Gott, sagen

wird, tu uns kund, so wollen wir danach tun.

42:21 Das habe ich euch heute wissen lassen; aber ihr wollt der Stimme des

HERRN, eures Gottes, nicht gehorchen noch allem, was er euch durch

mich befohlen hat.

42:22 So sollt ihr denn wissen, daß ihr durch Schwert, Hunger und Pest

sterben müßt an dem Ort, wohin ihr zu ziehen gedenkt, um dort zu

wohnen.
Jeremia wird nach Ägypten verschleppt

43:1 Als Jeremia dem ganzen Volk alle Worte des HERRN, ihres Gottes,

ausgerichtet hatte, wie ihm der HERR, ihr Gott, alle diese Worte an

sie befohlen hatte,

43:2 sprachen Asarja, der Sohn Hoschajas, und Johanan, der Sohn Kareachs,

und alle aufsässigen Männer zu Jeremia: Du lügst! Der HERR, unser

Gott, hat dich nicht zu uns gesandt und gesagt: »Ihr sollt nicht

nach Ägypten ziehen, um dort zu wohnen«,

43:3 sondern Baruch, der Sohn Nerijas, beredet dich zu unserm Schaden,

damit wir den Chaldäern übergeben werden und sie uns töten oder nach

Babel wegführen.
Kap 36,32

43:4 Da gehorchten Johanan, der Sohn Kareachs, und alle Hauptleute des

Heeres samt dem ganzen Volk der Stimme des HERRN nicht, daß sie im

Lande Juda geblieben wären,

43:5 sondern Johanan, der Sohn Kareachs, und alle Hauptleute des Heeres

nahmen zu sich alle Übriggebliebenen von Juda, die von allen

Völkern, wohin sie geflohen, zurückgekommen waren, um im Lande Juda

zu wohnen,

43:6 nämlich Männer, Frauen und Kinder, dazu die Königstöchter und alle

übrigen, die Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, bei Gedalja,

dem Sohn Ahikams, des Sohnes Schafans, gelassen hatte, und auch den

Propheten Jeremia und Baruch, den Sohn Nerijas.

43:7 Und sie zogen nach Ägyptenland, denn sie wollten der Stimme des

HERRN nicht gehorchen, und kamen nach Tachpanhes.
Kap 42,14-17; 2. Kön 25,26
Jeremia weissagt den Einfall Nebukadnezars

43:8 Aber des HERRN Wort geschah zu Jeremia in Tachpanhes:

43:9 Nimm große Steine und vergrabe sie in dem Boden am Eingang des

Hauses des Pharao in Tachpanhes, so daß die Männer aus Juda es

sehen,

43:10 und sprich zu ihnen: So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels:

Siehe, ich will hinsenden und meinen Knecht Nebukadnezar, den König

von Bábel, holen lassen und will seinen Thron oben auf diese Steine

setzen, die ich eingraben ließ; und er soll seinen Thronhimmel

darüber ausspannen.
Kap 25,9

43:11 Er soll kommen und Ägyptenland schlagen und töten, wen es trifft,

gefangenführen, wen es trifft, mit dem Schwert erschlagen, wen es

trifft.
Kap 15,2

43:12 Und ich will die Tempel Ägyptens in Brand stecken und niederbrennen

und ihre Götter wegführen. Und er soll Ägyptenland lausen, wie ein

Hirt sein Kleid laust, und mit Frieden von dannen ziehen.

Kap 46,25

43:13 Er soll die Steinmale von Bet-Schemesch in Ägyptenland zerbrechen

und die Götzentempel in Ägypten mit Feuer verbrennen.

Jeremia warnt vor der erneuten Verehrung der Himmelskönigin

44:1 Dies ist das Wort, das zu Jeremia geschah an alle Judäer, die in

Ägyptenland wohnten, nämlich in Migdol, Tachpanhes und Memfis, und

die im Lande Patros wohnten.
Kap 43,7

44:2 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Ihr habt gesehen all

das Unheil, das ich habe kommen lassen über Jerusalem und über alle

Städte in Juda; siehe, heutigentags sind sie wüst, und niemand wohnt

darin;

44:3 und das um ihrer Bosheit willen, die sie taten, als sie mich

erzürnten und hingingen und opferten und dienten andern Göttern, die

weder sie noch ihr noch eure Väter kannten.

44:4 Und ich sandte immer wieder zu euch alle meine Knechte, die

Propheten, und ließ euch sagen: »Tut doch nicht solche Greuel, die

ich hasse.«
Kap 25,4

44:5 Aber sie gehorchten nicht und kehrten auch ihre Ohren nicht zu mir,

daß sie sich von ihrer Bosheit bekehrt und andern Göttern nicht

geopfert hätten.

44:6 Darum ergoß sich auch mein Zorn und Grimm und entbrannte über die

Städte Judas und die Gassen Jerusalems, daß sie zur Wüste und Öde

geworden sind, so wie es heute ist.

44:7 Nun, so spricht der HERR, der Gott Zebaoth, der Gott Israels: Warum

tut ihr euch selbst ein so großes Unheil an, daß bei euch

ausgerottet werden aus Juda Mann und Frau, Kind und Säugling und

nichts von euch übrigbleibt,
Kap 42,22

44:8 und erzürnet mich so durch eurer Hände Werke und opfert andern

Göttern in Ägyptenland, wohin ihr gezogen seid, um dort zu wohnen,

auf daß ihr ausgerottet und zum Fluch und zur Schmach werdet unter

allen Völkern auf Erden?

44:9 Habt ihr vergessen die Sünden eurer Väter, die Sünden der Könige

von Juda, die Sünden ihrer Frauen, dazu eure eigenen Sünden und die

Sünden eurer Frauen, die sie getan haben im Lande Juda und auf den

Gassen Jerusalems?
Kap 7,17-18

44:10 Sie haben sich bis auf diesen Tag nicht gedemütigt, fürchten sich

auch nicht und wandeln nicht in meinem Gesetz und in den

Rechtsordnungen, die ich euch und euren Vätern gegeben habe.

44:11 Darum spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Siehe, ich will

mein Angesicht wider euch richten zum Unheil, und ganz Juda soll

ausgerottet werden.
Am 9,4

44:12 Und ich will wegraffen, die übriggeblieben sind von Juda, die ihr

Angesicht nach Ägyptenland gerichtet haben, um dorthin zu ziehen und

dort zu wohnen; es soll ein Ende mit ihnen allen werden in

Ägyptenland. Durchs Schwert sollen sie fallen, und durch Hunger

sollen sie umkommen, klein und groß; sie sollen durch Schwert und

Hunger sterben und sollen zur Verwünschung, zum Entsetzen, zum Fluch

und zur Schmach werden.
Kap 42,14-17

44:13 Ich will auch die Einwohner in Ägyptenland mit Schwert, Hunger und

Pest heimsuchen, gleichwie ich an Jerusalem getan habe,

44:14 so daß von denen, die übriggeblieben sind von Juda und die hierher

gekommen sind nach Ägyptenland, um hier zu wohnen, keiner entrinnen

und entkommen soll. Sie sollen nicht mehr ins Land Juda

zurückkehren, wohin sie gerne wiederkämen und wohnten, sondern es

soll keiner dahin zurückkommen außer einigen Entronnenen.

44:15 Da antworteten dem Jeremia alle Männer, die sehr wohl wußten, daß

ihre Frauen andern Göttern opferten, und alle Frauen, die

dabeistanden, eine große Menge, samt allem Volk, das in Ägyptenland

und in Patros wohnte, und sprachen:
Jes 11,11

44:16 Den Worten, die du im Namen des HERRN uns sagst, wollen wir nicht

gehorchen,

44:17 sondern wir wollen all die Worte halten, die aus unserm eigenen

Munde gekommen sind, und wollen der Himmelskönigin opfern und ihr

Trankopfer darbringen, wie wir und unsere Väter, unsere Könige und

Oberen getan haben in den Städten Judas und auf den Gassen

Jerusalems. Da hatten wir auch Brot genug, und es ging uns gut, und

wir sahen kein Unglück.
Kap 7,17-18; Hos 2,7

44:18 Seit der Zeit aber, da wir es unterlassen haben, der Himmelskönigin

zu opfern und Trankopfer darzubringen, haben wir an allem Mangel

gelitten und sind durch Schwert und Hunger umgekommen.

44:19 Und wenn wir Frauen der Himmelskönigin opfern und Trankopfer

darbringen, das tun wir ja nicht ohne den Willen unserer Männer,

wenn wir ihr Kuchen backen, um ein Bild von ihr zu machen, und ihr

Trankopfer darbringen.
4. Mose 30,11-13

44:20 Da sprach Jeremia zu dem ganzen Volk, den Männern und Frauen und

allen Leuten, die ihm so geantwortet hatten:

44:21 Nein, der HERR hat gedacht an das Opfern, das ihr in den Städten

Judas und auf den Gassen Jerusalems getrieben habt samt euren

Vätern, Königen, Oberen und allem Volk des Landes, und er hat's zu

Herzen genommen,

44:22 daß er nicht mehr leiden konnte euren bösen Wandel und die Greuel,

die ihr tatet; daher ist auch euer Land zur Wüste, zum Entsetzen und

zum Fluch geworden, daß niemand darin wohnt, so wie es heute ist.

44:23 Weil ihr der Himmelskönigin geopfert habt und wider den HERRN

sündigtet und der Stimme des HERRN nicht gehorchtet und in seinem

Gesetze, seinen Rechten und Mahnungen nicht gewandelt seid, darum

ist euch solches Unheil widerfahren, so wie es heute ist.

44:24 Und Jeremia sprach zu allem Volk und zu allen Frauen: Höret des

HERRN Wort, ihr alle aus Juda, die in Ägyptenland sind!

44:25 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Ihr und eure Frauen

habt mit eurem Munde geredet und mit euren Händen vollbracht, was

ihr sagt: »Wir wollen unsere Gelübde halten, die wir der

Himmelskönigin gelobt haben, daß wir ihr opfern und Trankopfer

darbringen.« Wohlan, erfüllet doch eure Gelübde und haltet eure

Gelübde!

44:26 So höret nun des HERRN Wort, ihr alle aus Juda, die ihr in

Ägyptenland wohnt: Siehe, ich schwöre bei meinem großen Namen,

spricht der HERR, daß mein Name nicht mehr genannt werden soll durch

irgendeines Menschen Mund aus Juda in ganz Ägyptenland, der da sagt:

»So wahr Gott der HERR lebt!«

44:27 Siehe, ich will über sie wachen zum Unheil und nicht zum Heil, daß,

wer aus Juda in Ägyptenland ist, durch Schwert und Hunger umkommen

soll, bis es ein Ende mit ihnen hat.
Am 9,4

44:28 Die aber dem Schwert entrinnen, werden aus Ägyptenland ins Land Juda

zurückkommen als ein geringes Häuflein. So werden dann alle, die

übriggeblieben sind von Juda und die nach Ägyptenland gezogen waren,

dort zu wohnen, erkennen, wessen Wort wahr geworden ist, meines oder

ihres.

44:29 Und dies sei das Zeichen, spricht der HERR: Ich will euch an diesem

Ort heimsuchen, damit ihr wißt, daß mein Wort wahr werden soll über

euch zum Unheil.

44:30 So spricht der HERR: Siehe, ich will den Pharao Hofra, den König von

Ägypten, übergeben in die Hände seiner Feinde und derer, die ihm

nach dem Leben trachten, gleichwie ich Zedekia, den König von Juda,

übergeben habe in die Hand Nebukadnezars, des Königs von Bábel,

seines Feindes, der ihm nach dem Leben trachtete.
Hes 29,19
Ein Wort für Baruch

45:1 Dies ist das Wort, das der Prophet Jeremia zu Baruch, dem Sohn

Nerijas, redete, als er die Worte, wie Jeremia sie ihm sagte, auf

eine Schriftrolle schrieb, im vierten Jahr Jojakims, des Sohnes

Josias, des Königs von Juda:
Kap 36,4

45:2 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels, über dich, Baruch:

45:3 Du sprichst: Weh mir, wie hat mir der HERR Jammer zu meinem Schmerz

hinzugefügt! Ich seufze mich müde und finde keine Ruhe.

45:4 Sage ihm: So spricht der HERR: Siehe, was ich gebaut habe, das reiße

ich ein, und was ich gepflanzt habe, das reiße ich aus, nämlich dies

mein ganzes Land.

45:5 Und du begehrst für dich große Dinge? Begehre es nicht! Denn siehe,

ich will Unheil kommen lassen über alles Fleisch, spricht der HERR,

aber dein Leben sollst du wie eine Beute davonbringen, an welchen

Ort du auch ziehst.
Kap 39,18; 43,4-6

GERICHTSWORTE GEGEN FREMDE VÖLKER (Kapitel 46,1 - 51,64)

46:1 Dies ist das Wort des HERRN, das zu dem Propheten Jeremia geschehen

ist wider alle Völker.
Weissagung gegen Ägypten
(vgl. Jes 19,1-25; Hes 29,1 - 32,32)

46:2 Wider Ägypten. Wider das Heer des Pharao Necho, des Königs von

Ägypten, welches lagerte am Euphratstrom bei Karkemisch und das

Nebukadnezar, der König von Bábel, schlug im vierten Jahr Jojakims,

des Sohnes Josias, des Königs von Juda:
2. Kön 23,29

46:3 Rüstet Rundschild und Langschild und zieht in den Streit!

46:4 Spannet Rosse an und laßt Reiter aufsitzen, setzt die Helme auf und

schärft die Spieße und ziehet Panzer an!

46:5 Wie kommt's aber, daß ich sehe, daß sie verzagt sind und die Flucht

ergreifen und ihre Helden erschlagen sind? Sie fliehen und wenden

sich nicht mehr zurück. Schrecken um und um! spricht der HERR.

Kap 20,3

46:6 Der Schnelle kann nicht entfliehen noch der Starke entrinnen. Im

Norden am Euphratstrom sind sie gefallen und niedergestreckt.

46:7 Wer ist's, der emporstieg wie der Nil, und seine Wasser wälzten sich

dahin wie Ströme?

46:8 Ägypten stieg empor wie der Nil, und seine Wasser wälzten sich daher

wie Ströme, und es sprach: »Ich will hinaufziehen, das Land bedecken

und die Städte verderben samt denen, die darin wohnen.«

46:9 Wohlan, setzt euch auf die Rosse, rennet mit den Wagen, lasset die

Helden ausziehen, die von Kusch und aus Put, die den Schild führen,

und die Schützen aus Lud!

46:10 Denn dies ist der Tag Gottes, des HERRN Zebaoth, ein Tag der

Vergeltung, daß er sich an seinen Feinden räche, wenn das Schwert

fressen und von ihrem Blut voll und trunken werden wird. Denn sie

müssen Gott, dem HERRN Zebaoth, ein Schlachtopfer werden im Lande

des Nordens am Euphratstrom.
Jes 2,12; 5. Mose 32,41-42

46:11 Geh hinauf nach Gilead und hole Balsam, Jungfrau, Tochter Ägypten!

Aber es ist umsonst, daß du viel Heilmittel gebrauchst; du wirst

doch nicht heil.
Kap 8,22

46:12 Deine Schande ist unter den Völkern erschollen, deines Heulens ist

das Land voll; denn ein Held fällt über den andern und liegen beide

miteinander danieder.

46:13 Dies ist das Wort des HERRN, das er zu dem Propheten Jeremia redete,

als Nebukadnezar, der König von Bábel, heranzog, um Ägyptenland zu

schlagen:

46:14 Verkündigt's in Ägypten und sagt's an in Migdol, sagt's an in Memfis

und Tachpanhes und sprecht: Setze dich zur Wehr! Denn das Schwert

wird fressen, was um dich her ist.

46:15 Wie geht's zu, daß deine Gewaltigen zu Boden fallen und können nicht

standhalten? Der HERR hat sie so gestürzt.

46:16 Er macht, daß ihrer viele fallen, daß einer mit dem andern

daniederliegt. Da sprechen sie: Wohlauf, laßt uns wieder zu unserm

Volk ziehen, in unser Vaterland vor dem mörderischen Schwert!

46:17 Nennet den Namen des Pharao, des Königs von Ägypten: »Prahlhans, der

die Zeit versäumt hat«.

46:18 So wahr ich lebe, spricht der König, der HERR Zebaoth heißt: Er wird

daherziehen so hoch, wie der Berg Tabor unter den Bergen ist und wie

der Karmel am Meer ist.

46:19 Mache dir Fluchtgepäck, du Einwohnerin, Tochter Ägypten; denn Memfis

wird wüst und verbrannt werden, daß niemand darin wohnen wird.

46:20 Ägypten ist wie eine schöne junge Kuh; aber es kommt von Norden der

Schlächter.

46:21 Auch die darin um Sold dienen, sind wie gemästete Kälber; aber sie

müssen sich dennoch wenden und miteinander fliehen und werden nicht

standhalten; denn der Tag ihres Unheils wird über sie kommen, die

Zeit ihrer Heimsuchung.

46:22 Man hört sie heranziehen wie eine zischende Schlange; ja, sie kommen

mit Heeresmacht und bringen Äxte über sie wie die Holzhauer.

46:23 Die werden ihren Wald umhauen, spricht der HERR, denn sie sind nicht

zu zählen; ihrer sind mehr als Heuschrecken, die niemand zählen

kann.

46:24 Die Tochter Ägypten wird zuschanden; denn sie ist dem Volk aus dem

Norden in die Hände gegeben.

46:25 Der HERR Zebaoth, der Gott Israels, spricht: Siehe, ich will

heimsuchen den Amon zu No und den Pharao und Ägypten samt seinen

Göttern und Königen, ja, den Pharao mit allen, die sich auf ihn

verlassen,
(25 und 26) Kap 43,12-13; Jes 24,21

46:26 daß ich sie gebe in die Hände derer, die ihnen nach dem Leben

trachten, und in die Hände Nebukadnezars, des Königs von Bábel, und

seiner Großen. Aber danach soll das Land bewohnt werden wie vor

alters, spricht der HERR.
Hes 29,14

46:27 Aber du, mein Knecht Jakob, fürchte dich nicht, und du, Israel,

verzage nicht! Denn siehe, ich will dir helfen aus fernen Landen und

deinen Nachkommen aus dem Lande ihrer Gefangenschaft, daß Jakob

zurückkommen soll und in Frieden sein und ohne Sorge, und niemand

soll ihn schrecken.
Kap 30,10

46:28 Darum fürchte dich nicht, du, Jakob, mein Knecht, spricht der HERR,

denn ich bin bei dir! Mit allen Völkern, unter die ich dich

verstoßen habe, will ich ein Ende machen; aber mit dir will ich

nicht ein Ende machen. Züchtigen will ich dich mit Maßen, doch

ungestraft kann ich dich nicht lassen.
Kap 10,24; 30,11
Weissagung gegen die Philister
(vgl. Jes 14,29-32; Hes 25,15-17)

47:1 Dies ist das Wort des HERRN, das zum Propheten Jeremia geschah wider

die Philister, ehe der Pharao Gaza schlug.

47:2 So spricht der HERR: Siehe, es kommen Wasser heran von Norden, die

zum reißenden Strom werden und das Land überfluten und was darin

ist, die Städte und die darin wohnen, daß die Leute schreien und

alle Einwohner im Lande heulen.

47:3 Vor dem Stampfen ihrer starken Rosse, die dahertraben, und vor dem

Rasseln ihrer Wagen und dem Poltern ihrer Räder werden sich die

Väter nicht umsehen nach den Kindern, so verzagt werden sie sein

47:4 über den Tag, der da kommt, um zu verderben alle Philister und

auszurotten die letzten Helfer für Tyrus und Sidon. Denn der HERR

wird die Philister verderben, den Rest derer, die gekommen sind von

der Insel Kaftor.
Am 9,7

47:5 Über Gaza wird Trauer kommen, und Aschkelon wird vernichtet, der

Rest der Anakiter. Wie lange willst du dich wund ritzen?

Am 1,6-7; Zef 2,4; Sach 9,5; Jos 11,22; Kap 16,6; 48,37

47:6 O du Schwert des HERRN, wann willst du doch aufhören? Fahre in deine

Scheide und ruhe und sei still!

47:7 Aber wie kann es aufhören, da doch der HERR ihm Befehl gegeben hat

wider Aschkelon und es wider das Ufer des Meeres bestellt hat?

Weissagung gegen Moab

(vgl. Jes 15,1 - 16,14; Hes 25,8-11; Am 2,1-3; Zef 2,8-11)

48:1 Wider Moab. So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Wehe der

Stadt Nebo, denn sie ist zerstört! Geschändet ist Kirjatajim und

eingenommen, die hohe Feste ist zuschanden geworden und zerbrochen.

48:2 Der Stolz Moabs auf Heschbon ist dahin; denn man sinnt Böses gegen

die Stadt: »Kommt, wir wollen sie ausrotten, daß sie ohne Volk sei.«

Und du, Madmen, mußt auch vernichtet werden; das Schwert wird hinter

dir her sein.

48:3 Man hört ein Geschrei in Horonajim von Verwüstung und großem Jammer.

48:4 Moab ist zerschlagen. Man hört ihre Kleinen schreien;

48:5 denn sie gehen mit Weinen die Steige von Luhit hinauf, und die

Feinde hören ein Jammergeschrei den Weg von Horonajim herab:

48:6 »Fliehet und rettet euer Leben!« Aber ihr werdet sein wie ein

Strauch in der Wüste.
Kap 17,6

48:7 Weil du dich auf deine Bauwerke verlässest und auf deine Schätze,

sollst du auch erobert werden, und Kemosch muß gefangen wegziehen

samt seinen Priestern und Fürsten.
4. Mose 21,29; Ri 11,24; 1. Kön 11,7

48:8 Denn der Verwüster wird über alle Städte kommen, daß nicht eine

Stadt entrinnen wird. Es sollen die Täler verwüstet und die Ebenen

verheert werden; denn der HERR hat's gesagt.

48:9 Gebt Moab Flügel, denn es wird davonmüssen, als flöge es, und seine

Städte werden wüst liegen, daß niemand darin wohnen wird.

48:10 Verflucht sei, wer des HERRN Werk lässig tut; verflucht sei, wer

sein Schwert aufhält, daß es nicht Blut vergießt!

48:11 Moab ist von seiner Jugend an ungestört gewesen und auf seinen

Hefen still gelegen und ist nie aus einem Faß ins andre gegossen und

ist nie in die Gefangenschaft gezogen; darum ist sein Geschmack ihm

geblieben und sein Geruch nicht verändert worden.
Zef 1,12

48:12 Darum siehe, spricht der HERR, es kommt die Zeit, daß ich ihnen

Küfer schicken will, die sie ausschütten sollen und ihre Fässer

ausleeren und ihre Krüge zerschmettern.

48:13 Und Moab soll über dem Kemosch zuschanden werden, gleichwie das Haus

Israel über Bethel zuschanden geworden ist, worauf sie sich

verließen.

48:14 Wie könnt ihr sagen: Wir sind Helden und rechte Kriegsleute?

48:15 Moab wird verwüstet, und seine Städte werden erstiegen, und seine

beste Mannschaft muß hinab zur Schlachtbank, spricht der König,

welcher heißt der HERR Zebaoth.

48:16 Denn der Untergang Moabs wird bald kommen, und sein Unglück eilt

herbei.

48:17 Habt doch Mitleid mit ihnen, alle, die ihr um sie her wohnt und

ihren Namen kennt, und sprecht: »Wie ist das starke Zepter und der

herrliche Stab so zerbrochen!«

48:18 Herunter von der Herrlichkeit, du Tochter Dibon, und setz dich in

den Staub! Denn der Verwüster Moabs wird zu dir hinaufkommen und

deine Bollwerke zerstören.

48:19 Tritt an die Straße und schaue, du Einwohnerin von Aroër! Frage, die

da fliehen und entrinnen, und sprich: »Was ist geschehen?«

48:20 Ach, Moab ist verwüstet und verheert! Heulet und schreiet; sagt's am

Arnon, daß Moab vernichtet ist!

48:21 Die Strafe ist über das ebene Land ergangen, nämlich über Holon,

Jahaz, Mefaat,
48:22 Dibon, Nebo, Bet-Diblatajim,
48:23 Kirjatajim, Bet-Gamul, Bet-Meon,

48:24 Kerijot, Bozra und über alle Städte im Lande Moab, sie seien fern

oder nahe.

48:25 Das Horn Moabs ist abgeschlagen, und sein Arm ist zerbrochen,

spricht der HERR.

48:26 Macht es trunken; denn es hat sich gegen den HERRN erhoben! Speien

müsse Moab, auf daß es auch zum Gespött werde.
Kap 25,15

48:27 Oder ist Israel dir nicht ein Gespött gewesen, als hätte man es

unter den Dieben gefunden? Sooft du von ihm sprachst, hast du es

verhöhnt.

48:28 O ihr Bewohner von Moab, verlaßt die Städte und wohnt in den Felsen

und tut wie die Tauben, die da nisten in den Löchern!

48:29 Man hat immer gesagt von dem stolzen Moab, daß es sehr stolz sei,

hoffärtig, hochmütig, trotzig und übermütig.

48:30 Aber der HERR spricht: Ich kenne seinen Übermut wohl und sein böses

Geschwätz; Böses haben sie getan.

48:31 Darum muß ich über Moab heulen und über ganz Moab schreien und über

die Leute von Kir-Heres klagen.

48:32 Mehr als über Jaser muß ich über dich weinen, du Weinstock Sibma;

denn deine Ranken reichten über das Meer und kamen bis nach Jaser.

Der Verwüster ist über deine Ernte und Weinlese hergefallen.

48:33 Freude und Wonne sind hinweggenommen aus dem Fruchtland und dem

Lande Moab. Dem Wein in den Kufen mache ich ein Ende, der Kelterer

wird nicht mehr keltern, der Winzer wird nicht mehr sein Lied

singen.

48:34 Das Geschrei von Heschbon wird gehört bis Elale, bis nach Jahaz, von

Zoar an bis nach Horonajim, bis Eglat-Schelischija; denn auch die

Wasser Nimrims sollen versiegen.

48:35 Und ich will, spricht der HERR, in Moab damit ein Ende machen, daß

sie auf den Höhen opfern und ihren Göttern Opfer darbringen.

48:36 Darum klagt mein Herz über Moab wie Flötenklage, und über die Leute

in Kir-Heres klagt mein Herz wie Flötenklage; denn das Gut, das sie

gesammelt, ist zugrunde gegangen.
Jes 15,7

48:37 Alle Köpfe werden kahl sein und alle Bärte abgeschoren, alle Hände

wund geritzt, und jeder wird den Sack anziehen.
Kap 16,6

48:38 Auf allen Dächern und Gassen, überall in Moab wird man klagen; denn

ich habe Moab zerbrochen wie ein Gefäß, das niemand haben will,

spricht der HERR.

48:39 O wie ist es zerschlagen, wie heulen sie! Wie haben sie schimpflich

den Rücken gewandt! Moab ist zum Spott und zum Bild des Schreckens

geworden allen, die ringsum wohnen.

48:40 Denn so spricht der HERR: Siehe, er fliegt daher wie ein Adler und

breitet seine Flügel aus über Moab.
Kap 49,22

48:41 Die Städte sind erobert, und die Festungen sind eingenommen, und das

Herz der Helden in Moab wird an jenem Tage sein wie das Herz einer

Frau in Kindsnöten.

48:42 Denn Moab muß vertilgt werden, daß es kein Volk mehr sei, weil es

sich gegen den HERRN erhoben hat.

48:43 Schrecken, Grube und Schlinge über dich, du Volk von Moab! spricht

der HERR.
(43 und 44) Jes 24,17-18

48:44 Wer dem Schrecken entflieht, der wird in die Grube fallen, und wer

aus der Grube herauskommt, der wird in der Schlinge gefangen werden;

denn ich will über Moab kommen lassen das Jahr seiner Heimsuchung,

spricht der HERR.

48:45 Erschöpft suchen die Entronnenen Zuflucht im Schatten von Heschbon;

aber es wird ein Feuer aus Heschbon und eine Flamme aus dem Hause

Sihon ausgehen, welche die Schläfe Moabs verzehren wird und den

Scheitel der kriegerischen Leute.
4. Mose 21,28-29

48:46 Weh dir, Moab! Verloren ist das Volk des Kemosch; denn man hat deine

Söhne und Töchter genommen und gefangen weggeführt.

48:47 Aber in der letzten Zeit will ich das Geschick Moabs wenden, spricht

der HERR. Das sei gesagt von der Strafe über Moab.

Weissagung gegen Ammon
(vgl. Hes 25,2-7; Am 1,13-15; Zef 2,8-11)

49:1 Wider die Ammoniter. So spricht der HERR: Hat denn Israel keine

Kinder, oder hat es keinen Erben? Warum besitzt denn Milkom das

Land Gad, und warum wohnt sein Volk in dessen Städten?

1. Kön 11,5

49:2 Darum siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, daß ich will ein

Kriegsgeschrei erschallen lassen über Rabba, die Stadt der

Ammoniter, und es soll zu einem wüsten Schutthügel werden, und seine

Tochterstädte sollen in Brand gesteckt werden. Aber Israel soll

seine Besitzer besitzen, spricht der HERR.

49:3 Heule, Heschbon! denn Ai ist verwüstet. Schreit, ihr Töchter von

Rabba, und zieht den Sack an; klaget und lauft hin und her mit

Ritzwunden! Denn Milkom wird gefangen weggeführt samt seinen

Priestern und Fürsten.

49:4 Was rühmst du dich deines Tales, deines wasserreichen Tales, du

ungehorsame Tochter, die du dich auf deine Schätze verläßt und

sprichst in deinem Herzen: Wer darf sich an mich machen?

49:5 Siehe, spricht Gott, der HERR Zebaoth, ich will Schrecken über dich

kommen lassen von allen, die um dich her wohnen; ihr sollt in alle

Richtungen versprengt werden, und niemand wird die Flüchtigen

sammeln.

49:6 Aber danach will ich wieder wenden das Geschick Ammons, spricht der

HERR.
Kap 48,47
Weissagungen gegen Edom

(vgl. Jes 21,11; 34,5-15; Hes 25,12-14; Am 1,11-12; Obd 1,1-21)

49:7 Wider Edom. So spricht der HERR Zebaoth: Ist denn keine Weisheit

mehr in Teman? Ist denn kein Rat mehr bei den Klugen? Ist ihnen die

Weisheit ausgegangen?

49:8 Flieht, wendet euch und verkriecht euch tief, ihr Bürger von Dedan!

Denn ich lasse Unheil über Esau kommen, die Zeit seiner Heimsuchung.

49:9 Es sollen Winzer über dich kommen, die keine Nachlese übriglassen,

und Diebe sollen des Nachts über dich kommen, die sollen nach

Herzenslust verwüsten.

49:10 Denn ich habe Esau entblößt und seine Verstecke aufgedeckt, daß er

sich nicht verbergen kann. Seine Söhne, seine Brüder und seine

Nachbarn sind vernichtet, daß keiner von ihnen mehr da ist.

49:11 Verlaß nur deine Waisen, ich will sie am Leben erhalten, und deine

Witwen sollen auf mich hoffen.

49:12 Denn so spricht der HERR: Siehe, die es nicht verdient hatten, den

Kelch zu trinken, müssen trinken, und du solltest ungestraft

bleiben? Du sollst nicht ungestraft bleiben, sondern du mußt auch

trinken.
Kap 25,15; 25,28-29; Ps 137,7

49:13 Denn ich habe bei mir selbst geschworen, spricht der HERR, daß Bozra

zum Entsetzen, zur Schmach, zur Wüste und zum Fluch werden soll und

alle seine Städte zur ewigen Wüste.

49:14 Ich hab eine Kunde vernommen vom HERRN, ein Bote ist unter die

Völker gesandt: Sammelt euch und kommt her wider Edom; macht euch

auf zum Kampf!

49:15 Denn siehe, ich will dich gering machen unter den Völkern und

verachtet unter den Menschen.

49:16 Daß die andern dich fürchten, hat dich verführt, und dein Herz ist

hochmütig, weil du in Felsenklüften wohnst und hohe Gebirge

innehast. Wenn du auch dein Nest so hoch machtest wie der Adler,

dennoch will ich dich von dort herunterstürzen, spricht der HERR.

49:17 Also soll Edom wüst werden, daß alle, die vorübergehen, sich

entsetzen und spotten über alle seine Plagen.

49:18 Gleichwie Sodom und Gomorra samt ihren Nachbarn zerstört wurden,

spricht der HERR, so soll auch dort niemand wohnen noch ein Mensch

darin hausen.
Kap 50,40; Jes 1,9

49:19 Siehe, er kommt herauf wie ein Löwe aus dem Dickicht des Jordans in

die Auen; denn ich will sie eilends daraus wegtreiben und den, der

erwählt ist, darüber setzen. Denn wer ist mir gleich, wer will mich

meistern, und wer ist der Hirte, der mir widerstehen kann?

(19-21) Kap 50,44-46

49:20 So höret nun den Ratschluß des HERRN, den er über Edom gefaßt hat,

und seine Gedanken, die er über die Einwohner von Teman hat. Was

gilt's? Wird man sie nicht fortschleifen mit den geringsten ihrer

Schafe, werden ihretwegen nicht ihre Auen veröden?

49:21 Vom Krachen ihres Sturzes erbebt die Erde, und ihr Geschrei wird man

am Schilfmeer hören.

49:22 Siehe, er fliegt herauf wie ein Adler und breitet seine Flügel aus

über Bozra. Zu der Zeit wird das Herz der Helden in Edom sein wie

das Herz einer Frau in Kindsnöten.
Kap 48,40
Weissagung gegen Damaskus
(vgl. Jes 17,1-3; Am 1,3-5)

49:23 Wider Damaskus. Hamat und Arpad sind zuschanden geworden; sie sind

verzagt, denn sie hören ein böses Gerücht. Ihr Herz bebt vor Sorge;

sie sind so erschrocken, daß sie nicht Ruhe finden können.

49:24 Damaskus ist verzagt und wendet sich zur Flucht; es zittert und ist

in Ängsten und SchMirzan wie eine Frau in Kindsnöten.

49:25 Wie ist sie nun verlassen, die berühmte und fröhliche Stadt!

49:26 Darum wird ihre junge Mannschaft auf ihren Gassen fallen, und alle

ihre Kriegsleute werden umkommen zur selben Zeit, spricht der HERR

Zebaoth.

49:27 Und ich will an die Mauern von Damaskus Feuer legen, daß es die

Paläste Ben-Hadads verzehren soll.
Weissagungen gegen arabische Stämme

49:28 Wider Kedar und die Königreiche von Hazor, die Nebukadnezar, der

König von Bábel, schlug. So spricht der HERR: Wohlauf, ziehet herauf

gegen Kedar und vernichtet, die im Osten wohnen!
Jes 21,16-17; Jos 11,10

49:29 Man wird ihnen ihre Zelte und Herden nehmen, ihre Zeltdecken, alle

Geräte und Kamele wegführen und über sie rufen: Schrecken um und

um!
Kap 20,3

49:30 Fliehet, hebt euch eilends davon, verkriecht euch tief, ihr

Einwohner von Hazor! spricht der HERR; denn Nebukadnezar, der König

von Bábel, hat etwas im Sinn wider euch und plant etwas gegen euch.

49:31 Wohlauf, ziehet herauf wider ein Volk, das ruhig und sicher wohnt!

spricht der HERR; sie haben weder Tür noch Riegel und wohnen allein.

49:32 Ihre Kamele sollen geraubt und die Menge ihres Viehs genommen

werden, und in alle Winde will ich die zerstreuen, die das Haar

rundherum abscheren, und von allen Seiten her will ich ihr Unglück

über sie kommen lassen, spricht der HERR;
Kap 25,23

49:33 daß Hazor eine Wohnung der Schakale und eine ewige Wüste werden

soll, so daß niemand dort wohne und kein Mensch darin hause.

Vers 13
Weissagung gegen Elam

49:34 Dies ist das Wort des HERRN, das geschah zu Jeremia, dem Propheten,

wider Elam im Anfang der Herrschaft Zedekias, des Königs von Juda:

Kap 25,25

49:35 So spricht der HERR Zebaoth: Siehe, ich will den Bogen Elams

zerbrechen, seine stärkste Waffe,
Jes 22,6

49:36 und will die vier Winde von den vier Enden des Himmels über sie

kommen lassen und will sie in alle diese Winde zerstreuen, so daß es

kein Volk geben soll, wohin nicht Vertriebene aus Elam kommen

werden.

49:37 Und ich will Elam verzagt machen vor seinen Feinden und vor denen,

die ihnen nach dem Leben trachten, und will Unheil über sie kommen

lassen in meinem grimmigen Zorn, spricht der HERR, und will das

Schwert hinter ihnen her schicken, bis ich sie aufreibe.

Hes 32,24

49:38 Meinen Thron will ich in Elam aufstellen und will dort den König und

die Fürsten umbringen, spricht der HERR.

49:39 Aber in der letzten Zeit will ich das Geschick Elams wieder wenden,

spricht der HERR.

Weissagung vom Untergang Bábels und von der Erlösung Israels

(vgl. Jes 13,1 - 14,32)

50:1 Dies ist das Wort, das der HERR durch den Propheten Jeremia

geredet hat wider Bábel und das Land der Chaldäer:

(1 und 2) Jes 46,1

50:2 Verkündet's unter den Völkern und laßt's erschallen, richtet das

Banner auf! Laßt's erschallen und verbergt es nicht und sprecht:

Babel ist genommen, Bel ist zuschanden, Merodach ist zerschmettert;

ihre Götzen sind zuschanden, ihre Götterbilder sind zerschmettert!

50:3 Denn es zieht von Norden ein Volk heran gegen sie, das ihr Land zur

Wüste macht, so daß niemand darin wohnen wird, sondern Menschen und

Vieh daraus fliehen werden.

50:4 In jenen Tagen und zur selben Zeit, spricht der HERR, werden kommen

die Leute von Israel samt den Leuten von Juda und weinend

umherziehen und den HERRN, ihren Gott, suchen.
Kap 31,9

50:5 Sie werden fragen nach dem Wege nach Zion und sich dorthin kehren:

»Kommt, wir wollen uns dem HERRN zuwenden zu einem ewigen Bunde,

der nimmermehr vergessen werden soll!«
Kap 32,40

50:6 Denn mein Volk ist wie eine verlorne Herde. Ihre Hirten haben sie

verführt und auf den Bergen in die Irre gehen lassen, daß sie über

Berge und Hügel gehen mußten und ihren Ruheplatz vergaßen.

Kap 23,1

50:7 Es fraßen sie alle, die sie antrafen, und ihre Feinde sprachen: Wir

tun nicht unrecht! Denn sie haben sich versündigt an dem HERRN, der

rechten Weide, und an dem HERRN, der ihrer Väter Hoffnung war.

50:8 Fliehet aus Bábel und zieht aus der Chaldäer Lande und macht's wie

die Böcke vor der Herde!
Kap 51,6; Jes 48,20

50:9 Denn siehe, ich will Völker in großen Scharen erwecken und aus dem

Lande des Nordens gegen Bábel heranführen; die sollen sich gegen die

Stadt rüsten und sie auch einnehmen. Ihre Pfeile sind wie die eines

guten Kriegers, der nicht mit leeren Händen zurückkehrt.

50:10 Und das Chaldäerland soll ein Raub werden; alle, die es berauben,

sollen satt werden, spricht der HERR.

50:11 Wenn ihr euch auch freut und rühmt, daß ihr mein Erbteil geplündert

habt, und hüpft wie die Kälber im Grase und wiehert wie die starken

Rosse,

50:12 so wird eure Mutter doch sehr zuschanden und, die euch geboren hat,

zum Spott werden. Siehe, unter den Völkern soll sie die geringste

sein, wüst, dürr und öde.

50:13 Denn vor dem Zorn des HERRN wird sie unbewohnt und ganz wüst

bleiben, so daß alle, die an Bábel vorüberziehen, sich entsetzen

werden und spotten über alle ihre Plagen.
Kap 51,37

50:14 Stellt euch ringsum gegen Bábel auf, all ihr Bogenschützen; schießt

nach ihr, spart nicht an Pfeilen; denn sie hat wider den HERRN

gesündigt.

50:15 Erhebet das Kriegsgeschrei ringsum. Sie hat sich ergeben, ihre

Pfeiler sind gefallen, ihre Mauern sind abgebrochen; denn so vergilt

der HERR. Übt Vergeltung an Bábel, tut ihr, wie sie getan hat.

Offb 18,6

50:16 Rottet aus von Bábel den Sämann und den Schnitter in der Ernte! Vor

dem mörderischen Schwert wird sich jeder zu seinem Volk wenden und

in sein Land fliehen.

50:17 Israel war eine zerstreute Herde, die die Löwen verscheucht haben.

Zuerst fraß sie der König von Assyrien, danach nagte ihre Knochen ab

Nebukadnezar, der König von Bábel.

50:18 Darum spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Siehe, ich will

heimsuchen den König von Bábel und sein Land, gleichwie ich den

König von Assyrien heimgesucht habe.
2. Kön 19,35

50:19 Israel aber will ich wieder heim zu seiner Wohnung bringen, daß sie

auf dem Karmel und in Baschan weiden und sich sättigen sollen auf

dem Gebirge Ephraim und Gilead.

50:20 Zur selben Zeit und in jenen Tagen wird man die Missetat Israels

suchen, spricht der HERR, aber es wird keine da sein, und die Sünden

Judas, aber es wird keine gefunden werden; denn ich will sie

vergeben denen, die ich übrigbleiben lasse.
Kap 33,7-8

50:21 Zieh heran gegen das Land Meratajim; zieh heran gegen die Einwohner

von Pekod; vertilge sie und vollziehe den Bann an ihren Nachkommen,

spricht der HERR, und tu alles, was ich dir befohlen habe!

Meratajim bedeutet »Doppeltrotz«, Pekod »Heimsuchung«; gemeint ist

Babel.

50:22 Es ist ein Kriegsgeschrei im Lande und großer Jammer.

50:23 Wie ist der Hammer der ganzen Welt zerbrochen und zerschlagen! Wie

ist Bábel zum Bild des Entsetzens geworden unter allen Völkern!

Kap 51,20

50:24 Ich habe dir Fallen gestellt, Bábel, und du hast dich darin

gefangen, ehe du dich's versahst; du bist getroffen und ergriffen,

denn du hast den HERRN herausgefordert.

50:25 Der HERR hat sein Zeughaus aufgetan und die Waffen seines Zorns

hervorgeholt; denn Gott, der HERR Zebaoth, hat etwas auszurichten in

der Chaldäer Lande.

50:26 Kommt her gegen dies Land von allen Enden, öffnet seine Kornhäuser,

werft alles auf einen Haufen und vollzieht den Bann an ihm, daß

nichts übrigbleibe!

50:27 Tötet alle seine Stiere, führt sie hinab zur Schlachtbank! Weh

ihnen, denn ihr Tag ist gekommen, die Zeit ihrer Heimsuchung!

50:28 Man hört ein Geschrei der Flüchtigen und derer, die entronnen sind

aus dem Lande Bábel, daß sie verkünden zu Zion die Vergeltung des

HERRN, unseres Gottes, die Vergeltung für seinen Tempel.

50:29 Rufet viele wider Bábel, belagert es ringsum, all ihr Bogenschützen,

und laßt keinen davonkommen! Vergeltet Bábel, wie es verdient hat;

wie es getan hat, so tut ihm wieder! Denn es hat stolz gehandelt

wider den HERRN, den Heiligen Israels.
Vers 15

50:30 Darum soll seine junge Mannschaft fallen auf seinen Gassen, und alle

seine Kriegsleute sollen umkommen an jenem Tage, spricht der HERR.

50:31 Siehe, du Stolzer, ich will an dich, spricht Gott, der HERR Zebaoth;

denn dein Tag ist gekommen, die Zeit deiner Heimsuchung.

50:32 Da soll der Stolze stürzen und fallen, daß ihn niemand aufrichte.

Ich will an seine Städte Feuer legen; das soll alles, was ringsumher

ist, verzehren.

50:33 So spricht der HERR Zebaoth: Siehe, die Leute von Israel samt den

Leuten von Juda müssen Gewalt und Unrecht leiden; alle, die sie

gefangen weggeführt haben, halten sie fest und wollen sie nicht

loslassen.

50:34 Aber ihr Erlöser ist stark, der heißt HERR Zebaoth; der wird ihre

Sache so hinausführen, daß er das Land erbeben und die Einwohner von

Babel erzittern läßt.

50:35 Das Schwert soll kommen, spricht der HERR, über die Chaldäer und

über die Einwohner von Bábel und über ihre Fürsten und über ihre

Weisen!

50:36 Das Schwert soll kommen über ihre Wahrsager, daß sie zu Narren

werden; das Schwert soll kommen über ihre Starken, daß sie verzagen!

50:37 Das Schwert soll kommen über ihre Rosse und Wagen und über alles

fremde Volk, das darin ist, daß sie zu Weibern werden! Das Schwert

soll kommen über ihre Schätze, daß sie geplündert werden!

Kap 51,30

50:38 Dürre soll kommen über ihre Wasser, daß sie versiegen! Denn es ist

ein Götzenland, und an ihren schrecklichen Götzen sind sie toll

geworden.

50:39 Darum sollen Wüstentiere und wilde Hunde darin wohnen und die

Strauße, und es soll nie mehr bewohnt werden und niemand darin

hausen für und für.

50:40 Gleichwie Gott Sodom und Gomorra samt ihren Nachbarn zerstört hat,

spricht der HERR, soll niemand darin wohnen noch ein Mensch darin

hausen.
Kap 49,18; 1. Mose 19,24-25

50:41 Siehe, es kommt ein Volk von Norden her; viele Völker und viele

Könige werden vom Ende der Erde sich aufmachen.
Kap 1,14

50:42 Die haben Bogen und Speer; sie sind grausam und unbarmherzig; ihr

Geschrei ist wie das Brausen des Meeres; sie reiten auf Rossen,

gerüstet als Kriegsleute gegen dich, du Tochter Bábel.

Kap 6,23

50:43 Wenn der König von Bábel die Kunde von ihnen hören wird, so werden

ihm die Hände niedersinken; ihm wird so angst und bange werden wie

einer Frau in Kindsnöten.

50:44 Siehe, er kommt herauf wie ein Löwe aus dem Dickicht des Jordans in

die Auen; denn ich will sie eilends daraus wegtreiben und den, der

erwählt ist, darüber setzen. Denn wer ist mir gleich, wer will mich

meistern, und wer ist der Hirte, der mir widerstehen kann?

(44-46) Kap 4,7

50:45 So hört nun den Ratschluß des HERRN, den er über Bábel gefaßt hat,

und seine Gedanken, die er hat über die Einwohner im Lande der

Chaldäer! Was gilt's? Wird man sie nicht fortschleifen mit den

geringsten ihrer Schafe, werden ihretwegen nicht ihre Auen veröden?

50:46 Und die Erde wird beben von dem Ruf: Bábel ist genommen!, und sein

Wehgeschrei wird unter den Völkern erschallen.

Weitere Weissagung vom Untergang Bábels und von der Erlösung Israels

51:1 So spricht der HERR: Siehe, ich will einen Verderben bringenden Wind

erwecken wider Bábel und wider seine Bewohner, die sich gegen mich

erhoben haben.

51:2 Ich will Worfler nach Bábel schicken, die sie worfeln sollen und

ihr Land ausfegen, die von allen Seiten über sie kommen werden am

Tage des Unheils.
Kap 15,7

51:3 Ihre Schützen sollen nicht schießen, und ihre Geharnischten sollen

sich nicht wehren können. Verschont nicht ihre junge Mannschaft,

vollstreckt den Bann an ihrem ganzen Heer,

51:4 daß die Erschlagenen daliegen im Lande der Chaldäer und die

Erstochenen auf ihren Gassen!

51:5 Aber Israel und Juda sollen nicht Witwen werden, verlassen von

ihrem Gott, dem HERRN Zebaoth; denn das Land der Chaldäer hat sich

sehr verschuldet am Heiligen Israels.
Jes 54,4; Kap 50,29

51:6 Fliehet aus Bábel, und rette ein jeder sein Leben, daß ihr nicht

untergeht in seiner Schuld. Denn dies ist für den HERRN die Zeit der

Rache, um ihm seine Taten zu vergelten.
Kap 50,8; Offb 18,4

51:7 Ein goldener Kelch, der alle Welt trunken gemacht hat, war Bábel in

der Hand des HERRN. Alle Völker haben von seinem Wein getrunken;

darum sind die Völker so toll geworden.
Offb 17,4; Kap 25,15; Offb 18,3

51:8 Wie plötzlich ist Bábel gefallen und zerschmettert! Heulet über

Babel, bringt Balsam für seine Wunden, ob es vielleicht geheilt

werden könnte.
Jes 21,9

51:9 Wir wollten Bábel heilen; aber es wollte nicht geheilt werden. So

laßt es fahren und laßt uns ein jeder in sein Land ziehen! Denn

seine Strafe reicht bis an den Himmel und langt hinauf bis an die

Wolken.

51:10 Der HERR hat unsere Gerechtigkeit ans Licht gebracht. Kommt, laßt

uns in Zion erzählen die Werke des HERRN, unseres Gottes!

51:11 Ja, schärft nun die Pfeile und ergreift die Schilde! Der HERR hat

den Mut der Könige von Medien erweckt; denn seine Gedanken stehen

wider Bábel, daß er es verderbe. Denn dies ist die Vergeltung des

HERRN, die Vergeltung für seinen Tempel.
Jes 13,17; Kap 50,28

51:12 Ja, erhebt nun das Banner gegen die Mauern von Bábel, macht stark

die Wachen, bestellt Wächter, legt einen Hinterhalt! Denn der HERR

hat sich's vorgenommen und wird's auch tun, was er gegen die

Einwohner von Bábel geredet hat.

51:13 Die du an großen Wassern wohnst und große Schätze hast, dein Ende

ist gekommen, dein Lebensfaden wird abgeschnitten!

Offb 17,1

51:14 Der HERR Zebaoth hat bei sich geschworen: Wenn ich dich auch gefüllt

habe mit Menschen wie mit Heuschrecken, so wird man doch über dich

anstimmen den Ruf des Keltertreters.

51:15 Er hat die Erde durch seine Kraft gemacht und den Erdkreis durch

seine Weisheit bereitet und den Himmel ausgebreitet durch seinen

Verstand.
(15-19) Kap 10,12-16

51:16 Wenn er donnert, so ist Wasser die Menge am Himmel. Er läßt die

Wolken heraufziehen vom Ende der Erde. Er macht die Blitze, daß es

regnet, und läßt den Wind kommen aus seinen Vorratskammern.

Ps 135,7

51:17 Alle Menschen aber sind Toren mit ihrer Kunst, und alle Goldschmiede

stehen beschämt da mit ihren Bildern; denn ihre Götzen sind Trug und

haben kein Leben.

51:18 Sie sind nichts, ein Spottgebilde; sie müssen zugrunde gehen, wenn

sie heimgesucht werden.

51:19 Aber so ist der nicht, der Jakobs Reichtum ist, sondern er ist's,

der alle Dinge schafft, und Israel ist sein Erbteil. Er heißt HERR

Zebaoth.

51:20 Du, Bábel, warst mein Hammer, meine Kriegswaffe; durch dich habe

ich Völker zerschmettert und Königreiche zerstört.

Kap 50,23

51:21 Durch dich habe ich Rosse und Reiter zerschmettert, Wagen und

Fahrer.

51:22 Durch dich habe ich Männer und Frauen zerschmettert, Alte und Junge,

Jünglinge und Jungfrauen.

51:23 Durch dich habe ich Hirten und Herden zerschmettert, Bauern und

Gespanne und Fürsten und Herren.

51:24 Aber nun will ich Bábel und allen Bewohnern von Chaldäa vergelten

alle ihre Bosheit, die sie an Zion begangen haben, vor euren Augen,

spricht der HERR.
Kap 50,29; Hiob 1,17

51:25 Siehe, ich will an dich, du Berg des Verderbens, der du Verderben

gebracht hast über alle Welt, spricht der HERR. Ich will meine Hand

wider dich ausstrecken und dich von den Felsen herabwälzen und will

einen verbrannten Berg aus dir machen,

51:26 daß man weder Ecksteine noch Grundsteine aus dir nehmen kann,

sondern eine ewige Wüste sollst du sein, spricht der HERR.

51:27 Richtet auf das Banner auf Erden, blast die Posaune unter den

Völkern! Heiligt die Völker zum Kampf gegen die Stadt Bábel! Ruft

wider sie die Königreiche Ararat, Minni und Aschkenas! Sammelt

Kriegsleute gegen sie, bringet Rosse herauf, zahlreich wie

Heuschrecken!
Jes 13,3; 1. Mose 10,3

51:28 Heiligt die Völker zum Kampf gegen sie, die Könige von Medien samt

allen ihren Fürsten und Herren und das ganze Land ihrer Herrschaft,

51:29 daß das Land erbebt und erzittert; denn die Gedanken des HERRN

wollen erfüllt werden wider Bábel, daß er das Land Bábel zur Wüste

mache, in der niemand wohnt.

51:30 Die Helden zu Bábel werden nicht zu Felde ziehen, sondern in der

Festung bleiben. Mit ihrer Stärke ist's aus, sie sind Weiber

geworden; ihre Wohnungen sind in Brand gesteckt und ihre Riegel

zerbrochen.
Kap 50,37

51:31 Ein Läufer begegnet dem andern und ein Bote dem andern, um dem König

von Bábel anzusagen, daß seine Stadt genommen sei an allen Enden

51:32 und die Furten besetzt seien und die Bollwerke verbrannt und die

Kriegsleute verzagt.

51:33 Denn so spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Die Tochter

Babel ist wie eine Tenne, wenn man sie feststampft; es wird ihre

Ernte gar bald kommen.

51:34 »Nebukadnezar, der König von Bábel, hat mich gefressen und

umgebracht, er hat aus mir ein leeres Gefäß gemacht. Er hat mich

verschlungen wie ein Drache, er hat seinen Bauch gefüllt mit meinen

Kostbarkeiten; er hat mich vertrieben.

51:35 Nun aber komme über Bábel der Frevel, der an mir begangen ist und an

meinem Fleische«, spricht die Einwohnerin von Zion, »und mein Blut

komme über die Bewohner von Chaldäa«, spricht Jerusalem.

51:36 Darum spricht der HERR: Siehe, ich will deine Sache führen und dich

rächen. Ich will ihr Meer austrocknen und ihre Brunnen versiegen

lassen.

51:37 Und Bábel soll zu Steinhaufen und zur Wohnung der Schakale werden,

zum Bild des Entsetzens und zum Spott, daß niemand darin wohne.

Kap 50,13

51:38 Sie sollen miteinander brüllen wie die Löwen und knurren wie die

jungen Löwen.

51:39 Wenn sie vor Gier brennen, will ich ihnen ein Mahl zurichten und

will sie trunken machen, daß sie matt werden und zum ewigen Schlaf

einschlafen, von dem sie nimmermehr aufwachen sollen, spricht der

HERR.

51:40 Ich will sie hinabführen wie Lämmer zur Schlachtbank, wie Widder und

Böcke.

51:41 Wie ist Scheschach gefallen und die in aller Welt Berühmte

eingenommen! Wie ist Bábel zum Bild des Entsetzens geworden unter

den Heiden!
Kap 25,26

51:42 Ein Meer ist über Bábel gegangen, und mit der Menge seiner Wellen

ist es bedeckt.

51:43 Seine Städte sind zur Wüste und zu einem dürren, öden Lande

geworden, zum Lande, darin niemand wohnt und das kein Mensch

durchzieht.

51:44 Ja, ich habe den Bel zu Bábel heimgesucht und habe aus seinem

Rachen gerissen, was er verschlungen hatte. Und die Heiden sollen

nicht mehr zu ihm laufen; denn es sind auch die Mauern von Bábel

zerfallen.
Kap 50,2; Jes 46,1

51:45 Zieh aus von dort, mein Volk, und rette ein jeder sein Leben vor dem

grimmigen Zorn des HERRN!

51:46 Euer Herz könnte sonst weich werden und verzagen vor den Gerüchten,

die man im Lande hören wird. Denn es wird in diesem Jahr ein Gerücht

umgehen und danach im nächsten Jahr wieder ein Gerücht, und Gewalt

wird im Lande sein und ein Herrscher wider den andern.

51:47 Darum siehe, es kommt die Zeit, daß ich die Götzen zu Bábel

heimsuchen will und sein ganzes Land zuschanden werden soll und

seine Erschlagenen darin liegen werden.

51:48 Himmel und Erde und alles, was darinnen ist, werden jauchzen über

Babel, weil seine Verwüster von Norden gekommen sind, spricht der

HERR.
Offb 18,20

51:49 Und Bábel muß fallen für die Erschlagenen Israels, wie für Bábel

gefallen sind die Erschlagenen der ganzen Erde.

51:50 So ziehet nun hin, die ihr dem Schwert entronnen seid, und haltet

euch nicht auf! Gedenkt des HERRN in fernem Lande und laßt euch

Jerusalem im Herzen sein!
Ps 137,5

51:51 Wir waren zuschanden geworden, weil wir die Schmach hören mußten und

Scham unser Angesicht bedeckte, weil die Fremden über das Heiligtum

des Hauses des HERRN kamen.

51:52 Darum siehe, die Zeit kommt, spricht der HERR, daß ich die Götzen

Babels heimsuchen will, und im ganzen Lande sollen die tödlich

Verwundeten stöhnen.

51:53 Und wenn Bábel zum Himmel emporstiege und seine Mauern unersteigbar

hoch machte, so sollen doch Verwüster von mir über sie kommen,

spricht der HERR.
1. Mose 11,4; Jes 14,13

51:54 Man hört ein Geschrei aus Bábel und einen großen Jammer aus der

Chaldäer Lande;

51:55 denn der HERR verwüstet Bábel und vertilgt aus ihm das große

Getümmel. Wellen brausen heran wie große Wasser, es erschallt ihr

lautes Tosen;

51:56 denn es ist über Bábel der Verwüster gekommen. Seine Helden werden

gefangen, seine Bogen werden zerbrochen; denn der Gott der

Vergeltung, der HERR, zahlt es ihnen heim.
5. Mose 32,39-41

51:57 Ich will seine Fürsten, Weisen, Herren und Hauptleute und seine

Krieger trunken machen, daß sie zu ewigem Schlaf einschlafen sollen,

von dem sie nie mehr aufwachen, spricht der König, der da heißt HERR

Zebaoth.

51:58 So spricht der HERR Zebaoth: Die Mauern des großen Bábel sollen

geschleift und seine hohen Tore mit Feuer verbrannt werden, daß die

Arbeit der Heiden umsonst sei und dem Feuer verfalle, was die

Völker mit Mühe erbaut haben.
Hab 2,13

51:59 Dies ist das Wort, das der Prophet Jeremia befahl Seraja, dem Sohn

Nerijas, des Sohnes Machsejas, als er mit Zedekia, dem König von

Juda, nach Bábel zog im vierten Jahr seiner Herrschaft. Und Seraja

war der Marschall für die Reise.
Kap 36,4

51:60 Und Jeremia schrieb all das Unheil, das über Bábel kommen sollte,

in ein Buch, nämlich alle diese Worte, die wider Bábel geschrieben

sind.
Kap 50,1 - 51,58

51:61 Und Jeremia sprach zu Seraja: Wenn du nach Bábel kommst, so schaue

zu und lies laut alle diese Worte

51:62 und sprich: HERR, du hast geredet gegen diese Stätte, daß du sie

ausrotten willst, so daß niemand darin wohne, weder Mensch noch

Vieh, sondern daß sie immerdar wüst sei.

51:63 Und wenn du das Buch ausgelesen hast, so binde einen Stein daran

und wirf's in den Euphrat
(63 und 64) Offb 18,21

51:64 und sprich: So soll Bábel versinken und nicht wieder aufkommen von

dem Unheil, das ich über sie bringen will, sondern soll vergehen. So

weit hat Jeremia geredet.
Nochmaliger Bericht von der Zerstörung Jerusalems
und der Wegführung in die Gefangenschaft

(vgl. Kap 39,1-10; 2. Kön 24,18 - 25,21; 2. Chr 36,11-21)

52:1 Zedekia war einundzwanzig Jahre alt, als er König wurde; und er

regierte elf Jahre zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Hamutal, eine

Tochter Jirmejas aus Libna.

52:2 Und er tat, was dem HERRN mißfiel, gleichwie Jojakim getan hatte.

52:3 Denn so geschah es mit Jerusalem und Juda um des Zornes des HERRN

willen, bis er sie von seinem Angesicht wegstieß. Zedekia fiel ab

vom König von Bábel.

52:4 Im neunten Jahr seiner Herrschaft, am zehnten Tage des zehnten

Monats, kam Nebukadnezar, der König von Bábel, mit seinem ganzen

Heer vor Jerusalem, und sie belagerten es und machten Bollwerke

ringsumher.

52:5 Und die Stadt blieb belagert bis ins elfte Jahr des Königs Zedekia.

52:6 Aber am neunten Tage des vierten Monats nahm der Hunger überhand in

der Stadt, und das Volk des Landes hatte nichts mehr zu essen.

52:7 Da brach man in die Stadt, und alle Kriegsleute wandten sich zur

Flucht und zogen zur Stadt hinaus bei Nacht durch das Tor zwischen

den zwei Mauern auf dem Wege, der zum Garten des Königs geht. Aber

die Chaldäer lagen rings um die Stadt her. Und als sie den Weg zum

Jordantal nahmen,

52:8 jagte das Heer der Chaldäer dem König nach, und sie holten Zedekia

ein im Jordantal von Jericho. Da zerstreute sich sein ganzes Heer.

52:9 Und sie nahmen den König gefangen und brachten ihn hinauf zum König

von Bábel nach Ribla, das im Lande Hamat liegt; der sprach das

Urteil über ihn.

52:10 Allda ließ der König von Bábel die Söhne Zedekias vor dessen Augen

töten und tötete auch alle Oberen von Juda in Ribla.

52:11 Aber Zedekia ließ er die Augen ausstechen und ihn in Ketten legen.

So führte ihn der König von Bábel nach Bábel und legte ihn ins

Gefängnis, bis er starb.
Kap 32,5

52:12 Am zehnten Tage des fünften Monats, das ist das neunzehnte Jahr

Nebukadnezars, des Königs von Bábel, kam Nebusaradan, der Oberste

der Leibwache, der stets um den König von Bábel war, nach Jerusalem

52:13 und verbrannte das Haus des HERRN und das Haus des Königs und alle

Häuser von Jerusalem; alle großen Häuser verbrannte er mit Feuer.

52:14 Und das ganze Heer der Chaldäer, das bei dem Obersten der Leibwache

war, riß alle Mauern Jerusalems ringsumher nieder.

52:15 Aber das niedere Volk und was vom Volk noch übrig war in der Stadt

und die zum König von Bábel abgefallen waren und was übriggeblieben

war von den Werkleuten, führte Nebusaradan, der Oberste der

Leibwache, gefangen weg.

52:16 Vom niederen Volk auf dem Lande ließ Nebusaradan, der Oberste der

Leibwache, Weingärtner und Ackerleute zurück.

52:17 Aber die kupfernen Säulen am Hause des HERRN und die Gestelle und

das kupferne Meer am Hause des HERRN zerbrachen die Chaldäer und

brachten alles Kupfer nach Bábel.
Kap 27,19-22

52:18 Und die Töpfe, Schaufeln, Messer, Becken, Schalen und alle kupfernen

Gefäße, die man im Gottesdienst zu gebrauchen pflegte, nahmen sie

weg.

52:19 Dazu nahm der Oberste der Leibwache, was golden und silbern war an

Bechern, Räuchergefäßen, Becken, Töpfen, Leuchtern, Löffeln und

Schalen.
(19-23) 1. Kön 7,15-37

52:20 Die zwei Säulen, das Meer, die zwölf kupfernen Rinder darunter und

die Gestelle, welche der König Salomo hatte machen lassen für das

Haus des HERRN - das Kupfer aller dieser Geräte war unermeßlich

viel.

52:21 Von den zwei Säulen aber war jede achtzehn Ellen hoch; eine Schnur,

zwölf Ellen lang, reichte um sie herum; jede Säule war vier Finger

dick und inwendig hohl.

52:22 Auf jeder stand ein kupferner Knauf, fünf Ellen hoch, und ein

Gitterwerk und Granatäpfel waren an jedem Knauf ringsumher, alles

aus Kupfer; und eine Säule war wie die andere, die Granatäpfel auch.

52:23 Es waren sechsundneunzig Granatäpfel daran; im ganzen waren es

hundert Granatäpfel rings um das Gitterwerk herum.

52:24 Und der Oberste der Leibwache nahm den obersten Priester Seraja und

den zweitobersten Priester Zefanja und die drei Hüter der Schwelle

52:25 und aus der Stadt einen Kämmerer, der über die Kriegsleute gesetzt

war, und sieben Männer, welche stets um den König sein mußten, die

man in der Stadt fand, dazu den Schreiber des Feldhauptmanns, der

das Volk des Landes zum Heer aufbot, und sechzig Mann vom Volk des

Landes, die man in der Stadt fand;

52:26 diese nahm Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, und brachte sie

zum König von Bábel nach Ribla.

52:27 Und der König von Bábel schlug sie tot zu Ribla, das im Lande Hamat

liegt. So wurde Juda aus seinem Lande weggeführt.

52:28 Dies ist das Volk, das Nebukadnezar weggeführt hat: im siebenten

Jahr 3023 Judäer;

52:29 im achtzehnten Jahr aber des Nebukadnezar 832 Leute aus Jerusalem;

52:30 und im dreiundzwanzigsten Jahr des Nebukadnezar führte Nebusaradan,

der Oberste der Leibwache, 745 Leute aus Juda weg. Alle zusammen

sind 4600.
Begnadigung des Königs Jojachin
(vgl. 2. Kön 25,27-30)

52:31 Aber im siebenunddreißigsten Jahr, nachdem Jojachin, der König von

Juda, weggeführt war, am fünfundzwanzigsten Tage des zwölften Monats

ließ Evil-Merodach, der König von Bábel, im Jahr, da er König wurde,

Jojachin, den König von Juda, aus dem Kerker holen

52:32 und redete freundlich mit ihm und setzte seinen Sitz über die Sitze

der Könige, die bei ihm in Bábel waren.

52:33 Und Jojachin legte die Kleider seiner Gefangenschaft ab und aß bei

dem König sein Leben lang.

52:34 Und ihm wurde stets sein Unterhalt vom König von Bábel gegeben, wie

es für ihn verordnet war, sein ganzes Leben lang bis an sein Ende.


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