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00Inhalt
01MOSE1
02MOSE2
03MOSE3
04MOSE4
05MOSE5
06JOSUA
07RICHTER
08RUTH
09SAMUEL1
10SAMUEL2
11KOENIGE1
12KOENIGE2
13CHRONIK1
14CHRONIK2
15ESRA
15NEHEMIA
16ESTER
17HIOB
18PSALME
19SPRUECHE
20PREDIGER
21HOHELIED
22JESAJA
23JEREMIA
24KLAGEL
25HESEKIEL
26DANIEL
27HOSEA
28JOEL
29AMOS
30OBADJA
31JONA
32MICHA
33NAHUM
34HABAKUK
35ZEFANJA
36HAGGAI
37SACHARJA
38MALEACHI
39JUDIT
40WEISHEIT
41TOBIAS
42BARUCH
43JESUSSIR
44MAKKAB1
45MAKKAB2
46STESTER
47STZUDAN
48GEBETMAN
99ERKLAER
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Die Bibel : 26DANIEL

Die Erziehung Daniels und seiner Freunde am Bábylonischen Hof

1:1 Im dritten Jahr der Herrschaft Jojakims, des Königs von Juda, zog

Nebukadnezar, der König von Bábel, vor Jerusalem und belagerte es.

2. Kön 24,1-2

1:2 Und der Herr gab in seine Hand Jojakim, den König von Juda, und

einen Teil der Geräte aus dem Hause Gottes. Die ließ er ins Land

Schinar bringen, in den Tempel seines Gottes, und tat die Geräte in

die Schatzkammer seines Gottes.
1. Mose 11,2

1:3 Und der König sprach zu Aschpenas, seinem obersten Kämmerer, er

sollte einige von den Israeliten auswählen, und zwar von

königlichem Stamm und von edler Herkunft,
2. Kön 20,18

1:4 junge Leute, die keine Gebrechen hätten, sondern schön, begabt,

weise, klug und verständig wären, also fähig, an des Königs Hof zu

dienen; und er sollte sie in Schrift und Sprache der Chaldäer

unterrichten lassen.

1:5 Und der König bestimmte, was man ihnen täglich geben sollte von

seiner Speise und von dem Wein, den er selbst trank; so sollten sie

drei Jahre erzogen werden und danach vor dem König dienen.

1:6 Unter ihnen waren aus Juda Daniel, Hananja, Mischaël und Asarja.

1:7 Und der oberste Kämmerer gab ihnen andere Namen und nannte Daniel

Beltschazar und Hananja Schadrach und Mischaël Meschach und Asarja

Abed-Nego.

1:8 Aber Daniel nahm sich in seinem Herzen vor, daß er sich mit des

Königs Speise und mit seinem Wein nicht unrein machen wollte, und

bat den obersten Kämmerer, daß er sich nicht unrein machen müßte.

3. Mose 11,1-47

1:9 Und Gott gab es Daniel, daß ihm der oberste Kämmerer günstig und

gnädig gesinnt wurde.
1. Mose 39,21

1:10 Der sprach zu ihm: Ich fürchte mich vor meinem Herrn, dem König, der

euch eure Speise und euern Trank bestimmt hat. Wenn er merken würde,

daß euer Aussehen schlechter ist als das der andern jungen Leute

eures Alters, so brächtet ihr mich bei dem König um mein Leben.

1:11 Da sprach Daniel zu dem Aufseher, den der oberste Kämmerer über

Daniel, Hananja, Mischaël und Asarja gesetzt hatte:

1:12 Versuch's doch mit deinen Knechten zehn Tage und laß uns Gemüse zu

essen und Wasser zu trinken geben.

1:13 Und dann laß dir unser Aussehen und das der jungen Leute, die von

des Königs Speise essen, zeigen; und danach magst du mit deinen

Knechten tun nach dem, was du sehen wirst.

1:14 Und er hörte auf sie und versuchte es mit ihnen zehn Tage.

1:15 Und nach den zehn Tagen sahen sie schöner und kräftiger aus als alle

jungen Leute, die von des Königs Speise aßen.

1:16 Da tat der Aufseher die Speise und den Trank, die für sie bestimmt

waren, weg und gab ihnen Gemüse.

1:17 Und diesen vier jungen Leuten gab Gott Einsicht und Verstand für

jede Art von Schrift und Weisheit. Daniel aber verstand sich auf

Gesichte und Träume jeder Art.
Hes 28,3

1:18 Und als die Zeit um war, die der König bestimmt hatte, daß sie

danach vor ihn gebracht werden sollten, brachte sie der oberste

Kämmerer vor Nebukadnezar.

1:19 Und der König redete mit ihnen, und es wurde unter allen niemand

gefunden, der Daniel, Hananja, Mischaël und Asarja gleich war. Und

sie wurden des Königs Diener.

1:20 Und der König fand sie in allen Sachen, die er sie fragte, zehnmal

klüger und verständiger als alle Zeichendeuter und Weisen in seinem

ganzen Reich.

1:21 Und Daniel blieb im Dienst bis ins erste Jahr des Königs Kyrus.

Esr 1,1
Nebukadnezars Traum von den vier Weltreichen
(vgl. Kap 7,1-28)

2:1 Im zweiten Jahr seiner Herrschaft hatte Nebukadnezar einen Traum,

über den er so erschrak, daß er aufwachte.

2:2 Und der König ließ alle Zeichendeuter und Weisen und Zauberer und

Wahrsager zusammenrufen, daß sie ihm seinen Traum sagen sollten. Und

sie kamen und traten vor den König.
Jes 47,12-13

2:3 Und der König sprach zu ihnen: Ich hab einen Traum gehabt; der hat

mich erschreckt, und ich wollte gerne wissen, was es mit dem Traum

gewesen ist.

2:4 Da sprachen die Wahrsager zum König auf aramäisch: Der König lebe

ewig! Sage deinen Knechten den Traum, so wollen wir ihn deuten.

2:5 Der König antwortete und sprach zu den Wahrsagern: Mein Wort ist

deutlich genug. Werdet ihr mir nun den Traum nicht kundtun und

deuten, so sollt ihr in Stücke gehauen und eure Häuser sollen zu

Schutthaufen gemacht werden.

2:6 Werdet ihr mir aber den Traum kundtun und deuten, so sollt ihr

Geschenke, Gaben und große Ehre von mir empfangen. Darum sagt mir

den Traum und seine Deutung.

2:7 Sie antworteten noch einmal und sprachen: Der König sage seinen

Knechten den Traum, so wollen wir ihn deuten.

2:8 Der König antwortete und sprach: Wahrlich, ich merke, daß ihr Zeit

gewinnen wollt, weil ihr seht, daß mein Wort deutlich genug ist.

2:9 Aber werdet ihr mir den Traum nicht sagen, so ergeht ein Urteil über

euch alle, weil ihr euch vorgenommen habt, Lug und Trug vor mir zu

reden, bis die Zeiten sich ändern. Darum sagt mir den Traum; so kann

ich merken, daß ihr auch die Deutung trefft.

2:10 Da antworteten die Wahrsager vor dem König und sprachen zu ihm: Es

ist kein Mensch auf Erden, der sagen könnte, was der König fordert.

Ebenso gibt es auch keinen König, wie groß oder mächtig er sei, der

solches von irgendeinem Zeichendeuter, Weisen oder Wahrsager fordern

würde.

2:11 Denn was der König fordert, ist zu hoch, und es gibt auch sonst

niemand, der es vor dem König sagen könnte, ausgenommen die Götter,

die nicht bei den Menschen wohnen.

2:12 Da wurde der König sehr zornig und befahl, alle Weisen von Bábel

umzubringen.

2:13 Und das Urteil ging aus, daß man die Weisen töten sollte. Auch

Daniel und seine Gefährten suchte man, um sie zu töten.

2:14 Da wandte sich Daniel klug und verständig an Arjoch, den Obersten

der Leibwache des Königs, der auszog, um die Weisen von Bábel zu

töten.
Kap 1,20

2:15 Und er fing an und sprach zu Arjoch, dem der König Vollmacht gegeben

hatte: Warum ist ein so strenges Urteil vom König ergangen? Und

Arjoch teilte es Daniel mit.

2:16 Da ging Daniel hinein und bat den König, ihm eine Frist zu geben,

damit er die Deutung dem König sagen könne.

2:17 Und Daniel ging heim und teilte es seinen Gefährten Hananja,

Mischaël und Asarja mit,

2:18 damit sie den Gott des Himmels um Gnade bäten wegen dieses

Geheimnisses und Daniel und seine Gefährten nicht samt den andern

Weisen von Bábel umkämen.

2:19 Da wurde Daniel dies Geheimnis durch ein Gesicht in der Nacht

offenbart. Und Daniel lobte den Gott des Himmels,

2:20 fing an und sprach: Gelobet sei der Name Gottes von Ewigkeit zu

Ewigkeit, denn ihm gehören Weisheit und Stärke!

2:21 Er ändert Zeit und Stunde; er setzt Könige ab und setzt Könige ein;

er gibt den Weisen ihre Weisheit und den Verständigen ihren

Verstand,
Kap 4,14; 4,22; 4,29

2:22 er offenbart, was tief und verborgen ist; er weiß, was in der

Finsternis liegt, denn bei ihm ist lauter Licht.

2:23 Ich danke dir und lobe dich, Gott meiner Väter, daß du mir Weisheit

und Stärke verliehen und jetzt offenbart hast, was wir von dir

erbeten haben; denn du hast uns des Königs Sache offenbart.

2:24 Da ging Daniel hinein zu Arjoch, der vom König Befehl hatte, die

Weisen von Bábel umzubringen, und sprach zu ihm: Du sollst die

Weisen von Bábel nicht umbringen, sondern führe mich hinein zum

König, ich will dem König die Deutung sagen.

2:25 Arjoch brachte Daniel eilends hinein vor den König und sprach zu

ihm: Ich habe einen Mann gefunden unter den Gefangenen aus Juda, der

dem König die Deutung sagen kann.

2:26 Der König antwortete und sprach zu Daniel, den sie Beltschazar

nannten: Bist du es, der mir den Traum, den ich gesehen habe, und

seine Deutung kundtun kann?

2:27 Daniel fing an vor dem König und sprach: Das Geheimnis, nach dem der

König fragt, vermögen die Weisen, Gelehrten, Zeichendeuter und

Wahrsager dem König nicht zu sagen.

2:28 Aber es ist ein Gott im Himmel, der kann Geheimnisse offenbaren.

Der hat dem König Nebukadnezar kundgetan, was in künftigen Zeiten

geschehen soll. Mit deinem Traum und deinen Gesichten, als du

schliefst, verhielt es sich so:
1. Mose 41,16

2:29 Du, König, dachtest auf deinem Bett, was dereinst geschehen würde;

und der, der Geheimnisse offenbart, hat dir kundgetan, was geschehen

wird.

2:30 Mir aber ist dies Geheimnis offenbart worden, nicht als wäre meine

Weisheit größer als die Weisheit aller, die da leben, sondern damit

dem König die Deutung kundwürde und du deines Herzens Gedanken

erführest.
1. Mose 41,39

2:31 Du, König, hattest einen Traum, und siehe, ein großes und hohes und

hell glänzendes Bild stand vor dir, das war schrecklich anzusehen.

2:32 Das Haupt dieses Bildes war von feinem Gold, seine Brust und seine

Arme waren von Silber, sein Bauch und seine Lenden waren von Kupfer,

2:33 seine Schenkel waren von Eisen, seine Füße waren teils von Eisen und

teils von Ton.

2:34 Das sahst du, bis ein Stein herunterkam, ohne Zutun von

Menschenhänden; der traf das Bild an seinen Füßen, die von Eisen und

Ton waren, und zermalmte sie.

2:35 Da wurden miteinander zermalmt Eisen, Ton, Kupfer, Silber und Gold

und wurden wie Spreu auf der Sommertenne, und der Wind verwehte sie,

daß man sie nirgends mehr finden konnte. Der Stein aber, der das

Bild zerschlug, wurde zu einem großen Berg, so daß er die ganze Welt

füllte.

2:36 Das ist der Traum. Nun wollen wir die Deutung vor dem König sagen.

2:37 Du, König, bist ein König aller Könige, dem der Gott des Himmels

Königreich, Macht, Stärke und Ehre gegeben hat
Hes 26,7

2:38 und dem er alle Länder, in denen Leute wohnen, dazu die Tiere auf

dem Felde und die Vögel unter dem Himmel in die Hände gegeben und

dem er über alles Gewalt verliehen hat. Du bist das goldene Haupt.

Jer 27,6; 28,14

2:39 Nach dir wird ein anderes Königreich aufkommen, geringer als deines,

danach das dritte Königreich, das aus Kupfer ist und über alle

Länder herrschen wird.

2:40 Und das vierte wird hart sein wie Eisen; denn wie Eisen alles

zermalmt und zerschlägt, ja, wie Eisen alles zerbricht, so wird es

auch alles zermalmen und zerbrechen.

2:41 Daß du aber die Füße und Zehen teils von Ton und teils von Eisen

gesehen hast, bedeutet: das wird ein zerteiltes Königreich sein;

doch wird etwas von des Eisens Härte darin bleiben, wie du ja

gesehen hast Eisen mit Ton vermengt.

2:42 Und daß die Zehen an seinen Füßen teils von Eisen und teils von Ton

sind, bedeutet: zum Teil wird's ein starkes und zum Teil ein

schwaches Reich sein.

2:43 Und daß du gesehen hast Eisen mit Ton vermengt, bedeutet: sie werden

sich zwar durch Heiraten miteinander vermischen, aber sie werden

doch nicht aneinander festhalten, so wie sich Eisen mit Ton nicht

mengen läßt.

2:44 Aber zur Zeit dieser Könige wird der Gott des Himmels ein Reich

aufrichten, das nimmermehr zerstört wird; und sein Reich wird auf

kein anderes Volk kommen. Es wird alle diese Königreiche zermalmen

und zerstören; aber es selbst wird ewig bleiben,
Kap 7,14; 7,27; Jes 9,6; 1. Kor 15,24; Offb 11,15

2:45 wie du ja gesehen hast, daß ein Stein ohne Zutun von Menschenhänden

vom Berg herunterkam, der Eisen, Kupfer, Ton, Silber und Gold

zermalmte. So hat der große Gott dem König kundgetan, was dereinst

geschehen wird. Der Traum ist zuverlässig, und die Deutung ist

richtig.

2:46 Da fiel der König Nebukadnezar auf sein Angesicht und warf sich

nieder vor Daniel und befahl, man sollte ihm Speisopfer und

Räucheropfer darbringen.

2:47 Und der König antwortete Daniel und sprach: Es ist kein Zweifel,

euer Gott ist ein Gott über alle Götter und ein Herr über alle

Könige, der Geheimnisse offenbaren kann, wie du dies Geheimnis hast

offenbaren können.
Kap 3,29; Jos 2,11; Ps 86,8; Jes 42,8

2:48 Und der König erhöhte Daniel und gab ihm große und viele Geschenke

und machte ihn zum Fürsten über das ganze Land Bábel und setzte ihn

zum Obersten über alle Weisen in Bábel.
Vers 6; Kap 5,29

2:49 Und Daniel bat den König, über die einzelnen Bezirke im Lande Bábel

Schadrach, Meschach und Abed-Nego zu setzen. Daniel aber blieb am

Hof des Königs.
Kap 3,12
Die drei Männer im Feuerofen

3:1 Der König Nebukadnezar ließ ein goldenes Bild machen sechzig Ellen

hoch und sechs Ellen breit und ließ es aufrichten in der Ebene Dura

im Lande Bábel.

3:2 Und der König Nebukadnezar sandte nach den Fürsten, Würdenträgern,

Statthaltern, Richtern, Schatzmeistern, Räten, Amtleuten und allen

Mächtigen im Lande, daß sie zusammenkommen sollten, um das Bild zu

weihen, das der König Nebukadnezar hatte aufrichten lassen.

3:3 Da kamen zusammen die Fürsten, Würdenträger, Statthalter, Richter,

Schatzmeister, Räte, Amtleute und alle Mächtigen im Lande, um das

Bild zu weihen, das der König Nebukadnezar hatte aufrichten lassen.

Und sie mußten sich vor dem Bild aufstellen, das Nebukadnezar hatte

aufrichten lassen.

3:4 Und der Herold rief laut: Es wird euch befohlen, ihr Völker und

Leute aus so vielen verschiedenen Sprachen:

3:5 Wenn ihr hören werdet den Schall der Posaunen, Trompeten, Harfen,

Zithern, Flöten, Lauten und aller andern Instrumente, dann sollt ihr

niederfallen und das goldene Bild anbeten, das der König

Nebukadnezar hat aufrichten lassen.

3:6 Wer aber dann nicht niederfällt und anbetet, der soll sofort in den

glühenden Ofen geworfen werden.

3:7 Als sie nun hörten den Schall der Posaunen, Trompeten, Harfen,

Zithern, Flöten und aller andern Instrumente, fielen nieder alle

Völker und Leute aus so vielen verschiedenen Sprachen und beteten an

das goldene Bild, das der König Nebukadnezar hatte aufrichten

lassen.

3:8 Da kamen einige chaldäische Männer und verklagten die Juden,

3:9 fingen an und sprachen zum König Nebukadnezar: Der König lebe ewig!

3:10 Du hast ein Gebot ergehen lassen, daß alle Menschen niederfallen

und das goldene Bild anbeten sollten, wenn sie den Schall der

Posaunen, Trompeten, Harfen, Zithern, Flöten, Lauten und aller

andern Instrumente hören würden;
Kap 6,13

3:11 wer aber nicht niederfiele und anbetete, sollte in den glühenden

Ofen geworfen werden.

3:12 Nun sind da jüdische Männer, die du über die einzelnen Bezirke im

Lande Bábel gesetzt hast, nämlich Schadrach, Meschach und Abed-Nego;

die verachten dein Gebot und ehren deinen Gott nicht und beten das

goldene Bild nicht an, das du hast aufrichten lassen.

Kap 2,49

3:13 Da befahl Nebukadnezar mit Grimm und Zorn, Schadrach, Meschach und

Abed-Nego vor ihn zu bringen. Und die Männer wurden vor den König

gebracht.

3:14 Da fing Nebukadnezar an und sprach zu ihnen: Wie? Wollt ihr,

Schadrach, Meschach und Abed-Nego, meinen Gott nicht ehren und das

goldene Bild nicht anbeten, das ich habe aufrichten lassen?

3:15 Wohlan, seid bereit! Sobald ihr den Schall der Posaunen, Trompeten,

Harfen, Zithern, Flöten, Lauten und aller andern Instrumente hören

werdet, so fallt nieder und betet das Bild an, das ich habe machen

lassen! Werdet ihr's aber nicht anbeten, dann sollt ihr sofort in

den glühenden Ofen geworfen werden. Laßt sehen, wer der Gott ist,

der euch aus meiner Hand erretten könnte!
2. Mose 5,2; 2. Kön 18,35

3:16 Da fingen an Schadrach, Meschach und Abed-Nego und sprachen zum

König Nebukadnezar: Es ist nicht nötig, daß wir dir darauf

antworten.

3:17 Wenn unser Gott, den wir verehren, will, so kann er uns erretten;

aus dem glühenden Ofen und aus deiner Hand, o König, kann er

erretten.
5. Mose 4,20; Ps 66,12

3:18 Und wenn er's nicht tun will, so sollst du dennoch wissen, daß wir

deinen Gott nicht ehren und das goldene Bild, das du hast aufrichten

lassen, nicht anbeten wollen.
2. Mose 20,3-5

3:19 Da wurde Nebukadnezar voll Grimm, und der Ausdruck seines Angesichts

veränderte sich gegenüber Schadrach, Meschach und Abed-Nego, und er

befahl, man sollte den Ofen siebenmal heißer machen, als man sonst

zu tun pflegte.

3:20 Und er befahl den besten Kriegsleuten, die in seinem Heer waren,

Schadrach, Meschach und Abed-Nego zu binden und in den glühenden

Ofen zu werfen.

3:21 Da wurden diese Männer in ihren Mänteln, Hosen, Hüten, in ihrer

ganzen Kleidung, gebunden und in den glühenden Ofen geworfen.

3:22 Weil das Gebot des Königs so streng war, schürte man das Feuer im

Ofen so sehr, daß die Männer, die Schadrach, Meschach und Abed-Nego

hinaufbrachten, von den Feuerflammen getötet wurden.

3:23 Aber die drei Männer, Schadrach, Meschach und Abed-Nego, fielen

hinab in den glühenden Ofen, gebunden wie sie waren.

3:24 Da entsetzte sich der König Nebukadnezar, fuhr auf und sprach zu

seinen Räten: Haben wir nicht drei Männer gebunden in das Feuer

werfen lassen? Sie antworteten und sprachen zum König: Ja, König.

3:25 Er antwortete und sprach: Ich sehe aber vier Männer frei im Feuer

umhergehen, und sie sind unversehrt; und der vierte sieht aus, als

wäre er ein Sohn der Götter.
Jes 43,2

3:26 Und Nebukadnezar trat vor die Tür des glühenden Ofens und sprach:

Schadrach, Meschach und Abed-Nego, ihr Knechte Gottes des Höchsten,

tretet heraus und kommt her! Da traten Schadrach, Meschach und

Abed-Nego heraus aus dem Feuer.

3:27 Und die Fürsten, Würdenträger, Statthalter und Räte des Königs kamen

zusammen und sahen, daß das Feuer den Leibern dieser Männer nichts

hatte anhaben können und ihr Haupthaar nicht versengt und ihre

Mäntel nicht versehrt waren; ja, man konnte keinen Brand an ihnen

riechen.
Hebr 11,33-34

3:28 Da fing Nebukadnezar an und sprach: Gelobt sei der Gott Schadrachs,

Meschachs und Abed-Negos, der seinen Engel gesandt und seine

Knechte errettet hat, die ihm vertraut und des Königs Gebot nicht

gehalten haben, sondern ihren Leib preisgaben; denn sie wollten

keinen andern Gott verehren und anbeten als allein ihren Gott!

Kap 6,23

3:29 So sei nun dies mein Gebot: Wer unter allen Völkern und Leuten aus

so vielen verschiedenen Sprachen den Gott Schadrachs, Meschachs und

Abed-Negos lästert, der soll in Stücke gehauen und sein Haus zu

einem Schutthaufen gemacht werden. Denn es gibt keinen andern Gott

als den, der so erretten kann.
Kap 2,47

3:30 Und der König gab Schadrach, Meschach und Abed-Nego große Macht im

Lande Bábel.
Nebukadnezars Wahnsinn

3:31 König Nebukadnezar allen Völkern, Leuten aus so vielen verschiedenen

Sprachen auf der ganzen Erde: Viel Friede zuvor!

3:32 Es gefällt mir, die Zeichen und Wunder zu verkünden, die Gott der

Höchste an mir getan hat.

3:33 Denn seine Zeichen sind groß, und seine Wunder sind mächtig, und

sein Reich ist ein ewiges Reich, und seine Herrschaft währet für und

für.
Kap 2,44; 4,31; 6,27; 7,14; 7,27; Ps 145,13

4:1 Ich, Nebukadnezar, hatte Ruhe in meinem Hause und lebte zufrieden in

meinem Palast.

4:2 Da hatte ich einen Traum, der erschreckte mich, und die Gedanken,

die ich auf meinem Bett hatte, und die Gesichte, die ich gesehen

hatte, beunruhigten mich.

4:3 Und ich befahl, daß alle Weisen Bábels vor mich gebracht würden,

damit sie mir sagten, was der Traum bedeutete.

4:4 Da brachte man herein die Zeichendeuter, Weisen, Gelehrten und

Wahrsager, und ich erzählte den Traum vor ihnen; aber sie konnten

mir nicht sagen, was er bedeutete,

4:5 bis zuletzt Daniel vor mich trat, der Beltschazar heißt nach dem

Namen meines Gottes und der den Geist der heiligen Götter hat. Und

ich erzählte vor ihm den Traum:
Kap 5,11; 5,14

4:6 Beltschazar, du Oberster unter den Zeichendeutern, von dem ich weiß,

daß du den Geist der heiligen Götter hast und dir nichts verborgen

ist, sage, was die Gesichte meines Traumes, die ich gesehen habe,

bedeuten.

4:7 Dies sind aber die Gesichte, die ich gesehen habe auf meinem Bett:

Siehe, es stand ein Baum in der Mitte der Erde, der war sehr hoch.

4:8 Und er wurde groß und mächtig, und seine Höhe reichte bis an den

Himmel, und er war zu sehen bis ans Ende der ganzen Erde.

4:9 Sein Laub war dicht und seine Frucht reichlich, und er gab Nahrung

für alle. Alle Tiere des Feldes fanden Schatten unter ihm, und die

Vögel des Himmels saßen auf seinen Ästen, und alles Fleisch nährte

sich von ihm.

4:10 Und ich sah ein Gesicht auf meinem Bett, und siehe, ein heiliger

Wächter fuhr vom Himmel herab.

4:11 Der rief laut und sprach: Haut den Baum um und schlagt ihm die Äste

weg, streift ihm das Laub ab und zerstreut seine Frucht, daß die

Tiere, die unter ihm liegen, weglaufen und die Vögel von seinen

Zweigen fliehen.

4:12 Doch laßt den Stock mit seinen Wurzeln in der Erde bleiben; er soll

in eisernen und ehernen Ketten auf dem Felde im Grase und unter dem

Tau des Himmels liegen und naß werden und soll sein Teil haben mit

den Tieren am Gras auf der Erde.

4:13 Und das menschliche Herz soll von ihm genommen und ein tierisches

Herz ihm gegeben werden, und sieben Zeiten sollen über ihn hingehen.

4:14 Dies ist im Rat der Wächter beschlossen und ist Gebot der Heiligen,

damit die Lebenden erkennen, daß der Höchste Gewalt hat über die

Königreiche der Menschen und sie geben kann, wem er will, und einen

Niedrigen darüber setzen.
Kap 2,21

4:15 Solch einen Traum hab ich, König Nebukadnezar, gehabt; du aber,

Beltschazar, sage, was er bedeutet. Denn alle Weisen in meinem

Königreich können mir nicht kundtun, was er bedeutet; du aber kannst

es, denn der Geist der heiligen Götter ist bei dir.

4:16 Da entsetzte sich Daniel, der auch Beltschazar heißt, eine Zeitlang,

und seine Gedanken beunruhigten ihn. Aber der König sprach:

Beltschazar, laß dich durch den Traum und seine Deutung nicht

beunruhigen. Beltschazar fing an und sprach: Ach, mein Herr, daß

doch der Traum deinen Feinden und seine Deutung deinen Widersachern

gelte!

4:17 Der Baum, den du gesehen hast, der groß und mächtig wurde und

dessen Höhe an den Himmel reichte und der zu sehen war auf der

ganzen Erde,
Hes 31,3-14

4:18 dessen Laub dicht und dessen Frucht reichlich war, so daß er Nahrung

für alle gab, unter dem die Tiere des Feldes wohnten und auf dessen

Ästen die Vögel des Himmels saßen -

4:19 das bist du, König, der du so groß und mächtig bist; denn deine

Macht ist groß und reicht bis an den Himmel und deine Gewalt bis ans

Ende der Erde.

4:20 Daß aber der König einen heiligen Wächter gesehen hat vom Himmel

herabfahren, der sagte: »Haut den Baum um und zerstört ihn, doch den

Stock mit seinen Wurzeln laßt in der Erde bleiben; er soll in

eisernen und ehernen Ketten auf dem Felde im Grase und unter dem Tau

des Himmels liegen und naß werden und mit den Tieren des Feldes

zusammenleben, bis über ihn sieben Zeiten hingegangen sind«;

4:21 das, König, bedeutet - und zwar ergeht es als Ratschluß des Höchsten

über meinen Herrn, den König -:

4:22 man wird dich aus der Gemeinschaft der Menschen verstoßen, und du

mußt bei den Tieren des Feldes bleiben, und man wird dich Gras

fressen lassen wie die Rinder, und du wirst unter dem Tau des

Himmels liegen und naß werden, und sieben Zeiten werden über dich

hingehen, bis du erkennst, daß der Höchste Gewalt hat über die

Königreiche der Menschen und sie gibt, wem er will.

4:23 Wenn aber gesagt wurde, man solle dennoch den Stock des Baumes mit

seinen Wurzeln übriglassen, das bedeutet: dein Königreich soll dir

erhalten bleiben, sobald du erkannt hast, daß der Himmel die Gewalt

hat.

4:24 Darum, mein König, laß dir meinen Rat gefallen und mache dich los

und ledig von deinen Sünden durch Gerechtigkeit und von deiner

Missetat durch Wohltat an den Armen, so wird es dir lange

wohlergehen.
Spr 19,17; Mt 5,7

4:25 Dies alles widerfuhr dem König Nebukadnezar.

4:26 Denn nach zwölf Monaten, als der König auf dem Dach des königlichen

Palastes in Bábel sich erging,

4:27 hob er an und sprach: Das ist das große Bábel, das ich erbaut habe

zur Königsstadt durch meine große Macht zu Ehren meiner

Herrlichkeit.
(27 und 28) Spr 16,18

4:28 Ehe noch der König diese Worte ausgeredet hatte, kam eine Stimme vom

Himmel: Dir, König Nebukadnezar, wird gesagt: Dein Königreich ist

dir genommen,

4:29 man wird dich aus der Gemeinschaft der Menschen verstoßen, und du

sollst bei den Tieren des Feldes bleiben; Gras wird man dich fressen

lassen wie die Rinder, und sieben Zeiten sollen hingehen, bis du

erkennst, daß der Höchste Gewalt hat über die Königreiche der

Menschen und sie gibt, wem er will.
Kap 5,21

4:30 Im gleichen Augenblick wurde das Wort erfüllt an Nebukadnezar, und

er wurde verstoßen aus der Gemeinschaft der Menschen, und er fraß

Gras wie die Rinder, und sein Leib lag unter dem Tau des Himmels und

wurde naß, bis sein Haar wuchs so groß wie Adlerfedern und seine

Nägel wie Vogelklauen wurden.

4:31 Nach dieser Zeit hob ich, Nebukadnezar, meine Augen auf zum Himmel,

und mein Verstand kam mir wieder, und ich lobte den Höchsten. Ich

pries und ehrte den, der ewig lebt, dessen Gewalt ewig ist und

dessen Reich für und für währt,
Kap 3,33

4:32 gegen den alle, die auf Erden wohnen, für nichts zu rechnen sind.

Er macht's, wie er will, mit den Mächten im Himmel und mit denen,

die auf Erden wohnen. Und niemand kann seiner Hand wehren noch zu

ihm sagen: Was machst du?
Jes 40,17; Hiob 9,12

4:33 Zur selben Zeit kehrte mein Verstand zu mir zurück, und meine

Herrlichkeit und mein Glanz kamen wieder an mich zur Ehre meines

Königreichs. Und meine Räte und Mächtigen suchten mich auf, und ich

wurde wieder über mein Königreich eingesetzt und gewann noch größere

Herrlichkeit.

4:34 Darum lobe, ehre und preise ich, Nebukadnezar, den König des

Himmels; denn all sein Tun ist Wahrheit, und seine Wege sind recht,

und wer stolz ist, den kann er demütigen.
Lk 1,51; 18,14
Belsazars Gastmahl

5:1 König Belsazar machte ein herrliches Mahl für seine tausend

Mächtigen und soff sich voll mit ihnen.

5:2 Und als er betrunken war, ließ er die goldenen und silbernen Gefäße

herbringen, die sein Vater Nebukadnezar aus dem Tempel zu Jerusalem

weggenommen hatte, damit der König mit seinen Mächtigen, mit seinen

Frauen und mit seinen Nebenfrauen daraus tränke.
Kap 1,2; 2. Chr 36,10; Esr 1,7-11

5:3 Da wurden die goldenen und silbernen Gefäße herbeigebracht, die aus

dem Tempel, aus dem Hause Gottes zu Jerusalem, weggenommen worden

waren; und der König, seine Mächtigen, seine Frauen und Nebenfrauen

tranken daraus.

5:4 Und als sie so tranken, lobten sie die goldenen, silbernen, ehernen,

eisernen, hölzernen und steinernen Götter.

5:5 Im gleichen Augenblick gingen hervor Finger wie von einer

Menschenhand, die schrieben gegenüber dem Leuchter auf die getünchte

Wand in dem königlichen Saal. Und der König erblickte die Hand, die

da schrieb.

5:6 Da entfärbte sich der König, und seine Gedanken erschreckten ihn, so

daß er wie gelähmt war und ihm die Beine zitterten.

5:7 Und der König rief laut, daß man die Weisen, Gelehrten und Wahrsager

herbeiholen solle. Und er ließ den Weisen von Bábel sagen: Welcher

Mensch diese Schrift lesen kann und mir sagt, was sie bedeutet, der

soll mit Purpur gekleidet werden und eine goldene Kette um den Hals

tragen und der Dritte in meinem Königreich sein.

5:8 Da wurden alle Weisen des Königs hereingeführt, aber sie konnten

weder die Schrift lesen noch die Deutung dem König kundtun.

5:9 Darüber erschrak der König Belsazar noch mehr und verlor seine Farbe

ganz, und seinen Mächtigen wurde angst und bange.

5:10 Da ging auf die Worte des Königs und seiner Mächtigen die

Königinmutter in den Saal hinein und sprach: Der König lebe ewig!

Laß dich von deinen Gedanken nicht so erschrecken, und entfärbe dich

nicht!

5:11 Es ist ein Mann in deinem Königreich, der den Geist der heiligen

Götter hat. Denn zu deines Vaters Zeiten fand sich bei ihm

Erleuchtung, Klugheit und Weisheit wie der Götter Weisheit. Und dein

Vater, der König Nebukadnezar, setzte ihn über die Zeichendeuter,

Weisen, Gelehrten und Wahrsager,
Kap 4,5; Kap 2,48

5:12 weil ein überragender Geist bei ihm gefunden wurde, dazu Verstand

und Klugheit, Träume zu deuten, dunkle Sprüche zu erraten und

Geheimnisse zu offenbaren. Das ist Daniel, dem der König den Namen

Beltschazar gab. So rufe man nun Daniel; der wird sagen, was es

bedeutet.
Kap 1,17

5:13 Da wurde Daniel vor den König geführt. Und der König sprach zu

Daniel: Bist du Daniel, einer der Gefangenen aus Juda, die der

König, mein Vater, aus Juda hergebracht hat?

5:14 Ich habe von dir sagen hören, daß du den Geist der heiligen Götter

habest und Erleuchtung, Verstand und hohe Weisheit bei dir zu finden

sei.

5:15 Nun hab ich vor mich rufen lassen die Weisen und Gelehrten, damit

sie mir diese Schrift lesen und kundtun sollen, was sie bedeutet;

aber sie können mir nicht sagen, was sie bedeutet.

5:16 Von dir aber höre ich, daß du Deutungen zu geben und Geheimnisse zu

offenbaren vermagst. Kannst du nun die Schrift lesen und mir sagen,

was sie bedeutet, so sollst du mit Purpur gekleidet werden und eine

goldene Kette um deinen Hals tragen und der Dritte in meinem

Königreich sein.

5:17 Da fing Daniel an und sprach vor dem König: Behalte deine Gaben und

gib dein Geschenk einem andern; ich will dennoch die Schrift dem

König lesen und kundtun, was sie bedeutet.

5:18 Mein König, Gott der Höchste hat deinem Vater Nebukadnezar

Königreich, Macht, Ehre und Herrlichkeit gegeben.
Kap 2,37

5:19 Und um solcher Macht willen, die ihm gegeben war, fürchteten und

scheuten sich vor ihm alle Völker und Leute aus so vielen

verschiedenen Sprachen. Er tötete, wen er wollte; er ließ leben, wen

er wollte; er erhöhte, wen er wollte; er demütigte, wen er wollte.

5:20 Als sich aber sein Herz überhob und er stolz und hochmütig wurde, da

wurde er vom königlichen Thron gestoßen und verlor seine Ehre

5:21 und wurde verstoßen aus der Gemeinschaft der Menschen, und sein Herz

wurde gleich dem der Tiere, und er mußte bei dem Wild hausen und

fraß Gras wie die Rinder, und sein Leib lag unter dem Tau des

Himmels und wurde naß, bis er lernte, daß Gott der Höchste Gewalt

hat über die Königreiche der Menschen und sie gibt, wem er will.

Kap 4,29

5:22 Aber du, Belsazar, sein Sohn, hast dein Herz nicht gedemütigt,

obwohl du das alles wußtest,

5:23 sondern hast dich gegen den Herrn des Himmels erhoben, und die

Gefäße seines Hauses hat man vor dich bringen müssen, und du, deine

Mächtigen, deine Frauen und deine Nebenfrauen, ihr habt daraus

getrunken; dazu hast du die silbernen, goldenen, ehernen, eisernen,

hölzernen, steinernen Götter gelobt, die weder sehen noch hören noch

fühlen können. Den Gott aber, der deinen Odem und alle deine Wege in

seiner Hand hat, hast du nicht verehrt.

5:24 Darum wurde von ihm diese Hand gesandt und diese Schrift

geschrieben.

5:25 So aber lautet die Schrift, die dort geschrieben steht: Mene mene

tekel u-parsin.
(25-28) Jes 47,11

5:26 Und sie bedeutet dies: Mene, das ist, Gott hat dein Königtum gezählt

und beendet.

5:27 Tekel, das ist, man hat dich auf der Waage gewogen und zu leicht

befunden.

5:28 Peres, das ist, dein Reich ist zerteilt und den Medern und Persern

gegeben.

5:29 Da befahl Belsazar, daß man Daniel mit Purpur kleiden sollte und ihm

eine goldene Kette um den Hals geben; und er ließ von ihm verkünden,

daß er der Dritte im Königreich sei.
Kap 2,48; 1. Mose 41,42-43

5:30 Aber in derselben Nacht wurde Belsazar, der König der Chaldäer,

getötet.
Daniel in der Löwengrube

6:1 Und Darius aus Medien übernahm das Reich, als er zweiundsechzig

Jahre alt war.
Kap 9,1; Jes 13,17

Abweichende Verszählung statt 6,1-29: 5,31 - 6,28.

6:2 Und es gefiel Darius, über das ganze Königreich hundertundzwanzig

Statthalter zu setzen.

6:3 Über sie setzte er drei Fürsten, von denen einer Daniel war. Ihnen

sollten die Statthalter Rechenschaft ablegen, damit der König der

Mühe enthoben wäre.

6:4 Daniel aber übertraf alle Fürsten und Statthalter, denn es war ein

überragender Geist in ihm. Darum dachte der König daran, ihn über

das ganze Königreich zu setzen.
Kap 5,12

6:5 Da trachteten die Fürsten und Statthalter danach, an Daniel etwas zu

finden, das gegen das Königreich gerichtet wäre. Aber sie konnten

keinen Grund zur Anklage und kein Vergehen finden; denn er war treu,

so daß man keine Schuld und kein Vergehen bei ihm finden konnte.

6:6 Da sprachen die Männer: Wir werden keinen Grund zur Anklage gegen

Daniel finden, es sei denn wegen seiner Gottesverehrung.

6:7 Da kamen die Fürsten und Statthalter eilends vor den König gelaufen

und sprachen zu ihm: Der König Darius lebe ewig!

6:8 Es haben die Fürsten des Königreichs, die Würdenträger, die

Statthalter, die Räte und Befehlshaber alle gedacht, es solle ein

königlicher Befehl gegeben und ein strenges Gebot erlassen werden,

daß jeder, der in dreißig Tagen etwas bitten wird von irgendeinem

Gott oder Menschen außer von dir, dem König, allein, zu den Löwen in

die Grube geworfen werden soll.

6:9 Darum, o König, wollest du ein solches Gebot ausgehen lassen und ein

Schreiben aufsetzen, das nicht wieder geändert werden darf nach dem

Gesetz der Meder und Perser, das unaufhebbar ist.
Est 1,19; 8,8

6:10 So ließ der König Darius das Schreiben und das Gebot aufsetzen.

6:11 Als nun Daniel erfuhr, daß ein solches Gebot ergangen war, ging er

hinein in sein Haus. Er hatte aber an seinem Obergemach offene

Fenster nach Jerusalem, und er fiel dreimal am Tag auf seine Knie,

betete, lobte und dankte seinem Gott, wie er es auch vorher zu tun

pflegte.
1. Kön 8,48

6:12 Da kamen jene Männer eilends gelaufen und fanden Daniel, wie er

betete und flehte vor seinem Gott.

6:13 Da traten sie vor den König und redeten mit ihm über das königliche

Gebot: O König, hast du nicht ein Gebot erlassen, daß jeder, der in

dreißig Tagen etwas bitten würde von irgendeinem Gott oder Menschen

außer von dir, dem König, allein, zu den Löwen in die Grube geworfen

werden solle? Der König antwortete und sprach: Das ist wahr, und das

Gesetz der Meder und Perser kann niemand aufheben.

Kap 3,10

6:14 Sie antworteten und sprachen vor dem König: Daniel, einer der

Gefangenen aus Juda, der achtet weder dich noch dein Gebot, das du

erlassen hast; denn er betet dreimal am Tage.

6:15 Als der König das hörte, wurde er sehr betrübt und war darauf

bedacht, Daniel die Freiheit zu erhalten, und mühte sich, bis die

Sonne unterging, ihn zu erretten.

6:16 Aber die Männer kamen wieder zum König gelaufen und sprachen zu ihm:

Du weißt doch, König, es ist das Gesetz der Meder und Perser, daß

alle Gebote und Befehle, die der König beschlossen hat, unverändert

bleiben sollen.

6:17 Da befahl der König, Daniel herzubringen. Und sie warfen ihn zu den

Löwen in die Grube. Der König aber sprach zu Daniel: Dein Gott, dem

du ohne Unterlaß dienst, der helfe dir!
Kap 3,15

6:18 Und sie brachten einen Stein, den legten sie vor die Öffnung der

Grube; den versiegelte der König mit seinem eigenen Ring und mit dem

Ringe seiner Mächtigen, damit nichts anderes mit Daniel geschähe.

6:19 Und der König ging weg in seinen Palast und fastete die Nacht über

und ließ kein Essen vor sich bringen und konnte auch nicht schlafen.

6:20 Früh am Morgen, als der Tag anbrach, stand der König auf und ging

eilends zur Grube, wo die Löwen waren.

6:21 Und als er zur Grube kam, rief er Daniel mit angstvoller Stimme. Und

der König sprach zu Daniel: Daniel, du Knecht des lebendigen

Gottes, hat dich dein Gott, dem du ohne Unterlaß dienst, auch

erretten können von den Löwen?
Kap 3,17

6:22 Daniel aber redete mit dem König: Der König lebe ewig!

6:23 Mein Gott hat seinen Engel gesandt, der den Löwen den Rachen

zugehalten hat, so daß sie mir kein Leid antun konnten; denn vor ihm

bin ich unschuldig, und auch gegen dich, mein König, habe ich nichts

Böses getan.
Kap 3,28; Ps 22,22; Hebr 11,33

6:24 Da wurde der König sehr froh und ließ Daniel aus der Grube

herausziehen. Und sie zogen Daniel aus der Grube heraus, und man

fand keine Verletzung an ihm; denn er hatte seinem Gott vertraut.

6:25 Da ließ der König die Männer, die Daniel verklagt hatten, holen und

zu den Löwen in die Grube werfen samt ihren Kindern und Frauen. Und

ehe sie den Boden erreichten, ergriffen die Löwen sie und zermalmten

alle ihre Knochen.

6:26 Da ließ der König Darius allen Völkern und Leuten aus so vielen

verschiedenen Sprachen auf der ganzen Erde schreiben: Viel Friede

zuvor!

6:27 Das ist mein Befehl, daß man in meinem ganzen Königreich den Gott

Daniels fürchten und sich vor ihm scheuen soll. Denn er ist der

lebendige Gott, der ewig bleibt, und sein Reich ist unvergänglich,

und seine Herrschaft hat kein Ende.
Kap 3,33

6:28 Er ist ein Retter und Nothelfer, und er tut Zeichen und Wunder im

Himmel und auf Erden. Der hat Daniel von den Löwen errettet.

6:29 Und Daniel hatte große Macht im Königreich des Darius und auch im

Königreich des Kyrus von Persien.
Kap 1,21

Daniels Gesicht von den vier Tieren und dem Menschensohn

(vgl. Kap 2,1-49)

7:1 Im ersten Jahr Belsazars, des Königs von Bábel, hatte Daniel einen

Traum und Gesichte auf seinem Bett; und er schrieb den Traum auf,

und dies ist sein Inhalt:
Kap 5,1

7:2 Ich, Daniel, sah ein Gesicht in der Nacht, und siehe, die vier Winde

unter dem Himmel wühlten das große Meer auf.

7:3 Und vier große Tiere stiegen herauf aus dem Meer, ein jedes anders

als das andere.
(3-7) Offb 13,1-2

7:4 Das erste war wie ein Löwe und hatte Flügel wie ein Adler. Ich sah,

wie ihm die Flügel genommen wurden. Und es wurde von der Erde

aufgehoben und auf zwei Füße gestellt wie ein Mensch, und es wurde

ihm ein menschliches Herz gegeben.

7:5 Und siehe, ein anderes Tier, das zweite, war gleich einem Bären und

war auf der einen Seite aufgerichtet und hatte in seinem Maul

zwischen seinen Zähnen drei Rippen. Und man sprach zu ihm: Steh auf

und friß viel Fleisch!

7:6 Danach sah ich, und siehe, ein anderes Tier, gleich einem Panther,

das hatte vier Flügel wie ein Vogel auf seinem Rücken, und das Tier

hatte vier Köpfe, und ihm wurde große Macht gegeben.

7:7 Danach sah ich in diesem Gesicht in der Nacht, und siehe, ein

viertes Tier war furchtbar und schrecklich und sehr stark und hatte

große eiserne Zähne, fraß um sich und zermalmte, und was übrigblieb,

zertrat es mit seinen Füßen. Es war auch ganz anders als die vorigen

Tiere und hatte zehn Hörner.

7:8 Als ich aber auf die Hörner achtgab, siehe, da brach ein anderes

kleines Horn zwischen ihnen hervor, vor dem drei der vorigen Hörner

ausgerissen wurden. Und siehe, das Horn hatte Augen wie

Menschenaugen und ein Maul; das redete große Dinge.

Kap 11,36

7:9 Ich sah, wie Throne aufgestellt wurden, und einer, der uralt war,

setzte sich. Sein Kleid war weiß wie Schnee und das Haar auf seinem

Haupt rein wie Wolle; Feuerflammen waren sein Thron und dessen Räder

loderndes Feuer.
Hes 1,26; Offb 4,2; Ps 90,2

7:10 Und von ihm ging aus ein langer feuriger Strahl. Tausendmal

Tausende dienten ihm, und zehntausendmal Zehntausende standen vor

ihm. Das Gericht wurde gehalten, und die Bücher wurden aufgetan.

Offb 5,11; Ps 69,29; Offb 20,12

7:11 Ich merkte auf um der großen Reden willen, die das Horn redete, und

ich sah, wie das Tier getötet wurde und sein Leib umkam und ins

Feuer geworfen wurde.
Offb 19,20

7:12 Und mit der Macht der andern Tiere war es auch aus; denn es war

ihnen Zeit und Stunde bestimmt, wie lang ein jedes leben sollte.

Kap 2,21

7:13 Ich sah in diesem Gesicht in der Nacht, und siehe, es kam einer mit

den Wolken des Himmels wie eines Menschen Sohn und gelangte zu dem,

der uralt war, und wurde vor ihn gebracht.
Lk 21,27; Offb 1,13; 14,14

7:14 Der gab ihm Macht, Ehre und Reich, daß ihm alle Völker und Leute aus

so vielen verschiedenen Sprachen dienen sollten. Seine Macht ist

ewig und vergeht nicht, und sein Reich hat kein Ende.

7:15 Ich, Daniel, war entsetzt, und dies Gesicht erschreckte mich.

7:16 Und ich ging zu einem von denen, die dastanden, und bat ihn, daß er

mir über das alles Genaueres berichtete. Und er redete mit mir und

sagte mir, was es bedeutete.

7:17 Diese vier großen Tiere sind vier Königreiche, die auf Erden kommen

werden.

7:18 Aber die Heiligen des Höchsten werden das Reich empfangen und

werden's immer und ewig besitzen.

7:19 Danach hätte ich gerne Genaueres gewußt über das vierte Tier, das

ganz anders war als alle andern, ganz furchtbar, mit eisernen Zähnen

und ehernen Klauen, das um sich fraß und zermalmte und mit seinen

Füßen zertrat, was übrigblieb;
Vers 7

7:20 und über die zehn Hörner auf seinem Haupt und über das andere Horn,

das hervorbrach, vor dem drei ausfielen; und es hatte Augen und ein

Maul, das große Dinge redete, und war größer als die Hörner, die

neben ihm waren.

7:21 Und ich sah das Horn kämpfen gegen die Heiligen, und es behielt den

Sieg über sie,
Offb 13,7

7:22 bis der kam, der uralt war, und Recht schaffte den Heiligen des

Höchsten und bis die Zeit kam, daß die Heiligen das Reich empfingen.

7:23 Er sprach: Das vierte Tier wird das vierte Königreich auf Erden

sein; das wird ganz anders sein als alle andern Königreiche; es wird

alle Länder fressen, zertreten und zermalmen.

7:24 Die zehn Hörner bedeuten zehn Könige, die aus diesem Königreich

hervorgehen werden. Nach ihnen aber wird ein anderer aufkommen, der

wird ganz anders sein als die vorigen und wird drei Könige stürzen.

Offb 17,12

7:25 Er wird den Höchsten lästern und die Heiligen des Höchsten

vernichten und wird sich unterstehen, Festzeiten und Gesetz zu

ändern. Sie werden in seine Hand gegeben werden eine Zeit und zwei

Zeiten und eine halbe Zeit.
Offb 13,5-6; Kap 12,7

7:26 Danach wird das Gericht gehalten werden; dann wird ihm seine Macht

genommen und ganz und gar vernichtet werden.

7:27 Aber das Reich und die Macht und die Gewalt über die Königreiche

unter dem ganzen Himmel wird dem Volk der Heiligen des Höchsten

gegeben werden, dessen Reich ewig ist, und alle Mächte werden ihm

dienen und gehorchen.

7:28 Das war das Ende der Rede. Aber ich, Daniel, wurde sehr beunruhigt

in meinen Gedanken, und jede Farbe war aus meinem Antlitz gewichen;

doch behielt ich die Rede in meinem Herzen.
Kap 8,18; 10,8; 10,16-18
Daniels Gesicht vom Widder und Ziegenbock

8:1 Im dritten Jahr der Herrschaft des Königs Belsazar erschien mir,

Daniel, ein Gesicht, nach jenem, das mir zuerst erschienen war.

Kap 7,1

8:2 Ich hatte ein Gesicht, und während meines Gesichtes war ich in der

Festung Susa im Lande Elam, am Fluß Ulai.

8:3 Und ich hob meine Augen auf und sah, und siehe, ein Widder stand vor

dem Fluß, der hatte zwei hohe Hörner, doch eins höher als das

andere, und das höhere war später hervorgewachsen.

8:4 Ich sah, daß der Widder mit den Hörnern stieß nach Westen, nach

Norden und nach Süden hin. Und kein Tier konnte vor ihm bestehen und

vor seiner Gewalt errettet werden, sondern er tat, was er wollte,

und wurde groß.
Vers 20

8:5 Und indem ich darauf achthatte, siehe, da kam ein Ziegenbock vom

Westen her über die ganze Erde, ohne den Boden zu berühren, und der

Bock hatte ein ansehnliches Horn zwischen seinen Augen.

Vers 21

8:6 Und er kam bis zu dem Widder, der zwei Hörner hatte, den ich vor dem

Fluß stehen sah, und er lief in gewaltigem Zorn auf ihn zu.

8:7 Und ich sah, daß er nahe an den Widder herankam, und voller Grimm

stieß er den Widder und zerbrach ihm seine beiden Hörner. Und der

Widder hatte keine Kraft, daß er vor ihm hätte bestehen können,

sondern der Bock warf ihn zu Boden und zertrat ihn, und niemand

konnte den Widder von seiner Gewalt erretten.

8:8 Und der Ziegenbock wurde sehr groß. Und als er am stärksten geworden

war, zerbrach das große Horn, und es wuchsen an seiner Stelle vier

andere Hörner nach den vier Winden des Himmels hin.

Kap 11,4

8:9 Und aus einem von ihnen wuchs ein kleines Horn; das wurde sehr groß

nach Süden, nach Osten und nach dem herrlichen Land hin.

Kap 7,8

8:10 Und es wuchs bis an das Heer des Himmels und warf einige von dem

Heer und von den Sternen zur Erde und zertrat sie.

8:11 Ja, es wuchs bis zum Fürsten des Heeres und nahm ihm das tägliche

Opfer weg und verwüstete die Wohnung seines Heiligtums.

Kap 9,27

8:12 Und es wurde Frevel an dem täglichen Opfer verübt, und das Horn warf

die Wahrheit zu Boden. Und was es tat, gelang ihm.

8:13 Ich hörte aber einen Heiligen reden, und ein anderer Heiliger sprach

zu dem, der da redete: Wie lange gilt dies Gesicht vom täglichen

Opfer und vom verwüstenden Frevel und vom Heiligtum, das zertreten

wird?

8:14 Und er antwortete mir: Bis zweitausenddreihundert Abende und Morgen

vergangen sind; dann wird das Heiligtum wieder geweiht werden.

8:15 Und als ich, Daniel, dies Gesicht sah und es gerne verstanden hätte,

siehe, da stand einer vor mir, der aussah wie ein Mann,

8:16 und ich hörte eine Menschenstimme mitten über dem Ulai rufen und

sprechen: Gabriel, lege diesem das Gesicht aus, damit er's

versteht.
Vers 2; Kap 9,21; Lk 1,19; 1,26

8:17 Und Gabriel trat nahe zu mir. Ich erschrak aber, als er kam, und

fiel auf mein Angesicht. Er aber sprach zu mir: Merk auf, du

Menschenkind! Denn dies Gesicht geht auf die Zeit des Endes.

Offb 10,6

8:18 Und als er mit mir redete, sank ich in Ohnmacht zur Erde auf mein

Angesicht. Er aber rührte mich an und richtete mich auf, so daß ich

wieder stand.

8:19 Und er sprach: Siehe, ich will dir kundtun, wie es gehen wird zur

letzten Zeit des Zorns; denn auf die Zeit des Endes geht das

Gesicht.

8:20 Der Widder mit den beiden Hörnern, den du gesehen hast, bedeutet die

Könige von Medien und Persien.

8:21 Der Ziegenbock aber ist der König von Griechenland. Das große Horn

zwischen seinen Augen ist der erste König.
Kap 11,3

8:22 Daß aber vier an seiner Stelle wuchsen, nachdem es zerbrochen war,

bedeutet, daß vier Königreiche aus seinem Volk entstehen werden,

aber nicht so mächtig wie er.

8:23 Aber gegen Ende ihrer Herrschaft, wenn die Frevler überhandnehmen,

wird aufkommen ein frecher und verschlagener König.

(23 und 24) Kap 11,21

8:24 Der wird mächtig sein, doch nicht so mächtig wie sie. Er wird

ungeheures Unheil anrichten, und es wird ihm gelingen, was er tut.

Er wird die Starken vernichten. Und gegen das heilige Volk

8:25 richtet sich sein Sinnen, und es wird ihm durch Betrug gelingen, und

er wird überheblich werden, und unerwartet wird er viele verderben

und wird sich auflehnen gegen den Fürsten aller Fürsten; aber er

wird zerbrochen werden ohne Zutun von Menschenhand.

8:26 Dies Gesicht von den Abenden und Morgen, das dir hiermit kundgetan

ist, das ist wahr; aber du sollst das Gesicht geheimhalten; denn es

ist noch eine lange Zeit bis dahin.
Kap 12,4

8:27 Und ich, Daniel, war erschöpft und lag einige Tage krank. Danach

stand ich auf und verrichtete meinen Dienst beim König. Und ich

wunderte mich über das Gesicht, und niemand konnte es mir auslegen.

Daniels Bußgebet und das Geheimnis der siebzig Jahre

9:1 Im ersten Jahr des Darius, des Sohnes des Ahasveros, aus dem Stamm

der Meder, der über das Reich der Chaldäer König wurde,

Kap 6,1
Griechisch: Xerxes.

9:2 in diesem ersten Jahr seiner Herrschaft achtete ich, Daniel, in den

Büchern auf die Zahl der Jahre, von denen der HERR geredet hatte zum

Propheten Jeremia, daß nämlich Jerusalem siebzig Jahre wüst liegen

sollte.
Jer 25,11-12; 29,10

9:3 Und ich kehrte mich zu Gott, dem Herrn, um zu beten und zu flehen

unter Fasten und in Sack und Asche.

9:4 Ich betete aber zu dem HERRN, meinem Gott, und bekannte und sprach:

Ach, Herr, du großer und heiliger Gott, der du Bund und Gnade

bewahrst denen, die dich lieben und deine Gebote halten!

(4-19) Jer 14,7; 5. Mose 7,9; Neh 1,5

9:5 Wir haben gesündigt, Unrecht getan, sind gottlos gewesen und

abtrünnig geworden; wir sind von deinen Geboten und Rechten

abgewichen.

9:6 Wir gehorchten nicht deinen Knechten, den Propheten, die in deinem

Namen zu unsern Königen, Fürsten, Vätern und zu allem Volk des

Landes redeten.

9:7 Du, Herr, bist gerecht, wir aber müssen uns alle heute schämen, die

von Juda und von Jerusalem und vom ganzen Israel, die, die nahe

sind, und die zerstreut sind in allen Ländern, wohin du sie

verstoßen hast um ihrer Missetat willen, die sie an dir begangen

haben.

9:8 Ja, HERR, wir, unsre Könige, unsre Fürsten und unsre Väter müssen

uns schämen, daß wir uns an dir versündigt haben.
Esr 9,7; Jes 43,27

9:9 Bei dir aber, Herr, unser Gott, ist Barmherzigkeit und Vergebung.

Denn wir sind abtrünnig geworden
Ps 130,4

9:10 und gehorchten nicht der Stimme des HERRN, unseres Gottes, und

wandelten nicht in seinem Gesetz, das er uns vorlegte durch seine

Knechte, die Propheten;

9:11 sondern ganz Israel übertrat dein Gesetz, und sie wichen ab und

gehorchten deiner Stimme nicht. Darum trifft uns auch der Fluch,

den er geschworen hat und der geschrieben steht im Gesetz des Mose,

des Knechtes Gottes, weil wir an ihm gesündigt haben.

3. Mose 26,14-39; 5. Mose 28,15-68

9:12 Und Gott hat seine Worte gehalten, die er geredet hat gegen uns und

unsere Richter, die uns richten sollten, daß er ein so großes

Unglück über uns hat kommen lassen; denn unter dem ganzen Himmel ist

derartiges nicht geschehen wie in Jerusalem.

9:13 Wie es geschrieben steht im Gesetz des Mose, so ist all dies große

Unglück über uns gekommen. Aber wir beteten auch nicht vor dem

HERRN, unserm Gott, so daß wir uns von unsern Sünden bekehrt und auf

deine Wahrheit geachtet hätten.

9:14 Darum ist der HERR auch bedacht gewesen auf dies Unglück und hat's

über uns kommen lassen. Denn der HERR, unser Gott, ist gerecht in

allen seinen Werken, die er tut; aber wir gehorchten seiner Stimme

nicht.

9:15 Und nun, Herr, unser Gott, der du dein Volk aus Ägyptenland geführt

hast mit starker Hand und hast dir einen Namen gemacht, so wie es

heute ist: wir haben gesündigt, wir sind gottlos gewesen.

9:16 Ach Herr, um aller deiner Gerechtigkeit willen wende ab deinen Zorn

und Grimm von deiner Stadt Jerusalem und deinem heiligen Berg. Denn

wegen unserer Sünden und wegen der Missetaten unserer Väter trägt

Jerusalem und dein Volk Schmach bei allen, die um uns her wohnen.

9:17 Und nun, unser Gott, höre das Gebet deines Knechtes und sein Flehen.

Laß leuchten dein Antlitz über dein zerstörtes Heiligtum um

deinetwillen, Herr!

9:18 Neige dein Ohr, mein Gott, und höre, tu deine Augen auf und sieh an

unsere Trümmer und die Stadt, die nach deinem Namen genannt ist.

Denn wir liegen vor dir mit unserm Gebet und vertrauen nicht auf

unsre Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit.

9:19 Ach Herr, höre! Ach Herr, sei gnädig! Ach Herr, merk auf! Tu es und

säume nicht - um deinetwillen, mein Gott! Denn deine Stadt und dein

Volk ist nach deinem Namen genannt.
Jer 14,9

9:20 Als ich noch so redete und betete und meine und meines Volkes Israel

Sünde bekannte und mit meinem Gebet für den heiligen Berg meines

Gottes vor dem HERRN, meinem Gott, lag,

9:21 eben als ich noch so redete in meinem Gebet, da flog der Mann

Gabriel, den ich zuvor im Gesicht gesehen hatte, um die Zeit des

Abendopfers dicht an mich heran.
Kap 8,16

9:22 Und er unterwies mich und redete mit mir und sprach: Daniel, jetzt

bin ich ausgegangen, um dir zum rechten Verständnis zu verhelfen.

9:23 Denn als du anfingst zu beten, erging ein Wort, und ich komme, um

dir's kundzutun; denn du bist von Gott geliebt. So merke nun auf das

Wort, damit du das Gesicht verstehst.

9:24 Siebzig Wochen sind verhängt über dein Volk und über deine heilige

Stadt; dann wird dem Frevel ein Ende gemacht und die Sünde abgetan

und die Schuld gesühnt, und es wird ewige Gerechtigkeit gebracht und

Gesicht und Weissagung erfüllt und das Allerheiligste gesalbt

werden.

Gemeint sind Jahrwochen; jede umfaßt sieben Jahre.

9:25 So wisse nun und gib acht: Von der Zeit an, als das Wort erging,

Jerusalem werde wiederaufgebaut werden, bis ein Gesalbter, ein

Fürst, kommt, sind es sieben Wochen; und zweiundsechzig Wochen lang

wird es wieder aufgebaut sein mit Plätzen und Gräben, wiewohl in

kummervoller Zeit.

9:26 Und nach den zweiundsechzig Wochen wird ein Gesalbter ausgerottet

werden und nicht mehr sein. Und das Volk eines Fürsten wird kommen

und die Stadt und das Heiligtum zerstören, aber dann kommt das Ende

durch eine Flut, und bis zum Ende wird es Krieg geben und

Verwüstung, die längst beschlossen ist.
Jes 28,22; Lk 21,23-24

9:27 Er wird aber vielen den Bund schwermachen eine Woche lang. Und in

der Mitte der Woche wird er Schlachtopfer und Speisopfer abschaffen.

Und im Heiligtum wird stehen ein Greuelbild, das Verwüstung

anrichtet, bis das Verderben, das beschlossen ist, sich über die

Verwüstung ergießen wird.
Kap 8,11; 11,31; 12,11; Mt 24,15; Jes 10,22-23

Vorbereitung und Empfang einer letzten Offenbarung

und Versiegelung des Buches

10:1 Im dritten Jahr des Königs Kyrus von Persien wurde dem Daniel, der

Beltschazar heißt, etwas offenbart, was gewiß ist und von großen

Dingen handelt. Und er achtete darauf und verstand das Gesicht.

Kap 1,21; Kap 1,7

10:2 Zu der Zeit trauerte ich, Daniel, drei Wochen lang.

10:3 Ich aß keine leckere Speise; Fleisch und Wein kamen nicht in meinen

Mund; und ich salbte mich auch nicht, bis die drei Wochen um waren.

10:4 Und am vierundzwanzigsten Tage des ersten Monats war ich an dem

großen Strom Tigris

10:5 und hob meine Augen auf und sah, und siehe, da stand ein Mann, der

hatte leinene Kleider an und einen goldenen Gürtel um seine Lenden.

(5 und 6) Kap 8,15; 12,6; Hes 9,2; Offb 1,13-15

10:6 Sein Leib war wie ein Türkis, sein Antlitz sah aus wie ein Blitz,

seine Augen wie feurige Fackeln, seine Arme und Füße wie helles,

glattes Kupfer, und seine Rede war wie ein großes Brausen.

Hes 1,27-28

10:7 Aber ich, Daniel, sah dies Gesicht allein, und die Männer, die bei

mir waren, sahen's nicht; doch fiel ein großer Schrecken auf sie, so

daß sie flohen und sich verkrochen.

10:8 Ich blieb allein und sah dies große Gesicht. Es blieb aber keine

Kraft in mir; jede Farbe wich aus meinem Antlitz, und ich hatte

keine Kraft mehr.

10:9 Und ich hörte seine Rede; und während ich sie hörte, sank ich

ohnmächtig auf mein Angesicht zur Erde.

10:10 Und siehe, eine Hand rührte mich an und half mir auf die Knie und

auf die Hände,

10:11 und er sprach zu mir: Daniel, du von Gott Geliebter, merk auf die

Worte, die ich mit dir rede, und richte dich auf; denn ich bin jetzt

zu dir gesandt. Und als er dies mit mir redete, richtete ich mich

zitternd auf.

10:12 Und er sprach zu mir: Fürchte dich nicht, Daniel; denn von dem

ersten Tage an, als du von Herzen begehrtest zu verstehen und

anfingst, dich zu demütigen vor deinem Gott, wurden deine Worte

erhört, und ich wollte kommen um deiner Worte willen.

10:13 Aber der Engelfürst des Königreichs Persien hat mir einundzwanzig

Tage widerstanden; und siehe, Michael, einer der Ersten unter den

Engelfürsten, kam mir zu Hilfe, und ihm überließ ich den Kampf mit

dem Engelfürsten des Königreichs Persien.
Jes 24,21

10:14 Nun aber komme ich, um dir Bericht zu geben, wie es deinem Volk

gehen wird am Ende der Tage; denn das Gesicht geht auf ferne Zeit.

10:15 Und als er das alles mit mir redete, neigte ich mein Angesicht zur

Erde und schwieg still.

10:16 Und siehe, einer, der einem Menschen gleich war, rührte meine

Lippen an. Da tat ich meinen Mund auf und redete und sprach zu dem,

der vor mir stand: Mein Herr, meine Glieder bebten, als ich das

Gesicht hatte, und es war keine Kraft mehr in mir.

Jes 6,7; Jer 1,9

10:17 Wie kann der Knecht meines Herrn mit meinem Herrn reden, da auch

jetzt noch keine Kraft in mir ist und mir der Atem fehlt?

10:18 Da rührte mich abermals der an, der aussah wie ein Mensch, und

stärkte mich
Kap 8,18

10:19 und sprach: Fürchte dich nicht, du von Gott Geliebter! Friede sei

mit dir! Sei getrost, sei getrost! Und als er mit mir redete,

ermannte ich mich und sprach: Mein Herr, rede; denn du hast mich

gestärkt.
Offb 1,17

10:20 Und er sprach: Weißt du, warum ich zu dir gekommen bin? Und jetzt

muß ich wieder hin und mit dem Engelfürsten von Persien kämpfen; und

wenn ich das hinter mich gebracht habe, siehe, dann wird der

Engelfürst von Griechenland kommen.

10:21 - Doch zuvor will ich dir kundtun, was geschrieben ist im Buch der

Wahrheit. - Und es ist keiner, der mir hilft gegen jene, außer eurem

Engelfürsten Michael.

11:1 Und ich stand auch bei ihm im ersten Jahr des Darius des Meders, um

ihm zu helfen und ihn zu stärken.

11:2 Und nun will ich dir kundtun, was gewiß geschehen soll. Siehe, es

werden noch drei Könige in Persien aufstehen, der vierte aber wird

größeren Reichtum haben als alle andern. Und wenn er in seinem

Reichtum am mächtigsten ist, wird er alles gegen das Königreich

Griechenland aufbieten.
Kap 10,21

11:3 Danach wird ein mächtiger König aufstehen und mit großer Macht

herrschen, und was er will, wird er ausrichten.
Kap 8,21

11:4 Aber wenn er emporgekommen ist, wird sein Reich zerbrechen und in

die vier Winde des Himmels zerteilt werden, nicht auf seine

Nachkommen, auch nicht mit solcher Macht, wie er sie hatte; denn

sein Reich wird zerstört und Fremden zuteil werden.

Kap 8,8; 8,22

11:5 Und der König des Südens wird mächtig werden; aber gegen ihn wird

einer seiner Fürsten noch mächtiger werden und herrschen; dessen

Herrschaft wird groß sein.

11:6 Nach einigen Jahren aber werden sie sich miteinander befreunden. Und

die Tochter des Königs des Südens wird kommen zum König des Nordens,

um die Einigkeit zu festigen. Aber sie wird keinen Erfolg haben, und

auch ihr Nachkomme wird nicht bleiben, sondern sie wird preisgegeben

werden samt denen, die sie gebracht haben, und mit dem, der sie

erzeugt hat, und mit dem, der sie zur Frau genommen hat. Zu der Zeit

11:7 wird einer aus ihrem Stamm emporkommen; der wird gegen die

Heeresmacht des Königs des Nordens ziehen und in seine Festung

eindringen und wird an ihnen seine Macht zeigen.

11:8 Auch wird er ihre Götter samt den Bildern und den kostbaren Geräten

aus Silber und Gold wegführen nach Ägypten und einige Jahre von dem

König des Nordens ablassen.

11:9 Aber der wird eindringen in das Reich des Königs des Südens, jedoch

dann wieder in sein Land zurückkehren.

11:10 Aber seine Söhne werden Krieg führen und große Heere

zusammenbringen; und der eine wird kommen und wie eine Flut

heranbrausen und wiederum Krieg führen bis vor seine Festung.

11:11 Dann wird der König des Südens ergrimmen und ausziehen und mit dem

König des Nordens kämpfen. Der wird ein großes Heer zusammenbringen,

aber das Heer wird in die Hand des andern gegeben

11:12 und vernichtet werden. Daraufhin wird sich dessen Herz überheben,

und er wird viele Tausende erschlagen; aber er wird nicht mächtig

bleiben.

11:13 Denn der König des Nordens wird wiederum ein Heer zusammenbringen,

größer als das vorige war; und nach einigen Jahren wird er ausziehen

mit großer Heeresmacht und vielem Troß.

11:14 Und zur selben Zeit werden viele aufstehen gegen den König des

Südens. Auch werden sich Abtrünnige aus deinem Volk erheben und eine

Weissagung erfüllen und werden fallen.

11:15 Und der König des Nordens wird kommen und einen Wall aufschütten und

eine feste Stadt einnehmen. Und die Heere des Südens können's nicht

verhindern, und sein bestes Kriegsvolk kann nicht widerstehen;

11:16 sondern der gegen ihn zieht, wird tun, was ihm gut dünkt, und

niemand wird ihm widerstehen können. Er wird auch in das herrliche

Land kommen, und Verderben ist in seiner Hand.
Kap 8,9

11:17 Und er wird seinen Sinn darauf richten, daß er mit Macht sein ganzes

Königreich bekomme, und sich mit ihm vertragen und wird ihm seine

Tochter zur Frau geben, um ihn zu verderben. Aber es wird ihm nicht

gelingen, und es wird nichts daraus werden.

11:18 Danach wird er sich gegen die Inseln wenden und viele von ihnen

gewinnen. Aber ein Mächtiger wird ihn zwingen, mit Schmähen

aufzuhören, und wird ihm seine Schmähungen heimzahlen.

11:19 Danach wird er sich wenden gegen die Festungen seines eigenen

Landes; er wird straucheln und fallen, daß man ihn nirgends finden

wird.

11:20 Und an seiner Statt wird einer emporkommen, der wird einen Kämmerer

das herrliche Land durchziehen lassen, um Abgaben einzutreiben; doch

nach einigen Jahren wird er umgebracht werden, aber weder öffentlich

noch im Kampf.

11:21 Dann wird an seiner Statt emporkommen ein verächtlicher Mensch, dem

die Ehre des Thrones nicht zugedacht war. Der wird unerwartet kommen

und sich durch Ränke die Herrschaft erschleichen.
Kap 8,23-24

11:22 Und heranflutende Heere werden vor ihm hinweggeschwemmt und

vernichtet werden, dazu auch der Fürst des Bundes.

11:23 Denn nachdem er sich mit ihm angefreundet hat, wird er listig

handeln und heraufziehen und mit wenigen Leuten Macht gewinnen.

11:24 Und unerwartet wird er in die besten Städte des Landes kommen und

wird tun, was weder seine Väter noch seine Vorväter getan haben, und

Raub, Beute und Güter an seine Leute verteilen; er wird nach den

allerfestesten Städten trachten, aber nur für eine befristete Zeit.

11:25 Und er wird seine Macht und seinen Mut gegen den König des Südens

aufbieten mit einem großen Heer. Dann wird der König des Südens sich

aufmachen zum Kampf mit einem großen, mächtigen Heer, aber er wird

nicht bestehen; denn es werden Pläne gegen ihn geschmiedet.

11:26 Und die sein Brot essen, die werden helfen, ihn zu verderben und

sein Heer zu verjagen, so daß viele erschlagen werden.

11:27 Und beide Könige werden darauf bedacht sein, wie sie einander

schaden können, und sie werden an einem Tisch verlogen miteinander

reden. Es wird ihnen aber nicht gelingen, denn das Ende ist noch auf

eine andere Zeit bestimmt.

11:28 Danach wird er wieder heimziehen mit großer Beute und dabei seinen

Sinn richten gegen den heiligen Bund; er wird es ausführen und in

sein Land zurückkehren.

11:29 Und nach einer bestimmten Zeit wird er wieder nach Süden ziehen;

aber es wird beim zweitenmal nicht so sein wie beim erstenmal.

11:30 Denn es werden Schiffe aus Kittim gegen ihn kommen, so daß er

verzagen wird und umkehren muß. Dann wird er gegen den heiligen Bund

ergrimmen und danach handeln und sich denen zuwenden, die den

heiligen Bund verlassen.

11:31 Und seine Heere werden kommen und Heiligtum und Burg entweihen und

das tägliche Opfer abschaffen und das Greuelbild der Verwüstung

aufstellen.
Kap 9,27

11:32 Und er wird mit Ränken alle zum Abfall bringen, die den Bund

übertreten. Aber die vom Volk, die ihren Gott kennen, werden sich

ermannen und danach handeln.

11:33 Und die Verständigen im Volk werden vielen zur Einsicht verhelfen;

darüber werden sie verfolgt werden mit Schwert, Feuer, Gefängnis und

Raub eine Zeitlang.

11:34 Während sie verfolgt werden, wird ihnen eine kleine Hilfe zuteil

werden; aber viele werden sich nicht aufrichtig zu ihnen halten.

11:35 Und einige von den Verständigen werden fallen, damit viele bewährt,

rein und lauter werden für die Zeit des Endes; denn es geht ja um

eine befristete Zeit.

11:36 Und der König wird tun, was er will, und wird sich überheben und

großtun gegen alles, was Gott ist. Und gegen den Gott aller Götter

wird er Ungeheuerliches reden, und es wird ihm gelingen, bis sich

der Zorn ausgewirkt hat; denn es muß geschehen, was beschlossen ist.

2. Thess 2,4; Kap 7,8; 7,25; Offb 13,5-6

11:37 Auch die Götter seiner Väter wird er nicht achten; er wird weder

den Lieblingsgott der Frauen noch einen andern Gott achten; denn er

wird sich über alles erheben.
Hes 8,14

11:38 Dagegen wird er den Gott der Festungen verehren; den Gott, von dem

seine Väter nichts gewußt haben, wird er ehren mit Gold, Silber,

Edelsteinen und Kostbarkeiten.

11:39 Und er wird die starken Festungen dem fremden Gott unterstellen.

Denen, die ihn erwählen, wird er große Ehre antun und sie zu Herren

machen über viele und ihnen Land zum Lohn austeilen.

11:40 Und zur Zeit des Endes wird sich der König des Südens mit ihm

messen, und der König des Nordens wird mit Wagen, Reitern und vielen

Schiffen gegen ihn anstürmen und wird in die Länder einfallen und

sie überschwemmen und überfluten.

11:41 Und er wird in das herrliche Land einfallen, und viele werden

umkommen. Es werden aber seiner Hand entrinnen Edom, Moab und der

Hauptteil der Ammoniter.
Vers 16

11:42 Und er wird seine Hand ausstrecken nach den Ländern, und Ägypten

wird ihm nicht entrinnen,

11:43 sondern er wird Herr werden über die goldenen und silbernen Schätze

und über alle Kostbarkeiten Ägyptens; Libyer und Kuschiter werden

ihm folgen müssen.

11:44 Es werden ihn aber Gerüchte erschrecken aus Osten und Norden, und er

wird mit großem Grimm ausziehen, um viele zu vertilgen und zu

verderben.

11:45 Und er wird seine prächtigen Zelte aufschlagen zwischen dem Meer und

dem herrlichen, heiligen Berg; aber es wird mit ihm ein Ende nehmen,

und niemand wird ihm helfen.

12:1 Zu jener Zeit wird Michael, der große Engelfürst, der für dein Volk

eintritt, sich aufmachen. Denn es wird eine Zeit so großer Trübsal

sein, wie sie nie gewesen ist, seitdem es Menschen gibt, bis zu

jener Zeit. Aber zu jener Zeit wird dein Volk errettet werden, alle,

die im Buch geschrieben stehen.
Kap 10,13; Offb 12,7; Mt 24,21; Kap 7,10

12:2 Und viele, die unter der Erde schlafen liegen, werden aufwachen,

die einen zum ewigen Leben, die andern zu ewiger Schmach und

Schande.
Joh 5,29

12:3 Und die da lehren, werden leuchten wie des Himmels Glanz, und die

viele zur Gerechtigkeit weisen, wie die Sterne immer und ewiglich.

Kap 11,33; Spr 4,18; Mt 13,43

12:4 Und du, Daniel, verbirg diese Worte, und versiegle dies Buch bis

auf die letzte Zeit. Viele werden es dann durchforschen und große

Erkenntnis finden.
Offb 10,4

12:5 Und ich, Daniel, sah, und siehe, es standen zwei andere da, einer an

diesem Ufer des Stroms, der andere an jenem Ufer.

12:6 Und er sprach zu dem Mann in leinenen Kleidern, der über den

Wassern des Stroms stand: Wann sollen denn diese großen Wunder

geschehen?
Kap 10,5

12:7 Und ich hörte den Mann in leinenen Kleidern, der über den Wassern

des Stroms stand. Er hob seine rechte und linke Hand auf gen Himmel

und schwor bei dem, der ewiglich lebt, daß es eine Zeit und zwei

Zeiten und eine halbe Zeit währen soll; und wenn die Zerstreuung des

heiligen Volks ein Ende hat, soll dies alles geschehen.

Kap 7,25; Offb 10,5-6

12:8 Und ich hörte es, aber ich verstand's nicht und sprach: Mein Herr,

was wird das Letzte davon sein?

12:9 Er aber sprach: Geh hin, Daniel; denn es ist verborgen und

versiegelt bis auf die letzte Zeit.

12:10 Viele werden gereinigt, geläutert und geprüft werden, aber die

Gottlosen werden gottlos handeln; alle Gottlosen werden's nicht

verstehen, aber die Verständigen werden's verstehen.

12:11 Und von der Zeit an, da das tägliche Opfer abgeschafft und das

Greuelbild der Verwüstung aufgestellt wird, sind
tausendzweihundertneunzig Tage.
Kap 9,27
12:12 Wohl dem, der da wartet und erreicht
tausenddreihundertfünfunddreißig Tage!

12:13 Du aber, Daniel, geh hin, bis das Ende kommt, und ruhe, bis du

auferstehst zu deinem Erbteil am Ende der Tage!

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