Alexander der Große übergibt das Reich seinen Nachfolgern
1:1 Alexander, der Sohn Philipps, König von Mazedonien, der zuerst über
Griechenland herrschte, ist aus dem Lande Kittim ausgezogen und hat
Darius, den König der Perser und Meder, geschlagen.
Dan 8,5-7; 8,211:2 Er hat viele Kriege geführt, befestigte Städte erobert und die
andern Könige der Erde umgebracht1:3 und ist immer weiter gezogen bis an die Enden der Erde und hat Beute
bei vielen Völkern gemacht; aber die Erde mußte still sein vor ihm.
1:4 Er brachte eine gewaltige Heeresmacht zusammen, und sein Herz wurde
hochmütig.1:5 Denn er hatte alle Länder und Königreiche eingenommen, und sie
mußten ihm Tribut zahlen.1:6 Als er aber krank wurde und merkte, daß er sterben würde,
1:7 rief er seine Fürsten zu sich, die mit ihm von Jugend auf erzogen
worden waren, und teilte sein Reich noch zu seinen Lebzeiten unter
sie auf.1:8 Darauf ist Alexander gestorben, nachdem er zwölf Jahre regiert
hatte.1:9 Dann übernahmen die Fürsten das Reich, jeder in seinem Gebiet,
1:10 machten sich nach seinem Tode zu Königen, und sie und ihre
Nachkommen regierten lange Zeit. Und die Schlechtigkeit nahm immer
mehr zu auf der Erde.1:11 Aus ihnen schoß eine böse Wurzel auf, Antiochus Epiphanes, der in
Rom als Geisel für seinen Vater Antiochus den Großen gewesen war.
Er fing an zu regieren im 137. Jahr der griechischen Herrschaft.
Dan 8,23-24; 2. Makk 4,7; Kap 8,7175 v. Chr. Die seleuzidische Zeitrechnung zählte die Jahre vom
Regierungsantritt des Griechen Seleukus I. im Jahre 312 v. Chr.
(vgl. die Zeittafel im Anhang).1:12 Zu dieser Zeit traten in Israel gottlose Leute auf; die überredeten
viele und sagten: Laßt uns ein Bündnis mit den Heiden ringsum
schließen; denn wir haben viel leiden müssen seit der Zeit, da wir
uns von den Heiden abgesondert haben.1:14 Und einige aus dem Volk entschlossen sich, zum König zu gehen; der
gestattete ihnen, heidnische Lebensweise einzuführen.
(14 und 15) 2. Makk 4,7-151:15 Da richteten sie in Jerusalem eine KampfBahá her, wie sie auch die
Heiden hatten,1:16 stellten künstlich ihre Vorhaut wieder her und fielen vom heiligen
Bund ab, paßten sich den andern Völkern an und gaben sich dazu her,
allen Lastern zu frönen.1:17 Als nun Antiochus seine Herrschaft gefestigt hatte, gedachte er,
auch das Königreich Ägypten an sich zu bringen, damit er über beide
Königreiche herrschte,1:18 und zog nach Ägypten, gut gerüstet mit großem Heer, mit Wagen,
Elefanten, Reitern und vielen Schiffen1:19 und führte Krieg mit Ptolemäus, dem König von Ägypten. Aber
Ptolemäus wandte sich vor ihm zur Flucht, und viele Ägypter sind
umgekommen.1:20 Und Antiochus hat die befestigten Städte in Ägypten eingenommen und
große Beute gemacht.1:21 Als aber Antiochus in Ägypten gesiegt hatte und wieder heimzog im
143. Jahr, zog er hinauf gegen Israel1:22 und kam nach Jerusalem mit einem großen Heer,
1:23 ging frech und ohne Scheu in das Heiligtum und ließ wegnehmen den
goldenen Altar, den Leuchter und alle Geräte, die dazugehören,
den Tisch, auf dem die Schaubrote lagen, die Kannen, die Schalen,
die goldenen Löffel, den Vorhang, die Kronen und den goldenen
Schmuck vorn am Tempel und ließ den Goldüberzug abreißen.
Dan 8,11-12; 2. Mose 30,1-3; 2. Mose 25,31-391:24 Er nahm das Silber und Gold, die kostbaren Gefäße und die
verborgenen Schätze, die er fand, und führte alles mit sich in sein
Land.1:25 Und er ließ viele Leute töten und führte lästerliche Reden.
1:26 Da herrschte überall in ganz Israel großes Herzeleid:
1:27 die Oberen und Ältesten trauerten, die jungen Mädchen und jungen
Männer wurden kraftlos,1:28 die Schönheit der Frauen verfiel, jeder Bräutigam wehklagte, und die
im Brautgemach saßen, trauerten;1:29 und das ganze Land war tief bewegt über die Unterdrückung seiner
Bewohner; und das ganze Haus Jakob war mit Schmach bedeckt.
Antiochus IV. Epiphanes legt eine heidnische Besatzung
in die Burg von Jerusalem1:30 Nach zwei Jahren sandte der König den obersten Steuereinnehmer in
die Städte Judas; der kam mit einer großen Schar Bewaffneter nach
Jerusalem1:31 und redete voll Hinterlist friedliche Worte zu ihnen.
1:32 Als sie ihm nun glaubten, überfiel er die Stadt unversehens, hauste
übel in ihr und brachte viele aus Israel um,1:33 plünderte die Stadt, verbrannte sie und riß die Häuser und Mauern
ringsum nieder.1:34 Die Feinde führten Frauen und Kinder und Vieh weg,
1:35 befestigten die Stadt Davids mit starken Mauern und Türmen, und sie
wurde ihre Burg.1:36 Dann legten sie eine heidnische Besatzung dorthin, gottlose Leute,
deren Zahl immer größer wurde.1:37 Sie brachten Waffen und Nahrung hinein, und was sie aus der Stadt
Jerusalem raubten, schafften sie auf die Burg; damit wurden sie zu
einer ständigen Gefahr.1:38 So entstand eine Bedrohung für das Heiligtum und eine schlimme
Gefahr für Israel.1:39 Sie vergossen viel unschuldiges Blut bei dem Heiligtum und
entheiligten es.1:40 So flohen die Bürger Jerusalems ihretwegen, aber die Fremden blieben
in Jerusalem, so daß die Stadt denen fremd wurde, die in ihr geboren
worden waren, und ihre Kinder sie verließen.1:41 Das Heiligtum wurde öde wie die Wüste, die Feiertage wurden zu
Trauertagen, die Sabbate zur Schmach, und alle ihre Herrlichkeit
wurde zunichte.1:42 So herrlich und hoch Jerusalem einst gewesen war, so verachtet und
elend mußte es jetzt sein.Antiochus IV. Epiphanes befiehlt Maßnahmen gegen den Glauben Israels
(vgl. 2. Makk 6,1-7)1:43 Antiochus ließ ein Gebot an sein ganzes Königreich ausgehen, daß nur
noch ein einziges Volk sein sollte.1:44 Da gaben alle Völker ihre Gesetze auf und willigten in das Wort des
Königs Antiochus ein.1:45 Und auch viele aus Israel willigten ein und opferten den Götzen und
entheiligten den Sabbat.1:46 Antiochus sandte auch Briefe nach Jerusalem und in alle Städte
Judas; in ihnen gebot er, daß sie die Gebräuche der Heiden annehmen,
1:47 die Brandopfer, Speisopfer und Sündopfer im Heiligtum einstellen,
5. Mose 12,1-71:49 das Heiligtum und das heilige Volk Israel entheiligen,
3. Mose 19,21:50 Altäre, Tempel und Götzenbilder errichten, Schweinefleisch und
andere unreine Tiere opfern sollten.1:51 Auch die Beschneidung verbot er und gebot, die Leute an alle
Unreinheiten und heidnischen Bräuche zu gewöhnen, damit sie Gottes
Gesetz vergessen und seine Rechtsordnungen abschaffen sollten.
3. Mose 12,31:52 Und wer dem König Antiochus nicht gehorsam sein würde, den sollte
man töten.1:53 Dies Gebot ließ er ausgehen durch sein ganzes Königreich und setzte
Amtleute ein, die das ganze Volk zwingen sollten, dies zu halten.
1:54 Die befahlen den Städten Judas zu opfern.1:55 Viele aus dem Volk schlossen sich denen an, die Gottes Gesetz
verlassen hatten.1:56 Lauter gottlosen Frevel trieben sie im Lande und verjagten das Volk
Israel, so daß es sich an verborgenen Fluchtorten verstecken mußte.
Hebr 11,38Antiochus IV. Epiphanes bringt Israel in große Not
1:57 Im 145. Jahr, am fünfzehnten Tage des Monats Kislew, ließ König
Antiochus das Greuelbild der Verwüstung auf Gottes Altar setzen
und in allen Städten Judas Altäre errichten,Dezember 168 v. Chr. Vgl. Sach- und Worterklärungen zu
»Greuelbild«.1:58 damit man öffentlich auf dem Markt und jeder vor seinem Haus
räucherte und opferte;1:59 auch ließ er die Bücher des Gesetzes Gottes zerreißen und verbrennen
1:60 und alle, bei denen man die Bücher des Bundes Gottes fand, und alle,
die Gottes Gesetz hielten, totschlagen.1:61 So ließen sie Monat für Monat ihre Kraft an den Israeliten aus, die
in den Städten entdeckt wurden.1:62 Am fünfundzwanzigsten Tage des Monats opferten sie auf dem Altar,
der auf dem Altar des Herrn stand.1:63 Die Frauen, die ihre Söhne hatten beschneiden lassen, wurden
getötet, wie Antiochus befohlen hatte;1:64 man hängte ihnen die Knäblein an den Hals überall in ihren Häusern
und tötete auch die, die sie beschnitten hatten.1:65 Aber viele vom Volk Israel blieben standhaft und wollten nichts
Unreines essen1:66 und ließen sich lieber töten, als sich durch Speisen unrein zu
machen,1:67 und wollten nicht vom heiligen Gesetz Gottes abfallen; darum wurden
sie umgebracht.2:1 Zu dieser Zeit trat der Priester Mattatias auf, der Sohn des
Johannes, des Sohns Simeons, aus dem Geschlecht Jojaribs von
Jerusalem; der wohnte in Modeïn2:2 und hatte fünf Söhne: Johannes mit dem Zunamen Gaddi,
2:3 Simon mit dem Zunamen Tassi,2:5 Eleasar mit dem Zunamen Awaran und Jonatan mit dem Zunamen Aphus.
2:6 Die sahen das schreckliche Elend in Juda und Jerusalem.
2:7 Und Mattatias klagte: Ach, daß ich dazu geboren bin, die Zerstörung
meines Volks und der heiligen Stadt mit ansehen zu müssen; ich aber
muß stillsitzen und die Feinde ihren Mutwillen treiben lassen!
2:8 Das Heiligtum ist in die Hände der Fremden gekommen, und der Tempel
Gottes ist wie ein Mensch, dem die Ehre genommen ist.
2:9 Seine kostbaren Geräte hat man weggeführt. Die Kinder sind auf den
Gassen erschlagen, und die junge Mannschaft ist von den Feinden
erstochen worden.2:10 Welches Volk hat uns nicht unterjocht, und wer hat unser Land nicht
ausgeplündert?2:11 Alle seine Herrlichkeit ist weg. Es war eine Königin, nun ist's
eine Magd.2:12 Siehe, unser Heiligtum, unser Ruhm und Preis, ist verwüstet! Die
Heiden haben's entweiht.2:14 Und Mattatias zerriß seine Kleider, er und seine Söhne, und zogen
Säcke an und trauerten sehr.2:15 Als nun die Abgesandten des Antiochus auch in die Stadt Modeïn
kamen, um sie zu drängen, von Gottes Gesetz abzufallen und zu opfern
und zu räuchern,2:16 da fielen ihnen viele vom Volk Israel zu. Aber Mattatias und seine
Söhne blieben standhaft.2:17 Da sagten die Abgesandten des Antiochus zu Mattatias: Du bist der
Vornehmste und Angesehenste in dieser Stadt und hast viele Söhne und
eine große Verwandtschaft.2:18 Darum tritt du zuerst hin und tu, was der König befohlen hat, wie
alle Völker getan haben und die Männer von Juda und die, die noch in
Jerusalem sind; so werden du und deine Söhne zu den Freunden des
Königs gezählt werden und Gold und Silber und große Gaben bekommen.
2. Makk 7,242:19 Da sagte Mattatias frei heraus: Wenn auch alle Völker dem König
Antiochus gehorsam wären und alle von dem Glauben ihrer Väter
abfielen und in das Gebot des Königs einwilligten,
(19 und 20) Jos 24,152:20 so wollen doch ich und meine Söhne und Brüder nicht vom Gesetz
unsrer Väter abfallen.2:21 Davor bewahre uns Gott! Das wäre für uns nicht gut, daß wir von
Gottes Gesetz und Recht abfielen.2:22 Wir wollen nicht in den Befehl des Antiochus einwilligen und wollen
nicht opfern und von unserm Gesetz abfallen und damit einen andern
Weg einschlagen.2:23 Als er das gesagt hatte, trat ein Jude hin vor aller Augen, um den
Götzen zu opfern auf dem Altar in Modeïn, wie der König befohlen
hatte.2:24 Das sah Mattatias, und es ging ihm durchs Herz, und er entbrannte
voll Eifer für das Gesetz,2:25 und er lief hinzu und tötete am Altar den Juden und auch den Mann,
den der König Antiochus gesandt hatte, um zum Opfern zu zwingen, und
warf den Altar um.2:26 So trat er voll Eifer für das Gesetz ein wie Pinhas, als er Simri
tötete, den Sohn Salus.2:27 Und Mattatias schrie laut: Wer voll Eifer für das Gesetz eintritt
und den Bund halten will, der ziehe mit mir aus der Stadt!
2. Mose 32,262:28 So flohen er und seine Söhne aufs Gebirge und verließen alles, was
sie in der Stadt besaßen.2:29 Und viele, die nach Recht und Gerechtigkeit verlangten, zogen in die
Wüste hinaus2:30 und blieben dort mit Frauen und Kindern und ihrem Vieh; denn die
Unterdrückung war ihnen allzu schwer geworden.Die Aufständischen beschließen, auch am Sabbat zu kämpfen
2:31 Als aber den Amtleuten des Königs und seinem Kriegsvolk in der Stadt
Davids in Jerusalem gemeldet wurde, daß einige sich dem Befehl des
Königs widersetzt hatten und hinabgezogen waren, um sich heimlich in
der Wüste zu verstecken, und daß viel Volk ihnen nachgezogen war,
2:32 da zogen sie eilends hinter ihnen her und schickten sich an, sie am
Sabbat zu überfallen,2:33 und ließen ihnen sagen: Wollt ihr noch nicht gehorsam sein? Kommt
heraus und tut, was der König befohlen hat, so werdet ihr am Leben
bleiben.2:34 Darauf antworteten sie: Wir wollen nicht herauskommen, auch den
Sabbat nicht entheiligen, wie der König befiehlt.2:36 aber sie wehrten sich nicht, verschanzten auch die Höhlen nicht
2:37 und sagten: Wir alle wollen lieber schuldlos sterben; Himmel und
Erde werden Zeuge sein, daß ihr uns mit Gewalt und Unrecht umbringt.
2:38 So wurden sie am Sabbat überfallen und sie und ihre Frauen und
Kinder samt dem Vieh umgebracht, an die tausend Personen.
2:39 Als Mattatias und seine Freunde das hörten, hielten sie die
Totenklage über sie2:40 und sagten zueinander: Wenn wir alle wie unsre Brüder tun und uns
nicht gegen die Heiden wehren, um unser Leben und das Gesetz zu
retten, so haben sie uns bald von der Erde vertilgt.
2:41 Und am selben Tag beschlossen sie: Wenn man uns am Sabbat angreift,
so wollen wir uns wehren, damit wir nicht alle umkommen, wie unsere
Brüder in den Höhlen ermordet worden sind.2:42 Da schlossen sich ihnen tapfere Männer aus Israel an, die Gruppe
der Hasidäer, alle treue Anhänger des Gesetzes,2:43 und zu ihnen kamen alle, die vor der Unterdrückung flohen, und
verstärkten sie.2:44 So sammelten sie ein Heer und erschlugen in ihrem Glaubenseifer und
ihrem Zorn viele Gottlose und Abtrünnige; die übrigen aber flohen
und entkamen zu den Heiden.2:45 Danach zogen Mattatias und seine Freunde im Lande Israel umher und
rissen die Altäre wieder nieder2:46 und beschnitten mit Gewalt die Kinder, die sie noch unbeschnitten
fanden,2:47 und verfolgten die Partei der Abtrünnigen; und es ist ihnen
gelungen,2:48 das Gesetz gegen alle Macht der Heiden und Könige zu erhalten, so
daß die Gottlosen nicht über sie Herr wurden.Mattatias gibt vor seinem Tod die Führung an Judas Makkabäus ab
2:49 Als aber Mattatias sehr alt war, sagte er vor seinem Tod zu seinen
Söhnen: Es ist große Unterdrückung und schwere Strafe und Verfolgung
und großer Zorn über uns gekommen.2:50 Darum, liebe Söhne, setzt euch voll Eifer für das Gesetz ein und
wagt euer Leben für den Bund unsrer Väter;2:51 und denkt daran, welche Taten unsre Väter zu ihren Zeiten getan
haben; so werdet ihr rechte Ehre und einen ewigen Namen erlangen.
2:52 Abraham wurde versucht und blieb im Glauben fest; das ist ihm zur
Gerechtigkeit angerechnet worden.2:53 Josef hielt das Gebot, als er bedrängt wurde, und ist Herr in
Ägypten geworden.2:54 Unser Vater Pinhas setzte sich voll Eifer für die Ehre Gottes ein
und erlangte die Zusage, daß das Priestertum ewig bei ihm bleiben
sollte.2:55 Josua führte den Befehl aus, der ihm gegeben war; darum wurde er der
oberste Fürst in Israel.2:56 Kaleb legte in der Gemeinde Zeugnis ab; darum hat er einen
Erbanteil erlangt.2:57 David übte Barmherzigkeit; darum erbte er den Königsthron für
immer.2:58 Elia setzte sich voll Eifer für das Gesetz ein und wurde in den
Himmel geholt.2:59 Hananja, Asarja und Mischaël glaubten und wurden aus dem Feuer
errettet.2:60 Daniel war ohne Schuld und wurde von den Löwen errettet.
Dan 6,212:61 So denkt daran, was von Geschlecht zu Geschlecht geschehen ist, und
ihr werdet finden, daß alle, die auf Gott vertrauen, erhalten
werden.2:62 Darum fürchtet euch nicht vor den Drohungen des Gottlosen: denn
seine Herrlichkeit wird zu Dreck und von den Würmern gefressen.
2:63 Heute wird er erhöht, und morgen ist er nichts mehr, wenn er
wieder zu Erde geworden ist; und sein Vorhaben ist zunichte
geworden.2:64 Darum, liebe Kinder, seid unerschrocken und haltet fest am Gesetz,
so wird euch Gott wieder herrlich machen.2:65 Ich weiß: euer Bruder Simon ist weise im Rat; dem gehorcht allezeit
als eurem Vater.2:66 Judas Makkabäus ist ein starker Held von Jugend auf; der soll euer
Feldhauptmann sein und den Krieg führen.2:67 Sammelt alle um euch, die das Gesetz halten. Rächt die Gewalttat,
die an eurem Volk verübt wurde,2:68 und zahlt den Heiden heim, was sie verdient haben; und haltet fest
am Gesetz!2:69 Danach segnete er sie und wurde zu seinen Vätern versammelt
2:70 und starb im 146. Jahr. Und seine Söhne begruben ihn im Grab seiner
Väter in Modeïn, und ganz Israel trauerte sehr um ihn.
Vers 1; Kap 13,25-30Judas Makkabäus kämpft gegen die abtrünnigen Juden
(vgl. 2. Makk 8,1-7)3:1 Judas Makkabäus trat nun an die Stelle seines Vaters.
3:2 Und seine Brüder und alle, die sich zu seinem Vater gehalten hatten,
halfen ihm und kämpften für Israel mit Freuden.3:3 Judas gewann seinem Volk großes Ansehen. Er legte den Harnisch an
wie ein Held und gürtete sich mit seinen Waffen und schützte sein
Heerlager mit seinem Schwert.3:4 Er war mutig wie ein Löwe, kühn wie ein junger brüllender Löwe,
wenn er etwas jagt.3:5 Er spürte die Abtrünnigen auf und verfolgte sie, und die, die das
Volk verführten, bestrafte er mit Feuer,3:6 so daß überall die Feinde vor ihm erschraken und alle Abtrünnigen
niedergeworfen wurden; und er hatte Glück und Sieg.
3:7 Das verdroß viele Könige; aber Jakob war es eine Freude und ewiger
Ruhm und Ehre.3:8 Er zog durch die Städte Judas und erschlug die Gottlosen, um den
Zorn von Israel abzuwenden.3:9 So wurde sein Name berühmt bis an die Enden der Erde, so daß alle
Unterdrückten ihm zuliefen.3:10 Da brachte Apollonius ein großes Heer zusammen von Heiden und
Leuten aus Samarien, um gegen Israel zu kämpfen.3:11 Als Judas das hörte, zog er ihm entgegen, kämpfte mit ihm und
erschlug ihn, und viele Feinde wurden verwundet und getötet; die
übrigen aber flohen.3:12 Judas machte große Beute und nahm sich das Schwert des Apollonius;
das führte er fortan sein Leben lang.3:13 Als dann Seron, der Befehlshaber des syrischen Heeres, hörte, daß
die Partei und Gemeinde der Frommen sich zu Judas hielt, sagte er:
3:14 Ich will mir einen Namen machen, damit ich im ganzen Königreich
gepriesen werde, und will Judas und seinen Haufen, der den Befehl
des Königs verachtet, schlagen.3:15 Darum rüstete er sich, und mit ihm zog ein großes Heer der
Gottlosen, um ihm zu helfen und sich an Israel zu rächen. Und sie
kamen bis nach Bet-Horon.3:16 Da zog Judas ihm mit einer kleinen Schar entgegen.
3:17 Als sie aber das Heer sahen, das ihnen entgegenkam, sagten sie zu
Judas: Wir sind nur wenige; auch sind wir heute matt vom Fasten; wie
sollen wir gegen ein so großes und starkes Heer kämpfen?
3:18 Aber Judas sagte: Es kann leicht geschehen, daß wenige ein großes
Heer überwinden; denn Gott kann ebensogut durch wenige den Sieg
verleihen wie durch viele.3:19 Denn der Sieg kommt vom Himmel und wird nicht durch eine große Zahl
errungen.3:20 Sie ziehen gegen uns voller Frevel und Bosheit und wollen uns, unsre
Frauen und Kinder ermorden und berauben.3:21 Wir aber müssen uns wehren und für unser Leben und Gesetz kämpfen.
3:22 Darum wird sie Gott vor unsern Augen vernichten; ihr sollt sie nicht
fürchten.3:23 Als er das gesagt hatte, griff er die Feinde an, ehe sie sich's
versahen, und schlug den Seron und sein Heer in die Flucht
3:24 und jagte sie von Bet-Horon hinunter in die Ebene und erschlug
achthundert Mann; die übrigen flohen ins Philisterland.
3:25 So legte sich Furcht und Schrecken vor Judas und seinen Brüdern auf
alle Völker ringsum.3:26 Und in allen Ländern sprach man von Judas und seinen Taten, und es
kam auch vor den König.3:27 Als nun König Antiochus das alles hörte, wurde er sehr zornig und
ließ aus seinem ganzen Königreich ein großes Heer zusammenbringen,
3:28 öffnete seine Schatzkammer, gab dem Heer den Sold für ein Jahr und
befahl, daß man auf alles gerüstet sein sollte.3:29 Als er aber sah, daß er nicht mehr genug Geld in der Schatzkammer
hatte und daß aus dem Land wegen des Aufruhrs und des Kriegs, den er
gegen die althergebrachten Gesetze führte, nicht viel Tribut
einging,3:30 wurde er besorgt, daß er, wie bisher schon öfter, nichts mehr
übrigbehalten könnte für die Kosten seines Hofes und für die
Geschenke, die er früher mit freigebiger Hand mehr als alle Könige
vor ihm ausgegeben hatte.3:31 Darüber war er sehr bestürzt und beschloß, nach Persien zu ziehen,
von den Provinzen Tribut zu erheben und dadurch viel Geld
zusammenzubringen.3:32 Und er ließ im Lande einen Fürsten aus königlichem Stamm zurück mit
Namen Lysias; den machte er zum Statthalter über das ganze
Königreich vom Euphrat bis an die Grenze Ägyptens3:33 und vertraute ihm seinen Sohn, den jungen Antiochus, zur Erziehung
an, solange er außer Landes sein würde.3:34 Er überließ ihm die Hälfte des Kriegsvolks und die Elefanten und gab
ihm den Befehl, alles auszuführen, was er gegen die Bewohner von
Judäa und Jerusalem vorhatte:3:35 er sollte ein Heer gegen sie schicken, um das Heer Israels und die
Überlebenden in Jerusalem auszurotten und die Erinnerung an diesen
Ort auszutilgen;3:36 auch sollte er in ihrem ganzen Gebiet Leute aus fremdem Stamm
ansiedeln und das Land durchs Los an sie verteilen.
Lysias rückt in Judäa ein3:37 Im 147. Jahr nahm der König selbst das übrige Kriegsvolk und zog
von seiner Stadt Antiochia aus über den Euphrat hinauf in die oberen
Länder.3:38 Aber Lysias bestimmte einige mächtige Männer von den Freunden des
Königs zu Hauptleuten, nämlich Ptolemäus, den Sohn des Dorymenes,
Nikanor und Gorgias,3:39 und gab ihnen vierzigtausend Mann zu Fuß und siebentausend Reiter,
damit sie das Land Juda überfallen und es verheeren sollten, wie der
König befohlen hatte.3:40 Nachdem sie nun mit diesem Heer ausgezogen waren, lagerten sie sich
bei Emmaus in der Ebene.3:41 Als die Kaufleute in der Umgegend davon hörten, kamen sie in das
Lager und brachten sehr viel Silber und Gold und Fesseln mit sich,
um die Israeliten als Sklaven zu kaufen. Auch aus Syrien und andern
fremden Ländern stieß viel Kriegsvolk zu ihnen.3:42 Als nun Judas und seine Brüder sahen, daß die Verfolgung immer
schlimmer wurde und daß die Feinde an der Grenze lagen, und
erfuhren, daß der König befohlen hatte, ganz Juda zu vertilgen,
3:43 sagten sie zueinander: Wir wollen der Erniedrigung unsres Volks ein
Ende machen und für unser Volk und für das Heiligtum kämpfen.
3:44 Und die Gemeinde kam zusammen, um zum Kampf bereit zu sein und um
miteinander zu beten und Gnade und Hilfe von Gott zu erflehen.
3:45 Aber zu dieser Zeit wohnte niemand mehr in Jerusalem, sondern es
war wie eine Wüste, und keiner von ihren Bürgern ging mehr aus und
ein; das Heiligtum war zertreten, Fremde hatten die Burg inne, und
dort war ein Versammlungsort der Heiden; die Freude war von Jakob
weggenommen, und man hörte dort weder Flöte noch Harfe.
Klgl 5,18; Dan 8,133:46 Darum kam das Volk zusammen in Mizpa, gegenüber von Jerusalem; denn
Israel hatte vorzeiten in Mizpa angebetet.3:47 An diesem Tag fasteten sie und zogen Trauergewänder an, streuten
Asche auf ihr Haupt und zerrissen ihre Kleider3:48 und entrollten die Schriftrolle des Gesetzes, der die Heiden
nachgespürt hatten, um ihre Götzen darauf zu malen.
3:49 Sie brachten auch dorthin die priesterlichen Kleider, die Erstlinge
und Zehnten und ließen die Gottgeweihten herbeikommen, bei denen
die Zeit ihres Gelübdes vorüber war,3:50 und schrien laut zum Himmel: Was sollen wir mit diesen machen, und
wo sollen wir sie hinführen?3:51 Denn dein Heiligtum ist zertreten und entweiht, deine Priester leben
in Trauer und Niedrigkeit.3:52 Und siehe, die Heiden haben sich gegen uns versammelt, um uns ganz
zu vertilgen. Du weißt, was sie gegen uns im Sinn haben.
3:53 Wie können wir ihnen standhalten, wenn nicht du uns hilfst?
3:54 Und sie bliesen die Trompeten und schrien mit lauter Stimme.
4. Mose 10,93:55 Danach setzte Judas Anführer für das Kriegsvolk ein, Oberste über
tausend, über hundert, über fünfzig und über zehn.
2. Mose 18,253:56 Auch ließ er ausrufen, daß alle, die Häuser gebaut oder geheiratet
oder Weinberge gepflanzt hatten oder alle, die voll Furcht waren,
wieder heimziehen möchten, wie das Gesetz es ihnen erlaubt.
5. Mose 20,5-83:57 Danach zogen sie fort und schlugen ihr Lager im Süden von Emmaus
auf.3:58 Und Judas sagte: Rüstet euch und seid unerschrocken, damit ihr
morgen früh bereit seid, gegen diese Heiden zu kämpfen, die
zusammengekommen sind, um uns und unser Heiligtum zu vernichten!
3:59 Denn für uns ist es besser, im Krieg zu fallen, als das Unglück
unsres Volks und unsres Heiligtums zu sehen.3:60 Aber was Gott im Himmel will, das geschehe!
Judas Makkabäus besiegt Gorgias4:1 Und Gorgias nahm fünftausend Mann zu Fuß und tausend auserlesene
Reiter und rückte bei Nacht gegen das Lager der Juden vor,
4:2 um sie unversehens zu vernichten; als Führer dienten ihnen einige
Leute von der Burg.4:3 Als Judas davon hörte, zog auch er mit den besten Leuten aus, um das
Heer des Königs, das bei Emmaus lag, zu schlagen,4:4 solange es noch außerhalb des Lagers zerstreut war.
4:5 Als nun Gorgias bei Nacht an das Lager des Judas kam und dort
niemand fand, suchte er sie im Gebirge und meinte, sie wären vor ihm
geflohen.4:6 Aber Judas kam morgens früh in die Ebene mit dreitausend Mann; doch
hatten sie keine Harnische und Schwerter.4:7 Als sie nun sahen, daß das Heer der Feinde gut gerüstet und von
starker Reiterei umgeben war und daß sie erfahrene Kriegsleute
waren,4:8 sagte Judas zu seinem Volk: Fürchtet euch nicht vor ihrer großen
Menge, und vor ihrem Ansturm erschreckt nicht!4:9 Denkt daran, wie unsre Väter im Roten Meer errettet worden sind,
als ihnen der Pharao mit einem großen Heer nacheilte.
2. Mose 14,304:10 Laßt uns zum Himmel rufen, so wird uns der Herr auch gnädig sein und
an den Bund denken, den er mit unsern Vätern geschlossen hat, und
wird unsre Feinde heute vor unsern Augen vernichten.
4:11 Und alle Heiden sollen erkennen, daß einer ist, der sich Israels
annimmt, hilft und errettet.4:12 Als nun die Fremden aufblickten und sahen, daß Judas gegen sie
heranrückte,4:13 zogen auch sie aus dem Lager, um Judas anzugreifen. Und die Leute
des Judas bliesen die Trompeten4:14 und griffen die Feinde an; und die Heiden wurden geschlagen, so daß
sie alle in die Ebene hinausflohen und die letzten erstochen wurden.
4:15 Denn Judas jagte ihnen nach bis nach Geser und bis ins Gebiet von
Idumäa, bis Aschdod und Jamnia, und es fielen von ihnen an die
dreitausend Mann.4:16 Als aber Judas und sein Heer von der Verfolgung zurückgekehrt waren,
gebot er seinem Volk:4:17 Ihr sollt nicht plündern; denn es steht uns noch eine Schlacht
bevor.4:18 Gorgias und sein Heer sind nahe vor uns im Gebirge; darum tretet nun
unsern Feinden entgegen und schlagt sie. Danach könnt ihr plündern.
4:19 Während Judas noch redete, erschien eine Schar, die vom Gebirge
herabspähte.4:20 Und sie sahen, daß ihre Leute geschlagen und das Lager angezündet
war; denn sie sahen den Rauch; daraus konnten sie entnehmen, was
geschehen war.4:21 Dazu sahen sie Judas und sein Kriegsvolk in der Ebene, gerüstet zur
Schlacht; darüber erschraken sie sehr4:23 Dann kehrte Judas wieder zurück, um das Lager zu plündern, und sie
eroberten viel Gold, Siber, blauen und roten Purpur und viele andere
Schätze.4:24 Danach zogen sie heim, dankten und lobten Gott mit Gesang und
sprachen: Danket dem Herrn; denn er ist freundlich, und seine Güte
währet ewiglich.4:25 An diesem Tag ist Israel großes Heil widerfahren.
Judas Makkabäus besiegt Lysias4:26 Die Heiden aber, die entronnen waren, kamen zu Lysias und sagten
ihm, wie es ihnen ergangen war.4:27 Als Lysias das hörte, war er bestürzt und niedergeschlagen, weil
nicht gelungen war, was er Israel hatte antun wollen und was der
König befohlen hatte.4:28 Darum brachte Lysias im folgenden Jahr wiederum viel auserlesenes
Kriegsvolk zusammen, sechzigtausend Mann zu Fuß und fünftausend
Reiter, um die Juden zu vernichten.4:29 Dies Heer zog nach Idumäa und lagerte sich bei Bet-Zur. Doch Judas
trat ihnen entgegen mit zehntausend Mann.4:30 Als er aber sah, daß die Feinde ein so großes Heer hatten, betete er
und sprach: Lob sei dir, du Heiland Israels, der du durch die Hand
deines Knechts David den Angriff des Starken zunichte gemacht und
das ganze Heer der Heiden in die Hände Jonatans, des Sohnes Sauls,
und seines Waffenträgers gegeben hast.4:31 Ich bitte dich, du wollest diese unsre Feinde auch in die Hände
deines Volks Israel geben, daß sie mit ihrer Macht und ihren Reitern
zuschanden werden.4:32 Gib ihnen ein erschrockenes und verzagtes Herz, daß sie wanken und
geschlagen werden;4:33 schlage sie nieder mit dem Schwert derer, die dich lieben, daß dich
alle loben und preisen, die deinen Namen kennen!4:34 Als sie nun zusammenstießen, fielen vom Heer des Lysias fünftausend
Mann.4:35 Als aber Lysias sah, daß die Seinen flohen, die Juden dagegen
unerschrocken und bereit waren, in Ehren zu leben oder in Ehren zu
sterben, zog er ab nach Antiochia, um Kriegsvolk anzuwerben und mit
noch stärkerer Heeresmacht wieder nach Judäa zu ziehen.
Judas Makkabäus weiht den Tempel neu4:36 Judas aber und seine Brüder sagten: Weil unsre Feinde verjagt sind,
laßt uns hinaufziehen und das Heiligtum wieder reinigen und weihen!
4:37 Darum kam das ganze Kriegsvolk zusammen, und sie zogen miteinander
auf den Berg Zion.4:38 Und als sie sahen, wie das Heiligtum verwüstet, der Altar
entheiligt, die Tore verbrannt waren, und daß der Platz umher mit
Unkraut bewachsen war wie ein Wald oder Gebirge und die
Priesterzellen zerfallen waren:4:39 da zerrissen sie ihre Kleider und hielten eine große Klage, streuten
Asche auf ihr Haupt,4:40 fielen nieder auf ihr Angesicht und bliesen die Trompeten und
schrien zum Himmel.4:41 Und Judas stellte Männer auf, die die Leute in der Burg abwehren
sollten, bis man das Heiligtum gereinigt hatte.4:42 Und er nahm dazu Priester, die nicht unrein geworden und beständig
im Gesetz geblieben waren.4:43 Die reinigten das Heiligtum und trugen die unreinen Steine weg an
einen unheiligen Ort.4:44 Weil nun der Brandopferaltar entheiligt war, überlegten sie, was
sie mit ihm machen sollten.4:45 Und sie hatten einen guten Einfall, nämlich, daß man ihn ganz
einreißen sollte, damit kein Ärgernis von ihm käme, weil ihn die
Heiden entheiligt hatten. Darum wurde er ganz eingerissen.
4:46 Und sie verwahrten die Steine auf dem Berge bei dem Tempel an einem
geeigneten Ort, bis ein Prophet kommen und verkünden würde, was man
damit tun sollte.4:47 Sie nahmen aber unbehauene Steine, wie das Gesetz lehrt, und bauten
einen neuen Altar ganz so, wie der frühere gewesen war.
2. Mose 20,254:48 Und sie bauten das Heiligtum wieder auf und das Innere des Hauses
und weihten den Bau und die Vorhöfe.4:49 Und sie ließen neue heilige Gefäße machen und brachten den goldenen
Leuchter, den Räucheraltar und den Tisch in den Tempel.
(49-51) Kap 1,234:50 Und sie legten Weihrauch auf den Altar und zündeten die Lampen auf
dem Leuchter an, damit sie im Tempel leuchteten.4:51 Auf den Tisch legten sie die Brote und hängten die Vorhänge auf und
richteten den Tempel vollständig wieder her.4:52 Und am fünfundzwanzigsten Tage des neunten Monats, der Kislew
heißt, im 148. Jahr,4:53 standen sie früh auf und opferten nach dem Gesetz auf dem neuen
Brandopferaltar, den sie aufgerichtet hatten.4:54 Zur gleichen Zeit und am gleichen Tage, an dem die Heiden das
Heiligtum entweiht hatten, wurde es wieder geweiht mit Gesang und
mit Zithern, Harfen und Zimbeln.4:55 Und alles Volk fiel nieder auf das Angesicht, betete an und lobte
den Herrn im Himmel, der ihnen Glück und Sieg gegeben hatte.
4:56 Und sie hielten das Fest der Weihe des neuen Altars acht Tage lang
und opferten mit Freuden Brandopfer, Dankopfer und Lobopfer;
2. Chr 7,94:57 und sie schmückten die Vorderseite des Tempels mit goldenen Kränzen
und Schilden und machten neue Tore und Zellen und setzten die Türen
ein.4:58 Und es herrschte sehr große Freude im Volk, daß die Schande von
ihnen genommen war, die ihnen die Heiden angetan hatten.
4:59 Und Judas und seine Brüder und die ganze Gemeinde Israel
beschlossen, daß man jährlich vom fünfundzwanzigsten Tage des Monats
Kislew an acht Tage lang das Fest der Weihe des neuen Altars mit
Freude und Fröhlichkeit halten sollte.4:60 Zu derselben Zeit bauten sie hohe Mauern und feste Türme um das
Heiligtum auf dem Berge Zion, damit die Heiden das Heiligtum nicht
einnehmen und zertreten könnten, wie sie es kurz zuvor getan hatten.
4:61 Und Judas legte Kriegsvolk hinein, um das Heiligtum zu schützen. Er
befestigte auch Bet-Zur, damit das Volk eine Festung gegen Idumäa
hätte, in der sie sich aufhalten und verteidigen konnten.
Judas Makkabäus besiegt die Idumäer und andere Völker
5:1 Als aber die Heiden ringsum hörten, daß der Altar wieder
aufgerichtet und das Heiligtum erneuert war, so wie es früher
gewesen war, wurden sie sehr zornig5:2 und nahmen sich vor, das Geschlecht Jakobs, das unter ihnen wohnte,
auszurotten, und fingen an, die Juden zu töten und zu vernichten.
5:3 Aber Judas zog gegen das Geschlecht Esaus in Idumäa und in
Akrabattene, wo sie die Israeliten belagerten, schlug viele Idumäer
tot und demütigte sie und plünderte sie aus.5:4 Weil auch die Beoniter auf den Straßen zu einer ständigen Gefahr und
zu einem Ärgernis für das Volk durch ihre Nachstellungen geworden
waren,5:5 dachte Judas an ihre Niedertracht, schloß sie in ihren Burgen ein,
belagerte sie und vollstreckte den Bann an ihnen und verbrannte ihre
Burgen mit allen, die darin waren.5:6 Danach zog er gegen die Ammoniter; die waren gut gerüstet und hatten
viel Kriegsvolk und einen Hauptmann Timotheus.5:7 Darum hatte Judas viele Kämpfe mit ihnen zu bestehen, und sie wurden
von ihm besiegt und geschlagen.5:8 Und er eroberte die Stadt Jaser mit ihren umliegenden Ortschaften.
Danach zog er wieder heim nach Judäa.Die Juden aus dem Ostjordanland und aus Galiläa bitten um Hilfe
5:9 Es versammelten sich aber die Heiden auch in Gilead gegen die
Israeliten, die unter ihnen wohnten, um sie auszurotten; aber das
Volk floh auf die Burg Datema.5:10 Und sie schrieben an Judas und seine Brüder:
5:11 Die Heiden ringsum haben sich gegen uns versammelt, um uns alle
umzubringen. Sie wollen kommen und unsre Burg stürmen, in die wir
geflohen sind; und ihr Hauptmann ist Timotheus.5:12 Darum bitten wir dich, uns zu Hilfe zu kommen und uns aus ihrer Hand
zu retten; denn wir sind wenige, weil die Feinde viele umgebracht
haben;5:13 und im Lande Tob sind alle unsre Brüder, gegen tausend Mann,
getötet und ihre Frauen, Kinder und ihr Hab und Gut weggeführt
worden.5:14 Als man diesen Brief las, kamen andere Boten aus Galiläa; die
hatten ihre Kleider zerrissen und meldeten ähnliches
Kap 2,145:15 und sagten, die Heiden aus Ptolemais, Tyrus und Sidon und ganz
Galiläa seien zusammengekommen, um die Israeliten auszurotten.
5:16 Als Judas und das Volk das hörten, hielten sie eine große
Versammlung ab, um zu überlegen, wie sie ihren Brüdern helfen
könnten, die in solcher Not waren und vom Feinde bedrängt wurden.
5:17 Und Judas befahl seinem Bruder Simon: Wähle dir Männer aus, zieh hin
und rette deine Brüder in Galiläa; ich aber und mein Bruder Jonatan
wollen nach Gilead ziehen.5:18 Und er machte Josef, den Sohn Secharjas, und Asarja zu Hauptleuten
über das übrige Kriegsvolk daheim, um Judäa zu beschützen,
5:19 und befahl ihnen, sie sollten das Volk regieren und sich nicht in
einen Krieg mit den Heiden einlassen, bis er zurückkäme.
5:20 Und Simon zog nach Galiläa mit dreitausend Mann, Judas nach Gilead
mit achttausend.5:21 Als nun Simon nach Galiläa kam, bestand er viele Kämpfe mit den
Heiden, siegte und verfolgte sie bis zum Tor von Ptolemais.
5:22 So kamen gegen dreitausend Heiden um, und Simon machte große Beute.
5:23 Danach nahm er die Juden aus Galiläa und Arbatta mit Weib und Kind
und all ihr Hab und Gut mit und führte sie mit großer Freude nach
Judäa.Judas Makkabäus und Jonatan siegen im Ostjordanland
5:24 Aber Judas Makkabäus und sein Bruder Jonatan zogen über den Jordan
in die Wüste drei Tagereisen weit.5:25 Da trafen sie auf die Nabatäer. Die empfingen sie freundlich und
erzählten ihnen, wie es ihren Brüdern in Gilead ging
5:26 und daß viele eingeschlossen waren in Bosora, Bosor, Alema, Kaspin,
Maked und Karnajim, alles große und befestigte Städte;
5:27 daß auch viele in andern Städten in Gilead eingeschlossen waren und
die Feinde beschlossen hatten, am andern Tage die Befestigungen zu
überfallen, zu stürmen und alle Juden an einem Tage umzubringen.
5:28 Da kehrte Judas mit seinem Heer sogleich um in die Wüste von Bosora,
eroberte die Stadt und erschlug alles, was männlich war, mit der
Schärfe des Schwerts und plünderte und verbrannte die Stadt.
5:29 Danach zogen sie bei Nacht fort zu der Burg, wo seine Brüder
belagert wurden.5:30 Und als sie am Morgen aufblickten, sahen sie eine große Menge
Kriegsvolk, die nicht zu zählen war, Leitern und Sturmböcke tragen,
um die Festung im Sturm zu nehmen.5:31 Und als Judas sah, daß der Kampf anfing und in der Stadt Trompeten
und lautes Geschrei zum Himmel schallten,5:32 da ermahnte Judas sein Heer, für ihre Brüder zu kämpfen, um sie zu
retten.5:33 Und er teilte es in drei Heerhaufen ein und griff von hinten an und
ließ die Trompeten blasen; und das Volk schrie laut im Gebet zu
Gott.5:34 Als aber das Heer des Timotheus sah, daß der Makkabäer hinter ihnen
war, flohen sie vor ihm und wurden vernichtend geschlagen, so daß
von ihnen an diesem Tag gegen achttausend fielen.5:35 Danach zog Judas nach Alema, stürmte und eroberte es und ließ alles,
was männlich war, töten und plünderte und verbrannte die Stadt.
5:36 Von dort zog er weiter und eroberte Kaspin, Maked, Bosor und die
andern Städte in Gilead.5:37 Aber Timotheus brachte ein neues Heer zusammen und lagerte sich
gegenüber von Rafon jenseits des Bachs.5:38 Da schickte Judas Leute aus, die das Lager erkunden sollten. Die
meldeten ihm, daß es eine sehr große Menge aus allen Heiden ringsum
wäre,5:39 daß sie auch Kriegsleute aus Arabien bei sich hätten, denen sie Sold
geben müßten, und daß sich das Heer jenseits des Bachs gelagert
hätte und zur Schlacht gerüstet wäre. Darum zog Judas ihnen
entgegen.5:40 Und Timotheus sagte zu seinen Hauptleuten: Wenn Judas mit seinem
Heer an den Bach kommt und so mutig ist, daß er zuerst zu uns
herüberzieht, so können wir ihm nicht widerstehen, sondern er wird
uns schlagen.5:41 Wenn er sich aber fürchtet und nicht über den Bach wagt, so wollen
wir über das Wasser und ihn angreifen und schlagen.
5:42 Als nun Judas an den Bach kam, stellte er die Amtleute an das Wasser
und befahl ihnen, dafür zu sorgen, daß keiner zurückblieb, sondern
daß alle in den Kampf zogen.5:43 Als nun Judas und sein Heer als erste über das Wasser kamen, wurden
die Feinde alle von ihnen geschlagen und warfen ihre Waffen weg und
flohen in einen Tempel in der Stadt Karnajim.5:44 Aber Judas eroberte die Stadt und verbrannte den Tempel und alle,
die darin waren; so wurde Karnajim unterworfen und konnte Judas
nicht widerstehen.Judas Makkabäus holt die Juden aus Gilead nach Judäa
(vgl. 2. Makk 12,27-31)5:45 Danach ließ Judas alle Israeliten, die in Gilead waren, klein und
groß, Frauen und Kinder, eine sehr große Zahl, zusammenkommen, damit
sie nach Judäa zogen.5:46 Und auf dem Wege kamen sie zu einer großen, gut befestigten Stadt,
Efron, die an der Straße lag, durch die man hindurch mußte und nicht
rechts oder links vorbeiziehen konnte.5:47 Nun wollten die Leute von Efron Judas nicht durchlassen,
5:48 sondern zogen sich in die Stadt zurück, verschlossen die Tore und
wälzten Steine davor.5:49 Aber Judas sandte zu ihnen, sagte ihnen Frieden zu und bat
freundlich,5:50 daß man sie durchließe, damit sie in ihr Land kommen könnten; denn
keiner von seinen Leuten würde ihnen Schaden antun; er begehre
nichts anderes, als durch die Stadt zu ziehen. Aber die Leute von
Efron wollten sie nicht einlassen.5:51 Da ließ Judas im ganzen Heer ausrufen, daß das Kriegsvolk sich in
Schlachtordnung aufstellen sollte. So stellten sie sich in
Schlachtordnung auf, stürmten den ganzen Tag und die ganze Nacht
gegen die Stadt an und eroberten sie.5:52 Und Judas ließ alles, was männlich war, erstechen und plünderte und
zerstörte die Stadt und zog über die toten Körper hinweg. Und sie
kamen über den Jordan in die Ebene gegenüber von Bet-Schean.
5:53 Und Judas sammelte die Zurückbleibenden und sprach dem Volk auf dem
ganzen Wege Mut zu, bis sie ins Land Juda kamen.5:54 Da zogen sie mit großer Freude auf den Berg Zion und opferten
Brandopfer, weil keiner von ihnen gefallen und sie mit Frieden
wieder heimgekommen waren.5:55 Während aber Judas und Jonatan in Gilead waren und ihr Bruder Simon
in Galiläa vor Ptolemais,5:56 hörten die beiden Hauptleute Josef, der Sohn Secharjas, und Asarja
von ihren Siegen und großen Taten und sagten:5:57 Auch wir wollen Ehre einlegen und die Heiden um uns her angreifen.
5:58 Und sie befahlen ihrem Kriegsvolk, nach Jamnia zu ziehen.
5:59 Da zog Gorgias mit seinem Heer aus der Stadt, um gegen sie zu
kämpfen,5:60 und schlug Josef und Asarja in die Flucht und jagte sie bis ins Land
Juda. Und Israel verlor an diesem Tag gegen zweitausend Mann.
5:61 So erlitt das Volk eine schwere Niederlage, weil sie Judas und
seinem Bruder nicht gehorcht und gemeint hatten, sie könnten sich
Ruhm erringen,5:62 obwohl sie doch nicht aus dem Geschlecht der Männer waren, denen
Gott verliehen hatte, Israel die Rettung zu bringen.
5:63 Aber Judas und seine Brüder wurden sehr hoch geachtet in ganz Israel
und bei allen Heiden,5:64 wo man sie auch nannte. Und viele kamen und huldigten ihnen.
Judas Makkabäus kämpft erfolgreich gegen Edomiter und Philister
5:65 Und Judas zog aus mit seinen Brüdern gegen das Geschlecht Esaus im
Südland und eroberte Hebron und die Orte ringsum und riß ihre Mauern
nieder und verbrannte ihre Türme5:66 und kehrte um ins Philisterland und zog durch Marescha.
5:67 Damals sind viele Priester gefallen, die allzu kühn gewesen waren
und die Feinde ohne Rat und Befehl angegriffen hatten.
5:68 Darauf zog Judas nach Aschdod ins Philisterland und riß ihre
Götzenaltäre ein und verbrannte ihre Götzen und plünderte die Städte
und kam wieder heim ins Land Juda.Antiochus IV. Epiphanes unterliegt in Elymaïs und stirbt
(vgl. 2. Makk 9,1-29)6:1 Als aber König Antiochus durch die oberen Länder zog, hörte er von
einer berühmten Stadt Elymaïs in Persien, daß dort viel Gold und
Silber und großer Reichtum war6:2 und daß im Tempel reiche Schätze und die goldenen Kleider, Harnische
und Schilde aufbewahrt wurden, die Alexander, der Sohn Philipps,
der König von Mazedonien, der zuerst über Griechenland herrschte,
dorthin geschenkt hatte.6:3 Darum zog Antiochus vor die Stadt, um sie zu erobern und zu
plündern; aber es gelang ihm nicht, weil die Einwohner der Stadt
gewarnt worden waren6:4 und sich ihm zum Kampf entgegenstellten. Und Antiochus mußte fliehen
und zog mit großem Unmut wieder ab und kehrte nach Bábylon um.
6:5 Da kam ein Bote zu ihm nach Persien und meldete, daß sein Heer, das
er in das Land Juda gesandt hatte, geschlagen worden wäre
6:6 und daß Lysias an der Spitze eines starken Heeres ausgezogen wäre,
aber vor den Juden hätte fliehen müssen, und daß die Juden in seinem
Lager viele Waffen und große Beute erobert hätten, mit der sie sich
dann besser gerüstet hätten und mächtiger geworden wären;
Kap 4,26-356:7 und sie hätten das Greuelbild der Verwüstung, das er auf den Altar
in Jerusalem gesetzt hatte, zerstört und das Heiligtum wieder mit
hohen Mauern umgeben wie früher, dazu auch seine Stadt Bet-Zur
befestigt.6:8 Als Antiochus das hörte, erschrak er heftig und wurde sehr bestürzt,
legte sich nieder und wurde krank vor Kummer, weil sein Vorhaben
nicht gelungen war.6:9 Und er blieb lange dort; denn der Kummer wurde je länger um so
größer und machte ihn so schwach, daß er meinte, er müßte sterben.
6:10 Darum rief er alle seine Freunde zu sich und sagte zu ihnen: Ich
kann keinen Schlaf mehr finden vor lauter Kummer und Herzeleid.
6:11 Ich dachte bei mir selbst: In welche Trübsal und in was für Fluten
von Trauer bin ich jetzt geraten, während ich doch gütig und beliebt
war, solange ich regiert habe!6:12 Aber nun denke ich an das Böse, das ich in Jerusalem getan habe, als
ich alle goldenen und silbernen Geräte aus dem Tempel wegführte und
die Bewohner Judäas ohne Grund ausrotten wollte.6:13 Jetzt weiß ich, woher dies Unglück über mich kommt; und darum muß
ich in einem fremden Land in großer Traurigkeit sterben.
6:14 Und er rief einen seiner Freunde, Philippus, zu sich; den setzte er
zum Statthalter über das ganze Königreich ein,6:15 übergab ihm Krone, Mantel und Ring und befahl ihm, seinen Sohn, den
jungen Antiochus, zu erziehen und zum Herrscher heranzubilden.
6:16 Danach starb König Antiochus dort im 149. Jahr.
2. Makk 1,13-16; Dan 8,256:17 Als nun Lysias hörte, daß der König tot war, machte er den Sohn des
Antiochus Epiphanes, den jungen Antiochus, den er erzogen hatte,
zum König und nannte ihn Eupator.6:18 Nun verwehrten die Feinde, die die Burg besetzt hielten, dem Volk
Israel den Zugang zum Heiligtum von allen Seiten; sie trachteten
danach, ihm überall Schaden zu tun, und waren den Heiden eine starke
Stütze.6:19 Darum nahm Judas sich vor, sie zu vernichten, und rief das ganze
Kriegsvolk zusammen, um sie zu belagern.6:20 Und sie kamen zusammen und belagerten die Burg im 150. Jahr und
stellten Geschütze und Sturmböcke auf.6:21 Aber einige von den Belagerten entkamen. Zu ihnen stießen
Abtrünnige aus Israel; die zogen mit ihnen zum König und sagten:
Kap 1,12; Kap 1,146:22 Wie lange willst du sie ohne Strafe lassen und unsre Brüder nicht
rächen?6:23 Wir nämlich haben beschlossen, deinem Vater untertan zu sein und
seinen Befehlen zu folgen und seinen Geboten gehorsam zu sein.
6:24 Darum wurden unsere Landsleute uns feind, und wenn sie einen von uns
fanden, töteten sie ihn und verteilten unser Erbe unter sich;
6:25 und sie streckten nicht allein gegen uns ihre Hand aus, sondern auch
gegen alle Nachbarländer.6:26 Und jetzt belagern sie die Burg von Jerusalem, um sie zu erobern,
und haben das Heiligtum und Bet-Zur befestigt.6:27 Wenn du dich nicht beeilst, sie abzuwehren, werden sie stärker
werden und noch mehr Schaden tun, und du wirst sie nicht mehr
bezwingen können.6:28 Als der König das hörte, wurde er sehr zornig und ließ alle seine
Fürsten zusammenrufen und die Hauptleute über das Fußvolk und über
die Reiter6:29 und nahm fremde Söldner an aus andern Königreichen und von den
Inseln6:30 und brachte zusammen hunderttausend Mann zu Fuß, zwanzigtausend
Reiter und zweiunddreißig kriegsgewohnte Elefanten.
6:31 Dies Heer zog durch Idumäa und belagerte Bet-Zur und kämpfte viele
Tage lang und stellte Sturmböcke auf; aber die Juden machten einen
Ausfall und verbrannten die Sturmböcke und kämpften tapfer.
6:32 Und Judas zog von der Burg ab und lagerte mit dem Heer bei
Bet-Sacharja gegenüber dem Lager des Königs.6:33 Da brach der König morgens früh vor Tag auf und führte das Heer zum
Angriff an die Straße nach Bet-Sacharja, stellte es in
Schlachtordnung auf und ließ die Trompeten blasen6:34 und den Elefanten roten Wein und Maulbeersaft vorhalten, um sie zum
Kampf anzureizen und wild zu machen;6:35 und sie verteilten die Elefanten auf die Abteilungen, so daß jedem
Elefanten tausend Mann zu Fuß in Harnischen und eisernen Helmen und
fünfhundert Reiter zugeordnet wurden.6:36 Diese standen schon vorher an der Stelle, wohin der Elefant geführt
wurde; und wohin er ging, da gingen sie auch hin und wichen nicht
von ihm.6:37 Und jeder Elefant trug einen starken hölzernen Turm, der ihm
kunstvoll angegürtet war; darin standen je vier Krieger, die auf ihm
kämpften, und der Inder, der das Tier leitete.6:38 Die übrige Reiterei ordnete er auf beiden Seiten des Heeres an, um
das feindliche Heer ins Wanken zu bringen und geschlossen in ihre
Reihen einzudringen.6:39 Und als die Sonne aufging und auf die goldenen und ehernen Schilde
schien, glänzte das ganze Gebirge davon und leuchtete, als wäre es
lauter Feuer.6:40 Und ein Teil des königlichen Heeres verbreitete sich über die hohen
Berge, ein anderer unten in der Ebene, und sie zogen vorsichtig und
in guter Ordnung heran.6:41 Und wer sie hörte, der geriet in Angst vor dem Lärm der großen
Menge, dem Aufmarsch der Truppen und dem Klirren der Waffen; denn es
war ein sehr großes und gut gerüstetes Heer.6:42 Und auch Judas zog gegen sie in seiner Ordnung, und es fielen
sechshundert Mann vom königlichen Heer.6:43 Und Eleasar Awaran bemerkte einen Elefanten; der war größer als die
andern und mit königlichem Panzer angetan; und er dachte, der König
wäre darauf,6:44 und wollte sich opfern, um das Volk Israel zu erretten und einen
ewigen Namen zu erlangen.6:45 Er lief mit großer Kühnheit herbei, drang durch die Feinde hindurch
und tötete viele von ihnen auf beiden Seiten, so daß sie vor ihm
auseinanderwichen,6:46 kroch unter den Elefanten und erstach ihn, so daß der Elefant auf
ihn fiel und auch ihn totschlug.6:47 Weil aber die Juden sahen, daß das Heer des Königs mit so großer
Macht angriff, wichen sie vor ihnen zurück.6:48 Darum zog das Heer des Königs gegen sie nach Jerusalem und schlug in
Judäa am Berg Zion das Lager auf.6:49 Aber die Leute von Bet-Zur konnten vor Hunger nicht länger in ihrer
Festung bleiben; denn es war das siebente Jahr, in dem man die
Felder im ganzen Lande brachliegen lassen mußte; und sie erlangten
Geleit vom König, damit sie sicher herauskommen konnten.
2. Mose 23,10-116:50 Da nahm der König Bet-Zur ein und legte eine Besatzung hinein, um
die Festung zu bewachen.6:51 Er belagerte das Heiligtum lange Zeit und stellte die
verschiedensten Geschütze dagegen auf.6:52 Aber das Volk Israel im Heiligtum wehrte sich viele Tage und stellte
auch Geschütze gegen die Feinde auf.6:53 Aber auch sie hatten nichts mehr zu essen, weil es das siebente Jahr
war; denn die auswärtigen Juden, die vor den Heiden nach Judäa
geflüchtet waren, hatten den gesamten Vorrat aufgezehrt.
Kap 5,23; 5,456:54 Und es blieben sehr wenige im Heiligtum, denn der Hunger nahm
überhand. Darum hatten sich die meisten zerstreuen und auf andere
Städte verteilen müssen.Antiochus V. Eupator gewährt den Juden Religionsfreiheit
(vgl. 2. Makk 13,23-24)6:55 Mittlerweile hörte Lysias, daß Philippus, dem König Antiochus noch
zu seinen Lebzeiten seinen Sohn Antiochus zur Erziehung anvertraut
hatte, damit er König würde,6:56 aus Persien und Medien zurückgekommen war mit dem Kriegsvolk, das
der König dorthin geführt hatte, und daß er nach der Herrschaft
trachtete.6:57 Darum beeilte er sich, zum König und zu den Hauptleuten zu sagen:
Wir verlieren täglich viele Leute und haben kaum zu essen, und der
Ort, den wir belagern, ist stark befestigt; wir haben aber daheim
Nötigeres zu tun, nämlich den Frieden im Königreich zu erhalten.
6:58 Laßt uns Frieden mit den Leuten hier und mit ihrem ganzen Volk
schließen6:59 und gestatten, daß sie ihr Gesetz halten wie früher; denn sie
grollen und kämpfen allein deswegen, weil wir ihnen ihr Gesetz
nehmen wollen.6:60 Diese Meinung gefiel dem König und den Fürsten gut. Und der König
schickte zu den Juden, um mit ihnen Frieden zu schließen; und sie
nahmen ihn an.6:61 Und als der König und die Fürsten ihnen einen Eid geleistet hatten,
kamen sie aus ihrer Festung heraus, und der König zog hinein auf den
Berg Zion.6:62 Als er aber sah, daß der Ort so stark befestigt war, hielt er seinen
Eid nicht, den er geschworen hatte, sondern befahl, die Mauer
ringsum niederzureißen.6:63 Danach zog er eilends weg nach Antiochia. Da erfuhr er, daß sich
Philippus zum Herrn der Stadt gemacht hatte. Mit dem kämpfte er und
eroberte die Stadt.Demetrius I. Soter bestimmt Bakchides zum Statthalter
und Alkimus zum Hohenpriester7:1 Im 151. Jahr floh Demetrius, der Sohn des Seleukus, aus Rom und kam
mit einem kleinen Gefolge in eine Stadt am Meer und regierte dort
als König.7:2 Und als er in den Palast seiner Vorfahren kam, nahm das Kriegsvolk
Antiochus und Lysias gefangen, um sie Demetrius zu übergeben.
7:3 Als das aber Demetrius gemeldet wurde, befahl er, sie nicht vor
seine Augen kommen zu lassen.7:4 Darum tötete sie das Kriegsvolk. Als nun Demetrius auf den Thron
gelangt war,7:5 kamen zu ihm gottlose und abtrünnige Leute aus Israel; ihr Anführer
war Alkimus; der wäre gern Hoherpriester geworden.
Kap 9,54; 2. Makk 14,3; 14,13; 14,267:6 Diese verklagten Judas und ihr eigenes Volk beim König und sagten:
Judas und seine Brüder haben alle, die dir gehorsam sein wollten,
umgebracht und uns aus unserm Lande verjagt.7:7 Darum sende jemand, dem du vertraust, dorthin; er soll sich ansehen,
welche Zerstörung Judas über uns und das Land des Königs gebracht
hat, und soll ihn und seinen ganzen Anhang bestrafen.
7:8 Darum wählte der König aus seinen Freunden Bakchides aus, der
Statthalter über das Land jenseits des Euphrat war und ein
Mächtiger im Reich und dem König treu.Die Provinz des Seleuzidenreiches westlich des Euphrat; vgl.
Esr 4,10.7:9 Und er schickte mit ihm den abtrünnigen Alkimus, den er zum
Hohenpriester gemacht hatte, und befahl ihm, das Volk Israel zu
bestrafen.7:10 Und sie zogen ins Land Juda mit einem großen Heer und schickten
Boten zu Judas und seinen Brüdern, um über den Frieden zu
verhandeln, und taten so, als wollten sie Frieden mit ihnen halten.
7:11 Aber es war nichts als Betrug. Darum glaubte ihnen Judas nicht; denn
er sah, daß sie gut gerüstet waren und ein großes Heer mit sich
führten.7:12 Aber viele Schriftgelehrte kamen zu Alkimus und Bakchides, um zu
fragen, was nun Recht sein sollte. Und die Hasidäer waren die
ersten in Israel,7:14 Und sie sagten: Ein Priester aus dem Geschlecht Aaron ist mit dem
Heer gekommen; er wird uns nicht hintergehen.7:15 Und Alkimus sagte ihnen Frieden zu und schwor einen Eid: Wir wollen
euch und euren Freunden kein Leid antun.7:16 Und sie glaubten ihm. Er aber ließ sechzig Mann von ihnen
gefangennehmen und tötete sie alle an einem einzigen Tag, wie die
Schrift sagt:7:17 »Das Fleisch deiner Heiligen haben sie den Tieren gegeben; sie haben
Blut vergossen um Jerusalem her wie Wasser; und da war niemand, der
sie begrub.«7:18 Darum kam Furcht und Schrecken über das ganze Volk, und es klagte,
daß Alkimus nicht nach Treu und Glauben gehandelt hätte; denn er
hielt den Vertrag und seinen Eid nicht.7:19 Und Bakchides zog weg von Jerusalem und belagerte Bet-Sajit und ließ
viele gefangennehmen, die ihn vorher anerkannt, aber wegen seiner
Untreue sich wieder von ihm abgewendet hatten; einige vom Volk ließ
er töten und in eine große Grube werfen.7:20 Danach übergab Bakchides das Land dem Alkimus und ließ Kriegsvolk
bei ihm, um ihm zu helfen; er aber zog wieder zum König.
Judas Makkabäus bekämpft Alkimus7:21 Und Alkimus nahm sich vor, mit aller Gewalt Hoherpriester zu werden.
7:22 Und zu ihm stießen alle, die ihr Volk verwirrten; und sie
unterwarfen sich das Land Juda mit Gewalt und unterdrückten das Volk
Israel schwer.7:23 Als nun Judas sah, daß Alkimus und die Abtrünnigen aus Israel viel
größeren Schaden im Lande anrichteten als die Heiden,
7:24 durchzog er abermals das ganze Land Juda, bestrafte die Abtrünnigen
und hinderte sie, aufs Land hinauszugehen.7:25 Als aber Alkimus sah, daß Judas und sein Volk wieder stark waren,
und erkannte, daß er ihnen nicht widerstehen konnte, zog er wieder
zum König und klagte sie vieler Verbrechen an.7:26 Darum sandte der König einen hohen Fürsten, Nikanor, der dem Volk
Israel feindlich gesonnen war, und befahl ihm, das Volk Israel
auszurotten.7:27 Und Nikanor zog mit einem großen Heer nach Jerusalem und schickte
Boten zu Judas und seinen Brüdern, die so tun sollten, als ob er
Frieden mit ihnen schließen wollte, und sie sollten sagen:
7:28 Wir wollen Frieden miteinander halten, ich und ihr, und ich will mit
wenigen Leuten kommen, um friedlich mit euch zu reden.
7:29 So kam Nikanor zu Judas, und sie begrüßten sich friedlich; aber die
Feinde wollten Judas gefangennehmen.7:30 Es wurde aber Judas berichtet, daß Nikanor zu ihm gekommen war, um
ihn durch diesen Betrug gefangenzunehmen; darum hütete er sich vor
ihm und wollte nicht mehr zu ihm kommen.7:31 Und als Nikanor merkte, daß sein Vorhaben bekannt geworden war, zog
er gegen Judas und kämpfte mit ihm bei Kafar-Salama.
7:32 Da verlor Nikanor an die fünfhundert Mann, und sein Heer mußte auf
die Davidsburg fliehen.7:33 Danach kam Nikanor auch zum Heiligtum auf den Berg Zion. Und einige
von den Priestern und den Ältesten des Volks kamen heraus, um ihn
friedlich zu empfangen und ihm das Brandopfer zu zeigen, das sie
für den König darbrachten.7:34 Aber Nikanor verspottete sie mit ihrem Gottesdienst und lästerte und
entweihte ihre Opfer7:35 und schwor voller Zorn einen Eid: Werdet ihr mir Judas und sein Heer
nicht in meine Hand übergeben, so will ich dieses Haus verbrennen,
sobald ich glücklich wieder herkomme. Und er zog weg in heftigem
Zorn.7:36 Aber die Priester gingen hinein und traten vor den Altar und den
Tempel und weinten und sprachen:7:37 Ach Herr, weil du dieses Haus erwählt hast, damit man dich dort
anrufen und zu dir beten soll,7:38 so bitten wir, du wollest diesen Nikanor und sein Heer bestrafen und
sie durchs Schwert umkommen lassen; denke daran, daß sie dein
Heiligtum und dich gelästert haben, und verjage sie aus dem Lande.
7:39 Und Nikanor zog von Jerusalem weg und schlug sein Lager bei
Bet-Horon auf. Da kam noch ein Heer aus Syrien zu ihm, um ihm zu
helfen.7:40 Aber Judas lagerte bei Adasa mit dreitausend Mann und betete zu Gott
und sprach:7:41 Herr, Gott, als dich die Boten des Königs Sanherib lästerten,
schicktest du einen Engel; der tötete von ihnen7:42 So schlage diese unsre Feinde heute vor unsern Augen und richte
diesen Nikanor wegen seiner schweren Untat, damit die andern
erkennen, daß du ihn bestraft hast, weil er dein Heiligtum gelästert
hat.7:43 Und am dreizehnten Tag des Monats Adar kämpften sie miteinander. Da
wurde das Heer Nikanors geschlagen, und Nikanor kam als allererster
in der Schlacht um.7:44 Und als sein Heer das sah, warfen sie die Waffen weg und flohen.
7:45 Aber Judas jagte ihnen eine Tagereise nach von Adasa bis Geser und
ließ hinter ihnen die Kriegstrompeten blasen,7:46 damit das Volk aus allen Ortschaften ringsum herbeikommen und die
Fliehenden von allen Seiten angreifen sollte; und sie stürzten sich
auf die Feinde, so daß alle durchs Schwert fielen und niemand
davonkam.7:47 Und Judas plünderte sie aus und nahm die Beute mit sich weg. Dem
Nikanor aber ließ er den Kopf abhauen und die rechte Hand, die er
zum Eid ausgestreckt hatte, als er lästerte und dem Heiligtum
drohte; und er ließ Kopf und Hand mitnehmen und in Jerusalem
aufhängen.7:48 Da wurde das Volk sehr fröhlich, und sie feierten diesen Tag mit
großer Freude7:49 und ordneten an, daß man jährlich diesen Tag, nämlich den
dreizehnten Tag des Monats Adar, feiern sollte.7:50 So wurde wieder Friede im Lande Juda für kurze Zeit.
Judas Makkabäus schließt ein Bündnis mit den Römern
8:1 Es hörte aber Judas von den Römern, daß sie sehr mächtig waren und
fremde Völker gern in Schutz nahmen, die Hilfe bei ihnen suchten,
und daß sie Treu und Glauben hielten.8:2 Und er hatte auch gehört, welch tapfere Taten sie bei den Galatern
getan, die sie bezwungen und tributpflichtig gemacht hatten;
8:3 auch, welche schweren Kriege sie in Spanien geführt und wie sie die
Bergwerke erobert hatten, in denen man nach Gold und Silber gräbt,
und daß sie viele Länder fern von Rom durch ihre Klugheit und
Beharrlichkeit gewonnen hatten;8:4 daß sie auch viele Könige, die von weit her in ihr Land gezogen
waren, besiegt und schwer geschlagen hatten, während die andern
ihnen jährlich Tribut zahlen mußten;8:5 und daß sie den König von Kittim, Philippus, und seinen Sohn Perseus
samt denen, die sich sonst noch gegen sie aufgelehnt, im Krieg
überwunden und unterjocht hatten.8:6 Auch hatte Judas von dem großen Antiochus gehört, dem König in
Vorderasien, der gegen die Römer gezogen war mit hundertzwanzig
Elefanten, mit Reitern und Wagen und sehr viel Kriegsvolk; aber die
Römer hatten sein Heer geschlagen8:7 und ihn gefangen; und sie hatten ihm und seinen Erben einen großen
Tribut auferlegt, den sie jährlich den Römern zahlen mußten; dazu
mußte er den Römern Geiseln schicken.8:8 Sie nahmen ihm auch Indien, Medien und Lydien, seine besten Länder,
und gaben sie dem König Eumenes.8:9 Auch beschlossen die Griechen, in ihr Land einzufallen und sie zu
vernichten.8:10 Als die Römer davon hörten, schickten sie einen Feldhauptmann gegen
die Griechen; der schlug sie, so daß viele von ihnen fielen, führte
ihre Frauen und Kinder gefangen fort, plünderte sie aus und nahm das
Land ein, ließ in den Städten die Mauern niederreißen und unterwarf
sie bis auf den heutigen Tag.8:11 Auch die andern Königreiche und die Inseln, die sich ihnen jemals
widersetzt hatten, verheerten und unterwarfen sie.
8:12 Aber mit den Freunden und Bundesgenossen hielten sie Frieden. Sie
herrschten über die Könige nah und fern, und von allen, die nur
ihren Namen hörten, waren sie gefürchtet.8:13 Wem sie nämlich helfen wollen, der wird geschützt und erhalten in
seinem Königreich; wenn sie aber wollen, wird er von Land und Leuten
verjagt. Auf diese Weise wurden sie sehr mächtig.8:14 Aber bei alldem hat sich niemand von ihnen eine Krone aufgesetzt
und sich in Purpur gekleidet, um damit zu prangen,
(14 und 15) Ri 9,7-158:15 sondern einen Rat hatten sie eingesetzt; der bestand aus
dreihundertzwanzig Männern; die berieten sich täglich, um das Volk
immer gut zu regieren.8:16 Und jährlich wählte man einen Mann, der in allen ihren Ländern zu
gebieten hatte; dem mußten sie alle gehorsam sein. Und es herrschte
weder Neid noch Zwietracht bei ihnen.8:17 Und Judas wählte Eupolemus, den Sohn des Johannes, des Sohnes
Jakobs, und Jason, den Sohn Eleasars, und sandte sie nach Rom, um
mit den Römern Freundschaft und ein Bündnis zu schließen,
2. Makk 4,11; Kap 2,58:18 damit die Römer ihnen helfen sollten, daß Israel nicht von dem
Königreich der Griechen unterdrückt würde.8:19 Die Abgesandten machten den weiten Weg nach Rom, traten vor den Rat
und sagten:8:20 Judas Makkabäus und seine Brüder und das jüdische Volk haben uns zu
euch gesandt, um Frieden und ein Bündnis mit euch zu schließen, daß
wir als eure Freunde und Bundesgenossen eingeschrieben werden.
8:21 Das hießen die Römer gut,8:22 und sie ließen den Vertrag auf eherne Tafeln schreiben und schickten
die Abschrift nach Jerusalem zur Erinnerung an den Frieden und das
Bündnis, das sie geschlossen hatten. Und sie lautete so:
8:23 Gott gebe den Römern und den Juden Glück und Frieden zu Wasser und
zu Lande und behüte sie vor Krieg und Feinden auf ewig!
8:24 Wenn aber die Römer zuerst in Krieg verwickelt würden oder
irgendeiner ihrer Bundesgenossen in ihrem ganzen Gebiet,
8:25 so sollen die Juden den Römern treue Hilfe leisten, wie es die Not
erfordert;8:26 doch brauchen die Juden den Kämpfenden nicht Nahrung, Waffen, Geld
oder Schiffe zu liefern oder zu verschaffen; dies heißen die Römer
gut und werden diese Abmachungen halten, ohne Ersatz zu verlangen.
8:27 Dagegen auch, wenn die Juden zuerst in Krieg verwickelt würden,
sollen ihnen die Römer treue Hilfe leisten, wie es die Not
erfordert;8:28 doch brauchen ihren Hilfstruppen von den Juden nicht Nahrung,
Waffen, Geld oder Schiffe geliefert zu werden; dies heißen die Römer
gut und wollen diese Abmachungen ohne Betrug halten.
8:29 Mit diesen Worten ist das Bündnis zwischen den Römern und den Juden
festgelegt.8:30 Wenn aber später einer von beiden Teilen etwas hinzufügen oder
streichen will, so sollen beide sich darüber einigen. Und was sie
hinzufügen oder streichen, soll eingehalten werden.
8:31 Weil nun König Demetrius an den Juden Gewalttaten verübt, haben wir
ihm geschrieben: Warum unterdrückst du unsre Freunde und
Bundesgenossen, die Juden?8:32 Wenn sie weiter über dich klagen, so müssen wir sie schützen und
wollen dich zu Wasser und zu Lande angreifen.9:1 Als Demetrius mittlerweile hörte, daß Nikanor mit seinem Heer
geschlagen und umgekommen war, sandte er Bakchides und Alkimus
wieder nach Judäa und mit ihnen die besten Truppen, die auf dem
rechten Flügel zu kämpfen pflegten.9:2 Sie zogen nach Gilgal und sperrten und eroberten die Zuwege in der
Arbela und töteten viele.9:3 Darauf zogen sie nach Jerusalem im 152. Jahr, im ersten Monat,
April 161 v. Chr.9:4 und von dort nach Berea mit zwanzigtausend Mann zu Fuß und
zweitausend Reitern.9:5 Und Judas hatte sein Lager bei Elasa aufgeschlagen mit dreitausend
auserlesenen Männern.9:6 Als aber sein Kriegsvolk sah, daß die Feinde so zahlreich waren,
erschraken sie sehr, und viele liefen vom Heer weg, so daß nicht
mehr als achthundert Mann bei Judas blieben.9:7 Als Judas sah, daß sein Heer nicht beieinander blieb und es doch zum
Kampf kommen mußte, wurde ihm angst und bange; denn er hatte keine
Zeit, sein Kriegsvolk wieder zusammenzubringen.9:8 In dieser Angst sagte er zu den Übriggebliebenen: Auf, laßt uns
versuchen, ob wir die Feinde angreifen und schlagen können!
9:9 Aber sie wollten nicht, wehrten ab und sagten: Es ist nicht möglich,
daß wir etwas erreichen; laßt uns diesmal unser Leben retten; dann
wollen wir später zurückkehren und mit unsern Brüdern gegen die
Feinde ziehen und sie angreifen; jetzt sind wir viel zu wenige.
9:10 Aber Judas sagte: Das sei ferne, daß wir vor ihnen fliehen! Ist
unsre Zeit gekommen, so wollen wir ritterlich sterben für unsre
Brüder und unsrer Ehre keine Schande machen.9:11 Und die Feinde zogen aus dem Lager und stellten sich in
Schlachtordnung auf. In der ersten Reihe waren die Schleuderer und
Bogenschützen, und die besten Krieger standen alle vorn an der
Spitze; die Reiterei war in zwei Abteilungen geteilt, auf jedem
Flügel eine.9:12 Der Feldhauptmann Bakchides war beim rechten Flügel. Und die
Schlachtreihe rückte von beiden Seiten mit Kriegsgeschrei und
Trompeten vor.9:13 Da ließ auch Judas die Trompeten blasen und zog gegen sie, und die
Schlacht dauerte vom Morgen bis zum Abend, und die Erde erbebte von
dem großen Getümmel.9:14 Als nun Judas sah, daß auf dem rechten Flügel Bakchides selbst samt
der größten Heeresmacht war, da griff er dort an, er und die andern
alle, die ihr Leben wagten,9:15 und sie schlugen das Heer auf der rechten Seite in die Flucht und
jagten ihnen nach bis an den Berg bei Aschdod.9:16 Als aber die auf dem linken Flügel sahen, daß der rechte Flügel
geschlagen war, eilten sie ihrerseits Judas und seinen Leuten nach.
9:17 Da mußte sich Judas gegen sie wenden, und es kam zu einer blutigen
Schlacht, so daß viele von beiden Heeren verwundet wurden und
umkamen,9:18 bis auch Judas zuletzt umkam. Da flohen die übrigen.
9:19 Und Jonatan und Simon nahmen den Leichnam ihres Bruders Judas und
begruben ihn im Grab seiner Väter in Modeïn.9:20 Und das ganze Volk Israel weinte und klagte um Judas sehr und
trauerte um ihn lange Zeit und sprach:9:21 Ach, daß der Held umgekommen ist, der Israel geschützt und errettet
hat!9:22 Dies ist die Geschichte von Judas. Er hat aber sonst noch viele
große Taten getan, die nicht alle beschrieben werden können, weil es
zu viele sind.9:23 Nach dem Tode des Judas wurden die gottlosen und abtrünnigen Leute
wieder mächtig im ganzen Land Israel.9:24 Und zu dieser Zeit herrschte sehr großer Hunger im Lande, so daß
sich das Volk dem Bakchides unterwarf.9:25 Da wählte Bakchides gottlose Männer aus, die machte er zu Amtleuten.
9:26 Und er ließ überall die Anhänger und Freunde des Judas suchen und
sich vorführen, um sich an ihnen zu rächen und seinen Mutwillen an
ihnen auszulassen.9:27 Und in Israel war so viel Jammer, wie nicht gewesen ist, seitdem
man keine Propheten mehr gehabt hatte.9:28 Darum kamen alle Anhänger des Judas zusammen und sagten zu Jonatan:
9:29 Nach dem Tod deines Bruders Judas haben wir niemand mehr, der ihm
gleich ist und uns schützen kann gegen unsre Feinde und Bakchides
und die, die unserm Volk feindlich gesonnen sind.9:30 Darum wählen wir dich heute an seiner Statt zum Fürsten und
Feldherrn, damit du diesen Krieg für uns führst.9:31 So wurde Jonatan ihr Fürst und regierte anstelle seines Bruders.
9:32 Als das Bakchides erfuhr, ließ er ihn suchen, um ihn umzubringen.
9:33 Als aber Jonatan und sein Bruder Simon und alle, die bei ihnen
waren, das merkten, flohen sie in die Wüste Tekoa und schlugen ein
Lager auf am Wasser des Brunnens Asfar.9:34 Das hörte Bakchides und zog am Sabbat mit seinem ganzen Heer über
den Jordan.9:35 Nun hatte Jonatan seinen Bruder Johannes, der Feldhauptmann war, zu
seinen Freunden, den Nabatäern, gesandt, um sie zu bitten, daß sie
ihr ganzes Hab und Gut bei ihnen aufbewahren dürften.
Kap 5,259:36 Aber die Männer von Jambri zogen aus Medeba und überfielen den
Johannes, nahmen ihn gefangen und raubten alles, was er mit sich
führte, und zogen damit ab.9:37 Danach wurde Jonatan und seinem Bruder Simon hinterbracht, daß die
Leute von Jambri eine große Hochzeit feiern und die Braut mit großer
Pracht aus Nadabat abholen würden; denn sie war die Tochter eines
Fürsten aus Kanaan.9:38 Nun dachten Jonatan und Simon daran, daß diese ihren Bruder Johannes
getötet hatten; darum zogen sie hinauf und versteckten sich hinter
dem Berg und lauerten den Leuten von Jambri auf.9:39 Und sie blickten auf, und siehe, da kam mit Geschrei ein großer Zug
daher, und der Bräutigam zog ihnen entgegen mit seinen Freunden und
mit viel Volk und Gütern, mit Pauken und Pfeifen und mit vielen
Waffen.9:40 Da machten Jonatan und Simon aus dem Gebirge heraus einen Ausfall
und griffen sie an und erschlugen viele, so daß die Übriggebliebenen
ins Gebirge fliehen mußten, und raubten all ihr Hab und Gut.
9:41 Da wurde aus der Hochzeit Herzeleid und aus dem Pfeifen Heulen.
9:42 So rächten sie den Mord an ihrem Bruder und kehrten wieder um und
zogen an das Ufer des Jordan.9:43 Als Bakchides das hörte, kam auch er an den Jordan mit einem großen
Heer am Sabbat.9:44 Da sagte Jonatan zu seinem Volk: Auf, rüstet euch zur Schlacht! Denn
heute ist es nicht wie gestern und vorgestern.9:45 Denn die Feinde sind da, und wir müssen uns wehren, weil wir doch
nicht entkommen können. Denn wir haben Feinde vor uns und hinter
uns, und auf der einen Seite wie auf der andern sind das Wasser des
Jordans und Sumpf und Wald.9:46 Darum sollt ihr zum Himmel schreien, damit ihr von den Feinden
errettet werdet.9:47 Und sie griffen an, und Jonatan streckte seine Hand aus und schlug
nach Bakchides; aber Bakchides wich vor ihm zurück.
9:48 Da sprangen Jonatan und sein Kriegsvolk in den Jordan und kamen über
das Wasser; aber die Leute des Bakchides waren nicht so kühn, daß
sie durchs Wasser gegangen wären.9:49 An diesem Tage sind aus dem Heer des Bakchides tausend Mann
umgekommen.9:50 Darum zog Bakchides wieder ab und kam nach Jerusalem und fing an,
die Städte in Judäa zu befestigen. Er ließ hohe Mauern mit Toren und
Riegeln um Jericho, Emmaus, Bet-Horon, Bethel, Timna, Piraton, Tefon
bauen9:51 und legte als Besatzung Kriegsvolk hinein, das Israel niederhalten
sollte.9:52 Ebenso ließ er Bet-Zur, Geser und die Burg von Jerusalem befestigen
und legte auch Kriegsvolk hinein und versorgte sie mit Nahrung.
Kap 4,60-619:53 Und er nahm die Kinder der vornehmsten Männer des Landes als Geiseln
und behielt sie auf der Burg von Jerusalem.9:54 Im 153. Jahr, im zweiten Monat, befahl Alkimus, auch die Mauer des
inneren Vorhofs am Tempel, die die heiligen Propheten hatten bauen
lassen, einzureißen.9:55 Und als man damit begonnen hatte, bestrafte Gott den Alkimus, so daß
die angefangene Arbeit wieder abgebrochen und sein Mund gestopft
wurde; denn der Schlag rührte ihn, so daß er nicht mehr reden oder
sein Haus bestellen konnte.9:57 Als aber Bakchides sah, daß Alkimus gestorben war, zog er wieder weg
zum König. Da herrschte Friede und Ruhe im Lande zwei Jahre lang.
9:58 Aber die Abtrünnigen im Lande hielten Rat und sagten: Jonatan und
seine Anhänger leben jetzt in Frieden. Laßt uns Bakchides wieder
rufen, der könnte sie jetzt in einer einzigen Nacht alle
gefangennehmen.9:59 So zogen sie zu Bakchides und sagten ihm ihren Plan.
9:60 Da machte sich Bakchides mit einem großen Heer auf und schickte
heimlich Schreiben an alle seine Anhänger im Lande Juda, daß sie
Jonatan und alle, die bei ihm waren, gefangennehmen sollten. Aber
ihr Plan wurde Jonatan hinterbracht; darum erreichten sie nichts,
9:61 sondern Jonatan nahm fünfzig Männer vom Volk des Landes, die die
Anführer der Abtrünnigen waren, gefangen und ließ sie töten.
Kap 7,59:62 Darauf zogen sich Jonatan und Simon mit ihrem Kriegsvolk zurück in
einen zerstörten Ort in der Wüste, Bet-Basi; den baute er wieder auf
und befestigte ihn.9:63 Als nun Bakchides das erfuhr, sammelte er sein ganzes Heer und bot
auch seine Leute in Judäa auf.9:64 Dann zog er vor Bet-Basi, belagerte es lange und stellte Sturmböcke
davor auf.9:65 Aber Jonatan übergab seinem Bruder Simon den Befehl über die Stadt
und zog mit einer kleinen Schar ins offene Land9:66 und schlug Odomera und dessen Brüder und die Söhne Fasiron an ihrem
Wohnplatz. Weil ihm aber das geglückt war, liefen ihm noch mehr
Leute zu, so daß er stärker wurde.9:67 Mittlerweile machte Simon mit seinen Leuten einen Ausfall aus der
Stadt und verbrannte die Sturmböcke9:68 und schlug Bakchides in die Flucht. Bakchides aber war sehr
erbittert, weil sein Plan und sein Feldzug vergeblich gewesen waren,
9:69 und er wurde sehr zornig auf die Abtrünnigen unter den Juden, die
ihm geraten hatten, wieder in ihr Land zu kommen, und ließ viele von
ihnen töten und beschloß, wieder in sein Land zu ziehen.
9:70 Als Jonatan das erfuhr, schickte er Boten zu ihm, um den Frieden mit
ihm herzustellen und die Herausgabe der Gefangenen zu erreichen.
9:71 Hierin willigte Bakchides gern ein und tat, was Jonatan begehrte,
und schwor ihm einen Eid, ihm sein Leben lang kein Leid mehr
anzutun.9:72 Und er gab ihm die Gefangenen wieder heraus, die er aus Juda
weggeführt hatte, und kehrte um und zog in sein Land und kam nicht
wieder in das Land Juda.9:73 So wurde wieder Friede in Israel. Und Jonatan wohnte in Michmas und
regierte dort über das Volk und vernichtete die Abtrünnigen in
Israel.im Kampf um die Krone Syriens Jonatans Freundschaft
10:1 Im 160. Jahr kam Alexander, der Sohn des Antiochus Epiphanes, und
besetzte die Stadt Ptolemais; und sie nahmen ihn auf, und er
regierte dort.10:2 Als aber König Demetrius das erfuhr, brachte er ein sehr großes
Heer zusammen und zog gegen Alexander, um mit ihm zu kämpfen.
Kap 7,1-310:3 Darum schrieb Demetrius an Jonatan und sagte ihm zu, er wollte
Frieden mit ihm halten und ihm nur Gutes tun.10:4 Denn er dachte: Es ist besser, daß wir verabreden, Frieden mit ihm
zu halten, ehe er sich auf Alexanders Seite schlägt;
10:5 denn er wird an all das Böse denken, das wir ihm, seinem Bruder und
seinem Volk angetan haben.10:6 Und Demetrius schrieb an Jonatan, daß er ihm das Recht zugestehen
wollte, ein Heer zu unterhalten und Waffen herzustellen, und daß er
sein Bundesgenosse sein sollte; und er befahl, daß man die Geiseln
auf der Burg dem Jonatan wieder freigeben sollte.10:7 Darum kam Jonatan nach Jerusalem und ließ diese Schreiben öffentlich
dem ganzen Volk und der Besatzung der Burg vorlesen.
10:8 Als sie nun hörten, daß der König ihm das Recht zugestand, ein Heer
zu unterhalten, und ihn als Bundesgenossen anerkannt hatte,
fürchteten sie sich sehr vor ihm10:9 und gaben ihm die Geiseln frei; und Jonatan gab sie ihren Eltern
zurück.10:10 Von jetzt an wohnte Jonatan in Jerusalem und begann, die Stadt
wieder aufzubauen und auszubessern,10:11 und er sagte den Handwerkern, sie sollten die Mauern wieder
aufrichten und den Berg Zion ringsum mit Quadersteinen wieder
befestigen;10:13 Und die Heiden in den Ortschaften, die Bakchides hatte befestigen
lassen, flüchteten in ihr Land.10:14 Nur in Bet-Zur blieben einige von den Abtrünnigen; denn dort hatten
sie eine Freistadt.10:15 Als nun König Alexander hörte, was Demetrius dem Jonatan versprochen
hatte, und man ihm von den Kriegen und Heldentaten erzählte, die
Jonatan und seine Brüder vollbracht, und von den Mühen, die sie auf
sich genommen hatten, sagte er:10:16 Solch einen tüchtigen Mann findet man nur einmal; darum wollen wir
ihm schreiben, damit er unser Freund und Bundesgenosse wird.
10:17 Und er schrieb ihm:10:18 König Alexander entbietet seinem Bruder Jonatan seinen Gruß.
10:19 Wir hören von dir, daß du ein tüchtiger Mann bist und halten dich
für wert, unser Freund zu sein.10:20 Darum setzen wir dich heute zum Hohenpriester über dein Volk ein.
Du sollst »Freund des Königs« heißen; und wir schicken dir ein
Purpurgewand und eine goldene Krone. Du sollst dich darum treu zu
uns halten und uns Freundschaft bewahren.10:21 So zog Jonatan das priesterliche Gewand an im 160. Jahr, im
siebenten Monat, am Laubhüttenfest. Und er sammelte ein Heer und
ließ viele Waffen herstellen.10:22 Als aber Demetrius das hörte, war er sehr niedergeschlagen
10:23 und dachte: Was haben wir da falsch gemacht, daß Alexander uns
zuvorgekommen ist und die Freundschaft der Juden gewonnen hat und
dadurch stärker geworden ist!10:24 Auch ich will ihnen freundlich schreiben und ihnen Ehrungen und
Geschenke versprechen, damit sie mir Hilfe zusagen.
10:25 Und er schrieb ihnen: König Demetrius entbietet dem Volk der Juden
seinen Gruß.10:26 Wir haben gern gehört, und es ist uns eine große Freude, daß ihr
nicht von uns abfallt zu unsern Feinden, sondern den Vertrag mit uns
haltet und in Freundschaft mit uns bleibt.10:27 Darum bitten wir euch, auch weiterhin treu zu uns zu halten und euch
nicht von uns abzuwenden.10:28 Diese eure Treue wollen wir vergelten, euch Gutes erweisen und viele
Abgaben erlassen und mehr Freiheiten gewähren.10:29 Und ich erlasse jetzt allen Juden den Tribut, die Steuer auf Salz,
die Beiträge zum Ehrenkranz, den dritten Teil vom Getreide, die
Hälfte, die mir vom Obst zusteht.10:30 Von diesen Abgaben sollen nun das Land Juda und die drei Bezirke,
die ihm von Samarien zugeteilt sind, für alle Zeit befreit sein.
Kap 11,3410:31 Und Jerusalem mit seiner Umgebung soll heiliges Gebiet und frei
sein, und die Zehnten und Abgaben sollen ihm gehören.
10:32 Ich will auch die Burg in Jerusalem wieder räumen und dem
Hohenpriester übergeben, daß er Leute hineinlegt, die er selbst
ausgewählt hat, damit sie die Burg bewachen.10:33 Und alle Juden, die man aus Juda weggeführt hat, sollen in meinem
ganzen Königreich ohne Lösegeld freigelassen werden, und man soll
ihnen die Abgaben für sich und ihr Vieh erlassen.10:34 Und an allen Festen, Sabbaten, Neumonden und andern Feiertagen
Neh 10,3210:35 und drei Tage vor und nach einem Fest sollen die Juden in meinem
Reich frei von Zoll und Abgaben sein, und niemand soll gestattet
sein, von ihnen etwas einzutreiben oder sie wegen einer Forderung zu
belästigen.10:36 Und man soll dreißigtausend Mann von den Juden für das Heer des
Königs ausheben; denen will ich Sold geben wie meinem andern
Kriegsvolk, und ein Teil von ihnen soll in die großen Festungen des
Königs gelegt werden.10:37 Und von ihnen sollen einige eingesetzt werden, die der König in
seinen Staatsgeschäften als Männer seines Vertrauens zu Rate ziehen
wird. Die Juden sollen auch nicht fremde, sondern eigne Hauptleute
haben, aus ihrer Mitte gewählt, damit sie ihre Gesetze halten
können, wie es der König für das Land Juda zugestanden hat.
10:38 Und die drei Bezirke, die Judäa vom Lande Samarien zugeteilt sind,
sollen zu einem Gebiet mit Judäa verbunden werden, so daß sie
niemand untertan sind als nur dem Hohenpriester.10:39 Die Stadt Ptolemais und die Landschaft, die dazugehört, schenke ich
dem Tempel in Jerusalem, damit aus ihren Einkünften die Kosten, die
für das Opfer nötig sind, bezahlt werden.10:40 Ich will auch jährlich fünfzehntausend Lot Silber von meinem eignen
Einkommen dazu geben.10:41 Und was meine Amtleute in den früheren Jahren mir nicht abgeliefert
haben, sondern schuldig geblieben sind, das soll jetzt für die
Bauarbeiten am Tempel verwendet werden.10:42 Und auch die fünftausend Lot Silber, die aus dem jährlichen
Einkommen des Tempels abgegeben werden mußten, sollen nicht mehr
erhoben werden, sondern den Priestern zustehen, die den Tempeldienst
tun.10:43 Auch soll der Tempel dies Recht haben: wer beim König in irgendeiner
Sache eine Strafe verwirkt hat und in den Tempel von Jerusalem oder
in sein Gebiet flieht, der soll dort sicher sein mit allem, was ihm
in meinem ganzen Königreich gehört.10:44 Zum Bau und zur Ausbesserung des Tempels und der Mauern und Türme in
Jerusalem10:45 und sonst in Judäa will der König auch die Kosten bezahlen aus
seinem eignen Einkommen.10:46 Als man aber dies Schreiben Jonatan und dem Volk vorlas, wollten
sie ihm nicht trauen und nahmen's nicht an; denn sie wußten genau,
wieviel böse und grausame Taten Demetrius in Israel verübt hatte.
Kap 7,8-1110:47 Und sie wollten es lieber mit Alexander halten, der schon früher
ihre Freundschaft gesucht und Frieden zugesagt hatte; ihm leisteten
sie Hilfe sein Leben lang.Jonatan wird von Alexander Balas in Ptolemais hoch geehrt
10:48 König Alexander sammelte ein großes Heer und schlug ein Lager
Demetrius gegenüber auf.10:49 Und als die beiden Könige angriffen, da floh das Heer des Alexander,
und Demetrius verfolgte ihn und gewann die Oberhand;
10:50 und die Schlacht tobte erbittert vom Morgen bis zum Abend; doch
Demetrius wurde an diesem Tag erschlagen.10:51 Darauf sandte Alexander Boten zu Ptolemäus, dem König von Ägypten,
mit der Botschaft:10:52 Ich bin wieder in mein Reich gekommen und sitze auf dem Thron meiner
Väter und habe die Herrschaft an mich gebracht und habe Demetrius
vernichtet und mein Erbland wieder erobert und habe gegen ihn
gekämpft, und er samt seinem Heer wurde von mir überwunden, und ich
habe mich auf seinen Königsthron gesetzt.10:53 Und nun begehre ich, Freundschaft mit dir zu schließen, und bitte
dich, du wollest mir deine Tochter zur Ehe geben.10:54 Dann will ich mich gegen dich als dein Schwiegersohn verhalten und
dir und ihr Geschenke geben, die deiner würdig sind.
10:55 Darauf antwortete König Ptolemäus: Glücklich der Tag, an dem du
wieder in das Land deiner Väter gekommen bist und dich auf ihren
Königsthron gesetzt hast!10:56 Und nun will ich gern tun, was du geschrieben hast. Aber komm mir
entgegen nach Ptolemais, damit wir uns selbst sehen und ich dir
meine Tochter zur Frau geben kann, wie du gewünscht hast.
10:57 Im 162. Jahr zog Ptolemäus mit seiner Tochter Kleopatra aus
Ägypten, und sie kamen nach Ptolemais.10:58 Dahin kam auch König Alexander. Und Kleopatra wurde mit Alexander
vermählt, und die Hochzeit wurde in Ptolemais mit großer königlicher
Pracht gefeiert.10:59 König Alexander schrieb auch an Jonatan und lud ihn zu sich ein.
10:60 Da kam Jonatan mit großer Pracht nach Ptolemais zu den beiden
Königen und schenkte ihnen und ihren Freunden Gold und Silber und
viele kostbare Gaben und fand Gnade bei ihnen.10:61 Doch einige Abtrünnige aus Israel, ruchlose Gesellen, kamen zum
König, um ihn zu verklagen; aber der wollte sie nicht anhören,
Kap 1,1210:62 sondern befahl, daß Jonatan seine Kleider ablegen und man ihm ein
Purpurgewand anziehen sollte; und so geschah es.10:63 Da setzte ihn der König neben sich und befahl seinen obersten
Amtleuten, ihn mitten durch die Stadt zu führen und ausrufen zu
lassen, daß niemand ihn verklagen oder ihm sonst Schaden zufügen
sollte, aus welchem Anlaß es auch sei.10:64 Als aber seine Ankläger sahen, daß ihn der König so hoch ehrte, daß
er das von ihm ausrufen ließ, und ihn mit einem Purpurgewand
bekleidet hatte, flohen sie alle davon.10:65 Und der König ehrte ihn hoch und ließ ihn unter seine ersten
Freunde aufnehmen und machte ihn zum Feldherrn und zum Vierfürsten.
Vers 2010:66 Danach zog Jonatan wieder nach Jerusalem in Frieden und mit Freuden.
Jonatan besiegt Apollonius, den Feldherrn des Demetrius II. Nikator
10:67 Im 165. Jahr kam Demetrius, der Sohn des gefallenen Demetrius, aus
Kreta in sein Erbkönigreich.10:68 Als König Alexander das hörte, da erschrak er sehr und begab sich
nach Antiochia.10:69 Aber Demetrius gewann den Apollonius, den Befehlshaber von
Zölesyrien, als Feldherrn; der brachte ihm ein großes Kriegsvolk
zusammen, schlug ein Lager bei Jamnia auf und sandte zu Jonatan, dem
Hohenpriester, und ließ ihm sagen:10:70 Niemand leistet uns Widerstand als du allein, so daß man mich
deinetwegen verlacht und schmäht. Du bist ja nur stark im Gebirge;
(70 und 71) 1. Kön 20,23-3010:71 aber wenn du auf dein Kriegsvolk vertraust, so zieh herunter in die
Ebene, damit wir uns dort miteinander messen; denn mit mir ist die
Heeresmacht der Städte.10:72 Wenn du fragen wirst, wie stark wir sind, ich und die andern, die
mir helfen, so wird man dir sagen: Ihr werdet diesen Leuten nicht
standhalten können, von denen eure Väter zweimal in ihrem eignen
Lande geschlagen worden sind.10:73 Noch viel weniger kannst du vor einem so großen Heer an Reiterei und
Fußvolk in der Ebene bestehen, wo keine Berge und Felsen sind oder
sonst ein Ort, wohin man fliehen könne.10:74 Als Jonatan diese Prahlerei des Apollonius hörte, wurde er zornig
und wählte zehntausend Mann aus und brach von Jerusalem auf; und
sein Bruder Simon kam ihm entgegen, um ihm zu helfen; und sie
schlugen ihr Lager vor Joppe auf.10:75 Aber die Einwohner der Stadt Joppe ließen ihn nicht ein, denn
Apollonius hatte Kriegsvolk als Besatzung hineingelegt; darum griff
Jonatan die Stadt an.10:76 Da erschraken die Einwohner in der Stadt und öffneten die Tore. So
eroberte Jonatan die Stadt Joppe.10:77 Als Apollonius das hörte, rückte er mit dreitausend Reitern und viel
Fußvolk in Richtung auf Aschdod vor und tat so, als ob er an Joppe
vorbeiziehen wollte. Doch er stieß in die Ebene vor; denn er hatte
viel Reiterei, auf die er sich verließ.10:78 Jonatan drängte ihn nach Aschdod ab, und beide Heere gerieten
aneinander.10:79 Aber Apollonius hatte im Lager heimlich tausend Reiter
zurückgelassen.10:80 Nun merkte Jonatan, daß Leute hinter ihm heimlich versteckt waren;
und sie griffen von allen Seiten sein Heer an10:81 und schossen Pfeile auf das Kriegsvolk den ganzen Tag vom Morgen bis
zum Abend; das Kriegsvolk aber hielt stand, wie Jonatan es
aufgestellt hatte, bis die Pferde der Feinde müde wurden.
10:82 Darauf warf Simon sein Heer in den Kampf und griff die Feinde an. Da
wurden die Reiter von ihm geschlagen und flohen, denn sie waren
müde;10:83 und sie wurden zerstreut über die Ebene hin und flohen nach Aschdod
und eilten in den Tempel des Götzen Dagon, um dort ihr Leben zu
retten.10:84 Aber Jonatan plünderte die Stadt Aschdod und die Orte ringsum und
zündete sie an. Er brannte auch den Götzentempel nieder mit allen,
die hineingeflohen waren.10:85 Und die Zahl der Erschlagenen und Verbrannten betrug gegen
achttausend Mann.10:86 Von dort zog Jonatan mit dem Heer vor Aschkelon. Da gingen ihm die
Bürger aus der Stadt heraus entgegen und empfingen ihn mit großer
Pracht.10:87 So zog Jonatan wieder nach Jerusalem mit seinem Heer und großer
Beute.10:88 Und als König Alexander dies hörte, ehrte er Jonatan noch mehr
Vers 61-62; Vers 6510:89 und sandte ihm eine goldene Spange, wie man sie nur den Verwandten
des Königs gibt; dazu schenkte er ihm Ekron und sein Gebiet zum
Eigentum.Demetrius II. Nikator erlangt die Alleinherrschaft über Syrien
11:1 Und der König von Ägypten brachte so viel Kriegsvolk wie Sand am
Meer zusammen und viele Schiffe; und er wollte das Reich Alexanders
durch Betrug an sich bringen, um beide Königreiche zu besitzen.
Kap 1,1711:2 Darum zog er nach Syrien unter dem Anschein, er käme als Freund. Da
öffnete man ihm alle Tore und zog ihm entgegen und empfing ihn
ehrenvoll, wie König Alexander befohlen hatte, weil er sein
Schwiegervater war.11:3 Aber wohin Ptolemäus kam, ließ er eine Schar wachsamer Kriegsleute
in der Stadt zurück.11:4 Und als er nach Aschdod kam, zeigten sie ihm den Tempel Dagons, den
Jonatan niedergebrannt hatte, dazu die Stadt Aschdod und die Orte
ringsum, die er verwüstet hatte, und die Leichname, die überall
verstreut umherlagen, und die, die im Krieg verbrannt waren; denn
sie hatten sie in Haufen an seinen Weg gelegt;11:5 und sie sagten dem König, daß Jonatan dies alles getan hatte, um ihn
beim König verhaßt zu machen. Aber der König schwieg dazu still.
11:6 Und auch Jonatan zog dem König mit großer Pracht entgegen nach
Joppe; da begrüßten sie sich und blieben dort über Nacht.
11:7 Und Jonatan geleitete den König bis an den Fluß, genannt Eleutherus.
Dann zog er wieder heim nach Jerusalem.11:8 Und König Ptolemäus brachte die Städte an der Küste an sich bis
Seleuzia am Meer und plante, Alexander zu vertreiben.
11:9 Und er schickte Boten zu König Demetrius, er sollte zu ihm kommen,
um ein Bündnis mit ihm zu schließen. Dann wollte er ihm seine
Tochter geben, die jetzt Alexander hatte, und wollte ihm helfen,
König im Reich seines Vaters zu werden.11:10 Und er sagte, es hätte ihn gereut, daß er Alexander seine Tochter
gegeben hätte,11:11 und beschuldigte Alexander, er hätte ihm nach Leben und Königreich
getrachtet.11:12 Er zeigte seinen Haß auch öffentlich und wandte sich von Alexander
ab und nahm ihm die Tochter weg und gab sie Demetrius.
11:13 Und als Ptolemäus nach Antiochia kam, setzte er sich die Krone
Vorderasiens auf; so trug er beide Kronen: die des Reichs Ägypten
und die des Reichs Vorderasien.11:14 Aber König Alexander war damals in Zilizien; denn einige Städte
waren dort von ihm abgefallen.11:15 Als er nun von Ptolemäus hörte, zog er gegen ihn, um mit ihm zu
kämpfen. Aber König Ptolemäus war stark gerüstet, zog ihm entgegen
und verjagte ihn.11:16 Und Alexander floh nach Arabien, um dort sicher zu sein. Aber König
Ptolemäus war sehr mächtig geworden;11:17 darum ließ Sabdiël, der Araber, seinem Gast Alexander den Kopf
abhauen und schickte ihn an Ptolemäus.11:18 Und Ptolemäus starb am dritten Tag danach. Da wurden auch die
Kriegsleute, die Ptolemäus in den befestigten Städten zurückgelassen
hatte, vom Volk dort umgebracht.11:19 So fing Demetrius an zu regieren im 167. Jahr.
146/145 v. Chr.11:20 Zu dieser Zeit brachte Jonatan das Volk im Land Juda zusammen, um
die Burg in Jerusalem zurückzuerobern, und ließ viele Geschütze
davor aufstellen.11:21 Da zogen einige Abtrünnige, die ihr Volk haßten, zu König Demetrius
und verklagten Jonatan und sagten, daß er die Burg belagerte.
Kap 1,1211:22 Und als der König das hörte, wurde er sehr zornig und zog sogleich
nach Ptolemais und schrieb an Jonatan, daß er die Burg nicht
belagern, sondern eilends zu ihm nach Ptolemais kommen sollte; da
wollte er mit ihm darüber sprechen.11:23 Als aber Jonatan diese Botschaft bekam, ließ er nicht ab von der
Belagerung und wählte einige von den Ältesten in Israel und den
Priestern aus, die mit ihm ziehen sollten, und machte sich auf und
wagte sein Leben.11:24 Und er nahm Gold, Silber und Gewänder mit und viele andere Geschenke
und zog nach Ptolemais zum König und fand Gnade bei ihm.
11:25 Als ihn nun die Abtrünnigen seines Volks verklagten,
11:26 hielt der König zu ihm, wie seine Vorgänger zu ihm gehalten hatten,
und erwies ihm große Ehre vor allen seinen Fürsten
Kap 10,6; 10,8811:27 und bestätigte ihn in seinem Hohepriesteramt und in allen andern
Ehren, die er bisher gehabt hatte, und machte ihn zu einem seiner
ersten Freunde.11:28 Jonatan bat auch den König, daß er ganz Judäa und den drei Bezirken
in Samarien die Steuer erlassen sollte, und erbot sich, für diese
Freiheit dreihundert Zentner Silber zu geben.11:29 Das bewilligte der König und gab Jonatan Schreiben darüber; die
lauteten:11:30 König Demetrius entbietet seinem Bruder Jonatan und dem jüdischen
Volk seinen Gruß.11:31 Wir senden euch eine Abschrift des Briefs, den wir an »unsern
Verwandten«, den Lasthenes, euretwegen geschrieben haben, damit ihr
es auch wißt.11:32 König Demetrius entbietet Lasthenes, »seinem Verwandten«, seinen
Gruß.11:33 Wir haben beschlossen, unsern Freunden und treuen Bundesgenossen,
den Juden, Gutes zu tun wegen ihrer Treue und Freundschaft gegen
uns.11:34 Darum bestätigen wir, daß ganz Judäa und die drei Städte Ephraim,
Lydda und Ramatajim zu ihrem Land gehören sollen; sie und ihr Gebiet
sollen von Samarien an Judäa übergehen.11:35 Wir erlassen auch allen, die in Jerusalem opfern, alles, was sie
früher dem König jährlich haben geben müssen: vom Getreide und Obst,
und ebenso von jetzt an alles andere, was uns zusteht vom Zehnten
und Zoll, von der Salzgewinnung, und die Beiträge zum Ehrenkranz.
11:36 Von diesen allen sollen sie in Zukunft befreit sein, und diese
Freiheit soll ihnen für alle Zeit bewahrt bleiben.
11:37 Laßt nun eine Abschrift dieses Briefs anfertigen; die soll man
Jonatan geben, damit man sie auf dem heiligen Berg auf einem
öffentlichen Platz ausstellt.Tryphon verhilft Antiochus VI. Epiphanes zum Thron
11:38 Als nun König Demetrius sah, daß im ganzen Königreich Friede
herrschte und sich niemand mehr ihm widersetzte, da entließ er sein
ganzes Kriegsvolk, das im Königreich daheim war, jeden in seine
Stadt. Aber das fremde Kriegsvolk, das er auf den Inseln der
Heiden angeworben hatte, behielt er bei sich; das zog ihm die
Feindschaft des ganzen einheimischen Kriegsvolks zu.
Kap 6,29; 1. Mose 10,2-511:39 Als aber Tryphon, der früher Alexanders Freund gewesen war, sah,
daß das ganze Kriegsvolk Haß gegen König Demetrius empfand, zog er
zu dem Araber Jamliku, der den jungen Antiochus, den Sohn
Alexanders, erzog.11:40 Den drängte er, ihm den Knaben zu übergeben, damit er ihn auf den
Thron seines Vaters setzen könnte. Und er sagte dem Araber, wie und
warum das Kriegsvolk den König Demetrius haßte, und blieb eine
Zeitlang bei dem Araber.11:41 Inzwischen schrieb Jonatan an König Demetrius, er sollte denen, die
auf der Burg von Jerusalem und in den Festungen lagen, befehlen,
sie zu räumen und ihm zu übergeben; denn sie fügten Israel viel
Schaden zu.11:42 Da schrieb Demetrius an Jonatan: Nicht allein das, was du begehrst,
sondern viel mehr Ehre und Gutes will ich dir und deinem Volk
erweisen, sobald ich kann.11:43 Aber jetzt bin ich in großer Gefahr. Darum kannst du mir helfen,
wenn du mir Kriegsleute schickst, die mich unterstützen; denn mein
ganzes Kriegsvolk ist von mir abgefallen.11:44 Darum schickte ihm Jonatan dreitausend tüchtige Kriegsleute; die
kamen nach Antiochia zum König, und der König war über ihre Ankunft
sehr erfreut.11:45 Nun machte das Volk in der Stadt einen Aufruhr, etwa
hundertzwanzigtausend Mann, und man wollte den König totschlagen.
11:46 Aber der König floh in seine Burg. Da besetzte das Volk die Straßen
und wollte die Burg stürmen.11:47 Darum forderte der König die Juden auf, ihn zu schützen. Da
sammelten sich die Juden alle um ihn und verteilten sich über die
Stadt11:48 und erschlugen an diesem Tag hunderttausend Mann und zündeten die
Stadt an und plünderten sie. So retteten sie den König.
11:49 Als nun das Volk in der Stadt sah, daß die Juden sich der Stadt
bemächtigt hatten, so wie sie wollten, verzagte es, schrie zum König
und bat um Frieden,11:50 damit die Juden aufhörten, das Volk zu töten, und die Stadt nicht
ganz zerstörten.11:51 Da legte es die Waffen nieder und machte Frieden; die Juden aber
wurden hoch geehrt vom König und berühmt in seinem ganzen Reich und
zogen wieder heim nach Jerusalem und brachten große Beute mit, die
sie im Krieg gewonnen hatten.11:52 Als nun König Demetrius wieder sicher auf seinem Königsthron saß und
im ganzen Reich Friede herrschte,11:53 hielt er nichts von dem, was er Jonatan versprochen hatte, und
wandte sich ganz von ihm ab und war ihm undankbar für seine
Wohltaten und unterdrückte ihn sehr.11:54 Nicht lange danach kam Tryphon mit dem jungen Antiochus zurück.
Dieser Antiochus wurde König und setzte sich die Krone auf.
11:55 Und zu ihm kam alles Kriegsvolk, das Demetrius entlassen hatte. Als
sie nun gegen Demetrius kämpften, schlugen sie ihn in die Flucht und
verjagten ihn.11:56 Und Tryphon bemächtigte sich der Elefanten und eroberte Antiochia.
Kap 6,33-3711:57 Der junge Antiochus schrieb an Jonatan und bestätigte ihn in seinem
Hohepriesteramt und bewilligte, daß er die vier Bezirke behalten
und »Freund des Königs« sein sollte,11:58 und sandte ihm goldenes Tafelgeschirr und erlaubte ihm, aus goldenen
Gefäßen zu trinken und ein Purpurgewand und eine goldene Spange zu
tragen.11:59 Und Simon, den Bruder Jonatans, machte er zum Feldherrn über das
Land von der tyrischen Leiter bis Ägypten.Ein steiler, schwer zugänglicher Bergrücken nahe der Küste in der
Mitte zwischen Ptolemais und Tyrus.11:60 Als nun Jonatan auszog und durch die Städte im Gebiet jenseits des
Euphrat kam, sammelte sich bei ihm alles Kriegsvolk aus Syrien, um
ihm zu helfen. Und als er vor Aschkelon kam, gingen ihm die Bürger
entgegen und empfingen ihn mit Ehren.Die Provinz des Seleuzidenreiches westlich des Euphrat; vgl.
Esr 4,10.11:61 Danach zog er vor Gaza; aber die Einwohner von Gaza wollten ihn
nicht einlassen; darum belagerte er die Stadt und brannte die
Ortschaften ringsum nieder und plünderte sie.11:62 Da baten die Einwohner von Gaza um Frieden. Und Jonatan schloß
Frieden mit ihnen und nahm die Söhne ihrer Vornehmen als Geiseln und
schickte sie nach Jerusalem; er aber zog weiter durchs Land bis
Damaskus.11:63 Als er aber hörte, daß die Hauptleute des Demetrius mit einem großen
Heer nach Kedesch in Galiläa gekommen waren, um ihn an seinem
Vorhaben zu hindern,11:64 da zog er gegen sie. Er hatte aber seinen Bruder Simon im Lande
zurückgelassen.11:65 Der zog vor Bet-Zur und belagerte es lange Zeit und schloß es ein.
Kap 10,1411:66 Darum baten sie um Frieden; und Simon schloß Frieden mit ihnen;
dennoch vertrieb er die Bewohner aus der Stadt und nahm sie ein und
legte Kriegsvolk als Besatzung hinein.11:67 Aber Jonatan schlug sein Lager am See Genezareth auf und brach
morgens früh auf und kam in die Ebene bei Hazor.11:68 Da zogen die Heiden ihm in der Ebene entgegen und hatten einen
Hinterhalt im Gebirge gelegt; sie selbst aber rückten von vorn an.
11:69 Als nun die Schar aus dem Hinterhalt hervorbrach und angriff,
11:70 floh das ganze Heer Jonatans, und niemand blieb zurück als die
Hauptleute Mattatias, der Sohn Abschaloms, und Judas, der Sohn
Halfis.11:71 Da zerriß Jonatan seine Kleider und streute Erde auf sein Haupt
und betete11:72 und griff die Feinde wieder an und schlug sie in die Flucht.
11:73 Als nun sein Kriegsvolk, das vorher geflohen war, das sah, kehrte es
wieder um, um Jonatan zu helfen, und jagte den Feinden nach bis
Kedesch in ihr Lager; dort schlugen sie auch ein Lager auf.
11:74 An diesem Tag sind gegen dreitausend Heiden umgekommen. Darauf zog
Jonatan wieder nach Jerusalem.12:1 Als aber Jonatan sah, daß die Zeit ihm half, wählte er einige aus,
die er nach Rom sandte, um das Bündnis mit den Römern zu erneuern
und wieder zu bestätigen.12:2 Er schrieb auch nach Sparta und an andere Orte.
12:3 Als nun die Boten nach Rom kamen, traten sie vor den Rat und sagten:
Der Hohepriester Jonatan und das jüdische Volk haben uns gesandt, um
die Freundschaft und das Bündnis, das zwischen uns früher einmal
geschlossen worden ist, wieder zu erneuern.12:4 Und die Römer gaben ihnen Geleitbriefe für jeden Ort, damit sie
wieder sicher heimziehen konnten.12:5 Und dies ist die Abschrift des Briefs, den Jonatan an die Spartaner
schrieb:12:6 Der Hohepriester Jonatan und die Ältesten des Volks und die Priester
und das jüdische Volk entbieten ihren Brüdern, den Spartanern, ihren
Gruß.12:7 Schon früher hat euer König Arëus an unsern Hohenpriester Onias
geschrieben, daß ihr unsre Brüder seid, wie die Abschrift seines
Briefs lautet.12:8 Und Onias empfing euren Boten mit Ehren und nahm die Freundschaft
und das Bündnis an, von denen im Brief geschrieben war.
12:9 Obwohl wir jetzt keine fremde Hilfe brauchen und Trost haben an den
heiligen Schriften in unsern Händen,12:10 so senden wir dennoch die Botschaft an euch, daß wir die
Bruderschaft und Freundschaft zwischen uns erneuern und bestätigen
wollen, um sie nicht zu vergessen; denn es ist schon lange Zeit her,
daß ihr zu uns geschickt habt.12:11 Darum wißt, daß wir allezeit an Feiertagen und an allen andern
Tagen, an denen man opfert, bei unserm Opfer und Gebet an euch
denken, so wie sich's gebührt, an die Brüder zu denken.
1. Tim 2,112:12 Und eure Ehre und euer Wohlergehen sind uns eine Freude.
12:13 Aber wir haben große Not gelitten und viele schwere Kriege gehabt
mit den Königen ringsum.12:14 Wir haben aber euch und unsre andern Freunde und Bundesgenossen in
diesen unsern Kriegen nicht um Hilfe bitten wollen.
12:15 Denn wir haben Hilfe vom Himmel gehabt; und Gott hat uns befreit
und die Feinde unterdrückt.12:16 Weil wir aber jetzt Numenius, den Sohn des Antiochus, und
Antipater, den Sohn Jasons, ausgewählt haben und als unsre Boten zu
den Römern senden, um die Freundschaft und das Bündnis mit ihnen
wieder zu erneuern,12:17 haben wir ihnen dabei befohlen, daß sie auch zu euch reisen, euch
unsern Gruß sagen und diesen Brief übergeben sollen, um unsre
Bruderschaft zu erneuern,12:19 Dies aber ist die Abschrift des Briefs, den Arëus, der König von
Sparta, dem Onias vorher gesandt hatte:12:20 Arëus, König von Sparta, entbietet dem Hohenpriester Onias seinen
Gruß.12:21 Wir finden in unsern alten Schriften, daß die Spartaner und die
Juden Brüder sind, weil beide Völker von Abraham herkommen.
2. Makk 5,912:22 Nachdem wir das nun wissen, bitten wir, uns zu schreiben, wie es
euch geht.12:23 Wir aber schreiben euch hiermit: Unser Vieh und unser Hab und Gut
soll sein, als wäre es euer eignes; und das eure soll sein, als wäre
es unser eignes. Das lassen wir euch mitteilen.12:24 Danach hörte Jonatan, daß die Hauptleute des Demetrius wieder mit
einem größeren Heer als vorher kamen und gegen ihn kämpfen wollten.
Kap 11,6312:25 Darum zog er von Jerusalem gegen sie in das Land Hamat; denn er
wollte nicht warten, daß sie zuerst in sein Land einfielen.
12:26 Als er nun Kundschafter in das Lager der Feinde sandte, kamen sie
zurück und sagten, daß die Feinde beschlossen hätten, ihn diese
Nacht zu überfallen.12:27 Darum befahl Jonatan abends seinem Heer, daß sie wachen und die
ganze Nacht unter Waffen zum Kampf bereit sein sollten, und stellte
Wachen rings um das Lager.12:28 Als aber die Feinde sahen, daß Jonatan und sein Heer zur Schlacht
gerüstet waren, packte sie die Angst, so daß sie aufbrachen und
wegzogen. Und damit man es ja nicht merken sollte, ließen sie
überall im Lager viele Feuer machen.12:29 Darum dachten Jonatan und sein Heer bis zum frühen Morgen nicht, daß
sie weggezogen waren; denn sie sahen die Feuer überall im Lager
brennen.12:30 Morgens aber jagte Jonatan ihnen nach, doch konnte er sie nicht mehr
erreichen; denn sie hatten bereits den Fluß Eleutherus
überschritten.12:31 Da wandte sich Jonatan gegen die Araber, die Sabadäer heißen, schlug
sie und machte große Beute;12:32 und er kam nach Damaskus und durchzog das ganze Land.
12:33 Simon aber brach auf und zog durch das Land bis Aschkelon und zu den
befestigten Städten in der Nähe; danach wandte er sich gegen Joppe.
Kap 10,74-7612:34 Denn er hatte gehört, daß sie die Festung den Hauptleuten des
Demetrius übergeben wollten. Darum kam er ihnen zuvor, nahm Joppe
ein und legte Kriegsvolk hinein, um die Stadt zu schützen.
12:35 Danach kam Jonatan wieder heim und versammelte die Ältesten des
Volks und hielt mit ihnen darüber Rat, daß man einige Städte in
Judäa befestigen sollte.12:36 Man sollte auch die Mauern von Jerusalem höher machen und zwischen
der Burg und der Stadt eine hohe Mauer bauen, die die Burg von der
Stadt trennen sollte, so daß die Leute auf der Burg keinen Ausfall
in die Stadt machen und auch nichts kaufen und verkaufen könnten.
Kap 9,52; 11,4112:37 Da kam das Volk zusammen und fing an zu bauen, und weil die Mauer am
Bach im Osten verfallen war, bauten sie das Stück wieder auf, das
Kafnata heißt.12:38 Und Simon baute die Burg Hadid im Hügelland und befestigte sie und
schützte sie mit starken Toren und Riegeln.12:39 Nun hatte Tryphon vor, das Königreich Vorderasien an sich zu bringen
und sich die Krone aufzusetzen und den jungen König Antiochus zu
töten.12:40 Weil er aber befürchtete, Jonatan würde es verhindern und gegen ihn
ziehen, trachtete er auch danach, Jonatan gefangenzunehmen und
umzubringen. Darum zog er nach Bet-Schean.12:41 Da zog Jonatan ihm mit vierzigtausend ausgesuchten Männern entgegen
und kam auch nach Bet-Schean.12:42 Als aber Tryphon sah, daß Jonatan ein so großes Heer bei sich hatte,
fürchtete er sich, offen etwas gegen ihn zu unternehmen;
12:43 darum empfing er ihn mit Ehren und empfahl ihn allen seinen Freunden
und gab ihm Geschenke und gebot seinen Freunden und seinem Heer,
Jonatan gehorsam zu sein wie ihm selbst.12:44 Und er sagte zu Jonatan: Warum bemühst du dein ganzes Kriegsvolk, da
wir doch keinen Krieg haben?12:45 Laß sie wieder heimziehen. Doch wähle dir einige Leute aus, die bei
dir bleiben, und zieh mit mir nach Ptolemais. Diese Stadt und die
andern befestigten Städte und das übrige Kriegsvolk und alle
Amtleute will ich dir übergeben; denn ich muß wieder wegziehen.
Deshalb bin ich auch hierher gekommen; darum zieh doch mit mir.
Kap 10,3912:46 Jonatan glaubte ihm und tat, wie er gesagt hatte, und ließ sein
Kriegsvolk heimziehen ins Land Juda12:47 und behielt nur dreitausend Mann; davon ließ er zweitausend in
Galiläa, tausend aber zogen mit ihm.12:48 Als nun Jonatan in die Stadt Ptolemais kam, schlossen die Einwohner
von Ptolemais die Tore und nahmen Jonatan gefangen, und alle, die
mit ihm gekommen waren, erstachen sie.12:49 Und Tryphon schickte Fußvolk und Reiterei nach Galiläa und in die
große Ebene, um das übrige Kriegsvolk Jonatans auch umzubringen.
12:50 Als sie aber erfuhren, daß Jonatan gefangen und umgekommen war samt
seinen Leuten, sprachen sie sich Mut zu und rüsteten sich zur
Schlacht und zogen getrost gegen die Feinde.12:51 Als aber die Feinde sahen, daß es ihnen ans Leben ging, weil jene
sich wehren wollten,12:52 kehrten sie wieder um und zogen weg. Da zog das ganze Kriegsvolk
auch wieder heim ins Land Juda mit Frieden und hielt Totenklage um
Jonatan und die andern, die mit ihm umgekommen waren; und ganz
Israel trauerte sehr um Jonatan.12:53 Und alle Heiden ringsum fingen an, das Volk zu bedrängen, und
sagten:12:54 Sie haben kein Haupt und keinen Schutz mehr; nun wollen wir sie
bekämpfen und ausrotten und ihren Namen auf Erden vertilgen.
Simon tritt an die Stelle seines Bruders Jonatan13:1 Als nun Simon hörte, daß Tryphon ein großes Heer beieinander hatte,
um das Land Juda anzugreifen und zugrunde zu richten,
13:2 und sah, daß dem Volk sehr angst und bange war, kam er nach
Jerusalem und versammelte das Volk13:3 und tröstete sie und sagte zu ihnen: Ihr wißt, welche schweren
Kriege ich und meine Brüder und das ganze Haus meines Vaters für das
Gesetz und das Heiligtum geführt haben, und habt die Not gesehen, in
der ganz Israel gewesen ist;13:4 in ihr sind alle meine Brüder für Israel umgekommen, und es lebt
keiner mehr außer mir.13:5 Nun möchte ich in dieser Trübsal mein Leben gewiß nicht schonen;
denn ich bin nicht besser als meine Brüder und möchte es nicht
besser haben als sie;13:6 sondern ich will mein Volk, unser Heiligtum und eure Frauen und
Kinder rächen. Denn alle Heiden ringsum hassen uns und rotten sich
zusammen, um uns zu vernichten.13:7 Als das Volk diese tröstlichen Worte hörte, faßte es neuen Mut
13:8 und antwortete darauf: Du sollst unser Hauptmann sein wie vorher
deine Brüder Judas und Jonatan und unsern Krieg führen.
13:9 Und wir wollen dir gehorsam sein in allem, was du uns gebietest.
13:10 Da rief Simon das ganze Kriegsvolk zusammen. Auch sorgte er dafür,
daß man eilends die Mauern von Jerusalem ausbaute, damit die Stadt
ringsumher gut geschützt und befestigt wäre.13:11 Und er schickte Jonatan, den Sohn Abschaloms, mit einem neuen Heer
nach Joppe. Und Jonatan vertrieb die Feinde aus Joppe und blieb
dort in der Stadt.Tryphon läßt Jonatan und Antiochus VI. Epiphanes töten
13:12 Da zog Tryphon von Ptolemais aus mit einem großen Heer, um ins Land
Juda einzufallen, und führte Jonatan gefangen mit.
Kap 12,4813:13 Aber Simon zog gegen ihn und lagerte sich bei Hadid am Hügelland.
Kap 12,3813:14 Als aber Tryphon erfuhr, daß Simon anstelle seines Bruders Jonatan
Hauptmann geworden war und mit ihm kämpfen wollte, sandte er Boten
zu Simon und ließ ihm sagen:13:15 Ich habe deinen Bruder Jonatan wegen des Geldes, das er dem König
aus seinen Ämtern schuldig geblieben ist, gefangengenommen;
13:16 willst du mir nun hundert Zentner Silber schicken und zwei seiner
Söhne als Geiseln geben, damit er nicht von uns abfällt und sich
dann gegen uns stellt, wenn er frei geworden ist, so will ich ihn
dir losgeben.13:17 Obwohl aber Simon genau merkte, daß es nichts als Betrug war, ließ
er dennoch das Geld und die Kinder holen, damit das Volk ihn nicht
anklagte,13:18 Jonatan hätte umkommen müssen, weil er ihn nicht hätte auslösen
wollen.13:19 Darum schickte er dem Tryphon die Kinder samt den hundert Zentnern.
Aber Tryphon hielt nicht Wort und wollte Jonatan nicht losgeben.
13:20 Danach kam Tryphon, um das Land zu verheeren, und umging es auf der
Straße, die nach Adora führt. Aber Simon war ihm mit seinem Heer
stets an der Seite; und wohin er auch zog, da stellte sich ihm Simon
in den Weg.13:21 Es schickten auch die Leute auf der Burg Boten zu Tryphon, er
sollte, ehe sich's Simon versähe, durch die Wüste zu ihnen ziehen
und ihnen Nahrung bringen.13:22 Darum wollte Tryphon mit seiner ganzen Reiterei sich eilends
aufmachen und zu ihnen kommen. Aber in dieser Nacht fiel ein sehr
tiefer Schnee; und er kam deswegen nicht durch. Deshalb brach er auf
und zog nach Gilead,13:23 und bei Baskama ließ er Jonatan mit seinen Söhnen töten; die wurden
dort begraben.13:25 Da schickte Simon dorthin und ließ den Leichnam seines Bruders
Jonatan holen und legte ihn ins Grab in Modeïn, der Stadt seiner
Väter.13:26 Und ganz Israel trauerte und klagte um Jonatan lange Zeit.
13:27 Und Simon ließ über dem Grab seines Vaters und seiner Brüder ein
Denkmal bauen, hoch und weithin sichtbar, hinten und vorn aus
gehauenen Steinen,13:28 und darauf ließ er sieben Pyramiden setzen, eine der andern
gegenüber: dem Vater, der Mutter und den vier Brüdern.
13:29 Und er ließ um sie herum große Säulen setzen und an den Säulen
Harnische anbringen zum ewigen Gedächtnis und neben den Harnischen
in Stein gehauene Schiffe, so daß es alle, die auf dem Meer fahren,
sehen konnten.13:30 Dies Grab in Modeïn steht noch bis auf den heutigen Tag.
13:31 Aber Tryphon führte den jungen König Antiochus im Land herum und
tötete ihn hinterlistig.13:32 Darauf wurde er selbst König an seiner Statt und setzte sich die
Krone Vorderasiens auf; und er bedrückte das Land schwer.
Simon erreicht die volle Freiheit für Israel13:33 Aber Simon baute und befestigte viele Städte im Lande Juda mit
hohen Türmen und dicken Mauern und starken Toren und schaffte
Nahrung in die befestigten Städte;13:34 und er schickte Boten zu König Demetrius und bat um Erleichterung
der Lasten, die ihm Tryphon auferlegt hatte; denn Tryphon hatte
lauter Raub und Mord im Lande verübt.13:36 König Demetrius entbietet dem Hohenpriester Simon, dem Freund der
Könige, und den Ältesten und dem jüdischen Volk seinen Gruß.
13:37 Die goldene Krone samt der Palme, die ihr mir geschickt habt, haben
wir empfangen und sind bereit, einen guten Frieden mit euch zu
schließen und den Amtleuten zu schreiben, daß sie euch die Lasten
erleichtern, wie wir zugestanden haben.13:38 Und was wir euch versprochen haben, das soll treu, stetig und fest
gehalten werden. Alle Festungen, die ihr gebaut habt, sollt ihr
behalten.13:39 Und wir rechnen euch nicht an, was ihr aus Versehen oder mit Absicht
inzwischen gegen uns getan habt. Die Beiträge zum Ehrenkranz und
andere Abgaben, die Jerusalem hat geben müssen, erlassen wir euch.
Kap 11,3513:40 Und wer unter euch geeignet ist, in unserm Heer zu dienen, der soll
bei uns eintreten. Und es soll zwischen uns Friede und Einigkeit
herrschen.13:41 Im 170. Jahr wurde Israel befreit vom Joch der Heiden,
143/142 v. Chr.13:42 und das Volk schrieb von jetzt an in Briefen und Verträgen: Im
ersten Jahr Simons, des großen Hohenpriesters und Feldhauptmanns und
Fürsten der Juden.13:43 Zu dieser Zeit belagerte Simon die Stadt Geser und schloß sie ein;
er stellte Sturmböcke auf und führte sie an die Stadt heran und
eroberte einen Turm.13:44 Und die, die auf den Turm kamen, sprangen in die Stadt. Da erschrak
das Volk in der Stadt und verzagte völlig,13:45 und sie liefen mit Frauen und Kindern auf die Mauer und zerrissen
ihre Kleider und schrien laut und baten Simon um Gnade und sagten:
13:46 Bestrafe uns nicht für unsern Widerstand, sondern sei uns gnädig, so
wollen wir gern gehorsam sein!13:47 Das jammerte Simon, so daß er sie nicht tötete. Aber er befahl
ihnen, aus der Stadt wegzuziehen, und ließ die Häuser wieder
reinigen, in denen sie Götzen aufgestellt hatten.13:48 Darauf zog er hinein in die Stadt und dankte und lobte Gott und ließ
alles wegtun und ausrotten, was unrein macht, und setzte Leute
hinein, die Gottes Gesetz hielten, und befestigte die Stadt und
baute sich selbst ein Haus darin.13:49 Und die Leute auf der Burg von Jerusalem wurden belagert, so daß
niemand heraus- oder hineinkommen und weder kaufen noch verkaufen
konnte; und sie litten so großen Hunger, daß viele vor Hunger
sterben mußten.13:50 Darum schrien sie zu Simon und baten um Frieden. Da erwies ihnen
Simon Gnade und ließ sie leben, aber sie mußten aus der Burg
wegziehen. Und Simon ließ die Burg wieder reinigen von allem, was
unrein macht,13:51 und nahm sie ein am dreiundzwanzigsten Tage des zweiten Monats im
171. Jahr und zog hinein mit Lobgesang und Palmenzweigen und
Saitenspiel und dankte Gott, daß Israel diesen starken Feind endlich
losgeworden war.13:52 Und er gebot, daß man diesen Tag jährlich mit Freuden begehen
sollte.13:53 Auch befestigte er den Berg des Tempels neben der Burg noch mehr und
wohnte dort oben, er und die er bei sich hatte.13:54 Und weil Simon sah, daß sein Sohn Johannes ein tüchtiger Mann war,
setzte er ihn zum Hauptmann über das ganze Kriegsvolk ein und ließ
ihn in Geser wohnen.Demetrius II. Nikator gerät in Medien in Gefangenschaft
14:1 Im 172. Jahr rüstete sich König Demetrius und zog nach Medien, um
Hilfe zum Kampf gegen Tryphon zu holen.14:2 Als aber Arsakes, der König von Persien und Medien, hörte, daß
Demetrius in sein Königreich eingefallen war, ließ er einen seiner
Hauptleute gegen ihn ziehen und befahl ihm, ihn gefangenzunehmen und
lebendig zu ihm zu bringen.Gemeint ist der Partherkönig Mithridates, der Persien und Medien
kürzlich besetzt hatte. Weil diese Länder bis dahin zum
Seleuzidenreich gerechnet wurden, fühlte sich Demetrius noch
berechtigt, in diesem Gebiet Truppen auszuheben.14:3 Dieser Hauptmann zog hin, schlug das Heer des Demetrius, nahm ihn
gefangen und brachte ihn seinem König Arsakes. Da hielt ihn Arsakes
gefangen und ließ ihn bewachen.14:4 Da kam das Land Juda zur Ruhe, und es blieb Friede, solange Simon
lebte. Und Simon regierte sehr gut und tat dem Lande viel Gutes, so
daß sie ihn gern zum Herrn hatten sein Leben lang.
14:5 Zu dem, was er sonst Rühmliches tat, machte er die Stadt Joppe zum
Hafen und schuf eine Zufahrt für die Schiffe nach den Inseln des
Meeres.14:6 Und er erwarb seinem Volk mehr Land und erweiterte seine Grenzen
und befreite und holte viele zusammen, die vorher unterdrückt und
gefangen waren.14:7 Er besetzte Geser und Bet-Zur und die Burg von Jerusalem und
reinigte sie; und niemand wagte sich ihm zu widersetzen.
Kap 13,43-48; Kap 11,65-66; Kap 13,50-5114:8 Jeder bebaute sein Feld in Frieden; und das Land gab sein Gewächs,
und die Bäume auf dem Felde brachten ihre Früchte.
3. Mose 26,414:9 Die Ältesten saßen im Rat und hielten auf gute Ordnung, und die
jungen Männer gingen im Schmuck ihrer Kriegsrüstung einher.
Sach 8,4-514:10 Simon beschaffte auch für die Städte Vorrat von Korn und rüstete
sie mit Bollwerken aus, und er war berühmt in aller Welt.
Kap 13,3314:11 Er hielt den Frieden im Lande aufrecht, so daß lauter Freude in
Israel herrschte.14:12 Und jeder saß unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum,
und niemand brauchte sich zu fürchten, denn niemand auf Erden wagte
sie anzugreifen.14:13 Und die Könige von Syrien konnten ihnen zu der Zeit keinen Schaden
mehr antun.14:14 Und er sprach Recht im Land und schützte alle Armen unter seinem
Volk gegen Gewalt und bestrafte alles Unrecht und vernichtete die
Gottlosen.14:15 Dem Heiligtum gab er neuen Glanz und ließ noch mehr heilige Geräte
anfertigen.14:16 Und als man in Rom und in Sparta hörte, wie Jonatan umgekommen war,
waren alle tief betrübt.14:17 Als aber die Römer hörten, daß sein Bruder Simon an seiner Stelle
Hoherpriester geworden war und über das Land und seine Städte
herrschte und die Feinde verjagt hatte,14:18 erneuerten sie die Freundschaft und das Bündnis, das sie früher mit
seinen Brüdern Judas und Jonatan geschlossen hatten, und schrieben
das auf eherne Tafeln und schickten sie ihm.14:19 Diese Schrift las man in Jerusalem dem Volk vor.
14:20 Auch die Spartaner schrieben an Simon: Der Rat und die Bürger von
Sparta entbieten dem Hohenpriester Simon und den Ältesten und den
Priestern und dem übrigen jüdischen Volk, ihren Brüdern, ihren Gruß.
14:21 Eure Boten sind zu uns gekommen und haben uns berichtet, daß ihr
eure Feinde ehrenvoll überwunden habt und nun in Frieden lebt; das
ist uns eine große Freude.14:22 Wir haben auch in unser öffentliches Stadtbuch schreiben lassen, was
sie gesagt haben: Die Boten der Juden, Numenius, der Sohn des
Antiochus, und Antipater, der Sohn Jasons, sind zu uns gekommen, um
die Freundschaft zwischen den Juden und uns zu erneuern.
Kap 12,1614:23 Und wir haben beschlossen, daß man diese Boten mit Ehren empfangen
und ihre Rede in unser Stadtbuch schreiben lassen sollte dem Volk
der Spartaner zum Gedächtnis. Die Abschrift davon schicken wir dem
Hohenpriester Simon.14:24 Darauf sandte Simon den Numenius wieder nach Rom, um einen großen
goldenen Schild dorthin zu bringen, tausend Pfund schwer, und das
Bündnis mit ihnen zu erneuern.14:25 Als nun das Volk davon hörte, sagte es: Wie können wir Simon und
seinen Söhnen Dank erweisen?14:26 Denn er und seine Brüder haben sich tapfer gehalten und Israels
Feinde vertrieben und ihm die Freiheit verschafft. Und das alles
ließen sie auf eherne Tafeln schreiben, damit man sie an den
Pfeilern auf dem Berge Zion anbrachte.14:27 Und die Schrift lautete: Am achtzehnten Tag des Monats Elul im 172.
Jahr, im dritten Jahr des großen Hohenpriesters Simon,
Kap 13,4214:28 des Fürsten des Volkes Gottes, ist in der großen Versammlung der
Priester und des Volks und der Oberen des Volks und der Ältesten aus
dem ganzen Lande Juda jedem kund und offenbar gemacht worden: In den
großen, schweren Kriegen, die in unserm Lande gewesen sind,
14:29 haben Simon, der Sohn des Mattatias, aus dem Geschlecht Jojaribs,
und seine Brüder ihr Leben gewagt und den Feinden ihres Volks
Widerstand geleistet, damit das Heiligtum und Gottes Gesetz nicht
vernichtet würden, und haben ihrem Volk großen Ruhm erworben.
Kap 2,1-514:30 Denn Jonatan brachte das Volk wieder zusammen und ergriff die
Herrschaft und wurde Hoherpriester. Als er aber starb,
Kap 9,73; Kap 10,2014:31 da kamen die Feinde wieder und wollten das Land zugrunde richten
und das Heiligtum verwüsten.14:32 Da setzte sich Simon zur Wehr und führte den Krieg für sein Volk
und verschaffte den Kriegsleuten seines Volks Waffen und gab ihnen
Sold von seinem eignen Geld und Gut;14:33 und er befestigte die Städte im Lande Juda und Bet-Zur an der
Grenze Judäas, wo die Feinde vorher ihre Waffen und Kriegsrüstung
verwahrt hatten, und legte Juden als Besatzung hinein.
Vers 714:34 Er befestigte auch Joppe am Meer und Geser an den Grenzen von
Aschdod; denn Geser war vorher eine Festung der Feinde gewesen; aber
Simon eroberte es und legte Juden hinein, und was für ihren
Unterhalt nötig war, gab er ihnen.14:35 Weil nun das Volk Simons große Treue erfahren hatte und wußte,
welchen Ruhm er seinem Volk verschaffen wollte, wählten sie ihn zu
ihrem Fürsten und Hohenpriester wegen all dieser Taten und seiner
Frömmigkeit und der Treue, die er seinem Volk erwiesen hatte, und
weil er auf jede Weise darum bemüht gewesen war, sein Volk zu
erhöhen.14:36 Denn in seiner Zeit gab Gott Glück, daß durch seine Hand die Heiden
aus unserm Lande vertrieben wurden, die sich auf der Burg von
Jerusalem, der Stadt Davids, aufhielten, aus der sie Ausfälle
unternahmen und alles rings um das Heiligtum unrein machten und den
reinen Gottesdienst störten.14:37 Aber Simon eroberte die Burg und legte Juden hinein, um das Land und
die Stadt zu schützen, und baute die Mauern Jerusalems noch weiter
aus.14:38 Und König Demetrius bestätigte ihn im Hohepriesteramt
(38 und 39) Kap 13,3614:39 und ernannte ihn zu seinem Freund und erwies ihm große Ehre.
14:40 Denn er hatte gehört, daß die Römer die Juden Freunde,
Bundesgenossen und Brüder genannt und Simons Boten mit Ehren
aufgenommen hatten.14:41 Darum haben das jüdische Volk und ihre Priester eingewilligt, daß
Simon für immer ihr Fürst und Hoherpriester sein sollte, so lange,
bis ihnen Gott einen rechten Propheten erwecken würde;
Kap 4,46; 5. Mose 18,1514:42 er sollte auch ihr Feldhauptmann sein, für das Heiligtum sorgen und
Amtleute einsetzen über die öffentlichen Arbeiten, über das Land und
alle Kriegsrüstungen und Festungen.14:43 Und alle sollten ihm gehorsam sein, und alle Erlasse sollten in
seinem Namen ausgehen; und er sollte Purpur und Gold tragen dürfen.
Kap 13,42; Kap 11,5814:44 Das alles sollte treu und fest gehalten werden vom ganzen Volk und
allen Priestern, und niemand dürfte sich dem widersetzen, was er
geboten hatte. Es sollte auch niemand Macht haben, ohne seinen
Willen das Volk im Lande zusammenzurufen oder Purpur und eine
goldene Spange zu tragen, als er allein.14:45 Wer aber dagegen handeln oder sich unterstehen würde, diese Ordnung
zu brechen, der machte sich schuldig. -14:46 So gelobte das ganze Volk, Simon gehorsam zu sein.
14:47 Und Simon willigte ein, daß er Hoherpriester und Feldhauptmann und
Fürst der Juden mit ihren Priestern sein und alles regieren wollte.
14:48 Und das Volk beschloß, daß man diese Entscheidung auf eherne Tafeln
schreiben, diese sichtbar im Vorhof des Tempels anbringen
14:49 und eine Abschrift in die Schatzkammer legen sollte, damit sie Simon
und seine Nachkommen allezeit zu finden wüßten.15:1 Es schrieb auch König Antiochus, der Sohn des Demetrius, von den
Inseln aus an Simon, den Hohenpriester und Fürsten der Juden, und
das ganze jüdische Volk:15:2 König Antiochus entbietet dem Hohenpriester und Fürsten Simon und
dem jüdischen Volk seinen Gruß.15:3 Nachdem mir einige Aufrührer mein Erbkönigtum genommen haben,
15:4 gedenke ich es wieder einzunehmen und so wiederherzustellen, wie es
früher war. Und darum habe ich fremdes Kriegsvolk angenommen und
Kriegsschiffe bauen lassen und will in das Königreich ziehen, um die
Aufrührer zu bestrafen, die großen Schaden in meinem Königreich
angerichtet und viele Städte verwüstet haben.15:5 Darum erlasse auch ich dir alle Abgaben, die dir die Könige früher
erlassen haben, und was sie dir sonst an Geschenken erlassen haben,
Kap 11,34-3615:6 und gebe dir das Recht, eigne Münze in deinem Lande zu schlagen.
15:7 Und Jerusalem und das Heiligtum sollen frei sein. Du sollst auch
alle Kriegsrüstung behalten, die du hergestellt hast, und alle
Festungen, die du gebaut und bisher besetzt gehalten hast.
Kap 10,31-3215:8 Und ich erlasse dir alles, was man dem König schuldig ist oder
künftig dem König schulden wird, von jetzt an für alle Zeiten.
15:9 Und wenn wir unser Königreich wieder erobern, wollen wir dir und
deinem Volk und dem Tempel noch größere Ehre erweisen, so daß ihr im
ganzen Königreich gerühmt werden sollt.15:10 Im 174. Jahr kam Antiochus wieder in sein Erbland. Und alles
Kriegsvolk lief von Tryphon zu ihm über, so daß nur sehr wenige bei
Tryphon blieben.15:11 Als ihm nun König Antiochus nachzog, flüchtete er nach Dor ans Meer;
15:12 denn er sah, daß es mit ihm zu Ende war und daß das Kriegsvolk von
ihm abfiel.15:13 Aber Antiochus belagerte Dor mit hundertzwanzigtausend Mann zu Fuß
und achttausend Reitern15:14 und schloß die Stadt ringsum ein, und die Schiffe griffen vom Meer
aus an, und er bedrängte die Stadt zu Land und zu Wasser, so daß
niemand heraus- oder hineinkommen konnte.Die Römer stellen einen Schutzbrief für die Juden aus
15:15 Um diese Zeit kamen Numenius und die andern, die mit ihm gesandt
waren, von Rom zurück und brachten Schreiben an die Könige und
Länder, die so lauteten:15:16 Luzius, Konsul der Römer, entbietet dem König Ptolemäus seinen Gruß.
15:17 Simon, der Hohepriester, und das jüdische Volk, unsre Freunde, haben
Boten zu uns gesandt, um die Freundschaft und das Bündnis zwischen
uns zu erneuern,15:18 und haben uns dabei einen goldenen Schild von tausend Pfund
geschickt.15:19 Darum schreiben wir an die Könige und Länder, daß sie nichts gegen
die Juden unternehmen, auch nicht gegen sie und ihre Städte und ihr
Land kämpfen sollen; daß sie auch niemand gegen sie unterstützen
sollen;15:20 denn wir haben den Schild von ihnen angenommen.
15:21 Wenn etwa einige Aufrührer aus ihrem Lande zu euch geflohen sind, so
sollt ihr sie dem Hohenpriester Simon ausliefern, damit er sie nach
seinem Gesetz bestraft.15:22 So schrieb Luzius auch an König Demetrius, an Attalus, an
Ariarathes, an Arsakes15:23 und in alle Länder, auch nach Sampsame und an die Spartaner, nach
Delos, Myndos, Sikyon, Karien, Samos, Pamphylien, Lyzien,
Halikarnaß, Rhodos, Phaselis, Kos, Side, Arados, Gortyna, Knidos,
Zypern und Kyrene.15:24 Und Abschriften von diesen Schreiben sandten sie dem Hohenpriester
Simon und dem jüdischen Volk.Antiochus VII. Sidetes wendet sich gegen die Juden
15:25 König Antiochus aber begann die Belagerung von Dor am zweiten Tage;
er führte immerfort Kriegsleute heran und machte Sturmböcke und
schloß Tryphon ein, so daß niemand heraus- und hineinkommen konnte.
Vers 13-1415:26 Und Simon schickte Antiochus zweitausend Mann zu Hilfe, gutes,
auserlesenes Kriegsvolk, und viel Gold und Silber und Waffen.
15:27 Aber Antiochus wollte das nicht annehmen und hielt nicht, was er
ihm früher zugesagt hatte, und wandte sich ganz von Simon ab
Vers 5-915:28 und sandte einen seiner Freunde, der Athenobius hieß, zu ihm, um mit
ihm zu verhandeln. Der sollte ihm sagen: Ihr habt Joppe und Geser
und die Burg von Jerusalem eingenommen, was alles zu meinem
Königreich gehört,15:29 und habt das Land ringsum verheert und großen Schaden in meinem
Königreich angerichtet und viele Orte in meinem Erbland eingenommen.
15:30 Darum fordere ich die Städte von euch zurück, die ihr mir
weggenommen habt, und den Tribut der Orte, die ihr außerhalb des
Landes Juda besetzt haltet.15:31 Wenn ihr mir aber das nicht wieder zurückgeben wollt, so gebt mir
für die Städte fünfhundert Zentner Silber und für den Schaden, den
ihr angerichtet habt, und für den Tribut der Städte noch fünfhundert
Zentner dazu. Wenn ihr aber auch das nicht tun wollt, so werden wir
kommen und gegen euch Krieg führen.15:32 Als nun Athenobius, der Freund des Königs, nach Jerusalem kam und
die glänzende Hofhaltung Simons und die prächtige Tafel mit den
goldenen und silbernen Geräten und die zahlreiche Dienerschaft sah,
wunderte er sich sehr und richtete aus, was ihm der König befohlen
hatte.15:33 Darauf gab ihm Simon diese Antwort: Das Land, das wir wieder erobert
haben, ist unser väterliches Erbe und gehört sonst niemand. Unsre
Feinde haben es aber eine Zeitlang mit Gewalt und Unrecht besetzt
gehalten.15:34 Wir aber haben das Unsere wieder an uns gebracht, weil die Zeit für
uns günstig war, und haben niemand das Seine genommen.
15:35 Wenn du aber darüber Klage führst, daß wir Joppe und Geser
eingenommen haben, so war der Grund für unser Handeln dieser: Man
richtete von dort in unserm Volk und unserm Lande großen Schaden an.
Doch wollen wir für beide Städte hundert Zentner bezahlen. Darauf
gab Athenobius keine Antwort,15:36 sondern wurde zornig und zog wieder davon zum König und sagte ihm
Simons Antwort und berichtete ihm von seiner Pracht und von allem,
was er gesehen hatte. Da wurde der König sehr zornig.
15:37 Tryphon aber flüchtete auf einem Schiff nach Orthosia.
15:38 Da machte der König den Kendebäus zum Hauptmann über das Land am
Meer und gab ihm Reiter und Fußvolk15:39 und befahl ihm, sich an der Grenze Judäas zu lagern und die Stadt
Kidron zu befestigen und ihre Tore zu verstärken und von dort
Einfälle ins Land der Juden zu machen. Der König aber jagte Tryphon
nach, um ihn gefangenzunehmen.15:40 Als nun Kendebäus nach Jamnia kam, griff er die Juden an, verheerte
ihr Land und ließ eine Menge Menschen umbringen und viele Leute
gefangennehmen und führte sie weg; und er befestigte die Stadt
Kidron15:41 und legte Reiter und Fußvolk hinein, damit sie von dort an der
Grenze Ausfälle machen und auf den Straßen Judäas umherstreifen
sollten, wie der König befohlen hatte.16:1 Darum zog Johannes von Geser zu seinem Vater Simon hinauf und
berichtete ihm, daß Kendebäus Einfälle in ihr Land gemacht und
Schaden angerichtet hätte.16:2 Da rief Simon seine zwei ältesten Söhne zu sich, Judas und Johannes,
und sagte zu ihnen: Ich und meine Brüder und das ganze Haus meines
Vaters haben von Jugend auf bis zu dieser Zeit gegen die Feinde des
Volks Israel Kriege geführt, und Gott hat uns das Glück gegeben, daß
Israel oft durch unsre Hände errettet worden ist.16:3 Weil ich aber nun alt und schwach bin, so sollt ihr an meine
Stelle und an die Stelle meiner Brüder treten und sollt ausziehen
und für unser Volk kämpfen. Gott möge euch vom Himmel helfen und
bei euch sein!16:4 Und er ließ im Lande zwanzigtausend Kriegsleute und Reiter
auswählen. Mit diesem Heer zogen Johannes und Judas gegen Kendebäus
und lagerten über Nacht in Modeïn.16:5 Morgens aber, als sie von Modeïn in die Ebene kamen, zog ihnen ein
großes Heer zu Fuß und zu Roß entgegen. Nun war ein reißender Bach
zwischen beiden Heeren.16:6 Da zog Johannes mit seinem Kriegsvolk an den Bach und wandte sich
gegen die Feinde. Als er aber sah, daß das Kriegsvolk Angst hatte,
in das Wasser zu gehen, da wagte er sich zuerst hinein und kam durch
das Wasser. Als seine Leute das sahen, folgten sie ihm.
16:7 Danach stellte Johannes die Schlachtordnung auf und ordnete die
Reiter zwischen dem Fußvolk an. Aber die Feinde hatten eine viel
stärkere Reiterei.16:8 Als aber Johannes die Posaunen der Priester blasen ließ und die
Feinde angriff, da wandte sich Kendebäus zur Flucht mit seinem
Heer, und viele wurden verwundet und erstochen; die übrigen aber
flohen in die Festung.16:9 In dieser Schlacht wurde Judas, der Bruder des Johannes, verwundet;
aber Johannes jagte den Feinden nach bis zur Festung Kidron.
16:10 Und die Feinde flohen in die Türme im Gebiet von Aschdod. Da
verbrannte Johannes die Türme, so daß zweitausend Mann von den
Feinden umkamen. Danach zog Johannes wieder heim ins Land Juda mit
Frieden.16:11 Es war aber ein Amtmann im Lande Jericho, mit Namen Ptolemäus, der
Sohn Abubs; der war sehr reich,16:12 und der Hohepriester Simon hatte ihm eine Tochter zur Frau gegeben.
16:13 Darum war er stolz und trachtete danach, Herr im Lande zu werden,
und er faßte einen Plan, wie er Simon und seine Söhne hinterlistig
umbringen könnte.16:14 Als nun Simon im Lande Juda umherzog, um nach den Städten zu sehen
und für ihre Ordnung zu sorgen, und nach Jericho kam mit zwei
Söhnen, Mattatias und Judas, im 177. Jahr, im elften Monat, der
Schebat heißt,16:15 da empfing sie der Sohn Abubs in seiner Burg mit Namen Dok, die er
sich gebaut hatte, und richtete ihnen ein herrliches Mahl zu; aber
es war nichts als Betrug, denn heimlich versteckte er dort
Kriegsvolk.16:16 Und als Simon und seine Söhne fröhlich waren und viel getrunken
hatten, stand Ptolemäus mit seinen Leuten auf, und sie nahmen ihre
Waffen und kamen hinein zu Simon beim Mahl und schlugen ihn samt
beiden Söhnen und einigen von seinen Leuten tot.16:17 So eine schändliche Tat verübte Ptolemäus in Israel und vergalt
Gutes mit Bösem.Simons Nachfolger wird sein Sohn Johannes Hyrkanus
16:18 Danach schrieb Ptolemäus dies an König Antiochus und bat ihn, daß er
ihm Kriegsvolk zu Hilfe schicken und ihm das Land und die Städte mit
allen Abgaben übertragen möchte.16:19 Und er sandte Leute nach Geser, um Johannes umzubringen, und schrieb
an die Hauptleute, daß sie zu ihm kommen sollten; dann wollte er
ihnen viel Sold und Geschenke geben.16:20 Auch schickte er Kriegsvolk, um Jerusalem und das Heiligtum
einzunehmen.16:21 Aber ein Bote kam vorher nach Geser; der sagte Johannes, daß sein
Vater und seine Brüder umgekommen waren und daß Leute unterwegs
wären, um auch ihn umzubringen.16:22 Als Johannes das hörte, entsetzte er sich sehr und ließ die Leute
gefangennehmen, die geschickt worden waren, um ihn umzubringen. Und
als er feststellte, daß sie ihn wirklich hatten ermorden wollen,
ließ er sie töten.16:23 Was aber Johannes danach weiter getan hat und die Kriege, die er
geführt, und wie er regiert und wie er die Mauern gebaut und was er
sonst getan hat,16:24 das ist alles beschrieben in einem eignen Buch über seine Regierung,
von der Zeit an, als er nach seinem Vater Hoherpriester geworden
war.