Announcing: BahaiPrayers.net


More Books by Die Bibel

00Inhalt
01MOSE1
02MOSE2
03MOSE3
04MOSE4
05MOSE5
06JOSUA
07RICHTER
08RUTH
09SAMUEL1
10SAMUEL2
11KOENIGE1
12KOENIGE2
13CHRONIK1
14CHRONIK2
15ESRA
15NEHEMIA
16ESTER
17HIOB
18PSALME
19SPRUECHE
20PREDIGER
21HOHELIED
22JESAJA
23JEREMIA
24KLAGEL
25HESEKIEL
26DANIEL
27HOSEA
28JOEL
29AMOS
30OBADJA
31JONA
32MICHA
33NAHUM
34HABAKUK
35ZEFANJA
36HAGGAI
37SACHARJA
38MALEACHI
39JUDIT
40WEISHEIT
41TOBIAS
42BARUCH
43JESUSSIR
44MAKKAB1
45MAKKAB2
46STESTER
47STZUDAN
48GEBETMAN
99ERKLAER
Free Interfaith Software

Web - Windows - iPhone








Die Bibel : 24KLAGEL
Jerusalem klagt und fleht um Hilfe

1:1 Wie liegt die Stadt so verlassen, die voll Volks war! Sie ist wie

eine Witwe, die Fürstin unter den Völkern, und die eine Königin in

den Ländern war, muß nun dienen.
Jer 51,5

1:2 Sie weint des Nachts, daß ihr die Tränen über die Backen laufen. Es

ist niemand unter allen ihren Liebhabern, der sie tröstet. Alle

ihre Freunde sind ihr untreu und ihre Feinde geworden.

Ps 69,21

1:3 Juda ist gefangen in Elend und schwerem Dienst, es wohnt unter den

Heiden und findet keine Ruhe; alle seine Verfolger kommen heran und

bedrängen es.

1:4 Die Straßen nach Zion liegen wüst, weil niemand auf ein Fest kommt.

Alle Tore der Stadt stehen öde, ihre Priester seufzen, ihre

Jungfrauen sehen jammervoll drein, und sie ist betrübt.

1:5 Ihre Widersacher sind obenauf, ihren Feinden geht's gut; denn der

HERR hat über die Stadt Jammer gebracht um ihrer großen Sünden

willen, und ihre Kinder sind gefangen vor dem Feind dahingezogen.

1:6 Es ist von der Tochter Zion aller Schmuck dahin. Ihre Fürsten sind

wie Hirsche, die keine Weide finden und matt vor dem Verfolger

herlaufen.

1:7 Jerusalem denkt in dieser Zeit, da sie elend und verlassen ist,

wieviel Gutes sie von alters her gehabt hat, wie aber all ihr Volk

daniedersank unter des Feindes Hand und ihr niemand half. Ihre

Feinde sehen auf sie herab und spotten über ihren Untergang.

1:8 Jerusalem hat sich versündigt; darum muß sie sein wie ein unreines

Weib. Alle, die sie ehrten, verschmähen sie jetzt, weil sie ihre

Blöße sehen; sie aber seufzt und hat sich abgewendet.

Hes 16,37

1:9 Ihr Unflat klebt an ihrem Saum. Sie hätte nicht gemeint, daß es ihr

zuletzt so gehen würde. Sie ist ja greulich heruntergestoßen und hat

dazu niemand, der sie tröstet. »Ach HERR, sieh an mein Elend; denn

der Feind triumphiert!«

1:10 Der Feind hat seine Hand gelegt an alle ihre Kleinode. Ja, sie

mußte zusehen, daß die Heiden in ihr Heiligtum gingen, während du

geboten hast, sie sollten nicht in deine Gemeinde kommen.

Jer 52,17-19; 5. Mose 23,4

1:11 Alles Volk seufzt und geht nach Brot, es gibt seine Kleinode um

Speise, um sein Leben zu erhalten. »Ach HERR, sieh doch und schau,

wie verachtet ich bin!«

1:12 Euch allen, die ihr vorübergeht, sage ich: »Schaut doch und seht, ob

irgendein Schmerz ist wie mein SchMirza der mich getroffen hat; denn

der HERR hat Jammer über mich gebracht am Tage seines grimmigen

Zorns.

1:13 Er hat ein Feuer aus der Höhe in meine Gebeine gesandt und läßt es

wüten. Er hat meinen Füßen ein Netz gestellt und mich rückwärts

fallen lassen; er hat mich zur Wüste gemacht, daß ich für immer

siech bin.

1:14 Schwer ist das Joch meiner Sünden; durch seine Hand sind sie

zusammengeknüpft. Sie sind mir auf den Hals gekommen, so daß mir

alle meine Kraft vergangen ist. Der Herr hat mich in die Gewalt

derer gegeben, gegen die ich nicht aufkommen kann.

1:15 Der Herr hat zertreten alle meine Starken, die ich hatte; er hat

gegen mich ein Fest ausrufen lassen, um meine junge Mannschaft zu

verderben. Der Herr hat die Kelter getreten der Jungfrau, der

Tochter Juda.
Jes 63,3

1:16 Darüber weine ich so, und mein Auge fließt von Tränen; denn der

Tröster, der meine Seele erquicken sollte, ist ferne von mir. Meine

Kinder sind dahin; denn der Feind hat die Oberhand gewonnen.«

1:17 Zion streckt ihre Hände aus, und doch ist niemand da, der sie

tröstet; denn der HERR hat gegen Jakob seine Feinde ringsum

aufgeboten, so daß Jerusalem zwischen ihnen sein muß wie ein

unreines Weib.
Vers 8

1:18 Der HERR ist gerecht, denn ich bin seinem Worte ungehorsam gewesen.

Höret, alle Völker, und schaut meinen SchMirza Meine Jungfrauen und

Jünglinge sind in die Gefangenschaft gegangen.
Kap 3,42; 5,16

1:19 Ich rief meine Freunde, aber sie ließen mich im Stich. Meine

Priester und meine Ältesten sind in der Stadt verschmachtet, sie

gehen nach Brot, um ihr Leben zu erhalten.

1:20 Ach HERR, sieh doch, wie bange ist mir, daß mir's im Leibe davon weh

tut! Mir dreht sich das Herz im Leibe um, weil ich so ungehorsam

gewesen bin. Draußen hat mich das Schwert und im Hause hat mich der

Tod meiner Kinder beraubt.

1:21 Man hört's wohl, daß ich seufze, und doch habe ich keinen Tröster;

alle meine Feinde hören mein Unglück und freuen sich, daß du es

gemacht hast. So laß doch den Tag kommen, den du verkündet hast, daß

es ihnen gehen soll wie mir.
Kap 4,21

1:22 Laß alle ihre Bosheit vor dich kommen und richte sie zu, wie du mich

zugerichtet hast um aller meiner Missetat willen; denn meiner

Seufzer sind viel, und mein Herz ist betrübt.
Klage über die Verwüstung Judas und Jerusalems

2:1 Wie hat der Herr die Tochter Zion mit seinem Zorn überschüttet! Er

hat die Herrlichkeit Israels vom Himmel auf die Erde geworfen; er

hat nicht gedacht an seinen Fußschemel am Tage seines Zorns.

Ps 132,7-8

2:2 Der Herr hat alle Wohnungen Jakobs ohne Erbarmen vertilgt, er hat

die Burgen der Tochter Juda abgebrochen in seinem Grimm und

geschleift. Er hat entweiht ihr Königreich und ihre Fürsten.

2:3 Er hat alle Macht Israels in seinem grimmigen Zorn zerbrochen, er

hat seine rechte Hand zurückgezogen, als der Feind kam, und hat in

Jakob gewütet wie ein flammendes Feuer, das alles ringsum verzehrt.

2:4 Er hat seinen Bogen gespannt wie ein Feind; seine rechte Hand hat er

geführt wie ein Widersacher und hat alles getötet, was lieblich

anzusehen war im Zelt der Tochter Zion, und hat seinen Grimm wie

Feuer ausgeschüttet.

2:5 Der Herr ist wie ein Feind geworden, er hat Israel vertilgt. Er hat

zerstört alle Paläste und hat die Burgen vernichtet; er hat der

Tochter Juda viel Jammer und Leid gebracht.

2:6 Er hat sein eigenes Zelt zerwühlt wie einen Garten und seine Wohnung

vernichtet. Der HERR hat in Zion Feiertag und Sabbat vergessen

lassen, und in seinem grimmigen Zorn ließ er König und Priester

schänden.
Hos 2,13; Kap 5,12

2:7 Der Herr hat seinen Altar verworfen und sein Heiligtum entweiht. Er

hat die Mauern ihrer Paläste in des Feindes Hände gegeben, daß sie

im Hause des HERRN Geschrei erhoben haben wie an einem Feiertag.

2:8 Der HERR gedachte zu vernichten die Mauer der Tochter Zion; er hat

die Meßschnur über die Mauern gezogen und seine Hand nicht

abgewendet, bis er sie vertilgte. Er ließ Mauer und Wall trauern und

miteinander fallen.
2. Kön 21,13

2:9 Ihre Tore sind tief in die Erde gesunken; er hat ihre Riegel

zerbrochen und zunichte gemacht. Ihr König und ihre Fürsten sind

unter den Heiden, wo sie das Gesetz nicht üben können, und ihre

Propheten haben keine Gesichte vom HERRN.

2:10 Die Ältesten der Tochter Zion sitzen auf der Erde und sind still,

sie werfen Staub auf ihre Häupter und haben den Sack angezogen. Die

Jungfrauen von Jerusalem senken ihre Köpfe zur Erde.

2:11 Ich habe mir fast die Augen ausgeweint, mein Leib tut mir weh, mein

Herz ist auf die Erde ausgeschüttet über dem Jammer der Tochter

meines Volks, weil die Säuglinge und Unmündigen auf den Gassen in

der Stadt verschmachten.

2:12 Zu ihren Müttern sprechen sie: Wo ist Brot und Wein?, da sie auf den

Gassen in der Stadt verschmachten wie die tödlich Verwundeten und in

den Armen ihrer Mütter den Geist aufgeben.

2:13 Ach du Tochter Jerusalem, wem soll ich dich vergleichen, und wie

soll ich dir zureden? Du Jungfrau, Tochter Zion, wem soll ich dich

vergleichen, damit ich dich tröste? Denn dein Schaden ist groß wie

das Meer. Wer kann dich heilen?

2:14 Deine Propheten haben dir trügerische und törichte Gesichte

verkündet und dir deine Schuld nicht offenbart, wodurch sie dein

Geschick abgewandt hätten, sondern sie haben dich Worte hören

lassen, die Trug waren und dich verführten.
Jer 14,14-16; 23,16-22

2:15 Alle, die vorübergehen, klatschen in die Hände, pfeifen und

schütteln den Kopf über die Tochter Jerusalem: Ist das die Stadt,

von der man sagte, sie sei die allerschönste, an der sich alles Land

freut?
Ps 48,3; Hes 16,14

2:16 Alle deine Feinde reißen ihr Maul auf über dich, pfeifen und

knirschen mit den Zähnen und sprechen: »Ha! wir haben sie vertilgt!

Das ist der Tag, den wir begehrt haben; wir haben's erlangt, wir

haben's erlebt.«

2:17 Der HERR hat getan, was er vorhatte; er hat sein Wort erfüllt, das

er längst zuvor geboten hat. Er hat ohne Erbarmen zerstört, er hat

den Feind über dich frohlocken lassen und hat die Macht deiner

Widersacher erhöht.

2:18 Schreie laut zum Herrn, klage, du Tochter Zion, laß Tag und Nacht

Tränen herabfließen wie einen Bach; höre nicht auf damit, und dein

Augapfel lasse nicht ab!

2:19 Steh des Nachts auf und schreie zu Beginn jeder Nachtwache, schütte

dein Herz aus vor dem Herrn wie Wasser. Hebe deine Hände zu ihm auf

um des Lebens deiner jungen Kinder willen, die vor Hunger

verschmachten an allen Straßenecken!

2:20 HERR, schaue und sieh doch, wen du so verderbt hast! Sollen denn die

Frauen ihres Leibes Frucht essen, die Kindlein, die man auf Händen

trägt? Sollen denn Propheten und Priester in dem Heiligtum des Herrn

erschlagen werden?
5. Mose 28,53-57; Jer 19,9

2:21 Es lagen in den Gassen auf der Erde Knaben und Alte; meine

Jungfrauen und Jünglinge sind durchs Schwert gefallen. Du hast

getötet am Tage deines Zorns, du hast ohne Erbarmen geschlachtet.

2:22 Du hast von allen Seiten her meine Feinde gerufen wie zu einem

Feiertag, so daß niemand am Tage des Zorns des HERRN entronnen und

übriggeblieben ist. Die ich auf den Händen getragen und großgezogen

habe, die hat der Feind umgebracht.
Klage und Trost eines Leidenden

3:1 Ich bin der Mann, der Elend sehen muß durch die Rute des Grimmes

Gottes.

3:2 Er hat mich geführt und gehen lassen in die Finsternis und nicht ins

Licht.

3:3 Er hat seine Hand gewendet gegen mich und erhebt sie gegen mich Tag

für Tag.

3:4 Er hat mir Fleisch und Haut alt gemacht und mein Gebein zerschlagen.

3:5 Er hat mich ringsum eingeschlossen und mich mit Bitternis und Mühsal

umgeben.

3:6 Er hat mich in Finsternis versetzt wie die, die längst tot sind.

3:7 Er hat mich ummauert, daß ich nicht heraus kann, und mich in harte

Fesseln gelegt.

3:8 Und wenn ich auch schreie und rufe, so stopft er sich die Ohren zu

vor meinem Gebet.
Ps 22,3; 69,4

3:9 Er hat meinen Weg vermauert mit Quadern und meinen Pfad zum Irrweg

gemacht.

3:10 Er hat auf mich gelauert wie ein Bär, wie ein Löwe im Verborgenen.

3:11 Er läßt mich den Weg verfehlen, er hat mich zerfleischt und zunichte

gemacht.

3:12 Er hat seinen Bogen gespannt und mich dem Pfeil zum Ziel gegeben.

3:13 Er hat mir seine Pfeile in die Nieren geschossen.

3:14 Ich bin ein Hohn für mein ganzes Volk und täglich ihr Spottlied.

Hiob 30,9

3:15 Er hat mich mit Bitterkeit gesättigt und mit Wermut getränkt.

3:16 Er hat mich auf Kiesel beißen lassen, er drückte mich nieder in die

Asche.

3:17 Meine Seele ist aus dem Frieden vertrieben; ich habe das Gute

vergessen.

3:18 Ich sprach: Mein Ruhm und meine Hoffnung auf den HERRN sind dahin.

3:19 Gedenke doch, wie ich so elend und verlassen, mit Wermut und

Bitterkeit getränkt bin!

3:20 Du wirst ja daran gedenken, denn meine Seele sagt mir's.

3:21 Dies nehme ich zu Herzen, darum hoffe ich noch:

3:22 Die Güte des HERRN ist's, daß wir nicht gar aus sind, seine

Barmherzigkeit hat noch kein Ende,
Neh 9,31

3:23 sondern sie ist alle Morgen neu, und deine Treue ist groß.

3:24 Der HERR ist mein Teil, spricht meine Seele; darum will ich auf ihn

hoffen.
Ps 16,5; 73,26

3:25 Denn der HERR ist freundlich dem, der auf ihn harrt, und dem

Menschen, der nach ihm fragt.

3:26 Es ist ein köstlich Ding, geduldig sein und auf die Hilfe des HERRN

hoffen.
Röm 8,25

3:27 Es ist ein köstlich Ding für einen Mann, daß er das Joch in seiner

Jugend trage.

3:28 Er sitze einsam und schweige, wenn Gott es ihm auferlegt,

3:29 und stecke seinen Mund in den Staub; vielleicht ist noch Hoffnung.

3:30 Er biete die Backe dar dem, der ihn schlägt, und lasse sich viel

Schmach antun.
Mt 5,39
3:31 Denn der HERR verstößt nicht ewig;
(31 und 32) Jes 54,8

3:32 sondern er betrübt wohl und erbarmt sich wieder nach seiner großen

Güte.

3:33 Denn nicht von Herzen plagt und betrübt er die Menschen.

3:34 Wenn man alle Gefangenen auf Erden unter die Füße tritt

3:35 und eines Mannes Recht vor dem Allerhöchsten beugt

3:36 und eines Menschen Sache verdreht, - sollte das der Herr nicht

sehen?

3:37 Wer darf denn sagen, daß solches geschieht ohne des Herrn Befehl

Jes 45,7; Am 3,6

3:38 und daß nicht Böses und Gutes kommt aus dem Munde des Allerhöchsten?

3:39 Was murren denn die Leute im Leben? Ein jeder murre wider seine

Sünde!

3:40 Laßt uns erforschen und prüfen unsern Wandel und uns zum HERRN

bekehren!

3:41 Laßt uns unser Herz samt den Händen aufheben zu Gott im Himmel!

3:42 Wir, wir haben gesündigt und sind ungehorsam gewesen, darum hast du

nicht vergeben.
Ps 106,6

3:43 Du hast dich in Zorn gehüllt und uns verfolgt und ohne Erbarmen

getötet.

3:44 Du hast dich mit einer Wolke verdeckt, daß kein Gebet hindurch

konnte.

3:45 Du hast uns zu Kehricht und Unrat gemacht unter den Völkern.

3:46 Alle unsere Feinde reißen ihr Maul auf über uns.

3:47 Wir werden gedrückt und geplagt mit Schrecken und Angst.

3:48 Wasserbäche rinnen aus meinen Augen über den Jammer der Tochter

meines Volks.

3:49 Meine Augen fließen und können's nicht lassen, und es ist kein

Aufhören da,

3:50 bis der HERR vom Himmel herabschaut und darein sieht.

Ps 102,20-21

3:51 Mein Auge macht mir SchMirzan wegen all der Töchter meiner Stadt.

3:52 Meine Feinde haben mich ohne Grund gejagt wie einen Vogel.

3:53 Sie haben mein Leben in der Grube zunichte gemacht und Steine auf

mich geworfen.

3:54 Wasser hat mein Haupt überschwemmt; da sprach ich: Nun bin ich

verloren.

3:55 Ich rief aber deinen Namen an, HERR, unten aus der Grube,

3:56 und du erhörtest meine Stimme: »Verbirg deine Ohren nicht vor meinem

Seufzen und Schreien!«

3:57 Du nahtest dich zu mir, als ich dich anrief, und sprachst: Fürchte

dich nicht!

3:58 Du führst, Herr, meine Sache und erlösest mein Leben.

3:59 Du siehst, HERR, wie mir Unrecht geschieht; hilf mir zu meinem

Recht!

3:60 Du siehst, wie sie Rache üben wollen, und kennst alle ihre Gedanken

gegen mich.

3:61 HERR, du hörst ihr Schmähen und alle ihre Anschläge gegen mich,

3:62 die Reden meiner Widersacher und ihr Geschwätz über mich den ganzen

Tag.

3:63 Sieh doch: ob sie sitzen oder aufstehen, singen sie über mich

Spottlieder.
Vers 14

3:64 Vergilt ihnen, HERR, wie sie verdient haben!

Kap 1,21; Ps 137,8; 1. Petr 2,23; 3,9

3:65 Laß ihnen das Herz verstockt werden, laß sie deinen Fluch fühlen!

3:66 Verfolge sie mit Grimm und vertilge sie unter dem Himmel des HERRN.

Zions Elend und Schmach

4:1 Wie ist das Gold so ganz dunkel und das feine Gold so häßlich

geworden, und wie liegen die Edelsteine an allen Straßenecken

zerstreut!

4:2 Die edlen Kinder Zions, dem Golde gleichgeachtet, wie sind sie nun

den irdenen Töpfen gleich, die ein Töpfer macht!

4:3 Auch Schakale reichen ihren Jungen die Brüste und säugen sie; aber

die Tochter meines Volks ist unbarmherzig wie ein Strauß in der

Wüste.
Hiob 39,14-16

4:4 Dem Säugling klebt seine Zunge an seinem Gaumen vor Durst; die

kleinen Kinder verlangen nach Brot, und niemand ist da, der's ihnen

bricht.

4:5 Die früher leckere Speisen aßen, verschmachten jetzt auf den Gassen;

die früher auf Purpur getragen wurden, die müssen jetzt im Schmutz

liegen.

4:6 Die Missetat der Tochter meines Volks ist größer als die Sünde

Sodoms, das plötzlich unterging, und keine Hand kam zu Hilfe.

1. Mose 18,20; 1. Mose 19,24-25

4:7 Zions Fürsten waren reiner als der Schnee und weißer als Milch; ihr

Leib war rötlicher als Korallen, ihr Aussehen war wie Saphir.

4:8 Nun aber ist ihre Gestalt so dunkel vor Schwärze, daß man sie auf

den Gassen nicht erkennt; ihre Haut hängt an den Knochen, und sie

sind so dürr wie ein Holzscheit.

4:9 Den durchs Schwert Erschlagenen ging es besser als denen, die vor

Hunger starben, die verschmachteten und umkamen aus Mangel an

Früchten des Ackers.

4:10 Es haben die barmherzigsten Frauen ihre Kinder selbst kochen

müssen, damit sie zu essen hatten in dem Jammer der Tochter meines

Volks.
Kap 2,20

4:11 Der HERR hat seinen Grimm austoben lassen, er hat seinen grimmigen

Zorn ausgeschüttet; er hat in Zion ein Feuer angesteckt, das auch

ihre Grundfesten verzehrt hat.

4:12 Es hätten's die Könige auf Erden nicht geglaubt noch alle Leute in

der Welt, daß der Widersacher und Feind zum Tor Jerusalems einziehen

könnte.

4:13 Es ist aber geschehen wegen der Sünden ihrer Propheten und wegen der

Missetaten ihrer Priester, die dort der Gerechten Blut vergossen

haben.

4:14 Sie irrten hin und her auf den Gassen wie die Blinden und waren mit

Blut besudelt, daß man ihre Kleider nicht anrühren konnte;

4:15 man rief ihnen zu: »Weicht, ihr Unreinen! Weicht, weicht, rührt

nichts an!« Wenn sie flohen und umherirrten, so sagte man auch unter

den Heiden: »Sie sollen nicht länger bei uns bleiben.«

3. Mose 13,45

4:16 Des HERRN Zorn hat sie zerstreut; er will sie nicht mehr ansehen.

Die Priester ehrte man nicht, und an den Alten übte man keine

Barmherzigkeit.
Kap 2,6; Kap 5,12; 3. Mose 19,32

4:17 Noch immer blickten unsre Augen aus nach nichtiger Hilfe, bis sie

müde wurden; und wir warteten auf ein Volk, das uns doch nicht

helfen konnte.

4:18 Man jagte uns, daß wir auf unsern Gassen nicht gehen konnten. Da kam

unser Ende; unsere Tage sind aus, unser Ende ist gekommen.

4:19 Unsre Verfolger waren schneller als die Adler unter dem Himmel. Auf

den Bergen haben sie uns verfolgt und in der Wüste auf uns gelauert.

4:20 Der Gesalbte des HERRN, der unser Lebensodem war, ist gefangen

worden in ihren Gruben; wir aber dachten: »In seinem Schatten wollen

wir leben unter den Völkern.«

4:21 Ja, freue dich nur und sei fröhlich, du Tochter Edom, die du wohnest

im Lande Uz! Denn der Kelch wird auch zu dir kommen, daß du trunken

wirst und dich entblößest.
Kap 3,64; Ps 137,7; Jer 25,15; 25,21

4:22 Deine Schuld ist abgetan, du Tochter Zion; der Herr wird dich nicht

mehr wegführen lassen. Aber deine Schuld, du Tochter Edom, wird er

heimsuchen und deine Sünden aufdecken.
Jes 40,2; Jes 34,8-10; Hes 35,14-15
Gebet des Volkes in seiner tiefsten Erniedrigung

5:1 Gedenke, HERR, wie es uns geht; schau und sieh an unsre Schmach!

5:2 Unser Erbe ist den Fremden zuteil geworden und unsre Häuser den

Ausländern.

5:3 Wir sind Waisen und haben keinen Vater; unsre Mütter sind wie

Witwen.

5:4 Unser Wasser müssen wir um Geld trinken; unser eigenes Holz müssen

wir bezahlen.

5:5 Mit dem Joch auf unserm Hals treibt man uns, und wenn wir auch müde

sind, läßt man uns doch keine Ruhe.

5:6 Wir mußten Ägypten und Assur die Hand hinhalten, um uns an Brot zu

sättigen.

5:7 Unsre Väter haben gesündigt und leben nicht mehr, wir aber müssen

ihre Schuld tragen.
2. Mose 20,5; Jer 31,29

5:8 Knechte herrschen über uns, und niemand ist da, der uns von ihrer

Hand errettet.

5:9 Wir müssen unser Brot unter Gefahr für unser Leben holen, bedroht

von dem Schwert in der Wüste.

5:10 Unsre Haut ist verbrannt wie in einem Ofen von dem schrecklichen

Hunger.

5:11 Sie haben die Frauen in Zion geschändet und die Jungfrauen in den

Städten Judas.

5:12 Fürsten wurden von ihnen gehenkt, und die Alten hat man nicht

geehrt.
2. Kön 25,19-21

5:13 Jünglinge mußten Mühlsteine tragen und Knaben beim Holztragen

straucheln.

5:14 Es sitzen die Ältesten nicht mehr im Tor und die Jünglinge nicht

mehr beim Saitenspiel.

5:15 Unsres Herzens Freude hat ein Ende, unser Reigen ist in Wehklagen

verkehrt.

5:16 Die Krone ist von unserm Haupt gefallen. O weh, daß wir so

gesündigt haben!
Jer 13,18

5:17 Darum ist auch unser Herz krank, und unsre Augen sind trübe geworden

5:18 um des Berges Zion willen, weil er so wüst liegt, daß die Füchse

darüber laufen.

5:19 Aber du, HERR, der du ewiglich bleibest und dein Thron von

Geschlecht zu Geschlecht,

5:20 warum willst du uns so ganz vergessen und uns lebenslang so ganz

verlassen?

5:21 Bringe uns, HERR, zu dir zurück, daß wir wieder heimkommen; erneure

unsre Tage wie vor alters!
Ps 126,1-6

5:22 Hast du uns denn ganz verworfen, und bist du allzusehr über uns

erzürnt?

Table of Contents: Albanian :Arabic :Belarusian :Bulgarian :Chinese_Simplified :Chinese_Traditional :Danish :Dutch :English :French :German :Hungarian :Íslenska :Italian :Japanese :Korean :Latvian :Norwegian :Persian :Polish :Portuguese :Romanian :Russian :Spanish :Swedish :Turkish :Ukrainian :