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00Inhalt
01MOSE1
02MOSE2
03MOSE3
04MOSE4
05MOSE5
06JOSUA
07RICHTER
08RUTH
09SAMUEL1
10SAMUEL2
11KOENIGE1
12KOENIGE2
13CHRONIK1
14CHRONIK2
15ESRA
15NEHEMIA
16ESTER
17HIOB
18PSALME
19SPRUECHE
20PREDIGER
21HOHELIED
22JESAJA
23JEREMIA
24KLAGEL
25HESEKIEL
26DANIEL
27HOSEA
28JOEL
29AMOS
30OBADJA
31JONA
32MICHA
33NAHUM
34HABAKUK
35ZEFANJA
36HAGGAI
37SACHARJA
38MALEACHI
39JUDIT
40WEISHEIT
41TOBIAS
42BARUCH
43JESUSSIR
44MAKKAB1
45MAKKAB2
46STESTER
47STZUDAN
48GEBETMAN
99ERKLAER
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Die Bibel : 25HESEKIEL
Hesekiel schaut die Herrlichkeit des HERRN
(vgl. Kap 10,1-22)

1:1 Im dreißigsten Jahr am fünften Tage des vierten Monats, als ich

unter den Weggeführten am Fluß Kebar war, tat sich der Himmel auf,

und Gott zeigte mir Gesichte.
Vers 3; Kap 3,23; 10,15; 10,20; 10,22; 43,3

1:2 Am fünften Tag des Monats - es war das fünfte Jahr, nachdem der

König Jojachin gefangen weggeführt war -,
2. Kön 24,15

1:3 da geschah das Wort des HERRN zu Hesekiel, dem Sohn des Busi, dem

Priester, im Lande der Chaldäer am Fluß Kebar. Dort kam die Hand

des HERRN über ihn.
Kap 3,22-23; 8,1; 33,22; 37,1; 40,1

1:4 Und ich sah, und siehe, es kam ein ungestümer Wind von Norden her,

eine mächtige Wolke und loderndes Feuer, und Glanz war rings um sie

her, und mitten im Feuer war es wie blinkendes Kupfer.

(4-28) Offb 4,2-8

1:5 Und mitten darin war etwas wie vier Gestalten; die waren anzusehen

wie Menschen.

1:6 Und jede von ihnen hatte vier Angesichter und vier Flügel.

1:7 Und ihre Beine standen gerade, und ihre Füße waren wie Stierfüße und

glänzten wie blinkendes, glattes Kupfer.

1:8 Und sie hatten Menschenhände unter ihren Flügeln an ihren vier

Seiten; die vier hatten Angesichter und Flügel.

1:9 Ihre Flügel berührten einer den andern. Und wenn sie gingen,

brauchten sie sich nicht umzuwenden; immer gingen sie in der

Richtung eines ihrer Angesichter.

1:10 Ihre Angesichter waren vorn gleich einem Menschen und zur rechten

Seite gleich einem Löwen bei allen vieren und zur linken Seite

gleich einem Stier bei allen vieren und hinten gleich einem Adler

bei allen vieren.

1:11 Und ihre Flügel waren nach oben hin ausgebreitet; je zwei Flügel

berührten einander, und mit zwei Flügeln bedeckten sie ihren Leib.

1:12 Immer gingen sie in der Richtung eines ihrer Angesichter; wohin der

Geist sie trieb, dahin gingen sie; sie brauchten sich im Gehen nicht

umzuwenden.

1:13 Und in der Mitte zwischen den Gestalten sah es aus, wie wenn feurige

Kohlen brennen, und wie Fackeln, die zwischen den Gestalten hin und

her fuhren. Das Feuer leuchtete, und aus dem Feuer kamen Blitze.

1:14 Und die Gestalten liefen hin und her, daß es aussah wie Blitze.

1:15 Als ich die Gestalten sah, siehe, da stand je ein Rad auf der Erde

bei den vier Gestalten, bei ihren vier Angesichtern.

1:16 Die Räder waren anzuschauen wie ein Türkis und waren alle vier

gleich, und sie waren so gemacht, daß ein Rad im andern war.

1:17 Nach allen vier Seiten konnten sie gehen; sie brauchten sich im

Gehen nicht umzuwenden.

1:18 Und sie hatten Felgen, und ich sah, ihre Felgen waren voller Augen

ringsum bei allen vier Rädern.

1:19 Und wenn die Gestalten gingen, so gingen auch die Räder mit, und

wenn die Gestalten sich von der Erde emporhoben, so hoben die Räder

sich auch empor.

1:20 Wohin der Geist sie trieb, dahin gingen sie, und die Räder hoben

sich mit ihnen empor; denn es war der Geist der Gestalten in den

Rädern.

1:21 Wenn sie gingen, so gingen diese auch; wenn sie standen, so standen

diese auch; und wenn sie sich emporhoben von der Erde, so hoben sich

auch die Räder mit ihnen empor; denn es war der Geist der Gestalten

in den Rädern.

1:22 Aber über den Häuptern der Gestalten war es wie eine Himmelsfeste,

wie ein Kristall, unheimlich anzusehen, oben über ihren Häuptern

ausgebreitet,

1:23 daß unter der Feste ihre Flügel gerade ausgestreckt waren, einer an

dem andern; und mit zwei Flügeln bedeckten sie ihren Leib.

1:24 Und wenn sie gingen, hörte ich ihre Flügel rauschen wie große

Wasser, wie die Stimme des Allmächtigen, ein Getöse wie in einem

Heerlager. Wenn sie aber stillstanden, ließen sie die Flügel

herabhängen,

1:25 und es donnerte im Himmel über ihnen. Wenn sie stillstanden, ließen

sie die Flügel herabhängen.

1:26 Und über der Feste, die über ihrem Haupt war, sah es aus wie ein

Saphir, einem Thron gleich, und auf dem Thron saß einer, der aussah

wie ein Mensch.
2. Mose 24,10; Offb 4,2-3; Jes 6,1

1:27 Und ich sah, und es war wie blinkendes Kupfer aufwärts von dem, was

aussah wie seine Hüften; und abwärts von dem, was wie seine Hüften

aussah, erblickte ich etwas wie Feuer und Glanz ringsumher.

1:28 Wie der Regenbogen steht in den Wolken, wenn es geregnet hat, so

glänzte es ringsumher. So war die Herrlichkeit des HERRN anzusehen.

Und als ich sie gesehen hatte, fiel ich auf mein Angesicht und hörte

einen reden.

Kap 3,23; 8,4; 9,3; 10,4; 10,18; 11,23; 43,4; 44,4

Hesekiels Berufung zum Prophetenamt

2:1 Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, tritt auf deine Füße, so will

ich mit dir reden.

2:2 Und als er so mit mir redete, kam Leben in mich und stellte mich auf

meine Füße, und ich hörte dem zu, der mit mir redete.

2:3 Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, ich sende dich zu den

Israeliten, zu dem abtrünnigen Volk, das von mir abtrünnig geworden

ist. Sie und ihre Väter haben bis auf diesen heutigen Tag wider mich

gesündigt.

2:4 Und die Söhne, zu denen ich dich sende, haben harte Köpfe und

verstockte Herzen. Zu denen sollst du sagen: »So spricht Gott der

HERR!«

2:5 Sie gehorchen oder lassen es - denn sie sind ein Haus des

Widerspruchs -, dennoch sollen sie wissen, daß ein Prophet unter

ihnen ist.
Vers 7; Kap 3,11; 3,27

2:6 Und du, Menschenkind, sollst dich vor ihnen nicht fürchten noch vor

ihren Worten fürchten. Es sind wohl widerspenstige und stachlige

Dornen um dich, und du wohnst unter Skorpionen; aber du sollst dich

nicht fürchten vor ihren Worten und dich vor ihrem Angesicht nicht

entsetzen - denn sie sind ein Haus des Widerspruchs -,

Jer 1,8

2:7 sondern du sollst ihnen meine Worte sagen, sie gehorchen oder lassen

es; denn sie sind ein Haus des Widerspruchs.

2:8 Aber du, Menschenkind, höre, was ich dir sage, und widersprich nicht

wie das Haus des Widerspruchs. Tu deinen Mund auf und iß, was ich

dir geben werde.

2:9 Und ich sah, und siehe, da war eine Hand gegen mich ausgestreckt,

die hielt eine Schriftrolle.
Offb 10,8

2:10 Die breitete sie aus vor mir, und sie war außen und innen

beschrieben, und darin stand geschrieben Klage, Ach und Weh.

3:1 Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, iß, was du vor dir hast! Iß

diese Schriftrolle und geh hin und rede zum Hause Israel!

(1-3) Jer 15,16; 1,9; Offb 10,9-11

3:2 Da tat ich meinen Mund auf, und er gab mir die Rolle zu essen

3:3 und sprach zu mir: Du Menschenkind, du mußt diese Schriftrolle, die

ich dir gebe, in dich hinein essen und deinen Leib damit füllen. Da

aß ich sie, und sie war in meinem Munde so süß wie Honig.

Ps 119,103

3:4 Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, geh hin zum Hause Israel und

verkündige ihnen meine Worte.

3:5 Denn ich sende dich ja nicht zu einem Volk, das unbekannte Worte und

eine fremde Sprache hat, sondern zum Hause Israel,

3:6 nicht zu vielen Völkern, die unbekannte Worte und eine fremde

Sprache haben, deren Worte du nicht verstehen könntest. Und wenn ich

dich zu solchen sendete, würden sie dich gern hören.

3:7 Aber das Haus Israel will dich nicht hören, denn sie wollen mich

nicht hören; denn das ganze Haus Israel hat harte Stirnen und

verstockte Herzen.

3:8 Siehe, ich habe dein Angesicht so hart gemacht wie ihr Angesicht

und deine Stirn so hart wie ihre Stirn.
Jes 50,7; Jer 1,18

3:9 Ja, ich habe deine Stirn so hart wie einen Diamanten gemacht, der

härter ist als ein Kieselstein. Darum fürchte dich nicht, entsetze

dich auch nicht vor ihnen; denn sie sind ein Haus des Widerspruchs.

3:10 Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, alle meine Worte, die ich dir

sage, die fasse mit dem Herzen und nimm sie zu Ohren!

3:11 Und geh hin zu den Weggeführten deines Volks und verkündige ihnen

und sprich zu ihnen: »So spricht Gott der HERR!«, sie hören oder

lassen es.
Kap 2,5; 2,7
Hesekiel wird zum Wächter über Israel bestellt
(vgl. Kap 33,1-9)

3:12 Und der Geist hob mich empor, und ich hörte hinter mir ein Getöse

wie von einem großen Erdbeben, als die Herrlichkeit des HERRN sich

erhob von ihrem Ort.
Kap 1,28

3:13 Und es war ein Rauschen von den Flügeln der Gestalten, die

aneinander schlugen, und auch ein Rasseln der Räder neben ihnen wie

das Getöse eines großen Erdbebens.

3:14 Da hob mich der Geist empor und führte mich weg. Und ich fuhr dahin

im bitteren Grimm meines Geistes, und die Hand des HERRN lag schwer

auf mir.

3:15 Und ich kam zu den Weggeführten, die am Fluß Kebar wohnten, nach

Tel-Abib und setzte mich zu denen, die dort wohnten, und blieb dort

unter ihnen sieben Tage ganz verstört.

3:16 Und als die sieben Tage um waren, geschah des HERRN Wort zu mir:

3:17 Du Menschenkind, ich habe dich zum Wächter gesetzt über das Haus

Israel. Du wirst aus meinem Munde das Wort hören und sollst sie in

meinem Namen warnen.
Kap 33,7; Jes 52,8; Hebr 13,17

3:18 Wenn ich dem Gottlosen sage: Du mußt des Todes sterben! und du

warnst ihn nicht und sagst es ihm nicht, um den Gottlosen vor seinem

gottlosen Wege zu warnen, damit er am Leben bleibe, - so wird der

Gottlose um seiner Sünde willen sterben, aber sein Blut will ich von

deiner Hand fordern.
Kap 14,10

3:19 Wenn du aber den Gottlosen warnst und er sich nicht bekehrt von

seinem gottlosen Wesen und Wege, so wird er um seiner Sünde willen

sterben, aber du hast dein Leben errettet.

3:20 Und wenn sich ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit abwendet und

Unrecht tut, so werde ich ihn zu Fall bringen, und er muß sterben.

Denn weil du ihn nicht gewarnt hast, wird er um seiner Sünde willen

sterben müssen, und seine Gerechtigkeit, die er getan hat, wird

nicht angesehen werden; aber sein Blut will ich von deiner Hand

fordern.
Kap 18,24

3:21 Wenn du aber den Gerechten warnst, daß er nicht sündigen soll, und

er sündigt auch nicht, so wird er am Leben bleiben; denn er hat sich

warnen lassen, und du hast dein Leben errettet.
Der Prophet soll verstummen

3:22 Und dort kam des HERRN Hand über mich, und er sprach zu mir: Mach

dich auf und geh hinaus in die Ebene; da will ich mit dir reden.

(22 und 23) Kap 1,3

3:23 Und ich machte mich auf und ging hinaus in die Ebene; und siehe,

dort stand die Herrlichkeit des HERRN, wie ich sie am Fluß Kebar

gesehen hatte; und ich fiel nieder auf mein Angesicht.

Kap 1,28

3:24 Und der Geist kam in mich und stellte mich auf meine Füße. Und er

redete mit mir und sprach zu mir: Geh hin und schließ dich ein in

deinem Hause!
Kap 2,2

3:25 Und du, Menschenkind, siehe, man wird dir Stricke anlegen und dich

damit binden, daß du nicht unter die Leute gehen kannst.

3:26 Und ich will dir die Zunge an deinem Gaumen kleben lassen, daß du

stumm wirst und sie nicht mehr zurechtweisen kannst; denn sie sind

ein Haus des Widerspruchs.

3:27 Wenn ich aber mit dir reden werde, will ich dir den Mund auftun, daß

du zu ihnen sagen sollst: »So spricht Gott der HERR!« Wer es hört,

der höre es; wer es läßt, der lasse es; denn sie sind ein Haus des

Widerspruchs.
Kap 2,5; 2,7
Bildliche Darstellung des Gerichts über Jerusalem

4:1 Und du, Menschenkind, nimm dir einen Ziegelstein; den lege vor dich

hin und entwirf darauf die Stadt Jerusalem

4:2 und mache eine Belagerung: baue ein Bollwerk um sie und schütte

einen Wall gegen sie auf und schlag ein Heerlager auf und stelle

Sturmböcke rings um sie her.

4:3 Nimm dir aber eine eiserne Platte und laß sie eine eiserne Mauer

sein zwischen dir und der Stadt und richte dein Angesicht gegen sie

und belagere sie. Das sei ein Zeichen dem Hause Israel.

4:4 Du sollst dich auch auf deine linke Seite legen und die Schuld des

Hauses Israel auf dich legen. So viele Tage du so daliegst, so lange

sollst du auch ihre Schuld tragen.

4:5 Ich will dir aber die Jahre ihrer Schuld auflegen, für jedes Jahr

einen Tag, nämlich dreihundertneunzig Tage. So lange sollst du die

Schuld des Hauses Israel tragen.

4:6 Und wenn du dies vollbracht hast, sollst du danach dich auf deine

rechte Seite legen und sollst tragen die Schuld des Hauses Juda

vierzig Tage lang; denn ich gebe dir hier auch je einen Tag für ein

Jahr.

4:7 Richte aber dein Angesicht und deinen bloßen Arm gegen das belagerte

Jerusalem und weissage gegen die Stadt.

4:8 Und siehe, ich will dir Stricke anlegen, daß du dich nicht wenden

kannst von einer Seite zur andern, bis du die Tage deiner Belagerung

vollendet hast.

4:9 Nimm dir aber Weizen, Gerste, Bohnen, Linsen, Hirse und Spelt und tu

alles in ein Gefäß und mache dir Brot daraus, daß du daran zu essen

hast, solange du auf deiner Seite liegen mußt - dreihundertneunzig

Tage,

4:10 so daß deine Speise, die du täglich essen sollst, abgewogen zwanzig

Lot sei; so viel darfst du von einem Tag zum andern essen.

4:11 Das Wasser sollst du auch abgemessen trinken, nämlich den sechsten

Teil von einer Kanne; so viel darfst du von einem Tag zum andern

trinken.

4:12 Gerstenfladen sollst du essen, die du vor den Augen der Leute auf

Menschenkot backen sollst.

4:13 Und der HERR sprach: So sollen die Israeliten ihr unreines Brot

essen unter den Heiden, zu denen ich sie verstoßen werde.

Hos 9,3

4:14 Ich aber sprach: Ach, Herr HERR! Siehe, ich bin noch nie unrein

geworden; denn ich habe von meiner Jugend an bis auf diese Zeit

niemals Fleisch von einem gefallenen oder zerrissenen Tier

gegessen, und nie ist unreines Fleisch in meinen Mund gekommen.

2. Mose 22,30; Apg 10,14

4:15 Er aber sprach zu mir: Sieh, ich will dir Kuhmist statt Menschenkot

zulassen, dein Brot darauf zu bereiten.

4:16 Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, siehe, ich will den Vorrat

an Brot in Jerusalem wegnehmen, daß sie das Brot abgewogen essen

müssen und mit Kummer, und das Wasser abgemessen trinken müssen und

mit Schaudern,
Kap 5,16; 3. Mose 26,26

4:17 damit sie an Brot und Wasser Mangel leiden und sie, einer wie der

andere, erschaudern und in ihrer Schuld verschmachten sollen.

5:1 Und du, Menschenkind, nimm ein scharfes Schwert und brauche es als

Schermesser und fahr damit über dein Haupt und deinen Bart und nimm

eine Waage und teile das Haar:

5:2 ein Drittel sollst du mit Feuer verbrennen mitten in der Stadt, wenn

die Tage der Belagerung um sind; ein anderes Drittel nimm und

schlag's mit dem Schwert ringsumher; das letzte Drittel streue in

den Wind, und ich will hinter ihnen her das Schwert ziehen.

Vers 12

5:3 Nimm aber ein klein wenig davon und binde es in deinen Mantelzipfel.

5:4 Und nimm noch einmal etwas davon und wirf's ins Feuer und verbrenne

es; davon soll ein Feuer ausbrechen über das ganze Haus Israel.

Begründung und Beschreibung des Gerichts über Jerusalem

5:5 So spricht Gott der HERR: Das ist Jerusalem, das ich mitten unter

die Heiden gesetzt habe und unter die Länder ringsumher!

5:6 Aber es widersprach meinen Ordnungen und trieb es schlimmer als die

Heiden und war gegen meine Gebote ungehorsamer als die Länder, die

ringsumher liegen. Denn sie verwarfen meine Ordnungen und wollten

nicht nach meinen Geboten leben.

5:7 Darum spricht Gott der HERR: Weil ihr es schlimmer getrieben habt

als die Heiden, die um euch her sind, und nach meinen Geboten nicht

gelebt und meine Ordnungen nicht gehalten habt und nicht einmal nach

den Ordnungen der Heiden gelebt habt, die um euch her sind,

5:8 so spricht Gott der HERR: Siehe, auch ich will an dich und Gericht

über dich ergehen lassen, daß die Heiden zusehen sollen,

5:9 und will so mit dir umgehen, wie ich es nie getan habe und auch

nicht mehr tun werde, um aller deiner Greuel willen.

5:10 Darum sollen in deiner Mitte Väter ihre Kinder und Kinder ihre

Väter fressen; und ich will solches Gericht über dich ergehen

lassen, daß alle, die von dir übriggeblieben sind, in alle Winde

zerstreut werden.
5. Mose 28,53-55

5:11 Darum, so wahr ich lebe, spricht Gott der HERR: weil du mein

Heiligtum mit all deinen Götzen und Greueln unrein gemacht hast,

will auch ich dich zerschlagen, und mein Auge soll ohne Mitleid auf

dich blicken, und ich will nicht gnädig sein.
Kap 7,4; 8,7-18

5:12 Es soll ein Drittel von dir an der Pest sterben und durch Hunger

vernichtet werden in deiner Mitte, und das zweite Drittel soll

durchs Schwert fallen rings um dich her, und das letzte Drittel will

ich in alle Winde zerstreuen und will hinter ihnen her das Schwert

ziehen.
Vers 2

5:13 So soll mein Zorn vollendet werden und mein Grimm über sie zum Ziel

kommen, daß ich meinen Mut kühle, und sie sollen erfahren, daß ich,

der HERR, es in meinem Eifern geredet habe, wenn ich meinen Grimm an

ihnen vollende.
Kap 16,42

5:14 Ich will dich zur Wüste und zur Schmach machen unter den Völkern,

die um dich her sind, vor den Augen aller, die vorübergehen.

(14 und 15) 5. Mose 28,37; Jer 24,9

5:15 Und du sollst zur Schmach, zum Hohn, zur Warnung und zum Entsetzen

werden für alle Völker, die um dich her sind, wenn ich über dich

Gericht ergehen lasse mit Zorn, Grimm und zornigem Schelten - das

sage ich, der HERR -

5:16 und wenn ich böse Pfeile des Hungers unter euch schießen werde, die

Verderben bringen und die ich schießen werde, um euch zu verderben,

und wenn ich den Hunger bei euch immer größer werden lasse und euch

den Vorrat an Brot wegnehme.
5. Mose 32,23-24; Kap 4,16

5:17 Ja, Hunger und wilde Tiere will ich unter euch schicken, die sollen

euch kinderlos machen, und es soll Pest und Blutvergießen bei dir

umgehen, und ich will das Schwert über dich bringen. Ich, der HERR,

habe es gesagt.
Kap 14,21
Die kommende Verwüstung des Landes
6:1 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

6:2 Du Menschenkind, richte dein Angesicht gegen die Berge Israels und

weissage gegen sie
Kap 36,1; Mi 6,1

6:3 und sprich: Ihr Berge Israels, höret das Wort Gottes des HERRN! So

spricht Gott der HERR zu den Bergen und Hügeln, zu den Gründen und

Tälern: Siehe, ich will das Schwert über euch bringen und eure

Opferhöhen zerstören,

6:4 daß eure Altäre verwüstet und eure Rauchopfersäulen zerbrochen

werden, und will eure Erschlagenen vor eure Götzen werfen;

3. Mose 26,30

6:5 ja, ich will die Leichname der Israeliten vor ihre Götzen hinwerfen

und will eure Gebeine um eure Altäre her verstreuen.

2. Kön 23,14

6:6 Überall, wo ihr wohnt, sollen die Städte verwüstet und die

Opferhöhen zur Einöde werden; denn man wird eure Altäre wüst und zur

Einöde machen und eure Götzen zerbrechen und zunichte machen und

eure Rauchopfersäulen zerschlagen und eure Machwerke vertilgen.

6:7 Und Erschlagene sollen mitten unter euch daliegen, und ihr sollt

erfahren, daß ich der HERR bin.

6:8 Ich will aber einige von euch übriglassen, die dem Schwert

entgehen, unter den Völkern, wenn ich euch in die Länder zerstreut

habe.
Jes 6,13

6:9 Diese eure Entronnenen werden dann an mich denken unter den Völkern,

wohin sie gefangen weggeführt sind, wenn ich ihr abgöttisches Herz,

das von mir gewichen ist, und ihre abgöttischen Augen, die nach

ihren Götzen sahen, zerschlagen habe. Und es wird sie ekeln vor all

dem Bösen, das sie mit all ihren Greueln begangen haben,

6:10 und sie werden erfahren, daß ich der HERR bin; nicht umsonst habe

ich geredet, solches Unglück ihnen zu tun.

6:11 So spricht Gott der HERR: Schlag deine Hände zusammen und stampfe

mit deinem Fuße und sprich: Weh über alle schlimmen Greuel des

Hauses Israel, derentwegen sie durch Schwert, Hunger und Pest fallen

müssen!

6:12 Wer ferne ist, wird an der Pest sterben, und wer nahe ist, wird

durchs Schwert fallen; wer aber übrigbleibt und davor bewahrt ist,

wird vor Hunger sterben. So will ich meinen Grimm unter ihnen

vollenden,

6:13 daß ihr erfahren sollt, daß ich der HERR bin, wenn ihre Erschlagenen

mitten unter ihren Götzen liegen um ihre Altäre her, oben auf allen

Hügeln und oben auf allen Bergen und unter allen grünen Bäumen und

unter allen dichten Eichen, überall, wo sie all ihren Götzen

lieblichen Opferduft darbrachten.
1. Kön 14,23

6:14 Ich will meine Hand gegen sie ausstrecken und das Land wüst und öde

machen von der Wüste an bis nach Ribla überall, wo sie wohnen, und

sie sollen erfahren, daß ich der HERR bin.
2. Kön 25,21
Das Ende naht
7:1 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

7:2 Du Menschenkind, so spricht Gott der HERR zum Land Israels: Das Ende

kommt, das Ende über alle vier Enden des Landes.

7:3 Nun kommt das Ende über dich; denn ich will meinen Zorn über dich

senden und will dich richten, wie du verdient hast, und will alle

deine Greuel über dich bringen.

7:4 Mein Auge soll ohne Mitleid auf dich blicken, und ich will nicht

gnädig sein, sondern ich will dir geben, wie du verdient hast, und

deine Greuel sollen über dich kommen, daß ihr erfahrt, daß ich der

HERR bin.
Kap 5,11; 8,18; 9,10

7:5 So spricht Gott der HERR: Siehe, es kommt ein Unglück über das

andere!

7:6 Das Ende kommt, es kommt das Ende, es ist erwacht über dich; siehe,

es kommt!

7:7 Es geht schon an und bricht herein über dich, du Bewohner des

Landes. Die Zeit kommt, der Tag des Jammers ist nahe, an dem kein

Singen mehr auf den Bergen sein wird.

7:8 Nun will ich bald meinen Grimm über dich schütten und meinen Zorn an

dir vollenden und will dich richten, wie du verdient hast, und alle

deine Greuel über dich bringen.

7:9 Mein Auge soll ohne Mitleid auf dich blicken, und ich will nicht

gnädig sein, sondern ich will dir geben, wie du verdient hast, und

deine Greuel sollen über dich kommen, daß ihr erfahrt, daß ich der

HERR bin, der euch schlägt.

7:10 Siehe, der Tag, siehe, er kommt, er bricht an! Unrecht blüht, und

Vermessenheit grünt.
Jes 2,12

7:11 Gewalttat hat sich erhoben und wird zur Rute des Frevels; nichts ist

mehr von ihnen da und nichts von ihrem Reichtum, nichts von ihrer

Pracht und nichts von ihrer Herrlichkeit.

7:12 Es kommt die Zeit, es naht der Tag! Der Käufer freue sich nicht, und

der Verkäufer traure nicht; denn es kommt der Zorn über all ihren

Reichtum.

7:13 Denn der Verkäufer wird zum Verkaufen nicht zurückkehren, auch wenn

er noch am Leben ist; denn der Zorn über all ihren Reichtum wird

sich nicht wenden; um seiner Missetat willen wird keiner sein Leben

erhalten können.

7:14 Laßt sie die Posaune nur blasen und alles zurüsten; es wird doch

niemand in den Krieg ziehen, denn mein Zorn ist entbrannt über all

ihren Reichtum.

7:15 Draußen das Schwert, drinnen Pest und Hunger! Wer auf dem Feld ist,

der wird vom Schwert sterben; wer in der Stadt ist, den werden Pest

und Hunger fressen.

7:16 Und die von ihnen entrinnen, die werden auf den Bergen sein wie

gurrende Tauben in den Schluchten, sie alle, ein jeder wegen seiner

Missetat.

7:17 Alle Hände werden herabsinken, und alle Knie werden weich.

Jes 13,7

7:18 Und sie werden Säcke anlegen und mit Furcht überschüttet sein, und

auf allen Gesichtern liegt Scham, und alle Köpfe werden

kahlgeschoren.
Jer 48,37

7:19 Sie werden ihr Silber hinaus auf die Gassen werfen und ihr Gold wie

Unrat achten; denn ihr Silber und Gold kann sie nicht erretten am

Tage des Zorns des HERRN. Sie werden sich damit nicht sättigen und

ihren Bauch damit nicht füllen; denn es wurde zum Anlaß ihrer

Missetat.
Spr 11,4; Zef 1,18

7:20 Sie haben ihre edlen Kleinode zur Hoffart verwendet und Bilder ihrer

greulichen Götzen, ihrer Scheusale, daraus gemacht. Darum will ich

ihnen all das zum Unrat machen

7:21 und will es Fremden in die Hände geben, daß sie es rauben, und den

Gottlosen auf Erden zur Beute, daß sie es entheiligen.

7:22 Ich will mein Angesicht von ihnen abwenden, und mein Kleinod soll

entheiligt werden; ja, Räuber sollen darüber kommen und es

entheiligen.

7:23 Mache Ketten! Denn das Land ist voll Blutschuld und die Stadt voll

Frevel.

7:24 So will ich die Schlimmsten unter den Völkern herbringen, die sollen

ihre Häuser einnehmen; und ich will der Hoffart der Gewaltigen ein

Ende machen, und entheiligt werden ihre Heiligtümer.

7:25 Angst kommt; da werden sie Heil suchen, aber es wird nicht zu finden

sein.

7:26 Ein Unglück wird über das andere kommen, eine schlimme Kunde nach

der andern. So werden sie dann eine Offenbarung bei den Propheten

suchen; auch wird nicht mehr Weisung bei den Priestern noch Rat bei

den Ältesten sein.

7:27 Der König wird trauern, und die Fürsten werden sich in Entsetzen

kleiden, und die Hände des Volks des Landes werden kraftlos sein.

Ich will mit ihnen umgehen, wie sie gelebt haben, und will sie

richten, wie sie verdient haben, daß sie erfahren sollen, daß ich

der HERR bin.
Die Greuel des Götzendienstes im Tempel

8:1 Und es begab sich im sechsten Jahr am fünften Tage des sechsten

Monats. Ich saß in meinem Hause, und die Ältesten von Juda saßen

vor mir. Da fiel die Hand Gottes des HERRN auf mich.

Kap 14,1

8:2 Und ich sah, und siehe, da war eine Gestalt wie ein Mann, und

abwärts von dem, was wie seine Hüften aussah, war es wie Feuer, aber

oberhalb seiner Hüften war ein Glanz zu sehen wie blinkendes

Kupfer.
Kap 1,4

8:3 Und er streckte etwas wie eine Hand aus und ergriff mich bei dem

Haar meines Hauptes. Da führte mich der Geist fort zwischen Himmel

und Erde und brachte mich nach Jerusalem in göttlichen Gesichten zu

dem Eingang des inneren Tores, das gegen Norden liegt, wo ein Bild

stand zum Ärgernis für den Herrn.
Kap 3,12

8:4 Und siehe, dort war die Herrlichkeit des Gottes Israels, so wie ich

sie in der Ebene gesehen hatte.
Kap 1,28

8:5 Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, hebe deine Augen auf nach

Norden. Und als ich meine Augen aufhob nach Norden, siehe, da stand

nördlich vom Tor ein Altar, da, wo es zu dem Bild geht, das für den

Herrn ein Ärgernis war.

8:6 Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, siehst du auch, was diese

tun? Große Greuel sind es, die das Haus Israel hier tut, um mich von

meinem Heiligtum zu vertreiben. Aber du wirst noch größere Greuel

sehen.

8:7 Und er führte mich zur Tür des Vorhofes. Da sah ich, und siehe, da

war ein Loch in der Wand.

8:8 Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, brich ein Loch durch die

Wand. Und als ich ein Loch durch die Wand gebrochen hatte, siehe, da

war eine Tür.

8:9 Und er sprach zu mir: Geh hinein und schaue die schlimmen Greuel,

die sie hier treiben.

8:10 Und als ich hineinkam und schaute, siehe, da waren lauter Bilder

von Gewürm und scheußlichem Getier und allen Götzen des Hauses

Israel, ringsherum an den Wänden eingegraben.
Röm 1,23

8:11 Davor standen siebzig Männer von den Ältesten des Hauses Israel,

und Jaasanja, der Sohn Schafans, stand mitten unter ihnen. Und ein

jeder hatte sein Räuchergefäß in der Hand, und der Duft einer Wolke

von Weihrauch stieg auf.

2. Mose 24,1; 4. Mose 11,16; Lk 10,1; 10,17; Jes 66,17

8:12 Und er sprach zu mir: Menschenkind, siehst du, was die Ältesten des

Hauses Israel tun in der Finsternis, ein jeder in der Kammer seines

Götzenbildes? Denn sie sagen: Der HERR sieht uns nicht, der HERR

hat das Land verlassen.
Kap 9,9

8:13 Und er sprach zu mir: Du sollst noch größere Greuel sehen, die sie

tun.

8:14 Und er führte mich zum Eingang des Tores am Hause des HERRN, das

gegen Norden liegt, und siehe, dort saßen Frauen, die den Tammus

beweinten.

8:15 Und er sprach zu mir: Menschenkind, siehst du das? Aber du sollst

noch größere Greuel sehen als diese.

8:16 Und er führte mich in den inneren Vorhof am Hause des HERRN; und

siehe, vor dem Eingang zum Tempel des HERRN, zwischen der Vorhalle

und dem Altar, standen etwa fünfundzwanzig Männer, die ihren Rücken

gegen den Tempel des HERRN und ihr Gesicht gegen Osten gewendet

hatten und beteten gegen Osten die Sonne an.
5. Mose 4,19; 17,3; 2. Kön 23,5; 23,11; Jer 8,2

8:17 Und er sprach zu mir: Menschenkind, siehst du das? Ist es dem Hause

Juda nicht genug, diese Greuel hier zu treiben, daß sie auch sonst

das ganze Land mit Gewalt und Unrecht erfüllen und mich immer wieder

reizen? Und siehe, sie halten sich die Weinrebe an die Nase.

Gemeint ist ein abgöttischer Brauch.

8:18 Darum will ich auch mit Grimm an ihnen handeln, und mein Auge soll

ohne Mitleid auf sie blicken, und ich will nicht gnädig sein. Wenn

sie auch mit lauter Stimme mir in die Ohren schreien, will ich sie

doch nicht hören.
Kap 7,4; Jes 1,15
Die Heimsuchung Jerusalems

9:1 Und er rief mit lauter Stimme vor meinen Ohren und sprach: Gekommen

ist die Heimsuchung der Stadt; ein jeder habe sein Werkzeug zur

Zerstörung in seiner Hand!

9:2 Und siehe, da kamen sechs Männer auf dem Wege vom oberen Tor her,

das gegen Norden liegt, und jeder hatte ein Werkzeug zum Zerschlagen

in seiner Hand. Aber es war einer unter ihnen, der hatte ein Kleid

von Leinwand an und ein Schreibzeug an seiner Seite. Und sie kamen

heran und traten neben den kupfernen Altar.
Kap 10,2; Dan 10,5

9:3 Und die Herrlichkeit des Gottes Israels erhob sich von dem Cherub,

über dem sie war, zu der Schwelle des Tempels am Hause, und der HERR

rief dem, der das Kleid von Leinwand anhatte und das Schreibzeug an

seiner Seite,
Kap 1,28

9:4 und sprach zu ihm: Geh durch die Stadt Jerusalem und zeichne mit

einem Zeichen an der Stirn die Leute, die da seufzen und jammern

über alle Greuel, die darin geschehen.
Offb 7,3

9:5 Zu den andern Männern aber sprach er, so daß ich es hörte: Geht ihm

nach durch die Stadt und schlagt drein; eure Augen sollen ohne

Mitleid blicken und keinen verschonen.

9:6 Erschlagt Alte, Jünglinge, Jungfrauen, Kinder und Frauen, schlagt

alle tot; aber die das Zeichen an sich haben, von denen sollt ihr

keinen anrühren. Fangt aber an bei meinem Heiligtum! Und sie fingen

an bei den Ältesten, die vor dem Tempel waren.
Jer 25,29

9:7 Und er sprach zu ihnen: Macht den Tempel unrein, füllt die Vorhöfe

mit Erschlagenen; dann geht hinaus! Und sie gingen hinaus und

erschlugen die Leute in der Stadt.

9:8 Und als sie die erschlagen hatten, war ich noch übrig. Und ich fiel

auf mein Angesicht, schrie und sprach: Ach, Herr HERR, willst du

denn den ganzen Rest Israels verderben, daß du deinen Zorn so

ausschüttest über Jerusalem?
Kap 11,13

9:9 Und er sprach zu mir: Die Missetat des Hauses Israel und Juda ist

allzu groß; es ist lauter Blutschuld im Lande und lauter Unrecht in

der Stadt. Denn sie sprechen: Der HERR hat das Land verlassen, der

HERR sieht uns nicht.
Kap 8,12

9:10 Darum soll mein Auge ohne Mitleid auf sie blicken, ich will auch

nicht gnädig sein, sondern will ihr Tun auf ihren Kopf kommen

lassen.
Kap 7,4

9:11 Und siehe, der Mann, der das Kleid von Leinwand anhatte und das

Schreibzeug an seiner Seite, antwortete und sprach: Ich habe getan,

wie du mir geboten hast.
Die Herrlichkeit Gottes über den Cherubim
(vgl. Kap 1,4-28)

10:1 Und ich sah, und siehe, an der Himmelsfeste über dem Haupt der

Cherubim glänzte es wie ein Saphir, und über ihnen war etwas zu

sehen wie ein Thron.

10:2 Und er sprach zu dem Mann in dem Kleid von Leinwand: Geh hinein

zwischen das Räderwerk unter dem Cherub und fülle deine Hände mit

glühenden Kohlen, die zwischen den Cherubim sind, und streue sie

über die Stadt. Und er ging hinein vor meinen Augen.

Kap 9,2; Offb 8,5

10:3 Die Cherubim aber standen zur Rechten am Hause des Herrn, als der

Mann hineinging, und die Wolke erfüllte den inneren Vorhof.

10:4 Und die Herrlichkeit des HERRN erhob sich von dem Cherub zur

Schwelle des Hauses, und das Haus wurde erfüllt mit der Wolke und

der Vorhof mit dem Glanz der Herrlichkeit des HERRN.

Kap 1,28; 2. Mose 40,34; Jes 6,4

10:5 Und man hörte die Flügel der Cherubim rauschen bis in den äußeren

Vorhof wie die Stimme des allmächtigen Gottes, wenn er redet.

10:6 Und als er dem Mann in dem Kleid von Leinwand geboten hatte: Nimm

von dem Feuer zwischen dem Räderwerk zwischen den Cherubim, ging

dieser hinein und trat neben das Rad.

10:7 Und der Cherub streckte seine Hand aus der Mitte der Cherubim hin

zum Feuer, das zwischen den Cherubim war, nahm davon und gab es dem

Mann in dem Kleid von Leinwand in die Hände; der empfing es und ging

hinaus.

10:8 Und es erschien an den Cherubim etwas wie eines Menschen Hand unter

ihren Flügeln.

10:9 Und ich sah, und siehe, vier Räder standen bei den Cherubim, bei

jedem Cherub ein Rad, und die Räder sahen aus wie ein Türkis,

10:10 und alle vier sahen eins wie das andere aus; es war, als wäre ein

Rad im andern.

10:11 Wenn sie gehen sollten, so konnten sie nach allen ihren vier Seiten

gehen; sie brauchten sich im Gehen nicht umzuwenden; sondern wohin

das erste ging, da gingen die andern nach, ohne sich im Gehen

umzuwenden.

10:12 Und ihr ganzer Leib, Rücken, Hände und Flügel und die Räder waren

voller Augen um und um bei allen vieren.

10:13 Und die Räder wurden vor meinen Ohren »das Räderwerk« genannt.

10:14 Ein jeder hatte vier Angesichter; das erste Angesicht war das eines

Cherubs, das zweite das eines Menschen, das dritte das eines Löwen,

das vierte das eines Adlers.
Kap 1,10

10:15 Und die Cherubim hoben sich empor. Es war aber dieselbe Gestalt, die

ich am Fluß Kebar gesehen hatte.
Kap 1,1

10:16 Wenn die Cherubim gingen, so gingen auch die Räder mit, und wenn die

Cherubim ihre Flügel schwangen, daß sie sich von der Erde erhoben,

so wandten sich auch die Räder nicht von ihrer Seite weg.

10:17 Wenn jene standen, so standen diese auch; erhoben sie sich, so

erhoben sich diese auch; denn es war der Geist der Gestalten in

ihnen.

10:18 Und die Herrlichkeit des HERRN ging wieder hinaus von der Schwelle

des Tempels und stellte sich über die Cherubim.
(18 und 19) Kap 1,28

10:19 Da schwangen die Cherubim ihre Flügel und erhoben sich von der Erde

vor meinen Augen, und als sie hinausgingen, gingen die Räder mit.

Und sie traten in den Eingang des östlichen Tores am Hause des

HERRN, und die Herrlichkeit des Gottes Israels war oben über ihnen.

10:20 Das waren die Gestalten, die ich unter dem Gott Israels am Fluß

Kebar gesehen hatte; und ich merkte, daß es Cherubim waren.

10:21 Vier Angesichter hatte jeder und vier Flügel und etwas wie

Menschenhände unter den Flügeln.

10:22 Und ihre Angesichter waren so gestaltet, wie ich sie am Fluß Kebar

gesehen hatte; und sie gingen in der Richtung eines ihrer

Angesichter, wie sie wollten.
Gottes Gericht über die Obersten des Volkes

11:1 Und der Geist hob mich empor und brachte mich zum Tor am Hause des

HERRN, das gegen Osten liegt. Und siehe, im Eingang des Tores waren

fünfundzwanzig Männer, und ich sah unter ihnen die Obersten im Volk

Jaasanja, den Sohn Asurs, und Pelatja, den Sohn Benajas.

Kap 3,12

11:2 Und er sprach zu mir: Menschenkind, das sind die Männer, die Unheil

planen und schädlichen Rat geben in dieser Stadt;

11:3 denn sie sprechen: »Sind nicht vor kurzem die Häuser wieder

aufgebaut worden? Die Stadt ist der Topf, wir sind das Fleisch.«

Kap 24,3-14

11:4 Darum sollst du, Menschenkind, gegen sie weissagen.

11:5 Und der Geist des HERRN fiel auf mich, und er sprach zu mir: Sage:

So spricht der HERR: So habt ihr geredet, ihr vom Hause Israel; und

eures Geistes Gedanken kenne ich wohl.

11:6 Ihr habt viele erschlagen in dieser Stadt, und ihre Gassen liegen

voll Toter.

11:7 Darum spricht Gott der HERR: Die ihr in der Stadt getötet habt, die

sind das Fleisch, und sie ist der Topf; aber ihr müßt hinaus.

11:8 Das Schwert, das ihr fürchtet, das will ich über euch kommen lassen,

spricht Gott der HERR.

11:9 Ich will euch aus der Stadt hinaustreiben und Fremden in die Hand

geben und will Gericht über euch halten.

11:10 Ihr sollt durchs Schwert fallen; an der Grenze Israels will ich

euch richten; und ihr sollt erfahren, daß ich der HERR bin.

2. Kön 25,20-21

11:11 Die Stadt aber soll für euch nicht der Topf sein noch ihr das

Fleisch darin, sondern an der Grenze Israels will ich euch richten.

11:12 Und ihr sollt erfahren, daß ich der HERR bin; denn ihr seid nach

meinen Geboten nicht gewandelt und habt meine Ordnungen nicht

gehalten, sondern habt gelebt nach den Ordnungen der Heiden, die um

euch her sind. -

11:13 Und als ich noch so weissagte, starb Pelatja, der Sohn Benajas. Da

fiel ich auf mein Angesicht und schrie mit lauter Stimme und

sprach: Ach, Herr HERR, willst du dem Rest Israels ganz und gar ein

Ende machen?
Kap 9,8
Die Verheißung für die Weggeführten
11:14 Da geschah des HERRN Wort zu mir:

11:15 Du Menschenkind, die Leute, die noch in Jerusalem wohnen, sagen von

deinen Brüdern und Verwandten und dem ganzen Haus Israel: Sie sind

ferne vom HERRN, aber uns ist das Land zum Eigentum gegeben.

11:16 Darum sage: So spricht Gott der HERR: Ja, ich habe sie fern weg

unter die Heiden vertrieben und in die Länder zerstreut und bin

ihnen nur wenig zum Heiligtum geworden in den Ländern, in die sie

gekommen sind.
Kap 6,8-10

11:17 Darum sage: So spricht Gott der HERR: Ich will euch zusammenbringen

aus den Völkern und will euch sammeln aus den Ländern, in die ihr

zerstreut seid, und will euch das Land Israels geben.

Jer 24,5-6; 29,14

11:18 Dorthin sollen sie kommen und alle seine Götzen und Greuel daraus

wegtun.

11:19 Und ich will ihnen ein anderes Herz geben und einen neuen Geist in

sie geben und will das steinerne Herz wegnehmen aus ihrem Leibe und

ihnen ein fleischernes Herz geben,
Kap 36,26; Jer 24,7

11:20 damit sie in meinen Geboten wandeln und meine Ordnungen halten und

danach tun. Und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott

sein.
Kap 14,11; Jer 7,23

11:21 Denen aber, die mit ihrem Herzen ihren Götzen und ihren Greueln

nachwandeln, will ich ihr Tun auf ihren Kopf kommen lassen, spricht

Gott der HERR.
Die Herrlichkeit Gottes verläßt Jerusalem

11:22 Da schwangen die Cherubim ihre Flügel, und die Räder gingen mit,

und die Herrlichkeit des Gottes Israels war oben über ihnen.

(22 und 23) Kap 1,28

11:23 Und die Herrlichkeit des HERRN erhob sich aus der Stadt und stellte

sich auf den Berg, der im Osten vor der Stadt liegt.

11:24 Und der Geist hob mich empor und brachte mich nach Chaldäa zu den

Weggeführten in einem Gesicht durch den Geist Gottes. Und das

Gesicht, das ich geschaut hatte, verschwand vor mir.

Kap 3,12

11:25 Und ich sagte den Weggeführten alle Worte des HERRN, die er mir in

Gesichten gezeigt hatte.
Die Wegführung von König und Volk wird in
Gleichnishandlungen dargestellt
12:1 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

12:2 Du Menschenkind, du wohnst in einem Haus des Widerspruchs; sie

haben wohl Augen, daß sie sehen könnten, und wollen nicht sehen, und

Ohren, daß sie hören könnten, und wollen nicht hören; denn sie sind

ein Haus des Widerspruchs.
Jer 5,21

12:3 Du aber, Menschenkind, pack dir Sachen wie für die Verbannung und

zieh am hellen Tage fort vor ihren Augen. Von deinem Ort sollst du

ziehen an einen andern Ort vor ihren Augen. Vielleicht merken sie

es, denn sie sind ein Haus des Widerspruchs.

12:4 Du sollst deine Sachen am hellen Tage vor ihren Augen herausschaffen

wie Gepäck für die Verbannung und am Abend hinausziehen vor ihren

Augen, wie man zur Verbannung auszieht,

12:5 und du sollst dir vor ihren Augen ein Loch durch die Wand brechen

und da hinausziehen,

12:6 und du sollst deine Schulter vor ihren Augen beladen und

hinausziehen, wenn es dunkel wird! Dein Angesicht sollst du

verhüllen, damit du das Land nicht siehst. Denn ich habe dich für

das Haus Israel zum Wahrzeichen gesetzt.
Kap 24,24; 24,27

12:7 Und ich tat, wie mir befohlen war, und trug mein Gepäck hinaus wie

Gepäck für die Verbannung am hellen Tage, und am Abend brach ich mit

der Hand ein Loch durch die Wand. Und als es dunkel wurde, belud ich

meine Schulter und zog hinaus vor ihren Augen.

12:8 Und frühmorgens geschah des HERRN Wort zu mir:

12:9 Du Menschenkind, hat das Haus Israel, das Haus des Widerspruchs,

nicht zu dir gesagt: Was machst du da?

12:10 Sage zu ihnen: So spricht Gott der HERR: Diese Last trifft den

Fürsten zu Jerusalem und das ganze Haus Israel, das dort wohnt.

12:11 Sprich: Ich bin euer Wahrzeichen; wie ich getan habe, so wird ihnen

geschehen: fortziehen müssen sie und gefangen weggeführt werden.

12:12 Ihr Fürst wird seine Habe auf die Schulter laden, wenn es dunkel

wird, und ein Loch durch die Wand brechen und da hinausziehen; sein

Angesicht wird er verhüllen, daß er nicht mit seinen Augen das Land

sehe.
2. Kön 25,4

12:13 Und ich will mein Netz über ihn werfen, daß er in meinem Garn

gefangen werde, und will ihn nach Bábel bringen in der Chaldäer

Land, das er jedoch nicht sehen wird, und dort soll er sterben.

Kap 17,20; Jer 39,7

12:14 Und alle, die um ihn her sind, seine Helfer und seinen ganzen

Anhang, will ich in alle Winde zerstreuen und das Schwert ziehen

hinter ihnen her.

12:15 Dann sollen sie erfahren, daß ich der HERR bin, wenn ich sie unter

die Heiden verstoße und in die Länder zerstreue.

12:16 Aber ich will von ihnen einige wenige übriglassen vor dem Schwert,

dem Hunger und der Pest. Die sollen von all ihren Greueltaten

erzählen unter den Heiden, zu denen sie kommen werden; und sie

sollen erfahren, daß ich der HERR bin.
Kap 6,8
12:17 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

12:18 Du Menschenkind, du sollst dein Brot essen mit Beben und dein Wasser

trinken mit Zittern und Sorgen.

12:19 Und sage zum Volk des Landes: So spricht Gott der HERR zu den

Einwohnern Jerusalems über das Land Israels: Sie müssen ihr Brot

essen mit Sorgen und ihr Wasser trinken mit Schaudern; denn ihr Land

soll wüst werden und leer von allem, was darin ist, um des Frevels

willen all seiner Bewohner.

12:20 Und die Städte, die bewohnt sind, sollen verwüstet werden und das

Land öde; und ihr werdet erfahren, daß ich der HERR bin.

Gegen die Verächter der Weissagung
12:21 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

12:22 Du Menschenkind, was habt ihr da für ein Gerede im Lande Israels?

Ihr sagt: »Es dauert so lange, und es wird nichts aus der

Weissagung.«
2. Petr 3,4

12:23 Darum sage zu ihnen: So spricht Gott der HERR: Ich will diesem

Gerede ein Ende machen, daß man es nicht mehr im Munde führen soll

in Israel. Sage vielmehr zu ihnen: Die Zeit ist nahe, und alles

kommt, was geweissagt ist.
Hab 2,3

12:24 Denn es soll hinfort keine trügenden Gesichte und keine falsche

Offenbarung mehr geben im Hause Israel.

12:25 Denn ich bin der HERR. Was ich rede, das soll geschehen und sich

nicht lange hinausziehen, sondern in eurer Zeit, du Haus des

Widerspruchs, rede ich ein Wort und tue es auch, spricht Gott der

HERR.
12:26 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

12:27 Du Menschenkind, siehe, das Haus Israel spricht: Mit den Gesichten,

die dieser schaut, dauert's noch lange, und er weissagt auf Zeiten,

die noch ferne sind.

12:28 Darum sage ihnen: So spricht Gott der HERR: Was ich rede, soll sich

nicht lange hinausziehen, sondern es soll geschehen, spricht Gott

der HERR.
Gegen die falschen Propheten
13:1 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

13:2 Du Menschenkind, weissage gegen die Propheten Israels und sprich zu

denen, die aus eigenem Antrieb heraus weissagen »Höret des HERRN

Wort!«:

13:3 So spricht Gott der HERR: Weh den törichten Propheten, die ihrem

eigenen Geist folgen und haben doch keine Gesichte!

Jer 14,14

13:4 O Israel, deine Propheten sind wie die Füchse in den Trümmern!

(4 und 5) Kap 22,30; Ps 106,23

13:5 Sie sind nicht in die Bresche getreten und haben sich nicht zur

Mauer gemacht um das Haus Israel, damit es fest steht im Kampf am

Tage des HERRN.
Jes 2,12

13:6 Ihre Gesichte sind nichtig, und ihr Wahrsagen ist Lüge. Sie

sprechen: »Der HERR hat's gesagt«, und doch hat sie der HERR nicht

gesandt, und sie warten darauf, daß er ihr Wort erfüllt.

Kap 22,28; Jer 5,31

13:7 Ist's nicht vielmehr so: Eure Gesichte sind nichtig, und euer

Wahrsagen ist lauter Lüge? Und ihr sprecht doch: »Der HERR hat's

geredet«, wo ich doch nichts geredet habe.

13:8 Darum spricht Gott der HERR: Weil ihr Trug redet und Lügen wahrsagt,

siehe, darum will ich an euch, spricht Gott der HERR.

13:9 Und meine Hand soll über die Propheten kommen, die Trug reden und

Lügen wahrsagen. Sie sollen in der Gemeinschaft meines Volks nicht

bleiben und in das Buch des Hauses Israel nicht eingeschrieben

werden und ins Land Israels nicht kommen - und ihr sollt erfahren,

daß ich Gott der HERR bin.
Kap 14,9

13:10 Weil sie mein Volk verführen und sagen: »Friede!«, wo doch kein

Friede ist, und weil sie, wenn das Volk sich eine Wand baut, sie mit

Kalk übertünchen,
Jer 6,14

13:11 so sprich zu den Tünchern, die mit Kalk tünchen: »Die Wand wird

einfallen!« Denn es wird ein Platzregen kommen und Hagel wie Steine

fallen und ein Wirbelwind losbrechen.

13:12 Siehe, da wird die Wand einfallen. Was gilt's? Dann wird man zu euch

sagen: Wo ist nun der Anstrich, den ihr darüber getüncht habt?

13:13 Darum spricht Gott der HERR: Ich will einen Wirbelwind losbrechen

lassen in meinem Grimm und einen Platzregen in meinem Zorn und Hagel

wie Steine in vernichtendem Grimm.

13:14 So will ich die Wand niederreißen, die ihr mit Kalk übertüncht habt,

und will sie zu Boden stoßen, daß man ihren Grund sehen soll. Wenn

sie fällt, sollt ihr auch darin umkommen. Und ihr sollt erfahren,

daß ich der HERR bin.

13:15 Und ich will meinen ganzen Grimm an der Wand auslassen und an denen,

die sie mit Kalk übertüncht haben, und will zu euch sagen: Hier ist

weder Wand noch Tüncher -

13:16 das sind die Propheten Israels, die Jerusalem wahrsagen und predigen

»Friede!«, wo doch kein Friede ist, spricht Gott der HERR.

Gegen falsche Prophetinnen

13:17 Und du, Menschenkind, richte dein Angesicht gegen die Töchter deines

Volks, die aus eigenem Antrieb als Prophetinnen auftreten, und

weissage gegen sie

13:18 und sprich: So spricht Gott der HERR: Weh euch, die ihr Binden näht

für alle Handgelenke und Hüllen für die Köpfe der Jungen und Alten,

um Seelen damit zu fangen! Wollt ihr Seelen fangen in meinem Volk

und Seelen für euch am Leben erhalten?

13:19 Ihr entheiligt mich bei meinem Volk für eine Handvoll Gerste und

einen Bissen Brot, dadurch daß ihr Seelen tötet, die nicht sterben

sollten, und Seelen am Leben erhaltet, die nicht leben sollten,

durch euer Lügen unter meinem Volk, das so gern Lügen hört.

13:20 Darum spricht Gott der HERR: Siehe, ich will über eure Binden

kommen, mit denen ihr die Seelen fangt, und will sie von euren Armen

reißen und die Seelen, die ihr gefangen habt, befreien.

13:21 Und ich will eure Hüllen wegreißen und mein Volk aus eurer Hand

erretten, daß ihr sie nicht mehr fangen könnt. Und ihr sollt

erfahren, daß ich der HERR bin.

13:22 Weil ihr das Herz der Gerechten betrübt habt, die ich nicht betrübt

habe, und die Hände der Gottlosen gestärkt habt, damit sie sich von

ihrem bösen Wandel nicht bekehren, um ihr Leben zu retten:

Jer 23,14

13:23 darum sollt ihr nicht mehr Trug predigen und wahrsagen, sondern ich

will mein Volk aus euren Händen erretten, und ihr sollt erfahren,

daß ich der HERR bin.
Gottes Antwort an Götzendiener

14:1 Und es kamen einige von den Ältesten Israels zu mir und setzten

sich vor mir nieder.
Kap 20,1
14:2 Da geschah des HERRN Wort zu mir:

14:3 Du Menschenkind, diese Leute hängen mit ihrem Herzen an ihren Götzen

und haben mit Freuden vor Augen, was sie schuldig werden läßt -

sollte ich mich wirklich von ihnen befragen lassen?

14:4 Darum rede mit ihnen und sage zu ihnen: So spricht Gott der HERR:

Jedem vom Hause Israel, der mit seinem Herzen an seinen Götzen hängt

und mit Freuden vor Augen hat, was ihn schuldig werden läßt, und

dann zum Propheten kommt, dem will ich, der HERR, antworten, wie

er's verdient hat mit seinen vielen Götzen,

14:5 damit ich so dem Hause Israels ans Herz greife, weil sie von mir

gewichen sind mit all ihren Götzen.

14:6 Darum sollst du zum Hause Israel sagen: So spricht Gott der HERR:

Kehrt um und wendet euch ab von euren Götzen und wendet euer

Angesicht von allen euren Greueln.

14:7 Denn jedem vom Hause Israel oder von den Fremdlingen in Israel, der

von mir weicht und mit seinem Herzen an seinen Götzen hängt und mit

Freuden vor Augen hat, was ihn schuldig werden läßt, und der dann

zum Propheten kommt, um durch ihn mich zu befragen, dem will ich,

der HERR, selbst antworten.

14:8 Ich will mein Angesicht gegen ihn richten und ihn zum Zeichen und

Sprichwort machen und will ihn aus meinem Volk ausrotten. So sollt

ihr erfahren, daß ich der HERR bin.

14:9 Wenn aber ein Prophet sich betören läßt, etwas zu verkünden, so

habe ich, der HERR, diesen Propheten betört und will meine Hand

gegen ihn ausstrecken und ihn aus meinem Volk Israel ausrotten.

1. Kön 22,20-23

14:10 So sollen sie beide ihre Schuld tragen: wie die Schuld des

Befragenden, so soll auch die Schuld des Propheten sein,

(10 und 11) Kap 3,17-20

14:11 damit das Haus Israel nicht mehr von mir abirrt und sich nicht mehr

unrein macht durch alle seine Übertretungen; sondern sie sollen

mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein, spricht Gott der HERR.

Kap 11,20
Die Überlebenden bei Gottes vierfachem Gericht
14:12 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

14:13 Du Menschenkind, wenn ein Land an mir sündigt und Treubruch begeht

und wenn ich meine Hand dagegen ausstrecke und den Vorrat an Brot

ihm wegnehme und Hungersnot ins Land schicke, um Menschen und Vieh

darin auszurotten,
Kap 4,16

14:14 und wenn dann diese drei Männer im Lande wären, Noah, Daniel und

Hiob, so würden sie durch ihre Gerechtigkeit allein ihr Leben

retten, spricht Gott der HERR.
Jer 15,1

14:15 Und wenn ich wilde Tiere ins Land bringen würde, die die Leute

ausrotteten und das Land zur Einöde machten, so daß niemand mehr

hindurchziehen könnte vor wilden Tieren,

14:16 und diese drei Männer wären auch darin - so wahr ich lebe, spricht

Gott der HERR: sie würden weder Söhne noch Töchter retten, sondern

allein sich selbst, und das Land müßte öde werden.

14:17 Oder wenn ich das Schwert kommen ließe über dies Land und sprechen

würde: Schwert, fahre durchs Land! und würde Menschen und Vieh

ausrotten,

14:18 und diese drei Männer wären darin - so wahr ich lebe, spricht Gott

der HERR: sie würden weder Söhne noch Töchter retten, sondern sie

allein würden errettet werden.

14:19 Oder wenn ich die Pest in dies Land schicken und meinen Grimm

darüber ausschütten würde mit Blutvergießen, um Menschen und Vieh

darin auszurotten,

14:20 und Noah, Daniel und Hiob wären darin - so wahr ich lebe, spricht

Gott der HERR: sie würden durch ihre Gerechtigkeit weder Söhne noch

Töchter retten, sondern allein ihr eigenes Leben.

14:21 Denn so spricht Gott der HERR: Wenn ich meine vier schweren

Strafen, Schwert, Hunger, wilde Tiere und Pest, über Jerusalem

schicken werde, um darin auszurotten Menschen und Vieh,

Kap 5,17; 3. Mose 26,16-25; Jer 15,3; Offb 6,8

14:22 siehe, so sollen einige übrigbleiben und davonkommen, die Söhne und

Töchter herausbringen werden. Die sollen zu euch kommen, und ihr

werdet ihren Wandel und ihre Taten sehen und euch trösten über das

Unheil, das ich über Jerusalem habe kommen lassen, und über all das

andre, das ich über die Stadt habe kommen lassen.

14:23 Sie werden euer Trost sein, wenn ihr sehen werdet ihren Wandel und

ihre Taten, und ihr werdet erfahren, daß ich nicht ohne Grund getan

habe, was ich an Jerusalem getan habe, spricht Gott der HERR.

Das Gleichnis vom unbrauchbaren Rebholz
15:1 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

15:2 Du Menschenkind, was hat das Holz des Weinstocks voraus vor anderm

Holz, das Rebholz, das im Gehölz wächst?
Jer 2,21

15:3 Nimmt man es denn und macht etwas daraus? Macht man auch nur einen

Pflock daraus, an den man etwas hängen kann?

15:4 Siehe, man wirft's ins Feuer, daß es verzehrt wird. Wenn das Feuer

seine beiden Enden verzehrt hat und die Mitte versengt ist, wozu

sollte es dann noch taugen?
Joh 15,6

15:5 Siehe, als es noch unversehrt war, konnte man nichts daraus machen;

wieviel weniger kann dann noch daraus gemacht werden, wenn es das

Feuer verzehrt und versengt hat!

15:6 Darum spricht Gott der HERR: Wie ich das Holz des Weinstocks, das im

Gehölz wächst, dem Feuer zu verzehren gebe, so will ich auch die

Einwohner Jerusalems dahingeben

15:7 und will mein Angesicht gegen sie richten: Sie sind dem Feuer

entgangen, aber das Feuer soll sie doch fressen! Und ihr sollt

erfahren, daß ich der HERR bin, wenn ich mein Angesicht gegen sie

richte

15:8 und das Land zur Wüstenei mache, weil sie die Treue gebrochen haben,

spricht Gott der HERR.
Jerusalem - ein treuloses Weib
(vgl. Kap 23,1-49)
16:1 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

16:2 Du Menschenkind, tu kund der Stadt Jerusalem ihre Greuel

16:3 und sprich: So spricht Gott der HERR zu Jerusalem: Nach Geschlecht

und Geburt bist du aus dem Lande der Kanaaniter, dein Vater war ein

Amoriter, deine Mutter eine Hetiterin.

16:4 Bei deiner Geburt war es so. Am Tag, als du geboren wurdest, wurde

deine Nabelschnur nicht abgeschnitten; auch hat man dich nicht mit

Wasser gebadet, damit du sauber würdest, dich nicht mit Salz

abgerieben und nicht in Windeln gewickelt.

16:5 Denn niemand sah mitleidig auf dich und erbarmte sich, daß er etwas

von all dem an dir getan hätte, sondern du wurdest aufs Feld

geworfen. So verachtet war dein Leben, als du geboren wurdest.

16:6 Ich aber ging an dir vorüber und sah dich in deinem Blut liegen und

sprach zu dir, als du so in deinem Blut dalagst: Du sollst leben!

Ja, zu dir sprach ich, als du so in deinem Blut dalagst: Du sollst

leben

16:7 und heranwachsen; wie ein Gewächs auf dem Felde machte ich dich. Und

du wuchsest heran und wurdest groß und schön. Deine Brüste wuchsen,

und du bekamst lange Haare; aber du warst noch nackt und bloß.

16:8 Und ich ging an dir vorüber und sah dich an, und siehe, es war die

Zeit, um dich zu werben. Da breitete ich meinen Mantel über dich

und bedeckte deine Blöße. Und ich schwor dir's und schloß mit dir

einen Bund, spricht Gott der HERR, daß du solltest mein sein.

Rut 3,9; 2. Mose 19,5

16:9 Und ich badete dich mit Wasser und wusch dich von deinem Blut und

salbte dich mit Öl

16:10 und kleidete dich mit bunten Kleidern und zog dir Schuhe von feinem

Leder an. Ich gab dir einen Kopfbund aus kostbarer Leinwand und

hüllte dich in seidene Schleier

16:11 und schmückte dich mit Kleinoden und legte dir Spangen an deine Arme

und eine Kette um deinen Hals

16:12 und gab dir einen Ring an deine Nase und Ohrringe an deine Ohren und

eine schöne Krone auf dein Haupt.

16:13 So warst du geschmückt mit Gold und Silber und gekleidet mit

kostbarer Leinwand, Seide und bunten Kleidern. Du aßest feinstes

Mehl, Honig und Öl und wurdest überaus schön und kamst zu

königlichen Ehren.

16:14 Und dein Ruhm erscholl unter den Völkern deiner Schönheit wegen, die

vollkommen war durch den Schmuck, den ich dir angelegt hatte,

spricht Gott der HERR.

16:15 Aber du verließest dich auf deine Schönheit. Und weil du so gerühmt

wurdest, triebst du Hurerei und botest dich jedem an, der

vorüberging, und warst ihm zu Willen.
Jer 2,20

16:16 Du nahmst von deinen Kleidern und machtest dir bunte Opferhöhen

daraus und triebst dort deine Hurerei, wie es nie geschehen ist noch

geschehen wird.

16:17 Du nahmst auch dein schönes Geschmeide, das ich dir von meinem Gold

und Silber gegeben hatte, und machtest dir Götzenbilder daraus und

triebst deine Hurerei mit ihnen.
Hos 8,4

16:18 Und du nahmst deine bunten Kleider und bedecktest sie damit, und

mein Öl und Räucherwerk legtest du ihnen vor.

16:19 Meine Speise, die ich dir zu essen gab, feinstes Mehl, Öl und Honig,

legtest du ihnen vor zum lieblichen Geruch. Ja, es kam dahin,

spricht Gott der HERR,

16:20 daß du deine Söhne und Töchter nahmst, die du mir geboren hattest,

und opfertest sie ihnen zum Fraß. War es denn noch nicht genug mit

deiner Hurerei,

(20 und 21) Kap 20,26; 23,37; 5. Mose 12,31; 2. Kön 16,3; Jer 7,31

16:21 daß du meine Kinder schlachtetest und ließest sie für die Götzen

verbrennen?

16:22 Und bei all deinen Greueln und deiner Hurerei hast du nie gedacht an

die Zeit deiner Jugend, wie du bloß und nackt warst und in deinem

Blute lagst.

16:23 Und nach all diesen deinen Übeltaten - o weh, weh dir! spricht Gott

der HERR -

16:24 bautest du dir einen Hurenaltar und machtest dir ein Lager darauf

an allen Plätzen.
Jer 11,13

16:25 An jeder Straßenecke bautest du dein Hurenlager und machtest deine

Schönheit zum Abscheu. Du spreiztest deine Beine für alle, die

vorübergingen, und triebst viel Hurerei.

16:26 Zuerst triebst du Hurerei mit den Ägyptern, deinen Nachbarn voller

Geilheit, und triebst viel Hurerei, um mich zu reizen.

16:27 Ich aber streckte meine Hand aus gegen dich und entzog dir einen

Teil meiner Gaben und gab dich preis der Willkür deiner Feinde, der

Töchter der Philister, die sich schämten über dein schamloses

Treiben.

16:28 Danach triebst du Hurerei mit den Assyrern, weil du nicht satt

geworden warst; du triebst mit ihnen Hurerei und wurdest auch hier

nicht satt.
Kap 23,12

16:29 Da triebst du noch mehr Hurerei mit dem Krämerland Chaldäa; doch

auch da wurdest du nicht satt.

16:30 Wie fieberte doch dein Herz, spricht Gott der HERR, daß du alle

diese Werke einer großen Erzhure tatest:

16:31 daß du deinen Hurenaltar bautest an allen Straßenecken und dir ein

Hurenlager machtest auf allen Plätzen! Dazu warst du nicht wie sonst

eine Hure; denn du hast ja Geld dafür verschmäht.

16:32 Du Ehebrecherin, die du dir Fremde anstelle deines Mannes nimmst!

16:33 Allen andern Huren gibt man Geld; du aber gibst allen deinen

Liebhabern noch Geld dazu und kaufst sie, damit sie von überall her

zu dir kommen und mit dir Hurerei treiben.

16:34 So ist es bei dir mit deiner Hurerei umgekehrt wie bei andern

Weibern, weil man dir nicht nachläuft und dir nicht Geld gibt,

sondern du noch Geld dazugibst; bei dir ist es also umgekehrt.

16:35 Darum, du Hure, höre des HERRN Wort!

16:36 So spricht Gott der HERR: Weil du bei deiner Hurerei deine Scham

entblößtest und deine Blöße vor deinen Liebhabern aufdecktest, und

wegen all deiner greulichen Götzen und wegen des Blutes deiner

Kinder, die du ihnen geopfert hast:

16:37 Darum, siehe, ich will sammeln alle deine Liebhaber, denen du

gefallen hast, alle, die du geliebt, samt allen, die du nicht

geliebt hast, und will sie gegen dich versammeln von überall her

und will ihnen deine Blöße aufdecken, daß sie deine ganze Blöße

sehen sollen.
Jer 13,22

16:38 Und ich will dich richten, wie man Ehebrecherinnen und Mörderinnen

richtet; ich lasse Grimm und Eifer über dich kommen.

3. Mose 20,10

16:39 Und ich will dich in ihre Hände geben, daß sie deinen Hurenaltar

abbrechen und dein Lager einreißen und dir deine Kleider ausziehen

und dein schönes Geschmeide dir nehmen und dich nackt und bloß

liegen lassen.

16:40 Und sie sollen eine Versammlung gegen dich einberufen und dich

steinigen und mit ihren Schwertern zerhauen
5. Mose 22,23-24

16:41 und deine Häuser mit Feuer verbrennen und an dir das Gericht

vollstrecken vor den Augen vieler Frauen. So will ich deiner Hurerei

ein Ende machen, und auch Geld sollst du nicht mehr dafür geben.

2. Kön 25,9

16:42 Dann kommt mein Grimm gegen dich zum Ziel, und mein Eifer läßt von

dir ab, so daß ich Ruhe habe und nicht mehr zürnen muß.

16:43 Weil du nicht gedacht hast an die Zeit deiner Jugend, sondern mich

mit all dem zum Zorn gereizt hast, darum will ich auch all dein Tun

auf deinen Kopf kommen lassen, spricht Gott der HERR. Hast du nicht

Unzucht getrieben zu all deinen Greueltaten hinzu?

16:44 Siehe, wer gern in Sprichwörtern redet, wird von dir dies Sprichwort

sagen: »Wie die Mutter, so die Tochter.«

16:45 Du bist die Tochter deiner Mutter, die ihren Mann und ihre Kinder

von sich stieß, und bist die Schwester deiner Schwestern, die ihre

Männer und Kinder von sich stießen. Eure Mutter war eine von den

Hetitern und euer Vater ein Amoriter.
Vers 3

16:46 Deine große Schwester ist Samaria mit ihren Töchtern, die dir zur

Linken wohnt, und deine kleine Schwester ist Sodom mit ihren

Töchtern, die zu deiner Rechten wohnt.

16:47 Es war dir nicht genug, in ihren Wegen zu gehen und nach ihren

Greueln zu tun; du hast es noch ärger getrieben als sie in all

deinem Tun.

16:48 So wahr ich lebe, spricht Gott der HERR: Sodom, deine Schwester,

samt ihren Töchtern hat's nicht so getrieben wie du und deine

Töchter.
Mt 10,15

16:49 Siehe, das war die Schuld deiner Schwester Sodom: Hoffart und alles

in Fülle und sichere Ruhe hatte sie mit ihren Töchtern; aber dem

Armen und Elenden halfen sie nicht,

16:50 sondern waren stolz und taten Greuel vor mir. Darum habe ich sie

auch hinweggetan, wie du gesehen hast.
1. Mose 19,24

16:51 So hat auch Samaria nicht die Hälfte deiner Sünden getan, sondern du

hast so viel mehr Greuel getan als sie, daß deine Schwester gerecht

dasteht gegenüber all den Greueln, die du getan hast.

Jer 3,11

16:52 So trag du nun auch deine Schande, weil du an die Stelle deiner

Schwester getreten bist durch deine Sünden, mit denen du größere

Greuel getan hast als sie; sie steht gerechter da als du. So schäme

du dich nun auch und trag deine Schande, während deine Schwester

gerecht dasteht.

16:53 Ich will aber ihr Geschick wenden, nämlich das Geschick Sodoms und

ihrer Töchter und das Geschick Samarias und ihrer Töchter und auch

dein Geschick in ihrer Mitte,
5. Mose 30,3

16:54 daß du deine Schande tragen mußt und dich über all das schämst, was

du getan hast, ihnen zum Trost.

16:55 Und deine Schwestern, Sodom und ihre Töchter, sollen wieder werden,

wie sie zuvor gewesen sind, und Samaria und ihre Töchter sollen

wieder werden, wie sie zuvor gewesen sind; und auch du und deine

Töchter sollen wieder werden, wie ihr zuvor gewesen seid.

16:56 Und doch nahmst du den Namen Sodoms, deiner Schwester, nicht in den

Mund zur Zeit deines Hochmuts,

16:57 als deine Blöße noch nicht aufgedeckt war wie zur Zeit, als dich die

Töchter Edoms und die Töchter der Philister überall schmähten und

dich ringsumher verachteten.

16:58 Deine Schandtat und deine Greuel - die mußt du tragen, spricht der

HERR.

16:59 Denn so spricht Gott der HERR: Ich will dir tun, wie du getan hast,

als du den Eid verachtet und den Bund gebrochen hast.

16:60 Ich will aber gedenken an meinen Bund, den ich mit dir geschlossen

habe zur Zeit deiner Jugend, und will mit dir einen ewigen Bund

aufrichten.

3. Mose 26,45; Hos 2,17; Kap 37,26; Jer 31,31-34

16:61 Dann wirst du an deine Wege denken und dich schämen, wenn ich deine

großen und kleinen Schwestern nehmen und sie dir zu Töchtern geben

werde, aber nicht um deines Bundes willen.
Kap 20,43

16:62 Und ich will meinen Bund mit dir aufrichten, so daß du erfahren

sollst, daß ich der HERR bin,

16:63 damit du daran denkst und dich schämst und vor Scham deinen Mund

nicht mehr aufzutun wagst, wenn ich dir alles vergeben werde, was du

getan hast, spricht Gott der HERR.
Kap 36,31-32
Das Gleichnis vom Zedernwipfel und vom Weinstock
17:1 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

17:2 Du Menschenkind, lege dem Hause Israel ein Rätsel vor und ein

Gleichnis

17:3 und sprich: So spricht Gott der HERR: Ein großer Adler mit großen

Flügeln und langen Fittichen und vollen Schwingen, die bunt waren,

kam auf den Libanon und nahm hinweg den Wipfel einer Zeder

17:4 und brach die Spitze ab und führte sie ins Krämerland und setzte

sie in die Händlerstadt.
Kap 16,29

17:5 Dann nahm er ein Gewächs des Landes und pflanzte es in gutes Land,

wo viel Wasser war, und setzte es am Ufer ein.

17:6 Und es wuchs und wurde ein ausgebreiteter Weinstock mit niedrigem

Stamm; denn seine Ranken bogen sich zu ihm, und seine Wurzeln

blieben unter ihm; und so wurde es ein Weinstock, der Schößlinge

hervortrieb und Zweige.
Kap 19,10

17:7 Da kam ein anderer großer Adler mit großen Flügeln und starken

Schwingen. Und siehe, der Weinstock bog seine Wurzeln zu diesem

Adler hin und streckte seine Ranken ihm entgegen; der Adler sollte

ihm mehr Wasser geben als das Beet, in das er gepflanzt war.

17:8 Und er war doch auf guten Boden an viel Wasser gepflanzt, so daß er

wohl hätte Zweige bringen können, Früchte tragen und ein herrlicher

Weinstock werden.

17:9 So sage nun: So spricht Gott der HERR: Sollte der geraten? Wird man

nicht seine Wurzeln ausreißen, daß seine Früchte verderben? Und er

wird verdorren; alle Blätter, die ihm gewachsen sind, werden

verwelken. Ohne große Kraft und ohne viel Volk wird man ihn mit

seinen Wurzeln ausreißen.

17:10 Siehe, er ist zwar gepflanzt; aber sollte er geraten? Sobald der

Ostwind über ihn kommt, wird er verdorren auf dem Beet, auf dem er

gewachsen ist.
17:11 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

17:12 Sprich doch zu dem Haus des Widerspruchs: Wißt ihr nicht, was damit

gemeint ist? Und sprich: Siehe, es kam der König von Bábel nach

Jerusalem und nahm seinen König und seine Oberen und führte sie weg

zu sich nach Bábel.
2. Kön 24,10; 24,15-16

17:13 Und er nahm einen vom königlichen Geschlecht und schloß einen Bund

mit ihm und nahm einen Eid von ihm; aber die Gewaltigen im Lande

führte er fort,
(13-15) 2. Kön 24,17; 2. Chr 36,13

17:14 damit das Königtum niedrig bliebe und sich nicht erheben könnte,

sondern sein Bund gehalten würde und bestünde.

17:15 Aber er fiel von ihm ab und sandte seine Boten nach Ägypten, daß man

ihm Rosse und viel Kriegsvolk schicken sollte. Sollte es ihm

gelingen? Sollte er davonkommen, wenn er das tut? Sollte er, der den

Bund bricht, davonkommen?

17:16 So wahr ich lebe, spricht Gott der HERR: an dem Ort des Königs, der

ihn als König eingesetzt hat, dessen Eid er verachtet und dessen

Bund er gebrochen hat, da soll er sterben, mitten in Bábel.

17:17 Auch wird ihm der Pharao nicht beistehen im Kriege mit einem großen

Heer und viel Volk, wenn man zum Sturm den Wall aufwerfen und die

Bollwerke bauen wird, so daß viele umkommen.

17:18 Denn weil er den Eid verachtet und den Bund gebrochen hat, weil er

seine Hand darauf gegeben und doch dies alles getan hat, wird er

nicht davonkommen.

17:19 Darum spricht Gott der HERR: So wahr ich lebe, will ich meinen Eid,

den er verachtet hat, und meinen Bund, den er gebrochen hat, auf

seinen Kopf kommen lassen.

17:20 Ich will mein Netz über ihn werfen, und er soll in meinem Garn

gefangen werden, und ich will ihn nach Bábel bringen und will dort

mit ihm ins Gericht gehen, weil er mir die Treue gebrochen hat.

Kap 12,13

17:21 Und alle Auserlesenen von seiner ganzen Streitmacht sollen durchs

Schwert fallen, und alle, die übriggeblieben sind, sollen in alle

Winde zerstreut werden, und ihr sollt erfahren, daß ich, der HERR,

es geredet habe.

17:22 So spricht Gott der HERR: Dann will ich selbst von dem Wipfel der

Zeder die Spitze wegnehmen und ihr einen Platz geben; ich will oben

von ihren Zweigen ein zartes Reis brechen und will's auf einen

hohen und erhabenen Berg pflanzen.
Jes 11,1

17:23 Auf den hohen Berg Israels will ich's pflanzen, daß es Zweige

gewinnt und Früchte bringt und ein herrlicher Zedernbaum wird, so

daß Vögel aller Art in ihm wohnen und alles, was fliegt, im

Schatten seiner Zweige bleiben kann.
Kap 20,40; Dan 4,9; Mt 13,32

17:24 Und alle Bäume auf dem Felde sollen erkennen, daß ich der HERR bin:

Ich erniedrige den hohen Baum und erhöhe den niedrigen; ich lasse

den grünen Baum verdorren, und den dürren Baum lasse ich grünen.

Ich, der HERR, rede es und tue es auch.
Kap 21,31; 1. Sam 2,7-8

Gott richtet jeden nach seinem Tun und fordert Umkehr

18:1 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

18:2 Was habt ihr unter euch im Lande Israels für ein Sprichwort: »Die

Väter haben saure Trauben gegessen, aber den Kindern sind die Zähne

davon stumpf geworden«?
Jer 31,29

18:3 So wahr ich lebe, spricht Gott der HERR: dies Sprichwort soll nicht

mehr unter euch umgehen in Israel.

18:4 Denn siehe, alle Menschen gehören mir; die Väter gehören mir so gut

wie die Söhne; jeder, der sündigt, soll sterben.

18:5 Wenn nun einer gerecht ist und Recht und Gerechtigkeit übt,

18:6 der von den Höhenopfern nicht ißt und seine Augen nicht aufhebt zu

den Götzen des Hauses Israel, der seines Nächsten Weib nicht

befleckt und nicht liegt bei einer Frau in ihrer Unreinheit,

3. Mose 18,19; 3. Mose 18,20

18:7 der niemand bedrückt, der dem Schuldner sein Pfand zurückgibt und

niemand etwas mit Gewalt nimmt, der mit dem Hungrigen sein Brot

teilt und den Nackten kleidet,
5. Mose 24,10-13; Jes 58,7

18:8 der nicht auf Zinsen gibt und keinen Aufschlag nimmt, der seine

Hand von Unrecht zurückhält und rechtes Urteil fällt unter den

Leuten,
2. Mose 22,24; Ps 15,5

18:9 der nach meinen Gesetzen lebt und meine Gebote hält, daß er danach

tut: das ist ein Gerechter, der soll das Leben behalten, spricht

Gott der HERR.

18:10 Wenn er aber einen gewalttätigen Sohn zeugt, der Blut vergießt oder

eine dieser Sünden tut,

18:11 während der Vater all das nicht getan hat: wenn er von den

Höhenopfern ißt und seines Nächsten Weib befleckt,

18:12 die Armen und Elenden bedrückt, mit Gewalt etwas nimmt, das Pfand

nicht zurückgibt, seine Augen zu den Götzen aufhebt und Greuel

begeht,

18:13 auf Zinsen gibt und einen Aufschlag nimmt - sollte der am Leben

bleiben? Er soll nicht leben, sondern weil er alle diese Greuel

getan hat, soll er des Todes sterben; seine Blutschuld komme über

ihn.

18:14 Wenn der dann aber einen Sohn zeugt, der alle diese Sünden sieht,

die sein Vater tut - wenn er sie sieht und doch nicht so handelt,

(14-17) 5. Mose 24,16

18:15 nicht von den Höhenopfern ißt, seine Augen nicht aufhebt zu den

Götzen des Hauses Israel, nicht seines Nächsten Weib befleckt,

18:16 niemand bedrückt, kein Pfand fordert, nichts mit Gewalt nimmt, sein

Brot mit dem Hungrigen teilt und den Nackten kleidet,

18:17 seine Hand von Unrecht zurückhält, nicht Zinsen noch Aufschlag

nimmt, sondern meine Gebote hält und nach meinen Gesetzen lebt: der

soll nicht sterben um der Schuld seines Vaters willen, sondern soll

am Leben bleiben.

18:18 Aber sein Vater, der Gewalt und Unrecht geübt und unter seinem Volk

getan hat, was nicht taugt, siehe, der soll sterben um seiner Schuld

willen.

18:19 Doch ihr sagt: »Warum soll denn ein Sohn nicht die Schuld seines

Vaters tragen?« Weil der Sohn Recht und Gerechtigkeit geübt und alle

meine Gesetze gehalten und danach getan hat, soll er am Leben

bleiben.
2. Mose 20,5

18:20 Denn nur wer sündigt, der soll sterben. Der Sohn soll nicht tragen

die Schuld des Vaters, und der Vater soll nicht tragen die Schuld

des Sohnes, sondern die Gerechtigkeit des Gerechten soll ihm allein

zugute kommen, und die Ungerechtigkeit des Ungerechten soll auf ihm

allein liegen.
2. Kön 14,6

18:21 Wenn sich aber der Gottlose bekehrt von allen seinen Sünden, die er

getan hat, und hält alle meine Gesetze und übt Recht und

Gerechtigkeit, so soll er am Leben bleiben und nicht sterben.

(21-32) Kap 33,10-20

18:22 Es soll an alle seine Übertretungen, die er begangen hat, nicht

gedacht werden, sondern er soll am Leben bleiben um der

Gerechtigkeit willen, die er getan hat.
Jes 43,25

18:23 Meinst du, daß ich Gefallen habe am Tode des Gottlosen, spricht Gott

der HERR, und nicht vielmehr daran, daß er sich bekehrt von seinen

Wegen und am Leben bleibt?
1. Tim 2,4

18:24 Und wenn sich der Gerechte abkehrt von seiner Gerechtigkeit und tut

Unrecht und lebt nach allen Greueln, die der Gottlose tut, sollte

der am Leben bleiben? An alle seine Gerechtigkeit, die er getan hat,

soll nicht gedacht werden, sondern in seiner Übertretung und Sünde,

die er getan hat, soll er sterben.
Kap 3,20

18:25 Und doch sagt ihr: »Der Herr handelt nicht recht.« So höret nun, ihr

vom Hause Israel: Handle denn ich unrecht? Ist's nicht vielmehr so,

daß ihr unrecht handelt?

18:26 Denn wenn der Gerechte sich abkehrt von seiner Gerechtigkeit und tut

Unrecht, so muß er sterben; um seines Unrechts willen, das er getan

hat, muß er sterben.

18:27 Wenn sich dagegen der Ungerechte abkehrt von seiner

Ungerechtigkeit, die er getan hat, und übt nun Recht und

Gerechtigkeit, der wird sein Leben erhalten.
Jes 55,7

18:28 Denn weil er es gesehen und sich bekehrt hat von allen seinen

Übertretungen, die er begangen hat, so soll er leben und nicht

sterben.

18:29 Und doch sprechen die vom Hause Israel: »Der Herr handelt nicht

recht.« Sollte ich unrecht handeln, Haus Israel? Ist es nicht

vielmehr so, daß ihr unrecht handelt?

18:30 Darum will ich euch richten, ihr vom Hause Israel, einen jeden nach

seinem Weg, spricht Gott der HERR. Kehrt um und kehrt euch ab von

allen euren Übertretungen, damit ihr nicht durch sie in Schuld

fallt.

18:31 Werft von euch alle eure Übertretungen, die ihr begangen habt, und

macht euch ein neues Herz und einen neuen Geist. Denn warum wollt

ihr sterben, ihr vom Haus Israel?
Kap 11,19

18:32 Denn ich habe kein Gefallen am Tod des Sterbenden, spricht Gott der

HERR. Darum bekehrt euch, so werdet ihr leben.
Klagelied über das Geschick des Königshauses

19:1 Und du, stimm ein Klagelied an über die Fürsten Israels

19:2 und sprich: Welch eine Löwin war deine Mutter! Unter Löwen lagerte

sie, unter jungen Löwen zog sie ihre Jungen auf.
1. Mose 49,9

19:3 Und eins ihrer Jungen zog sie groß, und es wurde ein junger Löwe

daraus; der lernte, Tiere zu reißen, ja, Menschen fraß er.

19:4 Da boten sie Völker gegen ihn auf, fingen ihn in ihrer Grube und

führten ihn in Ketten nach Ägyptenland.
2. Kön 23,31-33; Jer 22,11-12

19:5 Als nun die Mutter sah, daß ihre Hoffnung verloren war, nachdem sie

lange gehofft hatte, nahm sie ein andres von ihren Jungen und machte

einen jungen Löwen daraus.
(5 und 6) 2. Kön 24,6; 24,8-9

19:6 Der lebte unter den Löwen, wurde ein junger Löwe und lernte Tiere zu

reißen, ja, Menschen fraß er.

19:7 Er zerstörte ihre Burgen und verwüstete ihre Städte, daß das Land

und was darin war vor seinem lauten Brüllen sich entsetzte.

19:8 Da stellten sie Völker aus allen Ländern ringsumher gegen ihn auf

und warfen ihr Netz über ihn und fingen ihn in ihrer Grube

19:9 und stießen ihn gefesselt in einen Käfig und führten ihn zum König

von Bábel; und man brachte ihn in Gewahrsam, damit seine Stimme

nicht mehr gehört würde auf den Bergen Israels.
2. Kön 24,15

19:10 Deine Mutter war wie ein Weinstock im Weingarten, am Wasser

gepflanzt; fruchtbar und voller Ranken war er von dem vielen Wasser;

Kap 17,6

19:11 seine Ranken wurden so stark, daß sie zu Zeptern taugten; sein Wuchs

wurde hoch bis an die Wolken, und man sah, daß er so hoch war und so

viele Ranken hatte.

19:12 Aber er wurde im Grimm ausgerissen und zu Boden geworfen. Der

Ostwind ließ seine Frucht verdorren, und seine starken Ranken wurden

zerbrochen, daß sie verdorrten und verbrannt wurden.

19:13 Nun ist er gepflanzt in eine Wüste, in ein dürres, durstiges Land,

19:14 und ein Feuer ging aus von seinen starken Ranken; das verzehrte

seine Frucht. Es blieb an ihm keine starke Ranke mehr für ein

Zepter. Das ist ein Klagelied; zum Klagelied ist es geworden.

Israels ständiger Ungehorsam - Gottes Ehre in Gnade und Gericht

20:1 Und es begab sich im siebenten Jahr am zehnten Tage des fünften

Monats, da kamen einige von den Ältesten Israels, den HERRN zu

befragen, und setzten sich vor mir nieder.
Kap 14,1
20:2 Da geschah des HERRN Wort zu mir:

20:3 Du Menschenkind, sage den Ältesten Israels und sprich zu ihnen: So

spricht Gott der HERR: Seid ihr gekommen, mich zu befragen? So wahr

ich lebe: ich will mich nicht von euch befragen lassen, spricht

Gott der HERR.
Kap 14,3

20:4 Willst du sie richten, du Menschenkind? Willst du richten? Zeige

ihnen die Greueltaten ihrer Väter
Kap 22,2; 23,36

20:5 und sprich zu ihnen: So spricht Gott der HERR: Zu der Zeit, als ich

Israel erwählte, erhob ich meine Hand zum Schwur für das Geschlecht

des Hauses Jakob und gab mich ihnen zu erkennen in Ägyptenland. Ja,

ich erhob meine Hand für sie und schwor: Ich bin der HERR, euer

Gott.
2. Mose 6,7-8

20:6 Ich erhob zur selben Zeit meine Hand zum Schwur, daß ich sie führen

würde aus Ägyptenland in ein Land, das ich für sie ausersehen hatte,

das von Milch und Honig fließt, ein edles Land vor allen Ländern,

2. Mose 3,8

20:7 und sprach zu ihnen: Ein jeder werfe weg die Greuelbilder vor

seinen Augen, und macht euch nicht unrein mit den Götzen Ägyptens;

denn ich bin der HERR, euer Gott.
Jos 24,14; 24,23

20:8 Sie aber waren mir ungehorsam und wollten mir nicht gehorchen, und

keiner von ihnen warf die Greuelbilder vor seinen Augen weg, und sie

verließen die Götzen Ägyptens nicht. Da dachte ich, meinen Grimm

über sie auszuschütten und meinen ganzen Zorn an ihnen auszulassen

noch in Ägyptenland.

20:9 Aber ich unterließ es um meines Namens willen, damit er nicht

entheiligt würde vor den Heiden, unter denen sie waren und vor deren

Augen ich mich ihnen zu erkennen gegeben hatte, daß ich sie aus

Ägyptenland führen wollte.
Vers 14; Kap 36,21-22; 2. Mose 32,12

20:10 Und als ich sie aus Ägyptenland geführt und in die Wüste gebracht

hatte,

20:11 gab ich ihnen meine Gebote und lehrte sie meine Gesetze, durch die

der Mensch lebt, der sie hält.
3. Mose 18,5; Lk 10,28

20:12 Ich gab ihnen auch meine Sabbate zum Zeichen zwischen mir und

ihnen, damit sie erkannten, daß ich der HERR bin, der sie heiligt.

2. Mose 31,13-17

20:13 Aber das Haus Israel war mir ungehorsam auch in der Wüste, und sie

lebten nicht nach meinen Geboten und verachteten meine Gesetze,

durch die der Mensch lebt, der sie hält, und sie entheiligten meine

Sabbate sehr. Da gedachte ich, meinen Grimm über sie auszuschütten

in der Wüste und sie ganz und gar umzubringen.
(13 und 14) 2. Mose 32,10-12

20:14 Aber ich unterließ es um meines Namens willen, damit er nicht

entheiligt würde vor den Heiden, vor deren Augen ich sie

herausgeführt hatte.

20:15 Doch ich erhob meine Hand in der Wüste und schwor ihnen, sie nicht

in das Land zu bringen, das ich ihnen bestimmt hatte, das von Milch

und Honig fließt, ein edles Land vor allen Ländern,

4. Mose 14,30

20:16 weil sie meine Gesetze verachtet und nicht nach meinen Geboten

gelebt und meine Sabbate entheiligt hatten; denn sie folgten den

Götzen ihres Herzens nach.

20:17 Aber mein Auge blickte schonend auf sie, daß ich sie nicht

vertilgte; ich habe mit ihnen nicht ein Ende gemacht in der Wüste.

20:18 Und ich sprach zu ihren Söhnen in der Wüste: Ihr sollt nicht nach

den Geboten eurer Väter leben und ihre Gesetze nicht halten und mit

ihren Götzen euch nicht unrein machen;

20:19 denn ich bin der HERR, euer Gott. Nach meinen Geboten sollt ihr

leben, und meine Gesetze sollt ihr halten und danach tun;

20:20 und meine Sabbate sollt ihr heiligen, daß sie ein Zeichen seien

zwischen mir und euch, damit ihr wißt, daß ich, der HERR, euer Gott

bin.

20:21 Aber auch die Söhne waren mir ungehorsam, lebten nicht nach meinen

Geboten, hielten auch meine Gesetze nicht, daß sie danach taten,

durch die der Mensch lebt, der sie hält, und entheiligten meine

Sabbate. Da gedachte ich, meinen Grimm über sie auszuschütten und

meinen ganzen Zorn an ihnen auszulassen in der Wüste.

20:22 Ich hielt aber meine Hand zurück und unterließ es um meines Namens

willen, damit er nicht entheiligt würde vor den Heiden, vor deren

Augen ich sie herausgeführt hatte.

20:23 Doch ich erhob meine Hand in der Wüste und schwor ihnen, sie unter

die Heiden zu zerstreuen und in die Länder zu versprengen,

3. Mose 26,33

20:24 weil sie meine Gebote nicht gehalten und meine Gesetze verachtet und

meine Sabbate entheiligt hatten und nach den Götzen ihrer Väter

sahen.

20:25 Darum gab auch ich ihnen Gebote, die nicht gut waren, und Gesetze,

durch die sie kein Leben haben konnten,

20:26 und ließ sie unrein werden durch ihre Opfer, als sie alle

Erstgeburt durchs Feuer gehen ließen, damit ich Entsetzen über sie

brachte und sie so erkennen mußten, daß ich der HERR bin.

Kap 16,20; 2. Mose 13,2; 13,13; 22,28

20:27 Darum rede, du Menschenkind, mit dem Hause Israel und sprich zu

ihnen: So spricht Gott der HERR: Eure Väter haben mich auch damit

gelästert, daß sie mir die Treue gebrochen haben,

20:28 als ich sie in das Land gebracht hatte, über das ich meine Hand

erhoben hatte zu dem Schwur, es ihnen zu geben: wo sie irgendeinen

hohen Hügel oder dichten Baum sahen, da opferten sie ihre Opfer und

dahin brachten sie ihre Gaben mir zum Ärgernis und da legten sie

ihre Räucheropfer nieder und da gossen sie ihre Trankopfer aus.

20:29 Ich aber sprach zu ihnen: Was ist das für eine Höhe, auf die ihr

geht? Daher heißt sie bis auf diesen Tag »Höhe«.

20:30 Darum sprich zum Hause Israel: So spricht Gott der HERR: Macht ihr

euch nicht unrein in der Weise eurer Väter und treibt Abgötterei mit

ihren Greuelbildern?

20:31 Ihr macht euch unrein mit euren Götzen bis auf den heutigen Tag

dadurch, daß ihr eure Gaben opfert und eure Söhne und Töchter durchs

Feuer gehen laßt. Und da sollte ich mich von euch, Haus Israel,

befragen lassen? So wahr ich lebe, spricht Gott der HERR: ich will

mich von euch nicht befragen lassen.

20:32 Dazu soll euch fehlschlagen, was euch in den Sinn kommt, wenn ihr

sagt: Wir wollen sein wie die Heiden, wie die Völker in den andern

Ländern, und Holz und Stein anbeten.
2. Mose 23,24

20:33 So wahr ich lebe, spricht Gott der HERR: ich will über euch

herrschen mit starker Hand und ausgestrecktem Arm und mit

ausgeschüttetem Grimm

20:34 und will euch aus den Völkern herausführen und aus den Ländern, in

die ihr zerstreut worden seid, sammeln mit starker Hand, mit

ausgestrecktem Arm und mit ausgeschüttetem Grimm

20:35 und will euch in die Wüste der Völker bringen und dort mit euch ins

Gericht gehen von Angesicht zu Angesicht.
Hos 2,16

20:36 Wie ich mit euren Vätern in der Wüste von Ägypten ins Gericht

gegangen bin, ebenso will ich auch mit euch ins Gericht gehen,

spricht Gott der HERR.
4. Mose 14,22-23

20:37 Ich will euch unter dem Stabe hindurchgehen lassen und euch genau

abzählen
3. Mose 27,32; Jer 33,13

20:38 und will die Abtrünnigen und die, die von mir abfielen, von euch

aussondern. Ja, aus dem Lande, in dem ihr jetzt Fremdlinge seid,

will ich sie herausführen; aber ins Land Israels sollen sie nicht

hineinkommen, damit ihr erkennt: ich bin der HERR!

20:39 Aber ihr vom Hause Israel, so spricht Gott der HERR: Weil ihr mir

denn nicht gehorchen wollt, so fahrt hin und dient ein jeder seinem

Götzen, aber meinen heiligen Namen laßt hinfort ungeschändet mit

euren Opfern und Götzen!

20:40 Denn so spricht Gott der HERR: Auf meinem heiligen Berg, auf dem

hohen Berge Israels, da wird mir das ganze Haus Israel dienen, alle,

die im Lande sind. Da werde ich sie gnädig annehmen, und da will ich

eure Opfer und eure Erstlingsgaben fordern und alle eure heiligen

Gaben.
Kap 17,23

20:41 Ich will euch gnädig annehmen beim lieblichen Geruch der Opfer, wenn

ich euch aus den Völkern bringen und aus den Ländern sammeln werde,

in die ihr zerstreut worden seid, und ich werde mich an euch als der

Heilige erweisen vor den Augen der Heiden.

20:42 Und ihr werdet erfahren, daß ich der HERR bin, wenn ich euch ins

Land Israels bringe, in das Land, über das ich meine Hand erhob zu

dem Schwur, es euren Vätern zu geben.

20:43 Dort werdet ihr gedenken an eure Wege und alle eure Taten, mit denen

ihr euch unrein gemacht habt, und werdet vor euch selbst Abscheu

haben wegen all der bösen Taten, die ihr getan habt.

Kap 36,31-32

20:44 Und ihr werdet erfahren, daß ich der HERR bin, wenn ich so an euch

handle zur Ehre meines Namens und nicht nach euren bösen Wegen und

verderblichen Taten, du Haus Israel, spricht Gott der HERR.

Das Gleichnis vom Waldbrand
21:1 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

Abweichende Verszählung statt 21,1-37: 20,45 - 21,32.

21:2 Du Menschenkind, richte dein Angesicht nach Teman hin und rufe nach

Süden und weissage gegen den Wald im Südland

21:3 und sprich zum Wald im Südland: Höre des HERRN Wort! So spricht Gott

der HERR: Siehe, ich will in dir ein Feuer anzünden, das soll grüne

und dürre Bäume verzehren, daß man seine Flamme nicht wird löschen

können, sondern es soll durch sie jedes Angesicht versengt werden

vom Südland bis zum Norden hin.

21:4 Und alles Fleisch soll sehen, daß ich, der HERR, es angezündet habe

und niemand es löschen kann.

21:5 Ich aber sprach: Ach, Herr HERR, sie sagen von mir: Redet der nicht

immer in Rätseln?
Das Schwert ist bereit
21:6 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

21:7 Du Menschenkind, richte dein Angesicht gegen Jerusalem und rede

gegen sein Heiligtum und weissage gegen das Land Israels

21:8 und sprich zum Land Israels: So spricht der HERR: Siehe, ich will an

dich; ich will mein Schwert aus der Scheide ziehen und will in dir

ausrotten Gerechte und Ungerechte.

21:9 Weil ich denn in dir Gerechte und Ungerechte ausrotte, darum soll

mein Schwert aus der Scheide fahren über alles Fleisch vom Südland

bis zum Norden hin.

21:10 Und alles Fleisch soll erfahren, daß ich, der HERR, mein Schwert aus

der Scheide gezogen habe; es soll nicht wieder eingesteckt werden.

21:11 Und du, Menschenkind, sollst seufzen, bis dir die Lenden weh tun,

ja, bitterlich sollst du seufzen, daß sie es sehen!

21:12 Und wenn sie zu dir sagen werden: Warum seufzest du?, so sollst du

sagen: Um einer Botschaft willen, die kommen wird; vor ihr werden

alle Herzen verzagen und alle Hände sinken, allen der Mut entfallen

und alle Knie weich werden. Siehe, es kommt und wird geschehen,

spricht Gott der HERR.
Kap 7,17
21:13 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

21:14 Du Menschenkind, weissage und sprich: So spricht der Herr: Sprich:

Das Schwert, ja, das Schwert ist geschärft und blank gefegt.

21:15 Es ist geschärft, daß es schlachten soll; es ist gefegt, daß es

blinken soll. Wie sollten wir uns da freuen? Mein Sohn, du hast den

Stock verachtet und jeden Rat.

21:16 Und er hat ein Schwert zum Fegen gegeben, daß man's ergreifen soll;

es ist geschärft und gefegt, daß man's dem Henker in die Hand gebe.

21:17 Schrei und heule, du Menschenkind; denn es geht über mein Volk und

über alle Regenten in Israel, die dem Schwert verfallen sind samt

meinem Volk. Darum schlag auf deine Lenden;

21:18 denn die Prüfung ist da, und wie sollte es nicht geschehen, da du

doch den Stock verachtet hast? spricht Gott der HERR.

Jes 1,5

21:19 Und du, Menschenkind, weissage und schlag deine Hände zusammen! Denn

das Schwert wird zweifach, ja dreifach kommen, ein Schlachtschwert,

ein großes Schlachtschwert, das sie umkreisen wird,

21:20 damit die Herzen verzagen und viele fallen sollen; an allen ihren

Toren lasse ich das Schwert wüten. Wehe, es ist zum Blitzen gemacht,

zum Schlachten geschärft!

21:21 Hau drein zur Rechten und Linken, wohin deine Schneiden gewandt

sind!

21:22 Dann will auch ich meine Hände zusammenschlagen und meinen Zorn

stillen. Ich, der HERR, habe es gesagt.
Das Schwert des Königs von Bábel
21:23 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

21:24 Du Menschenkind, mach dir zwei Wege, auf denen das Schwert des

Königs von Bábel kommen kann; sie sollen aber beide von einem Land

ausgehen. Und stelle einen Wegweiser an den Anfang eines jeden

Weges, der zu einer Stadt weisen soll,

21:25 und mache den einen Weg, damit das Schwert nach Rabba kommen kann,

der Stadt der Ammoniter, und den andern nach Juda, zu der festen

Stadt Jerusalem.

21:26 Denn der König von Bábel wird an der Wegscheide stehen, am Anfang

der beiden Wege, um sich wahrsagen zu lassen: er wirft mit den

Pfeilen das Los, befragt seinen Götzen und beschaut die Leber.

21:27 Und das Los in seiner Rechten wird nach Jerusalem deuten: da soll er

den Mund auftun mit großem Geschrei, die Stimme erheben mit

Kriegsgeschrei, Sturmböcke heranführen gegen die Tore, einen Wall

aufschütten und ein Bollwerk bauen. -
Kap 4,2

21:28 Aber ihnen wird diese Wahrsagung trügerisch scheinen; haben sie doch

heilige Eide empfangen. Er aber wird sie an ihre Schuld erinnern,

daß sie dabei behaftet werden.

21:29 Darum spricht Gott der HERR: Weil ihr an eure Schuld erinnert habt

und euer Ungehorsam offenbar geworden ist, so daß man eure Sünden

sieht in all euren Taten, ja, weil ihr daran erinnert habt, sollt

ihr dabei behaftet werden.

21:30 Und du, Fürst in Israel, du unheiliger Frevler, dessen Tag kommen

wird, wenn die Schuld zum Ende geführt hat, -

21:31 so spricht Gott der HERR: Tu weg den Kopfbund und nimm ab die

Krone! Denn nichts bleibt, wie es ist, sondern was hoch ist, soll

erniedrigt werden, und was niedrig ist, soll erhöht werden.

2. Mose 28,4; Lk 18,14

21:32 Zu Trümmern, zu Trümmern, zu Trümmern will ich sie machen - aber

auch dies wird nicht bleiben -, bis der kommt, der das Recht hat;

dem will ich es geben.
1. Mose 49,10
Das Schwert über Ammon

21:33 Und du, Menschenkind, weissage und sprich: So spricht Gott der HERR

über die Ammoniter und über ihr Schmähen: Du sollst sagen: Das

Schwert, das Schwert ist gezückt, daß es schlachten soll; es ist

gefegt, daß es töten soll, und soll blinken,
Kap 25,2-7

21:34 während du dir trügerische Gesichte schauen und Lügen wahrsagen

läßt; das Schwert soll an den Hals unheiliger Frevler gesetzt

werden, deren Tag kommen wird, wenn die Schuld zum Ende geführt hat.

21:35 Stecke es wieder in die Scheide! Ich will dich richten an dem Ort,

an dem du geschaffen, und im Land, in dem du geboren bist.

21:36 Und ich will meinen Zorn über dich ausschütten; ich will das Feuer

meines Grimms über dich entfachen und will dich rohen Leuten

preisgeben, die Verderben schmieden.

21:37 Du sollst dem Feuer zum Fraß werden, und dein Blut soll im Lande

vergossen werden, und man wird nicht mehr an dich denken; denn ich,

der HERR, habe es geredet.
Jerusalems Blutschuld und Schandtaten
22:1 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

22:2 Du Menschenkind, willst du nicht richten die mörderische Stadt?

Zeige ihr alle ihre Greueltaten
Kap 24,6; Kap 20,4

22:3 und sprich: So spricht Gott der HERR: O Stadt, die du das Blut der

Deinen vergießt, damit deine Zeit komme, und die du dir Götzen

machst, damit du unrein werdest!

22:4 Durch das Blut, das du vergossen hast, wurdest du schuldig, und

durch die Götzen, die du dir machtest, hast du dich unrein gemacht.

Damit hast du deine Tage herbeigezogen und bewirkt, daß deine Jahre

kommen müssen. Darum will ich dich zum Spott unter den Heiden und

zum Hohn in allen Ländern machen.
2. Kön 21,16; Kap 5,15

22:5 In der Nähe wie in der Ferne sollen sie über dich spotten; befleckt

ist dein Name und groß die Verwirrung.

22:6 Siehe, die Fürsten in Israel, ein jeder in dir pocht auf seine

Macht, Blut zu vergießen.

22:7 Vater und Mutter verachten sie, den Fremdlingen tun sie Gewalt und

Unrecht an, die Witwen und Waisen bedrücken sie.
2. Mose 22,20; 2. Mose 22,21

22:8 Du verachtest, was mir heilig ist, und entheiligst meine Sabbate.

22:9 Verleumder trachten bei dir danach, Blut zu vergießen. Sie essen von

den Höhenopfern und treiben Schandtaten in deiner Mitte.

22:10 Sie decken die Blöße der Väter auf und nötigen Frauen während

ihrer Unreinheit.
3. Mose 18,7-8; 3. Mose 18,19

22:11 Sie treiben Greuel mit der Frau ihres Nächsten; sie entehren ihre

eigene Schwiegertochter durch Schandtat; sie tun ihren eigenen

Schwestern Gewalt an, den Töchtern ihres Vaters.
3. Mose 18,20; 3. Mose 18,15; 3. Mose 18,9

22:12 Sie lassen sich bestechen, um Blut zu vergießen. Du nimmst Zinsen

und Aufschlag und suchst unrechten Gewinn an deinem Nächsten mit

Gewalt - und mich vergißt du! spricht Gott der HERR.

2. Mose 22,24

22:13 Siehe, ich schlage meine Hände zusammen über den unrechten Gewinn,

den du gemacht hast, und über das Blut, das in deiner Mitte

vergossen ist.

22:14 Meinst du aber, dein Herz kann standhalten oder deine Hände werden

festbleiben zu der Zeit, wenn ich an dir handle? Ich, der HERR, habe

es geredet und will's auch tun

22:15 und will dich zerstreuen unter die Heiden und dich verstoßen in die

Länder und will mit deiner Unreinheit ein Ende machen;

22:16 und du wirst bei den Heiden als verflucht gelten. Dann wirst du

erfahren, daß ich der HERR bin.
Das Gleichnis vom Schmelzofen
22:17 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

22:18 Du Menschenkind, das Haus Israel ist mir zu Schlacken geworden; sie

alle sind Kupfer, Zinn, Eisen und Blei im Ofen; ja, zu

Silberschlacken sind sie geworden.
(18-22) Jes 1,22-25; Jer 6,28

22:19 Darum spricht Gott der HERR: Weil ihr denn alle Schlacken geworden

seid, siehe, so will ich euch alle in Jerusalem zusammenbringen.

22:20 Wie man Silber, Kupfer, Eisen, Blei und Zinn im Ofen zusammenbringt,

daß man ein Feuer darunter anfacht und es zerschmelzen läßt, so will

ich auch euch in meinem Zorn und Grimm zusammenbringen, hineintun

und schmelzen.

22:21 Ja, ich will euch sammeln und das Feuer meines Zorns gegen euch

anfachen, daß ihr darin zerschmelzen müßt.

22:22 Wie das Silber im Ofen zerschmilzt, so sollt auch ihr darin

zerschmelzen und sollt erfahren, daß ich, der HERR, meinen Grimm

über euch ausgeschüttet habe.
Die Schuld aller Stände im Lande
22:23 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

22:24 Du Menschenkind, sprich zu ihnen: Du bist ein Land, das nicht

beregnet ist, das nicht benetzt wurde zur Zeit des Zorns,

22:25 dessen Fürsten in seiner Mitte sind wie brüllende Löwen, wenn sie

rauben; sie fressen Menschen, reißen Gut und Geld an sich und

machen viele zu Witwen im Lande.
Kap 34,3; 34,8; Zef 3,3; Ps 14,4

22:26 Seine Priester tun meinem Gesetz Gewalt an und entweihen, was mir

heilig ist; sie machen zwischen heilig und unheilig keinen

Unterschied und lehren nicht, was rein oder unrein ist, und vor

meinen Sabbaten schließen sie die Augen; so werde ich unter ihnen

entheiligt.

(26-28) Zef 3,4; Kap 44,23; Mt 23,25; 3. Mose 10,10

22:27 Die Oberen in seiner Mitte sind wie reißende Wölfe, Blut zu

vergießen und Menschen umzubringen um ihrer Habgier willen.

22:28 Und seine Propheten streichen ihnen mit Tünche darüber, haben

Truggesichte und wahrsagen ihnen Lügen; sie sagen: »So spricht Gott

der HERR«, wo doch der HERR gar nicht geredet hat.

Kap 13,3; 13,6; 13,10

22:29 Das Volk des Landes übt Gewalt; sie rauben drauflos und bedrücken

die Armen und Elenden und tun den Fremdlingen Gewalt an gegen alles

Recht.

22:30 Ich suchte unter ihnen, ob jemand eine Mauer ziehen und in die

Bresche vor mir treten würde für das Land, damit ich's nicht

vernichten müßte; aber ich fand keinen.
Kap 13,5

22:31 Darum schüttete ich meinen Zorn über sie aus, und mit dem Feuer

meines Grimmes machte ich ihnen ein Ende und ließ so ihr Treiben auf

ihren Kopf kommen, spricht Gott der HERR.
Kap 21,36

Das Gleichnis von den zuchtlosen Schwestern Ohola und Oholiba

(vgl. Kap 16,1-63)
23:1 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

23:2 Du Menschenkind, es waren zwei Frauen, Töchter einer Mutter.

23:3 Die wurden Huren in Ägypten schon in ihrer Jugend; dort ließen sie

nach ihren Brüsten greifen und ihren jungen Busen betasten.

23:4 Die große hieß Ohola und ihre Schwester Oholiba. Und ich nahm sie zu

Frauen, und sie gebaren mir Söhne und Töchter. Ohola ist Samaria und

Oholiba Jerusalem.

23:5 Ohola trieb Hurerei hinter meinem Rücken und entbrannte für ihre

Liebhaber, für die Assyrer, die zu ihr kamen,

23:6 für die Statthalter und Hauptleute, die mit Purpur gekleidet waren,

lauter junge hübsche Leute, die auf Rossen ritten.

23:7 Und sie buhlte mit ihnen, lauter auserlesenen Söhnen Assurs, und bei

allen, für die sie entbrannte, machte sie sich auch unrein mit ihren

Götzen.

23:8 Dazu ließ sie auch nicht von ihrer Hurerei mit den Ägyptern, die

bei ihr gelegen hatten in ihrer Jugend und ihre jungen Brüste

betastet und schlimme Hurerei mit ihr getrieben hatten.

2. Kön 17,4

23:9 Da übergab ich sie in die Hand ihrer Liebhaber, der Söhne Assurs,

für die sie entbrannt war.

23:10 Die deckten ihre Blöße auf und nahmen ihre Söhne und Töchter weg;

sie selbst aber töteten sie mit dem Schwert, und sie wurde zum

Gespött unter den Frauen. So vollzogen sie das Gericht an ihr.

23:11 Als aber ihre Schwester Oholiba das sah, entbrannte sie noch viel

mehr als ihre Schwester und trieb die Hurerei noch schlimmer als

sie.

23:12 Sie entbrannte für die Söhne Assurs, Statthalter und Hauptleute, die

zu ihr kamen, herrlich gekleidet, lauter junge hübsche Leute, die

auf Rossen ritten.

23:13 Da sah ich, daß sie beide auf gleiche Weise unrein geworden waren.

23:14 Aber diese trieb ihre Hurerei noch weiter. Denn sie sah Bilder von

Männern an der Wand in roter Farbe, Bilder von Chaldäern,

23:15 um ihre Lenden gegürtet und bunte Turbane auf ihren Köpfen, ein Bild

gewaltiger Kämpfer allesamt, wie eben die Söhne Bábels sind, deren

Vaterland Chaldäa ist.

23:16 Da entbrannte sie für sie, sobald sie die Bilder sah, und schickte

Boten zu ihnen nach Chaldäa.

23:17 Und die Söhne Bábels kamen zu ihr, um bei ihr zu schlafen, und

machten sie unrein mit ihrer Hurerei, und sie machte sich unrein mit

ihnen, bis sie ihrer müde wurde.

23:18 Als sie ihre Hurerei so offen trieb und ihre Schande so enthüllte,

da wurde ich auch ihrer überdrüssig, wie ich ihrer Schwester müde

geworden war.

23:19 Sie aber trieb ihre Hurerei immer schlimmer und dachte an die Zeit

ihrer Jugend, als sie in Ägyptenland zur Hure geworden war,

23:20 und entbrannte für ihre Liebhaber, deren Brunst war wie die der Esel

und der Hengste.

23:21 Und du sehntest dich nach der Unzucht deiner Jugend, als die Ägypter

nach deinen Brüsten griffen und deinen Busen betasteten.

23:22 Darum, Oholiba, so spricht Gott der HERR: Siehe, ich will deine

Liebhaber, deren du müde geworden bist, gegen dich aufstehen lassen

und will sie von überall her gegen dich zusammenbringen,

23:23 nämlich die Söhne Bábels und alle Chaldäer, die von Pekod, Schoa und

Koa und alle Assyrer mit ihnen, die schöne junge Mannschaft, lauter

Statthalter und Hauptleute, Ritter und Edle, die alle auf Rossen

reiten.

23:24 Und sie werden über dich kommen, gerüstet mit Rossen und Wagen und

mit viel Kriegsvolk und werden dich ringsum belagern mit großen und

kleinen Schilden und Helmen. Denen will ich den Rechtsfall vorlegen,

daß sie dich richten sollen nach ihrem Recht.

23:25 Ich will meinen Eifer gegen dich richten, daß sie unbarmherzig an

dir handeln sollen. Sie sollen dir Nase und Ohren abschneiden, und

was von dir übrigbleibt, soll durchs Schwert fallen. Sie sollen

deine Söhne und Töchter wegnehmen und, was von dir übrigbleibt, mit

Feuer verbrennen.

23:26 Sie sollen dir deine Kleider ausziehen und deinen Schmuck wegnehmen.

23:27 So will ich deiner Unzucht und deiner Hurerei, die du seit

Ägyptenland treibst, ein Ende machen, daß du deine Augen nicht mehr

nach ihnen aufheben und an Ägypten nicht mehr denken sollst.

23:28 Denn so spricht Gott der HERR: Siehe, ich will dich denen

preisgeben, denen du feind geworden und deren du müde bist.

23:29 Die sollen wie Feinde mit dir umgehen und alles nehmen, was du

erworben hast, und dich nackt und bloß liegen lassen. Da soll die

Schande deiner Hurerei und deine Unzucht und deine Buhlerei

aufgedeckt werden.

23:30 Das soll dir angetan werden um deiner Hurerei willen, die du mit den

Heiden getrieben, weil du dich mit ihren Götzen unrein gemacht hast.

23:31 Du bist auf dem Wege deiner Schwester gegangen, darum gebe ich dir

auch ihren Kelch in die Hand.

23:32 So spricht Gott der HERR: Du mußt den Kelch deiner Schwester

trinken, so tief und weit er ist; du sollst zu so großem Spott und

Hohn werden, daß es unerträglich sein wird.

23:33 Du mußt dich mit starkem Trank und Jammer volltrinken; denn der

Kelch deiner Schwester Samaria ist ein Kelch des Grauens und

Entsetzens.
Jes 51,17

23:34 Den mußt du bis zur Neige austrinken, danach die Scherben

ausschlürfen und deine Brüste zerreißen; denn ich habe es geredet,

spricht Gott der HERR.

23:35 Darum spricht Gott der HERR: Weil du mich vergessen und mich

verworfen hast, so trage nun auch du deine Unzucht und deine

Hurerei!
Jer 2,32

23:36 Und der HERR sprach zu mir: Du Menschenkind, willst du nicht Ohola

und Oholiba richten? Zeige ihnen ihre Greueltaten:

Kap 20,4

23:37 wie sie Ehebruch getrieben und Blut vergossen und die Ehe gebrochen

haben mit ihren Götzen; und wie sie ihnen noch dazu ihre Kinder,

die sie mir geboren hatten, zum Fraß darbrachten.
Kap 16,20

23:38 Überdies haben sie mir das angetan: sie haben noch am gleichen Tag

mein Heiligtum unrein gemacht und meine Sabbate entheiligt.

Kap 8,5-18

23:39 Denn als sie ihre Kinder den Götzen geschlachtet hatten, gingen sie

noch am gleichen Tag in mein Heiligtum, es zu entheiligen. Siehe, so

haben sie es in meinem Hause getrieben.

23:40 Sie haben sogar Boten geschickt nach Männern, die aus fernen Landen

kommen sollten. Und siehe, als sie kamen, da badetest du dich und

schminktest dich und schmücktest dich mit Geschmeide ihnen zu Ehren

23:41 und saßest auf einem herrlichen Polster, und ein Tisch war davor

hergerichtet; darauf legtest du mein Räucherwerk und mein Öl.

23:42 Und es erhob sich in der Stadt ein großes Freudengeschrei über die

Männer, weil solch eine Menge von Menschen herbeigebracht war aus

Saba, aus der Wüste, und sie gaben ihnen Geschmeide an ihre Arme und

schöne Kronen auf ihre Häupter.

23:43 Ich aber dachte: Sie ist das Ehebrechen gewohnt von alters her, sie

kann das Huren nicht lassen.

23:44 Denn man ging zu ihr, wie man zu einer Hure geht; so ging man zu

Ohola und Oholiba, den zuchtlosen Weibern.

23:45 Darum werden gerechte Männer sie richten nach dem Recht, das für

Ehebrecherinnen und für Mörderinnen gilt; denn sie sind

Ehebrecherinnen, und ihre Hände sind voll Blut.
Kap 16,38; 16,40

23:46 Denn so spricht Gott der HERR: Man berufe eine Versammlung gegen sie

ein und gebe sie als Raub und Beute preis,

23:47 daß die Leute sie steinigen und mit ihren Schwertern erstechen und

ihre Söhne und Töchter umbringen und ihre Häuser mit Feuer

verbrennen.

23:48 So will ich der Unzucht im Lande ein Ende machen, daß alle Frauen

sich warnen lassen und nicht nach solcher Unzucht tun.

23:49 Und man wird die Strafe für eure Unzucht auf euch legen, und ihr

sollt tragen, was ihr mit euren Götzen gesündigt habt, und sollt

erfahren, daß ich Gott der HERR bin.
Das Gleichnis vom rostigen Topf

24:1 Und es geschah das Wort des HERRN zu mir im neunten Jahr am zehnten

Tage des zehnten Monats:
2. Kön 25,1

24:2 Du Menschenkind, schreib dir diesen Tag auf, ja, eben diesen Tag;

denn der König von Bábel hat sich an eben diesem Tage vor Jerusalem

gelagert.

24:3 Und gib dem Haus des Widerspruchs ein Gleichnis und sprich zu ihnen:

So spricht Gott der HERR: Setze einen Topf auf, setz ihn auf und

gieß Wasser hinein!
Kap 11,3

24:4 Tu Fleisch hinein, lauter gute Stücke, Lenden und Schultern, und

fülle ihn mit den besten Knochen.

24:5 Nimm das Beste von der Herde und schichte Holzscheite darunter und

laß die Stücke tüchtig sieden und auch die Knochen darin gut kochen.

24:6 Darum spricht Gott der HERR: Wehe der Stadt voller Blutschuld, die

einem Topf gleicht, an dem Rost sitzt und nicht abgehen will! Nimm

ein Stück nach dem andern heraus und lose nicht darum, welches

zuerst heraus soll.
Kap 22,2; Nah 3,1

24:7 Denn das Blut, das sie vergossen hat, ist noch in ihrer Mitte; auf

den nackten Felsen und nicht auf die Erde hat sie es verschüttet,

so daß man's mit Erde hätte zudecken können.
3. Mose 17,13; 1. Sam 14,32-34

24:8 Und ich ließ sie darum das Blut auf den nackten Felsen schütten,

damit es nicht zugedeckt würde, so daß der Grimm über sie kommt und

es gerächt wird.

24:9 Darum spricht Gott der HERR: Wehe, du Stadt voller Blutschuld, auch

ich will den Holzstoß groß machen! -

24:10 Trage nur viel Holz her, bring das Feuer zum Lodern, koche das

Fleisch gar und gieß die Brühe aus, daß die Knochen anbrennen;

24:11 stelle den Topf leer auf die Glut, damit er heiß wird und sein Erz

glüht und seine Unreinheit schmilzt und sein Rost abgeht!

24:12 Aber sosehr der Topf glüht, will doch der starke Rost von ihm im

Feuer nicht abgehen. -

24:13 Weil du durch Unzucht dich unrein gemacht hast und nicht rein

wurdest von deiner Unreinheit, obwohl ich dich reinigen wollte,

darum sollst du hinfort nicht wieder rein werden, bis mein Grimm

sich an dir gekühlt hat.
Kap 5,13

24:14 Ich, der HERR, habe es geredet! Es wird kommen, ich will's tun und

nicht säumen. Ich will nicht schonen, und es wird mich nicht reuen;

sondern sie sollen dich richten, wie du gelebt und getan hast,

spricht Gott der HERR.
Jer 13,14

Das Verhalten des Propheten beim Tod seiner Frau - ein Zeichen

24:15 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

24:16 Du Menschenkind, siehe, ich will dir deiner Augen Freude nehmen

durch einen plötzlichen Tod. Aber du sollst nicht klagen und nicht

weinen und keine Träne vergießen.

24:17 Heimlich darfst du seufzen, aber keine Totenklage halten, sondern du

sollst deinen Kopfbund anlegen und deine Schuhe anziehen; du sollst

deinen Bart nicht verhüllen und nicht das Trauerbrot essen.

Mi 3,7; Hos 9,4

24:18 Und als ich am Morgen zum Volk geredet hatte, starb mir am Abend

meine Frau. Und ich tat am andern Morgen, wie mir befohlen war.

24:19 Und das Volk sprach zu mir: Willst du uns nicht erklären, was das

für uns bedeutet, was du tust?

24:20 Und ich sprach zu ihnen: Der HERR hat mit mir geredet und gesagt:

24:21 Sage dem Hause Israel: So spricht Gott der HERR: Siehe, ich will

mein Heiligtum, eure herrliche Zuflucht, die Freude eurer Augen, das

Verlangen eures Herzens, entheiligen, und eure Söhne und Töchter,

die ihr dort zurücklassen mußtet, werden durchs Schwert fallen. -

24:22 Da werdet ihr dann tun, wie ich getan habe: euren Bart werdet ihr

nicht verhüllen und nicht das Trauerbrot essen,

24:23 sondern werdet euren Kopfbund auf eurem Haupt behalten und eure

Schuhe an den Füßen; ihr werdet nicht klagen und nicht weinen,

sondern in eurer Schuld vergehen und untereinander seufzen. -

3. Mose 26,39-40

24:24 So soll Hesekiel für euch ein Wahrzeichen sein, daß ihr tun werdet,

wie er getan hat, wenn es nun kommen wird. Dann werdet ihr erfahren,

daß ich Gott der HERR bin.
Kap 12,6; 12,11

24:25 Und du, Menschenkind, ist es nicht so? An dem Tage, an dem ich von

ihnen nehme ihre Zuflucht und ganze Wonne, die Freude ihrer Augen

und das Verlangen ihres Herzens, dazu ihre Söhne und Töchter,

24:26 ja, an jenem Tage wird einer, der entronnen ist, zu dir kommen und

dir's kundtun.
Kap 33,21

24:27 An jenem Tage wird dein Mund aufgetan werden, wenn der kommt, der

entronnen ist, so daß du reden kannst und nicht mehr stumm bist; und

du wirst für sie ein Wahrzeichen sein, daß sie erfahren, daß ich der

HERR bin.
Gottes Gericht über die Nachbarn Judas
25:1 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

25:2 Du Menschenkind, richte dein Angesicht gegen die Ammoniter und

weissage gegen sie
(2-7) Kap 21,33-37; Jer 49,1-6; Am 1,13-15

25:3 und sprich zu den Ammonitern: Hört das Wort Gottes des HERRN! So

spricht Gott der HERR: Weil ihr über mein Heiligtum ruft: »Ha! es

ist entweiht!« und über das Land Israels: »Es ist verwüstet!« und

über das Haus Juda: »Es ist weggeführt!«,
Kap 36,2; Klgl 2,16

25:4 darum siehe, ich will dich den Söhnen des Ostens übergeben, daß sie

ihre Zeltdörfer in dir aufschlagen und ihre Wohnungen in dir bauen

sollen; sie sollen deine Früchte essen und deine Milch trinken.

25:5 Und ich will Rabba zur Kameltrift machen und das Land der Ammoniter

zu Schafhürden, und ihr sollt erfahren, daß ich der HERR bin.

25:6 Denn so spricht Gott der HERR: Weil du in die Hände geklatscht und

mit den Füßen gestampft und über das Land Israels von ganzem Herzen

so höhnisch dich gefreut hast,

25:7 darum siehe, ich will meine Hand gegen dich ausstrecken und dich den

Völkern zur Beute geben und dich aus den Nationen ausrotten und aus

den Ländern austilgen und dich vernichten; und du sollst erfahren,

daß ich der HERR bin.

25:8 So spricht Gott der HERR: Weil Moab und Seïr sprechen: »Siehe, das

Haus Juda ist nichts anderes als alle Völker!«,
(8-11) Jes 15,1-9; 16,1-4; Jer 48,1-47

25:9 siehe, so will ich die Berghänge Moabs bloßlegen, daß es ohne Städte

sei in seinem ganzen Gebiet, ohne den Stolz des Landes:

Bet-Jeschimot, Baal-Meon und Kirjatajim,

25:10 und will es den Söhnen des Ostens zum Erbe geben, zum Land der

Ammoniter hinzu, so daß man an sie nicht mehr denken wird unter den

Völkern.

25:11 Und ich will das Gericht ergehen lassen über Moab, und sie sollen

erfahren, daß ich der HERR bin.

25:12 So spricht Gott der HERR: Weil sich Edom am Hause Juda gerächt und

sich schwer verschuldet hat mit seiner Rache,

(12-14) Kap 35,1-15; Jer 49,7-22; Am 1,11-12; Obd 1,1-21; Ps 137,7

25:13 darum spricht Gott der HERR: Ich will meine Hand ausstrecken gegen

Edom und will von ihm ausrotten Menschen und Vieh und will es wüst

machen von Teman bis nach Dedan, und sie sollen durchs Schwert

fallen.

25:14 Und ich will mich an Edom rächen durch mein Volk Israel, und sie

sollen mit Edom umgehen nach meinem Zorn und Grimm, daß sie meine

Vergeltung erfahren sollen, spricht Gott der HERR.

25:15 So spricht Gott der HERR: Weil die Philister sich gerächt und mit

beständigem Haß so höhnisch Rache geübt haben zum Verderben meines

Volks,

(15-17) Jes 14,29-32; Jer 47,1-7; Am 1,6-8; Zef 2,4-5

25:16 darum spricht Gott der HERR: Siehe, ich will meine Hand ausstrecken

gegen die Philister und will die Kreter ausrotten und will

umbringen, die übriggeblieben sind am Ufer des Meeres,

25:17 und will bittere Rache an ihnen üben und sie mit Grimm strafen, daß

sie erfahren sollen, daß ich der HERR bin, wenn ich Vergeltung an

ihnen übe.
Das Gericht über Tyrus
(vgl. Am 1,9-10; Jes 23,1-18)

26:1 Und es begab sich im elften Jahr am ersten Tage des ersten Monats,

da geschah des HERRN Wort zu mir:

26:2 Du Menschenkind, weil Tyrus spricht über Jerusalem: »Ha! die Pforte

der Völker ist zerbrochen; nun fällt es mir zu; ich werde jetzt

reich werden, weil Jerusalem wüst liegt!«,
Kap 25,3

26:3 darum spricht Gott der HERR: Siehe, ich will an dich, Tyrus, und

will viele Völker gegen dich heraufführen, wie das Meer seine Wellen

heraufführt.

26:4 Die sollen die Mauern von Tyrus zerstören und seine Türme abbrechen;

ja, ich will sogar seine Erde von ihm wegfegen und will einen

nackten Fels aus ihm machen,

26:5 einen Platz im Meer, an dem man Fischnetze aufspannt; denn ich habe

es geredet, spricht Gott der HERR, und es soll den Völkern zum Raub

werden.

26:6 Und seine Tochterstädte auf dem Festland sollen mit dem Schwert

geschlagen werden, und sie sollen erfahren, daß ich der HERR bin.

26:7 Denn so spricht Gott der HERR: Siehe, ich will über Tyrus kommen

lassen Nebukadnezar, den König von Bábel, von Norden her, den

König der Könige, mit Rossen, Wagen, Reitern und einem großen Heer.

Jer 27,6; Dan 2,37

26:8 Der soll deine Tochterstädte auf dem Festland mit dem Schwert

schlagen; aber gegen dich wird er Bollwerke errichten und einen Wall

gegen dich aufschütten und ein Schilddach gegen dich erstellen.

26:9 Er wird mit Sturmböcken deine Mauern umstoßen und deine Türme mit

seinen Werkzeugen einreißen.

26:10 Von der Menge seiner Pferde wird Staub dich bedecken. Deine Mauern

werden erbeben von dem Getümmel seiner Rosse, Wagen und Reiter, wenn

er in deine Tore eindringt, wie man eindringt in eine erstürmte

Stadt.

26:11 Er wird mit den Hufen seiner Rosse alle deine Gassen zerstampfen.

Dein Volk wird er mit dem Schwert erschlagen und deine stolzen

Steinmale zu Boden reißen.

26:12 Sie werden deine Schätze rauben und deine Handelsgüter plündern.

Deine Mauern werden sie abbrechen und deine schönen Häuser einreißen

und werden deine Steine und die Balken und den Schutt ins Meer

werfen.

26:13 Und ich will dem Getön deiner Lieder ein Ende machen, und den Klang

deiner Harfen soll man nicht mehr hören.
Am 5,23

26:14 Und ich will einen nackten Fels aus dir machen, einen Platz, an dem

man Fischnetze aufspannt, und du sollst nicht wieder gebaut werden.

Denn ich bin der HERR, der dies redet, spricht Gott der HERR.

26:15 So spricht Gott der HERR gegen Tyrus: Was gilt's? Die Inseln werden

erbeben, wenn du fallen wirst mit Getöse und deine Verwundeten

stöhnen werden und das Schwert morden wird in deiner Mitte.

26:16 Alle Fürsten am Meer werden von ihren Thronen herabsteigen und ihre

Oberkleider ablegen und ihre bunten Gewänder ausziehen und werden in

Trauerkleidern gehen und auf der Erde sitzen und immer von neuem

erzittern und sich entsetzen über dich.

26:17 Sie werden über dich ein Klagelied anstimmen und von dir sagen: Ach,

wie bist du zugrunde gegangen, du berühmte Stadt, die du am Meer

lagst und so mächtig warst auf dem Meer samt deinen Einwohnern, daß

sich das ganze Land vor dir fürchten mußte!

26:18 Nun entsetzen sich die Inseln am Tag deines Falls, und die Inseln im

Meer erschrecken über deinen Untergang.

26:19 Denn so spricht Gott der HERR: Ich will dich zu einer verödeten

Stadt machen gleich den Städten, in denen niemand wohnt, und will

eine große Flut über dich kommen lassen, daß hohe Wogen dich

bedecken,

26:20 und will dich hinunterstoßen zu denen, die in die Grube gefahren

sind, zu dem Volk der Vorzeit. Ich will dich wohnen lassen in den

Tiefen unter der Erde zwischen den Trümmern der Vorzeit bei denen,

die in die Grube gefahren sind, daß du keine Wohnung und keine

Stätte mehr hast im Lande der Lebendigen;
Jes 14,11; 14,15; Eph 4,9; 1. Petr 3,19

26:21 ja, tödlichem Schrecken gebe ich dich preis, daß es aus ist mit dir

und man dich nie mehr findet, wenn man nach dir sucht, spricht Gott

der HERR.
Klagelied über Tyrus
(vgl. Jes 23,1-18)
27:1 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

27:2 Du Menschenkind, stimm ein Klagelied an über Tyrus

27:3 und sprich zu Tyrus: Die du wohnst am Zugang zum Meer und für die

Völker mit vielen Inseln Handel treibst! So spricht Gott der HERR:

O Tyrus, du sprichst: Ich bin die Allerschönste!
Hos 9,13

27:4 Dein Gebiet liegt mitten im Meer, und deine Bauleute haben dich aufs

allerschönste erbaut.

27:5 Sie haben all dein Plankenwerk aus Zypressenholz vom Senir gemacht

und die Zedern vom Libanon geholt, um deine Mastbäume daraus zu

machen;
5. Mose 3,8-9

27:6 deine Ruder haben sie aus Eichen von Baschan gemacht und deine Wände

mit Elfenbein getäfelt, gefaßt in Buchsbaumholz von den Gestaden der

Kittäer.

27:7 Dein Segel war beste bunte Leinwand aus Ägypten als dein

Kennzeichen, und deine Decken waren blauer und roter Purpur von den

Gestaden Elischas.
1. Mose 10,4

27:8 Die Edlen von Sidon und Arwad waren deine Ruderknechte, und die

kundigsten Männer von Tyrus hattest du als deine Steuerleute.

27:9 Die Ältesten von Gebal und seine Kundigsten mußten deine Risse

abdichten. Alle Seeschiffe und ihre Schiffsleute fanden sich bei dir

ein, um mit deinen Waren Handel zu treiben.
Jos 13,5; 1. Kön 5,32

27:10 Perser, Lyder und Libyer waren dein Kriegsvolk; ihre Schilde und

Helme hängten sie bei dir auf; sie waren dein Schmuck.

27:11 Die Männer von Arwad waren in deinem Heer rings auf deinen Mauern

und waren Wächter auf deinen Türmen. Sie haben ihre Schilde ringsum

an deinen Mauern aufgehängt und haben dich so schön gemacht.

27:12 Tarsis hat für dich Handel getrieben mit einer Fülle von Gütern

aller Art und Silber, Eisen, Zinn und Blei auf deine Märkte

gebracht.

27:13 Jawan, Tubal und Meschech haben mit dir gehandelt und Sklaven und

Geräte aus Kupfer als Ware gebracht.
Kap 38,2

27:14 Die Leute von Togarma haben dir Rosse und Reitpferde und Maulesel

auf deine Märkte gebracht.

27:15 Die Leute von Rhodos sind deine Händler gewesen, und viele Inseln

haben Handel mit dir getrieben; sie haben mit Elfenbein und Ebenholz

gezahlt.

27:16 Die Edomiter haben von dem Vielen gekauft, das du gefertigt hattest,

und haben Malachit, Purpur, bunte Stoffe, feine Leinwand, Korallen

und Rubine auf deine Märkte gebracht.

27:17 Juda und das Land Israel haben mit dir gehandelt und haben Weizen

aus Minnit, Feigen, Honig, Öl und Harz als Ware gebracht.

27:18 Damaskus hat von dem Vielen gekauft, das du gefertigt hattest, von

der Fülle der Güter aller Art gegen Wein von Helbon und gegen Wolle

von Zahar.

27:19 Wedan und Jawan haben von Usal auf deine Märkte geformtes Eisen,

Zimt und Kalmus gebracht; die kamen als Ware.

27:20 Dedan hat mit dir gehandelt mit Decken zum Reiten.

27:21 Arabien und alle Fürsten von Kedar haben mit dir Handel getrieben

mit Schafen, Widdern und Böcken.
1. Mose 25,13

27:22 Die Kaufleute aus Saba und Ragma haben mit dir gehandelt; den

besten Balsam und Edelsteine aller Art und Gold haben sie auf deine

Märkte gebracht.
1. Mose 10,7

27:23 Haran und Kanne und Eden samt den Kaufleuten aus Assur und ganz

Medien haben mit dir gehandelt.

27:24 Sie waren deine Händler mit Prachtgewändern, mit Mänteln von Purpur

und bunten Stoffen, mit Teppichen von Purpur, mit geflochtenen und

gedrehten Tauen im Handel mit dir.

27:25 Tarsisschiffe waren die Käufer deiner Ware. So bist du sehr reich

und herrlich geworden mitten im Meer.

27:26 Deine Ruderer haben dich auf die hohe See geführt; aber ein Ostwind

wird dich mitten auf dem Meer zerschmettern,

27:27 so daß dein Reichtum, dein Handelsgut, deine Ware, deine

Schiffsleute, deine Steuerleute, deine Zimmerleute, deine Händler

und alle deine Kriegsleute und alles Volk in dir mitten auf dem Meer

umkommen werden am Tag deines Falls.

27:28 Da werden die Gestade erbeben von dem Geschrei deiner Steuerleute.

27:29 Und alle, die das Ruder führen, die Schiffsleute, alle Seefahrer

werden von ihren Schiffen herabsteigen, sie werden an Land gehen

27:30 und laut über dich schreien und bitterlich klagen, werden Staub auf

ihre Häupter werfen und sich in der Asche wälzen.

27:31 Sie werden sich kahlscheren deinetwegen und Säcke anlegen und von

Herzen bitterlich um dich weinen und trauern.

27:32 Es werden auch ihre Kinder ein Klagelied über dich anstimmen und um

dich klagen: Ach! Wer ist je auf dem Meer so still geworden wie

Tyrus?

27:33 Als du deinen Handel auf dem Meer triebst, da machtest du viele

Länder satt, mit der Menge deiner Güter und Waren machtest du reich

die Könige auf Erden.

27:34 Nun aber bist du zerschmettert, hinweg vom Meer in die tiefen Wasser

gestürzt, daß dein Handelsgut und all dein Volk in dir umgekommen

ist.

27:35 Alle, die auf den Inseln wohnen, erschrecken über dich, und ihre

Könige entsetzen sich und sehen jämmerlich drein.

27:36 Die Kaufleute unter den Völkern zischen über dich, daß du so

plötzlich untergegangen bist und nicht mehr aufkommen kannst.

Kap 28,19
Das Gericht über den König von Tyrus
28:1 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

28:2 Du Menschenkind, sage dem Fürsten zu Tyrus: So spricht Gott der

HERR: Weil sich dein Herz überhebt und spricht: »Ich bin ein Gott,

ich sitze auf einem Göttersitz mitten im Meer«, während du doch ein

Mensch und nicht Gott bist; dennoch überhebt sich dein Herz, als

wäre es eines Gottes Herz, -
Jes 31,3; Dan 5,20; Apg 12,23

28:3 siehe, du hältst dich für klüger als Daniel, daß dir nichts

verborgen sei,
Kap 14,14; Dan 1,17

28:4 und durch deine Klugheit und deinen Verstand habest du dir Macht

erworben und Schätze von Gold und Silber gesammelt

28:5 und habest in deiner großen Weisheit durch deinen Handel deine Macht

gemehrt; nun bist du so stolz geworden, weil du so mächtig bist; -

28:6 darum spricht Gott der HERR: Weil sich dein Herz überhebt, als wäre

es eines Gottes Herz,

28:7 darum siehe, ich will Fremde über dich schicken, die Gewalttätigsten

unter den Völkern; die sollen ihr Schwert zücken gegen deine schöne

Weisheit und sollen deinen Glanz entweihen.
Kap 30,11

28:8 Sie sollen dich hinunterstoßen in die Grube, daß du den Tod eines

Erschlagenen sterbest mitten auf dem Meer.
Kap 26,20

28:9 Was gilt's, wirst du dann vor deinen Henkern noch sagen: »Ich bin

Gott«, während du doch nicht Gott bist, sondern ein Mensch und in

der Hand deiner Henker?

28:10 Du sollst den Tod von Unbeschnittenen sterben durch die Hand von

Fremden; denn ich habe es geredet, spricht Gott der HERR.

Klagelied über den König von Tyrus
28:11 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

28:12 Du Menschenkind, stimm ein Klagelied an über den König von Tyrus

und sprich zu ihm: So spricht Gott der HERR: Du warst das Abbild der

Vollkommenheit, voller Weisheit und über die Maßen schön.

Kap 27,2

28:13 In Eden warst du, im Garten Gottes, geschmückt mit Edelsteinen

jeder Art, mit Sarder, Topas, Diamant, Türkis, Onyx, Jaspis, Saphir,

Malachit, Smaragd. Von Gold war die Arbeit deiner Ohrringe und des

Perlenschmucks, den du trugst; am Tag, als du geschaffen wurdest,

wurden sie bereitet.
Kap 31,8-9; 1. Mose 2,8

28:14 Du warst ein glänzender, schirmender Cherub, und auf den heiligen

Berg hatte ich dich gesetzt; ein Gott warst du und wandeltest

inmitten der feurigen Steine.

28:15 Du warst ohne Tadel in deinem Tun von dem Tage an, als du geschaffen

wurdest, bis an dir Missetat gefunden wurde.

28:16 Durch deinen großen Handel wurdest du voll Frevels und hast dich

versündigt. Da verstieß ich dich vom Berge Gottes und tilgte dich,

du schirmender Cherub, hinweg aus der Mitte der feurigen Steine.

28:17 Weil sich dein Herz erhob, daß du so schön warst, und du deine

Weisheit verdorben hast in all deinem Glanz, darum habe ich dich zu

Boden gestürzt und ein Schauspiel aus dir gemacht vor den Königen.

28:18 Weil du mit deiner großen Missetat durch unrechten Handel dein

Heiligtum entweiht hast, darum habe ich ein Feuer aus dir

hervorbrechen lassen, das dich verzehrte und zu Asche gemacht hat

auf der Erde vor aller Augen.

28:19 Alle, die dich kannten unter den Völkern, haben sich über dich

entsetzt, daß du so plötzlich untergegangen bist und nicht mehr

aufkommen kannst.
Kap 27,36
Das Gericht über Sidon
28:20 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

28:21 Du Menschenkind, richte dein Angesicht gegen Sidon und weissage

gegen die Stadt
Jes 23,2-4

28:22 und sprich: So spricht Gott der HERR: Siehe, ich will an dich,

Sidon, und will meine Herrlichkeit erweisen in deiner Mitte, damit

man erfahren soll, daß ich der HERR bin, wenn ich das Gericht über

die Stadt ergehen lasse und an ihr zeige, daß ich heilig bin.

28:23 Und ich will Pest und Blutvergießen in ihre Gassen schicken, und

überall sollen in ihr liegen vom Schwert Erschlagene, und sie sollen

erfahren, daß ich der HERR bin.

28:24 Und forthin soll für das Haus Israel von all seinen feindseligen

Nachbarn ringsum kein Dorn übrigbleiben, es zu stechen, und kein

Gestrüpp, ihm wehe zu tun, damit sie erfahren, daß ich Gott der HERR

bin.
Israels Heil nach dem Gericht

28:25 So spricht Gott der HERR: Wenn ich das Haus Israel wieder sammle aus

den Völkern, unter die sie zerstreut sind, so will ich an ihnen vor

den Augen der Heiden zeigen, daß ich heilig bin. Und sie sollen

wohnen in ihrem Lande, das ich meinem Knecht Jakob gegeben habe,

28:26 und sollen darin sicher wohnen und Häuser bauen und Weinberge

pflanzen. Ja, sicher sollen sie wohnen, wenn ich das Gericht ergehen

lasse über alle ihre Feinde rings um sie her, und sie sollen

erfahren, daß ich, der HERR, ihr Gott bin.
Das Schicksal Ägyptens
(vgl. Jes 19,1 - 20,6; Jer 46,2-28)

29:1 Im zehnten Jahr am zwölften Tag des zehnten Monats geschah des HERRN

Wort zu mir:

29:2 Du Menschenkind, richte dein Angesicht gegen den Pharao, den König

von Ägypten, und weissage gegen ihn und gegen ganz Ägyptenland.

29:3 Rede und sprich: So spricht Gott der HERR: Siehe, ich will an dich,

Pharao, du König von Ägypten, du großer Drache, der du in deinem

Strom liegst und sprichst: »Der Strom ist mein, und ich habe ihn mir

gemacht.«
Kap 32,2

29:4 Aber ich will dir einen Haken ins Maul legen und die Fische in

deinem Strom an deine Schuppen hängen und will dich aus deinem Strom

herausziehen samt allen Fischen in deinem Strom, die an deinen

Schuppen hängen.

29:5 Ich will dich und alle Fische aus deinem Strom in die Wüste werfen;

du wirst aufs Land fallen und nicht wieder aufgelesen und gesammelt

werden, sondern ich gebe dich den Tieren auf dem Land und den Vögeln

des Himmels zum Fraß.

29:6 Und alle, die in Ägypten wohnen, sollen erfahren, daß ich der HERR

bin. Weil du dem Hause Israel ein Rohrstab gewesen bist -

2. Kön 18,21

29:7 wenn sie dich mit der Hand anfaßten, so brachst du und stachst sie

in die Seite; und wenn sie sich auf dich lehnten, so brachst du

entzwei, und alle Hüften wankten -,

29:8 darum spricht Gott der HERR: Siehe, ich will das Schwert über dich

kommen lassen und Menschen und Vieh in dir ausrotten.

29:9 Und Ägyptenland soll zur Wüste und Öde werden, und sie sollen

erfahren, daß ich der HERR bin. Weil du sprichst: »Der Strom ist

mein, und ich bin's, der ihn gemacht hat«, -

29:10 darum siehe, ich will an dich und an deine Wasserströme und will

Ägyptenland zur Wüste und Öde machen von Migdol bis nach Syene und

bis an die Grenze von Kusch,
Kap 30,6

29:11 daß vierzig Jahre lang weder Mensch noch Tier das Land durchziehen

oder darin wohnen soll.
4. Mose 14,33-34

29:12 Denn ich will Ägyptenland zur Wüste machen inmitten verwüsteter

Länder und ihre Städte in Trümmern liegen lassen inmitten

verwüsteter Städte vierzig Jahre lang und will die Ägypter

zerstreuen unter die Völker, und in die Länder will ich sie

verjagen.

29:13 Denn so spricht Gott der HERR: Wenn die vierzig Jahre um sein

werden, will ich die Ägypter wieder sammeln aus den Völkern, unter

die sie zerstreut werden sollen,

29:14 und will das Geschick Ägyptens wenden und sie wieder ins Land Patros

bringen, in ihr Vaterland; aber sie sollen dort nur ein kleines

Königreich sein.

29:15 Sie sollen kleiner sein als andere Reiche und nicht mehr sich

erheben über die Völker, und ich will sie gering machen, daß sie

nicht über die Völker herrschen sollen,

29:16 damit sich das Haus Israel nicht mehr auf sie verläßt und sich damit

versündigt, wenn es sich an sie hängt; und sie sollen erfahren, daß

ich Gott der HERR bin.
Ägypten als Lohn für Nebukadnezar

29:17 Und es begab sich im siebenundzwanzigsten Jahr am ersten Tag des

ersten Monats, da geschah des HERRN Wort zu mir:

29:18 Du Menschenkind! Nebukadnezar, der König von Bábel, hat sein Heer in

hartem Dienst vor Tyrus arbeiten lassen, so daß alle Häupter kahl

wurden und alle Schultern wund gerieben waren; und doch ist weder

ihm noch seinem Heer all die Arbeit vor Tyrus belohnt worden.

29:19 Darum spricht Gott der HERR: Siehe, ich will Nebukadnezar, dem König

von Bábel, Ägyptenland geben, daß er all ihr Gut wegnehmen und sie

berauben und plündern soll, damit er seinem Heer den Sold gebe.

29:20 Zum Lohn für die Arbeit, die er vor Tyrus getan hat, will ich ihm

das Land Ägypten geben; denn sie haben für mich gearbeitet, spricht

Gott der HERR.
Kap 30,24

29:21 Zur selben Zeit will ich dem Hause Israel wieder Macht geben und

will deinen Mund unter ihnen auftun, damit sie erfahren, daß ich der

HERR bin.
Der Sturz Ägyptens
30:1 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

30:2 Du Menschenkind, weissage und sprich: So spricht Gott der HERR:

Heulet! Wehe, was für ein Tag!

30:3 Denn der Tag ist nahe, ja, des HERRN Tag ist nahe, ein finsterer

Tag; die Zeit der Heiden kommt.
Joel 1,15; Zef 1,14

30:4 Und das Schwert soll über Ägypten kommen, und Kusch wird

erschrecken, wenn die Erschlagenen in Ägypten fallen und sein

Reichtum weggenommen und seine Grundfesten eingerissen werden.

30:5 Kusch und Put und Lud mit allerlei fremdem Volk und Kub und ihre

Verbündeten sollen mit ihnen durchs Schwert fallen.

Jer 46,9

30:6 So spricht der HERR: Alle, die Ägypten stützen, müssen fallen, und

seine stolze Macht muß herunter. Von Migdol bis nach Syene sollen

sie durchs Schwert fallen, spricht Gott der HERR.
Kap 29,10

30:7 Und sie sollen inmitten verwüsteter Länder zur Wüste werden und ihre

Städte inmitten verwüsteter Städte in Trümmern liegen,

30:8 damit sie erfahren, daß ich der HERR bin, wenn ich Feuer an Ägypten

lege, so daß alle, die ihnen helfen, zunichte werden.

30:9 Zur selben Zeit werden Boten von mir ausziehen in Schiffen, um

Kusch zu schrecken, das jetzt so sicher ist, und es wird ein

Schrecken über sie kommen am Tage Ägyptens; denn siehe, er kommt

gewiß.
Jes 20,3-4

30:10 So spricht Gott der HERR: Ich will dem Reichtum Ägyptens ein Ende

machen durch Nebukadnezar, den König von Bábel.

30:11 Er und sein Volk, die Gewalttätigsten unter den Völkern, werden

herangebracht werden, um das Land zu verderben, und werden ihre

Schwerter ziehen gegen Ägypten, daß das Land überall voll

Erschlagener liegt.
Kap 28,7

30:12 Und ich will die Ströme austrocknen und das Land an böse Leute

verkaufen und will das Land und was darin ist durch Fremde verwüsten

lassen. Ich, der HERR, habe es geredet.
Jes 19,5

30:13 So spricht Gott der HERR: Ich will von Memfis die Götzen ausrotten

und die Abgötter vertilgen, und Ägypten soll keinen Fürsten mehr

haben, und ich will Schrecken über Ägyptenland bringen.

30:14 Ich will Patros zur Wüste machen und an Zoan Feuer legen und das

Gericht über No ergehen lassen
Nah 3,8-9

30:15 und will meinen Grimm ausschütten über Sin, die Festung Ägyptens,

und will den Reichtum von No vernichten.

30:16 Ich will Feuer an Ägypten legen, und Sin soll es angst und bange

werden, und No soll erobert und Memfis täglich geängstigt werden.

30:17 Die junge Mannschaft von On und Pi-Beset soll durchs Schwert fallen

und die Frauen gefangen weggeführt werden.

30:18 In Tachpanhes wird sich der Tag verfinstern, wenn ich dort das

Zepter Ägyptens zerbreche und seine stolze Macht ein Ende nimmt. Die

Stadt wird mit Wolken bedeckt werden, und ihre Töchter werden

gefangen weggeführt werden.
Jer 43,9

30:19 Und ich will das Gericht über Ägypten ergehen lassen, damit sie

erfahren, daß ich der HERR bin.
Der Arm des Pharao und der Arm Nebukadnezars

30:20 Und es begab sich im elften Jahr am siebenten Tag des ersten Monats,

da geschah des HERRN Wort zu mir:

30:21 Du Menschenkind, ich habe den Arm des Pharao, des Königs von

Ägypten, zerbrochen, und siehe, er ist nicht verbunden worden, daß

er wieder heilen könnte, auch nicht mit Binden umwickelt, daß er

wieder stark würde und ein Schwert fassen könnte.

30:22 Darum spricht Gott der HERR: Siehe, ich will an den Pharao, den

König von Ägypten, und will seine Arme zerbrechen, den gesunden und

den zerbrochenen, daß ihm das Schwert aus der Hand fallen muß,

30:23 und will die Ägypter unter die Völker zerstreuen und in die Länder

verjagen.

30:24 Aber die Arme des Königs von Bábel will ich stärken und ihm mein

Schwert in die Hand geben und will die Arme des Pharao zerbrechen,

daß er vor ihm stöhnen soll wie ein tödlich Verwundeter.

Kap 29,20

30:25 Ja, ich will die Arme des Königs von Bábel stärken, aber die Arme

des Pharao sollen sinken, damit sie erfahren, daß ich der HERR bin,

wenn ich mein Schwert dem König von Bábel in die Hand gebe, damit

er's gegen Ägyptenland zücke,

30:26 und ich die Ägypter unter die Völker zerstreue und in die Länder

verjage, damit sie erfahren, daß ich der HERR bin.

Der Pharao - ein gestürzter Zedernbaum

31:1 Und es begab sich im elften Jahr am ersten Tag des dritten Monats,

da geschah des HERRN Wort zu mir:

31:2 Du Menschenkind, sage zum Pharao, dem König von Ägypten, und zu

seinem stolzen Volk: Wem bist du gleich in deiner Herrlichkeit?

31:3 Siehe, einem Zedernbaum auf dem Libanon, mit schönen Ästen und

dichtem Laub und sehr hoch, so daß sein Wipfel in die Wolken ragte.

31:4 Wasser ließ ihn groß werden und die Flut der Tiefe in die Höhe

wachsen. Ihre Ströme gingen rings um seinen Stamm her, und ihre

Rinnsale sandte sie zu allen Bäumen auf dem Felde.

31:5 Darum ist er höher geworden als alle Bäume auf dem Felde und trieb

viele Äste und lange Zweige; denn er hatte Wasser genug, sich

auszubreiten.

31:6 Alle Vögel des Himmels nisteten auf seinen Ästen, und alle Tiere des

Feldes hatten Junge unter seinen Zweigen, und unter seinem Schatten

wohnten alle großen Völker.

31:7 Er war schön geworden in seiner Größe mit seinen langen Ästen; denn

seine Wurzeln hatten viel Wasser.

31:8 So war ihm kein Zedernbaum gleich in Gottes Garten, und die

Zypressen waren seinen Ästen nicht zu vergleichen, und die Platanen

waren nichts gegen seine Zweige. Ja, er war so schön wie kein Baum

im Garten Gottes.

31:9 Ich hatte ihn so schön gemacht mit seinen vielen Ästen, daß ihn alle

Bäume von Eden im Garten Gottes beneideten.

31:10 Darum - so spricht Gott der HERR: Weil er so hoch geworden war, daß

sein Wipfel bis in die Wolken ragte, und weil sein Herz sich erhob,

da er so hoch geworden war,

31:11 darum gab ich ihn dem Mächtigsten unter den Völkern in die Hände,

daß der mit ihm umginge, wie er verdient hat mit seinem gottlosen

Tun, und ihn vertriebe.

31:12 Fremde hieben ihn um, die Gewalttätigsten unter den Völkern, und

ließen ihn liegen. Seine Äste fielen auf die Berge und in alle

Täler, und seine Zweige lagen zerbrochen an allen Bächen im Lande,

so daß alle Völker auf Erden wegziehen mußten und ihn liegen ließen,

weil er keinen Schatten mehr gab.

31:13 Alle Vögel des Himmels saßen auf seinem gefällten Stamm, und alle

Tiere des Feldes legten sich auf seine Äste,

31:14 damit sich fortan kein Baum am Wasser wegen seiner Höhe überhebe und

seinen Wipfel bis in die Wolken recke und kein Baum am Wasser sich

erhebe über die andern. Denn sie müssen alle unter die Erde und dem

Tod übergeben werden zu den Menschen, die in die Grube fahren.

31:15 So spricht Gott der HERR: An dem Tage, an dem er hinunter zu den

Toten fuhr, da ließ ich die Fluten der Tiefe um ihn trauern und

hielt ihre Ströme an, daß die großen Wasser nicht fließen konnten.

Ich ließ den Libanon um ihn trauern, daß alle Bäume auf dem Felde um

seinetwillen verdorrten.

31:16 Ich erschreckte die Völker, als sie ihn fallen hörten, da ich ihn

hinunterstieß zu den Toten, zu denen, die in die Grube gefahren

sind. Damit trösteten sich unter der Erde alle Bäume von Eden, die

edelsten und besten vom Libanon, alle, die am Wasser gestanden

hatten.
(16 und 17) Kap 28,8

31:17 Denn sie mußten auch mit ihm hinunter zu den Toten, zu den mit dem

Schwert Erschlagenen, weil sie unter dem Schatten seines Arms

gewohnt hatten inmitten der Völker.

31:18 Wem bist du gleich, Pharao, mit deiner Pracht und Herrlichkeit unter

den Bäumen von Eden? Und du mußt mit den Bäumen von Eden unter die

Erde hinabfahren und unter den Unbeschnittenen liegen, die mit dem

Schwert erschlagen sind. So soll es dem Pharao gehen und seinem

stolzen Volk, spricht Gott der HERR.
Klagelieder über den Pharao und über Ägypten

32:1 Und es begab sich im elften Jahr am ersten Tag des zwölften Monats,

da geschah des HERRN Wort zu mir:

32:2 Du Menschenkind, stimm ein Klagelied an über den Pharao, den König

von Ägypten, und sprich zu ihm: Du Löwe unter den Völkern, wie bist

du dahin! Und doch warst du wie ein Drache im Meer und schnaubtest

in deinen Strömen und rührtest das Wasser auf mit deinen Füßen und

machtest seine Ströme trübe.
Kap 29,3

32:3 So spricht Gott der HERR: Ich will mein Netz über dich auswerfen

durch eine Menge Völker; die sollen dich in meinem Garn heraufholen;

Kap 12,13

32:4 und ich will dich an Land ziehen und aufs Feld werfen, daß sich

alle Vögel des Himmels auf dich setzen sollen und alle Tiere auf

Erden von dir satt werden.
Kap 29,5

32:5 Und ich will dein Fleisch auf die Berge werfen und mit deinem Aas

die Täler füllen.

32:6 Das Land will ich mit deinem Blut tränken bis zu den Bergen, und die

Bäche sollen davon voll werden.

32:7 Und wenn du dann ganz dahin bist, so will ich den Himmel verhüllen

und seine Sterne verfinstern und die Sonne mit Wolken überziehen,

und der Mond soll nicht scheinen.
(7 und 8) Jes 13,10

32:8 Alle Lichter am Himmel lasse ich über dir dunkel werden und bringe

eine Finsternis über dein Land, spricht Gott der HERR.

32:9 Dazu will ich die Herzen vieler Völker erschrecken, wenn ich deine

Gefangenen unter die Völker bringe, in viele Länder, die du nicht

kennst.

32:10 Viele Völker sollen sich über dich entsetzen, und ihren Königen soll

vor dir grauen, wenn ich mein Schwert vor ihnen blinken lasse; immer

wieder sollen sie zittern, ein jeder um sein Leben, wenn der Tag

deines Falls kommt.

32:11 Denn so spricht Gott der HERR: Das Schwert des Königs von Bábel soll

dich treffen.

32:12 Ich will dein Volk fällen durch das Schwert der Helden, die allesamt

die Gewalttätigsten unter den Völkern sind; sie werden die

Herrlichkeit Ägyptens verheeren und sein stolzes Volk vernichten.

32:13 Und ich will alle seine Tiere umbringen an den großen Wassern, daß

keines Menschen Fuß und keines Tieres Klaue sie mehr trübe machen

soll.

32:14 Alsdann will ich seine Wasser klar machen, daß seine Ströme fließen

wie Öl, spricht Gott der HERR,

32:15 wenn ich das Land Ägypten verwüste und alles, was im Land ist, öde

mache und alle, die darin wohnen, erschlage, und sie sollen

erfahren, daß ich der HERR bin. -

32:16 Das ist ein Klagelied, und man soll es singen; ja, die Töchter der

Völker sollen es singen, über Ägypten und sein stolzes Volk sollen

sie klagen, spricht Gott der HERR.

32:17 Und im elften Jahr am fünfzehnten Tag desselben Monats geschah des

HERRN Wort zu mir:

32:18 Du Menschenkind, wehklage über das stolze Volk in Ägypten und stoß

es hinab mit den Töchtern der starken Völker, tief unter die Erde zu

denen, die in die Grube gefahren sind.
Kap 31,16

32:19 Vor wem hast du nun etwas voraus an Schönheit? Hinunter mit dir!

Lege dich zu den Unbeschnittenen!
Jes 14,11; 14,15

32:20 Sie werden fallen mitten unter denen, die mit dem Schwert erschlagen

sind. Das Schwert ist schon gefaßt und gezückt über ihr stolzes

Volk.

32:21 Von ihm werden sagen unter der Erde die starken Helden mit ihren

Helfern: Sie sind hinuntergefahren und liegen da, die

Unbeschnittenen und mit dem Schwert Erschlagenen.

32:22 Da liegt Assur mit seinem ganzen Volk, ringsherum seine Gräber, sie

alle erschlagen und durchs Schwert gefallen!

32:23 Seine Gräber bekam es ganz hinten in der Grube, und sein Volk liegt

ringsumher begraben, alle erschlagen und durchs Schwert gefallen,

von denen einst Schrecken ausging im Lande der Lebendigen.

32:24 Da liegt Elam mit seinem stolzen Volk, ringsherum seine Gräber, sie

alle erschlagen und durchs Schwert gefallen, hinuntergefahren als

Unbeschnittene unter die Erde, von denen einst Schrecken ausging im

Lande der Lebendigen; sie müssen ihre Schande tragen mit denen, die

in die Grube gefahren sind.
Jer 49,37

32:25 Man hat sie mitten unter die Erschlagenen gelegt mit ihrem stolzen

Volk, ringsherum ihre Gräber, sie alle als Unbeschnittene und mit

dem Schwert Erschlagene, von denen einst Schrecken ausging im Lande

der Lebendigen; sie müssen ihre Schande tragen mit denen, die in die

Grube gefahren sind, und bei den Erschlagenen liegen.

32:26 Da liegen Meschech und Tubal mit ihrem stolzen Volk, ringsherum

ihre Gräber, sie alle als Unbeschnittene und mit dem Schwert

Erschlagene, von denen einst Schrecken ausging im Lande der

Lebendigen.
Kap 27,13; 38,2

32:27 Sie liegen nicht bei den Helden, die in der Vorzeit gefallen und mit

ihrer Kriegswehr zu den Toten gefahren sind, denen man ihre

Schwerter unter ihre Häupter gelegt und ihre Schilde über ihre

Gebeine gedeckt hat, die gefürchtete Helden waren im Lande der

Lebendigen.

32:28 Du aber mußt inmitten der Unbeschnittenen begraben sein und bei

denen liegen, die mit dem Schwert erschlagen sind.

32:29 Da liegt Edom mit seinen Königen und allen seinen Fürsten, die in

ihrer Heldenkraft zu den vom Schwert Erschlagenen getan wurden; da

liegen sie bei den Unbeschnittenen und denen, die in die Grube

gefahren sind.
Kap 25,12-14

32:30 Da sind alle Fürsten des Nordens und alle Sidonier, die mit den

Erschlagenen hinabgefahren sind, und ihre schreckliche Gewalt ist

zuschanden geworden; sie müssen als Unbeschnittene bei denen liegen,

die mit dem Schwert erschlagen sind, und ihre Schande tragen samt

denen, die in die Grube gefahren sind.
Kap 28,21-23

32:31 Diese alle wird der Pharao sehen und sich trösten über sein stolzes

Volk. Mit dem Schwert erschlagen ist der Pharao und sein ganzes

Heer, spricht Gott der HERR.

32:32 Denn ich setzte ihn zum Schrecken im Lande der Lebendigen, aber nun

liegt er bei den Unbeschnittenen und mit dem Schwert Erschlagenen,

der Pharao und sein stolzes Volk, spricht Gott der HERR.

Das Wächteramt des Propheten
(vgl. Kap 3,16-21)
33:1 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

33:2 Du Menschenkind, rede zu den Söhnen deines Volks und sprich zu

ihnen: Wenn ich das Schwert über ein Land bringe und das Volk des

Landes nimmt einen Mann aus seiner Mitte und macht ihn zu seinem

Wächter

33:3 und er sieht das Schwert kommen über das Land und bläst die Posaune

und warnt das Volk -

33:4 wer nun den Hall der Posaune hört und will sich nicht warnen lassen,

und das Schwert kommt und nimmt ihn weg, dessen Blut wird auf seinen

Kopf kommen.

33:5 Denn er hat den Hall der Posaune gehört und sich dennoch nicht

warnen lassen; darum wird sein Blut auf ihn kommen. Wer sich aber

warnen läßt, der wird sein Leben davonbringen.

33:6 Wenn aber der Wächter das Schwert kommen sieht und nicht die Posaune

bläst und sein Volk nicht warnt und das Schwert kommt und nimmt

einen von ihnen weg, so wird der wohl um seiner Sünde willen

weggenommen; aber sein Blut will ich von der Hand des Wächters

fordern.

33:7 Und nun, du Menschenkind, ich habe dich zum Wächter gesetzt über

das Haus Israel. Wenn du etwas aus meinem Munde hörst, sollst du sie

in meinem Namen warnen.
Hebr 13,17

33:8 Wenn ich nun zu dem Gottlosen sage: Du Gottloser mußt des Todes

sterben! und du sagst ihm das nicht, um den Gottlosen vor seinem

Wege zu warnen, so wird er, der Gottlose, um seiner Sünde willen

sterben, aber sein Blut will ich von deiner Hand fordern.

33:9 Warnst du aber den Gottlosen vor seinem Wege, daß er von ihm

umkehre, und er will von seinem Wege nicht umkehren, so wird er um

seiner Sünde willen sterben, aber du hast dein Leben errettet.

Gott richtet jeden nach seinem Handeln
(vgl. Kap 18,21-32)

33:10 Und nun, du Menschenkind, sage dem Hause Israel: Ihr sprecht: Unsere

Sünden und Missetaten liegen auf uns, daß wir darunter vergehen; wie

können wir denn leben?

33:11 So sprich zu ihnen: So wahr ich lebe, spricht Gott der HERR: ich

habe kein Gefallen am Tode des Gottlosen, sondern daß der Gottlose

umkehre von seinem Wege und lebe. So kehrt nun um von euren bösen

Wegen. Warum wollt ihr sterben, ihr vom Hause Israel?

5. Mose 32,40; Jes 55,7; Joel 2,12-13

33:12 Und du, Menschenkind, sprich zu deinem Volk: Wenn ein Gerechter

Böses tut, so wird's ihm nicht helfen, daß er gerecht gewesen ist;

und wenn ein Gottloser von seiner Gottlosigkeit umkehrt, so soll's

ihm nicht schaden, daß er gottlos gewesen ist. Auch der Gerechte

kann nicht am Leben bleiben, wenn er sündigt.
Kap 3,20

33:13 Denn wenn ich zu dem Gerechten spreche: Du sollst leben! und er

verläßt sich auf seine Gerechtigkeit und tut Böses, so soll aller

seiner Gerechtigkeit nicht mehr gedacht werden, sondern er soll

sterben um des Bösen willen, das er getan hat.

33:14 Und wenn ich zum Gottlosen spreche: Du sollst sterben! und er

bekehrt sich von seiner Sünde und tut, was recht und gut ist,

33:15 - so daß der Gottlose das Pfand zurückgibt und erstattet, was er

geraubt hat, und nach den Satzungen des Lebens wandelt und nichts

Böses tut -, so soll er am Leben bleiben und nicht sterben,

5. Mose 24,10-13; Kap 18,7; Lk 19,8

33:16 und all seiner Sünden, die er getan hat, soll nicht mehr gedacht

werden, denn er hat nun getan, was recht und gut ist; darum soll er

am Leben bleiben.

33:17 Aber dein Volk spricht: »Der Herr handelt nicht recht«, während doch

sie nicht recht handeln.

33:18 Wenn der Gerechte sich abkehrt von seiner Gerechtigkeit und Unrecht

tut, so muß er deshalb sterben.

33:19 Und wenn sich der Gottlose von seiner Gottlosigkeit bekehrt und tut,

was recht und gut ist, so soll er deshalb am Leben bleiben.

33:20 Und doch sprecht ihr: »Der Herr handelt nicht recht«, während ich

doch einen jeden von euch, ihr vom Hause Israel, nach seinem Handeln

richte.

Der Prophet erhält die Botschaft vom Fall Jerusalems

33:21 Und es begab sich im elften Jahr unserer Gefangenschaft am fünften

Tag des zehnten Monats, da kam zu mir ein Entronnener von Jerusalem

und sprach: Die Stadt ist genommen.
Kap 1,2; Kap 24,26; 2. Kön 25,2-4

33:22 Und die Hand des HERRN war über mich gekommen am Abend, bevor der

Entronnene kam, und er tat mir meinen Mund auf, als jener am Morgen

zu mir kam. Und mein Mund wurde aufgetan, so daß ich nicht mehr

stumm sein mußte.
Gegen den Anspruch der im Lande Zurückgebliebenen
33:23 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

33:24 Du Menschenkind, die Bewohner jener Trümmer im Lande Israels

sprechen: Abraham war ein einzelner Mann und nahm dies Land in

Besitz; wir aber sind viele, so gehört uns das Land erst recht.

Jes 51,2

33:25 Darum sprich zu ihnen: So spricht Gott der HERR: Ihr habt das

Fleisch über dem Blut gegessen und eure Augen zu den Götzen

aufgehoben und Blut vergossen - und dann wollt ihr das Land

besitzen?
1. Sam 14,32-34

33:26 Ihr verlaßt euch auf euer Schwert und übt Greuel, und einer schändet

die Frau des andern - und dann wollt ihr das Land besitzen?

Kap 11,14-21

33:27 So sprich zu ihnen: So spricht Gott der HERR: So wahr ich lebe,

sollen alle, die in den Trümmern wohnen, durchs Schwert fallen, und

die auf freiem Felde sind, will ich den Tieren zum Fraß geben, und

die in den Festungen und Höhlen sind, sollen an der Pest sterben.

33:28 Denn ich will das Land ganz verwüsten und seiner Hoffart und Macht

ein Ende machen, daß das Gebirge Israel so zur Wüste wird, daß

niemand mehr hindurchzieht.

33:29 Und sie sollen erfahren, daß ich der HERR bin, wenn ich das Land

ganz verwüste um aller ihrer Greuel willen, die sie verübt haben.

Gegen die leichtfertigen Hörer des prophetischen Wortes

33:30 Und du, Menschenkind, dein Volk redet über dich an den Mauern und in

den Haustüren, und einer spricht zum andern: Kommt doch und laßt uns

hören, was das für ein Wort ist, das vom HERRN ausgeht.

33:31 Und sie werden zu dir kommen, wie das Volk so zusammenkommt, und vor

dir sitzen als mein Volk und werden deine Worte hören, aber nicht

danach tun, sondern ihr Mund ist voll von Liebesweisen, und danach

tun sie, und hinter ihrem Gewinn läuft ihr Herz her.

Jes 53,1

33:32 Und siehe, du bist für sie wie einer, der Liebeslieder singt, der

eine schöne Stimme hat und gut spielen kann. Sie hören wohl deine

Worte, aber sie tun nicht danach.

33:33 Wenn es aber kommt - und siehe, es kommt! -, so werden sie erfahren,

daß ein Prophet unter ihnen gewesen ist.
Kap 2,5
Die schlechten Hirten und der rechte Hirt
(vgl. Kap 37,24-28)
34:1 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

34:2 Du Menschenkind, weissage gegen die Hirten Israels, weissage und

sprich zu ihnen: So spricht Gott der HERR: Wehe den Hirten Israels,

die sich selbst weiden! Sollen die Hirten nicht die Herde weiden?

Jer 23,1-4

34:3 Aber ihr eßt das Fett und kleidet euch mit der Wolle und schlachtet

das Gemästete, aber die Schafe wollt ihr nicht weiden.

34:4 Das Schwache stärkt ihr nicht, und das Kranke heilt ihr nicht, das

Verwundete verbindet ihr nicht, das Verirrte holt ihr nicht zurück,

und das Verlorene sucht ihr nicht; das Starke aber tretet ihr nieder

mit Gewalt.
Sach 11,15-16; Joh 10,11

34:5 Und meine Schafe sind zerstreut, weil sie keinen Hirten haben, und

sind allen wilden Tieren zum Fraß geworden und zerstreut.

Mt 9,36

34:6 Sie irren umher auf allen Bergen und auf allen hohen Hügeln und sind

über das ganze Land zerstreut, und niemand ist da, der nach ihnen

fragt oder auf sie achtet.
34:7 Darum hört, ihr Hirten, des HERRN Wort!

34:8 So wahr ich lebe, spricht Gott der HERR: weil meine Schafe zum Raub

geworden sind und meine Herde zum Fraß für alle wilden Tiere, weil

sie keinen Hirten hatten und meine Hirten nach meiner Herde nicht

fragten, sondern die Hirten sich selbst weideten, aber meine Schafe

nicht weideten,
34:9 darum, ihr Hirten, hört des HERRN Wort!

34:10 So spricht Gott der HERR: Siehe, ich will an die Hirten und will

meine Herde von ihren Händen fordern; ich will ein Ende damit

machen, daß sie Hirten sind, und sie sollen sich nicht mehr selbst

weiden. Ich will meine Schafe erretten aus ihrem Rachen, daß sie sie

nicht mehr fressen sollen.
Jer 23,2

34:11 Denn so spricht Gott der HERR: Siehe, ich will mich meiner Herde

selbst annehmen und sie suchen.
Jes 40,11

34:12 Wie ein Hirte seine Schafe sucht, wenn sie von seiner Herde verirrt

sind, so will ich meine Schafe suchen und will sie erretten von

allen Orten, wohin sie zerstreut waren zur Zeit, als es trüb und

finster war.
Lk 15,4

34:13 Ich will sie aus allen Völkern herausführen und aus allen Ländern

sammeln und will sie in ihr Land bringen und will sie weiden auf den

Bergen Israels, in den Tälern und an allen Plätzen des Landes.

34:14 Ich will sie auf die beste Weide führen, und auf den hohen Bergen in

Israel sollen ihre Auen sein; da werden sie auf guten Auen lagern

und fette Weide haben auf den Bergen Israels.
Ps 23,2

34:15 Ich selbst will meine Schafe weiden, und ich will sie lagern lassen,

spricht Gott der HERR.

34:16 Ich will das Verlorene wieder suchen und das Verirrte zurückbringen

und das Verwundete verbinden und das Schwache stärken und, was fett

und stark ist, behüten; ich will sie weiden, wie es recht ist.

Jer 31,8-9

So auch Luther selbst; nach anderer Überlieferung: »aber was fett

und stark ist, will ich vertilgen und will es weiden mit Gericht«.

34:17 Aber zu euch, meine Herde, spricht Gott der HERR: Siehe, ich will

richten zwischen Schaf und Schaf und Widdern und Böcken.

Mt 25,32

34:18 Ist's euch nicht genug, die beste Weide zu haben, daß ihr die übrige

Weide mit Füßen tretet, und klares Wasser zu trinken, daß ihr auch

noch hineintretet und es trübe macht,

34:19 so daß meine Schafe fressen müssen, was ihr mit euren Füßen

zertreten habt, und trinken, was ihr mit euren Füßen trübe gemacht

habt?

34:20 Darum spricht Gott der HERR: Siehe, ich will selbst richten zwischen

den fetten und den mageren Schafen;

34:21 weil ihr mit Seite und Schulter drängtet und die Schwachen von euch

stießet mit euren Hörnern, bis ihr sie alle hinausgetrieben hattet,

34:22 will ich meiner Herde helfen, daß sie nicht mehr zum Raub werden

soll, und will richten zwischen Schaf und Schaf.

34:23 Und ich will ihnen einen einzigen Hirten erwecken, der sie weiden

soll, nämlich meinen Knecht David. Der wird sie weiden und soll ihr

Hirte sein,
Kap 37,24; Jer 30,9; Hos 3,5; Joh 10,14-16

34:24 und ich, der HERR, will ihr Gott sein, aber mein Knecht David soll

der Fürst unter ihnen sein; das sage ich, der HERR.

34:25 Und ich will einen Bund des Friedens mit ihnen schließen und alle

bösen Tiere aus dem Lande ausrotten, daß sie sicher in der Steppe

wohnen und in den Wäldern schlafen können.
Kap 37,26; 3. Mose 26,6; Hos 2,20

34:26 Ich will sie und alles, was um meinen Hügel her ist, segnen und auf

sie regnen lassen zu rechter Zeit. Das sollen gnädige Regen sein,

(26 und 27) 3. Mose 26,4

34:27 daß die Bäume auf dem Felde ihre Früchte bringen und das Land seinen

Ertrag gibt, und sie sollen sicher auf ihrem Lande wohnen und sollen

erfahren, daß ich der HERR bin, wenn ich ihr Joch zerbrochen und sie

errettet habe aus der Hand derer, denen sie dienen mußten.

34:28 Und sie sollen nicht mehr den Völkern zum Raub werden, und kein

wildes Tier im Lande soll sie mehr fressen, sondern sie sollen

sicher wohnen, und niemand soll sie schrecken.
Jer 30,10

34:29 Und ich will ihnen eine Pflanzung aufgehen lassen zum Ruhm, daß sie

nicht mehr Hunger leiden sollen im Lande und die Schmähungen der

Heiden nicht mehr ertragen müssen.
Kap 36,30

34:30 Und sie sollen erfahren, daß ich, der HERR, ihr Gott, bei ihnen bin

und daß die vom Hause Israel mein Volk sind, spricht Gott der HERR.

Kap 11,20

34:31 Ja, ihr sollt meine Herde sein, die Herde meiner Weide, und ich

will euer Gott sein, spricht Gott der HERR.
Ps 100,3
Das Gericht über Edom
35:1 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

35:2 Du Menschenkind, richte dein Angesicht gegen das Gebirge Seïr und

weissage gegen Edom
Kap 25,12-14

35:3 und sprich zu ihm: So spricht Gott der HERR: Siehe, ich will an

dich, du Gebirge Seïr, und meine Hand gegen dich ausstrecken und

will dich ganz und gar zur Wüste machen.

35:4 Ich will deine Städte öde machen, daß du zur Wüste werden sollst,

und du sollst erfahren, daß ich der HERR bin.

35:5 Weil ihr ewige Feindschaft hattet gegen die Israeliten und sie dem

Schwert preisgegeben habt, als es ihnen übel ging und ihre Schuld

zum Ende führte, -
(5 und 6) Ps 137,7

35:6 darum, so wahr ich lebe, spricht Gott der HERR, will ich auch dich

bluten lassen, und du sollst dem Blutbad nicht entrinnen. Weil du

dich mit Blut verschuldet hast, soll auch dein Blut fließen.

35:7 Und ich will das Gebirge Seïr wüst und öde machen und alle

ausrotten, die dort hin und her ziehen.

35:8 Und ich will seine Berge mit Erschlagenen füllen, seine Hügel, seine

Täler und alle seine Bachläufe - überall sollen vom Schwert

Erschlagene liegen.

35:9 Ja, zu einer ewigen Wüste will ich dich machen, daß niemand mehr in

deinen Städten wohnt, und ihr sollt erfahren, daß ich der HERR bin.

35:10 Weil du sprachst: »Diese beiden Völker mit ihren beiden Ländern

müssen mein werden, und wir wollen sie in Besitz nehmen« - obgleich

der HERR dort wohnt -,

35:11 darum, so wahr ich lebe, spricht Gott der HERR, will ich an dir

handeln mit demselben Zorn und derselben Leidenschaft, mit denen du

an ihnen gehandelt hast in deinem Haß, und will mich an ihnen

kundtun, wenn ich dich richte.

35:12 Und du sollst erfahren, daß ich, der HERR, all deine Lästerreden

gegen die Berge Israels gehört habe, als du sagtest: Sie sind

verwüstet und uns zum Fraß gegeben.

35:13 So habt ihr euch gegen mich gerühmt und frech gegen mich geredet;

das habe ich gehört.

35:14 So spricht Gott der HERR: Ich will dich zur Wüste machen, daß sich

alles Land freuen soll.

35:15 Und wie du dich gefreut hast über das Erbe des Hauses Israel, weil

es verwüstet war, ebenso will ich mit dir tun: das Gebirge Seïr soll

zur Wüste werden mit ganz Edom, und sie sollen erfahren, daß ich der

HERR bin.
Die Verheißung für die Berge Israels

36:1 Und du, Menschenkind, weissage den Bergen Israels und sprich: Hört

des HERRN Wort, ihr Berge Israels!
Kap 6,2

36:2 So spricht Gott der HERR: Weil der Feind über euch frohlockt: »Ha,

die ewigen Höhen sind nun unser Besitz geworden!«,

Kap 25,3

36:3 darum weissage und sprich: So spricht Gott der HERR: Weil man euch

allenthalben verwüstet und vertilgt und ihr zum Besitz der

übriggebliebenen Heiden geworden und übel ins Gerede der Leute

gekommen seid,

36:4 darum hört, ihr Berge Israels, das Wort Gottes des HERRN! So spricht

Gott der HERR zu den Bergen und Hügeln, zu den Bächen und Tälern, zu

den öden Trümmern und verlassenen Städten, die den übriggebliebenen

Heiden ringsumher zum Raub und Spott geworden sind, -

36:5 darum, so spricht Gott der HERR: Wahrlich, ich habe in meinem

feurigen Eifer geredet gegen die Heiden, die übriggeblieben sind,

und gegen ganz Edom, die mein Land in Besitz genommen haben mit

Freude von ganzem Herzen und mit Hohnlachen, um es zu verheeren und

zu plündern.
Kap 35,15

36:6 Darum weissage über das Land Israels und sprich zu den Bergen und

Hügeln, zu den Bächen und Tälern: So spricht Gott der HERR: Siehe,

ich rede in meinem Eifer und Grimm, weil ihr solche Schmach von den

Heiden tragen mußtet.

36:7 Darum spricht Gott der HERR: Ich hebe meine Hand auf zum Schwur:

Wahrlich, eure Nachbarn, die Heiden ringsumher, sollen ihre Schande

tragen.

36:8 Aber ihr Berge Israels sollt wieder grünen und eure Frucht bringen

meinem Volk Israel, denn bald sollen sie heimkehren.

36:9 Denn siehe, ich will mich wieder zu euch kehren und euch mein

Angesicht zuwenden, daß ihr angebaut und besät werdet.

36:10 Und ich will viele Menschen auf euch wohnen lassen, das ganze Haus

Israel insgesamt, und die Städte sollen wieder bewohnt und die

Trümmer aufgebaut werden.

36:11 Ja, ich lasse Menschen und Vieh auf euch zahlreich werden; sie

sollen sich mehren und fruchtbar sein. Und ich will euch wieder

bewohnt sein lassen wie früher und will euch mehr Gutes tun als je

zuvor, und ihr sollt erfahren, daß ich der HERR bin.

3. Mose 26,9

36:12 Ich will wieder Menschen über euch ziehen lassen, nämlich mein Volk

Israel; die werden dich besitzen, und du sollst ihr Erbteil sein und

ihnen die Kinder nicht mehr nehmen.

36:13 So spricht Gott der HERR: Weil man das von euch sagt: »Du hast

Menschen gefressen und deinem Volk die Kinder genommen«,

36:14 darum sollst du nun nicht mehr Menschen fressen und deinem Volk

nicht mehr die Kinder nehmen, spricht Gott der HERR.

36:15 Und ich will dich nicht mehr die Schmähungen der Heiden hören

lassen, und du sollst den Spott der Heiden nicht mehr tragen und

sollst deinem Volk nicht mehr die Kinder nehmen, spricht Gott der

HERR.
Die Erneuerung Israels durch Gottes Geist
36:16 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

36:17 Du Menschenkind, als das Haus Israel in seinem Lande wohnte und es

unrein machte mit seinem Wandel und Tun, daß ihr Wandel vor mir war

wie die Unreinheit einer Frau, wenn sie ihre Tage hat,

3. Mose 18,24-25

36:18 da schüttete ich meinen Grimm über sie aus um des Blutes willen, das

sie im Lande vergossen, und weil sie es unrein gemacht hatten durch

ihre Götzen.

36:19 Und ich zerstreute sie unter die Heiden und versprengte sie in die

Länder und richtete sie nach ihrem Wandel und Tun.

36:20 So kamen sie zu den Heiden; aber wohin sie kamen, entheiligten sie

meinen heiligen Namen, weil man von ihnen sagte: »Sie sind des HERRN

Volk und haben doch aus ihrem Lande fortziehen müssen!«

Jes 52,5

36:21 Da tat es mir leid um meinen heiligen Namen, den das Haus Israel

entheiligte unter den Heiden, wohin sie auch kamen.

Kap 20,9

36:22 Darum sollst du zum Hause Israel sagen: So spricht Gott der HERR:

Ich tue es nicht um euretwillen, ihr vom Hause Israel, sondern um

meines heiligen Namens willen, den ihr entheiligt habt unter den

Heiden, wohin ihr auch gekommen seid.
Jes 48,11; Jer 14,7

36:23 Denn ich will meinen großen Namen, der vor den Heiden entheiligt

ist, den ihr unter ihnen entheiligt habt, wieder heilig machen. Und

die Heiden sollen erfahren, daß ich der HERR bin, spricht Gott der

HERR, wenn ich vor ihren Augen an euch zeige, daß ich heilig bin.

Mt 6,9; Kap 37,28

36:24 Denn ich will euch aus den Heiden herausholen und euch aus allen

Ländern sammeln und wieder in euer Land bringen,

36:25 und ich will reines Wasser über euch sprengen, daß ihr rein werdet;

von all eurer Unreinheit und von allen euren Götzen will ich euch

reinigen.
Sach 13,1; Hebr 10,22

36:26 Und ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch

geben und will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und

euch ein fleischernes Herz geben.
(26 und 27) Kap 11,19-20; Jer 31,33

36:27 Ich will meinen Geist in euch geben und will solche Leute aus euch

machen, die in meinen Geboten wandeln und meine Rechte halten und

danach tun.
Kap 39,29; Jes 44,3; Kap 37,24

36:28 Und ihr sollt wohnen im Lande, das ich euren Vätern gegeben habe,

und sollt mein Volk sein, und ich will euer Gott sein.

Kap 11,20

36:29 Ich will euch von all eurer Unreinheit erlösen und will das Korn

rufen und will es mehren und will keine Hungersnot über euch kommen

lassen.

36:30 Ich will die Früchte auf den Bäumen und den Ertrag auf dem Felde

mehren, daß euch die Heiden nicht mehr verspotten, weil ihr hungern

müßt.
Kap 34,29; Joel 2,19

36:31 Dann werdet ihr an euren bösen Wandel denken und an euer Tun, das

nicht gut war, und werdet euch selbst zuwider sein um eurer Sünde

und eures Götzendienstes willen.
Kap 20,43

36:32 Nicht um euretwillen tue ich das, spricht Gott der HERR, das sollt

ihr wissen, sondern ihr werdet euch schämen müssen und schamrot

werden, ihr vom Hause Israel, über euren Wandel.

36:33 So spricht Gott der HERR: Zu der Zeit, wenn ich euch reinigen werde

von allen euren Sünden, will ich die Städte wieder bewohnt sein

lassen, und die Trümmer sollen wieder aufgebaut werden.

36:34 Das verwüstete Land soll wieder gepflügt werden, nachdem es verheert

war vor den Augen aller, die vorüberzogen.

36:35 Und man wird sagen: Dies Land war verheert, und jetzt ist's wie der

Garten Eden, und diese Städte waren zerstört, öde und niedergerissen

und stehen nun fest gebaut und sind bewohnt.

36:36 Und die Heiden, die um euch her übriggeblieben sind, sollen

erfahren, daß ich der HERR bin, der da baut, was niedergerissen

ist, und pflanzt, was verheert war. Ich, der HERR, sage es und tue

es auch.
Kap 17,24; Jer 1,10; 18,7-8

36:37 So spricht Gott der HERR: Auch darin will ich mich vom Hause Israel

bitten lassen, daß ich dies ihnen tue: Ich will die Menschen bei

ihnen mehren wie eine Herde.
Mi 2,12

36:38 Wie eine heilige Herde, wie eine Herde in Jerusalem an ihren Festen,

so sollen die verwüsteten Städte voll Menschenherden werden, und sie

sollen erfahren, daß ich der HERR bin.

Israel, das Totenfeld, wird durch Gottes Odem lebendig

37:1 Des HERRN Hand kam über mich, und er führte mich hinaus im Geist

des HERRN und stellte mich mitten auf ein weites Feld; das lag

voller Totengebeine.
Kap 1,3

37:2 Und er führte mich überall hindurch. Und siehe, es lagen sehr viele

Gebeine über das Feld hin, und siehe, sie waren ganz verdorrt.

37:3 Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, meinst du wohl, daß diese

Gebeine wieder lebendig werden? Und ich sprach: HERR, mein Gott, du

weißt es.

37:4 Und er sprach zu mir: Weissage über diese Gebeine und sprich zu

ihnen: Ihr verdorrten Gebeine, höret des HERRN Wort!

37:5 So spricht Gott der HERR zu diesen Gebeinen: Siehe, ich will Odem

in euch bringen, daß ihr wieder lebendig werdet.
Ps 104,30

37:6 Ich will euch Sehnen geben und lasse Fleisch über euch wachsen und

überziehe euch mit Haut und will euch Odem geben, daß ihr wieder

lebendig werdet; und ihr sollt erfahren, daß ich der HERR bin.

Jes 26,19

37:7 Und ich weissagte, wie mir befohlen war. Und siehe, da rauschte es,

als ich weissagte, und siehe, es regte sich, und die Gebeine rückten

zusammen, Gebein zu Gebein.

37:8 Und ich sah, und siehe, es wuchsen Sehnen und Fleisch darauf, und

sie wurden mit Haut überzogen; es war aber noch kein Odem in ihnen.

37:9 Und er sprach zu mir: Weissage zum Odem; weissage, du Menschenkind,

und sprich zum Odem: So spricht Gott der HERR: Odem, komm herzu von

den vier Winden und blase diese Getöteten an, daß sie wieder

lebendig werden!

37:10 Und ich weissagte, wie er mir befohlen hatte. Da kam der Odem in

sie, und sie wurden wieder lebendig und stellten sich auf ihre Füße,

ein überaus großes Heer.

37:11 Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, diese Gebeine sind das ganze

Haus Israel. Siehe, jetzt sprechen sie: Unsere Gebeine sind

verdorrt, und unsere Hoffnung ist verloren, und es ist aus mit uns.

Vers 1

37:12 Darum weissage und sprich zu ihnen: So spricht Gott der HERR: Siehe,

ich will eure Gräber auftun und hole euch, mein Volk, aus euren

Gräbern herauf und bringe euch ins Land Israels.

37:13 Und ihr sollt erfahren, daß ich der HERR bin, wenn ich eure Gräber

öffne und euch, mein Volk, aus euren Gräbern heraufhole.

37:14 Und ich will meinen Odem in euch geben, daß ihr wieder leben sollt,

und will euch in euer Land setzen, und ihr sollt erfahren, daß ich

der HERR bin. Ich rede es und tue es auch, spricht der HERR.

Die Wiedervereinigung Israels unter dem einen Hirten

37:15 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

37:16 Du Menschenkind, nimm dir ein Holz und schreibe darauf: »Für Juda

und Israel, die sich zu ihm halten.« Und nimm noch ein Holz und

schreibe darauf: »Holz Ephraims, für Josef und das ganze Haus

Israel, das sich zu ihm hält.«

37:17 Und füge eins an das andere, daß es ein Holz werde in deiner Hand.

37:18 Wenn nun dein Volk zu dir sprechen wird: Willst du uns nicht zeigen,

was du damit meinst?,

37:19 so sprich zu ihnen: So spricht Gott der HERR: Siehe, ich will das

Holz Josefs, das in der Hand Ephraims ist, nehmen samt den Stämmen

Israels, die sich zu ihm halten, und will sie zu dem Holz Judas tun

und ein Holz daraus machen, und sie sollen eins sein in meiner Hand.

37:20 Und so sollst du die Hölzer, auf die du geschrieben hast, in deiner

Hand halten vor ihren Augen

37:21 und sollst zu ihnen sagen: So spricht Gott der HERR: Siehe, ich

will die Israeliten herausholen aus den Heiden, wohin sie gezogen

sind, und will sie von überall her sammeln und wieder in ihr Land

bringen
(21 und 22) Jes 11,12-13

37:22 und will ein einziges Volk aus ihnen machen im Land auf den Bergen

Israels, und sie sollen allesamt einen König haben und sollen

nicht mehr zwei Völker sein und nicht mehr geteilt in zwei

Königreiche.
Kap 34,23; Jer 3,18; Hos 2,2

37:23 Und sie sollen sich nicht mehr unrein machen mit ihren Götzen und

Greuelbildern und allen ihren Sünden. Ich will sie retten von allen

ihren Abwegen, auf denen sie gesündigt haben, und will sie reinigen,

und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein.

Kap 11,20

37:24 Und mein Knecht David soll ihr König sein und der einzige Hirte für

sie alle. Und sie sollen wandeln in meinen Rechten und meine Gebote

halten und danach tun.
Kap 34,23; Kap 36,27

37:25 Und sie sollen wieder in dem Lande wohnen, das ich meinem Knecht

Jakob gegeben habe, in dem eure Väter gewohnt haben. Sie und ihre

Kinder und Kindeskinder sollen darin wohnen für immer, und mein

Knecht David soll für immer ihr Fürst sein.
Lk 1,32-33

37:26 Und ich will mit ihnen einen Bund des Friedens schließen, der soll

ein ewiger Bund mit ihnen sein. Und ich will sie erhalten und

mehren, und mein Heiligtum soll unter ihnen sein für immer.

(26-28) 2. Mose 25,8; Kap 34,25; Jes 54,10

37:27 Ich will unter ihnen wohnen und will ihr Gott sein, und sie sollen

mein Volk sein,
Kap 11,20

37:28 damit auch die Heiden erfahren, daß ich der HERR bin, der Israel

heilig macht, wenn mein Heiligtum für immer unter ihnen sein wird.

Kap 36,23
Weissagung gegen Gog aus Magog
38:1 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

38:2 Du Menschenkind, richte dein Angesicht auf Gog, der im Lande Magog

ist und der Fürst von Rosch, Meschech und Tubal, und weissage gegen

ihn
Kap 39,6; Kap 27,13; 32,26; 1. Mose 10,2

38:3 und sprich: So spricht Gott der HERR: Siehe, ich will an dich, Gog,

der du der Fürst bist von Rosch, Meschech und Tubal!

38:4 Siehe, ich will dich herumlenken und dir einen Haken ins Maul legen

und will dich ausziehen lassen mit deinem ganzen Heer, mit Roß und

Mann, die alle voll gerüstet sind; und sie sind ein großer

Heerhaufe, die alle kleine und große Schilde und Schwerter tragen.

38:5 Du führst mit dir Perser, Kuschiter und Libyer, die alle Schild und

Helm tragen,

38:6 dazu Gomer und sein ganzes Heer, die vom Hause Togarma, die im

Norden wohnen, mit ihrem ganzen Heer; ja, du führst viele Völker mit

dir.
Kap 27,14

38:7 Wohlan, rüste dich gut, du und alle deine Heerhaufen, die bei dir

sind, und sei du ihr Heerführer!

38:8 Nach langer Zeit sollst du aufgeboten werden; am Ende der Zeiten

sollst du in ein Land kommen, das dem Schwert entrissen ist, und zu

dem Volk, das aus vielen Völkern gesammelt ist, nämlich auf die

Berge Israels, die lange Zeit verwüstet gewesen sind, und nun ist es

herausgeführt aus den Völkern, und sie alle wohnen sicher.

38:9 Du wirst heraufziehen und daherkommen wie ein Sturmwetter und wirst

sein wie eine Wolke, die das Land bedeckt, du und dein ganzes Heer

und die vielen Völker mit dir.

38:10 So spricht Gott der HERR: Zu jener Zeit werden dir Gedanken kommen,

und du wirst auf Böses sinnen

38:11 und denken: »Ich will das Land überfallen, das offen daliegt, und

über die kommen, die still und sicher leben, die alle ohne Mauern

dasitzen und haben weder Riegel noch Tore«,

38:12 damit du rauben und plündern kannst und deine Hand an die zerstörten

Orte legst, die wieder bewohnt sind, und an das Volk, das aus den

Heiden gesammelt ist und sich Vieh und Güter erworben hat und in

der Mitte der Erde wohnt.
Ri 9,37

38:13 Saba, Dedan und die Kaufleute von Tarsis und alle seine Gewaltigen

werden zu dir sagen: Bist du gekommen, zu rauben, und hast du deine

Heerhaufen versammelt, zu plündern, um Silber und Gold wegzunehmen

und Vieh und Güter zu sammeln und große Beute zu machen?

38:14 Darum so weissage, du Menschenkind, und sprich zu Gog: So spricht

Gott der HERR: Ist's nicht so? Wenn mein Volk Israel sicher wohnen

wird, dann wirst du aufbrechen.

38:15 Und wirst kommen aus deinem Ort, vom äußersten Norden, du und viele

Völker mit dir, alle zu Roß, ein großer Heerhaufe und eine gewaltige

Macht,

38:16 du wirst heraufziehen gegen mein Volk Israel wie eine Wolke, die das

Land bedeckt. Am Ende der Zeit wird das geschehen. Ich will dich

aber dazu über mein Land kommen lassen, daß die Heiden mich

erkennen, wenn ich an dir, Gog, vor ihren Augen zeige, daß ich

heilig bin.

38:17 So spricht Gott der HERR: Du bist doch der, von dem ich vorzeiten

geredet habe durch meine Diener, die Propheten in Israel, die in

jener Zeit weissagten, daß ich dich über sie kommen lassen wollte?

(17 und 18) Zef 3,8

38:18 Und es wird geschehen zu der Zeit, wenn Gog kommen wird über das

Land Israels, spricht Gott der HERR, wird mein Zorn in mir

aufsteigen.

38:19 Und ich sage in meinem Eifer und im Feuer meines Zorns: Wahrlich, zu

der Zeit wird ein großes Erdbeben sein im Lande Israels,

38:20 daß vor meinem Angesicht erbeben sollen die Fische im Meer, die

Vögel unter dem Himmel, die Tiere auf dem Felde und alles, was sich

regt und bewegt auf dem Lande, und alle Menschen, die auf der Erde

sind. Und die Berge sollen niedergerissen werden und die Felswände

und alle Mauern zu Boden fallen.

38:21 Und ich will über ihn das Schwert herbeirufen auf allen meinen

Bergen, spricht Gott der HERR, daß jeder sein Schwert gegen den

andern erhebt.
(21-23) Offb 20,8-9

38:22 Und ich will ihn richten mit Pest und Blutvergießen und will

Platzregen mit Hagel, Feuer und Schwefel über ihn und sein Heer und

über die vielen Völker kommen lassen, die mit ihm sind.

38:23 So will ich mich herrlich und heilig erweisen und mich zu erkennen

geben vor vielen Heiden, daß sie erfahren, daß ich der HERR bin.

39:1 Und du, Menschenkind, weissage gegen Gog und sprich: So spricht

Gott der HERR: Siehe, ich will an dich, Gog, der du der Fürst bist

von Rosch, Meschech und Tubal.
Kap 38,2

39:2 Siehe, ich will dich herumlenken und herbeilocken aus dem äußersten

Norden und auf die Berge Israels bringen

39:3 und will dir den Bogen aus deiner linken Hand schlagen und die

Pfeile aus deiner rechten Hand.

39:4 Auf den Bergen Israels sollst du fallen, du mit deinem ganzen Heer

und mit den Völkern, die bei dir sind. Ich will dich den Raubvögeln,

allem was fliegt, und den Tieren auf dem Felde zum Fraß geben.

39:5 Du sollst auf freiem Felde fallen; denn ich habe es gesagt, spricht

Gott der HERR.

39:6 Und ich will Feuer werfen auf Magog und auf die Bewohner der Inseln,

die so sicher wohnen, und sie sollen erfahren, daß ich der HERR bin.

39:7 Und ich will meinen heiligen Namen kundmachen unter meinem Volk

Israel und will meinen heiligen Namen nicht länger schänden lassen,

sondern die Heiden sollen erfahren, daß ich der HERR bin, der

Heilige in Israel.

39:8 Siehe, es kommt und geschieht, spricht Gott der HERR; das ist der

Tag, von dem ich geredet habe.

39:9 Und die Bürger in den Städten Israels werden herausgehen und Feuer

anzünden und die Waffen verbrennen, kleine und große Schilde, Bogen

und Pfeile, Keulen und Spieße. Und sie werden sieben Jahre lang

Feuer damit machen;
Jes 9,4

39:10 sie brauchen kein Holz auf dem Felde zu holen oder im Walde zu

schlagen, sondern von den Waffen werden sie Feuer machen und werden

die berauben, von denen sie beraubt sind, und plündern, von denen

sie geplündert sind, spricht Gott der HERR.
Jer 30,16

39:11 Und zu der Zeit soll es geschehen, da will ich Gog einen Ort geben

zum Begräbnis in Israel, nämlich das Tal der Wanderer östlich vom

Meer, und das wird den Wanderern den Weg versperren. Dort wird man

Gog mit seinem ganzen Heerhaufen begraben; und es soll heißen »Tal

der Heerhaufen des Gog«.

39:12 Und das Haus Israel wird sie sieben Monate lang begraben, damit das

Land gereinigt werde.

39:13 Ja, alles Volk des Landes wird an ihnen zu begraben haben; und sie

werden Ruhm davon haben an dem Tage, an dem ich meine Herrlichkeit

erweise, spricht Gott der HERR.

39:14 Und sie werden Leute aussondern, die ständig im Lande umhergehen,

die Leichen zu begraben, die noch auf dem Lande liegen, damit es

gereinigt werde. Nach sieben Monaten sollen sie beginnen

nachzuforschen.

39:15 Und wenn sie im Lande umhergehen und Menschengebeine sehen, sollen

sie ein Zeichen aufrichten, bis die Totengräber sie auch im »Tal der

Heerhaufen des Gog« begraben.

39:16 Auch soll eine Stadt »Stadt der Heerhaufen« heißen. So werden sie

das Land reinigen.

39:17 Du Menschenkind, so spricht Gott der HERR: Sage den Vögeln, allem

was fliegt, und allen Tieren auf dem Felde: Sammelt euch und kommt

herbei, findet euch zusammen von überall her zu meinem

Schlachtopfer, das ich euch schlachte, einem großen Schlachtopfer

auf den Bergen Israels, und freßt Fleisch und sauft Blut!

Offb 19,17-18

39:18 Fleisch der Starken sollt ihr fressen, und Blut der Fürsten auf

Erden sollt ihr saufen, der Widder und Lämmer, der Böcke und Stiere,

all des Mastviehs aus Baschan.

39:19 Und ihr sollt Fett fressen, bis ihr satt werdet, und Blut saufen,

bis ihr trunken seid von dem Schlachtopfer, das ich euch schlachte.

39:20 Sättigt euch von Rossen und Reitern, von Starken und all den

Kriegsleuten an meinem Tisch, spricht Gott der HERR.

39:21 Und ich will meine Herrlichkeit unter die Heiden bringen, daß alle

Heiden mein Gericht sehen sollen, das ich gehalten habe, und meine

Hand, die ich an sie gelegt habe.

39:22 Und das Haus Israel soll erfahren, daß ich, der HERR, ihr Gott bin,

von dem Tage an und fernerhin,

39:23 und die Heiden sollen erkennen, daß das Haus Israel um seiner

Missetat willen weggeführt worden ist. Weil sie sich an mir

versündigt hatten, darum habe ich mein Angesicht vor ihnen

verborgen und habe sie übergeben in die Hände ihrer Widersacher, daß

sie allesamt durchs Schwert fallen mußten.
Jes 54,8

39:24 Ich habe ihnen getan, was sie mit ihrer Unreinheit und ihren

Übertretungen verdient haben, und habe mein Angesicht vor ihnen

verborgen.

39:25 Darum - so spricht Gott der HERR: Nun will ich das Geschick Jakobs

wenden und mich des ganzen Hauses Israel erbarmen und um meinen

heiligen Namen eifern.
Kap 16,53-63

39:26 Sie aber sollen ihre Schmach und alle ihre Sünde, mit der sie sich

an mir versündigt haben, vergessen, wenn sie nun sicher in ihrem

Lande wohnen und niemand sie schreckt

39:27 und ich sie aus den Völkern zurückgebracht und aus den Ländern ihrer

Feinde gesammelt und an ihnen vor den Augen vieler Heiden gezeigt

habe, daß ich heilig bin.

39:28 Dann werden sie erkennen, daß ich, der HERR, ihr Gott bin, der ich

sie unter die Heiden weggeführt habe und wieder in ihr Land sammle

und nicht einen von ihnen dort zurücklasse.

39:29 Und ich will mein Angesicht nicht mehr vor ihnen verbergen; denn

ich habe meinen Geist über das Haus Israel ausgegossen, spricht Gott

der HERR.
Kap 36,26-27; Joel 3,1

DIE GESICHTE VON DER KÜNFTIGEN GOTTESSTADT (Kapitel 40,1 - 48,35)

Der Beginn der Gesichte

40:1 Im fünfundzwanzigsten Jahr unserer Gefangenschaft, im Anfang des

Jahres, am zehnten Tag des Monats, im vierzehnten Jahr, nachdem die

Stadt eingenommen war, eben an diesem Tag kam die Hand des HERRN

über mich und führte mich dorthin, -
Kap 1,3

40:2 in göttlichen Gesichten führte er mich ins Land Israel und stellte

mich auf einen sehr hohen Berg; darauf war etwas wie der Bau einer

Stadt gegen Süden.
Sach 14,10

40:3 Und als er mich dorthin gebracht hatte, siehe, da war ein Mann, der

war anzuschauen wie Erz. Er hatte eine leinene Schnur und eine

Meßrute in seiner Hand und stand unter dem Tor.
Kap 47,3; Sach 2,5; Offb 21,15

40:4 Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, sieh her und höre fleißig zu

und merke auf alles, was ich dir zeigen will; denn dazu bist du

hierhergebracht, daß ich dir dies zeige, damit du alles, was du hier

siehst, verkündigest dem Hause Israel.
Die Umfassungsmauer des Tempelbezirks

40:5 Und siehe, es ging eine Mauer außen um das Gotteshaus ringsherum.

Und der Mann hatte die Meßrute in der Hand; die war sechs Ellen

lang - jede Elle war eine Handbreit länger als eine gewöhnliche

Elle. Und er maß das Mauerwerk: es war eine Rute dick und auch

eine Rute hoch.
(40,5 - 42,20) 1. Kön 6,1-38
Der äußere Vorhof und seine Torbauten

40:6 Und er ging zum Tor, das an der Ostseite lag, und ging seine Stufen

hinauf und maß die Schwelle des Tores: eine Rute tief.

40:7 Und jede Nische des Tores war eine Rute lang und eine Rute breit,

und der Raum zwischen den Nischen des Tores war fünf Ellen breit.

Und auch die Schwelle des Tores an der Vorhalle des Tores gegen den

Tempel hin maß eine Rute.
40:8 Und er maß die Vorhalle des Tores:

40:9 acht Ellen; und ihre Pfeiler: zwei Ellen. Und die Vorhalle des Tores

lag gegen den Tempel hin.

40:10 Und die Nischen des Tores, das an der Ostseite lag, waren drei auf

jeder Seite, jede so weit wie die andere, und die Pfeiler auf beiden

Seiten waren gleich breit.

40:11 Und er maß die Weite der Öffnung des Tores: zehn Ellen; und die

Länge des Torweges: dreizehn Ellen.

40:12 Und vorn an den Nischen war eine Schranke, auf beiden Seiten je eine

Elle; aber die Nischen waren je sechs Ellen auf beiden Seiten.

40:13 Dazu maß er das Tor von der Rückwand der Nischen auf der einen Seite

bis zur Rückwand der Nischen auf der andern Seite: fünfundzwanzig

Ellen; eine Öffnung lag der andern gegenüber.

40:14 Und er maß die Öffnung der Vorhalle: zwanzig Ellen; und bis zum

Pfeiler des Tores reichte der Vorhof ringsum.

40:15 Und vom Tor, wo man von außen hineintritt, bis zur Vorhalle am

inneren Tor waren es fünfzig Ellen.

40:16 Und es waren Fenster mit Stäben davor an den Nischen nach innen am

Tor auf beiden Seiten. Ebenso waren auch Fenster an der Vorhalle

nach innen auf beiden Seiten, und an den Pfeilern waren Palmwedel

dargestellt.

40:17 Und er führte mich weiter zum äußeren Vorhof, und siehe, da waren

Kammern und ein Pflaster rings um den Vorhof angelegt. Dreißig

Kammern lagen an dem Pflaster.

40:18 Und das Pflaster lief auch zur Seite der Tore, die ganze Seitenwand

der Tore entlang; das war das untere Pflaster.

40:19 Und er maß die Breite des Vorhofs von dem unteren Tor an bis außen

vor den inneren Vorhof: hundert Ellen. Das war der Osten. Und nun

der Norden!

40:20 Er maß auch das Tor am äußeren Vorhof, das an der Nordseite lag,

nach der Länge und Breite.

40:21 Das hatte auf jeder Seite drei Nischen, und seine Pfeiler und seine

Vorhalle waren ebenso groß wie am ersten Tor: fünfzig Ellen lang und

fünfundzwanzig Ellen breit.

40:22 Und seine Fenster und seine Vorhalle und seine Palmwedel waren

gleich wie am Tor an der Ostseite; und es hatte sieben Stufen, die

man hinaufging, und hatte seine Vorhalle auf der Innenseite.

40:23 Und ein Tor zum inneren Vorhof lag gegenüber diesem Tor, das an der

Nordseite lag, wie bei dem Tor an der Ostseite; und er maß hundert

Ellen von einem Tor zum andern.

40:24 Danach führte er mich nach Süden, und siehe, da war auch ein Tor an

der Südseite, und er maß seine Pfeiler und seine Vorhalle; sie waren

gleich den andern.

40:25 Und es waren Fenster an ihm und an seiner Vorhalle ringsherum gleich

jenen Fenstern, und es war fünfzig Ellen lang und fünfundzwanzig

Ellen breit.

40:26 Und sieben Stufen führten hinauf, und es hatte eine Vorhalle auf der

Innenseite, und Palmwedel waren an ihren Pfeilern dargestellt auf

jeder Seite.

40:27 Und es gab auch ein Tor zum inneren Vorhof an der Südseite; und er

maß hundert Ellen von dem einen Südtor zum andern.

Der innere Vorhof und seine Torbauten

40:28 Und er führte mich weiter durchs Südtor in den inneren Vorhof und

maß dieses Tor: es war gleich groß wie die andern

40:29 mit seinen Nischen, seinen Pfeilern und seiner Vorhalle in gleicher

Größe und mit Fenstern an ihm und an der Vorhalle ringsherum: es war

fünfzig Ellen lang und fünfundzwanzig Ellen breit.

40:30 Und es gab eine Vorhalle ringsherum: fünfundzwanzig Ellen lang und

fünf Ellen breit.

40:31 Und die Vorhalle lag gegen den äußeren Vorhof hin, und Palmwedel

waren an ihren Pfeilern dargestellt; es waren aber acht Stufen

hinaufzugehen.

40:32 Danach führte er mich in den inneren Vorhof auf die Ostseite und maß

das Tor: es war gleich groß wie die andern

40:33 mit seinen Nischen, seinen Pfeilern und seiner Vorhalle in gleicher

Größe und mit Fenstern an ihm und an der Vorhalle ringsherum: es war

fünfzig Ellen lang und fünfundzwanzig Ellen breit.

40:34 Und seine Vorhalle lag gegen den äußeren Vorhof hin, und Palmwedel

waren an ihren Pfeilern dargestellt auf beiden Seiten, und acht

Stufen waren hinaufzugehen.

40:35 Danach führte er mich zum Nordtor und maß es: es war gleich groß wie

die andern

40:36 mit seinen Nischen, seinen Pfeilern und seiner Vorhalle und den

Fenstern an ihm ringsherum: es war fünfzig Ellen lang und

fünfundzwanzig Ellen breit.

40:37 Und seine Vorhalle lag gegen den äußeren Vorhof hin, und Palmwedel

waren an ihren Pfeilern dargestellt auf beiden Seiten, und acht

Stufen waren hinaufzugehen.

Die Tische für die Opfer und die Kammern für die Priester

40:38 Und am Tor - gegen Osten - war eine Kammer, und ihr Eingang war bei

der Vorhalle des Tores; dort wäscht man die Brandopfer.

40:39 Und in der Vorhalle des Tores standen auf beiden Seiten zwei Tische,

auf denen man die Brandopfer, Sündopfer und Schuldopfer schlachtet.

40:40 Und außen, an der Seite, für den, der zum Tor hinaufgeht, nach

Norden hin, standen zwei Tische und an der andern Seite der Vorhalle

des Tores auch zwei Tische.

40:41 So standen auf jeder Seite des Tores vier Tische; das sind zusammen

acht Tische, auf denen man schlachtet.

40:42 Und vier Tische zum Brandopfer waren aus gehauenen Steinen, je

anderthalb Ellen lang und breit und eine Elle hoch; darauf legt man

die Geräte, mit denen man Brandopfer und Schlachtopfer schlachtet.

40:43 Und Gabelhaken, eine Hand breit, waren am Gebäude fest angebracht an

beiden Seiten, und über den Tischen waren Dächer, um das

Opferfleisch gegen Regen und Hitze zu schützen.

40:44 Und außen vor dem inneren Tor waren zwei Kammern im inneren Vorhof:

die eine an der Seite neben dem Nordtor, die schaute nach Süden; die

andere an der Seite neben dem Südtor, die schaute nach Norden.

40:45 Und er sprach zu mir: Die Kammer, die nach Süden schaut, gehört den

Priestern, die im Hause Dienst tun;

40:46 aber die Kammer, die nach Norden schaut, gehört den Priestern, die

am Altar dienen. Dies sind die Söhne Zadok, die als einzige unter

den Söhnen Levi vor den HERRN treten dürfen, um ihm zu dienen.

Kap 43,19; 44,15; 48,11; 1. Kön 1,8; 1,39; 1. Chr 5,34-41

40:47 Und er maß den Vorhof: hundert Ellen lang und hundert Ellen breit im

Geviert; und der Altar stand vor dem Tempel.
Kap 43,13
Der Tempel und seine Nebengebäude

40:48 Und er führte mich hinein zur Vorhalle des Tempels und maß die

Pfeiler der Vorhalle: fünf Ellen auf jeder Seite; und das Tor:

vierzehn Ellen; und die Wände zu beiden Seiten an der Tür: drei

Ellen auf jeder Seite.

40:49 Aber die Vorhalle war zwanzig Ellen breit und zwölf Ellen tief und

hatte zehn Stufen, die man hinaufging, und Säulen standen an den

Pfeilern, auf jeder Seite eine.
1. Kön 7,21

41:1 Und er führte mich hinein in die Tempelhalle und maß die Pfeiler;

die waren auf jeder Seite sechs Ellen breit, so weit das Heiligtum

war.

41:2 Und die Tür war zehn Ellen weit, aber die Wände zu beiden Seiten an

der Tür waren je fünf Ellen breit. Und er maß den Raum der

Tempelhalle: vierzig Ellen tief und zwanzig Ellen breit.

41:3 Dann ging er in den innersten Raum und maß die Pfeiler der Tür: zwei

Ellen; und die Tür: sechs Ellen; und die Breite zu beiden Seiten an

der Tür: je sieben Ellen.

41:4 Und er maß: zwanzig Ellen tief und, wie die Tempelhalle, zwanzig

Ellen breit. Und er sprach zu mir: Dies ist das Allerheiligste.

41:5 Und er maß die Wand des Tempelhauses: sechs Ellen dick. Und die

Tiefe des Anbaus betrug vier Ellen, rings um das Haus herum.

41:6 Und Seitenräume gab es, Stockwerk auf Stockwerk, dreimal dreißig,

und sie schlossen sich an die Wand des Hauses so an, daß die

Seitenräume ringsherum liefen und in sich Halt hatten; aber sie

hatten keinen Halt in der Wand des Hauses.

41:7 Und der Umgang wurde breiter von Stockwerk zu Stockwerk für die

Seitenräume, denn der Umgang des Hauses lief in jedem Stockwerk

rings um das Haus herum; deshalb nahm die Breite am Haus nach oben

hin zu, und man stieg von dem unteren Stockwerk auf zum mittleren

und oberen.

41:8 Und ich sah am Hause ein erhöhtes Pflaster ringsherum, den Unterbau

für die Seitenräume, eine volle Rute, sechs Ellen hoch.

41:9 Und die Dicke der Wand außen am Anbau betrug fünf Ellen, und der

Raum, der frei blieb, zwischen den Seitenräumen am Hause

(9 und 10) Kap 42,1-3

41:10 und den Kammern betrug zwanzig Ellen rings um das Haus herum.

41:11 Und es gingen zwei Türen vom Anbau auf den frei gelassenen Raum hin,

eine nach Norden, die andere nach Süden, und die Breite der frei

gelassenen Fläche auf dem Unterbau betrug fünf Ellen auf jeder

Seite.

41:12 Und das Gebäude am Hofraum nach Westen hin war siebzig Ellen tief,

und die Mauer des Gebäudes war auf allen Seiten fünf Ellen dick, und

es war neunzig Ellen breit.

41:13 Und er maß die Länge des Tempels: hundert Ellen; und der Hofraum mit

jenem Gebäude und seinen Mauern war auch hundert Ellen lang.

41:14 Und die Breite der Vorderseite des Tempels und der Hofraum an seiner

Ostseite ergaben zusammen auch hundert Ellen.

41:15 Und er maß die Länge des Gebäudes, das am Ende des Hofraums liegt,

und seine Mauern auf beiden Seiten: hundert Ellen. Und die

Tempelhalle und das Innerste und die Vorhalle draußen

41:16 waren getäfelt, und alle drei hatten sie Fenster mit Stäben und

einen Absatz am Dach ringsherum; und es war Tafelwerk an allen

Seiten ringsherum. Und das Licht kam durch die Fenster; aber die

Fenster waren verhängt.

41:17 Bis oberhalb der Tür und bis zum Allerheiligsten, draußen und auf

der ganzen Wand ringsherum, im Inneren und draußen waren

Schnitzereien;

41:18 da waren Cherubim und Palmwedel dargestellt, je eine Palme zwischen

zwei Cherubim, und jeder Cherub hatte zwei Angesichter.

41:19 Zur einen Palme wendete er ein Menschengesicht, zur andern Palme ein

Löwengesicht; die Darstellungen liefen rings um das ganze Haus.

41:20 Vom Boden an bis oberhalb der Tür waren Cherubim und Palmwedel an

der Wand geschnitzt.

41:21 Und die Türpfosten im Tempel waren viereckig. Und vor dem

Allerheiligsten stand etwas, das aussah
(21 und 22) 2. Mose 25,23-30; 40,22-23

41:22 wie ein Altar aus Holz; der war drei Ellen hoch und zwei Ellen lang

und breit und hatte Ecken, und sein Fuß und seine Wände waren aus

Holz. Und er sprach zu mir: Das ist der Tisch, der vor dem HERRN

steht.

41:23 Und die Tempelhalle und das Allerheiligste hatten je zwei Türflügel;

41:24 zwei Türflügel hatten die Türen, beide Türflügel konnten sich

drehen, jede Tür hatte zwei Türflügel.

41:25 Und auch an den Türflügeln der Tempelhalle waren Cherubim und

Palmwedel dargestellt wie an den Wänden. Und ein Gitter aus Holz war

außen vor der Vorhalle.

41:26 Und Fenster mit Stäben und Palmwedel waren auf beiden Seiten an den

Wänden der Vorhalle.

42:1 Und er führte mich hinaus zum äußeren Vorhof nach Norden und

brachte mich zu den Kammern, die gegenüber dem Hofraum und gegenüber

jenem Gebäude an der Nordseite lagen,
(1-3) Kap 40,17; 41,9-10; 41,13

42:2 die Länge hundert Ellen, an der Nordseite, und die Breite fünfzig

Ellen.

42:3 Zwischen den zwanzig Ellen des inneren Vorhofs und dem Pflaster im

äußeren Vorhof war Absatz an Absatz, dreimal.

42:4 Und ins Innere führte vor den Kammern ein Gang, zehn Ellen breit und

hundert Ellen lang, und ihre Türen lagen nach Norden.

42:5 Und die oberen Kammern des Baues waren kürzer als seine unteren und

mittleren Kammern; denn die Absätze nahmen Raum von ihnen weg.

42:6 Denn sie waren drei Stockwerke hoch und hatten keine Säulen, wie die

Vorhöfe Säulen hatten. Darum waren die oberen Kammern gegenüber den

unteren und mittleren verkürzt vom Boden an.

42:7 Und außen vor den Kammern nach dem äußeren Vorhof hin lief eine

Mauer an den Kammern entlang, fünfzig Ellen lang.

42:8 Denn die Länge der Kammern nach dem äußeren Vorhof zu betrug fünfzig

Ellen, aber am Tempel entlang waren es hundert Ellen.

42:9 Und unten an diesen Kammern war der Zugang von Osten her, wenn man

vom äußeren Vorhof her zu ihnen hineinging,

42:10 am Anfang der äußeren Mauer. In der Richtung nach Süden lagen auch

Kammern dem Hofraum und jenem Gebäude gegenüber.

42:11 Und ein Gang lief vor ihnen hin ganz wie vor jenen Kammern an der

Nordseite; ihre Länge und ihre Breite, ihre Ausgänge und ihre

Einrichtungen und ihre Türen waren gleich.

42:12 Und wie die Türen der Kammern nach Süden lagen, so war auch eine Tür

am Anfang des Ganges, nämlich des Ganges am Bau entlang, wenn man

von Osten her kommt.

42:13 Und er sprach zu mir: Die Kammern im Norden und die Kammern im Süden

gegenüber dem Hofraum, das sind die heiligen Kammern, in denen die

Priester, die zum HERRN nahen, die hochheiligen Opfer essen. Dort

legen sie die hochheiligen Opfer nieder, die Speisopfer, die

Sündopfer und die Schuldopfer; denn die Stätte ist heilig.

42:14 Und wenn die Priester in das Heiligtum hineingehen, dürfen sie von

dort nicht wieder in den äußeren Vorhof gehen, sondern sollen zuvor

in den Kammern ihre Kleider ablegen, in denen sie Dienst getan

haben, denn die sind heilig; und sie sollen ihre andern Kleider

anlegen und dann hinausgehen unter das Volk.
Kap 44,19
Der Umfang des Tempelbezirks

42:15 Und als er den Tempel im Inneren ganz ausgemessen hatte, führte er

mich hinaus zum Osttor und maß den ganzen Umfang des Tempels.

42:16 Er maß die Ostseite mit der Meßrute: fünfhundert Ruten;

42:17 und die Nordseite maß er auch: fünfhundert Ruten;

42:18 desgleichen die Südseite auch: fünfhundert Ruten.

42:19 Und er wandte sich zur Westseite und maß auch fünfhundert Ruten.

42:20 Nach allen vier Windrichtungen maß er. Und es war eine Mauer

ringsherum, fünfhundert Ruten im Geviert, damit das Heilige von dem

Unheiligen geschieden sei.

Der Einzug der Herrlichkeit des HERRN in den Tempel

43:1 Und er führte mich wieder zum Tor im Osten.

43:2 Und siehe, die Herrlichkeit des Gottes Israels kam von Osten und

brauste, wie ein großes Wasser braust, und es ward sehr licht auf

der Erde von seiner Herrlichkeit.
Kap 1,28

43:3 Und es war ganz so wie das Gesicht, das ich geschaut hatte, als der

Herr kam, um die Stadt zu zerstören, und wie das Gesicht, das ich

gesehen hatte am Fluß Kebar. Da fiel ich nieder auf mein Angesicht.

Kap 8,1 - 11,24; Kap 1,1-28

43:4 Und die Herrlichkeit des HERRN kam hinein ins Tempelhaus durch das

Tor, das nach Osten liegt.
Kap 10,19

43:5 Da hob mich der Geist auf und brachte mich in den inneren Vorhof;

und siehe, die Herrlichkeit des HERRN erfüllte das Haus.

Kap 1,28; 2. Mose 40,34; 1. Kön 8,10-11

43:6 Und ich hörte einen mit mir reden vom Hause heraus, während der Mann

neben mir stand.

43:7 Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, das ist der Ort meines

Thrones und die Stätte meiner Fußsohlen; hier will ich für immer

wohnen unter den Israeliten. Und das Haus Israel soll nicht mehr

meinen heiligen Namen entweihen, weder sie noch ihre Könige, durch

ihren Götzendienst und durch die Leichen ihrer Könige, wenn sie

sterben;
Ps 132,7-8

43:8 denn sie haben ihre Schwelle an meine Schwelle und ihre Pfosten

neben meine Pfosten gesetzt, so daß nur eine Wand zwischen mir und

ihnen war, und haben so meinen heiligen Namen entweiht durch die

Greuel, die sie taten; darum habe ich sie auch in meinem Zorn

vertilgt.
Kap 8,7-18

43:9 Nun aber sollen sie ihren Götzendienst und die Leichen ihrer Könige

weit von mir wegtun, und ich will für immer unter ihnen wohnen.

43:10 Und du, Menschenkind, beschreibe dem Haus Israel den Tempel, sein

Aussehen und seinen Plan, damit sie sich schämen ihrer Missetaten.

Kap 36,32

43:11 Und wenn sie sich all dessen schämen, was sie getan haben, so zeige

ihnen Plan und Gestalt des Tempels und seine Ausgänge und Eingänge

und seinen ganzen Plan und alle seine Ordnungen und alle seine

Gesetze. Schreibe sie vor ihren Augen auf, damit sie auf seinen

ganzen Plan und alle seine Ordnungen achthaben und danach tun.

43:12 Das soll aber das Gesetz des Tempels sein: auf der Höhe des Berges

soll sein ganzes Gebiet ringsum hochheilig sein. Siehe, das ist das

Gesetz des Tempels.
Der Altar und seine Weihe

43:13 Das sind aber die Maße des Altars, gemessen nach Ellen, die eine

Handbreit länger sind als die gewöhnliche Elle: sein Sockel ist eine

Elle hoch und eine Elle breit, und die Leiste an seinem Rand ist

eine Spanne hoch ringsherum. Und das ist die Höhe des Altars:

(13-17) Kap 40,47; 2. Mose 27,1-8

43:14 von dem Sockel auf der Erde bis an den unteren Absatz sind es zwei

Ellen in der Höhe und eine Elle in der Breite, und von dem

niedrigeren Absatz bis zu dem höheren Absatz sind es vier Ellen in

der Höhe und eine Elle in der Breite;

43:15 und der Opferherd ist vier Ellen hoch, und auf dem Opferherd stehen

nach oben vier Hörner.

43:16 Und der Opferherd ist zwölf Ellen lang und zwölf Ellen breit im

Geviert.

43:17 Und der obere Absatz ist vierzehn Ellen lang und vierzehn Ellen

breit im Geviert, und eine Leiste geht ringsherum, eine halbe Elle

hoch; und sein Sockel ist eine Elle hoch, und seine Stufen liegen

nach Osten hin.

43:18 Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, so spricht Gott der HERR:

Dies sollen die Ordnungen für den Altar sein an dem Tage, an dem er

gebaut ist, um Brandopfer auf ihm zu opfern und Blut an ihn zu

sprengen.

43:19 Da sollst du den levitischen Priestern aus dem Geschlecht Zadoks,

die vor mich treten, um mir zu dienen, spricht Gott der HERR, einen

jungen Stier zum Sündopfer geben.
(19-21) Kap 40,46; 3. Mose 4,1-12

43:20 Und von seinem Blut sollst du nehmen und damit die vier Hörner

besprengen und die vier Ecken des Absatzes und die Leiste, die

ringsherum geht; damit sollst du ihn entsündigen und Sühne für ihn

schaffen.

43:21 Und du sollst den Stier des Sündopfers nehmen und ihn verbrennen auf

dem Platz am Tempel, wo man die Opfertiere mustert, außerhalb des

Heiligtums.

43:22 Aber am nächsten Tag sollst du einen Ziegenbock opfern, der ohne

Fehler ist, als Sündopfer und den Altar damit entsündigen, wie er

mit dem Stier entsündigt ist.

43:23 Nachdem du den Altar entsündigt hast, sollst du einen jungen Stier

opfern, der ohne Fehler ist, und einen Widder von der Herde ohne

Fehler

43:24 und sollst sie beide vor dem HERRN opfern, und die Priester sollen

Salz auf sie streuen und sollen sie so dem HERRN opfern als

Brandopfer.

43:25 So sollst du sieben Tage lang täglich einen Bock als Sündopfer

opfern, und sie sollen einen jungen Stier und einen Widder von der

Herde, die beide ohne Fehler sind, opfern.

43:26 So sollen sie sieben Tage lang für den Altar Sühne schaffen und ihn

reinigen und ihre Hände füllen.

43:27 Und nach diesen Tagen sollen die Priester am achten Tag und danach

immer wieder auf dem Altar opfern eure Brandopfer und eure

Dankopfer, so will ich euch gnädig sein, spricht Gott der HERR.

Das verschlossene Osttor

44:1 Und er führte mich wieder zu dem äußeren Tor des Heiligtums im

Osten; es war aber zugeschlossen.
(1 und 2) Kap 43,4

44:2 Und der HERR sprach zu mir: Dies Tor soll zugeschlossen bleiben und

nicht aufgetan werden, und niemand soll dort hineingehen. Denn der

HERR, der Gott Israels, ist dort eingezogen; darum soll es

zugeschlossen bleiben.

44:3 Nur der Fürst darf sich, weil er der Fürst ist, dort niederlassen

und das Opfermahl essen vor dem HERRN. Durch die Vorhalle des Tores

soll er hineingehen und durch sie wieder herausgehen.

Kap 46,2
Weisungen für den Dienst im Tempel

44:4 Danach führte er mich zum Tor im Norden vor das Haus des HERRN. Und

ich sah, und siehe, das Haus war erfüllt von der Herrlichkeit des

HERRN, und ich fiel auf mein Angesicht.

44:5 Und der HERR sprach zu mir: Du Menschenkind, gib acht und sieh mit

deinen Augen und höre mit deinen Ohren alles, was ich dir sagen will

von allen Ordnungen und Gesetzen im Haus des HERRN, und gib acht,

wie man es halten soll mit dem Zutritt zum Heiligtum an allen

Eingängen.

44:6 Und sage dem Haus des Widerspruchs, dem Hause Israel: So spricht

Gott der HERR: Laßt's genug sein, ihr vom Hause Israel, mit allen

euren Greueltaten!

44:7 Denn ihr habt fremde Leute mit unbeschnittenem Herzen und

unbeschnittenem Fleisch in mein Heiligtum hineingelassen und so mein

Haus entheiligt, als ihr mir Brot, Fett und Blut opfertet; so habt

ihr meinen Bund gebrochen mit allen euren Greueltaten;

Jes 52,1; Jer 9,25

44:8 ihr habt nicht selbst den Dienst in meinem Heiligtum getan, sondern

habt sie bestellt, um für euch den Dienst in meinem Heiligtum zu

tun.

44:9 Darum spricht Gott der HERR: Es soll kein Fremder mit

unbeschnittenem Herzen und unbeschnittenem Fleisch in mein Heiligtum

kommen von allen Fremdlingen, die unter den Israeliten leben,

44:10 sondern die Leviten, die von mir abgewichen sind, als Israel von mir

abfiel und irreging, ihren Götzen nach, die sollen ihre Sünde tragen

44:11 und sollen in meinem Heiligtum Dienst tun als Hüter an den Türen des

Hauses und als Diener des Hauses. Sie sollen das Brandopfer und das

Schlachtopfer für das Volk schlachten und sollen vor ihnen stehen

und ihnen dienen.

44:12 Weil sie ihnen gedient haben vor ihren Götzen und dem Hause Israel

einen Anlaß zur Sünde gegeben haben, darum habe ich meine Hand gegen

sie erhoben, spricht Gott der HERR, daß sie ihre Sünde tragen

müssen.

44:13 Und sie sollen nicht zu mir nahen, um mir Priesterdienst zu tun, und

sollen zu dem, was mir heilig ist, und an die hochheiligen Opfer

nicht kommen, sondern sollen ihre Schande tragen für ihre Greuel,

die sie getan haben.

44:14 Darum habe ich sie bestellt, den Dienst an meinem Hause zu tun bei

aller Arbeit und bei allem, was dort zu tun ist.

44:15 Aber die levitischen Priester, die Söhne Zadok, die den Dienst an

meinem Heiligtum getan haben, als die Israeliten von mir abfielen,

die sollen vor mich treten, um mir zu dienen, und vor mir stehen, um

mir Fett und Blut zu opfern, spricht Gott der HERR.

Kap 40,46

44:16 Sie sollen hineingehen in mein Heiligtum und vor meinen Tisch

treten, um mir zu dienen, und sollen meinen Dienst tun.

44:17 Und wenn sie durch die Tore des inneren Vorhofs gehen wollen, sollen

sie leinene Kleider anziehen und nichts Wollenes anhaben, solange

sie in den Toren des inneren Vorhofs und im Hause Dienst tun.

3. Mose 16,4

44:18 Und sie sollen einen leinenen Kopfbund auf ihrem Haupt haben und

leinene Beinkleider um ihre Lenden und sollen sich nicht mit Zeug

gürten, das Schweiß wirkt.

44:19 Und wenn sie in den äußeren Vorhof zum Volk herausgehen, sollen sie

die Kleider, in denen sie Dienst getan haben, ausziehen und in die

Kammern des Heiligtums legen und andere Kleider anziehen, damit sie

das Volk nicht durch ihre Kleider mit dem Heiligen in Berührung

bringen.
Kap 42,14
Ordnungen für die Priester

44:20 Ihr Haupt sollen sie nicht kahlscheren und auch nicht die Haare

frei wachsen lassen, sondern sie sollen die Haare ringsherum

abschneiden.
3. Mose 19,27

44:21 Und die Priester sollen keinen Wein trinken, wenn sie in den

inneren Vorhof gehen sollen.
3. Mose 10,9

44:22 Und sie sollen keine Witwe oder Verstoßene zur Frau nehmen, sondern

eine Jungfrau vom Hause Israel oder die Witwe eines Priesters.

3. Mose 21,13-14

44:23 Und sie sollen mein Volk lehren, daß es zu unterscheiden wisse

zwischen Heiligem und Unheiligem und zwischen Reinem und Unreinem.

Kap 22,26; 3. Mose 10,10

44:24 Und wenn eine Streitsache vor sie kommt, sollen sie Richter sein

und nach meinem Recht das Urteil sprechen und sollen bei allen

meinen Festen meine Gebote und Ordnungen halten und meine Sabbate

heiligen.
5. Mose 17,8-9

44:25 Und sie sollen zu keinem Toten gehen und sich unrein machen, nur

zu Vater und Mutter, Sohn oder Tochter, Bruder oder einer Schwester,

die noch keinen Mann gehabt hat; an ihnen dürfen sie sich unrein

machen.
4. Mose 19,11; 3. Mose 21,1-4

44:26 Und nach seiner Reinigung soll man ihm zuzählen sieben Tage.

44:27 Und wenn er wieder hinein zum Heiligtum geht in den inneren Vorhof,

um im Heiligtum Dienst zu tun, soll er sein Sündopfer opfern,

spricht Gott der HERR.

44:28 Und Erbbesitz sollen sie nicht haben; denn ich bin ihr Erbbesitz.

Auch sollt ihr ihnen kein Eigentum an Land geben in Israel; denn ich

bin ihr Eigentum.
4. Mose 18,20

44:29 Sie sollen ihre Nahrung haben vom Speisopfer, Sündopfer und

Schuldopfer, und alles dem Bann Verfallene in Israel soll ihnen

gehören.
4. Mose 18,14

44:30 Und das Beste von allen ersten Früchten und die Abgaben von allem,

wovon ihr Abgaben leistet, sollen den Priestern gehören. Ihr sollt

den Priestern auch die Erstlinge eures Teiges geben, damit Segen

auf deinem Hause ruhe.
2. Mose 25,2; 4. Mose 15,20; Neh 10,38

44:31 Was aber verendet oder zerrissen ist, es seien Vögel oder andere

Tiere, das sollen die Priester nicht essen.
3. Mose 22,8
Die Landabgabe für den heiligen Bezirk;
die Landanteile der Stadt und des Fürsten

45:1 Wenn ihr nun das Land durchs Los austeilt, sollt ihr eine Abgabe vom

Land absondern, die dem HERRN heilig sein soll,

fünfundzwanzigtausend Ellen lang und zwanzigtausend breit; dieser

Raum soll heilig sein, soweit er reicht.

45:2 Von ihm sollen auf das Heiligtum kommen je fünfhundert Ellen im

Geviert und dazu ein freier Raum ringsherum von fünfzig Ellen.

45:3 Und auf diesem abgemessenen Raum sollst du abmessen eine Länge von

fünfundzwanzigtausend Ellen und eine Breite von zehntausend; und

darin soll das Heiligtum stehen, das Allerheiligste.

45:4 Das soll ein heiliges Gebiet im Lande sein und den Priestern

gehören, die im Heiligtum dienen und vor den HERRN treten, um ihm zu

dienen, damit sie Raum für ihre Häuser haben, und es soll heilig

sein.

45:5 Aber die Leviten, die am Tempel Dienst tun, sollen auch einen Raum

fünfundzwanzigtausend Ellen lang und zehntausend breit als ihr

Eigentum bekommen, damit sie da wohnen.

45:6 Und der Stadt sollt ihr als Eigentum zuweisen einen Raum von

fünftausend Ellen Breite und fünfundzwanzigtausend Ellen Länge,

entlang der Abgabe für das Heiligtum. Das soll dem ganzen Hause

Israel gehören.
Kap 48,15-20

45:7 Dem Fürsten aber sollt ihr auch einen Raum geben zu beiden Seiten

der Abgabe für das Heiligtum und des Eigentums der Stadt, neben der

Abgabe für das Heiligtum und dem Eigentum der Stadt, im Westen

westwärts und im Osten ostwärts, und es soll die Länge einem der

Stammesgebiete entsprechen von der Grenze im Westen bis zur Grenze

im Osten
Kap 48,21-22

45:8 des Landes. Das soll sein Eigentum sein in Israel, damit meine

Fürsten nicht mehr meinem Volk das Seine nehmen, sondern das Land

dem Hause Israel für seine Stämme lassen.
Kap 46,18
Mahnung an die Fürsten

45:9 So spricht Gott der HERR: Ihr habt's lange genug schlimm getrieben,

ihr Fürsten Israels; laßt ab von Frevel und Gewalttat und tut, was

recht und gut ist, und hört auf, Leute in meinem Volk von Haus und

Hof zu vertreiben, spricht Gott der HERR.

1. Kön 12,4; 12,11; 21,1-29; Jer 21,11-12; Mi 3,1-3

45:10 Ihr sollt rechtes Gewicht und rechten Scheffel und rechtes Maß

haben.
3. Mose 19,36; 5. Mose 25,15

45:11 Ein Scheffel und ein Eimer sollen gleich sein, so daß ein Eimer den

zehnten Teil von einem Faß hat und ein Scheffel auch den zehnten

Teil von einem Faß; nach dem Faß soll man sie beide messen.

45:12 Und ein Lot soll zwanzig Gramm haben und ein Pfund fünfzig Lot.

Die Aufgaben des Fürsten im Opferdienst

45:13 Das soll nun die Abgabe sein, die ihr leisten sollt, nämlich den

sechsten Teil eines Scheffels von einem Faß Weizen und den sechsten

Teil eines Scheffels von einem Faß Gerste.

45:14 Und vom Öl sollt ihr geben je den zehnten Teil eines Eimers von

einem Faß, das zehn Eimer oder zehn Scheffel faßt; denn zehn Eimer

sind zehn Scheffel;

45:15 und je ein Lamm von zweihundert Schafen von den Herden Israels zum

Speisopfer und Brandopfer und Dankopfer, um für sie Sühne zu

schaffen, spricht Gott der HERR.

45:16 Alles Volk des Landes soll diese Abgaben zum Fürsten in Israel

bringen.

45:17 Und der Fürst soll die Brandopfer, Speisopfer und Trankopfer

ausrichten an den Festen, Neumonden und Sabbaten und an allen

Feiertagen des Hauses Israel. Er soll die Sündopfer und Speisopfer,

Brandopfer und Dankopfer darbringen, um Sühne zu schaffen für das

Haus Israel.
2. Sam 6,17-18

45:18 So spricht Gott der HERR: Am ersten Tag des ersten Monats sollst du

nehmen einen jungen Stier, der ohne Fehler ist, und das Heiligtum

entsündigen.

45:19 Und der Priester soll von dem Blut des Sündopfers nehmen und die

Pfosten am Tempel damit besprengen und die vier Ecken des Absatzes

am Altar samt den Pfosten am Tor des inneren Vorhofs.

45:20 So sollst du auch tun am ersten Tag des siebenten Monats wegen

derer, die sich verfehlt haben aus Versehen oder Unwissenheit;

damit entsühnt ihr den Tempel.
3. Mose 4,22; 5,17-18

45:21 Am vierzehnten Tag des ersten Monats sollt ihr das Passa halten und

sieben Tage feiern und ungesäuertes Brot essen.
3. Mose 23,5

45:22 An diesem Tag soll der Fürst für sich und für alles Volk des Landes

einen Stier zum Sündopfer opfern.

45:23 Und an den sieben Tagen des Festes soll er dem HERRN täglich ein

Brandopfer darbringen, je sieben Stiere und sieben Widder, die ohne

Fehler sind, und je einen Ziegenbock zum Sündopfer.

4. Mose 28,17-25

45:24 Zum Speisopfer aber soll er je einen Scheffel zu einem Stier und

einen Scheffel zu einem Widder opfern und je eine Kanne Öl zu einem

Scheffel.
Kap 46,5; 4. Mose 15,4-12

45:25 Vom fünfzehnten Tag des siebenten Monats an soll er sieben Tage

nacheinander feiern wie jene sieben Tage und es ebenso halten mit

Sündopfer, Brandopfer, Speisopfer samt dem Öl.
3. Mose 23,34

46:1 So spricht Gott der HERR: Das Tor am inneren Vorhof im Osten soll an

den sechs Werktagen zugeschlossen sein, aber am Sabbattag und am

Neumond soll man's auftun.

46:2 Und der Fürst soll von draußen unter die Vorhalle des Tores treten

und bei den Pfosten am Tor stehenbleiben. Und die Priester sollen

sein Brandopfer und Dankopfer opfern, er aber soll auf der Schwelle

des Tores anbeten und danach wieder hinausgehen; das Tor aber soll

offen bleiben bis zum Abend.
Kap 44,3

46:3 Ebenso soll das Volk des Landes an der Tür dieses Tores anbeten vor

dem HERRN an den Sabbaten und Neumonden.

46:4 Das Brandopfer aber, das der Fürst dem HERRN opfern soll am

Sabbattag, sollen sechs Lämmer sein, die ohne Fehler sind, und ein

Widder ohne Fehler
4. Mose 28,9-10

46:5 und als Speisopfer einen Scheffel zu jedem Widder, als Speisopfer

zu den Lämmern aber, soviel seine Hand gibt, und je eine Kanne Öl zu

einem Scheffel.
Kap 45,24

46:6 Am Neumond aber soll er einen jungen Stier opfern, der ohne Fehler

ist, und sechs Lämmer und einen Widder, auch ohne Fehler,

46:7 und als Speisopfer je einen Scheffel zum Stier und je einen Scheffel

zum Widder, aber zu den Lämmern soviel, wie er geben mag, und je

eine Kanne Öl zu einem Scheffel.

46:8 Und wenn der Fürst hineingeht, soll er durch die Vorhalle des Tores

hineingehen und auf demselben Weg wieder hinausgehen.

46:9 Aber wenn das Volk des Landes vor den HERRN kommt an den Feiertagen,

dann sollen die, die zum Tor im Norden hineingehen, um anzubeten,

durch das Tor im Süden wieder hinausgehen, und die, die zum Tor im

Süden hineingehen, sollen durch das Tor im Norden wieder hinausgehen

und sollen nicht wieder durch das Tor hinausgehen, durch das sie

hineingegangen sind, sondern sollen durch das Tor gegenüber

hinausgehen.

46:10 Der Fürst aber soll mit ihnen sein, wenn sie hinein- und wenn sie

hinausgehen.

46:11 Und an den Festen und Feiertagen soll man als Speisopfer zu je einem

Stier einen Scheffel und zu je einem Widder einen Scheffel opfern

und zu den Lämmern, soviel seine Hand gibt, und je eine Kanne Öl zu

einem Scheffel.

46:12 Wenn aber der Fürst ein Brandopfer oder Dankopfer als freiwillige

Gabe dem HERRN darbringen will, so soll man ihm das Tor im Osten

auftun, damit er sein Brandopfer und Dankopfer opfern kann, wie er

es sonst am Sabbat zu opfern pflegt. Und wenn er wieder hinausgeht,

soll man das Tor hinter ihm zuschließen.

46:13 Und er soll dem HERRN täglich ein Brandopfer darbringen, nämlich

ein einjähriges Schaf ohne Fehler; das soll er alle Morgen opfern.

2. Mose 29,38-42; 4. Mose 28,3

46:14 Und er soll alle Morgen den sechsten Teil eines Scheffels als

Speisopfer dazu darbringen und den dritten Teil einer Kanne Öl, um

das Feinmehl zu besprengen, als ein Speisopfer für den HERRN. Das

soll eine ewige Ordnung sein über das tägliche Opfer.

46:15 Und so sollen sie das Schaf mit dem Speisopfer und dem Öl alle

Morgen opfern als tägliches Brandopfer.
Bestimmungen über das Erbland des Fürsten

46:16 So spricht Gott der HERR: Wenn der Fürst einem seiner Söhne ein

Geschenk gibt von seinem Erbe, soll es seinen Söhnen verbleiben, und

sie sollen es als ihr Erbe besitzen.

46:17 Wenn er aber einem seiner Großen von seinem Erbteil etwas schenkt,

so sollen sie es besitzen bis zum Jahr der Freilassung, und dann

soll es an den Fürsten wieder zurückfallen; nur der Anteil seiner

Söhne soll diesen verbleiben.
3. Mose 25,10; Jer 34,8

46:18 Es soll auch der Fürst dem Volk nichts nehmen von seinem Erbteil,

um sie dadurch aus ihrem Eigentum zu verdrängen, sondern er soll

sein Eigentum auf seine Söhne vererben, damit nicht jemand von

meinem Volk aus seinem Eigentum vertrieben wird.
Kap 45,8-9
Die Opferküchen

46:19 Und er führte mich durch den Eingang an der Seite des Tores zu den

heiligen Kammern im Norden, die den Priestern gehörten, und siehe,

dort war ein Raum in der Ecke im Westen.

46:20 Und er sprach zu mir: Dies ist der Ort, wo die Priester das

Schuldopfer und das Sündopfer kochen und das Speisopfer backen

sollen, damit sie es nicht in den äußeren Vorhof hinaustragen müssen

und so das Volk mit dem Heiligen in Berührung bringen.

46:21 Danach führte er mich in den äußeren Vorhof hinaus und ließ mich in

die vier Ecken des Vorhofs gehen. Und siehe, da war in jeder Ecke

des Vorhofs wieder ein Vorhof.

46:22 In den vier Ecken des Vorhofs waren kleine Vorhöfe, vierzig Ellen

lang und dreißig Ellen breit, alle vier von gleichem Maß.

46:23 Und es ging eine Mauer um jeden der vier Vorhöfe herum; da waren

Herde ringsherum unten an den Mauern.

46:24 Und er sprach zu mir: Dies sind die Küchen, in denen die

Tempeldiener das Schlachtopfer des Volks kochen sollen.

Der wunderbare Strom aus dem Tempel

47:1 Und er führte mich wieder zu der Tür des Tempels. Und siehe, da

floß ein Wasser heraus unter der Schwelle des Tempels nach Osten;

denn die vordere Seite des Tempels lag gegen Osten. Und das Wasser

lief unten an der südlichen Seitenwand des Tempels hinab, südlich am

Altar vorbei.
(1-12) 1. Mose 2,10-14; Joel 4,18; Offb 22,1

47:2 Und er führte mich hinaus durch das Tor im Norden und brachte mich

außen herum zum äußeren Tor im Osten; und siehe, das Wasser sprang

heraus aus seiner südlichen Seitenwand.

47:3 Und der Mann ging heraus nach Osten und hatte eine Meßschnur in der

Hand, und er maß tausend Ellen und ließ mich durch das Wasser gehen;

da ging es mir bis an die Knöchel.
Kap 40,3

47:4 Und er maß abermals tausend Ellen und ließ mich durch das Wasser

gehen: da ging es mir bis an die Knie; und er maß noch tausend Ellen

und ließ mich durch das Wasser gehen: da ging es mir bis an die

Lenden.

47:5 Da maß er noch tausend Ellen: da war es ein Strom, so tief, daß ich

nicht mehr hindurchgehen konnte; denn das Wasser war so hoch, daß

man schwimmen mußte und nicht hindurchgehen konnte.

47:6 Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, hast du das gesehen? Und er

führte mich zurück am Ufer des Flusses entlang.

47:7 Und als ich zurückkam, siehe, da standen sehr viele Bäume am Ufer

auf beiden Seiten.

47:8 Und er sprach zu mir: Dies Wasser fließt hinaus in das östliche

Gebiet und weiter hinab zum Jordantal und mündet ins Tote Meer. Und

wenn es ins Meer fließt, soll dessen Wasser gesund werden,

47:9 und alles, was darin lebt und webt, wohin der Strom kommt, das soll

leben. Und es soll sehr viele Fische dort geben, wenn dieses Wasser

dorthin kommt; und alles soll gesund werden und leben, wohin dieser

Strom kommt.
2. Mose 15,23

47:10 Und es werden an ihm die Fischer stehen. Von En-Gedi bis nach

En-Eglajim wird man die Fischgarne aufspannen; denn es wird dort

sehr viele Fische von aller Art geben wie im großen Meer.

47:11 Aber die Teiche und Lachen daneben werden nicht gesund werden,

sondern man soll daraus Salz gewinnen.

47:12 Und an dem Strom werden an seinem Ufer auf beiden Seiten allerlei

fruchtbare Bäume wachsen; und ihre Blätter werden nicht verwelken,

und mit ihren Früchten hat es kein Ende. Sie werden alle Monate

neue Früchte bringen; denn ihr Wasser fließt aus dem Heiligtum. Ihre

Früchte werden zur Speise dienen und ihre Blätter zur Arznei.

Jes 32,15; Offb 22,2
Die Grenzen des Landes

47:13 So spricht Gott der HERR: Dies sind die Grenzen, nach denen ihr das

Land den zwölf Stämmen Israels austeilen sollt; zwei Teile gehören

dem Stamm Josef.
1. Mose 48,5; Jos 17,17

47:14 Und ihr sollt es als Erbteil bekommen, einer wie der andere; denn

ich habe meine Hand aufgehoben zum Schwur, dies Land euren Vätern

zu geben, und so soll es euch als Erbteil zufallen.

1. Mose 12,7

47:15 Dies ist nun die Grenze des Landes gegen Norden: von dem großen

Meer an auf Hetlon zu nach Zedad,
(15-20) 4. Mose 34,2-12

47:16 Hamat, Berota, Sibrajim, das an Damaskus und Hamat grenzt, und

Hazar-Enan, das an den Hauran grenzt.

47:17 Und so soll die Grenze laufen vom Meer an bis nach Hazar-Enan, und

Damaskus und Hamat sollen nördlich liegenbleiben. Das sei die Grenze

gegen Norden.

47:18 Aber die Grenze gegen Osten: von Hazar-Enan, das zwischen dem Hauran

und Damaskus liegt, der Jordan zwischen Gilead und dem Lande Israel

bis hinab ans östliche Meer nach Tamar. Das soll die Grenze gegen

Osten sein.

47:19 Aber die Grenze gegen Süden läuft von Tamar bis an das Haderwasser

von Kadesch und den Bach Ägyptens hinab bis an das große Meer. Das

soll die Grenze gegen Süden sein.
4. Mose 20,13; 4. Mose 34,5

47:20 Und an der Seite gegen Westen ist das große Meer die Grenze bis

gegenüber Hamat. Das sei die Grenze gegen Westen.
Die Verteilung des Landes

47:21 Und ihr sollt dies Land austeilen unter die Stämme Israels,

47:22 und wenn ihr das Los werft, um das Land unter euch zu teilen, so

sollt ihr die Fremdlinge, die bei euch wohnen und Kinder unter euch

zeugen, halten wie die Einheimischen unter den Israeliten; mit euch

sollen sie ihren Erbbesitz erhalten unter den Stämmen Israels,

3. Mose 19,33-34

47:23 und ihr sollt auch ihnen ihren Anteil am Lande geben, jedem bei dem

Stamm, bei dem er wohnt, spricht Gott der HERR.

48:1 Dies sind die Namen der Stämme: Von Norden vom Meer an auf dem Wege

nach Hetlon zu nach Hamat und Hazar-Enan, so daß Damaskus nördlich

liegenbleibt, gegen Hamat: das soll Dan als seinen Anteil haben von

Osten bis nach Westen.
Kap 47,15-17

48:2 Neben Dan soll Asser seinen Anteil haben von Osten bis nach Westen.

48:3 Neben Asser soll Naftali seinen Anteil haben von Osten bis nach

Westen.

48:4 Neben Naftali soll Manasse seinen Anteil haben von Osten bis nach

Westen.

48:5 Neben Manasse soll Ephraim seinen Anteil haben von Osten bis nach

Westen.

48:6 Neben Ephraim soll Ruben seinen Anteil haben von Osten bis nach

Westen.

48:7 Neben Ruben soll Juda seinen Anteil haben von Osten bis nach Westen.

48:8 Neben Juda aber sollt ihr einen Teil als Abgabe absondern von Osten

bis nach Westen, der fünfundzwanzigtausend Ellen breit und so lang

ist wie sonst ein Anteil von Osten bis nach Westen. Mitten darin

soll das Heiligtum stehen.
(8-20) Kap 45,1-8

48:9 Das Land, das ihr als Abgabe dem HERRN absondern sollt, soll

fünfundzwanzigtausend Ellen lang und zehntausend Ellen breit sein.

48:10 Und diese Abgabe für das Heiligtum soll den Priestern gehören,

nämlich fünfundzwanzigtausend Ellen lang an der Nordseite und an der

Südseite und zehntausend Ellen breit an der Ostseite und an der

Westseite. Und das Heiligtum des HERRN soll mitten darin stehen.

48:11 Es soll den geweihten Priestern gehören, den Söhnen Zadok, die mir

Dienst getan haben und nicht mit den Israeliten abgefallen sind, wie

die Leviten abgefallen sind.
Kap 40,46

48:12 Und diese besondere Abgabe von der Abgabe des Landes soll ihnen

gehören und hochheilig sein, neben dem Gebiet der Leviten.

48:13 Die Leviten aber sollen neben dem Gebiet der Priester auch ein

Gebiet von fünfundzwanzigtausend Ellen in der Länge und zehntausend

Ellen in der Breite haben; denn im ganzen soll die Länge

fünfundzwanzigtausend Ellen und die Breite zwanzigtausend Ellen

sein.

48:14 Und sie dürfen nichts davon verkaufen oder vertauschen, damit dieser

beste Teil des Landes nicht in andere Hände kommt; denn er ist dem

HERRN geheiligt.

48:15 Aber die übrigen fünftausend Ellen in der Breite entlang den

fünfundzwanzigtausend Ellen sollen nicht heilig, sondern für die

Stadt zum Wohnen und zur Weidetrift bestimmt sein, und die Stadt

soll mitten darin stehen.

48:16 Und das sollen ihre Maße sein: viertausendfünfhundert Ellen an der

Nordseite und an der Südseite, ebenso auch an der Ostseite und an

der Westseite viertausendfünfhundert Ellen.
Offb 21,16

48:17 Die Weidetrift der Stadt soll zweihundertfünfzig Ellen gegen Norden

und gegen Süden messen, ebenso auch gegen Osten und gegen Westen

zweihundertfünfzig Ellen.

48:18 Aber das übrige Gebiet entlang der Abgabe für das Heiligtum, nämlich

zehntausend Ellen gegen Osten und zehntausend Ellen gegen Westen,

das soll dem Unterhalt derer dienen, die in der Stadt arbeiten.

48:19 Und Arbeiter aus allen Stämmen Israels sollen in der Stadt arbeiten.

48:20 So soll die ganze Abgabe fünfundzwanzigtausend Ellen im Geviert

sein. Ein Viereck soll die Abgabe für das Heiligtum sein mit dem,

was Eigentum der Stadt ist.

48:21 Was aber noch übrig ist, soll dem Fürsten gehören, nämlich auf

beiden Seiten neben der Abgabe für das Heiligtum und neben dem

Eigentum der Stadt entlang den fünfundzwanzigtausend Ellen an der

Ostseite und an der Westseite, so weit wie die Anteile der Stämme

reichen; das soll dem Fürsten gehören. Die Abgabe für das Heiligtum

und der Tempel sollen in der Mitte liegen.
(21 und 22) Kap 45,7

48:22 Abgesehen von dem Eigentum der Leviten und dem Eigentum der Stadt,

das mitten im Gebiet des Fürsten liegt, soll das Land zwischen dem

Gebiet Judas und dem Gebiet Benjamins dem Fürsten gehören.

48:23 Danach sollen die übrigen Stämme kommen: Benjamin soll seinen Anteil

haben von Osten bis nach Westen.

48:24 Neben dem Gebiet Benjamins soll Simeon seinen Anteil haben von Osten

bis nach Westen.

48:25 Neben dem Gebiet Simeons soll Issachar seinen Anteil haben von Osten

bis nach Westen.

48:26 Neben dem Gebiet Issachars soll Sebulon seinen Anteil haben von

Osten bis nach Westen.

48:27 Neben dem Gebiet Sebulons soll Gad seinen Anteil haben von Osten bis

nach Westen.

48:28 Neben dem Gebiet von Gad soll im Süden die Grenze von Tamar bis an

das Haderwasser von Kadesch laufen und den Bach Ägyptens hinab bis

an das große Meer.
Kap 47,19

48:29 Das ist das Land, das ihr austeilen sollt als Erbteil unter die

Stämme Israels, und das sollen ihre Erbteile sein, spricht Gott der

HERR.
Die Tore der Stadt

48:30 Und dies sollen die Ausgänge der Stadt sein: an der Nordseite mit

ihren viertausendfünfhundert Ellen
(30-35) Offb 21,12-13

48:31 drei Tore: das erste Tor Ruben, das zweite Juda, das dritte Levi;

denn die Tore der Stadt sollen nach den Namen der Stämme Israels

genannt werden.

48:32 So auch an der Ostseite mit ihren viertausendfünfhundert Ellen drei

Tore: nämlich das erste Tor Josef, das zweite Benjamin, das dritte

Dan.

48:33 An der Südseite mit ihren viertausendfünfhundert Ellen auch drei

Tore: das erste Tor Simeon, das zweite Issachar, das dritte Sebulon.

48:34 So auch an der Westseite mit ihren viertausendfünfhundert Ellen drei

Tore: das erste Tor Gad, das zweite Asser, das dritte Naftali.

48:35 So soll der ganze Umfang achtzehntausend Ellen sein. Und alsdann

soll die Stadt genannt werden »Hier ist der HERR«.

Kap 43,7; Jes 60,14; Offb 21,3

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