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More Books by Die Bibel

00Inhalt
01MOSE1
02MOSE2
03MOSE3
04MOSE4
05MOSE5
06JOSUA
07RICHTER
08RUTH
09SAMUEL1
10SAMUEL2
11KOENIGE1
12KOENIGE2
13CHRONIK1
14CHRONIK2
15ESRA
15NEHEMIA
16ESTER
17HIOB
18PSALME
19SPRUECHE
20PREDIGER
21HOHELIED
22JESAJA
23JEREMIA
24KLAGEL
25HESEKIEL
26DANIEL
27HOSEA
28JOEL
29AMOS
30OBADJA
31JONA
32MICHA
33NAHUM
34HABAKUK
35ZEFANJA
36HAGGAI
37SACHARJA
38MALEACHI
39JUDIT
40WEISHEIT
41TOBIAS
42BARUCH
43JESUSSIR
44MAKKAB1
45MAKKAB2
46STESTER
47STZUDAN
48GEBETMAN
99ERKLAER
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Die Bibel : 01MOSE1
Die Schöpfung
(vgl. Kap 2,4-25; Ps 104,1-35)
1:1 Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.
Hiob 38,4; Ps 90,2; Joh 1,1-3; Offb 4,11

1:2 Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe;

und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser.

1:3 Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht.

Ps 33,9; Hebr 11,3; Jes 45,7

1:4 Und Gott sah, daß das Licht gut war. Da schied Gott das Licht von

der Finsternis

1:5 und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht. Da ward aus Abend

und Morgen der erste Tag.

1:6 Und Gott sprach: Es werde eine Feste zwischen den Wassern, die da

scheide zwischen den Wassern.

1:7 Da machte Gott die Feste und schied das Wasser unter der Feste von

dem Wasser über der Feste. Und es geschah so.
Ps 19,2; 136,6; 148,4

1:8 Und Gott nannte die Feste Himmel. Da ward aus Abend und Morgen der

zweite Tag.

1:9 Und Gott sprach: Es sammle sich das Wasser unter dem Himmel an

besondere Orte, daß man das Trockene sehe. Und es geschah so.

Hiob 38,8-11; Ps 24,2; 2. Petr 3,5

1:10 Und Gott nannte das Trockene Erde, und die Sammlung der Wasser

nannte er Meer. Und Gott sah, daß es gut war.

1:11 Und Gott sprach: Es lasse die Erde aufgehen Gras und Kraut, das

Samen bringe, und fruchtbare Bäume auf Erden, die ein jeder nach

seiner Art Früchte tragen, in denen ihr Same ist. Und es geschah so.

1:12 Und die Erde ließ aufgehen Gras und Kraut, das Samen bringt, ein

jedes nach seiner Art, und Bäume, die da Früchte tragen, in denen

ihr Same ist, ein jeder nach seiner Art. Und Gott sah, daß es gut

war.

1:13 Da ward aus Abend und Morgen der dritte Tag.

1:14 Und Gott sprach: Es werden Lichter an der Feste des Himmels, die da

scheiden Tag und Nacht und geben Zeichen, Zeiten, Tage und Jahre

5. Mose 4,19; Ps 74,16; Jes 47,13

1:15 und seien Lichter an der Feste des Himmels, daß sie scheinen auf die

Erde. Und es geschah so.

1:16 Und Gott machte zwei große Lichter: ein großes Licht, das den Tag

regiere, und ein kleines Licht, das die Nacht regiere, dazu auch die

Sterne.
Ps 136,7-9

1:17 Und Gott setzte sie an die Feste des Himmels, daß sie schienen auf

die Erde

1:18 und den Tag und die Nacht regierten und schieden Licht und

Finsternis. Und Gott sah, daß es gut war.

1:19 Da ward aus Abend und Morgen der vierte Tag.

1:20 Und Gott sprach: Es wimmle das Wasser von lebendigem Getier, und

Vögel sollen fliegen auf Erden unter der Feste des Himmels.

1:21 Und Gott schuf große Walfische und alles Getier, das da lebt und

webt, davon das Wasser wimmelt, ein jedes nach seiner Art, und alle

gefiederten Vögel, einen jeden nach seiner Art. Und Gott sah, daß es

gut war.
Ps 74,13-14; 148,7

1:22 Und Gott segnete sie und sprach: Seid fruchtbar und mehret euch und

erfüllet das Wasser im Meer, und die Vögel sollen sich mehren auf

Erden.

1:23 Da ward aus Abend und Morgen der fünfte Tag.

1:24 Und Gott sprach: Die Erde bringe hervor lebendiges Getier, ein jedes

nach seiner Art: Vieh, Gewürm und Tiere des Feldes, ein jedes nach

seiner Art. Und es geschah so.

1:25 Und Gott machte die Tiere des Feldes, ein jedes nach seiner Art, und

das Vieh nach seiner Art und alles Gewürm des Erdbodens nach seiner

Art. Und Gott sah, daß es gut war.

1:26 Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns

gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die

Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alle Tiere des

Feldes und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht.

Ps 8,6-9; Eph 4,24; Kol 1,15; 3,10; Jak 3,9

1:27 Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf

er ihn; und schuf sie als Mann und Weib.
Kap 9,6; Mt 19,4

1:28 Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret

euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet

über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über

das Vieh und über alles Getier, das auf Erden kriecht.

1:29 Und Gott sprach: Sehet da, ich habe euch gegeben alle Pflanzen, die

Samen bringen, auf der ganzen Erde, und alle Bäume mit Früchten, die

Samen bringen, zu eurer Speise.
Mt 6,25-34

1:30 Aber allen Tieren auf Erden und allen Vögeln unter dem Himmel und

allem Gewürm, das auf Erden lebt, habe ich alles grüne Kraut zur

Nahrung gegeben. Und es geschah so.
Ps 145,16

1:31 Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr

gut. Da ward aus Abend und Morgen der sechste Tag.

Mt 19,17; 1. Tim 4,4

2:1 So wurden vollendet Himmel und Erde mit ihrem ganzen Heer.

2:2 Und so vollendete Gott am siebenten Tage seine Werke, die er machte,

und ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken, die er gemacht

hatte.
Hebr 4,4

2:3 Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, weil er an ihm

ruhte von allen seinen Werken, die Gott geschaffen und gemacht

hatte.
2. Mose 20,11; Ps 95,11; Hes 20,12; Hebr 4,9-10

2:4 So sind Himmel und Erde geworden, als sie geschaffen wurden.

Das Paradies

Es war zu der Zeit, da Gott der HERR Erde und Himmel machte.

2:5 Und alle die Sträucher auf dem Felde waren noch nicht auf Erden, und

all das Kraut auf dem Felde war noch nicht gewachsen; denn Gott der

HERR hatte noch nicht regnen lassen auf Erden, und kein Mensch war

da, der das Land bebaute;

2:6 aber ein Nebel stieg auf von der Erde und feuchtete alles Land.

2:7 Da machte Gott der HERR den Menschen aus Erde vom Acker und blies

ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein

lebendiges Wesen.

Kap 3,19; Hiob 10,9; Hiob 33,4; Ps 104,29-30; 1. Kor 15,45

15,47

2:8 Und Gott der HERR pflanzte einen Garten in Eden gegen Osten hin und

setzte den Menschen hinein, den er gemacht hatte.

2:9 Und Gott der HERR ließ aufwachsen aus der Erde allerlei Bäume,

verlockend anzusehen und gut zu essen, und den Baum des Lebens

mitten im Garten und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen.

Kap 3,22; Offb 2,7; 22,2

2:10 Und es ging aus von Eden ein Strom, den Garten zu bewässern, und

teilte sich von da in vier Hauptarme.
Hes 47,1-12

2:11 Der erste heißt Pischon, der fließt um das ganze Land Hawila, und

dort findet man Gold;

2:12 und das Gold des Landes ist kostbar. Auch findet man da Bedolachharz

und den Edelstein Schoham.

2:13 Der zweite Strom heißt Gihon, der fließt um das ganze Land Kusch.

2:14 Der dritte Strom heißt Tigris, der fließt östlich von Assyrien. Der

vierte Strom ist der Euphrat.

2:15 Und Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten

Eden, daß er ihn bebaute und bewahrte.

2:16 Und Gott der HERR gebot dem Menschen und sprach: Du darfst essen von

allen Bäumen im Garten,

2:17 aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht

essen; denn an dem Tage, da du von ihm issest, mußt du des Todes

sterben.
Röm 6,23

2:18 Und Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein

sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei.

Pred 4,10

Wörtlich: ich will ihm eine Hilfe schaffen als sein Gegenüber

(d.h. die zu ihm paßt).

2:19 Und Gott der HERR machte aus Erde alle die Tiere auf dem Felde und

alle die Vögel unter dem Himmel und brachte sie zu dem Menschen, daß

er sähe, wie er sie nennte; denn wie der Mensch jedes Tier nennen

würde, so sollte es heißen.

2:20 Und der Mensch gab einem jeden Vieh und Vogel unter dem Himmel und

Tier auf dem Felde seinen Namen; aber für den Menschen ward keine

Gehilfin gefunden, die um ihn wäre.

2:21 Da ließ Gott der HERR einen tiefen Schlaf fallen auf den Menschen,

und er schlief ein. Und er nahm eine seiner Rippen und schloß die

Stelle mit Fleisch.

2:22 Und Gott der HERR baute ein Weib aus der Rippe, die er von dem

Menschen nahm, und brachte sie zu ihm.

2:23 Da sprach der Mensch: Das ist doch Bein von meinem Bein und Fleisch

von meinem Fleisch; man wird sie Männin nennen, weil sie vom Manne

genommen ist.

Luther versucht mit »Männin« und »Mann« ein hebräisches Wortspiel

wiederzugeben.

2:24 Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und

seinem Weibe anhangen, und sie werden sein ein Fleisch.

Mt 19,5-6; 1. Kor 6,16; Eph 5,31

2:25 Und sie waren beide nackt, der Mensch und sein Weib, und schämten

sich nicht.
Der Sündenfall

3:1 Aber die Schlange war listiger als alle Tiere auf dem Felde, die

Gott der HERR gemacht hatte, und sprach zu dem Weibe: Ja, sollte

Gott gesagt haben: ihr sollt nicht essen von allen Bäumen im Garten?

Offb 12,9; 20,2

3:2 Da sprach das Weib zu der Schlange: Wir essen von den Früchten der

Bäume im Garten;
Kap 2,16

3:3 aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt:

Esset nicht davon, rühret sie auch nicht an, daß ihr nicht sterbet!

Kap 2,17

3:4 Da sprach die Schlange zum Weibe: Ihr werdet keineswegs des Todes

sterben,
Joh 8,44

3:5 sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esset, werden eure

Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und

böse ist.

3:6 Und das Weib sah, daß von dem Baum gut zu essen wäre und daß er

eine Lust für die Augen wäre und verlockend, weil er klug machte.

Und sie nahm von der Frucht und aß und gab ihrem Mann, der bei ihr

war, auch davon, und er aß.
Jak 1,14-15; 1. Tim 2,14

3:7 Da wurden ihnen beiden die Augen aufgetan, und sie wurden gewahr,

daß sie nackt waren, und flochten Feigenblätter zusammen und

machten sich Schurze.
Kap 2,25

3:8 Und sie hörten Gott den HERRN, wie er im Garten ging, als der Tag

kühl geworden war. Und Adam versteckte sich mit seinem Weibe vor

dem Angesicht Gottes des HERRN unter den Bäumen im Garten.

Ps 139,7-10; Jer 23,24

3:9 Und Gott der HERR rief Adam und sprach zu ihm: Wo bist du?

3:10 Und er sprach: Ich hörte dich im Garten und fürchtete mich; denn ich

bin nackt, darum versteckte ich mich.

3:11 Und er sprach: Wer hat dir gesagt, daß du nackt bist? Hast du nicht

gegessen von dem Baum, von dem ich dir gebot, du solltest nicht

davon essen?

3:12 Da sprach Adam: Das Weib, das du mir zugesellt hast, gab mir von dem

Baum, und ich aß.

3:13 Da sprach Gott der HERR zum Weibe: Warum hast du das getan? Das Weib

sprach: Die Schlange betrog mich, so daß ich aß.
2. Kor 11,3

3:14 Da sprach Gott der HERR zu der Schlange: Weil du das getan hast,

seist du verflucht, verstoßen aus allem Vieh und allen Tieren auf

dem Felde. Auf deinem Bauche sollst du kriechen und Erde fressen

dein Leben lang.

3:15 Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und

zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen; der soll dir den

Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.

Offb 12,4-5; 12,15-17

3:16 Und zum Weibe sprach er: Ich will dir viel Mühsal schaffen, wenn du

schwanger wirst; unter Mühen sollst du Kinder gebären. Und dein

Verlangen soll nach deinem Manne sein, aber er soll dein Herr sein.

Eph 5,22-23; 1. Tim 2,12

3:17 Und zum Manne sprach er: Weil du gehorcht hast der Stimme deines

Weibes und gegessen von dem Baum, von dem ich dir gebot und sprach:

Du sollst nicht davon essen -, verflucht sei der Acker um

deinetwillen! Mit Mühsal sollst du dich von ihm nähren dein Leben

lang.
Kap 8,21-22; Hiob 31,38-39

3:18 Dornen und Disteln soll er dir tragen, und du sollst das Kraut auf

dem Felde essen.

3:19 Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du

wieder zu Erde werdest, davon du genommen bist. Denn du bist Erde

und sollst zu Erde werden.

Kap 2,7; Ps 90,10; 104,29; Pred 12,7; 2. Thess 3,10

3:20 Und Adam nannte sein Weib Eva; denn sie wurde die Mutter aller, die

da leben.

3:21 Und Gott der HERR machte Adam und seinem Weibe Röcke von Fellen und

zog sie ihnen an.

3:22 Und Gott der HERR sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie

unsereiner und weiß, was gut und böse ist. Nun aber, daß er nur

nicht ausstrecke seine Hand und breche auch von dem Baum des Lebens

und esse und lebe ewiglich!

3:23 Da wies ihn Gott der HERR aus dem Garten Eden, daß er die Erde

bebaute, von der er genommen war.
Kap 2,15

3:24 Und er trieb den Menschen hinaus und ließ lagern vor dem Garten Eden

die Cherubim mit dem flammenden, blitzenden Schwert, zu bewachen den

Weg zu dem Baum des Lebens.
Kains Brudermord

4:1 Und Adam erkannte sein Weib Eva, und sie ward schwanger und gebar

den Kain und sprach: Ich habe einen Mann gewonnen mit Hilfe des

HERRN.

4:2 Danach gebar sie Abel, seinen Bruder. Und Abel wurde ein Schäfer,

Kain aber wurde ein Ackermann.

4:3 Es begab sich aber nach etlicher Zeit, daß Kain dem HERRN Opfer

brachte von den Früchten des Feldes.
2. Mose 23,19

4:4 Und auch Abel brachte von den Erstlingen seiner Herde und von

ihrem Fett. Und der HERR sah gnädig an Abel und sein Opfer,

2. Mose 34,19; 3. Mose 3,16

4:5 aber Kain und sein Opfer sah er nicht gnädig an. Da ergrimmte Kain

sehr und senkte finster seinen Blick.
2. Mose 33,19; Hebr 11,4

4:6 Da sprach der HERR zu Kain: Warum ergrimmst du? Und warum senkst du

deinen Blick?

4:7 Ist's nicht also? Wenn du fromm bist, so kannst du frei den Blick

erheben. Bist du aber nicht fromm, so lauert die Sünde vor der Tür,

und nach dir hat sie Verlangen; du aber herrsche über sie.

Gal 5,17; Röm 6,12

4:8 Da sprach Kain zu seinem Bruder Abel: Laß uns aufs Feld gehen! Und

es begab sich, als sie auf dem Felde waren, erhob sich Kain wider

seinen Bruder Abel und schlug ihn tot.
1. Joh 3,12; 3,15

4:9 Da sprach der HERR zu Kain: Wo ist dein Bruder Abel? Er sprach: Ich

weiß nicht; soll ich meines Bruders Hüter sein?
Kap 3,9

4:10 Er aber sprach: Was hast du getan? Die Stimme des Blutes deines

Bruders schreit zu mir von der Erde.
Ps 9,13; Mt 23,35; Hebr 12,24

4:11 Und nun: Verflucht seist du auf der Erde, die ihr Maul hat aufgetan

und deines Bruders Blut von deinen Händen empfangen.

4. Mose 35,33

4:12 Wenn du den Acker bebauen wirst, soll er dir hinfort seinen Ertrag

nicht geben. Unstet und flüchtig sollst du sein auf Erden.

4:13 Kain aber sprach zu dem HERRN: Meine Strafe ist zu schwer, als daß

ich sie tragen könnte.

Luther übersetzte: »Meine Sünde ist größer, denn daß sie mir

vergeben werden möge.«

4:14 Siehe, du treibst mich heute vom Acker, und ich muß mich vor deinem

Angesicht verbergen und muß unstet und flüchtig sein auf Erden. So

wird mir's gehen, daß mich totschlägt, wer mich findet.

Hiob 15,20-24

4:15 Aber der HERR sprach zu ihm: Nein, sondern wer Kain totschlägt, das

soll siebenfältig gerächt werden. Und der HERR machte ein Zeichen

an Kain, daß ihn niemand erschlüge, der ihn fände.

Hes 9,6; Offb 7,3-4

4:16 So ging Kain hinweg von dem Angesicht des HERRN und wohnte im Lande

Nod, jenseits von Eden, gegen Osten.
Kains Nachkommen

4:17 Und Kain erkannte sein Weib; die ward schwanger und gebar den

Henoch. Und er baute eine Stadt, die nannte er nach seines Sohnes

Namen Henoch.

4:18 Henoch aber zeugte Irad, Irad zeugte Mehujaël, Mehujaël zeugte

Metuschaël, Metuschaël zeugte Lamech.

4:19 Lamech aber nahm zwei Frauen, eine hieß Ada, die andere Zilla.

4:20 Und Ada gebar Jabal; von dem sind hergekommen, die in Zelten wohnen

und Vieh halten.

4:21 Und sein Bruder hieß Jubal; von dem sind hergekommen alle Zither-

und Flötenspieler.

4:22 Zilla aber gebar auch, nämlich den Tubal-Kain; von dem sind

hergekommen alle Erz- und Eisenschmiede. Und die Schwester des

Tubal-Kain war Naama.

4:23 Und Lamech sprach zu seinen Frauen: Ada und Zilla, höret meine Rede,

ihr Weiber Lamechs, merkt auf, was ich sage: Einen Mann erschlug ich

für meine Wunde und einen Jüngling für meine Beule.

4:24 Kain soll siebenmal gerächt werden, aber Lamech

siebenundsiebzigmal.
Vers 15; 3. Mose 19,18; 5. Mose 32,35; Mt 18,22
Set und Enosch

4:25 Adam erkannte abermals sein Weib, und sie gebar einen Sohn, den

nannte sie Set; denn Gott hat mir, sprach sie, einen andern Sohn

gegeben für Abel, den Kain erschlagen hat.

4:26 Und Set zeugte auch einen Sohn und nannte ihn Enosch. Zu der Zeit

fing man an, den Namen des HERRN anzurufen.
Kap 12,8
Geschlechtsregister von Adam bis Noah
(vgl. 1. Chr 1,1-4)

5:1 Dies ist das Buch von Adams Geschlecht. Als Gott den Menschen

schuf, machte er ihn nach dem Bilde Gottes
Lk 3,37-38; Kap 1,27

5:2 und schuf sie als Mann und Weib und segnete sie und gab ihnen den

Namen »Mensch« zur Zeit, da sie geschaffen wurden.

Mensch heißt auf Hebräisch Adam und wird teils als Eigenname, teils

als Gattungsname gebraucht.

5:3 Und Adam war 130 Jahre alt und zeugte einen Sohn, ihm gleich und

nach seinem Bilde, und nannte ihn Set;
Ps 51,7; 1. Kor 15,49

5:4 und lebte danach 800 Jahre und zeugte Söhne und Töchter,

5:5 daß sein ganzes Alter ward 930 Jahre, und starb.

5:6 Set war 105 Jahre alt und zeugte Enosch

5:7 und lebte danach 807 Jahre und zeugte Söhne und Töchter,

5:8 daß sein ganzes Alter ward 912 Jahre, und starb.

5:9 Enosch war 90 Jahre alt und zeugte Kenan

5:10 und lebte danach 815 Jahre und zeugte Söhne und Töchter,

5:11 daß sein ganzes Alter ward 905 Jahre, und starb.

5:12 Kenan war 70 Jahre alt und zeugte Mahalalel

5:13 und lebte danach 840 Jahre und zeugte Söhne und Töchter,

5:14 daß sein ganzes Alter ward 910 Jahre, und starb.

5:15 Mahalalel war 65 Jahre alt und zeugte Jered

5:16 und lebte danach 830 Jahre und zeugte Söhne und Töchter,

5:17 daß sein ganzes Alter ward 895 Jahre, und starb.

5:18 Jered war 162 Jahre alt und zeugte Henoch

5:19 und lebte danach 800 Jahre und zeugte Söhne und Töchter,

5:20 daß sein ganzes Alter ward 962 Jahre, und starb.

5:21 Henoch war 65 Jahre alt und zeugte Metuschelach.

5:22 Und Henoch wandelte mit Gott. Und nachdem er Metuschelach gezeugt

hatte, lebte er 300 Jahre und zeugte Söhne und Töchter,

Kap 6,9
5:23 daß sein ganzes Alter ward 365 Jahre.

5:24 Und weil er mit Gott wandelte, nahm ihn Gott hinweg, und er ward

nicht mehr gesehen.
2. Kön 2,11; Hebr 11,5

5:25 Metuschelach war 187 Jahre alt und zeugte Lamech

5:26 und lebte danach 782 Jahre und zeugte Söhne und Töchter,

5:27 daß sein ganzes Alter ward 969 Jahre, und starb.

5:28 Lamech war 182 Jahre alt und zeugte einen Sohn

5:29 und nannte ihn Noah und sprach: Der wird uns trösten in unserer Mühe

und Arbeit auf dem Acker, den der HERR verflucht hat.

Kap 3,17-19

5:30 Danach lebte er 595 Jahre und zeugte Söhne und Töchter,

5:31 daß sein ganzes Alter ward 777 Jahre, und starb.

5:32 Noah war 500 Jahre alt und zeugte Sem, Ham und Jafet.

Gottessöhne und Menschentöchter

6:1 Als aber die Menschen sich zu mehren begannen auf Erden und ihnen

Töchter geboren wurden,

6:2 da sahen die Gottessöhne, wie schön die Töchter der Menschen

waren, und nahmen sich zu Frauen, welche sie wollten.

Hiob 1,6; 2. Petr 2,4; Jud 1,6

Gottessöhne sind keine leiblichen Söhne Gottes, sondern gehören zur

Umgebung Gottes (vgl. Hiob 1,6), wie das Gefolge zu einem König

gehört.

6:3 Da sprach der HERR: Mein Geist soll nicht immerdar im Menschen

walten, denn auch der Mensch ist Fleisch. Ich will ihm als

Lebenszeit geben hundertundzwanzig Jahre.

6:4 Zu der Zeit und auch später noch, als die Gottessöhne zu den

Töchtern der Menschen eingingen und sie ihnen Kinder gebaren, wurden

daraus die Riesen auf Erden. Das sind die Helden der Vorzeit, die

hochberühmten.
Hes 32,27

Ankündigung der Sintflut. Noahs Erwählung. Bau der Arche

6:5 Als aber der HERR sah, daß der Menschen Bosheit groß war auf Erden

und alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur böse war immerdar,

Kap 8,21

6:6 da reute es ihn, daß er die Menschen gemacht hatte auf Erden, und

es bekümmerte ihn in seinem Herzen,
1. Sam 15,11; 15,35; Jer 18,7-10

6:7 und er sprach: Ich will die Menschen, die ich geschaffen habe,

vertilgen von der Erde, vom Menschen an bis hin zum Vieh und bis zum

Gewürm und bis zu den Vögeln unter dem Himmel; denn es reut mich,

daß ich sie gemacht habe.
4. Mose 23,19; Röm 3,3-4; 2. Tim 2,13
6:8 Aber Noah fand Gnade vor dem HERRN.
Hebr 11,7

6:9 Dies ist die Geschichte von Noahs Geschlecht. Noah war ein frommer

Mann und ohne Tadel zu seinen Zeiten; er wandelte mit Gott.

Kap 5,22

6:10 Und er zeugte drei Söhne: Sem, Ham und Jafet.

6:11 Aber die Erde war verderbt vor Gottes Augen und voller Frevel.

6:12 Da sah Gott auf die Erde, und siehe, sie war verderbt; denn alles

Fleisch hatte seinen Weg verderbt auf Erden.
Ps 14,2-3

6:13 Da sprach Gott zu Noah: Das Ende allen Fleisches ist bei mir

beschlossen, denn die Erde ist voller Frevel von ihnen; und siehe,

ich will sie verderben mit der Erde.
Am 8,2

6:14 Mache dir einen Kasten von Tannenholz und mache Kammern darin und

verpiche ihn mit Pech innen und außen.

6:15 Und mache ihn so: Dreihundert Ellen sei die Länge, fünfzig Ellen die

Breite und dreißig Ellen die Höhe.

6:16 Ein Fenster sollst du daran machen obenan, eine Elle groß. Die Tür

sollst du mitten in seine Seite setzen. Und er soll drei Stockwerke

haben, eines unten, das zweite in der Mitte, das dritte oben.

6:17 Denn siehe, ich will eine Sintflut kommen lassen auf Erden, zu

verderben alles Fleisch, darin Odem des Lebens ist, unter dem

Himmel. Alles, was auf Erden ist, soll untergehen.

6:18 Aber mit dir will ich meinen Bund aufrichten, und du sollst in die

Arche gehen mit deinen Söhnen, mit deiner Frau und mit den Frauen

deiner Söhne.
Kap 9,9

6:19 Und du sollst in die Arche bringen von allen Tieren, von allem

Fleisch, je ein Paar, Männchen und Weibchen, daß sie leben bleiben

mit dir.

6:20 Von den Vögeln nach ihrer Art, von dem Vieh nach seiner Art und von

allem Gewürm auf Erden nach seiner Art: von den allen soll je ein

Paar zu dir hineingehen, daß sie leben bleiben.

6:21 Und du sollst dir von jeder Speise nehmen, die gegessen wird, und

sollst sie bei dir sammeln, daß sie dir und ihnen zur Nahrung diene.

6:22 Und Noah tat alles, was ihm Gott gebot.
Hebr 11,7
Die Sintflut

7:1 Und der HERR sprach zu Noah: Geh in die Arche, du und dein ganzes

Haus; denn dich habe ich gerecht erfunden vor mir zu dieser Zeit.

Kap 6,8

7:2 Von allen reinen Tieren nimm zu dir je sieben, das Männchen und

sein Weibchen, von den unreinen Tieren aber je ein Paar, das

Männchen und sein Weibchen.
Kap 8,20; 3. Mose 11,1-47

7:3 Desgleichen von den Vögeln unter dem Himmel je sieben, das Männchen

und sein Weibchen, um das Leben zu erhalten auf dem ganzen Erdboden.

7:4 Denn von heute an in sieben Tagen will ich regnen lassen auf Erden

vierzig Tage und vierzig Nächte und vertilgen von dem Erdboden alles

Lebendige, das ich gemacht habe.

7:5 Und Noah tat alles, was ihm der HERR gebot.

7:6 Er war aber sechshundert Jahre alt, als die Sintflut auf Erden kam.

7:7 Und er ging in die Arche mit seinen Söhnen, seiner Frau und den

Frauen seiner Söhne vor den Wassern der Sintflut.
1. Petr 3,20

7:8 Von den reinen Tieren und von den unreinen, von den Vögeln und von

allem Gewürm auf Erden

7:9 gingen sie zu ihm in die Arche paarweise, je ein Männchen und

Weibchen, wie ihm Gott geboten hatte.
Kap 6,19-20

7:10 Und als die sieben Tage vergangen waren, kamen die Wasser der

Sintflut auf Erden.

7:11 In dem sechshundertsten Lebensjahr Noahs am siebzehnten Tag des

zweiten Monats, an diesem Tag brachen alle Brunnen der großen Tiefe

auf und taten sich die Fenster des Himmels auf,
Offb 9,1

7:12 und ein Regen kam auf Erden vierzig Tage und vierzig Nächte.

7:13 An eben diesem Tage ging Noah in die Arche mit Sem, Ham und Jafet,

seinen Söhnen, und mit seiner Frau und den drei Frauen seiner Söhne;

7:14 dazu alles wilde Getier nach seiner Art, alles Vieh nach seiner Art,

alles Gewürm, das auf Erden kriecht, nach seiner Art und alle Vögel

nach ihrer Art, alles, was fliegen konnte, alles, was Fittiche

hatte;

7:15 das ging alles zu Noah in die Arche paarweise, von allem Fleisch,

darin Odem des Lebens war.

7:16 Und das waren Männchen und Weibchen von allem Fleisch, und sie

gingen hinein, wie denn Gott ihm geboten hatte. Und der HERR schloß

hinter ihm zu.
Kap 6,19

7:17 Und die Sintflut war vierzig Tage auf Erden, und die Wasser wuchsen

und hoben die Arche auf und trugen sie empor über die Erde.

7:18 Und die Wasser nahmen überhand und wuchsen sehr auf Erden, und die

Arche fuhr auf den Wassern.

7:19 Und die Wasser nahmen überhand und wuchsen so sehr auf Erden, daß

alle hohen Berge unter dem ganzen Himmel bedeckt wurden.

7:20 Fünfzehn Ellen hoch gingen die Wasser über die Berge, so daß sie

ganz bedeckt wurden.

7:21 Da ging alles Fleisch unter, das sich auf Erden regte, an Vögeln, an

Vieh, an wildem Getier und an allem, was da wimmelte auf Erden, und

alle Menschen.
2. Petr 3,5-6

7:22 Alles, was Odem des Lebens hatte auf dem Trockenen, das starb.

7:23 So wurde vertilgt alles, was auf dem Erdboden war, vom Menschen an

bis hin zum Vieh und zum Gewürm und zu den Vögeln unter dem Himmel;

das wurde alles von der Erde vertilgt. Allein Noah blieb übrig und

was mit ihm in der Arche war.

7:24 Und die Wasser wuchsen gewaltig auf Erden hundertundfünfzig Tage.

Ende der Sintflut. Noahs Opfer. Verheißung des HERRN

8:1 Da gedachte Gott an Noah und an alles wilde Getier und an alles

Vieh, das mit ihm in der Arche war, und ließ Wind auf Erden kommen,

und die Wasser fielen.

8:2 Und die Brunnen der Tiefe wurden verstopft samt den Fenstern des

Himmels, und dem Regen vom Himmel wurde gewehrt.

8:3 Da verliefen sich die Wasser von der Erde und nahmen ab nach

hundertundfünfzig Tagen.

8:4 Am siebzehnten Tag des siebenten Monats ließ sich die Arche nieder

auf das Gebirge Ararat.
Kap 7,11

8:5 Es nahmen aber die Wasser immer mehr ab bis auf den zehnten Monat.

Am ersten Tage des zehnten Monats sahen die Spitzen der Berge

hervor.

8:6 Nach vierzig Tagen tat Noah an der Arche das Fenster auf, das er

gemacht hatte,
Kap 7,12; 7,17

8:7 und ließ einen Raben ausfliegen; der flog immer hin und her, bis die

Wasser vertrockneten auf Erden.

8:8 Danach ließ er eine Taube ausfliegen, um zu erfahren, ob die Wasser

sich verlaufen hätten auf Erden.

8:9 Da aber die Taube nichts fand, wo ihr Fuß ruhen konnte, kam sie

wieder zu ihm in die Arche; denn noch war Wasser auf dem ganzen

Erdboden. Da tat er die Hand heraus und nahm sie zu sich in die

Arche.

8:10 Da harrte er noch weitere sieben Tage und ließ abermals eine Taube

fliegen aus der Arche.

8:11 Die kam zu ihm um die Abendzeit, und siehe, ein Ölblatt hatte sie

abgebrochen und trug's in ihrem Schnabel. Da merkte Noah, daß die

Wasser sich verlaufen hätten auf Erden.

8:12 Aber er harrte noch weitere sieben Tage und ließ eine Taube

ausfliegen; die kam nicht wieder zu ihm.

8:13 Im sechshundertundersten Lebensjahr Noahs am ersten Tage des ersten

Monats waren die Wasser vertrocknet auf Erden. Da tat Noah das Dach

von der Arche und sah, daß der Erdboden trocken war.

Kap 7,11

8:14 Und am siebenundzwanzigsten Tage des zweiten Monats war die Erde

ganz trocken.
8:15 Da redete Gott mit Noah und sprach:

8:16 Geh aus der Arche, du und deine Frau, deine Söhne und die Frauen

deiner Söhne mit dir.

8:17 Alles Getier, das bei dir ist, von allem Fleisch, an Vögeln, an Vieh

und allem Gewürm, das auf Erden kriecht, das gehe heraus mit dir,

daß sie sich regen auf Erden und fruchtbar seien und sich mehren auf

Erden.

8:18 So ging Noah heraus mit seinen Söhnen und mit seiner Frau und den

Frauen seiner Söhne,
2. Petr 2,5

8:19 dazu alle wilden Tiere, alles Vieh, alle Vögel und alles Gewürm, das

auf Erden kriecht; das ging aus der Arche, ein jedes mit

seinesgleichen.

8:20 Noah aber baute dem HERRN einen Altar und nahm von allem reinen

Vieh und von allen reinen Vögeln und opferte Brandopfer auf dem

Altar.
Kap 7,2

8:21 Und der HERR roch den lieblichen Geruch und sprach in seinem Herzen:

Ich will hinfort nicht mehr die Erde verfluchen um der Menschen

willen; denn das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist

böse von Jugend auf. Und ich will hinfort nicht mehr schlagen alles,

was da lebt, wie ich getan habe.
Kap 6,5; Hiob 14,4; Ps 14,3; Mt 15,19; Röm 3,23

8:22 Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost

und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.
Jer 33,20; 33,25
Gottes Bund mit Noah

9:1 Und Gott segnete Noah und seine Söhne und sprach: Seid fruchtbar und

mehret euch und füllet die Erde.
Kap 1,28

9:2 Furcht und Schrecken vor euch sei über allen Tieren auf Erden und

über allen Vögeln unter dem Himmel, über allem, was auf dem Erdboden

wimmelt, und über allen Fischen im Meer; in eure Hände seien sie

gegeben.

9:3 Alles, was sich regt und lebt, das sei eure Speise; wie das grüne

Kraut habe ich's euch alles gegeben.
Kap 1,29; Kol 2,16

9:4 Allein esset das Fleisch nicht mit seinem Blut, in dem sein Leben

ist!
3. Mose 3,17; 17,10-14; 5. Mose 12,23

9:5 Auch will ich euer eigen Blut, das ist das Leben eines jeden unter

euch, rächen und will es von allen Tieren fordern und will des

Menschen Leben fordern von einem jeden Menschen.
2. Mose 21,28-29

9:6 Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut soll auch durch Menschen

vergossen werden; denn Gott hat den Menschen zu seinem Bilde

gemacht.

2. Mose 21,12; 3. Mose 24,17; 4. Mose 35,33; Mt 26,52; Röm 13,4

Offb 13,10

9:7 Seid fruchtbar und mehret euch und reget euch auf Erden, daß euer

viel darauf werden.

9:8 Und Gott sagte zu Noah und seinen Söhnen mit ihm:

9:9 Siehe, ich richte mit euch einen Bund auf und mit euren Nachkommen

Kap 6,18

9:10 und mit allem lebendigen Getier bei euch, an Vögeln, an Vieh und an

allen Tieren des Feldes bei euch, von allem, was aus der Arche

gegangen ist, was für Tiere es sind auf Erden.
Hos 2,20

9:11 Und ich richte meinen Bund so mit euch auf, daß hinfort nicht mehr

alles Fleisch verderbt werden soll durch die Wasser der Sintflut und

hinfort keine Sintflut mehr kommen soll, die die Erde verderbe.

9:12 Und Gott sprach: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich geschlossen

habe zwischen mir und euch und allem lebendigen Getier bei euch auf

ewig:

9:13 Meinen Bogen habe ich in die Wolken gesetzt; der soll das Zeichen

sein des Bundes zwischen mir und der Erde.

9:14 Und wenn es kommt, daß ich Wetterwolken über die Erde führe, so soll

man meinen Bogen sehen in den Wolken.

9:15 Alsdann will ich gedenken an meinen Bund zwischen mir und euch und

allem lebendigen Getier unter allem Fleisch, daß hinfort keine

Sintflut mehr komme, die alles Fleisch verderbe.
Jes 54,7-10

9:16 Darum soll mein Bogen in den Wolken sein, daß ich ihn ansehe und

gedenke an den ewigen Bund zwischen Gott und allem lebendigen Getier

unter allem Fleisch, das auf Erden ist.

9:17 Und Gott sagte zu Noah: Das sei das Zeichen des Bundes, den ich

aufgerichtet habe zwischen mir und allem Fleisch auf Erden.

Noahs Fluch und Segen über seine Söhne

9:18 Die Söhne Noahs, die aus der Arche gingen, sind diese: Sem, Ham und

Jafet. Ham aber ist der Vater Kanaans.
Kap 5,32

9:19 Das sind die drei Söhne Noahs; von ihnen kommen her alle Menschen

auf Erden.

9:20 Noah aber, der Ackermann, pflanzte als erster einen Weinberg.

9:21 Und da er von dem Wein trank, ward er trunken und lag im Zelt

aufgedeckt.

9:22 Als nun Ham, Kanaans Vater, seines Vaters Blöße sah, sagte er's

seinen beiden Brüdern draußen.
2. Mose 20,12; Spr 30,17

9:23 Da nahmen Sem und Jafet ein Kleid und legten es auf ihrer beider

Schultern und gingen rückwärts hinzu und deckten ihres Vaters Blöße

zu; und ihr Angesicht war abgewandt, damit sie ihres Vaters Blöße

nicht sähen.

9:24 Als nun Noah erwachte von seinem Rausch und erfuhr, was ihm sein

jüngster Sohn angetan hatte,

9:25 sprach er: Verflucht sei Kanaan und sei seinen Brüdern ein Knecht

aller Knechte!

9:26 Und sprach weiter: Gelobt sei der HERR, der Gott Sems, und Kanaan

sei sein Knecht!

9:27 Gott breite Jafet aus und lasse ihn wohnen in den Zelten Sems, und

Kanaan sei sein Knecht!

9:28 Noah aber lebte nach der Sintflut dreihundertundfünfzig Jahre,

9:29 daß sein ganzes Alter ward neunhundertundfünfzig Jahre, und starb.

Die Völkertafel
(vgl. 1. Chr 1,5-23)

10:1 Dies ist das Geschlecht der Söhne Noahs: Sem, Ham und Jafet. Und es

wurden ihnen Söhne geboren nach der Sintflut.

10:2 Die Söhne Jafets sind diese: Gomer, Magog, Madai, Jawan, Tubal,

Meschech und Tiras.
(2-31) Hes 27,13-22; Hes 38,2; 39,1; 39,6

10:3 Die Söhne Gomers sind diese: Aschkenas, Rifat und Togarma.

10:4 Die Söhne Jawans sind diese: Elischa, Tarsis, die Kittäer und die

Rodaniter.

10:5 Von diesen haben sich ausgebreitet die Bewohner der Inseln der

Heiden. Das sind die Söhne Jafets nach ihren Ländern, ihren

Sprachen, Geschlechtern und Völkern.

10:6 Die Söhne Hams sind diese: Kusch, Mizrajim, Put und Kanaan.

10:7 Und die Söhne des Kusch sind diese: Seba, Hawila, Sabta, Ragma und

Sabtecha. Aber die Söhne Ragmas sind diese: Saba und Dedan.

10:8 Kusch aber zeugte den Nimrod. Der war der erste, der Macht gewann

auf Erden,

10:9 und war ein gewaltiger Jäger vor dem HERRN. Daher spricht man: Das

ist ein gewaltiger Jäger vor dem HERRN wie Nimrod.

Mi 5,5

10:10 Und der Anfang seines Reichs war Bábel, Erech, Akkad und Kalne im

Lande Schinar.

10:11 Von diesem Lande ist er nach Assur gekommen und baute Ninive und

Rehobot-Ir und Kelach,

10:12 dazu Resen zwischen Ninive und Kelach. Das ist die große Stadt.

10:13 Mizrajim zeugte die Luditer, die Anamiter, die Lehabiter, die

Naftuhiter,

10:14 die Patrositer, die Kasluhiter und die Kaftoriter; von denen sind

gekommen die Philister.

10:15 Kanaan aber zeugte Sidon, seinen ersten Sohn, und Het

10:16 und den Jebusiter, den Amoriter, den Girgaschiter,

10:17 den Hiwiter, den Arkiter, den Siniter,

10:18 den Arwaditer, den Zemariter und den Hamatiter. Nachher haben sich

die Geschlechter der Kanaaniter weiter ausgebreitet,

10:19 und ihre Grenzen waren von Sidon in der Richtung auf Gerar bis nach

Gaza, in der Richtung auf Sodom, Gomorra, Adma, Zebojim bis nach

Lescha.

10:20 Das sind die Söhne Hams nach ihren Geschlechtern, Sprachen, Ländern

und Völkern.

10:21 Sem aber, dem Vater aller Söhne Ebers, Jafets älterem Bruder, wurden

auch Söhne geboren.
Kap 11,10

10:22 Und dies sind seine Söhne: Elam, Assur, Arpachschad, Lud und Aram.

10:23 Aber die Söhne Arams sind diese: Uz, Hul, Geter und Masch.

Kap 22,21

10:24 Arpachschad aber zeugte Schelach, Schelach zeugte Eber.

10:25 Eber wurden zwei Söhne geboren. Einer hieß Peleg, weil zu seiner

Zeit die Erde zerteilt wurde; und sein Bruder hieß Joktan.

Kap 11,8-9; 5. Mose 32,8

10:26 Und Joktan zeugte Almodad, Schelef, Hazarmawet, Jerach,

10:27 Hadoram, Usal, Dikla,
10:28 Obal, Abimaël, Saba,

10:29 Ofir, Hawila und Jobab. Das sind alles Söhne Joktans.

10:30 Und ihre Wohnsitze waren von Mescha bis man kommt nach Sefar, an das

Gebirge im Osten.

10:31 Das sind die Söhne Sems nach ihren Geschlechtern, Sprachen, Ländern

und Völkern.

10:32 Das sind nun die Nachkommen der Söhne Noahs nach ihren Geschlechtern

und Völkern. Von denen her haben sich ausgebreitet die Völker auf

Erden nach der Sintflut.
Der Turmbau zu Bábel

11:1 Es hatte aber alle Welt einerlei Zunge und Sprache.

11:2 Als sie nun nach Osten zogen, fanden sie eine Ebene im Lande Schinar

und wohnten daselbst.

11:3 Und sie sprachen untereinander: Wohlauf, laßt uns Ziegel streichen

und brennen! - und nahmen Ziegel als Stein und Erdharz als Mörtel

11:4 und sprachen: Wohlauf, laßt uns eine Stadt und einen Turm bauen,

dessen Spitze bis an den Himmel reiche, damit wir uns einen Namen

machen; denn wir werden sonst zerstreut in alle Länder.

11:5 Da fuhr der HERR hernieder, daß er sähe die Stadt und den Turm, die

die Menschenkinder bauten.
Kap 18,21; Ps 14,2

11:6 Und der HERR sprach: Siehe, es ist einerlei Volk und einerlei

Sprache unter ihnen allen, und dies ist der Anfang ihres Tuns; nun

wird ihnen nichts mehr verwehrt werden können von allem, was sie

sich vorgenommen haben zu tun.
(6-9) Apg 2,1-11

11:7 Wohlauf, laßt uns herniederfahren und dort ihre Sprache verwirren,

daß keiner des andern Sprache verstehe!

11:8 So zerstreute sie der HERR von dort in alle Länder, daß sie

aufhören mußten, die Stadt zu bauen.
5. Mose 32,8; Lk 1,51

11:9 Daher heißt ihr Name Bábel, weil der HERR daselbst verwirrt hat

aller Länder Sprache und sie von dort zerstreut hat in alle Länder.

Geschlechtsregister von Sem bis Abram

11:10 Dies ist das Geschlecht Sems: Sem war 100 Jahre alt und zeugte

Arpachschad zwei Jahre nach der Sintflut
(10-26) 1. Chr 1,24-27; Lk 3,34-36; Kap 10,21-22

11:11 und lebte danach 500 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

11:12 Arpachschad war 35 Jahre alt und zeugte Schelach

11:13 und lebte danach 403 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

11:14 Schelach war 30 Jahre alt und zeugte Eber

11:15 und lebte danach 403 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

11:16 Eber war 34 Jahre alt und zeugte Peleg

11:17 und lebte danach 430 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

11:18 Peleg war 30 Jahre alt und zeugte Regu

11:19 und lebte danach 209 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

11:20 Regu war 32 Jahre alt und zeugte Serug

11:21 und lebte danach 207 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

11:22 Serug war 30 Jahre alt und zeugte Nahor

11:23 und lebte danach 200 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

11:24 Nahor war 29 Jahre alt und zeugte Terach

11:25 und lebte danach 119 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

11:26 Terach war 70 Jahre alt und zeugte Abram, Nahor und Haran.

Terachs Geschlecht. Sein Zug von Ur nach Haran

11:27 Dies ist das Geschlecht Terachs: Terach zeugte Abram, Nahor und

Haran; und Haran zeugte Lot.

11:28 Haran aber starb vor seinem Vater Terach in seinem Vaterland zu Ur

in Chaldäa.

11:29 Da nahmen sich Abram und Nahor Frauen. Abrams Frau hieß Sarai und

Nahors Frau Milka, Harans Tochter, der der Vater war der Milka und

der Jiska.
Kap 22,20

11:30 Aber Sarai war unfruchtbar und hatte kein Kind.

11:31 Da nahm Terach seinen Sohn Abram und Lot, den Sohn seines Sohnes

Haran, und seine Schwiegertochter Sarai, die Frau seines Sohnes

Abram, und führte sie aus Ur in Chaldäa, um ins Land Kanaan zu

ziehen. Und sie kamen nach Haran und wohnten dort.

Jos 24,2; Neh 9,7

11:32 Und Terach wurde zweihundertundfünf Jahre alt und starb in Haran.

Abrams Berufung und Zug nach Kanaan

12:1 Und der HERR sprach zu Abram: Geh aus deinem Vaterland und von

deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das

ich dir zeigen will.
4. Mose 23,9; Apg 7,3; Hebr 11,8

12:2 Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und

dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein.

Kap 24,1; 24,35; Ps 72,17

12:3 Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich

verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf

Erden.

2. Mose 23,22; Kap 18,18; 22,18; 26,4; 28,14; Apg 3,25; Gal 3,8

12:4 Da zog Abram aus, wie der HERR zu ihm gesagt hatte, und Lot zog mit

ihm. Abram aber war fünfundsiebzig Jahre alt, als er aus Haran zog.

12:5 So nahm Abram Sarai, seine Frau, und Lot, seines Bruders Sohn, mit

aller ihrer Habe, die sie gewonnen hatten, und die Leute, die sie

erworben hatten in Haran, und zogen aus, um ins Land Kanaan zu

reisen. Und sie kamen in das Land,

12:6 und Abram durchzog das Land bis an die Stätte bei Sichem, bis zur

Eiche More; es wohnten aber zu der Zeit die Kanaaniter im Lande.

Kap 35,4; Jos 24,25-26

12:7 Da erschien der HERR dem Abram und sprach: Deinen Nachkommen will

ich dies Land geben. Und er baute dort einen Altar dem HERRN, der

ihm erschienen war.

Kap 13,15; 15,18; 17,8; 35,12; 2. Mose 6,4; 6,8; 32,13; Jos 21,43

Apg 7,5

12:8 Danach brach er von dort auf ins Gebirge östlich der Stadt Bethel

und schlug sein Zelt auf, so daß er Bethel im Westen und Ai im Osten

hatte, und baute dort dem HERRN einen Altar und rief den Namen des

HERRN an.
Kap 4,26
12:9 Danach zog Abram weiter ins Südland.
Abram und Sarai in Ägypten
(vgl. Kap 20,1-18; 26,7-11)

12:10 Es kam aber eine Hungersnot in das Land. Da zog Abram hinab nach

Ägypten, daß er sich dort als ein Fremdling aufhielte; denn der

Hunger war groß im Lande.

12:11 Und als er nahe an Ägypten war, sprach er zu Sarai, seiner Frau:

Siehe, ich weiß, daß du ein schönes Weib bist.

12:12 Wenn dich nun die Ägypter sehen, so werden sie sagen: Das ist seine

Frau, und werden mich umbringen und dich leben lassen.

12:13 So sage doch, du seist meine Schwester, auf daß mir's wohlgehe um

deinetwillen und ich am Leben bleibe um deinetwillen.

12:14 Als nun Abram nach Ägypten kam, sahen die Ägypter, daß seine Frau

sehr schön war.

12:15 Und die Großen des Pharao sahen sie und priesen sie vor ihm. Da

wurde sie in das Haus des Pharao gebracht.

12:16 Und er tat Abram Gutes um ihretwillen; und er bekam Schafe, Rinder,

Esel, Knechte und Mägde, Eselinnen und Kamele.

12:17 Aber der HERR plagte den Pharao und sein Haus mit großen Plagen um

Sarais, Abrams Frau, willen.

12:18 Da rief der Pharao Abram zu sich und sprach zu ihm: Warum hast du

mir das angetan? Warum sagtest du mir nicht, daß sie deine Frau ist?

12:19 Warum sprachst du denn: Sie ist meine Schwester -, so daß ich sie

mir zur Frau nahm? Und nun siehe, da hast du deine Frau; nimm sie

und zieh hin.

12:20 Und der Pharao bestellte Leute um seinetwillen, daß sie ihn

geleiteten und seine Frau und alles, was er hatte.

Abram und Lot trennen sich

13:1 So zog Abram herauf aus Ägypten mit seiner Frau und mit allem, was

er hatte, und Lot auch mit ihm, ins Südland.

13:2 Abram aber war sehr reich an Vieh, Silber und Gold.

13:3 Und er zog immer weiter vom Südland bis nach Bethel, an die Stätte,

wo zuerst sein Zelt war, zwischen Bethel und Ai,

13:4 eben an den Ort, wo er früher den Altar errichtet hatte. Dort rief

er den Namen des HERRN an.
Kap 12,8

13:5 Lot aber, der mit Abram zog, hatte auch Schafe und Rinder und Zelte.

13:6 Und das Land konnte es nicht ertragen, daß sie beieinander wohnten;

denn ihre Habe war groß, und sie konnten nicht beieinander wohnen.

13:7 Und es war immer Zank zwischen den Hirten von Abrams Vieh und den

Hirten von Lots Vieh. Es wohnten auch zu der Zeit die Kanaaniter und

Perisiter im Lande.

13:8 Da sprach Abram zu Lot: Laß doch nicht Zank sein zwischen mir und

dir und zwischen meinen und deinen Hirten; denn wir sind Brüder.

13:9 Steht dir nicht alles Land offen? Trenne dich doch von mir! Willst

du zur Linken, so will ich zur Rechten, oder willst du zur Rechten,

so will ich zur Linken.

13:10 Da hob Lot seine Augen auf und besah die ganze Gegend am Jordan.

Denn ehe der HERR Sodom und Gomorra vernichtete, war sie

wasserreich, bis man nach Zoar kommt, wie der Garten des HERRN,

gleichwie Ägyptenland.
Kap 2,8-10

13:11 Da erwählte sich Lot die ganze Gegend am Jordan und zog nach Osten.

Also trennte sich ein Bruder von dem andern,

13:12 so daß Abram wohnte im Lande Kanaan und Lot in den Städten am

unteren Jordan. Und Lot zog mit seinen Zelten bis nach Sodom.

13:13 Aber die Leute zu Sodom waren böse und sündigten sehr wider den

HERRN.
Kap 18,20; 19,4-9
Der HERR wiederholt seine Verheißung an Abram

13:14 Als nun Lot sich von Abram getrennt hatte, sprach der HERR zu Abram:

Hebe deine Augen auf und sieh von der Stätte aus, wo du wohnst, nach

Norden, nach Süden, nach Osten und nach Westen.

13:15 Denn all das Land, das du siehst, will ich dir und deinen Nachkommen

geben für alle Zeit
Kap 12,7

13:16 und will deine Nachkommen machen wie den Staub auf Erden. Kann ein

Mensch den Staub auf Erden zählen, der wird auch deine Nachkommen

zählen.
Kap 28,14; 4. Mose 23,10; 1. Kön 4,20

13:17 Darum mach dich auf und durchzieh das Land in die Länge und Breite,

denn dir will ich's geben.

13:18 Und Abram zog weiter mit seinem Zelt und kam und wohnte im Hain

Mamre, der bei Hebron ist, und baute dort dem HERRN einen Altar.

Kap 14,13; 14,24

Abram errettet Lot und wird von Melchisedek gesegnet

14:1 Und es begab sich zu der Zeit des Königs Amrafel von Schinar,

Arjochs, des Königs von Ellasar, Kedor-Laomers, des Königs von Elam,

und Tidals, des Königs von Völkern,
Jos 12,23

14:2 daß sie Krieg führten mit Bera, dem König von Sodom, und mit

Birscha, dem König von Gomorra, und mit Schinab, dem König von Adma,

und mit Schemeber, dem König von Zebojim, und mit dem König von

Bela, das ist Zoar.
Kap 19,24

14:3 Diese kamen alle zusammen in das Tal Siddim, wo nun das Salzmeer

ist.

14:4 Denn sie waren zwölf Jahre dem König Kedor-Laomer untertan gewesen,

und im dreizehnten Jahr waren sie von ihm abgefallen.

14:5 Darum kamen Kedor-Laomer und die Könige, die mit ihm waren, im

vierzehnten Jahr und schlugen die Refaïter zu Aschterot-Karnajim und

die Susiter zu Ham und die Emiter in der Ebene Kirjatajim

(5 und 6) Kap 36,20-30

14:6 und die Horiter auf ihrem Gebirge Seïr bis El-Paran, das an die

Wüste stößt.

14:7 Danach wandten sie um und kamen nach En-Mischpat, das ist Kadesch,

und schlugen das ganze Land der Amalekiter, dazu die Amoriter, die

zu Hazezon-Tamar wohnten.

14:8 Da zogen aus der König von Sodom, der König von Gomorra, der König

von Adma, der König von Zebojim und der König von Bela, das ist

Zoar, und rüsteten sich, zu kämpfen im Tal Siddim

14:9 mit Kedor-Laomer, dem König von Elam, und mit Tidal, dem König von

Völkern, und mit Amrafel, dem König von Schinar, und mit Arjoch, dem

König von Ellasar, vier Könige gegen fünf.

14:10 Das Tal Siddim aber hatte viele Erdharzgruben. Und die Könige von

Sodom und Gomorra wurden in die Flucht geschlagen und fielen da

hinein, und was übrigblieb, floh auf das Gebirge.

14:11 Da nahmen sie alle Habe von Sodom und Gomorra und alle Vorräte und

zogen davon.

14:12 Sie nahmen auch mit sich Lot, Abrams Brudersohn, und seine Habe,

denn er wohnte in Sodom, und zogen davon.
Kap 13,10-12

14:13 Da kam einer, der entronnen war, und sagte es Abram an, dem Hebräer,

der da wohnte im Hain Mamres, des Amoriters, des Bruders von Eschkol

und Aner. Diese waren mit Abram im Bund.

14:14 Als nun Abram hörte, daß seines Bruders Sohn gefangen war, wappnete

er seine Knechte, dreihundertundachtzehn, in seinem Hause geboren,

und jagte ihnen nach bis Dan
Jos 19,47; Ri 18,29

14:15 und teilte seine Schar, fiel des Nachts über sie her mit seinen

Knechten und schlug sie und jagte sie bis nach Hoba, das nördlich

der Stadt Damaskus liegt.

14:16 Und er brachte alle Habe wieder zurück, dazu auch Lot, seines

Bruders Sohn, mit seiner Habe, auch die Frauen und das Volk.

14:17 Als er nun zurückkam von dem Sieg über Kedor-Laomer und die Könige

mit ihm, ging ihm entgegen der König von Sodom in das Tal Schawe,

das ist das Königstal.
(17-19) Hebr 7,1-4

14:18 Aber Melchisedek, der König von Salem, trug Brot und Wein heraus.

Und er war ein Priester Gottes des Höchsten
Ps 110,4; Ps 76,3

14:19 und segnete ihn und sprach: Gesegnet seist du, Abram, vom höchsten

Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat;

14:20 und gelobt sei Gott der Höchste, der deine Feinde in deine Hand

gegeben hat. Und Abram gab ihm den Zehnten von allem.

Kap 28,22; 3. Mose 27,30-32

14:21 Da sprach der König von Sodom zu Abram: Gib mir die Leute, die Güter

behalte für dich!

14:22 Aber Abram sprach zu dem König von Sodom: Ich hebe meine Hand auf zu

dem HERRN, dem höchsten Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat,

14:23 daß ich von allem, was dein ist, nicht einen Faden noch einen

Schuhriemen nehmen will, damit du nicht sagest, du habest Abram

reich gemacht,

14:24 ausgenommen, was die Knechte verzehrt haben; doch laß die Männer

Aner, Eschkol und Mamre, die mit mir gezogen sind, ihr Teil nehmen.

Gott verheißt Abram einen Sohn und gewährt ihm den Bund

(vgl. Kap 17,1-27)

15:1 Nach diesen Geschichten begab sich's, daß zu Abram das Wort des

HERRN kam in einer Offenbarung: Fürchte dich nicht, Abram! Ich bin

dein Schild und dein sehr großer Lohn.
4. Mose 24,4; 24,16; Ps 3,4

15:2 Abram sprach aber: HERR, mein Gott, was willst du mir geben? Ich

gehe dahin ohne Kinder, und mein Knecht Elïser von Damaskus wird

mein Haus besitzen.

15:3 Und Abram sprach weiter: Mir hast du keine Nachkommen gegeben; und

siehe, einer von meinen Knechten wird mein Erbe sein.

15:4 Und siehe, der HERR sprach zu ihm: Er soll nicht dein Erbe sein,

sondern der von deinem Leibe kommen wird, der soll dein Erbe sein.

15:5 Und er hieß ihn hinausgehen und sprach: Sieh gen Himmel und zähle

die Sterne; kannst du sie zählen? Und sprach zu ihm: So zahlreich

sollen deine Nachkommen sein!

Kap 22,17; 2. Mose 32,13; 5. Mose 1,10; Hebr 11,12

15:6 Abram glaubte dem HERRN, und das rechnete er ihm zur Gerechtigkeit.

Röm 4,3-5; Jak 2,23

15:7 Und er sprach zu ihm: Ich bin der HERR, der dich aus Ur in Chaldäa

geführt hat, auf daß ich dir dies Land zu besitzen gebe.

2. Mose 3,14; Jes 45,5; Joh 8,24-29; Kap 11,31

15:8 Abram aber sprach: HERR, mein Gott, woran soll ich merken, daß ich's

besitzen werde?

15:9 Und er sprach zu ihm: Bringe mir eine dreijährige Kuh, eine

dreijährige Ziege, einen dreijährigen Widder, eine Turteltaube und

eine andere Taube.

15:10 Und er brachte ihm dies alles und zerteilte es in der Mitte und

legte je einen Teil dem andern gegenüber; aber die Vögel zerteilte

er nicht.
Jer 34,18-19

15:11 Und die Raubvögel stießen hernieder auf die Stücke, aber Abram

scheuchte sie davon.

15:12 Als nun die Sonne am Untergehen war, fiel ein tiefer Schlaf auf

Abram, und siehe, Schrecken und große Finsternis überfiel ihn.

Kap 2,21; 1. Sam 26,12; Jes 29,10

15:13 Da sprach der HERR zu Abram: Das sollst du wissen, daß deine

Nachkommen werden Fremdlinge sein in einem Lande, das nicht das ihre

ist; und da wird man sie zu dienen zwingen und plagen vierhundert

Jahre.
2. Mose 1,13; 12,40; Apg 7,6

15:14 Aber ich will das Volk richten, dem sie dienen müssen. Danach sollen

sie ausziehen mit großem Gut.
2. Mose 3,21-22; Apg 7,7

15:15 Und du sollst fahren zu deinen Vätern mit Frieden und in gutem

Alter begraben werden.
Kap 25,7-8

15:16 Sie aber sollen erst nach vier Menschenaltern wieder hierherkommen;

denn die Missetat der Amoriter ist noch nicht voll.

Apg 7,7

15:17 Als nun die Sonne untergegangen und es finster geworden war, siehe,

da war ein rauchender Ofen, und eine Feuerflamme fuhr zwischen den

Stücken hin.
2. Mose 19,18

15:18 An dem Tage schloß der HERR einen Bund mit Abram und sprach: Deinen

Nachkommen will ich dies Land geben, von dem Strom Ägyptens an bis

an den großen Strom Euphrat:
Kap 12,7; 1. Kön 8,65; 1. Kön 5,1

15:19 die Keniter, die Kenasiter, die Kadmoniter,

15:20 die Hetiter, die Perisiter, die Refaïter,

15:21 die Amoriter, die Kanaaniter, die Girgaschiter, die Jebusiter.

Hagar und Ismael
(vgl. Kap 21,9-21)

16:1 Sarai, Abrams Frau, gebar ihm kein Kind. Sie hatte aber eine

ägyptische Magd, die hieß Hagar.

16:2 Und Sarai sprach zu Abram: Siehe, der HERR hat mich verschlossen,

daß ich nicht gebären kann. Geh doch zu meiner Magd, ob ich

vielleicht durch sie zu einem Sohn komme. Und Abram gehorchte der

Stimme Sarais.
Kap 30,3; 30,9

16:3 Da nahm Sarai, Abrams Frau, ihre ägyptische Magd Hagar und gab sie

Abram, ihrem Mann, zur Frau, nachdem sie zehn Jahre im Lande Kanaan

gewohnt hatten.

16:4 Und er ging zu Hagar, die ward schwanger. Als sie nun sah, daß sie

schwanger war, achtete sie ihre Herrin gering.

16:5 Da sprach Sarai zu Abram: Das Unrecht, das mir geschieht, komme über

dich! Ich habe meine Magd dir in die Arme gegeben; nun sie aber

sieht, daß sie schwanger geworden ist, bin ich geringgeachtet in

ihren Augen. Der HERR sei Richter zwischen mir und dir.

16:6 Abram aber sprach zu Sarai: Siehe, deine Magd ist unter deiner

Gewalt; tu mit ihr, wie dir's gefällt. Als nun Sarai sie demütigen

wollte, floh sie von ihr.

16:7 Aber der Engel des HERRN fand sie bei einer Wasserquelle in der

Wüste, nämlich bei der Quelle am Wege nach Schur.

2. Mose 14,19; 23,20; 4. Mose 22,22; 1. Kön 19,7; 2. Kön 19,35

16:8 Der sprach zu ihr: Hagar, Sarais Magd, wo kommst du her, und wo

willst du hin? Sie sprach: Ich bin von Sarai, meiner Herrin,

geflohen.

16:9 Und der Engel des HERRN sprach zu ihr: Kehre wieder um zu deiner

Herrin und demütige dich unter ihre Hand.

16:10 Und der Engel des HERRN sprach zu ihr: Ich will deine Nachkommen so

mehren, daß sie der großen Menge wegen nicht gezählt werden können.

Kap 17,20

16:11 Weiter sprach der Engel des HERRN zu ihr: Siehe, du bist schwanger

geworden und wirst einen Sohn gebären, dessen Namen sollst du Ismael

nennen; denn der HERR hat dein Elend erhört.

2. Mose 2,23; Hiob 34,28; Ps 9,13; Jes 41,17; Jak 5,4

16:12 Er wird ein wilder Mensch sein; seine Hand wider jedermann und

jedermanns Hand wider ihn, und er wird wohnen all seinen Brüdern zum

Trotz.
Kap 25,18

16:13 Und sie nannte den Namen des HERRN, der mit ihr redete: Du bist ein

Gott, der mich sieht. Denn sie sprach: Gewiß hab ich hier hinter dem

hergesehen, der mich angesehen hat.
Kap 22,14; 2. Mose 3,7; 2. Kön 13,4

16:14 Darum nannte man den Brunnen »Brunnen des Lebendigen, der mich

sieht«. Er liegt zwischen Kadesch und Bered.
Kap 24,62; 25,11

16:15 Und Hagar gebar Abram einen Sohn, und Abram nannte den Sohn, den ihm

Hagar gebar, Ismael.

16:16 Und Abram war sechsundachtzig Jahre alt, als ihm Hagar den Ismael

gebar.

Ewiger Bund und neue Namen. Verheißung Isaaks und Beschneidung

17:1 Als nun Abram neunundneunzig Jahre alt war, erschien ihm der HERR

und sprach zu ihm: Ich bin der allmächtige Gott; wandle vor mir

und sei fromm.
Kap 35,11; 2. Mose 6,3; 5. Mose 10,12

17:2 Und ich will meinen Bund zwischen mir und dir schließen und will

dich über alle Maßen mehren.

17:3 Da fiel Abram auf sein Angesicht. Und Gott redete weiter mit ihm und

sprach:

17:4 Siehe, ich habe meinen Bund mit dir, und du sollst ein Vater vieler

Völker werden.

17:5 Darum sollst du nicht mehr Abram heißen, sondern Abraham soll dein

Name sein; denn ich habe dich gemacht zum Vater vieler Völker.

Röm 4,11; 4,17

17:6 Und ich will dich sehr fruchtbar machen und will aus dir Völker

machen, und auch Könige sollen von dir kommen.

17:7 Und ich will aufrichten meinen Bund zwischen mir und dir und deinen

Nachkommen von Geschlecht zu Geschlecht, daß es ein ewiger Bund sei,

so daß ich dein und deiner Nachkommen Gott bin.

17:8 Und ich will dir und deinem Geschlecht nach dir das Land geben,

darin du ein Fremdling bist, das ganze Land Kanaan, zu ewigem

Besitz, und will ihr Gott sein.
Kap 35,27; Hebr 11,9-10; Apg 7,5

17:9 Und Gott sprach zu Abraham: So haltet nun meinen Bund, du und deine

Nachkommen von Geschlecht zu Geschlecht.

17:10 Das aber ist mein Bund, den ihr halten sollt zwischen mir und euch

und deinem Geschlecht nach dir: Alles, was männlich ist unter euch,

soll beschnitten werden;
3. Mose 12,3; Joh 7,22

17:11 eure Vorhaut sollt ihr beschneiden. Das soll das Zeichen sein des

Bundes zwischen mir und euch.
Hes 20,12; 5. Mose 30,6; Röm 4,11

17:12 Jedes Knäblein, wenn's acht Tage alt ist, sollt ihr beschneiden bei

euren Nachkommen. Desgleichen auch alles, was an Gesinde im Hause

geboren oder was gekauft ist von irgendwelchen Fremden, die nicht

aus eurem Geschlecht sind.

17:13 Beschnitten soll werden alles Gesinde, was dir im Hause geboren oder

was gekauft ist. Und so soll mein Bund an eurem Fleisch zu einem

ewigen Bund werden.

17:14 Wenn aber ein Männlicher nicht beschnitten wird an seiner Vorhaut,

wird er ausgerottet werden aus seinem Volk, weil er meinen Bund

gebrochen hat.

17:15 Und Gott sprach abermals zu Abraham: Du sollst Sarai, deine Frau,

nicht mehr Sarai nennen, sondern Sara soll ihr Name sein.

17:16 Denn ich will sie segnen, und auch von ihr will ich dir einen Sohn

geben; ich will sie segnen, und Völker sollen aus ihr werden und

Könige über viele Völker.
Kap 12,2-3

17:17 Da fiel Abraham auf sein Angesicht und lachte und sprach in seinem

Herzen: Soll mir mit hundert Jahren ein Kind geboren werden, und

soll Sara, neunzig Jahre alt, gebären?
Kap 18,12; 21,6; Lk 1,18; Röm 4,19-21

17:18 Und Abraham sprach zu Gott: Ach daß Ismael möchte leben bleiben vor

dir!

17:19 Da sprach Gott: Nein, Sara, deine Frau, wird dir einen Sohn gebären,

den sollst du Isaak nennen, und mit ihm will ich meinen ewigen Bund

aufrichten und mit seinem Geschlecht nach ihm.
Kap 26,3

17:20 Und für Ismael habe ich dich auch erhört. Siehe, ich habe ihn

gesegnet und will ihn fruchtbar machen und über alle Maßen mehren.

Zwölf Fürsten wird er zeugen, und ich will ihn zum großen Volk

machen.
Kap 16,10; 21,13; 21,18; Kap 25,16

17:21 Aber meinen Bund will ich aufrichten mit Isaak, den dir Sara gebären

soll um diese Zeit im nächsten Jahr.

17:22 Und er hörte auf, mit ihm zu reden. Und Gott fuhr auf von Abraham.

17:23 Da nahm Abraham seinen Sohn Ismael und alle Knechte, die im Hause

geboren, und alle, die gekauft waren, und alles, was männlich war in

seinem Hause, und beschnitt ihre Vorhaut an eben diesem Tage, wie

ihm Gott gesagt hatte.

17:24 Und Abraham war neunundneunzig Jahre alt, als er seine Vorhaut

beschnitt.

17:25 Ismael aber, sein Sohn, war dreizehn Jahre alt, als seine Vorhaut

beschnitten wurde.

17:26 Eben auf diesen Tag wurden sie alle beschnitten, Abraham, sein Sohn

Ismael,

17:27 und was männlich in seinem Hause war, im Hause geboren und gekauft

von Fremden; es wurde alles mit ihm beschnitten.
Der HERR bei Abraham in Mamre

18:1 Und der HERR erschien ihm im Hain Mamre, während er an der Tür

seines Zeltes saß, als der Tag am heißesten war.

18:2 Und als er seine Augen aufhob und sah, siehe, da standen drei Männer

vor ihm. Und als er sie sah, lief er ihnen entgegen von der Tür

seines Zeltes und neigte sich zur Erde
Hebr 13,2

18:3 und sprach: Herr, hab ich Gnade gefunden vor deinen Augen, so geh

nicht an deinem Knecht vorüber.

18:4 Man soll euch ein wenig Wasser bringen, eure Füße zu waschen, und

laßt euch nieder unter dem Baum.

18:5 Und ich will euch einen Bissen Brot bringen, daß ihr euer Herz

labet; danach mögt ihr weiterziehen. Denn darum seid ihr bei eurem

Knecht vorübergekommen. Sie sprachen: Tu, wie du gesagt hast.

18:6 Abraham eilte in das Zelt zu Sara und sprach: Eile und menge drei

Maß feinstes Mehl, knete und backe Kuchen.

18:7 Er aber lief zu den Rindern und holte ein zartes gutes Kalb und

gab's dem Knechte; der eilte und bereitete es zu.

18:8 Und er trug Butter und Milch auf und von dem Kalbe, das er

zubereitet hatte, und setzte es ihnen vor und blieb stehen vor ihnen

unter dem Baum, und sie aßen.

18:9 Da sprachen sie zu ihm: Wo ist Sara, deine Frau? Er antwortete:

Drinnen im Zelt.

18:10 Da sprach er: Ich will wieder zu dir kommen übers Jahr; siehe, dann

soll Sara, deine Frau, einen Sohn haben. Das hörte Sara hinter ihm,

hinter der Tür des Zeltes.
Kap 17,19; Röm 9,9

18:11 Und sie waren beide, Abraham und Sara, alt und hochbetagt, so daß es

Sara nicht mehr ging nach der Frauen Weise.

18:12 Darum lachte sie bei sich selbst und sprach: Nun ich alt bin, soll

ich noch der Liebe pflegen, und mein Herr ist auch alt!

Kap 17,17; 1. Petr 3,6

18:13 Da sprach der HERR zu Abraham: Warum lacht Sara und spricht: Meinst

du, daß es wahr sei, daß ich noch gebären werde, die ich doch alt

bin?

18:14 Sollte dem HERRN etwas unmöglich sein? Um diese Zeit will ich

wieder zu dir kommen übers Jahr; dann soll Sara einen Sohn haben.

Mt 19,26; Lk 1,37

18:15 Da leugnete Sara und sprach: Ich habe nicht gelacht -, denn sie

fürchtete sich. Aber er sprach: Es ist nicht so, du hast gelacht.

Abrahams Fürbitte für Sodom

18:16 Da brachen die Männer auf und wandten sich nach Sodom, und Abraham

ging mit ihnen, um sie zu geleiten.

18:17 Da sprach der HERR: Wie könnte ich Abraham verbergen, was ich tun

will,
Am 3,7

18:18 da er doch ein großes und mächtiges Volk werden soll und alle Völker

auf Erden in ihm gesegnet werden sollen?
Kap 12,3

18:19 Denn dazu habe ich ihn auserkoren, daß er seinen Kindern befehle

und seinem Hause nach ihm, daß sie des HERRN Wege halten und tun,

was recht und gut ist, auf daß der HERR auf Abraham kommen lasse,

was er ihm verheißen hat.
5. Mose 6,7; 32,46

18:20 Und der HERR sprach: Es ist ein großes Geschrei über Sodom und

Gomorra, daß ihre Sünden sehr schwer sind.
Kap 19,13

18:21 Darum will ich hinabfahren und sehen, ob sie alles getan haben nach

dem Geschrei, das vor mich gekommen ist, oder ob's nicht so sei,

damit ich's wisse.

18:22 Und die Männer wandten ihr Angesicht und gingen nach Sodom. Aber

Abraham blieb stehen vor dem HERRN

18:23 und trat zu ihm und sprach: Willst du denn den Gerechten mit dem

Gottlosen umbringen?
4. Mose 16,22

18:24 Es könnten vielleicht fünfzig Gerechte in der Stadt sein; wolltest

du die umbringen und dem Ort nicht vergeben um fünfzig Gerechter

willen, die darin wären?

18:25 Das sei ferne von dir, daß du das tust und tötest den Gerechten mit

dem Gottlosen, so daß der Gerechte wäre gleich wie der Gottlose! Das

sei ferne von dir! Sollte der Richter aller Welt nicht gerecht

richten?
Ps 82,1; 94,2

18:26 Der HERR sprach: Finde ich fünfzig Gerechte zu Sodom in der Stadt,

so will ich um ihretwillen dem ganzen Ort vergeben.

Jes 65,8; Mt 24,22

18:27 Abraham antwortete und sprach: Ach siehe, ich habe mich unterwunden,

zu reden mit dem Herrn, wiewohl ich Erde und Asche bin.

18:28 Es könnten vielleicht fünf weniger als fünfzig Gerechte darin sein;

wolltest du denn die ganze Stadt verderben um der fünf willen? Er

sprach: Finde ich darin fünfundvierzig, so will ich sie nicht

verderben.

18:29 Und er fuhr fort mit ihm zu reden und sprach: Man könnte vielleicht

vierzig darin finden. Er aber sprach: Ich will ihnen nichts tun um

der vierzig willen.

18:30 Abraham sprach: Zürne nicht, Herr, daß ich noch mehr rede. Man

könnte vielleicht dreißig darin finden. Er aber sprach: Finde ich

dreißig darin, so will ich ihnen nichts tun.

18:31 Und er sprach: Ach siehe, ich habe mich unterwunden, mit dem Herrn

zu reden. Man könnte vielleicht zwanzig darin finden. Er antwortete:

Ich will sie nicht verderben um der zwanzig willen.

18:32 Und er sprach: Ach, zürne nicht, Herr, daß ich nur noch einmal

rede. Man könnte vielleicht zehn darin finden. Er aber sprach: Ich

will sie nicht verderben um der zehn willen.
Ri 6,39

18:33 Und der HERR ging weg, nachdem er aufgehört hatte, mit Abraham zu

reden; und Abraham kehrte wieder um an seinen Ort.

Untergang von Sodom und Gomorra. Lots Errettung

19:1 Die zwei Engel kamen nach Sodom am Abend; Lot aber saß zu Sodom

unter dem Tor. Und als er sie sah, stand er auf, ging ihnen entgegen

und neigte sich bis zur Erde
Kap 18,22

19:2 und sprach: Siehe, liebe Herren, kehrt doch ein im Hause eures

Knechts und bleibt über Nacht; laßt eure Füße waschen und brecht

frühmorgens auf und zieht eure Straße. Aber sie sprachen: Nein, wir

wollen über Nacht im Freien bleiben.

19:3 Da nötigte er sie sehr, und sie kehrten zu ihm ein und kamen in sein

Haus. Und er machte ihnen ein Mahl und backte ungesäuerte Kuchen,

und sie aßen.

19:4 Aber ehe sie sich legten, kamen die Männer der Stadt Sodom und

umgaben das Haus, jung und alt, das ganze Volk aus allen Enden,

19:5 und riefen Lot und sprachen zu ihm: Wo sind die Männer, die zu dir

gekommen sind diese Nacht? Führe sie heraus zu uns, daß wir uns über

sie hermachen.
(5-8) 3. Mose 18,22-25; Ri 19,22-24; Röm 1,27

19:6 Lot ging heraus zu ihnen vor die Tür und schloß die Tür hinter sich

zu

19:7 und sprach: Ach, liebe Brüder, tut nicht so übel!

19:8 Siehe, ich habe zwei Töchter, die wissen noch von keinem Manne; die

will ich herausgeben unter euch, und tut mit ihnen, was euch

gefällt; aber diesen Männern tut nichts, denn darum sind sie unter

den Schatten meines Dachs gekommen.

19:9 Sie aber sprachen: Weg mit dir! Und sprachen auch: Du bist der

einzige Fremdling hier und willst regieren? Wohlan, wir wollen dich

noch übler plagen als jene. Und sie drangen hart ein auf den Mann

Lot. Doch als sie hinzuliefen und die Tür aufbrechen wollten,

2. Petr 2,7-8

19:10 griffen die Männer hinaus und zogen Lot herein zu sich ins Haus und

schlossen die Tür zu.

19:11 Und sie schlugen die Leute vor der Tür des Hauses, klein und groß,

mit Blindheit, so daß sie es aufgaben, die Tür zu finden.

2. Kön 6,18

19:12 Und die Männer sprachen zu Lot: Hast du hier noch einen

Schwiegersohn und Söhne und Töchter und wer dir sonst angehört in

der Stadt, den führe weg von dieser Stätte.

19:13 Denn wir werden diese Stätte verderben, weil das Geschrei über sie

groß ist vor dem HERRN; der hat uns gesandt, sie zu verderben.

Kap 18,20

19:14 Da ging Lot hinaus und redete mit den Männern, die seine Töchter

heiraten sollten: Macht euch auf und geht aus diesem Ort, denn der

HERR wird diese Stadt verderben. Aber es war ihnen lächerlich.

4. Mose 16,21

19:15 Als nun die Morgenröte aufging, drängten die Engel Lot zur Eile und

sprachen: Mach dich auf, nimm deine Frau und deine beiden Töchter,

die hier sind, damit du nicht auch umkommst in der Missetat dieser

Stadt.

19:16 Als er aber zögerte, ergriffen die Männer ihn und seine Frau und

seine beiden Töchter bei der Hand, weil der HERR ihn verschonen

wollte, und führten ihn hinaus und ließen ihn erst draußen vor der

Stadt wieder los.

19:17 Und als sie ihn hinausgebracht hatten, sprach der eine: Rette dein

Leben und sieh nicht hinter dich, bleib auch nicht stehen in dieser

ganzen Gegend. Auf das Gebirge rette dich, damit du nicht umkommst!

Mt 24,16
19:18 Aber Lot sprach zu ihnen: Ach nein, Herr!

19:19 Siehe, dein Knecht hat Gnade gefunden vor deinen Augen, und du hast

deine Barmherzigkeit groß gemacht, die du an mir getan hast, als du

mich am Leben erhieltest. Ich kann mich nicht auf das Gebirge

retten; es könnte mich sonst das Unheil ereilen, so daß ich stürbe.

19:20 Siehe, da ist eine Stadt nahe, in die ich fliehen kann, und sie ist

klein; dahin will ich mich retten - ist sie doch klein -, damit ich

am Leben bleibe.

19:21 Da sprach er zu ihm: Siehe, ich habe auch darin dich angesehen, daß

ich die Stadt nicht zerstöre, von der du geredet hast.

19:22 Eile und rette dich dahin; denn ich kann nichts tun, bis du

hineinkommst. Daher ist diese Stadt Zoar genannt.

19:23 Und die Sonne war aufgegangen auf Erden, als Lot nach Zoar kam.

19:24 Da ließ der HERR Schwefel und Feuer regnen vom Himmel herab auf

Sodom und Gomorra

5. Mose 29,22; Ps 11,6; Jes 1,9-10; 13,19; Am 4,11; Lk 17,29

2. Petr 2,6; Offb 14,10

19:25 und vernichtete die Städte und die ganze Gegend und alle Einwohner

der Städte und was auf dem Lande gewachsen war.

19:26 Und Lots Weib sah hinter sich und ward zur Salzsäule.

Lk 17,32

19:27 Abraham aber machte sich früh am Morgen auf an den Ort, wo er vor

dem HERRN gestanden hatte,

19:28 und wandte sein Angesicht gegen Sodom und Gomorra und alles Land

dieser Gegend und schaute, und siehe, da ging ein Rauch auf vom

Lande wie der Rauch von einem Ofen.

19:29 Und es geschah, als Gott die Städte in der Gegend vernichtete,

gedachte er an Abraham und geleitete Lot aus den Städten, die er

zerstörte, in denen Lot gewohnt hatte.
Lot und seine Töchter

19:30 Und Lot zog weg von Zoar und blieb auf dem Gebirge mit seinen beiden

Töchtern; denn er fürchtete sich, in Zoar zu bleiben; und so blieb

er in einer Höhle mit seinen beiden Töchtern.

19:31 Da sprach die ältere zu der jüngeren: Unser Vater ist alt, und kein

Mann ist mehr im Lande, der zu uns eingehen könnte nach aller Welt

Weise.

19:32 So komm, laß uns unserm Vater Wein zu trinken geben und uns zu ihm

legen, daß wir uns Nachkommen schaffen von unserm Vater.

3. Mose 18,7

19:33 Da gaben sie ihrem Vater Wein zu trinken in derselben Nacht. Und die

erste ging hinein und legte sich zu ihrem Vater; und er ward's nicht

gewahr, als sie sich legte noch als sie aufstand.

19:34 Am Morgen sprach die ältere zu der jüngeren: Siehe, ich habe gestern

bei meinem Vater gelegen. Laß uns ihm auch diese Nacht Wein zu

trinken geben, daß du hineingehst und dich zu ihm legst, damit wir

uns Nachkommen schaffen von unserm Vater.

19:35 Da gaben sie ihrem Vater auch diese Nacht Wein zu trinken. Und die

jüngere machte sich auch auf und legte sich zu ihm; und er ward's

nicht gewahr, als sie sich legte noch als sie aufstand.

19:36 So wurden die beiden Töchter Lots schwanger von ihrem Vater.

19:37 Und die ältere gebar einen Sohn, den nannte sie Moab. Von dem kommen

her die Moabiter bis auf den heutigen Tag.
5. Mose 2,9

19:38 Und die jüngere gebar auch einen Sohn, den nannte sie Ben-Ammi. Von

dem kommen her die Ammoniter bis auf den heutigen Tag.

5. Mose 2,19; 23,4
Abraham und Sara bei Abimelech
(vgl. Kap 12,10-20; 26,1-11)

20:1 Abraham aber zog von dannen ins Südland und wohnte zwischen Kadesch

und Schur und lebte nun als ein Fremdling zu Gerar.

Kap 12,9; 26,1

20:2 Er sagte aber von Sara, seiner Frau: Sie ist meine Schwester. Da

sandte Abimelech, der König von Gerar, hin und ließ sie holen.

20:3 Aber Gott kam zu Abimelech des Nachts im Traum und sprach zu ihm:

Siehe, du bist des Todes um des Weibes willen, das du genommen hast;

denn sie ist eines Mannes Ehefrau.

20:4 Abimelech aber hatte sie nicht berührt und sprach: Herr, willst du

denn auch ein gerechtes Volk umbringen?

20:5 Hat er nicht zu mir gesagt: Sie ist meine Schwester? Und sie hat

auch gesagt: Er ist mein Bruder. Hab ich das doch getan mit

einfältigem Herzen und unschuldigen Händen.

20:6 Und Gott sprach zu ihm im Traum: Ich weiß auch, daß du das mit

einfältigem Herzen getan hast. Darum habe ich dich auch behütet, daß

du nicht wider mich sündigtest, und habe es nicht zugelassen, daß du

sie berührtest.

20:7 So gib nun dem Mann seine Frau wieder, denn er ist ein Prophet, und

laß ihn für dich bitten, so wirst du am Leben bleiben. Wenn du sie

aber nicht wiedergibst, so wisse, daß du des Todes sterben mußt und

alles, was dein ist.
1. Kön 13,6

20:8 Da stand Abimelech früh am Morgen auf und rief alle seine Großen und

sagte dieses alles vor ihren Ohren. Und die Männer fürchteten sich

sehr.

20:9 Und Abimelech rief Abraham auch herzu und sprach zu ihm: Warum hast

du uns das angetan? Und was habe ich an dir gesündigt, daß du eine

so große Sünde wolltest auf mich und mein Reich bringen? Du hast an

mir gehandelt, wie man nicht handeln soll.

20:10 Und Abimelech sprach weiter zu Abraham: Wie bist du dazu gekommen,

daß du solches getan hast?

20:11 Abraham sprach: Ich dachte, gewiß ist keine Gottesfurcht an diesem

Orte, und sie werden mich um meiner Frau willen umbringen.

20:12 Auch ist sie wahrhaftig meine Schwester, denn sie ist meines Vaters

Tochter, aber nicht meiner Mutter Tochter; so ist sie meine Frau

geworden.
3. Mose 18,9

20:13 Als mich aber Gott aus meines Vaters Hause wandern hieß, sprach ich

zu ihr: Die Liebe tu mir an, daß, wo wir hinkommen, du von mir

sagst, ich sei dein Bruder.

20:14 Da nahm Abimelech Schafe und Rinder, Knechte und Mägde und gab sie

Abraham und gab ihm Sara, seine Frau, wieder

20:15 und sprach: Siehe da, mein Land steht dir offen; wohne, wo dir's

wohlgefällt.

20:16 Und zu Sara sprach er: Siehe da, ich habe deinem Bruder tausend

Silberstücke gegeben; siehe, das soll eine Decke sein über den Augen

aller, die bei dir sind, dir zugute. Damit ist dir bei allen Recht

verschafft.

20:17 Abraham aber betete zu Gott. Da heilte Gott Abimelech und seine Frau

und seine Mägde, daß sie wieder Kinder gebaren.

20:18 Denn der HERR hatte zuvor hart verschlossen jeden Mutterschoß im

Hause Abimelechs um Saras, Abrahams Frau, willen.
Isaaks Geburt

21:1 Und der HERR suchte Sara heim, wie er gesagt hatte, und tat an ihr,

wie er geredet hatte.
Kap 18,10

21:2 Und Sara ward schwanger und gebar dem Abraham in seinem Alter einen

Sohn um die Zeit, von der Gott zu ihm geredet hatte.

Hebr 11,11

21:3 Und Abraham nannte seinen Sohn, der ihm geboren war, Isaak, den ihm

Sara gebar,
Kap 17,19

21:4 und beschnitt ihn am achten Tage, wie ihm Gott geboten hatte.

Kap 17,11-12; Apg 7,8

21:5 Hundert Jahre war Abraham alt, als ihm sein Sohn Isaak geboren

wurde.
Kap 17,17

21:6 Und Sara sprach: Gott hat mir ein Lachen zugerichtet; denn wer es

hören wird, der wird über mich lachen.
Kap 18,12

21:7 Und sie sprach: Wer hätte wohl von Abraham gesagt, daß Sara Kinder

stille! Und doch habe ich ihm einen Sohn geboren in seinem Alter.

Austreibung Ismaels und seiner Mutter

21:8 Und das Kind wuchs heran und wurde entwöhnt. Und Abraham machte ein

großes Mahl am Tage, da Isaak entwöhnt wurde.

21:9 Und Sara sah den Sohn Hagars, der Ägypterin, den sie Abraham geboren

hatte, wie er Mutwillen trieb.

21:10 Da sprach sie zu Abraham: Treibe diese Magd aus mit ihrem Sohn;

denn der Sohn dieser Magd soll nicht erben mit meinem Sohn Isaak.

Gal 4,30

21:11 Das Wort mißfiel Abraham sehr um seines Sohnes willen.

21:12 Aber Gott sprach zu ihm: Laß es dir nicht mißfallen wegen des Knaben

und der Magd. Alles, was Sara dir gesagt hat, dem gehorche; denn

nur nach Isaak soll dein Geschlecht benannt werden.

Kap 17,21; Röm 9,7-8; Hebr 11,18

21:13 Aber auch den Sohn der Magd will ich zu einem Volk machen, weil er

dein Sohn ist.
Kap 17,20

21:14 Da stand Abraham früh am Morgen auf und nahm Brot und einen Schlauch

mit Wasser und legte es Hagar auf ihre Schulter, dazu den Knaben,

und schickte sie fort. Da zog sie hin und irrte in der Wüste umher

bei Beerscheba.

21:15 Als nun das Wasser in dem Schlauch ausgegangen war, warf sie den

Knaben unter einen Strauch

21:16 und ging hin und setzte sich gegenüber von ferne, einen Bogenschuß

weit; denn sie sprach: Ich kann nicht ansehen des Knaben Sterben.

Und sie setzte sich gegenüber und erhob ihre Stimme und weinte.

Jes 49,15

21:17 Da erhörte Gott die Stimme des Knaben. Und der Engel Gottes rief

Hagar vom Himmel her und sprach zu ihr: Was ist dir, Hagar? Fürchte

dich nicht; denn Gott hat gehört die Stimme des Knaben, der dort

liegt.

21:18 Steh auf, nimm den Knaben und führe ihn an deiner Hand; denn ich

will ihn zum großen Volk machen.

21:19 Und Gott tat ihr die Augen auf, daß sie einen Wasserbrunnen sah. Da

ging sie hin und füllte den Schlauch mit Wasser und tränkte den

Knaben.
2. Kön 6,17; 6,20

21:20 Und Gott war mit dem Knaben. Der wuchs heran und wohnte in der Wüste

und wurde ein guter Schütze.

21:21 Und er wohnte in der Wüste Paran, und seine Mutter nahm ihm eine

Frau aus Ägyptenland.
Kap 16,3
Abrahams Bund mit Abimelech
(vgl. Kap 26,15-33)

21:22 Zu der Zeit redete Abimelech zusammen mit Pichol, seinem

Feldhauptmann, zu Abraham und sprach: Gott ist mit dir in allem, was

du tust.

21:23 So schwöre mir nun bei Gott, daß du mir und meinen Söhnen und meinen

Enkeln keine Untreue erweisen wollest, sondern die Barmherzigkeit,

die ich an dir getan habe, an mir auch tust und an dem Lande, darin

du ein Fremdling bist.
Kap 20,15
21:24 Da sprach Abraham: Ich will schwören.

21:25 Und Abraham stellte Abimelech zur Rede um des Wasserbrunnens willen,

den Abimelechs Knechte mit Gewalt genommen hatten.

21:26 Da antwortete Abimelech: Ich habe es nicht gewußt, wer das getan

hat; weder hast du mir's angesagt, noch hab ich's gehört bis heute.

21:27 Da nahm Abraham Schafe und Rinder und gab sie Abimelech, und die

beiden schlossen einen Bund miteinander.

21:28 Und Abraham stellte sieben Lämmer besonders.

21:29 Da sprach Abimelech zu Abraham: Was sollen die sieben Lämmer, die du

besonders gestellt hast?

21:30 Er antwortete: Sieben Lämmer sollst du von meiner Hand nehmen, damit

sie für mich ein Zeugnis seien, daß ich diesen Brunnen gegraben

habe.

21:31 Daher heißt die Stätte Beerscheba, weil sie beide miteinander da

geschworen haben.

21:32 Und so schlossen sie den Bund zu Beerscheba. Da machten sich auf

Abimelech und Pichol, sein Feldhauptmann, und zogen wieder in der

Philister Land.

21:33 Abraham aber pflanzte einen Tamariskenbaum in Beerscheba und rief

dort den Namen des HERRN, des ewigen Gottes, an.
Kap 12,8; Röm 16,26

21:34 Und er war ein Fremdling in der Philister Lande eine lange Zeit.

Abrahams Versuchung. Bestätigung der Verheißung

22:1 Nach diesen Geschichten versuchte Gott Abraham und sprach zu ihm:

Abraham! Und er antwortete: Hier bin ich.

2. Mose 15,25; 16,4; 20,20; 5. Mose 8,2; 13,4; Ri 2,22

Hebr 11,17; Jak 1,13

22:2 Und er sprach: Nimm Isaak, deinen einzigen Sohn, den du liebhast,

und geh hin in das Land Morija und opfere ihn dort zum Brandopfer

auf einem Berge, den ich dir sagen werde.

22:3 Da stand Abraham früh am Morgen auf und gürtete seinen Esel und nahm

mit sich zwei Knechte und seinen Sohn Isaak und spaltete Holz zum

Brandopfer, machte sich auf und ging hin an den Ort, von dem ihm

Gott gesagt hatte.

22:4 Am dritten Tage hob Abraham seine Augen auf und sah die Stätte von

ferne

22:5 und sprach zu seinen Knechten: Bleibt ihr hier mit dem Esel. Ich und

der Knabe wollen dorthin gehen, und wenn wir angebetet haben, wollen

wir wieder zu euch kommen.

22:6 Und Abraham nahm das Holz zum Brandopfer und legte es auf seinen

Sohn Isaak. Er aber nahm das Feuer und das Messer in seine Hand; und

gingen die beiden miteinander.

22:7 Da sprach Isaak zu seinem Vater Abraham: Mein Vater! Abraham

antwortete: Hier bin ich, mein Sohn. Und er sprach: Siehe, hier ist

Feuer und Holz; wo ist aber das Schaf zum Brandopfer?

22:8 Abraham antwortete: Mein Sohn, Gott wird sich ersehen ein Schaf zum

Brandopfer. Und gingen die beiden miteinander.

22:9 Und als sie an die Stätte kamen, die ihm Gott gesagt hatte, baute

Abraham dort einen Altar und legte das Holz darauf und band seinen

Sohn Isaak, legte ihn auf den Altar oben auf das Holz

22:10 und reckte seine Hand aus und faßte das Messer, daß er seinen Sohn

schlachtete.
Mt 26,39; Jak 2,21

22:11 Da rief ihn der Engel des HERRN vom Himmel und sprach: Abraham!

Abraham! Er antwortete: Hier bin ich.

22:12 Er sprach: Lege deine Hand nicht an den Knaben und tu ihm nichts;

denn nun weiß ich, daß du Gott fürchtest und hast deines einzigen

Sohnes nicht verschont um meinetwillen.
Röm 8,32; Hebr 11,17

22:13 Da hob Abraham seine Augen auf und sah einen Widder hinter sich in

der Hecke mit seinen Hörnern hängen und ging hin und nahm den Widder

und opferte ihn zum Brandopfer an seines Sohnes Statt.

22:14 Und Abraham nannte die Stätte »Der HERR sieht«. Daher man noch

heute sagt: Auf dem Berge, da der HERR sieht.
Kap 16,13

22:15 Und der Engel des HERRN rief Abraham abermals vom Himmel her

22:16 und sprach: Ich habe bei mir selbst geschworen, spricht der HERR:

Weil du solches getan hast und hast deines einzigen Sohnes nicht

verschont,

2. Mose 32,13; Jes 45,23; Am 6,8; Mi 7,20; Lk 1,73; Hebr 6,13

22:17 will ich dein Geschlecht segnen und mehren wie die Sterne am Himmel

und wie den Sand am Ufer des Meeres, und deine Nachkommen sollen die

Tore ihrer Feinde besitzen;
Kap 13,16; Hebr 11,12

22:18 und durch dein Geschlecht sollen alle Völker auf Erden gesegnet

werden, weil du meiner Stimme gehorcht hast.
Kap 12,3; Gal 3,16

22:19 So kehrte Abraham zurück zu seinen Knechten. Und sie machten sich

auf und zogen miteinander nach Beerscheba, und Abraham blieb

daselbst.
Die Nachkommen Nahors

22:20 Nach diesen Geschichten begab sich's, daß Abraham angesagt wurde:

Siehe, Milka hat auch Söhne geboren deinem Bruder Nahor,

Kap 11,29

22:21 nämlich Uz, den Erstgeborenen, und Bus, seinen Bruder, und Kemuël,

von dem die Aramäer herkommen,

22:22 und Kesed und Haso und Pildasch und Jidlaf und Betuël.

22:23 Betuël aber zeugte Rebekka. Diese acht gebar Milka dem Nahor,

Abrahams Bruder.
Kap 24,15

22:24 Und seine Nebenfrau, mit Namen Rëuma, gebar auch, nämlich den

Tebach, Gaham, Tahasch und Maacha.
Sara stirbt. Abraham erwirbt ein Erbbegräbnis

23:1 Sara wurde hundertsiebenundzwanzig Jahre alt

23:2 und starb in Kirjat-Arba - das ist Hebron - im Lande Kanaan. Da kam

Abraham, daß er sie beklagte und beweinte.

23:3 Danach stand er auf von seiner Toten und redete mit den Hetitern und

sprach:

23:4 Ich bin ein Fremdling und Beisasse bei euch; gebt mir ein

Erbbegräbnis bei euch, daß ich meine Tote hinaustrage und begrabe.

Kap 17,8

23:5 Da antworteten die Hetiter Abraham und sprachen zu ihm:

23:6 Höre uns, lieber Herr! Du bist ein Fürst Gottes unter uns. Begrabe

deine Tote in einem unserer vornehmsten Gräber; kein Mensch unter

uns wird dir wehren, daß du in seinem Grabe deine Tote begrabest.

23:7 Da stand Abraham auf und verneigte sich vor dem Volk des Landes, vor

den Hetitern.

23:8 Und er redete mit ihnen und sprach: Gefällt es euch, daß ich meine

Tote hinaustrage und begrabe, so höret mich und bittet für mich

Efron, den Sohn Zohars,

23:9 daß er mir gebe seine Höhle in Machpela, die am Ende seines Ackers

liegt; er gebe sie mir um Geld, soviel sie wert ist, zum

Erbbegräbnis unter euch.

23:10 Efron aber saß unter den Hetitern. Da antwortete Efron, der Hetiter,

dem Abraham vor den Ohren der Hetiter, vor allen, die beim Tor

seiner Stadt versammelt waren, und sprach:

23:11 Nein, mein Herr, sondern höre mir zu! Ich schenke dir den Acker und

die Höhle darin und übergebe dir's vor den Augen der Söhne meines

Volks, um deine Tote dort zu begraben.

23:12 Da verneigte sich Abraham vor dem Volk des Landes

23:13 und redete mit Efron, so daß das Volk des Landes es hörte, und

sprach: Willst du ihn mir lassen, so bitte ich, nimm von mir das

Geld für den Acker, das ich dir gebe, so will ich meine Tote dort

begraben.

23:14 Efron antwortete Abraham und sprach zu ihm:

23:15 Mein Herr, höre mich doch! Das Feld ist vierhundert Lot Silber wert;

was ist das aber zwischen mir und dir? Begrabe nur deine Tote!

23:16 Abraham gehorchte Efron und wog ihm die Summe dar, die er genannt

hatte vor den Ohren der Hetiter, vierhundert Lot Silber nach dem

Gewicht, das im Kauf gang und gäbe war.

23:17 So wurde Efrons Acker in Machpela östlich von Mamre Abraham zum

Eigentum bestätigt, mit der Höhle darin und mit allen Bäumen auf dem

Acker umher,

23:18 vor den Augen der Hetiter und aller, die beim Tor seiner Stadt

versammelt waren.

23:19 Danach begrub Abraham Sara, seine Frau, in der Höhle des Ackers in

Machpela östlich von Mamre, das ist Hebron, im Lande Kanaan.

23:20 So wurden Abraham der Acker und die Höhle darin zum Erbbegräbnis

bestätigt von den Hetitern.
Kap 25,9-10; 47,30; 49,29-32; 50,13
Rebekka wird Isaaks Frau

24:1 Abraham war alt und hochbetagt, und der HERR hatte ihn gesegnet

allenthalben.
Kap 12,2

24:2 Und er sprach zu dem ältesten Knecht seines Hauses, der allen seinen

Gütern vorstand: Lege deine Hand unter meine Hüfte

24:3 und schwöre mir bei dem HERRN, dem Gott des Himmels und der Erde,

daß du meinem Sohn keine Frau nehmest von den Töchtern der

Kanaaniter, unter denen ich wohne,
Kap 28,1; 2. Mose 34,16

24:4 sondern daß du ziehest in mein Vaterland und zu meiner

Verwandtschaft und nehmest meinem Sohn Isaak dort eine Frau.

24:5 Der Knecht sprach: Wie, wenn das Mädchen mir nicht folgen wollte in

dies Land, soll ich dann deinen Sohn zurückbringen in jenes Land,

von dem du ausgezogen bist?

24:6 Abraham sprach zu ihm: Davor hüte dich, daß du meinen Sohn wieder

dahin bringest!

24:7 Der HERR, der Gott des Himmels, der mich von meines Vaters Hause

genommen hat und von meiner Heimat, der mir zugesagt und mir auch

geschworen hat: Dies Land will ich deinen Nachkommen geben -, der

wird seinen Engel vor dir her senden, daß du meinem Sohn dort eine

Frau nehmest.
2. Chr 36,23; Neh 2,20

24:8 Wenn aber das Mädchen dir nicht folgen will, so bist du dieses Eides

ledig. Nur bringe meinen Sohn nicht wieder dorthin!

24:9 Da legte der Knecht seine Hand unter die Hüfte Abrahams, seines

Herrn, und schwor es ihm.

24:10 So nahm der Knecht zehn Kamele von den Kamelen seines Herrn und zog

hin und hatte mit sich allerlei Güter seines Herrn und machte sich

auf und zog nach Mesopotamien, zu der Stadt Nahors.

Kap 11,22-31

24:11 Da ließ er die Kamele sich lagern draußen vor der Stadt bei dem

Wasserbrunnen des Abends um die Zeit, da die Frauen pflegten

herauszugehen und Wasser zu schöpfen.

24:12 Und er sprach: HERR, du Gott Abrahams, meines Herrn, laß es mir

heute gelingen und tu Barmherzigkeit an Abraham, meinem Herrn!

24:13 Siehe, ich stehe hier bei dem Wasserbrunnen, und die Töchter der

Leute in dieser Stadt werden herauskommen, um Wasser zu schöpfen.

24:14 Wenn nun ein Mädchen kommt, zu dem ich spreche: Neige deinen Krug

und laß mich trinken, und es sprechen wird: Trinke, ich will deine

Kamele auch tränken -, das sei die, die du deinem Diener Isaak

beschert hast, und daran werde ich erkennen, daß du Barmherzigkeit

an meinem Herrn getan hast.

24:15 Und ehe er ausgeredet hatte, siehe, da kam heraus Rebekka, die

Tochter Betuëls, der ein Sohn der Milka war, die die Frau Nahors,

des Bruders Abrahams, war, und trug einen Krug auf ihrer Schulter.

Kap 22,23

24:16 Und das Mädchen war sehr schön von Angesicht, eine Jungfrau, die

noch von keinem Manne wußte. Die stieg hinab zum Brunnen und füllte

den Krug und stieg herauf.

24:17 Da lief ihr der Knecht entgegen und sprach: Laß mich ein wenig

Wasser aus deinem Kruge trinken.

24:18 Und sie sprach: Trinke, mein Herr! Und eilends ließ sie den Krug

hernieder auf ihre Hand und gab ihm zu trinken.

24:19 Und als sie ihm zu trinken gegeben hatte, sprach sie: Ich will

deinen Kamelen auch schöpfen, bis sie alle genug getrunken haben.

24:20 Und eilte und goß den Krug aus in die Tränke und lief abermals zum

Brunnen, um zu schöpfen, und schöpfte allen seinen Kamelen.

24:21 Der Mann aber betrachtete sie und schwieg still, bis er erkannt

hätte, ob der HERR zu seiner Reise Gnade gegeben hätte oder nicht.

24:22 Als nun die Kamele alle getrunken hatten, nahm er einen goldenen

Stirnreif, sechs Gramm schwer, und zwei goldene Armreifen für ihre

Hände, hundertundzwanzig Gramm schwer,

24:23 und sprach: Wessen Tochter bist du? Das sage mir doch! Haben wir

auch Raum in deines Vaters Hause, um zu herbergen?

24:24 Sie sprach zu ihm: Ich bin die Tochter Betuëls, des Sohnes der

Milka, den sie dem Nahor geboren hat.

24:25 Und sagte weiter zu ihm: Es ist auch viel Stroh und Futter bei uns

und Raum genug, um zu herbergen.

24:26 Da neigte sich der Mann und betete den HERRN an

24:27 und sprach: Gelobt sei der HERR, der Gott Abrahams, meines Herrn,

der seine Barmherzigkeit und seine Treue von meinem Herrn nicht hat

weichen lassen; denn der HERR hat mich geradewegs geführt zum Hause

des Bruders meines Herrn.

24:28 Und das Mädchen lief und sagte dies alles in ihrer Mutter Hause.

24:29 Und Rebekka hatte einen Bruder, der hieß Laban; und Laban lief zu

dem Mann draußen bei dem Brunnen.

24:30 Denn als er den Stirnreif und die Armreifen an den Händen seiner

Schwester gesehen hatte und die Worte Rebekkas, seiner Schwester,

gehört hatte: So hat mir der Mann gesagt -, da kam er zu dem Mann,

und siehe, er stand bei den Kamelen am Brunnen.

24:31 Und er sprach: Komm herein, du Gesegneter des HERRN! Warum stehst du

draußen? Ich habe das Haus bereitet und für die Kamele auch Raum

gemacht.

24:32 Da führte er den Mann ins Haus und zäumte die Kamele ab und gab

ihnen Stroh und Futter, dazu auch Wasser, zu waschen seine Füße und

die Füße der Männer, die mit ihm waren.

24:33 Und man setzte ihm Essen vor. Er sprach aber: Ich will nicht essen,

bis ich zuvor meine Sache vorgebracht habe. Sie antworteten: Sage

an!
24:34 Er sprach: Ich bin Abrahams Knecht.

24:35 Und der HERR hat meinen Herrn reich gesegnet, daß er groß geworden

ist, und hat ihm Schafe und Rinder, Silber und Gold, Knechte und

Mägde, Kamele und Esel gegeben.

24:36 Dazu hat Sara, die Frau meines Herrn, einen Sohn geboren meinem

Herrn in seinem Alter; dem hat er alles gegeben, was er hat.

24:37 Und mein Herr hat einen Eid von mir genommen und gesagt: Du sollst

meinem Sohn keine Frau nehmen von den Töchtern der Kanaaniter, in

deren Land ich wohne,

24:38 sondern zieh hin zu meines Vaters Hause und zu meinem Geschlecht;

dort nimm meinem Sohn eine Frau.

24:39 Ich sprach aber zu meinem Herrn: Wie, wenn mir das Mädchen nicht

folgen will?

24:40 Da sprach er zu mir: Der HERR, vor dem ich wandle, wird seinen Engel

mit dir senden und Gnade zu deiner Reise geben, daß du meinem Sohn

eine Frau nehmest von meiner Verwandtschaft und meines Vaters Hause.

24:41 Dann sollst du deines Eides ledig sein: Wenn du zu meiner

Verwandtschaft kommst und sie geben sie dir nicht, so bist du deines

Eides ledig.

24:42 So kam ich heute zum Brunnen und sprach: HERR, du Gott Abrahams,

meines Herrn, hast du Gnade zu meiner Reise gegeben, auf der ich

bin,

24:43 siehe, so stehe ich hier bei dem Wasserbrunnen. Wenn nun ein Mädchen

herauskommt, um zu schöpfen, und ich zu ihr spreche: Gib mir ein

wenig Wasser zu trinken aus deinem Krug,

24:44 und sie sagen wird: Trinke du, ich will deinen Kamelen auch

schöpfen -, das sei die Frau, die der HERR dem Sohn meines Herrn

beschert hat.

24:45 Ehe ich nun diese Worte ausgeredet hatte in meinem Herzen, siehe, da

kommt Rebekka heraus mit einem Krug auf ihrer Schulter und geht

hinab zum Brunnen und schöpft. Da sprach ich zu ihr: Gib mir zu

trinken.

24:46 Und sie nahm eilends den Krug von ihrer Schulter und sprach: Trinke,

und deine Kamele will ich auch tränken. Da trank ich, und sie

tränkte die Kamele auch.

24:47 Und ich fragte sie und sprach: Wessen Tochter bist du? Sie

antwortete: Ich bin die Tochter Betuëls, des Sohnes Nahors, den ihm

Milka geboren hat. Da legte ich einen Reif an ihre Stirn und

Armreifen an ihre Hände

24:48 und neigte mich und betete den HERRN an und lobte den HERRN, den

Gott Abrahams, meines Herrn, der mich den rechten Weg geführt hat,

daß ich für seinen Sohn die Tochter des Bruders meines Herrn nehme.

24:49 Seid ihr nun die, die an meinem Herrn Freundschaft und Treue

beweisen wollen, so sagt mir's; wenn nicht, so sagt mir's auch, daß

ich mich wende zur Rechten oder zur Linken.

24:50 Da antworteten Laban und Betuël und sprachen: Das kommt vom HERRN,

darum können wir nichts dazu sagen, weder Böses noch Gutes.

24:51 Da ist Rebekka vor dir, nimm sie und zieh hin, daß sie die Frau sei

des Sohnes deines Herrn, wie der HERR geredet hat.

24:52 Als Abrahams Knecht diese Worte hörte, neigte er sich vor dem HERRN

bis zur Erde.

24:53 Danach zog er hervor silberne und goldene Kleinode und Kleider und

gab sie Rebekka; auch ihrem Bruder und der Mutter gab er kostbare

Geschenke.

24:54 Dann aß und trank er samt den Männern, die mit ihm waren, und sie

blieben über Nacht allda. Am Morgen aber standen sie auf, und er

sprach: Laßt mich ziehen zu meinem Herrn.

24:55 Aber ihr Bruder und ihre Mutter sprachen: Laß doch das Mädchen noch

einige Tage bei uns bleiben; danach sollst du ziehen.

24:56 Da sprach er zu ihnen: Haltet mich nicht auf, denn der HERR hat

Gnade zu meiner Reise gegeben. Laßt mich, daß ich zu meinem Herrn

ziehe.

24:57 Da sprachen sie: Wir wollen das Mädchen rufen und fragen, was sie

dazu sagt.

24:58 Und sie riefen Rebekka und sprachen zu ihr: Willst du mit diesem

Manne ziehen? Sie antwortete: Ja, ich will es.

24:59 Da ließen sie Rebekka, ihre Schwester, ziehen mit ihrer Amme, samt

Abrahams Knecht und seinen Leuten.

24:60 Und sie segneten Rebekka und sprachen zu ihr: Du, unsere Schwester,

wachse zu vieltausendmal tausend, und dein Geschlecht besitze die

Tore seiner Feinde.
Kap 22,17

24:61 So machte sich Rebekka auf mit ihren Mägden, und sie setzten sich

auf die Kamele und zogen dem Manne nach. Und der Knecht nahm Rebekka

und zog von dannen.

24:62 Isaak aber war gezogen zum »Brunnen des Lebendigen, der mich sieht«

und wohnte im Südlande.
Kap 16,14; 25,11

24:63 Und er war ausgegangen, um zu beten auf dem Felde gegen Abend, und

hob seine Augen auf und sah, daß Kamele daherkamen.

24:64 Und Rebekka hob ihre Augen auf und sah Isaak; da stieg sie eilends

vom Kamel

24:65 und sprach zu dem Knecht: Wer ist der Mann, der uns entgegenkommt

auf dem Felde? Der Knecht sprach: Das ist mein Herr. Da nahm sie den

Schleier und verhüllte sich.

24:66 Und der Knecht erzählte Isaak alles, was er ausgerichtet hatte.

24:67 Da führte sie Isaak in das Zelt seiner Mutter Sara und nahm die

Rebekka, und sie wurde seine Frau, und er gewann sie lieb. Also

wurde Isaak getröstet über seine Mutter.
Kap 23,1-2
Abrahams zweite Ehe. Sein Tod und Begräbnis

25:1 Abraham nahm wieder eine Frau, die hieß Ketura.

25:2 Die gebar ihm Simran und Jokschan, Medan und Midian, Jischbak und

Schuach.

25:3 Jokschan aber zeugte Saba und Dedan. Die Söhne Dedans aber waren:

die Aschuriter, die Letuschiter und die Lëummiter.

25:4 Die Söhne Midians waren: Efa, Efer, Henoch, Abida und Eldaa. Diese

alle sind Söhne der Ketura.
25:5 Und Abraham gab all sein Gut Isaak.

25:6 Aber den Söhnen, die er von den Nebenfrauen hatte, gab er Geschenke

und schickte sie noch zu seinen Lebzeiten fort von seinem Sohn

Isaak, nach Osten hin ins Morgenland.

25:7 Das ist aber Abrahams Alter, das er erreicht hat:

hundertundfünfundsiebzig Jahre.
Kap 12,4

25:8 Und Abraham verschied und starb in einem guten Alter, als er alt

und lebenssatt war, und wurde zu seinen Vätern versammelt.

Kap 15,15

25:9 Und es begruben ihn seine Söhne Isaak und Ismael in der Höhle von

Machpela auf dem Acker Efrons, des Sohnes Zohars, des Hetiters, die

da liegt östlich von Mamre
(9 und 10) Kap 23,13-20

25:10 auf dem Felde, das Abraham von den Hetitern gekauft hatte. Da ist

Abraham begraben mit Sara, seiner Frau.

25:11 Und nach dem Tode Abrahams segnete Gott Isaak, seinen Sohn. Und er

wohnte bei dem »Brunnen des Lebendigen, der mich sieht«.

Kap 17,19; Kap 24,62
Ismaels Nachkommen

25:12 Dies ist das Geschlecht Ismaels, des Sohnes Abrahams, den ihm Hagar

gebar, die Magd Saras aus Ägypten;
Kap 21,13

25:13 und dies sind die Namen der Söhne Ismaels, nach denen ihre

Geschlechter genannt sind: der erstgeborene Sohn Ismaels Nebajot,

dann Kedar, Adbeel, Mibsam,
25:14 Mischma, Duma, Massa,
25:15 Hadad, Tema, Jetur, Nafisch und Kedma.

25:16 Das sind die Söhne Ismaels mit ihren Namen nach ihren Gehöften und

Zeltdörfern, zwölf Fürsten nach ihren Stämmen.
Kap 17,20; 4. Mose 1,44

25:17 - Und das ist das Alter Ismaels: hundertundsiebenunddreißig Jahre.

Und er verschied und starb und wurde versammelt zu seinen Vätern. -

25:18 Und sie wohnten von Hawila an bis nach Schur östlich von Ägypten

nach Assyrien hin. So ließ er sich nieder all seinen Brüdern zum

Trotz.
Kap 16,12
Esaus und Jakobs Geburt

25:19 Dies ist das Geschlecht Isaaks, des Sohnes Abrahams: Abraham zeugte

Isaak.

25:20 Isaak aber war vierzig Jahre alt, als er Rebekka zur Frau nahm, die

Tochter Betuëls, des Aramäers aus Mesopotamien, die Schwester des

Aramäers Laban.

25:21 Isaak aber bat den HERRN für seine Frau, denn sie war unfruchtbar.

Und der HERR ließ sich erbitten, und Rebekka, seine Frau, ward

schwanger.

25:22 Und die Kinder stießen sich miteinander in ihrem Leib. Da sprach

sie: Wenn mir's so gehen soll, warum bin ich schwanger geworden? Und

sie ging hin, den HERRN zu befragen.

25:23 Und der HERR sprach zu ihr: Zwei Völker sind in deinem Leibe, und

zweierlei Volk wird sich scheiden aus deinem Leibe; und ein Volk

wird dem andern überlegen sein, und der Ältere wird dem Jüngeren

dienen.
Kap 27,29; Mal 1,2; Röm 9,10-12

25:24 Als nun die Zeit kam, daß sie gebären sollte, siehe, da waren

Zwillinge in ihrem Leibe.

25:25 Der erste, der herauskam, war rötlich, ganz rauh wie ein Fell, und

sie nannten ihn Esau.

25:26 Danach kam heraus sein Bruder, der hielt mit seiner Hand die Ferse

des Esau, und sie nannten ihn Jakob. Sechzig Jahre alt war Isaak,

als sie geboren wurden.
Hos 12,4

25:27 Und als nun die Knaben groß wurden, wurde Esau ein Jäger und

streifte auf dem Felde umher, Jakob aber ein gesitteter Mann und

blieb bei den Zelten.

25:28 Und Isaak hatte Esau lieb und aß gern von seinem Wildbret; Rebekka

aber hatte Jakob lieb.
Esau verkauft sein Erstgeburtsrecht

25:29 Und Jakob kochte ein Gericht. Da kam Esau vom Feld und war müde

25:30 und sprach zu Jakob: Laß mich essen das rote Gericht; denn ich bin

müde. Daher heißt er Edom.

25:31 Aber Jakob sprach: Verkaufe mir heute deine Erstgeburt.

25:32 Esau antwortete: Siehe, ich muß doch sterben; was soll mir da die

Erstgeburt?

25:33 Jakob sprach: So schwöre mir zuvor. Und er schwor ihm und verkaufte

so Jakob seine Erstgeburt.
Kap 27,36; Hebr 12,16

25:34 Da gab ihm Jakob Brot und das Linsengericht, und er aß und trank und

stand auf und ging davon. So verachtete Esau seine Erstgeburt.

Erneute Verheißung. Isaak und Rebekka in Gerar
(vgl. Kap 12,10-20; 20,1-18)

26:1 Es kam aber eine Hungersnot ins Land nach der früheren, die zu

Abrahams Zeiten war. Und Isaak zog zu Abimelech, dem König der

Philister, nach Gerar.

26:2 Da erschien ihm der HERR und sprach: Zieh nicht hinab nach Ägypten,

sondern bleibe in dem Lande, das ich dir sage.

26:3 Bleibe als Fremdling in diesem Lande, und ich will mit dir sein und

dich segnen; denn dir und deinen Nachkommen will ich alle diese

Länder geben und will meinen Eid wahr machen, den ich deinem Vater

Abraham geschworen habe,
Kap 17,19; 22,16; 22,17

26:4 und will deine Nachkommen mehren wie die Sterne am Himmel und will

deinen Nachkommen alle diese Länder geben. Und durch dein Geschlecht

sollen alle Völker auf Erden gesegnet werden,
Kap 15,5

26:5 weil Abraham meiner Stimme gehorsam gewesen ist und gehalten hat

meine Rechte, meine Gebote, meine Weisungen und mein Gesetz.

26:6 So wohnte Isaak zu Gerar.

26:7 Und wenn die Leute am Ort fragten nach seiner Frau, so sprach er:

Sie ist meine Schwester; denn er fürchtete sich zu sagen: Sie ist

meine Frau. Er dachte nämlich: Sie könnten mich töten um Rebekkas

willen, denn sie ist schön von Gestalt.

26:8 Als er nun eine Zeitlang da war, sah Abimelech, der König der

Philister, durchs Fenster und wurde gewahr, daß Isaak scherzte mit

Rebekka, seiner Frau.

26:9 Da rief Abimelech den Isaak und sprach: Siehe, es ist deine Frau.

Wie hast du dann gesagt: sie ist meine Schwester? Isaak antwortete

ihm: Ich dachte, ich würde vielleicht sterben müssen um ihretwillen.

26:10 Abimelech sprach: Warum hast du uns das angetan? Es wäre leicht

geschehen, daß jemand vom Volk sich zu deiner Frau gelegt hätte, und

du hättest so eine Schuld auf uns gebracht.

26:11 Da gebot Abimelech allem Volk und sprach: Wer diesen Mann oder seine

Frau antastet, der soll des Todes sterben.

Isaaks Streit mit den Philistern. Sein Bund mit Abimelech

26:12 Und Isaak säte in dem Lande und erntete in jenem Jahre

hundertfältig; denn der HERR segnete ihn.
Spr 10,22

26:13 Und er wurde ein reicher Mann und nahm immer mehr zu, bis er sehr

reich wurde,

26:14 so daß er viel Gut hatte an kleinem und großem Vieh und ein großes

Gesinde. Darum beneideten ihn die Philister.

26:15 Nun hatten sie aber alle Brunnen verstopft, die seines Vaters

Knechte gegraben hatten zur Zeit Abrahams, seines Vaters, und hatten

sie mit Erde gefüllt.
(15-33) Kap 21,22-34

26:16 Und Abimelech sprach zu ihm: Zieh von uns, denn du bist uns zu

mächtig geworden.

26:17 Da zog Isaak von dannen und schlug seine Zelte auf im Grunde von

Gerar und wohnte da

26:18 und ließ die Wasserbrunnen wieder aufgraben, die sie zur Zeit

Abrahams, seines Vaters, gegraben hatten und die die Philister

verstopft hatten nach Abrahams Tod, und nannte sie mit denselben

Namen, mit denen sein Vater sie genannt hatte.

26:19 Auch gruben Isaaks Knechte im Grunde und fanden dort eine Quelle

lebendigen Wassers.

26:20 Aber die Hirten von Gerar zankten mit den Hirten Isaaks und

sprachen: Das Wasser ist unser. Da nannte er den Brunnen »Zank«,

weil sie mit ihm da gezankt hatten.

26:21 Da gruben sie einen andern Brunnen. Darüber stritten sie auch, darum

nannte er ihn »Streit«.

26:22 Da zog er weiter und grub noch einen andern Brunnen. Darüber zankten

sie sich nicht, darum nannte er ihn »Weiter Raum« und sprach: Nun

hat uns der HERR Raum gemacht, und wir können wachsen im Lande.

26:23 Danach zog er von dannen nach Beerscheba.

26:24 Und der HERR erschien ihm in derselben Nacht und sprach: Ich bin der

Gott deines Vaters Abraham. Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir

und will dich segnen und deine Nachkommen mehren um meines Knechtes

Abraham willen.

26:25 Dann baute er dort einen Altar und rief den Namen des HERRN an und

schlug dort sein Zelt auf, und seine Knechte gruben dort einen

Brunnen.
Kap 12,8

26:26 Und Abimelech ging zu ihm von Gerar mit Ahusat, seinem Freund, und

Pichol, seinem Feldhauptmann.

26:27 Aber Isaak sprach zu ihnen: Warum kommt ihr zu mir? Hasset ihr mich

doch und habt mich von euch getrieben.

26:28 Sie sprachen: Wir sehen mit sehenden Augen, daß der HERR mit dir

ist. Darum sprachen wir: Es soll ein Eid zwischen uns und dir sein,

und wir wollen einen Bund mit dir schließen,
5. Mose 29,3; Mt 13,13

26:29 daß du uns keinen Schaden tust, gleichwie wir dich nicht angetastet

haben und dir nur alles Gute getan und dich mit Frieden haben ziehen

lassen. Du bist ja doch der Gesegnete des HERRN.

26:30 Da machte er ihnen ein Mahl, und sie aßen und tranken.

26:31 Und früh am Morgen standen sie auf, und einer schwor dem andern. Und

Isaak ließ sie gehen, und sie zogen von ihm mit Frieden.

26:32 Am selben Tage kamen Isaaks Knechte und sagten ihm von dem Brunnen,

den sie gegraben hatten, und sprachen zu ihm: Wir haben Wasser

gefunden.

26:33 Und er nannte ihn »Schwur«; daher heißt die Stadt Beerscheba bis

auf den heutigen Tag.
d. h. Schwurbrunnen.
Esaus Frauen

26:34 Als Esau vierzig Jahre alt war, nahm er zur Frau Jehudit, die

Tochter Beeris, des Hetiters, und Basemat, die Tochter Elons, des

Hetiters.
Kap 36,2-3

26:35 Die machten Isaak und Rebekka lauter Herzeleid.

Jakob gewinnt mit List den Erstgeburtssegen

27:1 Und es begab sich, als Isaak alt geworden war und seine Augen zu

schwach zum Sehen wurden, rief er Esau, seinen älteren Sohn, und

sprach zu ihm: Mein Sohn! Er aber antwortete ihm: Hier bin ich.

27:2 Und er sprach: Siehe, ich bin alt geworden und weiß nicht, wann ich

sterben werde.

27:3 So nimm nun dein Gerät, Köcher und Bogen, und geh aufs Feld und jage

mir ein Wildbret

27:4 und mach mir ein Essen, wie ich's gern habe, und bring mir's herein,

daß ich esse, auf daß dich meine Seele segne, ehe ich sterbe.

27:5 Rebekka aber hörte diese Worte, die Isaak zu seinem Sohn Esau sagte.

Und Esau ging hin aufs Feld, daß er ein Wildbret jagte und

heimbrächte.

27:6 Da sprach Rebekka zu Jakob, ihrem Sohn: Siehe, ich habe deinen Vater

mit Esau, deinem Bruder, reden hören:

27:7 Bringe mir ein Wildbret und mach mir ein Essen, daß ich esse und

dich segne vor dem HERRN, ehe ich sterbe.

27:8 So höre nun, mein Sohn, auf mich und tu, was ich dich heiße.

27:9 Geh hin zu der Herde und hole mir zwei gute Böcklein, daß ich deinem

Vater ein Essen davon mache, wie er's gerne hat.

27:10 Das sollst du deinem Vater hineintragen, daß er esse, auf daß er

dich segne vor seinem Tod.

27:11 Jakob aber sprach zu seiner Mutter Rebekka: Siehe, mein Bruder Esau

ist rauh, doch ich bin glatt;
Kap 25,25

27:12 so könnte vielleicht mein Vater mich betasten, und ich würde vor ihm

dastehen, als ob ich ihn betrügen wollte, und brächte über mich

einen Fluch und nicht einen Segen.

27:13 Da sprach seine Mutter zu ihm: Der Fluch sei auf mir, mein Sohn;

gehorche nur meinen Worten, geh und hole mir.

27:14 Da ging er hin und holte und brachte es seiner Mutter. Da machte

seine Mutter ein Essen, wie es sein Vater gerne hatte,

27:15 und nahm Esaus, ihres älteren Sohnes, Feierkleider, die sie bei sich

im Hause hatte, und zog sie Jakob an, ihrem jüngeren Sohn.

27:16 Aber die Felle von den Böcklein tat sie ihm um seine Hände und wo er

glatt war am Halse.

27:17 Und so gab sie das Essen mit dem Brot, wie sie es gemacht hatte, in

die Hand ihres Sohnes Jakob.

27:18 Und er ging hinein zu seinem Vater und sprach: Mein Vater! Er

antwortete: Hier bin ich. Wer bist du, mein Sohn?

27:19 Jakob sprach zu seinem Vater: Ich bin Esau, dein erstgeborener Sohn;

ich habe getan, wie du mir gesagt hast. Komm nun, setze dich und iß

von meinem Wildbret, auf daß mich deine Seele segne.

3. Mose 19,14

27:20 Isaak aber sprach zu seinem Sohn: Wie hast du so bald gefunden, mein

Sohn? Er antwortete: Der HERR, dein Gott, bescherte mir's.

27:21 Da sprach Isaak zu Jakob: Tritt herzu, mein Sohn, daß ich dich

betaste, ob du mein Sohn Esau bist oder nicht.

27:22 So trat Jakob zu seinem Vater Isaak. Und als er ihn betastet hatte,

sprach er: Die Stimme ist Jakobs Stimme, aber die Hände sind Esaus

Hände.

27:23 Und er erkannte ihn nicht; denn seine Hände waren rauh wie Esaus,

seines Bruders, Hände. Und er segnete ihn

27:24 und sprach: Bist du mein Sohn Esau? Er antwortete: Ja, ich bin's.

27:25 Da sprach er: So bringe mir her, mein Sohn, zu essen von deinem

Wildbret, daß dich meine Seele segne. Da brachte er's ihm, und er

aß; und er trug ihm auch Wein hinein, und er trank.

27:26 Und Isaak, sein Vater, sprach zu ihm: Komm her und küsse mich, mein

Sohn!

27:27 Er trat hinzu und küßte ihn. Da roch er den Geruch seiner Kleider

und segnete ihn und sprach: Siehe, der Geruch meines Sohnes ist wie

der Geruch des Feldes, das der HERR gesegnet hat.

27:28 Gott gebe dir vom Tau des Himmels und von der Fettigkeit der Erde

und Korn und Wein die Fülle.
(28 und 29) Hebr 11,20

27:29 Völker sollen dir dienen, und Stämme sollen dir zu Füßen fallen.

Sei ein Herr über deine Brüder, und deiner Mutter Söhne sollen dir

zu Füßen fallen. Verflucht sei, wer dir flucht; gesegnet sei, wer

dich segnet!
Kap 25,23; Kap 12,3

27:30 Als nun Isaak den Segen über Jakob vollendet hatte und Jakob kaum

hinausgegangen war von seinem Vater Isaak, da kam Esau, sein Bruder,

von seiner Jagd

27:31 und machte auch ein Essen und trug's hinein zu seinem Vater und

sprach zu ihm: Richte dich auf, mein Vater, und iß von dem Wildbret

deines Sohnes, daß mich deine Seele segne.

27:32 Da antwortete ihm Isaak, sein Vater: Wer bist du? Er sprach: Ich bin

Esau, dein erstgeborener Sohn.

27:33 Da entsetzte sich Isaak über die Maßen sehr und sprach: Wer? Wo ist

denn der Jäger, der mir gebracht hat, und ich habe von allem

gegessen, ehe du kamst, und hab ihn gesegnet? Er wird auch gesegnet

bleiben.

27:34 Als Esau diese Worte seines Vaters hörte, schrie er laut und wurde

über die Maßen sehr betrübt und sprach zu seinem Vater: Segne mich

auch, mein Vater!
Hebr 12,17

27:35 Er aber sprach: Dein Bruder ist gekommen mit List und hat deinen

Segen weggenommen.

27:36 Da sprach er: Er heißt mit Recht Jakob, denn er hat mich nun

zweimal überlistet. Meine Erstgeburt hat er genommen, und siehe,

nun nimmt er auch meinen Segen. Und er sprach: Hast du mir denn

keinen Segen vorbehalten?
d. h. der Hinterlistige.
Kap 25,26; Kap 25,33

27:37 Isaak antwortete und sprach zu ihm: Ich habe ihn zum Herrn über dich

gesetzt, und alle seine Brüder hab ich ihm zu Knechten gemacht, mit

Korn und Wein hab ich ihn versehen; was soll ich nun dir noch tun,

mein Sohn?

27:38 Esau sprach zu seinem Vater: Hast du denn nur einen Segen, mein

Vater? Segne mich auch, mein Vater! Und er erhob seine Stimme und

weinte.

27:39 Da antwortete Isaak, sein Vater, und sprach zu ihm: Siehe, du wirst

wohnen ohne Fettigkeit der Erde und ohne Tau des Himmels von oben

her.

27:40 Von deinem Schwerte wirst du dich nähren, und deinem Bruder sollst

du dienen. Aber es wird geschehen, daß du einmal sein Joch von

deinem Halse reißen wirst.
2. Kön 8,20; 8,22
Jakobs Flucht nach Haran

27:41 Und Esau war Jakob gram um des Segens willen, mit dem ihn sein Vater

gesegnet hatte, und sprach in seinem Herzen: Es wird die Zeit bald

kommen, daß man um meinen Vater Leid tragen muß; dann will ich

meinen Bruder Jakob umbringen.

27:42 Da wurden Rebekka angesagt diese Worte ihres älteren Sohnes Esau.

Und sie schickte hin und ließ Jakob, ihren jüngeren Sohn, rufen und

sprach zu ihm: Siehe, dein Bruder Esau droht dir, daß er dich

umbringen will.

27:43 Und nun höre auf mich, mein Sohn: Mach dich auf und flieh zu meinem

Bruder Laban nach Haran
Kap 24,29

27:44 und bleib eine Weile bei ihm, bis sich der Grimm deines Bruders legt

27:45 und bis sein Zorn wider dich sich von dir wendet und er vergißt, was

du ihm getan hast; dann will ich schicken und dich von dort holen

lassen. Warum sollte ich euer beider beraubt werden auf einen Tag?

27:46 Und Rebekka sprach zu Isaak: Mich verdrießt zu leben, wegen der

Hetiterinnen. Wenn Jakob eine Frau nimmt von den Hetiterinnen wie

diese, eine von den Töchtern des Landes, was soll mir das Leben?

Kap 26,34-35

28:1 Da rief Isaak seinen Sohn Jakob und segnete ihn und gebot ihm und

sprach zu ihm: Nimm dir nicht eine Frau von den Töchtern Kanaans,

Kap 24,3

28:2 sondern mach dich auf und zieh nach Mesopotamien zum Hause Betuëls,

des Vaters deiner Mutter, und nimm dir dort eine Frau von den

Töchtern Labans, des Bruders deiner Mutter.
Kap 22,23; Kap 24,29

28:3 Und der allmächtige Gott segne dich und mache dich fruchtbar und

mehre dich, daß du werdest ein Haufe von Völkern,

28:4 und gebe dir den Segen Abrahams, dir und deinen Nachkommen mit dir,

daß du besitzest das Land, darin du jetzt ein Fremdling bist, das

Gott dem Abraham gegeben hat.

28:5 So entließ Isaak den Jakob, daß er nach Mesopotamien zog zu Laban,

dem Sohn des Aramäers Betuël, dem Bruder Rebekkas, Jakobs und Esaus

Mutter.

28:6 Nun sah Esau, daß Isaak Jakob gesegnet und nach Mesopotamien

entlassen hatte, um sich dort eine Frau zu nehmen; er hatte ihn

nämlich gesegnet und ihm geboten: Du sollst dir keine Frau nehmen

von den Töchtern Kanaans.

28:7 Auch sah Esau, daß Jakob seinem Vater und seiner Mutter gehorchte

und nach Mesopotamien zog

28:8 und daß Isaak, sein Vater, die Töchter Kanaans nicht gerne sah.

28:9 Da ging er hin zu Ismael und nahm zu den Frauen, die er bereits

hatte, Mahalat, die Tochter Ismaels, des Sohnes Abrahams, die

Schwester Nebajots, zur Frau.
Kap 16,16; Kap 26,34; Kap 25,13
Jakob schaut die Himmelsleiter

28:10 Aber Jakob zog aus von Beerscheba und machte sich auf den Weg nach

Haran

28:11 und kam an eine Stätte, da blieb er über Nacht, denn die Sonne war

untergegangen. Und er nahm einen Stein von der Stätte und legte ihn

zu seinen Häupten und legte sich an der Stätte schlafen.

28:12 Und ihm träumte, und siehe, eine Leiter stand auf Erden, die rührte

mit der Spitze an den Himmel, und siehe, die Engel Gottes stiegen

daran auf und nieder.
Joh 1,51

28:13 Und der HERR stand oben darauf und sprach: Ich bin der HERR, der

Gott deines Vaters Abraham, und Isaaks Gott; das Land, darauf du

liegst, will ich dir und deinen Nachkommen geben.

28:14 Und dein Geschlecht soll werden wie der Staub auf Erden, und du

sollst ausgebreitet werden gegen Westen und Osten, Norden und Süden,

und durch dich und deine Nachkommen sollen alle Geschlechter auf

Erden gesegnet werden.
Kap 13,14-15

28:15 Und siehe, ich bin mit dir und will dich behüten, wo du hinziehst,

und will dich wieder herbringen in dies Land. Denn ich will dich

nicht verlassen, bis ich alles tue, was ich dir zugesagt habe.

28:16 Als nun Jakob von seinem Schlaf aufwachte, sprach er: Fürwahr, der

HERR ist an dieser Stätte, und ich wußte es nicht!

28:17 Und er fürchtete sich und sprach: Wie heilig ist diese Stätte! Hier

ist nichts anderes als Gottes Haus, und hier ist die Pforte des

Himmels.
2. Mose 3,5

28:18 Und Jakob stand früh am Morgen auf und nahm den Stein, den er zu

seinen Häupten gelegt hatte, und richtete ihn auf zu einem Steinmal

und goß Öl oben darauf
(18 und 19) Kap 35,14-15

28:19 und nannte die Stätte Bethel; vorher aber hieß die Stadt Lus.

d. h. Haus Gottes.

28:20 Und Jakob tat ein Gelübde und sprach: Wird Gott mit mir sein und

mich behüten auf dem Wege, den ich reise, und mir Brot zu essen

geben und Kleider anzuziehen

28:21 und mich mit Frieden wieder heim zu meinem Vater bringen, so soll

der HERR mein Gott sein.

28:22 Und dieser Stein, den ich aufgerichtet habe zu einem Steinmal, soll

ein Gotteshaus werden; und von allem, was du mir gibst, will ich dir

den Zehnten geben.
Kap 35,1
Jakob dient um Lea und Rahel

29:1 Da machte sich Jakob auf den Weg und ging in das Land, das im Osten

liegt,

29:2 und sah sich um, und siehe, da war ein Brunnen auf dem Felde; und

siehe, drei Herden Schafe lagen dabei, denn von dem Brunnen pflegten

sie die Herden zu tränken. Und ein großer Stein lag vor dem Loch des

Brunnens.

29:3 Und sie pflegten die Herden alle dort zu versammeln und den Stein

von dem Brunnenloch zu wälzen und die Schafe zu tränken und taten

alsdann den Stein wieder vor das Loch an seine Stelle.

29:4 Und Jakob sprach zu ihnen: Liebe Brüder, wo seid ihr her? Sie

antworteten: Wir sind von Haran.

29:5 Er sprach zu ihnen: Kennt ihr auch Laban, den Sohn Nahors? Sie

antworteten: Ja, wir kennen ihn.
Kap 24,10; 24,24

29:6 Er sprach: Geht es ihm auch gut? Sie antworteten: Es geht ihm gut;

und siehe, da kommt seine Tochter Rahel mit den Schafen.

29:7 Er sprach: Es ist noch hoher Tag und ist noch nicht Zeit, das Vieh

einzutreiben; tränkt die Schafe und geht hin und weidet sie.

29:8 Sie antworteten: Wir können es nicht, bis alle Herden

zusammengebracht sind und wir den Stein von des Brunnens Loch wälzen

und dann die Schafe tränken.

29:9 Als er noch mit ihnen redete, kam Rahel mit den Schafen ihres

Vaters, denn sie hütete die Schafe.

29:10 Als Jakob aber Rahel sah, die Tochter Labans, des Bruders seiner

Mutter, und die Schafe Labans, des Bruders seiner Mutter, trat er

hinzu und wälzte den Stein von dem Loch des Brunnens und tränkte die

Schafe Labans, des Bruders seiner Mutter.
29:11 Und er küßte Rahel und weinte laut

29:12 und sagte ihr, daß er ihres Vaters Verwandter wäre und Rebekkas

Sohn. Da lief sie und sagte es ihrem Vater.

29:13 Als aber Laban hörte von Jakob, seiner Schwester Sohn, lief er ihm

entgegen und herzte und küßte ihn und führte ihn in sein Haus. Da

erzählte er Laban alles, was sich begeben hatte.

29:14 Da sprach Laban zu ihm: Fürwahr, du bist von meinem Gebein und

Fleisch. Und als er nun einen Monat lang bei ihm gewesen war,

29:15 sprach Laban zu Jakob: Zwar bist du mein Verwandter, aber solltest

du mir darum umsonst dienen? Sage an, was soll dein Lohn sein?

29:16 Laban aber hatte zwei Töchter; die ältere hieß Lea, die jüngere

Rahel.

29:17 Aber Leas Augen waren ohne Glanz, Rahel dagegen war schön von

Gestalt und von Angesicht.

29:18 Und Jakob gewann Rahel lieb und sprach: Ich will dir sieben Jahre um

Rahel, deine jüngere Tochter, dienen.

29:19 Laban antwortete: Es ist besser, ich gebe sie dir als einem andern;

bleib bei mir.

29:20 So diente Jakob um Rahel sieben Jahre, und es kam ihm vor, als

wären's einzelne Tage, so lieb hatte er sie.

29:21 Und Jakob sprach zu Laban: Gib mir nun meine Braut; denn die Zeit

ist da, daß ich zu ihr gehe.

29:22 Da lud Laban alle Leute des Ortes ein und machte ein Hochzeitsmahl.

29:23 Am Abend aber nahm er seine Tochter Lea und brachte sie zu Jakob;

und er ging zu ihr.

29:24 Und Laban gab seiner Tochter Lea seine Magd Silpa zur Leibmagd.

29:25 Am Morgen aber, siehe, da war es Lea. Und Jakob sprach zu Laban:

Warum hast du mir das angetan? Habe ich dir nicht um Rahel gedient?

Warum hast du mich denn betrogen?

29:26 Laban antwortete: Es ist nicht Sitte in unserm Lande, daß man die

jüngere weggebe vor der älteren.

29:27 Halte mit dieser die Hochzeitswoche, so will ich dir die andere auch

geben für den Dienst, den du bei mir noch weitere sieben Jahre

leisten sollst.
Kap 31,14-15

29:28 Das tat Jakob und hielt die Hochzeitswoche. Da gab ihm Laban seine

Tochter Rahel zur Frau.

29:29 Und er gab seiner Tochter Rahel seine Magd Bilha zur Leibmagd.

29:30 So ging Jakob auch zu Rahel ein und hatte Rahel lieber als Lea; und

er diente bei ihm noch weitere sieben Jahre.
3. Mose 18,18
Jakobs Kinder

29:31 Als aber der HERR sah, daß Lea ungeliebt war, machte er sie

fruchtbar; Rahel aber war unfruchtbar.

29:32 Und Lea ward schwanger und gebar einen Sohn; den nannte sie Ruben

und sprach: Der HERR hat angesehen mein Elend; nun wird mich mein

Mann liebhaben.

29:33 Und sie ward abermals schwanger und gebar einen Sohn und sprach: Der

HERR hat gehört, daß ich ungeliebt bin, und hat mir diesen auch

gegeben. Und nannte ihn Simeon.

29:34 Abermals ward sie schwanger und gebar einen Sohn und sprach: Nun

wird mein Mann mir doch zugetan sein, denn ich habe ihm drei Söhne

geboren. Darum nannte sie ihn Levi.

29:35 Zum viertenmal ward sie schwanger und gebar einen Sohn und sprach:

Nun will ich dem HERRN danken. Darum nannte sie ihn Juda. Und sie

hörte auf, Kinder zu gebären.

30:1 Als Rahel sah, daß sie Jakob kein Kind gebar, beneidete sie ihre

Schwester und sprach zu Jakob: Schaffe mir Kinder, wenn nicht, so

sterbe ich.

30:2 Jakob aber wurde sehr zornig auf Rahel und sprach: Bin ich doch

nicht Gott, der dir deines Leibes Frucht nicht geben will.

Ps 127,3

30:3 Sie aber sprach: Siehe, da ist meine Magd Bilha; geh zu ihr, daß

sie auf meinem Schoß gebäre und ich doch durch sie zu Kindern komme.

Kap 16,2

30:4 So gab sie ihm Bilha, ihre Leibmagd, zur Frau, und Jakob ging zu

ihr.

30:5 Und Bilha ward schwanger und gebar Jakob einen Sohn.

30:6 Da sprach Rahel: Gott hat mir Recht verschafft und mich erhört und

mir einen Sohn gegeben. Darum nannte sie ihn Dan.

30:7 Abermals ward Bilha, Rahels Leibmagd, schwanger und gebar Jakob

ihren zweiten Sohn.

30:8 Da sprach Rahel: Über alle Maßen habe ich gekämpft mit meiner

Schwester, und ich habe gesiegt. Und nannte ihn Naftali.

30:9 Als nun Lea sah, daß sie aufgehört hatte zu gebären, nahm sie ihre

Leibmagd Silpa und gab sie Jakob zur Frau.

30:10 Und Silpa, Leas Leibmagd, gebar Jakob einen Sohn.

30:11 Da sprach Lea: Glück zu! Und nannte ihn Gad.

30:12 Danach gebar Silpa, Leas Leibmagd, Jakob ihren zweiten Sohn.

30:13 Da sprach Lea: Wohl mir, denn mich werden seligpreisen die Töchter.

Und nannte ihn Asser.

30:14 Ruben ging aus zur Zeit der Weizenernte und fand Liebesäpfel auf

dem Felde und brachte sie heim zu seiner Mutter Lea. Da sprach Rahel

zu Lea: Gib mir von den Liebesäpfeln deines Sohnes.

Siehe Sach- und Worterklärungen.

30:15 Sie antwortete: Hast du nicht genug, daß du mir meinen Mann genommen

hast, und willst auch die Liebesäpfel meines Sohnes nehmen? Rahel

sprach: Wohlan, laß ihn diese Nacht bei dir schlafen für die

Liebesäpfel deines Sohnes.

30:16 Als nun Jakob am Abend vom Felde kam, ging Lea hinaus ihm entgegen

und sprach: Zu mir sollst du kommen, denn ich habe dich erkauft mit

den Liebesäpfeln meines Sohnes. Und er schlief die Nacht bei ihr.

30:17 Und Gott erhörte Lea, und sie ward schwanger und gebar Jakob ihren

fünften Sohn

30:18 und sprach: Gott hat mir gelohnt, daß ich meine Magd meinem Manne

gegeben habe. Und nannte ihn Issachar.

30:19 Abermals ward Lea schwanger und gebar Jakob ihren sechsten Sohn

30:20 und sprach: Gott hat mich reich beschenkt; nun wird mein Mann doch

bei mir bleiben; denn ich habe ihm sechs Söhne geboren. Und nannte

ihn Sebulon.

30:21 Danach gebar sie eine Tochter, die nannte sie Dina.

30:22 Gott gedachte aber an Rahel und erhörte sie und machte sie

fruchtbar.
1. Sam 1,19

30:23 Da ward sie schwanger und gebar einen Sohn und sprach: Gott hat

meine Schmach von mir genommen;
Jes 4,1; Lk 1,25

30:24 und sie nannte ihn Josef und sprach: Der HERR wolle mir noch einen

Sohn dazugeben!
Kap 35,17-19
Jakob kommt zu Reichtum

30:25 Als nun Rahel den Josef geboren hatte, sprach Jakob zu Laban: Laß

mich ziehen und reisen an meinen Ort und in mein Land.

30:26 Gib mir meine Frauen und meine Kinder, um die ich dir gedient habe,

daß ich ziehe; denn du weißt, wie ich dir gedient habe.

Kap 29,20; 29,30; 31,43

30:27 Laban sprach zu ihm: Laß mich Gnade vor deinen Augen finden. Ich

spüre, daß mich der HERR segnet um deinetwillen.
Kap 39,5

30:28 Bestimme den Lohn, den ich dir geben soll.

30:29 Er aber sprach zu ihm: Du weißt, wie ich dir gedient habe und was

aus deinem Vieh geworden ist unter mir.

30:30 Du hattest wenig, ehe ich herkam; nun aber ist's geworden zu einer

großen Menge, und der HERR hat dich gesegnet auf jedem meiner

Schritte. Und nun, wann soll ich auch für mein Haus sorgen?

30:31 Er aber sprach: Was soll ich dir denn geben? Jakob sprach: Du sollst

mir gar nichts geben; sondern wenn du mir tun willst, was ich dir

sage, so will ich deine Schafe wieder weiden und hüten.

30:32 Ich will heute durch alle deine Herden gehen und aussondern alle

gefleckten und bunten Schafe und alle schwarzen Schafe und die

bunten und gefleckten Ziegen. Was nun bunt und gefleckt sein wird,

das soll mein Lohn sein.

30:33 So wird meine Redlichkeit morgen für mich zeugen, wenn du kommst

wegen meines Lohnes, den ich von dir nehmen soll: was nicht gefleckt

oder bunt unter den Ziegen und nicht schwarz sein wird unter den

Lämmern, das sei ein Diebstahl, wenn es sich bei mir findet.

30:34 Da sprach Laban: Wohlan, es sei, wie du gesagt hast.

30:35 Und er sonderte an jenem Tage aus die sprenkligen und bunten Böcke

und alle gefleckten und bunten Ziegen, wo nur etwas Weißes daran

war, und alles, was schwarz war unter den Lämmern, und tat's unter

die Hand seiner Söhne

30:36 und machte einen Raum, drei Tagereisen weit, zwischen sich und

Jakob. Jakob aber weidete die übrigen Herden Labans.

30:37 Und Jakob nahm frische Stäbe von Pappeln, Mandelbäumen und Platanen

und schälte weiße Streifen daran aus, so daß an den Stäben das Weiße

bloß wurde,

30:38 und legte die Stäbe, die er geschält hatte, in die Tränkrinnen, wo

die Herden hinkommen mußten zu trinken, daß sie da empfangen

sollten, wenn sie zu trinken kämen.

30:39 So empfingen die Herden über den Stäben und brachten Sprenklige,

Gefleckte und Bunte.

30:40 Da sonderte Jakob die Lämmer aus und machte sich eigene Herden; die

tat er nicht zu den Herden Labans.

30:41 Wenn aber die Brunstzeit der kräftigen Tiere war, legte er die Stäbe

in die Rinnen vor die Augen der Herde, daß sie über den Stäben

empfingen.

30:42 Aber wenn die Tiere schwächlich waren, legte er sie nicht hinein. So

wurden die schwächlichen Tiere dem Laban zuteil, aber die kräftigen

dem Jakob.

30:43 Daher wurde der Mann über die Maßen reich, so daß er viele Schafe,

Mägde und Knechte, Kamele und Esel hatte.

Jakobs Flucht mit den Seinen. Sein Vertrag mit Laban

31:1 Und es kamen vor ihn die Reden der Söhne Labans, daß sie sprachen:

Jakob hat alles Gut unseres Vaters an sich gebracht, und nur von

unseres Vaters Gut hat er solchen Reichtum zuwege gebracht.

Kap 30,35

31:2 Und Jakob sah an das Angesicht Labans, und siehe, er war gegen ihn

nicht mehr wie zuvor.

31:3 Und der HERR sprach zu Jakob: Zieh wieder in deiner Väter Land und

zu deiner Verwandtschaft; ich will mit dir sein.
Kap 28,15

31:4 Da sandte Jakob hin und ließ rufen Rahel und Lea aufs Feld zu seiner

Herde

31:5 und sprach zu ihnen: Ich sehe an eures Vaters Angesicht, daß er

gegen mich nicht ist wie zuvor; aber der Gott meines Vaters ist mit

mir gewesen.

31:6 Und ihr wißt, daß ich aus allen meinen Kräften eurem Vater gedient

habe.

31:7 Und er hat mich getäuscht und zehnmal meinen Lohn verändert; aber

Gott hat ihm nicht gestattet, daß er mir Schaden täte.

31:8 Wenn er sprach: Die Bunten sollen dein Lohn sein, so trug die ganze

Herde Bunte. Wenn er aber sprach: Die Sprenkligen sollen dein Lohn

sein, so trug die ganze Herde Sprenklige.

31:9 So hat Gott die Güter eures Vaters ihm entwunden und mir gegeben.

31:10 Denn wenn die Brunstzeit kam, hob ich meine Augen auf und sah im

Traum, und siehe, die Böcke, die auf die Herde sprangen, waren

sprenklig, gefleckt und bunt.

31:11 Und der Engel Gottes sprach zu mir im Traum: Jakob! Und ich

antwortete: Hier bin ich.

31:12 Er aber sprach: Hebe deine Augen auf und sieh! Alle Böcke, die auf

die Herde springen, sind sprenklig, gefleckt und bunt; denn ich habe

alles gesehen, was Laban dir antut.

31:13 Ich bin der Gott, der dir zu Bethel erschienen ist, wo du den Stein

gesalbt hast, und du hast mir daselbst ein Gelübde getan. Nun mach

dich auf und zieh aus diesem Lande und kehre zurück in das Land

deiner Verwandtschaft.
Kap 28,18-22

31:14 Da antworteten Rahel und Lea und sprachen zu ihm: Wir haben doch

kein Teil noch Erbe mehr in unseres Vaters Hause.

31:15 Haben wir ihm doch gegolten wie die Fremden, denn er hat uns

verkauft und unseren Kaufpreis verzehrt.
Kap 29,18; 29,27

31:16 Fürwahr, der ganze Reichtum, den Gott unserm Vater entzogen hat,

gehört uns und unsern Kindern. Alles nun, was Gott dir gesagt hat,

das tu!

31:17 Da machte sich Jakob auf und lud seine Kinder und Frauen auf die

Kamele

31:18 und führte weg all sein Vieh und alle seine Habe, die er in

Mesopotamien erworben hatte, daß er käme zu Isaak, seinem Vater, ins

Land Kanaan.

31:19 Laban aber war gegangen, seine Herde zu scheren. Und Rahel stahl

ihres Vaters Hausgott.

Ri 17,5; 18,17; 1. Sam 19,13; 2. Kön 23,24; Sach 10,2

31:20 Und Jakob täuschte Laban, den Aramäer, damit, daß er ihm nicht

ansagte, daß er ziehen wollte.

31:21 So floh er mit allem, was sein war, machte sich auf und fuhr über

den Euphrat und richtete seinen Weg nach dem Gebirge Gilead.

31:22 Am dritten Tage wurde Laban angesagt, daß Jakob geflohen wäre.

31:23 Und er nahm seine Brüder zu sich und jagte ihm nach, sieben

Tagereisen weit, und ereilte ihn auf dem Gebirge Gilead.

Vers 47

31:24 Aber Gott kam zu Laban, dem Aramäer, im Traum des Nachts und sprach

zu ihm: Hüte dich, mit Jakob anders zu reden als freundlich.

31:25 Und Laban holte Jakob ein. Jakob aber hatte sein Zelt aufgeschlagen

auf dem Gebirge, und Laban mit seinen Brüdern schlug sein Zelt auch

auf dem Gebirge Gilead auf.

31:26 Da sprach Laban zu Jakob: Was hast du getan, daß du mich getäuscht

hast und hast meine Töchter entführt, als wenn sie im Krieg gefangen

wären?

31:27 Warum bist du heimlich geflohen und hast mich hintergangen und hast

mir's nicht angesagt, daß ich dich geleitet hätte mit Freuden, mit

Liedern, mit Pauken und Harfen?

31:28 Und hast mich nicht einmal lassen meine Enkel und Töchter küssen?

Nun, du hast töricht getan.

31:29 Ich hätte wohl so viel Macht, daß ich euch Böses antun könnte; aber

eures Vaters Gott hat diese Nacht zu mir gesagt: Hüte dich, mit

Jakob anders zu reden als freundlich.

31:30 Und wenn du schon weggezogen bist und sehntest dich so sehr nach

deines Vaters Hause, warum hast du mir dann aber meinen Gott

gestohlen?

31:31 Jakob antwortete und sprach zu Laban: Ich fürchtete mich und dachte,

du würdest deine Töchter von mir reißen.

31:32 Bei wem du aber deinen Gott findest, der sterbe! Hier vor unsern

Brüdern suche das Deine bei mir und nimm's hin. Jakob wußte aber

nicht, daß Rahel ihn gestohlen hatte.
Vers 19

31:33 Da ging Laban in die Zelte Jakobs und Leas und der beiden Mägde und

fand nichts. Und ging aus dem Zelte Leas in das Zelt Rahels.

31:34 Rahel aber hatte den Hausgott genommen und unter den Kamelsattel

gelegt und sich darauf gesetzt. Laban aber betastete das ganze Zelt

und fand nichts.

31:35 Da sprach sie zu ihrem Vater: Mein Herr, zürne nicht, denn ich kann

nicht aufstehen vor dir, denn es geht mir nach der Frauen Weise.

Daher fand er den Hausgott nicht, wie sehr er auch suchte.

3. Mose 15,19-20

31:36 Und Jakob wurde zornig und schalt Laban und sprach zu ihm: Was hab

ich Übles getan oder gesündigt, daß du so hitzig hinter mir her

bist?

31:37 Du hast all meinen Hausrat betastet. Was hast du von deinem Hausrat

gefunden? Lege das her vor meinen und deinen Brüdern, daß sie

zwischen uns beiden richten.

31:38 Diese zwanzig Jahre bin ich bei dir gewesen, deine Schafe und Ziegen

haben keine Fehlgeburt gehabt; die Widder deiner Herde hab ich nie

gegessen;

31:39 was die wilden Tiere zerrissen, brachte ich dir nicht, ich mußte es

ersetzen; du fordertest es von meiner Hand, es mochte mir des Tages

oder des Nachts gestohlen sein.
2. Mose 22,11-12

31:40 Des Tages kam ich um vor Hitze und des Nachts vor Frost, und kein

Schlaf kam in meine Augen.

31:41 So habe ich diese zwanzig Jahre in deinem Hause gedient, vierzehn

um deine Töchter und sechs um deine Herde, und du hast mir meinen

Lohn zehnmal verändert.
Kap 29,20; 29,30; Kap 30,31-36

31:42 Wenn nicht der Gott meines Vaters, der Gott Abrahams und der

Schrecken Isaaks, auf meiner Seite gewesen wäre, du hättest mich

leer ziehen lassen. Aber Gott hat mein Elend und meine Mühe

angesehen und hat diese Nacht rechtes Urteil gesprochen.

Vers 24; Vers 54

»Schrecken Isaaks« ist eine alte Bezeichnung für den von Isaak

verehrten Gott.

31:43 Laban antwortete und sprach zu Jakob: Die Töchter sind meine

Töchter, und die Kinder sind meine Kinder, und die Herden sind meine

Herden, und alles, was du siehst, ist mein. Was kann ich heute für

meine Töchter oder ihre Kinder tun, die sie geboren haben?

2. Mose 21,4-5

31:44 So komm nun und laß uns einen Bund schließen, ich und du, der ein

Zeuge sei zwischen mir und dir.

31:45 Da nahm Jakob einen Stein und richtete ihn auf zu einem Steinmal.

31:46 Laban aber sprach zu seinen Brüdern: Leset Steine auf! Und sie

nahmen Steine und machten davon einen Haufen und aßen daselbst auf

dem Steinhaufen.

31:47 Und Laban nannte ihn Jegar-Sahaduta, Jakob aber nannte ihn Gal-Ed.

Vers 23

31:48 Da sprach Laban: Der Steinhaufe sei heute Zeuge zwischen mir und

dir. Daher nennt man ihn Gal-Ed
Jos 24,27
d. h. Steinhaufe des Zeugnisses.

31:49 und Mizpa; denn er sprach: Der HERR wache als Späher über mir und

dir, wenn wir voneinander gegangen sind,
d. h. Spähort.
Ri 11,11

31:50 daß du meine Töchter nicht bedrückst oder andere Frauen dazu nimmst

zu meinen Töchtern. Es ist hier kein Mensch bei uns; siehe aber,

Gott ist der Zeuge zwischen mir und dir.

31:51 Und Laban sprach weiter zu Jakob: Siehe, das ist der Haufe, und das

ist das Steinmal, das ich aufgerichtet habe zwischen mir und dir.

31:52 Dieser Steinhaufe sei Zeuge, und das Steinmal sei auch Zeuge, daß

ich nicht an diesem Haufen vorüberziehe zu dir hin oder du

vorüberziehest zu mir hin an diesem Haufen und diesem Mal in böser

Absicht!

31:53 Der Gott Abrahams und der Gott Nahors sei Richter zwischen uns - der

Gott ihres Vaters!

31:54 Und Jakob schwor ihm bei dem Schrecken Isaaks, dem Gott seines

Vaters. Und Jakob opferte auf dem Gebirge und lud seine Brüder zum

Essen. Und als sie gegessen hatten, blieben sie auf dem Gebirge über

Nacht.
Vers 42
Jakob rüstet sich zur Begegnung mit Esau

32:1 Am Morgen aber stand Laban früh auf, küßte seine Enkel und Töchter

und segnete sie und zog hin und kam wieder an seinen Ort.

Abweichende Verszählung statt 32,1-33: 31,55-32,32.

32:2 Jakob aber zog seinen Weg. Und es begegneten ihm die Engel Gottes.

Kap 28,12

32:3 Und als er sie sah, sprach er: Hier ist Gottes Heerlager, und nannte

diese Stätte Mahanajim.

32:4 Jakob aber schickte Boten vor sich her zu seinem Bruder Esau ins

Land Seïr, in das Gebiet von Edom,
Kap 36,8

32:5 und befahl ihnen und sprach: So sprecht zu Esau, meinem Herrn: Dein

Knecht Jakob läßt dir sagen: Ich bin bisher bei Laban lange in der

Fremde gewesen

32:6 und habe Rinder und Esel, Schafe, Knechte und Mägde, und habe

ausgesandt, es dir, meinem Herrn, anzusagen, damit ich Gnade vor

deinen Augen fände.

32:7 Die Boten kamen zu Jakob zurück und sprachen: Wir kamen zu deinem

Bruder Esau, und er zieht dir auch entgegen mit vierhundert Mann.

32:8 Da fürchtete sich Jakob sehr, und ihm wurde bange. Und er teilte das

Volk, das bei ihm war, und die Schafe und die Rinder und die Kamele

in zwei Lager

32:9 und sprach: Wenn Esau über das eine Lager kommt und macht es nieder,

so wird das andere entrinnen.

32:10 Weiter sprach Jakob: Gott meines Vaters Abraham und Gott meines

Vaters Isaak, der du zu mir gesagt hast: Zieh wieder in dein Land

und zu deiner Verwandtschaft, ich will dir wohltun -,

Kap 31,3; 31,13

32:11 HERR, ich bin zu gering aller Barmherzigkeit und aller Treue, die

du an deinem Knechte getan hast; denn ich hatte nicht mehr als

diesen Stab, als ich hier über den Jordan ging, und nun sind aus mir

zwei Lager geworden.
2. Sam 7,18

32:12 Errette mich von der Hand meines Bruders, von der Hand Esaus; denn

ich fürchte mich vor ihm, daß er komme und schlage mich, die Mütter

samt den Kindern.

32:13 Du hast gesagt: Ich will dir wohltun und deine Nachkommen machen

wie den Sand am Meer, den man der Menge wegen nicht zählen kann.

Kap 28,13-14

32:14 Und er blieb die Nacht da und nahm von dem, was er erworben hatte,

ein Geschenk für seinen Bruder Esau:

32:15 zweihundert Ziegen, zwanzig Böcke, zweihundert Schafe, zwanzig

Widder

32:16 und dreißig säugende Kamele mit ihren Füllen, vierzig Kühe und zehn

junge Stiere, zwanzig Eselinnen und zehn Esel,

32:17 und tat sie unter die Hand seiner Knechte, je eine Herde besonders,

und sprach zu ihnen: Geht vor mir her und laßt Raum zwischen einer

Herde und der andern.

32:18 Und er gebot dem ersten und sprach: Wenn dir mein Bruder Esau

begegnet und dich fragt: Wem gehörst du an und wo willst du hin und

wessen Eigentum ist das, was du vor dir hertreibst?,

32:19 sollst du sagen: Es gehört deinem Knechte Jakob, der sendet es als

Geschenk seinem Herrn Esau und zieht hinter uns her.

32:20 Ebenso gebot er auch dem zweiten und dem dritten und allen, die den

Herden nachgingen, und sprach: Wie ich euch gesagt habe, so saget zu

Esau, wenn ihr ihm begegnet,

32:21 und saget ja auch: Siehe, dein Knecht Jakob kommt hinter uns. Denn

er dachte: Ich will ihn versöhnen mit dem Geschenk, das vor mir

hergeht. Danach will ich ihn sehen; vielleicht wird er mich

annehmen.

32:22 So ging das Geschenk vor ihm her; er aber blieb diese Nacht im

Lager.
Jakobs Kampf am Jabbok. Sein neuer Name

32:23 Und Jakob stand auf in der Nacht und nahm seine beiden Frauen und

die beiden Mägde und seine elf Söhne und zog an die Furt des Jabbok,

32:24 nahm sie und führte sie über das Wasser, so daß hinüberkam, was er

hatte,

32:25 und blieb allein zurück. Da rang ein Mann mit ihm, bis die

Morgenröte anbrach.
(25-29) Hos 12,4-5

32:26 Und als er sah, daß er ihn nicht übermochte, schlug er ihn auf das

Gelenk seiner Hüfte, und das Gelenk der Hüfte Jakobs wurde über dem

Ringen mit ihm verrenkt.

32:27 Und er sprach: Laß mich gehen, denn die Morgenröte bricht an. Aber

Jakob antwortete: Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn.

Mt 15,22-28

32:28 Er sprach: Wie heißest du? Er antwortete: Jakob.

32:29 Er sprach: Du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel; denn

du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und hast gewonnen.

Kap 35,10; Jer 20,7

32:30 Und Jakob fragte ihn und sprach: Sage doch, wie heißest du? Er aber

sprach: Warum fragst du, wie ich heiße? Und er segnete ihn daselbst.

Ri 13,17-18

32:31 Und Jakob nannte die Stätte Pnuël; denn, sprach er, ich habe Gott

von Angesicht gesehen, und doch wurde mein Leben gerettet.

2. Mose 33,20
Pnuël = Pniël bedeutet »Angesicht Gottes«.

32:32 Und als er an Pnuël vorüberkam, ging ihm die Sonne auf; und er

hinkte an seiner Hüfte.

32:33 Daher essen die Israeliten nicht das Muskelstück auf dem Gelenk der

Hüfte bis auf den heutigen Tag, weil er auf den Muskel am Gelenk der

Hüfte Jakobs geschlagen hatte.
Jakobs Versöhnung mit Esau

33:1 Jakob hob seine Augen auf und sah seinen Bruder Esau kommen mit

vierhundert Mann. Und er verteilte seine Kinder auf Lea und auf

Rahel und auf die beiden Leibmägde
Kap 32,7

33:2 und stellte die Mägde mit ihren Kindern vornean und Lea mit ihren

Kindern dahinter und Rahel mit Josef zuletzt.

33:3 Und er ging vor ihnen her und neigte sich siebenmal zur Erde, bis er

zu seinem Bruder kam.

33:4 Esau aber lief ihm entgegen und herzte ihn und fiel ihm um den Hals

und küßte ihn, und sie weinten.

33:5 Und Esau hob seine Augen auf und sah die Frauen mit den Kindern und

sprach: Wer sind diese bei dir? Er antwortete: Es sind die Kinder,

die Gott deinem Knecht beschert hat.
Ps 127,3

33:6 Und die Mägde traten herzu mit ihren Kindern und neigten sich vor

ihm.

33:7 Lea trat auch herzu mit ihren Kindern, und sie neigten sich vor ihm.

Danach traten Josef und Rahel herzu, und sie neigten sich auch vor

ihm.

33:8 Und Esau sprach: Was willst du mit all den Herden, denen ich

begegnet bin? Er antwortete: Daß ich Gnade fände vor meinem Herrn.

Kap 32,14-21

33:9 Esau sprach: Ich habe genug, mein Bruder; behalte, was du hast.

33:10 Jakob antwortete: Ach nein! Hab ich Gnade gefunden vor dir, so nimm

mein Geschenk von meiner Hand; denn ich sah dein Angesicht, als

sähe ich Gottes Angesicht, und du hast mich freundlich angesehen.

Kap 32,31

33:11 Nimm doch diese Segensgabe von mir an, die ich dir zugebracht habe;

denn Gott hat sie mir beschert, und ich habe von allem genug. So

nötigte er ihn, daß er sie nahm.

33:12 Und Esau sprach: Laß uns aufbrechen und fortziehen; ich will mit dir

ziehen.

33:13 Er aber sprach zu ihm: Mein Herr weiß, daß ich zarte Kinder bei mir

habe, dazu säugende Schafe und Kühe; wenn sie auch nur einen Tag

übertrieben würden, würde mir die ganze Herde sterben.

33:14 Mein Herr ziehe vor seinem Knechte her. Ich will gemächlich

hintennach treiben, wie das Vieh und die Kinder gehen können, bis

ich komme zu meinem Herrn nach Seïr.

33:15 Esau sprach: So will ich doch bei dir lassen etliche von meinen

Leuten. Er antwortete: Ist das denn nötig? Laß mich nur Gnade vor

meinem Herrn finden.

33:16 So zog Esau an jenem Tage wiederum seines Weges nach Seïr.

Jakob siedelt sich bei Sichem an

33:17 Und Jakob zog nach Sukkot und baute sich ein Haus und machte seinem

Vieh Hütten; daher heißt die Stätte Sukkot.
d. h. Hütten.

33:18 Danach kam Jakob wohlbehalten zu der Stadt Sichem, die im Lande

Kanaan liegt, nachdem er aus Mesopotamien gekommen war, und lagerte

vor der Stadt

33:19 und kaufte das Land, wo er sein Zelt aufgeschlagen hatte, von den

Söhnen Hamors, des Vaters Sichems, um hundert Goldstücke

Jos 24,32

33:20 und errichtete dort einen Altar und nannte ihn »Gott ist der Gott

Israels«.
Kap 12,7-8
Die Schandtat an Dina und das Blutbad zu Sichem

34:1 Dina aber, Leas Tochter, die sie Jakob geboren hatte, ging aus,

die Töchter des Landes zu sehen.
Kap 30,21

34:2 Als Sichem sie sah, der Sohn des Hiwiters Hamor, der des Landes

Herr war, nahm er sie, legte sich zu ihr und tat ihr Gewalt an.

Ri 9,28

34:3 Und sein Herz hing an ihr, und er hatte das Mädchen lieb und redete

freundlich mit ihr.

34:4 Und Sichem sprach zu seinem Vater Hamor: Nimm mir das Mädchen zur

Frau.

34:5 Und Jakob erfuhr, daß seine Tochter Dina geschändet war; und seine

Söhne waren mit dem Vieh auf dem Felde, und Jakob schwieg, bis sie

kamen.

34:6 Da ging Hamor, Sichems Vater, hinaus zu Jakob, um mit ihm zu reden.

34:7 Indessen kamen die Söhne Jakobs vom Felde. Und als sie es hörten,

verdroß es die Männer, und sie wurden sehr zornig, daß er eine

Schandtat an Israel begangen und bei Jakobs Tochter gelegen hatte.

Denn solches durfte nicht geschehen.

34:8 Da redete Hamor mit ihnen und sprach: Das Herz meines Sohnes Sichem

sehnt sich nach eurer Tochter; gebt sie ihm doch zur Frau.

34:9 Verschwägert euch mit uns; gebt uns eure Töchter und nehmt ihr

unsere Töchter

34:10 und wohnt bei uns. Das Land soll euch offen sein; bleibt und treibt

Handel und werdet ansässig.

34:11 Und Sichem sprach zu ihrem Vater und zu ihren Brüdern: Laßt mich

Gnade bei euch finden; was ihr mir sagt, das will ich geben.

34:12 Fordert nur getrost von mir Brautpreis und Geschenk, ich will's

geben, wie ihr's verlangt; gebt mir nur das Mädchen zur Frau.

2. Mose 22,15

34:13 Da antworteten Jakobs Söhne dem Sichem und seinem Vater Hamor

hinterhältig, weil ihre Schwester Dina geschändet war,

34:14 und sprachen zu ihnen: Wir können das nicht tun, daß wir unsere

Schwester einem unbeschnittenen Mann geben; denn das wäre uns eine

Schande.

34:15 Doch dann wollen wir euch zu Willen sein, wenn ihr uns gleich werdet

und alles, was männlich unter euch ist, beschnitten wird.

Kap 17,10-14

34:16 Dann wollen wir unsere Töchter euch geben und eure Töchter uns

nehmen und bei euch wohnen und ein Volk sein.

34:17 Wenn ihr aber nicht einwilligen wollt, euch zu beschneiden, so

wollen wir unsere Schwester nehmen und davonziehen.

34:18 Die Rede gefiel Hamor und seinem Sohn gut.

34:19 Und der Jüngling zögerte nicht, dies zu tun; denn er hatte großes

Gefallen an der Tochter Jakobs. Und er war mehr angesehen als alle

in seines Vaters Hause.

34:20 Da kamen sie nun, Hamor und sein Sohn Sichem, zum Tor ihrer Stadt

und redeten mit den Bürgern der Stadt und sprachen:

34:21 Diese Leute sind friedsam bei uns; laßt sie im Lande wohnen und

Handel treiben; das Land ist weit genug für sie. Wir wollen uns ihre

Töchter zu Frauen nehmen und ihnen unsere Töchter geben.

34:22 Aber nur dann wollen sie uns zu Willen sein, daß sie bei uns wohnen

und ein Volk mit uns werden, wenn wir alles, was männlich unter uns

ist, beschneiden, gleichwie sie beschnitten sind.

34:23 Ihr Vieh und ihre Güter und alles, was sie haben, wird es nicht

unser sein? So wollen wir ihnen nur zu Willen sein, damit sie bei

uns wohnen.

34:24 Und sie gehorchten dem Hamor und Sichem, seinem Sohn, alle, die zum

Tor seiner Stadt aus- und eingingen, und beschnitten alles, was

männlich war, das zu seiner Stadt aus- und einging.

34:25 Aber am dritten Tage, als sie SchMirzan hatten, nahmen die zwei

Söhne Jakobs Simeon und Levi, die Brüder der Dina, ein jeder sein

Schwert und überfielen die friedliche Stadt und erschlugen alles,

was männlich war,
Kap 49,5-7

34:26 und erschlugen auch Hamor und seinen Sohn Sichem mit der Schärfe des

Schwerts und nahmen ihre Schwester Dina aus dem Hause Sichems und

gingen davon.

34:27 Da kamen die Söhne Jakobs über die Erschlagenen und plünderten die

Stadt, weil man ihre Schwester geschändet hatte,

34:28 und nahmen ihre Schafe, Rinder, Esel und was in der Stadt und auf

dem Felde war

34:29 und alle ihre Habe; alle Kinder und Frauen führten sie gefangen

hinweg und plünderten alles, was in den Häusern war.

34:30 Aber Jakob sprach zu Simeon und Levi: Ihr habt mich ins Unglück

gestürzt und in Verruf gebracht bei den Bewohnern dieses Landes, den

Kanaanitern und Perisitern, und ich habe nur wenige Leute. Wenn sie

sich nun gegen mich versammeln, werden sie mich erschlagen. So werde

ich vertilgt samt meinem Hause.

34:31 Sie antworteten aber: Durfte er denn an unserer Schwester wie an

einer Hure handeln?
Gott segnet Jakob in Bethel

35:1 Und Gott sprach zu Jakob: Mach dich auf und zieh nach Bethel und

wohne daselbst und errichte dort einen Altar dem Gott, der dir

erschien, als du flohest vor deinem Bruder Esau.
Kap 28,11-22; 31,13

35:2 Da sprach Jakob zu seinem Hause und zu allen, die mit ihm waren: Tut

von euch die fremden Götter, die unter euch sind, und reinigt euch

und wechselt eure Kleider,
Kap 31,19; 5. Mose 27,15; Jos 24,23

35:3 und laßt uns aufbrechen und nach Bethel ziehen, daß ich dort einen

Altar errichte dem Gott, der mich erhört hat zur Zeit meiner Trübsal

und mit mir gewesen ist auf dem Wege, den ich gezogen bin.

35:4 Da gaben sie ihm alle fremden Götter, die in ihren Händen waren, und

ihre Ohrringe, und er vergrub sie unter der Eiche, die bei Sichem

stand.
Jos 24,26; Ri 9,6

35:5 Und sie brachen auf. Und es kam ein Gottesschrecken über die

Städte, die um sie her lagen, so daß sie den Söhnen Jakobs nicht

nachjagten.
2. Mose 23,27; Jos 10,10

35:6 So kam Jakob nach Lus im Lande Kanaan, das nun Bethel heißt, samt

all dem Volk, das mit ihm war,

35:7 und er baute dort einen Altar und nannte die Stätte El-Bethel, weil

Gott sich ihm daselbst offenbart hatte, als er vor seinem Bruder

floh.

35:8 Da starb Debora, die Amme der Rebekka, und wurde begraben unterhalb

von Bethel unter der Eiche; die wurde genannt die Klageeiche.

Kap 24,59

35:9 Und Gott erschien Jakob abermals, nachdem er aus Mesopotamien

gekommen war, und segnete ihn

35:10 und sprach zu ihm: Du heißt Jakob; aber du sollst nicht mehr Jakob

heißen, sondern Israel sollst du heißen. Und so nannte er ihn

Israel.
Kap 32,29

35:11 Und Gott sprach zu ihm: Ich bin der allmächtige Gott; sei fruchtbar

und mehre dich! Ein Volk und eine Menge von Völkern sollen von dir

kommen, und Könige sollen von dir abstammen,
Kap 17,1; 28,3-4; Kap 17,6

35:12 und das Land, das ich Abraham und Isaak gegeben habe, will ich dir

geben und will's deinem Geschlecht nach dir geben.

35:13 Und Gott fuhr auf von ihm an der Stätte, da er mit ihm geredet

hatte.

35:14 Jakob aber richtete ein steinernes Mal auf an der Stätte, da er mit

ihm geredet hatte, und goß Trankopfer darauf und begoß es mit Öl.

(14 und 15) Kap 28,18-19

35:15 Und Jakob nannte die Stätte, da Gott mit ihm geredet hatte, Bethel.

Benjamins Geburt und Rahels Tod

35:16 Und sie brachen auf von Bethel. Und als es noch eine Strecke Weges

war bis Efrata, da gebar Rahel. Und es kam sie hart an über der

Geburt.

35:17 Da ihr aber die Geburt so schwer wurde, sprach die Wehmutter zu ihr:

Fürchte dich nicht, denn auch diesmal wirst du einen Sohn haben.

Kap 30,24

35:18 Als ihr aber das Leben entwich und sie sterben mußte, nannte sie ihn

Ben-Oni, aber sein Vater nannte ihn Ben-Jamin.
d. h. Sohn meines Unglücks bzw. Sohn des Glücks.

35:19 So starb Rahel und wurde begraben an dem Wege nach Efrata, das nun

Bethlehem heißt.
Kap 48,7; 1. Sam 10,2; Jer 31,15; Mt 2,18

35:20 Und Jakob richtete einen Stein auf über ihrem Grab; das ist das

Grabmal Rahels bis auf diesen Tag.

35:21 Und Israel zog weiter und schlug sein Zelt auf jenseits von

Migdal-Eder.

35:22 Und es begab sich, als Israel im Lande wohnte, ging Ruben hin und

legte sich zu Bilha, seines Vaters Nebenfrau. Und das kam vor

Israel.
Kap 49,4
Jakobs Söhne
(vgl. 1. Chr 2,1-2)
Es hatte aber Jakob zwölf Söhne.

35:23 Die Söhne Leas waren diese: Ruben, der erstgeborene Sohn Jakobs,

Simeon, Levi, Juda, Issachar und Sebulon.

35:24 Die Söhne Rahels waren: Josef und Benjamin.

35:25 Die Söhne Bilhas, Rahels Magd: Dan und Naftali.

35:26 Die Söhne Silpas, Leas Magd: Gad und Asser. Das sind die Söhne

Jakobs, die ihm geboren sind in Mesopotamien.
Jakobs Heimkehr. Isaaks Tod

35:27 Und Jakob kam zu seinem Vater Isaak nach Mamre, nach Kirjat-Arba,

das ist Hebron, wo Abraham und Isaak als Fremdlinge gelebt hatten.

35:28 Und Isaak wurde hundertundachtzig Jahre alt,

35:29 verschied und starb und wurde versammelt zu seinen Vätern, alt und

lebenssatt. Und seine Söhne Esau und Jakob begruben ihn.

Geschlechtsregister Esaus
(vgl. 1. Chr 1,35-54)

36:1 Dies ist das Geschlecht Esaus, der auch Edom heißt:

Kap 25,30; 5. Mose 23,8

36:2 Esau nahm sich Frauen von den Töchtern Kanaans: Ada, die Tochter

Elons, des Hetiters, und Oholibama, die Tochter des Ana, des Sohnes

Zibons, des Horiters,
Kap 26,34

36:3 und Basemat, Ismaels Tochter, Nebajots Schwester.

Kap 28,9

36:4 Und Ada gebar dem Esau Elifas, und Basemat gebar Reguël.

36:5 Oholibama gebar Jëusch, Jalam und Korach. Das sind Esaus Söhne, die

ihm geboren sind im Lande Kanaan.

36:6 Und Esau nahm seine Frauen, Söhne und Töchter und alle Leute seines

Hauses, seine Habe und alles Vieh mit allen Gütern, die er im Lande

Kanaan erworben hatte, und zog in das Land Seïr, hinweg von seinem

Bruder Jakob.

36:7 Denn ihre Habe war zu groß, als daß sie beieinander wohnen konnten;

das Land, darin sie Fremdlinge waren, vermochte sie nicht zu

ernähren wegen der Menge ihres Viehs.
Kap 13,6

36:8 Daher wohnte Esau auf dem Gebirge Seïr. Esau ist Edom.

36:9 Dies ist das Geschlecht Esaus, von dem die Edomiter herkommen auf

dem Gebirge Seïr,

36:10 und so heißen die Söhne Esaus: Elifas, der Sohn Adas, der Frau

Esaus; Reguël, der Sohn Basemats, der Frau Esaus.

36:11 Des Elifas Söhne aber waren diese: Teman, Omar, Zefo, Gatam und

Kenas.

36:12 Und Timna war eine Nebenfrau des Elifas, des Sohnes Esaus; die gebar

ihm Amalek. Das sind die Söhne von Ada, der Frau Esaus.

36:13 Die Söhne aber Reguëls sind diese: Nahat, Serach, Schamma, Misa. Das

sind die Söhne von Basemat, der Frau Esaus.

36:14 Die Söhne aber von Oholibama, der Frau Esaus, der Tochter des Ana,

des Sohnes Zibons, die sie dem Esau gebar, sind diese: Jëusch, Jalam

und Korach.

36:15 Dies sind die Stammesfürsten der Söhne Esaus. Die Söhne des Elifas,

des ersten Sohnes Esaus: Der Fürst Teman, der Fürst Omar, der Fürst

Zefo, der Fürst Kenas,

36:16 der Fürst Korach, der Fürst Gatam, der Fürst Amalek. Das sind die

Fürsten von Elifas im Lande Edom und sind Söhne von der Ada.

36:17 Und dies sind die Söhne Reguëls, des Sohnes Esaus: Der Fürst Nahat,

der Fürst Serach, der Fürst Schamma, der Fürst Misa. Das sind die

Fürsten von Reguël im Lande der Edomiter und sind Söhne von der

Basemat, der Frau Esaus.

36:18 Dies sind die Söhne Oholibamas, der Frau Esaus: Der Fürst Jëusch,

der Fürst Jalam, der Fürst Korach. Das sind die Fürsten von

Oholibama, der Tochter des Ana, der Frau Esaus.

36:19 Das sind Esaus Söhne und ihre Fürsten. Das ist Edom.

36:20 Die Söhne aber von Seïr, dem Horiter, die im Lande wohnten, sind

diese: Lotan, Schobal, Zibon, Ana,
Kap 14,6; 5. Mose 2,12; 2,22

36:21 Dischon, Ezer und Dischan. Das sind die Stammesfürsten der Horiter,

Söhne des Seïr, im Lande Edom.

36:22 Aber des Lotan Söhne waren diese: Hori und Hemam; und Lotans

Schwester hieß Timna.

36:23 Die Söhne von Schobal waren diese: Alwan, Manahat, Ebal, Schefi und

Onam.

36:24 Die Söhne von Zibon waren: Aja und Ana. Das ist der Ana, der in der

Steppe die warmen Quellen fand, als er die Esel seines Vaters Zibon

hütete.

36:25 Der Sohn Anas aber war: Dischon; und Oholibama war die Tochter Anas.

36:26 Die Söhne Dischons waren: Hemdan, Eschban, Jitran und Keran.

36:27 Die Söhne Ezers waren: Bilhan, Saawan und Akan.

36:28 Die Söhne Dischans waren: Uz und Aran.

36:29 Dies sind die Stammesfürsten der Horiter: Der Fürst Lotan, der Fürst

Schobal, der Fürst Zibon, der Fürst Ana,

36:30 der Fürst Dischon, der Fürst Ezer, der Fürst Dischan. Das sind die

Fürsten der Horiter nach ihren Stämmen im Lande Seïr.

Die früheren Könige der Edomiter

36:31 Die Könige aber, die im Lande Edom regiert haben, bevor Israel

Könige hatte, sind diese:
4. Mose 20,14

36:32 Bela war König von Edom, ein Sohn Beors, und seine Stadt hieß

Dinhaba.

36:33 Und als Bela starb, wurde König an seiner Statt Jobab, ein Sohn

Serachs von Bozra.

36:34 Als Jobab starb, wurde an seiner Statt König Huscham aus dem Lande

der Temaniter.

36:35 Als Huscham starb, wurde König an seiner Statt Hadad, ein Sohn

Bedads, der die Midianiter schlug auf dem Felde der Moabiter; und

seine Stadt hieß Awit.

36:36 Als Hadad starb, regierte Samla von Masreka.

36:37 Als Samla starb, wurde Schaul von Rehobot am Strom König an seiner

Statt.

36:38 Als Schaul starb, wurde König an seiner Statt Baal-Hanan, der Sohn

Achbors.

36:39 Als Baal-Hanan, Achbors Sohn, starb, wurde König an seiner Statt

Hadar; und seine Stadt hieß Pagu, und seine Frau hieß Mehetabel,

eine Tochter Matreds, die Me-Sahabs Tochter war.
Die Stammesfürsten der Edomiter

36:40 So heißen die Fürsten von Esau nach ihren Geschlechtern, Orten und

Namen: Der Fürst Timna, der Fürst Alwa, der Fürst Jetet,

36:41 der Fürst Oholibama, der Fürst Ela, der Fürst Pinon,

36:42 der Fürst Kenas, der Fürst Teman, der Fürst Mibzar,

36:43 der Fürst Magdiël, der Fürst Iram. Das sind die Fürsten von Edom

nach ihren Wohnsitzen in ihrem Erblande. Das ist Esau, der

Stammvater der Edomiter.
Josefs Träume

37:1 Jakob aber wohnte im Lande, in dem sein Vater ein Fremdling gewesen

war, im Lande Kanaan.

37:2 Und dies ist die Geschichte von Jakobs Geschlecht: Josef war

siebzehn Jahre alt und war ein Hirte bei den Schafen mit seinen

Brüdern; er war Gehilfe bei den Söhnen Bilhas und Silpas, der Frauen

seines Vaters, und brachte es vor ihren Vater, wenn etwas Schlechtes

über sie geredet wurde.

37:3 Israel aber hatte Josef lieber als alle seine Söhne, weil er der

Sohn seines Alters war, und machte ihm einen bunten Rock.

37:4 Als nun seine Brüder sahen, daß ihn ihr Vater lieber hatte als alle

seine Brüder, wurden sie ihm feind und konnten ihm kein freundliches

Wort sagen.

37:5 Dazu hatte Josef einmal einen Traum und sagte seinen Brüdern davon;

da wurden sie ihm noch mehr feind.

37:6 Denn er sprach zu ihnen: Höret doch, was mir geträumt hat.

37:7 Siehe, wir banden Garben auf dem Felde, und meine Garbe richtete

sich auf und stand, aber eure Garben stellten sich ringsumher und

neigten sich vor meiner Garbe.

37:8 Da sprachen seine Brüder zu ihm: Willst du unser König werden und

über uns herrschen? Und sie wurden ihm noch mehr feind um seines

Traumes und seiner Worte willen.

37:9 Und er hatte noch einen zweiten Traum, den erzählte er seinen

Brüdern und sprach: Ich habe noch einen Traum gehabt; siehe, die

Sonne und der Mond und elf Sterne neigten sich vor mir.

37:10 Und als er das seinem Vater und seinen Brüdern erzählte, schalt ihn

sein Vater und sprach zu ihm: Was ist das für ein Traum, den du

geträumt hast? Soll ich und deine Mutter und deine Brüder kommen und

vor dir niederfallen?

37:11 Und seine Brüder wurden neidisch auf ihn. Aber sein Vater behielt

diese Worte.
Josef wird nach Ägypten verkauft

37:12 Als nun seine Brüder hingegangen waren, um das Vieh ihres Vaters in

Sichem zu weiden,
Kap 33,18-19

37:13 sprach Israel zu Josef: Hüten nicht deine Brüder das Vieh in Sichem?

Komm, ich will dich zu ihnen senden. Er aber sprach: Hier bin ich.

37:14 Und er sprach: Geh hin und sieh, ob's gut steht um deine Brüder und

um das Vieh, und sage mir dann, wie sich's verhält. Und er sandte

ihn aus dem Tal von Hebron, und er kam nach Sichem.

Kap 35,27

37:15 Da fand ihn ein Mann, wie er umherirrte auf dem Felde; der fragte

ihn und sprach:

37:16 Wen suchst du? Er antwortete: Ich suche meine Brüder; sage mir doch,

wo sie hüten.

37:17 Der Mann sprach: Sie sind von dannen gezogen; denn ich hörte, daß

sie sagten: Laßt uns nach Dotan gehen. Da zog Josef seinen Brüdern

nach und fand sie in Dotan.

37:18 Als sie ihn nun sahen von ferne, ehe er nahe zu ihnen kam, machten

sie einen Anschlag, daß sie ihn töteten,

37:19 und sprachen untereinander: Seht, der Träumer kommt daher!

37:20 So kommt nun und laßt uns ihn töten und in eine Grube werfen und

sagen, ein böses Tier habe ihn gefressen; so wird man sehen, was

seine Träume sind.

37:21 Als das Ruben hörte, wollte er ihn aus ihren Händen erretten und

sprach: Laßt uns ihn nicht töten!
Kap 42,22

37:22 Und weiter sprach Ruben zu ihnen: Vergießt nicht Blut, sondern werft

ihn in die Grube hier in der Wüste und legt die Hand nicht an ihn!

Er wollte ihn aber aus ihrer Hand erretten und ihn seinem Vater

wiederbringen.

37:23 Als nun Josef zu seinen Brüdern kam, zogen sie ihm seinen Rock aus,

den bunten Rock, den er anhatte,
Vers 3

37:24 und nahmen ihn und warfen ihn in die Grube; aber die Grube war leer

und kein Wasser darin.

37:25 Und sie setzten sich nieder, um zu essen. Indessen hoben sie ihre

Augen auf und sahen eine Karawane von Ismaelitern kommen von Gilead

mit ihren Kamelen; die trugen kostbares Harz, Balsam und Myrrhe und

zogen hinab nach Ägypten.

37:26 Da sprach Juda zu seinen Brüdern: Was hilft's uns, daß wir unsern

Bruder töten und sein Blut verbergen?

37:27 Kommt, laßt uns ihn den Ismaelitern verkaufen, damit sich unsere

Hände nicht an ihm vergreifen; denn er ist unser Bruder, unser

Fleisch und Blut. Und sie gehorchten ihm.

37:28 Als aber die midianitischen Kaufleute vorüberkamen, zogen sie ihn

heraus aus der Grube und verkauften ihn um zwanzig Silberstücke den

Ismaelitern; die brachten ihn nach Ägypten.
Kap 25,2; 3. Mose 27,1-8

37:29 Als nun Ruben wieder zur Grube kam und Josef nicht darin fand,

zerriß er sein Kleid

37:30 und kam wieder zu seinen Brüdern und sprach: Der Knabe ist nicht da!

Wo soll ich hin?

37:31 Da nahmen sie Josefs Rock und schlachteten einen Ziegenbock und

tauchten den Rock ins Blut

37:32 und schickten den bunten Rock hin und ließen ihn ihrem Vater bringen

und sagen: Diesen haben wir gefunden; sieh, ob's deines Sohnes Rock

sei oder nicht.

37:33 Er erkannte ihn aber und sprach: Es ist meines Sohnes Rock; ein

böses Tier hat ihn gefressen, ein reißendes Tier hat Josef

zerrissen!
Vers 20

37:34 Und Jakob zerriß seine Kleider und legte ein härenes Tuch um seine

Lenden und trug Leid um seinen Sohn lange Zeit.

37:35 Und alle seine Söhne und Töchter kamen zu ihm, ihn zu trösten; aber

er wollte sich nicht trösten lassen und sprach: Ich werde mit Leid

hinunterfahren zu den Toten, zu meinem Sohn. Und sein Vater beweinte

ihn.

37:36 Aber die Midianiter verkauften ihn in Ägypten an Potifar, des Pharao

Kämmerer und Obersten der Leibwache.
Juda und Tamar

38:1 Es begab sich um diese Zeit, daß Juda hinabzog von seinen Brüdern

und gesellte sich zu einem Mann aus Adullam, der hieß Hira.

38:2 Und Juda sah dort die Tochter eines Kanaaniters, der hieß Schua, und

nahm sie zur Frau. Und als er zu ihr einging,

38:3 ward sie schwanger und gebar einen Sohn, den nannte er Er.

38:4 Und sie ward abermals schwanger und gebar einen Sohn, den nannte sie

Onan.

38:5 Sie gebar abermals einen Sohn, den nannte sie Schela; und sie war in

Kesib, als sie ihn gebar.

38:6 Und Juda gab seinem ersten Sohn Er eine Frau, die hieß Tamar.

38:7 Aber Er war böse vor dem HERRN, darum ließ ihn der HERR sterben.

38:8 Da sprach Juda zu Onan: Geh zu deines Bruders Frau und nimm sie zur

Schwagerehe, auf daß du deinem Bruder Nachkommen schaffest.

5. Mose 25,5-10

38:9 Aber da Onan wußte, daß die Kinder nicht sein eigen sein sollten,

ließ er's auf die Erde fallen und verderben, wenn er einging zu

seines Bruders Frau, auf daß er seinem Bruder nicht Nachkommen

schaffe.

38:10 Dem HERRN mißfiel aber, was er tat, und er ließ ihn auch sterben.

38:11 Da sprach Juda zu seiner Schwiegertochter Tamar: Bleibe eine Witwe

in deines Vaters Hause, bis mein Sohn Schela groß wird. Denn er

dachte, vielleicht würde der auch sterben wie seine Brüder. So ging

Tamar hin und blieb in ihres Vaters Hause.

38:12 Als nun viele Tage verlaufen waren, starb Judas Frau, die Tochter

des Schua. Und nachdem Juda ausgetrauert hatte, ging er hinauf,

seine Schafe zu scheren, nach Timna mit seinem Freunde Hira von

Adullam.

38:13 Da wurde der Tamar gesagt: Siehe, dein Schwiegervater geht hinauf

nach Timna, seine Schafe zu scheren.
Jos 15,57

38:14 Da legte sie die Witwenkleider von sich, die sie trug, deckte sich

mit einem Schleier und verhüllte sich und setzte sich vor das Tor

von Enajim an dem Wege nach Timna; denn sie hatte gesehen, daß

Schela groß geworden war, aber sie wurde ihm nicht zur Frau gegeben.

38:15 Als Juda sie nun sah, meinte er, es wäre eine Hure, denn sie hatte

ihr Angesicht verdeckt.

38:16 Und er machte sich zu ihr am Wege und sprach: Laß mich doch zu dir

kommen; denn er wußte nicht, daß es seine Schwiegertochter war. Sie

antwortete: Was willst du mir geben, wenn du zu mir kommst?

3. Mose 18,15

38:17 Er sprach: Ich will dir einen Ziegenbock von der Herde senden. Sie

antwortete: So gib mir ein Pfand, bis du ihn mir sendest.

38:18 Er sprach: Was willst du für ein Pfand, das ich dir geben soll? Sie

antwortete: Dein Siegel und deine Schnur und deinen Stab, den du in

der Hand hast. Da gab er's ihr und kam zu ihr; und sie ward von ihm

schwanger.

38:19 Und sie machte sich auf und ging hinweg und legte den Schleier ab

und zog ihre Witwenkleider wieder an.

38:20 Juda aber sandte den Ziegenbock durch seinen Freund von Adullam,

damit er das Pfand zurückholte von der Frau. Und er fand sie nicht.

38:21 Da fragte er die Leute des Ortes und sprach: Wo ist die Hure, die zu

Enajim am Wege saß? Sie antworteten: Es ist keine Hure da gewesen.

38:22 Und er kam wieder zu Juda und sprach: Ich habe sie nicht gefunden;

dazu sagen die Leute des Ortes, es sei keine Hure da gewesen.

38:23 Juda sprach: Sie mag's behalten, damit wir nur nicht in Verruf

geraten! Siehe, ich habe den Bock gesandt, und du hast sie nicht

gefunden.

38:24 Nach drei Monaten wurde Juda angesagt: Deine Schwiegertochter Tamar

hat Hurerei getrieben; und siehe, sie ist davon schwanger geworden.

Juda sprach: Führt sie heraus, daß sie verbrannt werde.

38:25 Und als man sie hinausführte, schickte sie zu ihrem Schwiegervater

und sprach: Von dem Mann bin ich schwanger, dem dies gehört. Und sie

sprach: Erkennst du auch, wem dies Siegel und diese Schnur und

dieser Stab gehören?

38:26 Juda erkannte es und sprach: Sie ist gerechter als ich; denn ich

habe sie meinem Sohn Schela nicht gegeben. Doch wohnte er ihr nicht

mehr bei.

38:27 Und als sie gebären sollte, wurden Zwillinge in ihrem Leibe

gefunden.

38:28 Und als sie gebar, tat sich eine Hand heraus. Da nahm die Wehmutter

einen roten Faden und band ihn darum und sprach: Der ist zuerst

herausgekommen.

38:29 Als aber der seine Hand wieder hineinzog, kam sein Bruder heraus,

und sie sprach: Warum hast du um deinetwillen solchen Riß gerissen?

Und man nannte ihn Perez.
Rut 4,18; Mt 1,3

38:30 Danach kam sein Bruder heraus, der den roten Faden um seine Hand

hatte. Und man nannte ihn Serach.
Josef in Potifars Haus

39:1 Josef wurde hinab nach Ägypten geführt, und Potifar, ein ägyptischer

Mann, des Pharao Kämmerer und Oberster der Leibwache, kaufte ihn von

den Ismaelitern, die ihn hinabgebracht hatten.
Kap 37,28; 37,36

39:2 Und der HERR war mit Josef, so daß er ein Mann wurde, dem alles

glückte. Und er war in seines Herrn, des Ägypters, Hause.

Kap 26,24

39:3 Und sein Herr sah, daß der HERR mit ihm war; denn alles, was er tat,

das ließ der HERR in seiner Hand glücken,

39:4 so daß er Gnade fand vor seinem Herrn und sein Diener wurde. Der

setzte ihn über sein Haus; und alles, was er hatte, tat er unter

seine Hände.

39:5 Und von der Zeit an, da er ihn über sein Haus und alle seine Güter

gesetzt hatte, segnete der HERR des Ägypters Haus um Josefs willen,

und es war lauter Segen des HERRN in allem, was er hatte, zu Hause

und auf dem Felde.
Kap 30,27

39:6 Darum ließ er alles unter Josefs Händen, was er hatte, und kümmerte

sich, da er ihn hatte, um nichts außer um das, was er aß und trank.

Und Josef war schön an Gestalt und hübsch von Angesicht.

Kap 43,32

39:7 Und es begab sich danach, daß seines Herrn Frau ihre Augen auf Josef

warf und sprach: Lege dich zu mir!

39:8 Er weigerte sich aber und sprach zu ihr: Siehe, mein Herr kümmert

sich, da er mich hat, um nichts, was im Hause ist, und alles, was er

hat, das hat er unter meine Hände getan;

39:9 er ist in diesem Hause nicht größer als ich, und er hat mir nichts

vorenthalten außer dir, weil du seine Frau bist. Wie sollte ich denn

nun ein solch großes Übel tun und gegen Gott sündigen?

2. Mose 20,14; 3. Mose 18,20

39:10 Und sie bedrängte Josef mit solchen Worten täglich. Aber er

gehorchte ihr nicht, daß er sich zu ihr legte und bei ihr wäre.

39:11 Es begab sich eines Tages, daß Josef in das Haus ging, seine Arbeit

zu tun, und kein Mensch vom Gesinde des Hauses war dabei.

39:12 Und sie erwischte ihn bei seinem Kleid und sprach: Lege dich zu mir!

Aber er ließ das Kleid in ihrer Hand und floh und lief zum Hause

hinaus.

39:13 Als sie nun sah, daß er sein Kleid in ihrer Hand ließ und hinaus

entfloh,

39:14 rief sie das Gesinde ihres Hauses und sprach zu ihnen: Seht, er hat

uns den hebräischen Mann hergebracht, daß der seinen Mutwillen mit

uns treibe. Er kam zu mir herein und wollte sich zu mir legen; aber

ich rief mit lauter Stimme.

39:15 Und als er hörte, daß ich ein Geschrei machte und rief, da ließ er

sein Kleid bei mir und floh und lief hinaus.

39:16 Und sie legte sein Kleid neben sich, bis sein Herr heimkam,

39:17 und sagte zu ihm ebendieselben Worte und sprach: Der hebräische

Knecht, den du uns hergebracht hast, kam zu mir herein und wollte

seinen Mutwillen mit mir treiben.

39:18 Als ich aber ein Geschrei machte und rief, da ließ er sein Kleid bei

mir und floh hinaus.
Josef im Gefängnis

39:19 Als sein Herr die Worte seiner Frau hörte, die sie ihm sagte und

sprach: So hat dein Knecht an mir getan, wurde er sehr zornig.

39:20 Da nahm ihn sein Herr und legte ihn ins Gefängnis, in dem des Königs

Gefangene waren. Und er lag allda im Gefängnis.

39:21 Aber der HERR war mit ihm und neigte die Herzen zu ihm und ließ ihn

Gnade finden vor dem Amtmann über das Gefängnis,

39:22 so daß er ihm alle Gefangenen im Gefängnis unter seine Hand gab und

alles, was dort geschah, durch ihn geschehen mußte.

39:23 Der Amtmann über das Gefängnis kümmerte sich um nichts; denn der

HERR war mit Josef, und was er tat, dazu gab der HERR Glück.

Josef legt zwei Gefangenen ihre Träume aus

40:1 Und es begab sich danach, daß sich der Mundschenk des Königs von

Ägypten und der Bäcker versündigten an ihrem Herrn, dem König von

Ägypten.

40:2 Und der Pharao wurde zornig über seine beiden Kämmerer, gegen den

Obersten über die Schenken und gegen den Obersten über die Bäcker,

40:3 und ließ sie setzen in des Amtmanns Haus ins Gefängnis, wo Josef

gefangenlag.

40:4 Und der Amtmann gab ihnen Josef bei, daß er ihnen diente. Und sie

saßen etliche Zeit im Gefängnis.

40:5 Und es träumte ihnen beiden, dem Schenken und dem Bäcker des Königs

von Ägypten, in einer Nacht einem jeden ein eigener Traum, und eines

jeden Traum hatte seine Bedeutung.

40:6 Als nun am Morgen Josef zu ihnen hineinkam und sah, daß sie traurig

waren,

40:7 fragte er sie und sprach: Warum seid ihr heute so traurig?

40:8 Sie antworteten: Es hat uns geträumt, und wir haben niemand, der es

uns auslege. Josef sprach: Auslegen gehört Gott zu; doch erzählt

mir's.
Kap 41,15-16; Dan 2,27-28

40:9 Da erzählte der oberste Schenk seinen Traum und sprach zu Josef: Mir

hat geträumt, daß ein Weinstock vor mir wäre,

40:10 der hatte drei Reben, und er grünte, wuchs und blühte, und seine

Trauben wurden reif.

40:11 Und ich hatte den Becher des Pharao in meiner Hand und nahm die

Beeren und zerdrückte sie in den Becher und gab den Becher dem

Pharao in die Hand.

40:12 Josef sprach zu ihm: Das ist seine Deutung: Drei Reben sind drei

Tage.

40:13 Nach drei Tagen wird der Pharao dein Haupt erheben und dich wieder

in dein Amt setzen, daß du ihm den Becher in die Hand gebest wie

vormals, als du sein Schenk warst.

40:14 Aber gedenke meiner, wenn dir's wohlgeht, und tu Barmherzigkeit an

mir, daß du dem Pharao von mir sagst und mich so aus diesem Hause

bringst.

40:15 Denn ich bin aus dem Lande der Hebräer heimlich gestohlen worden;

und auch hier hab ich nichts getan, weswegen sie mich hätten ins

Gefängnis setzen dürfen.
Kap 37,28

40:16 Als der oberste Bäcker sah, daß die Deutung gut war, sprach er zu

Josef: Mir hat auch geträumt, ich trüge drei Körbe mit feinem

Backwerk auf meinem Haupt

40:17 und im obersten Korbe allerlei Gebackenes für den Pharao, und die

Vögel fraßen aus dem Korbe auf meinem Haupt.

40:18 Josef antwortete und sprach: Das ist seine Deutung: Drei Körbe sind

drei Tage.

40:19 Und nach drei Tagen wird der Pharao dein Haupt erheben und dich an

den Galgen hängen, und die Vögel werden dein Fleisch von dir

fressen.

40:20 Und es geschah am dritten Tage, da beging der Pharao seinen

Geburtstag. Und er machte ein Festmahl für alle seine Großen und

erhob das Haupt des obersten Schenken und das Haupt des obersten

Bäckers unter seinen Großen

40:21 und setzte den obersten Schenken wieder in sein Amt, daß er den

Becher reiche in des Pharao Hand,

40:22 aber den obersten Bäcker ließ er aufhängen, wie ihnen Josef gedeutet

hatte.

40:23 Aber der oberste Schenk dachte nicht an Josef, sondern vergaß ihn.

Josef deutet die Träume des Pharao

41:1 Und nach zwei Jahren hatte der Pharao einen Traum, er stünde am Nil

41:2 und sähe aus dem Wasser steigen sieben schöne, fette Kühe; die

gingen auf der Weide im Grase.

41:3 Nach diesen sah er andere sieben Kühe aus dem Wasser aufsteigen; die

waren häßlich und mager und traten neben die Kühe am Ufer des Nils.

41:4 Und die häßlichen und mageren fraßen die sieben schönen, fetten

Kühe. Da erwachte der Pharao.

41:5 Und er schlief wieder ein, und ihm träumte abermals, und er sah, daß

sieben Ähren aus einem Halm wuchsen, voll und dick.

41:6 Danach sah er sieben dünne Ähren aufgehen, die waren vom Ostwind

versengt.

41:7 Und die sieben mageren Ähren verschlangen die sieben dicken und

vollen Ähren. Da erwachte der Pharao und merkte, daß es ein Traum

war.

41:8 Und als es Morgen wurde, war sein Geist bekümmert, und er schickte

aus und ließ rufen alle Wahrsager in Ägypten und alle Weisen und

erzählte ihnen seine Träume. Aber da war keiner, der sie dem Pharao

deuten konnte.
Dan 2,2

41:9 Da redete der oberste Schenk zum Pharao und sprach: Ich muß heute an

meine Sünden denken:

41:10 Als der Pharao zornig wurde über seine Knechte und mich mit dem

obersten Bäcker ins Gefängnis legte in des Amtmanns Hause,

41:11 da träumte uns beiden in einer Nacht einem jeden sein Traum, dessen

Deutung ihn betraf.

41:12 Da war bei uns ein hebräischer Jüngling, des Amtmanns Knecht, dem

erzählten wir's. Und er deutete uns unsere Träume, einem jeden nach

seinem Traum.

41:13 Und wie er uns deutete, so ist's gekommen; denn ich bin wieder in

mein Amt gesetzt, aber jener wurde aufgehängt.

41:14 Da sandte der Pharao hin und ließ Josef rufen, und sie ließen ihn

eilends aus dem Gefängnis. Und er ließ sich scheren und zog andere

Kleider an und kam hinein zum Pharao.

41:15 Da sprach der Pharao zu ihm: Ich habe einen Traum gehabt, und es ist

niemand, der ihn deuten kann. Ich habe aber von dir sagen hören,

wenn du einen Traum hörst, so kannst du ihn deuten.

41:16 Josef antwortete dem Pharao und sprach: Das steht nicht bei mir;

Gott wird jedoch dem Pharao Gutes verkünden.
Kap 40,8

41:17 Der Pharao sprach zu Josef: Mir träumte, ich stand am Ufer des Nils

41:18 und sah aus dem Wasser steigen sieben schöne, fette Kühe; die gingen

auf der Weide im Grase.

41:19 Und nach ihnen sah ich andere sieben dürre, sehr häßliche und magere

Kühe heraussteigen. Ich hab in ganz Ägyptenland nicht so häßliche

gesehen.

41:20 Und die sieben mageren und häßlichen Kühe fraßen die sieben ersten,

fetten Kühe auf.

41:21 Und als sie die hineingefressen hatten, merkte man's ihnen nicht an,

daß sie die gefressen hatten, und waren häßlich wie zuvor. Da wachte

ich auf.

41:22 Und ich sah abermals in meinem Traum sieben Ähren auf einem Halm

wachsen, voll und dick.

41:23 Danach gingen auf sieben dürre Ähren, dünn und versengt.

41:24 Und die sieben dünnen Ähren verschlangen die sieben dicken Ähren.

Und ich habe es den Wahrsagern gesagt, aber die können's mir nicht

deuten.

41:25 Josef antwortete dem Pharao: Beide Träume des Pharao bedeuten das

gleiche. Gott verkündet dem Pharao, was er vorhat.

41:26 Die sieben schönen Kühe sind sieben Jahre, und die sieben guten

Ähren sind dieselben sieben Jahre. Es ist ein und derselbe Traum.

41:27 Die sieben mageren und häßlichen Kühe, die nach jenen aufgestiegen

sind, das sind sieben Jahre, und die sieben mageren und versengten

Ähren sind sieben Jahre des Hungers.

41:28 Das meinte ich, wenn ich gesagt habe zum Pharao, daß Gott dem Pharao

zeigt, was er vorhat.

41:29 Siehe, sieben reiche Jahre werden kommen in ganz Ägyptenland.

41:30 Und nach ihnen werden sieben Jahre des Hungers kommen, so daß man

vergessen wird alle Fülle in Ägyptenland. Und der Hunger wird das

Land verzehren,

41:31 daß man nichts wissen wird von der Fülle im Lande vor der

Hungersnot, die danach kommt; denn sie wird sehr schwer sein.

41:32 Daß aber dem Pharao zweimal geträumt hat, bedeutet, daß Gott solches

gewiß und eilends tun wird.

41:33 Nun sehe der Pharao nach einem verständigen und weisen Mann, den er

über Ägyptenland setze,

41:34 und sorge dafür, daß er Amtleute verordne im Lande und nehme den

Fünften in Ägyptenland in den sieben reichen Jahren

41:35 und lasse sie sammeln den ganzen Ertrag der guten Jahre, die kommen

werden, daß sie Getreide aufschütten in des Pharao Kornhäusern zum

Vorrat in den Städten und es verwahren,

41:36 damit für Nahrung gesorgt sei für das Land in den sieben Jahren des

Hungers, die über Ägyptenland kommen werden, und das Land nicht vor

Hunger verderbe.
Josefs Erhöhung

41:37 Die Rede gefiel dem Pharao und allen seinen Großen gut.

Spr 14,35

41:38 Und der Pharao sprach zu seinen Großen: Wie könnten wir einen Mann

finden, in dem der Geist Gottes ist wie in diesem?

2. Mose 31,3; Spr 2,6

41:39 Und er sprach zu Josef: Weil dir Gott dies alles kundgetan hat, ist

keiner so verständig und weise wie du.

41:40 Du sollst über mein Haus sein, und deinem Wort soll all mein Volk

gehorsam sein; allein um den königlichen Thron will ich höher sein

als du.
Ps 113,7

41:41 Und weiter sprach der Pharao zu Josef: Siehe, ich habe dich über

ganz Ägyptenland gesetzt.
Apg 7,10

41:42 Und er tat seinen Ring von seiner Hand und gab ihn Josef an seine

Hand und kleidete ihn mit kostbarer Leinwand und legte ihm eine

goldene Kette um seinen Hals
Est 3,10; Dan 5,29

41:43 und ließ ihn auf seinem zweiten Wagen fahren und ließ vor ihm her

ausrufen: Der ist des Landes Vater! Und setzte ihn über ganz

Ägyptenland.
Est 10,3

41:44 Und der Pharao sprach zu Josef: Ich bin der Pharao, aber ohne deinen

Willen soll niemand seine Hand oder seinen Fuß regen in ganz

Ägyptenland.

41:45 Und er nannte ihn Zafenat-Paneach und gab ihm zur Frau Asenat, die

Tochter Potiferas, des Priesters zu On.

41:46 Und Josef war dreißig Jahre alt, als er vor dem Pharao stand, dem

König von Ägypten. Und er ging hinweg vom Pharao und zog durch ganz

Ägyptenland.
Kap 37,2

Josefs Fürsorge für Ägypten. Die Geburt seiner Söhne

41:47 Und das Land trug in den sieben reichen Jahren die Fülle.

41:48 Und Josef sammelte die ganze Ernte der sieben Jahre, da Überfluß im

Lande Ägypten war, und tat sie in die Städte. Was an Getreide auf

dem Felde rings um eine jede Stadt wuchs, das tat er hinein.

41:49 So schüttete Josef das Getreide auf, über die Maßen viel wie Sand am

Meer, so daß er aufhörte zu zählen; denn man konnte es nicht zählen.

41:50 Und Josef wurden zwei Söhne geboren, bevor die Hungerzeit kam; die

gebar ihm Asenat, die Tochter Potiferas, des Priesters zu On.

41:51 Und er nannte den ersten Manasse; denn Gott, sprach er, hat mich

vergessen lassen all mein Unglück und mein ganzes Vaterhaus.

41:52 Den andern nannte er Ephraim; denn Gott, sprach er, hat mich wachsen

lassen in dem Lande meines Elends.

41:53 Als nun die sieben reichen Jahre um waren im Lande Ägypten,

41:54 da fingen an die sieben Hungerjahre zu kommen, wie Josef gesagt

hatte. Und es ward eine Hungersnot in allen Landen, aber in ganz

Ägyptenland war Brot.

41:55 Als nun ganz Ägyptenland auch Hunger litt, schrie das Volk zum

Pharao um Brot. Aber der Pharao sprach zu allen Ägyptern: Geht hin

zu Josef; was der euch sagt, das tut.

41:56 Als nun im ganzen Lande Hungersnot war, tat Josef alle Kornhäuser

auf und verkaufte den Ägyptern; denn der Hunger ward je länger je

größer im Lande.

41:57 Und alle Welt kam nach Ägypten, um bei Josef zu kaufen; denn der

Hunger war groß in allen Landen.
Erste Reise der Söhne Jakobs nach Ägypten

42:1 Als aber Jakob sah, daß Getreide in Ägypten zu haben war, sprach er

zu seinen Söhnen: Was seht ihr euch lange an?

42:2 Siehe, ich höre, es sei in Ägypten Getreide zu haben; zieht hinab

und kauft uns Getreide, daß wir leben und nicht sterben.

42:3 Da zogen hinab zehn Brüder Josefs, um in Ägypten Getreide zu kaufen.

42:4 Aber den Benjamin, Josefs Bruder, ließ Jakob nicht mit seinen

Brüdern ziehen; denn er sprach: Es könnte ihm ein Unfall begegnen.

42:5 So kamen die Söhne Israels, Getreide zu kaufen, samt andern, die mit

ihnen zogen; denn es war auch im Lande Kanaan Hungersnot.

42:6 Aber Josef war der Regent im Lande und verkaufte Getreide allem Volk

im Lande. Als nun seine Brüder kamen, fielen sie vor ihm nieder zur

Erde auf ihr Antlitz.

42:7 Und er sah sie an und erkannte sie, aber er stellte sich fremd gegen

sie und redete hart mit ihnen und sprach zu ihnen: Woher kommt ihr?

Sie sprachen: Aus dem Lande Kanaan, Getreide zu kaufen.

42:8 Aber wiewohl er sie erkannte, erkannten sie ihn doch nicht.

42:9 Und Josef dachte an die Träume, die er von ihnen geträumt hatte,

und sprach zu ihnen: Ihr seid Kundschafter und seid gekommen zu

sehen, wo das Land offen ist.
Kap 37,5-9

42:10 Sie antworteten ihm: Nein, mein Herr! Deine Knechte sind gekommen,

Getreide zu kaufen.

42:11 Wir sind alle eines Mannes Söhne; wir sind redlich, und deine

Knechte sind nie Kundschafter gewesen.

42:12 Er sprach zu ihnen: Nein, sondern ihr seid gekommen zu sehen, wo das

Land offen ist.

42:13 Sie antworteten ihm: Wir, deine Knechte, sind zwölf Brüder, eines

Mannes Söhne im Lande Kanaan, und der jüngste ist noch bei unserm

Vater, aber der eine ist nicht mehr vorhanden.

42:14 Josef sprach zu ihnen: Es ist, wie ich euch gesagt habe:

Kundschafter seid ihr.

42:15 Daran will ich euch prüfen: So wahr der Pharao lebt: ihr sollt nicht

von hier wegkommen, es komme denn her euer jüngster Bruder!

42:16 Sendet einen von euch hin, der euren Bruder hole, ihr aber sollt

gefangen sein. Daran will ich prüfen eure Rede, ob ihr mit Wahrheit

umgeht. Andernfalls - so wahr der Pharao lebt! - seid ihr

Kundschafter!

42:17 Und er ließ sie zusammen in Gewahrsam legen drei Tage lang.

Kap 37,24

42:18 Am dritten Tage aber sprach er zu ihnen: Wollt ihr leben, so tut nun

dies, denn ich fürchte Gott:

42:19 Seid ihr redlich, so laßt einen eurer Brüder gebunden liegen in

eurem Gefängnis; ihr aber zieht hin und bringt heim, was ihr gekauft

habt für den Hunger.

42:20 Und bringt euren jüngsten Bruder zu mir, so will ich euren Worten

glauben, so daß ihr nicht sterben müßt. Und sie gingen darauf ein.

42:21 Sie sprachen aber untereinander: Das haben wir an unserem Bruder

verschuldet! Denn wir sahen die Angst seiner Seele, als er uns

anflehte, und wir wollten ihn nicht erhören; darum kommt nun diese

Trübsal über uns.
Ps 50,21

42:22 Ruben antwortete ihnen und sprach: Sagte ich's euch nicht, als ich

sprach: Versündigt euch nicht an dem Knaben, doch ihr wolltet nicht

hören? Nun wird sein Blut gefordert.
Kap 37,21-22

42:23 Sie wußten aber nicht, daß es Josef verstand; denn er redete mit

ihnen durch einen Dolmetscher.

42:24 Und er wandte sich von ihnen und weinte. Als er sich nun wieder zu

ihnen wandte und mit ihnen redete, nahm er aus ihrer Mitte Simeon

und ließ ihn binden vor ihren Augen.

42:25 Und Josef gab Befehl, ihre Säcke mit Getreide zu füllen und ihnen

ihr Geld wiederzugeben, einem jeden in seinen Sack, dazu auch

Zehrung auf den Weg; und so tat man ihnen.

42:26 Und sie luden ihre Ware auf ihre Esel und zogen von dannen.

42:27 Als aber einer seinen Sack auftat, daß er seinem Esel Futter gäbe in

der Herberge, sah er sein Geld, das oben im Sack lag,

42:28 und sprach zu seinen Brüdern: Mein Geld ist wieder da, siehe, in

meinem Sack ist es! Da entfiel ihnen ihr Herz, und sie blickten

einander erschrocken an und sprachen: Warum hat Gott uns das

angetan?

42:29 Als sie nun heimkamen zu ihrem Vater Jakob ins Land Kanaan, sagten

sie ihm alles, was ihnen begegnet war, und sprachen:

42:30 Der Mann, der im Lande Herr ist, redete hart mit uns und hielt uns

für Kundschafter.

42:31 Und wir antworteten ihm: Wir sind redlich und nie Kundschafter

gewesen,

42:32 sondern zwölf Brüder, unseres Vaters Söhne; einer ist nicht mehr

vorhanden, und der jüngste ist noch bei unserm Vater im Lande

Kanaan.

42:33 Da sprach der Herr im Lande zu uns: Daran will ich merken, ob ihr

redlich seid: einen eurer Brüder laßt bei mir und nehmt für euer

Haus, wieviel ihr bedürft, und zieht hin
Vers 24

42:34 und bringt euren jüngsten Bruder zu mir, so merke ich, daß ihr nicht

Kundschafter, sondern redlich seid; dann will ich euch auch euren

Bruder wiedergeben, und ihr mögt im Lande Handel treiben.

42:35 Und als sie die Säcke ausschütteten, fand ein jeder seinen Beutel

Geld in seinem Sack. Und als sie sahen, daß es die Beutel mit ihrem

Geld waren, erschraken sie samt ihrem Vater.

42:36 Da sprach Jakob, ihr Vater, zu ihnen: Ihr beraubt mich meiner

Kinder! Josef ist nicht mehr da, Simeon ist nicht mehr da, Benjamin

wollt ihr auch wegnehmen; es geht alles über mich.

42:37 Ruben antwortete seinem Vater und sprach: Wenn ich ihn dir nicht

wiederbringe, so töte meine zwei Söhne. Gib ihn nur in meine Hand,

ich will ihn dir wiederbringen.

42:38 Er sprach: Mein Sohn soll nicht mit euch hinabziehen; denn sein

Bruder ist tot, und er ist allein übriggeblieben. Wenn ihm ein

Unfall auf dem Wege begegnete, den ihr reiset, würdet ihr meine

grauen Haare mit Herzeleid hinunter zu den Toten bringen.

Zweite Reise der Söhne Jakobs nach Ägypten
43:1 Die Hungersnot aber drückte das Land.

43:2 Und als verzehrt war, was sie an Getreide aus Ägypten gebracht

hatten, sprach ihr Vater zu ihnen: Zieht wieder hin und kauft uns

ein wenig Getreide.

43:3 Da antwortete ihm Juda und sprach: Der Mann schärfte uns das hart

ein und sprach: Ihr sollt mein Angesicht nicht sehen, es sei denn

euer Bruder mit euch.
Kap 42,15; 42,34

43:4 Willst du nun unsern Bruder mit uns senden, so wollen wir

hinabziehen und dir zu essen kaufen.

43:5 Willst du ihn aber nicht senden, so ziehen wir nicht hinab. Denn der

Mann hat zu uns gesagt: Ihr sollt mein Angesicht nicht sehen, euer

Bruder sei denn mit euch.

43:6 Israel sprach: Warum habt ihr so übel an mir getan, daß ihr dem Mann

sagtet, daß ihr noch einen Bruder habt?

43:7 Sie antworteten: Der Mann forschte so genau nach uns und unserer

Verwandtschaft und sprach: Lebt euer Vater noch? Habt ihr auch noch

einen Bruder? Da antworteten wir ihm, wie er uns fragte. Wie konnten

wir wissen, daß er sagen würde: Bringt euren Bruder mit herab?

Kap 42,7-13

43:8 Da sprach Juda zu Israel, seinem Vater: Laß den Knaben mit mir

ziehen, daß wir uns aufmachen und reisen und leben und nicht

sterben, wir und du und unsere Kinder.

43:9 Ich will Bürge für ihn sein; von meinen Händen sollst du ihn

fordern. Wenn ich ihn dir nicht wiederbringe und vor deine Augen

stelle, so will ich mein Leben lang die Schuld tragen.

43:10 Denn wenn wir nicht gezögert hätten, wären wir wohl schon zweimal

wiedergekommen.

43:11 Da sprach Israel, ihr Vater, zu ihnen: Wenn es denn so ist, wohlan

so tut's und nehmt von des Landes besten Früchten in eure Säcke und

bringt dem Manne Geschenke hinab, ein wenig Balsam und Honig, Harz

und Myrrhe, Nüsse und Mandeln.
Spr 18,16

43:12 Nehmt auch anderes Geld mit euch, und das Geld, das ihr obenauf in

euren Säcken wiederbekommen habt, bringt auch wieder hin. Vielleicht

ist ein Irrtum da geschehen.
Kap 42,27; 42,35

43:13 Dazu nehmt euren Bruder, macht euch auf und geht wieder zu dem

Manne.

43:14 Aber der allmächtige Gott gebe euch Barmherzigkeit vor dem Manne,

daß er mit euch ziehen lasse euren andern Bruder und Benjamin. Ich

aber muß sein wie einer, der seiner Kinder ganz und gar beraubt

ist.
Kap 42,36

43:15 Da nahmen sie diese Geschenke und das doppelte Geld mit sich, dazu

Benjamin, machten sich auf, zogen nach Ägypten und traten vor Josef.

43:16 Als Josef sie sah mit Benjamin, sprach er zu seinem Haushalter:

Führe diese Männer ins Haus und schlachte und richte zu, denn sie

sollen zu Mittag mit mir essen.

43:17 Und der Mann tat, wie ihm Josef gesagt hatte, und führte die Männer

in Josefs Haus.

43:18 Sie fürchteten sich aber, weil sie in Josefs Haus geführt wurden,

und sprachen: Wir sind hereingeführt um des Geldes willen, das wir

in unsern Säcken das vorige Mal wiedergefunden haben; man will auf

uns eindringen und über uns herfallen und uns zu Sklaven machen und

uns die Esel nehmen.
Kap 42,28

43:19 Darum traten sie zu Josefs Haushalter und redeten mit ihm vor der

Haustür

43:20 und sprachen: Mein Herr, wir sind das vorige Mal herabgezogen,

Getreide zu kaufen,

43:21 und als wir in die Herberge kamen und unsere Säcke auftaten, siehe,

da war eines jeden Geld oben in seinem Sack mit vollem Gewicht.

Darum haben wir's wieder mit uns gebracht,

43:22 haben auch anderes Geld mit uns herabgebracht, Getreide zu kaufen.

Wir wissen aber nicht, wer uns unser Geld in unsere Säcke gesteckt

hat.

43:23 Er aber sprach: Seid guten Mutes, fürchtet euch nicht! Euer Gott und

eures Vaters Gott hat euch einen Schatz gegeben in eure Säcke. Euer

Geld habe ich erhalten. Und er führte Simeon zu ihnen heraus

Kap 42,24

43:24 und brachte sie in Josefs Haus, gab ihnen Wasser, daß sie ihre Füße

wuschen, und gab ihren Eseln Futter.

43:25 Sie aber richteten das Geschenk zu, bis Josef mittags käme; denn sie

hatten gehört, daß sie dort essen sollten.

43:26 Als nun Josef ins Haus trat, brachten sie ihm das Geschenk ins Haus,

das sie mitgebracht hatten, und fielen vor ihm nieder zur Erde.

43:27 Er aber grüßte sie freundlich und sprach: Geht es eurem alten Vater

gut, von dem ihr mir sagtet? Lebt er noch?

43:28 Sie antworteten: Es geht deinem Knechte, unserm Vater, gut, und er

lebt noch. Und sie verneigten sich und fielen vor ihm nieder.

Kap 37,7; 37,9

43:29 Und er hob seine Augen auf und sah seinen Bruder Benjamin, seiner

Mutter Sohn, und sprach: Ist das euer jüngster Bruder, von dem ihr

mir sagtet? Und sprach weiter: Gott sei dir gnädig, mein Sohn!

43:30 Und Josef eilte hinaus; denn sein Herz entbrannte ihm gegen seinen

Bruder, und er suchte, wo er weinen könnte, und ging in seine Kammer

und weinte daselbst.

43:31 Und als er sein Angesicht gewaschen hatte, ging er heraus und hielt

an sich und sprach: Legt die Speisen auf!

43:32 Und man trug ihm besonders auf und jenen auch besonders und den

Ägyptern, die mit ihm aßen, auch besonders. Denn die Ägypter dürfen

nicht essen mit den Hebräern; denn es ist ein Greuel für sie.

Kap 39,6; Kap 46,34; 2. Mose 8,22

43:33 Und man setzte sie ihm gegenüber, den Erstgeborenen nach seiner

Erstgeburt und den Jüngsten nach seiner Jugend. Darüber verwunderten

sie sich untereinander.

43:34 Und man trug ihnen Essen auf von seinem Tisch, aber Benjamin bekam

fünfmal mehr als die andern. Und sie tranken und wurden fröhlich mit

ihm.
Josefs Brüder werden hart geängstigt

44:1 Und Josef befahl seinem Haushalter und sprach: Fülle den Männern

ihre Säcke mit Getreide, soviel sie fortbringen, und lege jedem sein

Geld oben in seinen Sack.

44:2 Und meinen silbernen Becher lege oben in des Jüngsten Sack mit dem

Gelde für das Getreide. Der tat, wie ihm Josef gesagt hatte.

44:3 Am Morgen, als es licht ward, ließen sie die Männer ziehen mit ihren

Eseln.

44:4 Als sie aber zur Stadt hinaus waren und noch nicht weit gekommen,

sprach Josef zu seinem Haushalter: Auf, jage den Männern nach, und

wenn du sie ereilst, so sprich zu ihnen: Warum habt ihr Gutes mit

Bösem vergolten?

44:5 Warum habt ihr den silbernen Becher gestohlen? Ist das nicht der,

aus dem mein Herr trinkt und aus dem er wahrsagt? Ihr habt

übelgetan.

44:6 Und als er sie ereilte, redete er mit ihnen diese Worte.

44:7 Sie antworteten ihm: Warum redet mein Herr solche Worte? Es sei

ferne von deinen Knechten, solches zu tun.

44:8 Siehe, das Geld, das wir fanden oben in unseren Säcken, haben wir

wiedergebracht zu dir aus dem Lande Kanaan. Wie sollten wir da aus

deines Herrn Hause Silber oder Gold gestohlen haben?

Kap 43,21

44:9 Bei wem er gefunden wird unter deinen Knechten, der sei des Todes;

dazu wollen auch wir meines Herrn Sklaven sein.

44:10 Er sprach: Ja, es sei, wie ihr geredet habt. Bei wem er gefunden

wird, der sei mein Sklave, ihr aber sollt frei sein.

44:11 Und sie legten eilends ein jeder seinen Sack ab auf die Erde, und

ein jeder tat seinen Sack auf.

44:12 Und er suchte und fing an beim Ältesten bis hin zum Jüngsten. Da

fand sich der Becher in Benjamins Sack.

44:13 Da zerrissen sie ihre Kleider, und ein jeder belud seinen Esel, und

sie zogen wieder in die Stadt.

44:14 Und Juda ging mit seinen Brüdern in Josefs Haus, denn er war noch

dort. Und sie fielen vor ihm nieder auf die Erde.

44:15 Josef aber sprach zu ihnen: Wie habt ihr das tun können? Wußtet ihr

nicht, daß ein solcher Mann, wie ich bin, wahrsagen kann?

44:16 Juda sprach: Was sollen wir meinem Herrn sagen, oder wie sollen wir

reden, und womit können wir uns rechtfertigen? Gott hat die

Missetat deiner Knechte gefunden. Siehe, wir und der, bei dem der

Becher gefunden ist, sind meines Herrn Sklaven.
Kap 42,21-22

44:17 Er aber sprach: Das sei ferne von mir, solches zu tun! Der, bei dem

der Becher gefunden ist, soll mein Sklave sein; ihr aber zieht

hinauf mit Frieden zu eurem Vater.

44:18 Da trat Juda zu ihm und sprach: Mein Herr, laß deinen Knecht ein

Wort reden vor den Ohren meines Herrn, und dein Zorn entbrenne nicht

über deinen Knecht, denn du bist wie der Pharao.

44:19 Mein Herr fragte seine Knechte und sprach: Habt ihr noch einen Vater

oder Bruder?
Kap 42,7; 42,13; 43,7

44:20 Da antworteten wir: Wir haben einen Vater, der ist alt, und einen

jungen Knaben, in seinem Alter geboren, und sein Bruder ist tot, und

er ist allein übriggeblieben von seiner Mutter, und sein Vater hat

ihn lieb.

44:21 Da sprachst du zu deinen Knechten: Bringt ihn herab zu mir, ich will

ihm Gnade erweisen.

44:22 Wir aber antworteten meinem Herrn: Der Knabe kann seinen Vater nicht

verlassen; wenn er ihn verließe, würde der sterben.

44:23 Da sprachst du zu deinen Knechten: Wenn euer jüngster Bruder nicht

mit euch herkommt, sollt ihr mein Angesicht nicht mehr sehen.

Kap 42,15; 43,3-5

44:24 Da zogen wir hinauf zu deinem Knecht, meinem Vater, und sagten ihm

meines Herrn Rede.

44:25 Da sprach unser Vater: Zieht wieder hin und kauft uns ein wenig

Getreide.

44:26 Wir aber sprachen: Wir können nicht hinabziehen; nur wenn unser

jüngster Bruder mit uns ist, wollen wir hinabziehen; denn wir dürfen

des Mannes Angesicht nicht sehen, wenn unser jüngster Bruder nicht

mit uns ist.

44:27 Da sprach dein Knecht, mein Vater, zu uns: Ihr wißt, daß mir meine

Frau zwei Söhne geboren hat;

44:28 einer ging von mir, und ich mußte mir sagen: Er ist zerrissen. Und

ich hab ihn nicht gesehen bisher.
Kap 37,32-33

44:29 Werdet ihr diesen auch von mir nehmen und widerfährt ihm ein

Unfall, so werdet ihr meine grauen Haare mit Jammer hinunter zu den

Toten bringen.
Kap 42,38

44:30 Nun, wenn ich heimkäme zu deinem Knecht, meinem Vater, und der Knabe

wäre nicht mit uns, an dem er mit ganzer Seele hängt,

44:31 so wird's geschehen, daß er stirbt, wenn er sieht, daß der Knabe

nicht da ist. So würden wir, deine Knechte, die grauen Haare deines

Knechtes, unseres Vaters, mit Herzeleid hinunter zu den Toten

bringen.

44:32 Denn ich, dein Knecht, bin Bürge geworden für den Knaben vor meinem

Vater und sprach: Bringe ich ihn dir nicht wieder, so will ich mein

Leben lang die Schuld tragen.
Kap 43,9

44:33 Darum laß deinen Knecht hierbleiben an des Knaben Statt als Sklaven

meines Herrn und den Knaben mit seinen Brüdern hinaufziehen.

44:34 Denn wie soll ich hinaufziehen zu meinem Vater, wenn der Knabe nicht

mit mir ist? Ich könnte den Jammer nicht sehen, der über meinen

Vater kommen würde.
Josef gibt sich seinen Brüdern zu erkennen

45:1 Da konnte Josef nicht länger an sich halten vor allen, die um ihn

her standen, und er rief: Laßt jedermann von mir hinausgehen! Und

stand kein Mensch bei ihm, als sich Josef seinen Brüdern zu erkennen

gab.

45:2 Und er weinte laut, daß es die Ägypter und das Haus des Pharao

hörten,

45:3 und sprach zu seinen Brüdern: Ich bin Josef. Lebt mein Vater noch?

Und seine Brüder konnten ihm nicht antworten, so erschraken sie vor

seinem Angesicht.

45:4 Er aber sprach zu seinen Brüdern: Tretet doch her zu mir! Und sie

traten herzu. Und er sprach: Ich bin Josef, euer Bruder, den ihr

nach Ägypten verkauft habt.
Kap 37,28

45:5 Und nun bekümmert euch nicht und denkt nicht, daß ich darum zürne,

daß ihr mich hierher verkauft habt; denn um eures Lebens willen hat

mich Gott vor euch hergesandt.
Kap 50,20

45:6 Denn es sind nun zwei Jahre, daß Hungersnot im Lande ist, und sind

noch fünf Jahre, daß weder Pflügen noch Ernten sein wird.

45:7 Aber Gott hat mich vor euch hergesandt, daß er euch übriglasse auf

Erden und euer Leben erhalte zu einer großen Errettung.

45:8 Und nun, ihr habt mich nicht hergesandt, sondern Gott; der hat mich

dem Pharao zum Vater gesetzt und zum Herrn über sein ganzes Haus und

zum Herrscher über ganz Ägyptenland.
Kap 41,39-43

45:9 Eilt nun und zieht hinauf zu meinem Vater und sagt ihm: Das läßt dir

Josef, dein Sohn, sagen: Gott hat mich zum Herrn über ganz Ägypten

gesetzt; komm herab zu mir, säume nicht!

45:10 Du sollst im Lande Goschen wohnen und nahe bei mir sein, du und

deine Kinder und deine Kindeskinder, dein Kleinvieh und Großvieh und

alles, was du hast.

45:11 Ich will dich dort versorgen, denn es sind noch fünf Jahre

Hungersnot, damit du nicht verarmst mit deinem Hause und allem, was

du hast.

45:12 Siehe, eure Augen sehen es und die Augen meines Bruders Benjamin,

daß ich leibhaftig mit euch rede.

45:13 Verkündet meinem Vater alle meine Herrlichkeit in Ägypten und alles,

was ihr gesehen habt; eilt und kommt herab mit meinem Vater hierher.

45:14 Und er fiel seinem Bruder Benjamin um den Hals und weinte, und

Benjamin weinte auch an seinem Halse,

45:15 und er küßte alle seine Brüder und weinte an ihrer Brust. Danach

redeten seine Brüder mit ihm.

45:16 Und als das Gerücht kam in des Pharao Haus, daß Josefs Brüder

gekommen wären, gefiel es dem Pharao gut und allen seinen Großen.

45:17 Und der Pharao sprach zu Josef: Sage deinen Brüdern: Macht es so:

Beladet eure Tiere, ziehet hin!

45:18 Und wenn ihr ins Land Kanaan kommt, so nehmt euren Vater und alle

die Euren und kommt zu mir; ich will euch das Beste geben in

Ägyptenland, daß ihr essen sollt das Fett des Landes.

45:19 Und gebiete ihnen: Macht es so: Nehmt mit euch aus Ägyptenland Wagen

für eure Kinder und Frauen und bringt euren Vater mit und kommt.

45:20 Und seht euren Hausrat nicht an; denn das Beste des ganzen Landes

Ägypten soll euer sein.

45:21 Die Söhne Israels taten so. Und Josef gab ihnen Wagen nach dem

Befehl des Pharao und Zehrung auf den Weg

45:22 und gab ihnen allen, einem jeden ein Feierkleid, aber Benjamin gab

er dreihundert Silberstücke und fünf Feierkleider.

45:23 Und seinem Vater sandte er zehn Esel, mit dem Besten aus Ägypten

beladen, und zehn Eselinnen mit Getreide und Brot und mit Zehrung

für seinen Vater auf den Weg.

45:24 Damit entließ er seine Brüder, und sie zogen hin. Und er sprach zu

ihnen: Zanket nicht auf dem Wege!
Kap 42,22

45:25 So zogen sie hinauf von Ägypten und kamen ins Land Kanaan zu ihrem

Vater Jakob

45:26 und verkündeten ihm und sprachen: Josef lebt noch und ist Herr über

ganz Ägyptenland! Aber sein Herz blieb kalt, denn er glaubte ihnen

nicht.

45:27 Da sagten sie ihm alle Worte Josefs, die er zu ihnen gesagt hatte.

Und als er die Wagen sah, die ihm Josef gesandt hatte, um ihn zu

holen, wurde der Geist Jakobs, ihres Vaters, lebendig.

45:28 Und Israel sprach: Mir ist genug, daß mein Sohn Josef noch lebt;

ich will hin und ihn sehen, ehe ich sterbe.
Kap 46,30
Jakobs Reise nach Ägypten. Seine Kinder und Enkel

46:1 Israel zog hin mit allem, was er hatte. Und als er nach Beerscheba

kam, brachte er Opfer dar dem Gott seines Vaters Isaak.

Kap 26,23-25

46:2 Und Gott sprach zu ihm des Nachts in einer Offenbarung: Jakob,

Jakob! Er sprach: Hier bin ich.

46:3 Und er sprach: Ich bin Gott, der Gott deines Vaters; fürchte dich

nicht, nach Ägypten hinabzuziehen; denn daselbst will ich dich zum

großen Volk machen.
Kap 47,27; 2. Mose 1,7

46:4 Ich will mit dir hinab nach Ägypten ziehen und will dich auch wieder

heraufführen, und Josef soll dir mit seinen Händen die Augen

zudrücken.

46:5 Da machte sich Jakob auf von Beerscheba. Und die Söhne Israels hoben

Jakob, ihren Vater, mit ihren Kindern und Frauen auf die Wagen, die

der Pharao gesandt hatte, um ihn zu holen,

46:6 und nahmen ihr Vieh und ihre Habe, die sie im Lande Kanaan erworben

hatten, und kamen so nach Ägypten, Jakob und sein ganzes Geschlecht

mit ihm.

46:7 Seine Söhne und seine Enkel, seine Töchter und seine Enkelinnen und

seine ganze Nachkommenschaft brachte er mit sich nach Ägypten.

46:8 Dies sind die Namen der Söhne Israels, die nach Ägypten kamen:

Jakob und seine Söhne. Der erstgeborene Sohn Jakobs: Ruben.

(8-11) 2. Mose 6,14-16

46:9 Die Söhne Rubens: Henoch, Pallu, Hezron und Karmi.

46:10 Die Söhne Simeons: Jemuël, Jamin, Ohad, Jachin, Zohar und Schaul,

der Sohn der Kanaaniterin.

46:11 Die Söhne Levis: Gerschon, Kehat und Merari.

46:12 Die Söhne Judas: Er, Onan, Schela, Perez und Serach. Aber Er und

Onan waren gestorben im Lande Kanaan. Die Söhne aber des Perez:

Hezron und Hamul.
Kap 38,3-4; 38,29-30

46:13 Die Söhne Issachars: Tola, Puwa, Jaschub und Schimron.

46:14 Die Söhne Sebulons: Sered, Elon und Jachleel.

46:15 Das sind die Söhne der Lea, die sie Jakob gebar in Mesopotamien,

dazu seine Tochter Dina. Die machen zusammen mit ihren Söhnen und

Töchtern dreiunddreißig Seelen.

46:16 Die Söhne Gads: Zifjon, Haggi, Schuni, Ezbon, Eri, Arod und Areli.

46:17 Die Söhne Assers: Jimna, Jischwa, Jischwi, Beri, dazu Serach, ihre

Schwester; und die Söhne Berias: Heber und Malkiël.

46:18 Das sind die Söhne der Silpa, die Laban seiner Tochter Lea gegeben

hatte, und sie gebar Jakob diese sechzehn Seelen.
Kap 29,24

46:19 Die Söhne Rahels, der Frau Jakobs: Josef und Benjamin.

46:20 Und dem Josef wurden geboren in Ägyptenland Manasse und Ephraim, die

ihm Asenat gebar, die Tochter Potiferas, des Priesters zu On.

Kap 41,50-52

46:21 Die Söhne Benjamins: Bela, Becher, Aschbel, Gera, Naaman, Ehi,

Rosch, Muppim, Huppim und Ard.

46:22 Das sind die Söhne der Rahel, die Jakob geboren wurden, zusammen

vierzehn Seelen.
46:23 Der Sohn Dans: Schuham.

46:24 Die Söhne Naftalis: Jachzeel, Guni, Jezer und Schillem.

46:25 Das sind die Söhne der Bilha, die Laban seiner Tochter Rahel

gegeben hatte, und sie gebar Jakob diese sieben Seelen.

Kap 29,29

46:26 Alle Seelen, die mit Jakob nach Ägypten kamen, seine Nachkommen -

ausgenommen die Frauen seiner Söhne - sind alle zusammen

sechsundsechzig Seelen.
(26 und 27) 2. Mose 1,1-5

46:27 Die Söhne Josefs, die in Ägypten geboren sind, waren zwei Seelen; so

daß alle Seelen des Hauses Jakobs, die nach Ägypten kamen, waren

siebzig.
Jakobs Wiedersehen mit Josef

46:28 Und Jakob sandte Juda vor sich her zu Josef, daß dieser ihm Goschen

anwiese. Als sie in das Land Goschen kamen,
Kap 45,10

46:29 spannte Josef seinen Wagen an und zog hinauf seinem Vater Israel

entgegen nach Goschen. Und als er ihn sah, fiel er ihm um den Hals

und weinte lange an seinem Halse.

46:30 Da sprach Israel zu Josef: Ich will nun gerne sterben, nachdem ich

dein Angesicht gesehen habe, daß du noch lebst.
Kap 45,28

46:31 Josef sprach zu seinen Brüdern und zu seines Vaters Hause: Ich will

hinaufziehen und dem Pharao ansagen und zu ihm sprechen: Meine

Brüder und meines Vaters Haus sind zu mir gekommen aus dem Lande

Kanaan

46:32 und sind Viehhirten, denn es sind Leute, die Vieh haben; ihr

Kleinvieh und Großvieh und alles, was sie haben, haben sie

mitgebracht.

46:33 Wenn euch nun der Pharao wird rufen und sagen: Was ist euer Gewerbe?

46:34 so sollt ihr sagen: Deine Knechte sind Leute, die Vieh haben, von

unserer Jugend an bis jetzt, wir und unsere Väter -, damit ihr

wohnen dürft im Lande Goschen. Denn alle Viehhirten sind den

Ägyptern ein Greuel.
Kap 43,32
Jakob vor dem Pharao

47:1 Da kam Josef und sagte es dem Pharao an und sprach: Mein Vater und

meine Brüder, ihr Kleinvieh und Großvieh und alles, was sie haben,

sind gekommen aus dem Lande Kanaan, und siehe, sie sind im Lande

Goschen.

47:2 Und er nahm von allen seinen Brüdern fünf und stellte sie vor den

Pharao.

47:3 Da sprach der Pharao zu seinen Brüdern: Was ist euer Gewerbe? Sie

antworteten: Deine Knechte sind Viehhirten, wir und unsere Väter.

Kap 46,33-34

47:4 Und sagten weiter zum Pharao: Wir sind gekommen, bei euch zu wohnen

im Lande; denn deine Knechte haben nicht Weide für ihr Vieh, so hart

drückt die Hungersnot das Land Kanaan. So laß doch nun deine Knechte

im Land Goschen wohnen.

47:5 Der Pharao sprach zu Josef: Es ist dein Vater, und es sind deine

Brüder, die zu dir gekommen sind.

47:6 Das Land Ägypten steht dir offen, laß sie am besten Ort des Landes

wohnen, laß sie im Lande Goschen wohnen, und wenn du weißt, daß

Leute unter ihnen sind, die tüchtig sind, so setze sie über mein

Vieh.

47:7 Josef brachte auch seinen Vater Jakob hinein und stellte ihn vor den

Pharao. Und Jakob segnete den Pharao.

47:8 Der Pharao aber fragte Jakob: Wie alt bist du?

47:9 Jakob sprach zum Pharao: Die Zeit meiner Wanderschaft ist

hundertunddreißig Jahre; wenig und böse ist die Zeit meines Lebens

und reicht nicht heran an die Zeit meiner Väter in ihrer

Wanderschaft.
Hebr 11,13

47:10 Und Jakob segnete den Pharao und ging hinaus von ihm.

47:11 Aber Josef ließ seinen Vater und seine Brüder in Ägyptenland wohnen

und gab ihnen Besitz am besten Ort des Landes, im Lande Ramses, wie

der Pharao geboten hatte.

47:12 Und er versorgte seinen Vater und seine Brüder und das ganze Haus

seines Vaters mit Brot, einen jeden nach der Zahl seiner Kinder.

Kap 45,11

Die Ägypter verkaufen ihre Habe und sich selbst dem Pharao

47:13 Es war aber kein Brot im ganzen Lande; denn die Hungersnot war sehr

schwer, so daß Ägypten und Kanaan verschmachteten vor Hunger.

47:14 Und Josef brachte alles Geld zusammen, das in Ägypten und Kanaan

gefunden wurde, für das Getreide, das sie kauften; und er tat alles

Geld in das Haus des Pharao.

47:15 Als es nun an Geld gebrach im Lande Ägypten und in Kanaan, kamen

alle Ägypter zu Josef und sprachen: Schaffe uns Brot! Warum läßt du

uns vor dir sterben, nun wir ohne Geld sind?

47:16 Josef sprach: Schafft euer Vieh her, so will ich euch Brot als

Entgelt für das Vieh geben, weil ihr ohne Geld seid.

47:17 Da brachten sie Josef ihr Vieh, und er gab ihnen Brot als Entgelt

für ihre Pferde, Schafe, Rinder und Esel. So ernährte er sie mit

Brot das Jahr hindurch für all ihr Vieh.

47:18 Als das Jahr um war, kamen sie zu ihm im zweiten Jahr und sprachen

zu ihm: Wir wollen unserm Herrn nicht verbergen, daß nicht allein

das Geld, sondern auch alles Vieh dahin ist an unsern Herrn, und ist

nichts mehr übrig vor unserm Herrn als nur unsere Leiber und unser

Feld.

47:19 Warum läßt du uns vor dir sterben und unser Feld? Kaufe uns und

unser Land für Brot, daß wir und unser Land leibeigen seien dem

Pharao; gib uns Korn zur Saat, daß wir leben und nicht sterben und

das Feld nicht wüst werde.

47:20 So kaufte Josef dem Pharao das ganze Ägypten. Denn die Ägypter

verkauften ein jeder seinen Acker, weil die Hungersnot schwer auf

ihnen lag. Und so wurde das Land dem Pharao zu eigen.

47:21 Und er machte das Volk leibeigen von einem Ende Ägyptens bis ans

andere.

47:22 Ausgenommen das Feld der Priester, das kaufte er nicht; denn es war

vom Pharao für die Priester verordnet, daß sie sich nähren sollten

von dem Landanteil, den er ihnen gegeben hatte. Darum durften sie

ihr Feld nicht verkaufen.
4. Mose 18,20; Jos 13,14; Hes 44,28; 45,1-5

47:23 Da sprach Josef zu dem Volk: Siehe, ich hab heute euch und euer Feld

für den Pharao gekauft; siehe, da habt ihr Korn zur Saat, und nun

besäet das Feld.

47:24 Und von dem Getreide sollt ihr den Fünften dem Pharao geben; vier

Teile sollen euer sein, das Feld zu besäen und zu eurer Speise und

für euer Haus und eure Kinder.

47:25 Sie sprachen: Du hast uns beim Leben erhalten; laß uns nur Gnade

finden vor dir, unserm Herrn, dann wollen wir dem Pharao leibeigen

sein.

47:26 So machte es Josef zum Gesetz bis auf diesen Tag, den Fünften vom

Feld der Ägypter dem Pharao zu geben; ausgenommen blieb das Feld der

Priester, das wurde nicht dem Pharao zu eigen.
Jakobs letzter Wunsch

47:27 So wohnte Israel in Ägypten im Lande Goschen, und sie hatten es inne

und wuchsen und mehrten sich sehr.
Kap 46,3; 2. Mose 1,7; 1,12

47:28 Und Jakob lebte siebzehn Jahre in Ägyptenland, daß sein ganzes Alter

wurde hundertundsiebenundvierzig Jahre.

47:29 Als nun die Zeit herbeikam, daß Israel sterben sollte, rief er

seinen Sohn Josef und sprach zu ihm: Hab ich Gnade vor dir gefunden,

so lege deine Hand unter meine Hüfte, daß du die Liebe und Treue an

mir tust und begrabest mich nicht in Ägypten,
(29 und 30) Kap 50,5

47:30 sondern ich will liegen bei meinen Vätern, und du sollst mich aus

Ägypten führen und in ihrem Grab begraben. Er sprach: Ich will tun,

wie du gesagt hast.
Kap 23,20

47:31 Er aber sprach: So schwöre mir. Und er schwor ihm. Da neigte sich

Israel anbetend über das Kopfende des Bettes hin.
Hebr 11,21
Jakobs Segen über Ephraim und Manasse

48:1 Danach wurde Josef gesagt: Siehe, dein Vater ist krank. Und er nahm

mit sich seine beiden Söhne Manasse und Ephraim.

48:2 Da wurde Jakob angesagt: Siehe, dein Sohn Josef kommt zu dir. Und

Israel machte sich stark und setzte sich auf im Bett

48:3 und sprach zu Josef: Der allmächtige Gott erschien mir zu Lus im

Lande Kanaan und segnete mich
Kap 28,12-19

48:4 und sprach zu mir: Siehe, ich will dich wachsen lassen und mehren

und will dich zu einer Menge von Völkern machen und will dies Land

zu eigen geben deinen Nachkommen für alle Zeit.
Kap 35,11-12

48:5 So sollen nun deine beiden Söhne Ephraim und Manasse, die dir

geboren sind in Ägyptenland, ehe ich hergekommen bin zu dir, mein

sein gleichwie Ruben und Simeon.
Kap 41,50-52

48:6 Die du aber nach ihnen zeugst, sollen dein sein und genannt werden

nach dem Namen ihrer Brüder in deren Erbteil.

48:7 Und als ich aus Mesopotamien kam, starb mir Rahel im Land Kanaan

auf der Reise, als noch eine Strecke Weges war nach Efrata, und ich

begrub sie dort an dem Wege nach Efrata, das nun Bethlehem heißt.

Kap 35,19

48:8 Und Israel sah die Söhne Josefs und sprach: Wer sind die?

48:9 Josef antwortete seinem Vater: Es sind meine Söhne, die mir Gott

hier gegeben hat. Er sprach: Bringe sie her zu mir, daß ich sie

segne.

48:10 Denn die Augen Israels waren schwach geworden vor Alter, und er

konnte nicht mehr sehen. Und Josef brachte sie zu ihm. Er aber küßte

sie und herzte sie

48:11 und sprach zu Josef: Siehe, ich habe dein Angesicht gesehen, was

ich nicht gedacht hätte, und siehe, Gott hat mich auch deine Söhne

sehen lassen.
Kap 37,33; 37,35; 45,26; Ps 128,6

48:12 Und Josef nahm sie von seinem Schoß und verneigte sich vor ihm zur

Erde.

48:13 Dann nahm sie Josef beide, Ephraim an seine rechte Hand gegenüber

Israels linker Hand und Manasse an seine linke Hand gegenüber

Israels rechter Hand, und brachte sie zu ihm.

48:14 Aber Israel streckte seine rechte Hand aus und legte sie auf

Ephraims, des Jüngeren, Haupt und seine linke auf Manasses Haupt und

kreuzte seine Arme, obwohl Manasse der Erstgeborene war.

48:15 Und er segnete Josef und sprach: Der Gott, vor dem meine Väter

Abraham und Isaak gewandelt sind, der Gott, der mein Hirte gewesen

ist mein Leben lang bis auf diesen Tag,
Kap 32,10; Ps 23,1

48:16 der Engel, der mich erlöst hat von allem Übel, der segne die

Knaben, daß durch sie mein und meiner Väter Abraham und Isaak Name

fortlebe, daß sie wachsen und viel werden auf Erden.

Kap 32,25-30; Jes 41,14

48:17 Als aber Josef sah, daß sein Vater die rechte Hand auf Ephraims

Haupt legte, mißfiel es ihm, und er faßte seines Vaters Hand, daß er

sie von Ephraims Haupt auf Manasses Haupt wendete,

48:18 und sprach zu ihm: Nicht so, mein Vater, dieser ist der

Erstgeborene; lege deine rechte Hand auf sein Haupt.

48:19 Aber sein Vater weigerte sich und sprach: Ich weiß wohl, mein Sohn,

ich weiß wohl. Dieser soll auch ein Volk werden und wird groß sein,

aber sein jüngerer Bruder wird größer als er werden, und sein

Geschlecht wird eine Menge von Völkern werden.
4. Mose 1,33; 1,35; 5. Mose 33,17

48:20 So segnete er sie an jenem Tage und sprach: Wer in Israel jemanden

segnen will, der sage: Gott mache dich wie Ephraim und Manasse! Und

so setzte er Ephraim vor Manasse.
Hebr 11,21

48:21 Und Israel sprach zu Josef: Siehe, ich sterbe; aber Gott wird mit

euch sein und wird euch zurückbringen in das Land eurer Väter.

48:22 Ich gebe dir ein Stück Land vor deinen Brüdern, das ich mit meinem

Schwert und Bogen aus der Hand der Amoriter genommen habe.

Joh 4,5
Jakobs Segen über seine Söhne
(vgl. 5. Mose 33,1-29)

49:1 Und Jakob berief seine Söhne und sprach: Versammelt euch, daß ich

euch verkünde, was euch begegnen wird in künftigen Zeiten.

49:2 Kommt zuhauf und höret zu, ihr Söhne Jakobs, und höret euren Vater

Israel.

49:3 Ruben, mein erster Sohn bist du, meine Kraft und der Erstling meiner

Stärke, der Oberste in der Würde und der Oberste in der Macht.

Kap 29,32; 5. Mose 21,17

49:4 Weil du aufwalltest wie Wasser, sollst du nicht der Oberste sein;

denn du bist auf deines Vaters Lager gestiegen, daselbst hast du

mein Bett entweiht, das du bestiegst.
Kap 35,22

49:5 Die Brüder Simeon und Levi, ihre Schwerter sind mörderische Waffen.

(5-7) Kap 34,25

49:6 Meine Seele komme nicht in ihren Rat, und mein Herz sei nicht in

ihrer Versammlung; denn in ihrem Zorn haben sie Männer gemordet, und

in ihrem Mutwillen haben sie Stiere gelähmt.

49:7 Verflucht sei ihr Zorn, daß er so heftig ist, und ihr Grimm, daß er

so grausam ist. Ich will sie versprengen in Jakob und zerstreuen in

Israel.
Jos 19,1-9; 21,1-42

49:8 Juda, du bist's! Dich werden deine Brüder preisen. Deine Hand wird

deinen Feinden auf dem Nacken sein, vor dir werden deines Vaters

Söhne sich verneigen.
4. Mose 10,14; Ri 1,1-2

49:9 Juda ist ein junger Löwe. Du bist hochgekommen, mein Sohn, vom

Raube. Wie ein Löwe hat er sich hingestreckt und wie eine Löwin sich

gelagert. Wer will ihn aufstören?
4. Mose 23,24; Hes 19,2; Offb 5,5

49:10 Es wird das Zepter von Juda nicht weichen noch der Stab des

Herrschers von seinen Füßen, bis daß der Held komme, und ihm werden

die Völker anhangen.

4. Mose 24,17; 1. Chr 5,2; 28,4; Hebr 7,14; Hes 21,32

49:11 Er wird seinen Esel an den Weinstock binden und seiner Eselin Füllen

an die edle Rebe. Er wird sein Kleid in Wein waschen und seinen

Mantel in Traubenblut.
Joel 4,18

49:12 Seine Augen sind dunkel von Wein und seine Zähne weiß von Milch.

49:13 Sebulon wird am Gestade des Meeres wohnen und am Gestade der

Schiffe und reichen bis Sidon.
Jos 19,10-16

49:14 Issachar wird ein knochiger Esel sein und sich lagern zwischen den

Sattelkörben.

49:15 Und er sah die Ruhe, daß sie gut ist, und das Land, daß es lieblich

ist; da hat er seine Schultern geneigt, zu tragen, und ist ein

fronpflichtiger Knecht geworden.

49:16 Dan wird Richter sein in seinem Volk wie nur irgend ein Stamm in

Israel.
Ri 13,2; 13,24-25

49:17 Dan wird eine Schlange werden auf dem Wege und eine Otter auf dem

Steige und das Pferd in die Fersen beißen, daß sein Reiter

zurückfalle.
49:18 HERR, ich warte auf dein Heil!
Ps 119,166; Hab 2,3

49:19 Gad wird gedrängt werden von Kriegshaufen, er aber drängt ihnen nach

auf der Ferse.

49:20 Assers Brot wird fett sein, und er wird leckere Speise wie für

Könige geben.
Jos 19,24-31

49:21 Naftali ist ein schneller Hirsch, er gibt schöne Rede.

Ri 4,6-10

49:22 Josef wird wachsen, er wird wachsen wie ein Baum an der Quelle, daß

die Zweige emporsteigen über die Mauer.

49:23 Und wiewohl ihn die Schützen erzürnen und gegen ihn kämpfen und ihn

verfolgen,

49:24 so bleibt doch sein Bogen fest und seine Arme und Hände stark durch

die Hände des Mächtigen in Jakob, durch ihn, den Hirten und Fels

Israels.
5. Mose 32,18

49:25 Von deines Vaters Gott werde dir geholfen, und von dem Allmächtigen

seist du gesegnet mit Segen oben vom Himmel herab, mit Segen von der

Flut, die drunten liegt, mit Segen der Brüste und des Mutterleibes.

(25 und 26) 5. Mose 28,3-6; 33,13

49:26 Die Segnungen deines Vaters waren stärker als die Segnungen der

ewigen Berge, die köstlichen Güter der ewigen Hügel. Mögen sie

kommen auf das Haupt Josefs und auf den Scheitel des Geweihten unter

seinen Brüdern!

49:27 Benjamin ist ein reißender Wolf; des Morgens wird er Raub fressen

und des Abends wird er Beute austeilen.
Ri 20,25; 1. Sam 9,1-2

49:28 Das sind die zwölf Stämme Israels alle, und das ist's, was ihr Vater

zu ihnen geredet hat, als er sie segnete, einen jeden mit einem

besonderen Segen.
Jakobs Tod

49:29 Und Jakob gebot ihnen und sprach zu ihnen: Ich werde versammelt zu

meinem Volk; begrabt mich bei meinen Vätern in der Höhle auf dem

Acker Efrons, des Hetiters,
(29-32) Kap 23,13-20

49:30 in der Höhle auf dem Felde von Machpela, die östlich von Mamre liegt

im Lande Kanaan, die Abraham kaufte samt dem Acker von Efron, dem

Hetiter, zum Erbbegräbnis.

49:31 Da haben sie Abraham begraben und Sara, seine Frau. Da haben sie

auch Isaak begraben und Rebekka, seine Frau. Da habe ich auch Lea

begraben,
Kap 25,9; Kap 35,29

49:32 in dem Acker und der Höhle, die von den Hetitern gekauft ist.

49:33 Und als Jakob dies Gebot an seine Söhne vollendet hatte, tat er

seine Füße zusammen auf dem Bett und verschied und wurde versammelt

zu seinen Vätern.
Jakobs Bestattung

50:1 Da warf sich Josef über seines Vaters Angesicht und weinte über ihm

und küßte ihn.

50:2 Und Josef befahl seinen Dienern, den Ärzten, daß sie seinen Vater

zum Begräbnis salbten. Und die Ärzte salbten Israel,

50:3 bis vierzig Tage um waren; denn so lange währen die Tage der

Salbung. Und die Ägypter beweinten ihn siebzig Tage.

50:4 Als nun die Trauertage vorüber waren, redete Josef mit den Leuten

des Pharao und sprach: Hab ich Gnade vor euch gefunden, so redet mit

dem Pharao und sprecht:

50:5 Mein Vater hat einen Eid von mir genommen und gesagt: Siehe, ich

sterbe; begrabe mich in meinem Grabe, das ich mir im Lande Kanaan

gegraben habe. So will ich nun hinaufziehen und meinen Vater

begraben und wiederkommen.
Kap 47,29-30

50:6 Der Pharao sprach: Zieh hinauf und begrabe deinen Vater, wie du ihm

geschworen hast.

50:7 Da zog Josef hinauf, seinen Vater zu begraben. Und es zogen mit ihm

alle Großen des Pharao, die Ältesten seines Hauses und alle Ältesten

des Landes Ägypten,

50:8 dazu das ganze Haus Josefs und seine Brüder und die vom Hause seines

Vaters. Allein ihre Kinder, Schafe und Rinder ließen sie im Lande

Goschen.

50:9 Und es zogen auch mit ihm hinauf Wagen und Gespanne, und es war ein

sehr großes Heer.

50:10 Als sie nun nach Goren-Atad kamen, das jenseits des Jordans liegt,

da hielten sie eine sehr große und feierliche Klage. Und Josef hielt

Totenklage über seinen Vater sieben Tage.

50:11 Und als die Leute im Lande, die Kanaaniter, die Klage bei Goren-Atad

sahen, sprachen sie: Die Ägypter halten da große Klage. Daher nennt

man den Ort »Der Ägypter Klage«; er liegt jenseits des Jordans.

50:12 Und seine Söhne taten, wie er ihnen befohlen hatte,

Kap 49,29

50:13 und brachten ihn ins Land Kanaan und begruben ihn in der Höhle auf

dem Felde von Machpela, die Abraham gekauft hatte mit dem Acker zum

Erbbegräbnis von Efron, dem Hetiter, gegenüber Mamre.

Kap 23,13-20

50:14 Als sie ihn nun begraben hatten, zog Josef wieder nach Ägypten mit

seinen Brüdern und mit allen, die mit ihm hinaufgezogen waren,

seinen Vater zu begraben.
Josefs Edelmut und sein Tod

50:15 Die Brüder Josefs aber fürchteten sich, als ihr Vater gestorben war,

und sprachen: Josef könnte uns gram sein und uns alle Bosheit

vergelten, die wir an ihm getan haben.
Kap 27,41

50:16 Darum ließen sie ihm sagen: Dein Vater befahl vor seinem Tode und

sprach:

50:17 So sollt ihr zu Josef sagen: Vergib doch deinen Brüdern die Missetat

und ihre Sünde, daß sie so übel an dir getan haben. Nun vergib doch

diese Missetat uns, den Dienern des Gottes deines Vaters! Aber Josef

weinte, als sie solches zu ihm sagten.

50:18 Und seine Brüder gingen hin und fielen vor ihm nieder und sprachen:

Siehe, wir sind deine Knechte.

50:19 Josef aber sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Stehe ich denn an

Gottes Statt?

50:20 Ihr gedachtet es böse mit mir zu machen, aber Gott gedachte es gut

zu machen, um zu tun, was jetzt am Tage ist, nämlich am Leben zu

erhalten ein großes Volk.
Kap 45,5; 45,7

50:21 So fürchtet euch nun nicht; ich will euch und eure Kinder versorgen.

Und er tröstete sie und redete freundlich mit ihnen.

50:22 So wohnte Josef in Ägypten mit seines Vaters Hause und lebte

hundertundzehn Jahre

50:23 und sah Ephraims Kinder bis ins dritte Glied. Auch die Söhne von

Machir, Manasses Sohn, wurden dem Hause Josefs zugerechnet.

50:24 Und Josef sprach zu seinen Brüdern: Ich sterbe; aber Gott wird euch

gnädig heimsuchen und aus diesem Lande führen in das Land, das er

Abraham, Isaak und Jakob zu geben geschworen hat.

50:25 Darum nahm er einen Eid von den Söhnen Israels und sprach: Wenn euch

Gott heimsuchen wird, so nehmt meine Gebeine mit von hier.

2. Mose 13,19; Jos 24,32

50:26 Und Josef starb, als er hundertundzehn Jahre alt war. Und sie

salbten ihn und legten ihn in einen Sarg in Ägypten.


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