1:1 Den ersten Bericht habe ich gegeben, lieber Theophilus, von all
dem, was Jesus von Anfang an tat und lehrte1:2 bis zu dem Tag, an dem er aufgenommen wurde, nachdem er den
Aposteln, die er erwählt hatte, durch den heiligen Geist Weisung
gegeben hatte.1:3 Ihnen zeigte er sich nach seinem Leiden durch viele Beweise als der
Lebendige und ließ sich sehen unter ihnen vierzig Tage lang und
redete mit ihnen vom Reich Gottes.1:4 Und als er mit ihnen zusammen war, befahl er ihnen, Jerusalem nicht
zu verlassen, sondern zu warten auf die Verheißung des Vaters, die
ihr, so sprach er, von mir gehört habt;1:5 denn Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt mit dem
heiligen Geist getauft werden nicht lange nach diesen Tagen.
Mt 3,111:6 Die nun zusammengekommen waren, fragten ihn und sprachen: Herr,
wirst du in dieser Zeit wieder aufrichten das Reich für Israel?
Lk 19,11; 24,211:7 Er sprach aber zu ihnen: Es gebührt euch nicht, Zeit oder Stunde zu
wissen, die der Vater in seiner Macht bestimmt hat;
Mt 24,361:8 aber ihr werdet die Kraft des heiligen Geistes empfangen, der auf
euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in
ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.
Lk 24,48; Kap 8,11:9 Und als er das gesagt hatte, wurde er zusehends aufgehoben, und
eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen weg.1:10 Und als sie ihm nachsahen, wie er gen Himmel fuhr, siehe, da standen
bei ihnen zwei Männer in weißen Gewändern.1:11 Die sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und seht zum
Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg gen Himmel aufgenommen wurde,
wird so wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen.
Lk 21,271:12 Da kehrten sie nach Jerusalem zurück von dem Berg, der heißt Ölberg
und liegt nahe bei Jerusalem, einen Sabbatweg entfernt.
1:13 Und als sie hineinkamen, stiegen sie hinauf in das Obergemach des
Hauses, wo sie sich aufzuhalten pflegten: Petrus, Johannes, Jakobus
und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus,
Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Simon der Zelot und Judas, der
Sohn des Jakobus.1:14 Diese alle waren stets beieinander einmütig im Gebet samt den Frauen
und Maria, der Mutter Jesu, und seinen Brüdern.1:15 Und in den Tagen trat Petrus auf unter den Brüdern - es war aber
eine Menge beisammen von etwa hundertzwanzig - und sprach:
Joh 21,15-191:16 Ihr Männer und Brüder, es mußte das Wort der Schrift erfüllt werden,
das der heilige Geist durch den Mund Davids vorausgesagt hat über
Judas, der denen den Weg zeigte, die Jesus gefangennahmen;
Ps 41,101:17 denn er gehörte zu uns und hatte dieses Amt mit uns empfangen.
1:18 Der hat einen Acker erworben mit dem Lohn für seine Ungerechtigkeit.
Aber er ist vornüber gestürzt und mitten entzwei geborsten, so daß
alle seine Eingeweide hervorquollen.1:19 Und es ist allen bekanntgeworden, die in Jerusalem wohnen, so daß
dieser Acker in ihrer Sprache genannt wird: Hakeldamach, das heißt
Blutacker.1:20 Denn es steht geschrieben im Psalmbuch (Psalm 69,26; 109,8): »Seine
Behausung soll verwüstet werden, und niemand wohne darin«, und:
»Sein Amt empfange ein andrer.«1:21 So muß nun einer von diesen Männern, die bei uns gewesen sind die
ganze Zeit über, als der Herr Jesus unter uns ein- und ausgegangen
ist1:22 - von der Taufe des Johannes an bis zu dem Tag, an dem er von uns
genommen wurde -, mit uns Zeuge seiner Auferstehung werden.
1:23 Und sie stellten zwei auf: Josef, genannt Barsabbas, mit dem
Beinamen Justus, und Matthias,1:24 und beteten und sprachen: Herr, der du aller Herzen kennst, zeige
an, welchen du erwählt hast von diesen beiden,1:25 damit er diesen Dienst und das Apostelamt empfange, das Judas
verlassen hat, um an den Ort zu gehen, wohin er gehört.
1:26 Und sie warfen das Los über sie, und das Los fiel auf Matthias; und
er wurde zugeordnet zu den elf Aposteln.2:1 Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle an einem Ort
beieinander.2:2 Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem
gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen.
2:3 Und es erschienen ihnen Zungen zerteilt, wie von Feuer; und er
setzte sich auf einen jeden von ihnen,2:4 und sie wurden alle erfüllt von dem heiligen Geist und fingen an,
zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen gab
auszusprechen.Wörtlich: »in andern Zungen«; vgl. Sach- und Worterklärungen unter
»Zungenrede« (siehe auch 10,46; 19,6).2:5 Es wohnten aber in Jerusalem Juden, die waren gottesfürchtige
Männer aus allen Völkern unter dem Himmel.2:6 Als nun dieses Brausen geschah, kam die Menge zusammen und wurde
bestürzt; denn ein jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden.
2:7 Sie entsetzten sich aber, verwunderten sich und sprachen: Siehe,
sind nicht diese alle, die da reden, aus Galiläa?2:8 Wie hören wir denn jeder seine eigene Muttersprache?
2:9 Parther und Meder und Elamiter und die wir wohnen in Mesopotamien
und Judäa, Kappadozien, Pontus und der Provinz Asien,
2:10 Phrygien und Pamphylien, Ägypten und der Gegend von Kyrene in Libyen
und Einwanderer aus Rom,2:11 Juden und Judengenossen, Kreter und Araber: wir hören sie in unsern
Sprachen von den großen Taten Gottes reden.2:12 Sie entsetzten sich aber alle und wurden ratlos und sprachen einer
zu dem andern: Was will das werden?2:13 Andere aber hatten ihren Spott und sprachen: Sie sind voll von süßem
Wein.2:14 Da trat Petrus auf mit den Elf, erhob seine Stimme und redete zu
ihnen: Ihr Juden, liebe Männer, und alle, die ihr in Jerusalem
wohnt, das sei euch kundgetan, und laßt meine Worte zu euren Ohren
eingehen!2:15 Denn diese sind nicht betrunken, wie ihr meint, ist es doch erst die
dritte Stunde am Tage;2:16 sondern das ist's, was durch den Propheten Joel gesagt worden ist
(Joel 3,1-5):2:17 »Und es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, da will
ich ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch; und eure Söhne und
eure Töchter sollen weissagen, und eure Jünglinge sollen Gesichte
sehen, und eure Alten sollen Träume haben;2:18 und auf meine Knechte und auf meine Mägde will ich in jenen Tagen
von meinem Geist ausgießen, und sie sollen weissagen.
2:19 Und ich will Wunder tun oben am Himmel und Zeichen unten auf Erden,
Blut und Feuer und Rauchdampf;2:20 die Sonne soll in Finsternis und der Mond in Blut verwandelt werden,
ehe der große Tag der Offenbarung des Herrn kommt.
2:21 Und es soll geschehen: wer den Namen des Herrn anrufen wird, der
soll gerettet werden.«2:22 Ihr Männer von Israel, hört diese Worte: Jesus von Nazareth, von
Gott unter euch ausgewiesen durch Taten und Wunder und Zeichen, die
Gott durch ihn in eurer Mitte getan hat, wie ihr selbst wißt -
2:23 diesen Mann, der durch Gottes Ratschluß und Vorsehung dahingegeben
war, habt ihr durch die Hand der Heiden ans Kreuz geschlagen und
umgebracht.2:24 Den hat Gott auferweckt und hat aufgelöst die SchMirzan des Todes,
wie es denn unmöglich war, daß er vom Tode festgehalten werden
konnte.2:25 Denn David spricht von ihm (Psalm 16,8-11): »Ich habe den Herrn
allezeit vor Augen, denn er steht mir zur Rechten, damit ich nicht
wanke.2:26 Darum ist mein Herz fröhlich, und meine Zunge frohlockt; auch mein
Leib wird ruhen in Hoffnung.2:27 Denn du wirst mich nicht dem Tod überlassen und nicht zugeben, daß
dein Heiliger die Verwesung sehe.2:28 Du hast mir kundgetan die Wege des Lebens; du wirst mich erfüllen
mit Freude vor deinem Angesicht.«2:29 Ihr Männer, liebe Brüder, laßt mich freimütig zu euch reden von dem
Erzvater David. Er ist gestorben und begraben, und sein Grab ist
bei uns bis auf diesen Tag.2:30 Da er nun ein Prophet war und wußte, daß ihm Gott verheißen hatte
mit einem Eid, daß ein Nachkomme von ihm auf seinem Thron sitzen
sollte,2:31 hat er's vorausgesehen und von der Auferstehung des Christus gesagt:
Er ist nicht dem Tod überlassen, und sein Leib hat die Verwesung
nicht gesehen.2:32 Diesen Jesus hat Gott auferweckt; dessen sind wir alle Zeugen.
2:33 Da er nun durch die rechte Hand Gottes erhöht ist und empfangen hat
den verheißenen heiligen Geist vom Vater, hat er diesen
ausgegossen, wie ihr hier seht und hört.2:34 Denn David ist nicht gen Himmel gefahren; sondern er sagt selbst
(Psalm 110,1): »Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu
meiner Rechten,2:35 bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße mache.«
2:36 So wisse nun das ganze Haus Israel gewiß, daß Gott diesen Jesus, den
ihr gekreuzigt habt, zum Herrn und Christus gemacht hat.
Kap 5,312:37 Als sie aber das hörten, ging's ihnen durchs Herz, und sie sprachen
zu Petrus und den andern Aposteln: Ihr Männer, liebe Brüder, was
sollen wir tun?2:38 Petrus sprach zu ihnen: Tut Buße, und jeder von euch lasse sich
taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so
werdet ihr empfangen die Gabe des heiligen Geistes.
Kap 3,17-19; Lk 24,472:39 Denn euch und euren Kindern gilt diese Verheißung, und allen, die
fern sind, so viele der Herr, unser Gott, herzurufen wird.
Joel 3,52:40 Auch mit vielen andern Worten bezeugte er das und ermahnte sie und
sprach: Laßt euch erretten aus diesem verkehrten Geschlecht!
Mt 17,17; Phil 2,152:41 Die nun sein Wort annahmen, ließen sich taufen; und an diesem Tage
wurden hinzugefügt etwa dreitausend Menschen.2:42 Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der
Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet.2:43 Es kam aber Furcht über alle Seelen, und es geschahen auch viele
Wunder und Zeichen durch die Apostel.2:44 Alle aber, die gläubig geworden waren, waren beieinander und hatten
alle Dinge gemeinsam.2:45 Sie verkauften Güter und Habe und teilten sie aus unter alle, je
nachdem es einer nötig hatte.2:46 Und sie waren täglich einmütig beieinander im Tempel und brachen das
Brot hier und dort in den Häusern, hielten die Mahlzeiten mit Freude
und lauterem Herzen2:47 und lobten Gott und fanden Wohlwollen beim ganzen Volk. Der Herr
aber fügte täglich zur Gemeinde hinzu, die gerettet wurden.
Kap 4,4; 5,14; 6,7; 11,21; 14,13:1 Petrus aber und Johannes gingen hinauf in den Tempel um die neunte
Stunde, zur Gebetszeit.3:2 Und es wurde ein Mann herbeigetragen, lahm von Mutterleibe; den
setzte man täglich vor die Tür des Tempels, die da heißt die Schöne,
damit er um Almosen bettelte bei denen, die in den Tempel gingen.
3:3 Als er nun Petrus und Johannes sah, wie sie in den Tempel
hineingehen wollten, bat er um ein Almosen.3:4 Petrus aber blickte ihn an mit Johannes und sprach: Sieh uns an!
3:5 Und er sah sie an und wartete darauf, daß er etwas von ihnen
empfinge.3:6 Petrus aber sprach: Silber und Gold habe ich nicht; was ich aber
habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi von Nazareth steh auf
und geh umher!3:7 Und er ergriff ihn bei der rechten Hand und richtete ihn auf.
Sogleich wurden seine Füße und Knöchel fest,3:8 er sprang auf, konnte gehen und stehen und ging mit ihnen in den
Tempel, lief und sprang umher und lobte Gott.3:9 Und es sah ihn alles Volk umhergehen und Gott loben.
3:10 Sie erkannten ihn auch, daß er es war, der vor der Schönen Tür des
Tempels gesessen und um Almosen gebettelt hatte; und Verwunderung
und Entsetzen erfüllte sie über das, was ihm widerfahren war.
3:11 Als er sich aber zu Petrus und Johannes hielt, lief alles Volk zu
ihnen in die Halle, die da heißt Salomos, und sie wunderten sich
sehr.3:12 Als Petrus das sah, sprach er zu dem Volk: Ihr Männer von Israel,
was wundert ihr euch darüber, oder was seht ihr auf uns, als hätten
wir durch eigene Kraft oder Frömmigkeit bewirkt, daß dieser gehen
kann?3:13 Der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs, der Gott unsrer Väter, hat
seinen Knecht Jesus verherrlicht, den ihr überantwortet und
verleugnet habt vor Pilatus, als der ihn loslassen wollte.
3:14 Ihr aber habt den Heiligen und Gerechten verleugnet und darum
gebeten, daß man euch den Mörder schenke;3:15 aber den Fürsten des Lebens habt ihr getötet. Den hat Gott
auferweckt von den Toten; dessen sind wir Zeugen.3:16 Und durch den Glauben an seinen Namen hat sein Name diesen, den ihr
seht und kennt, stark gemacht; und der Glaube, der durch ihn gewirkt
ist, hat diesem die Gesundheit gegeben vor euer aller Augen.
3:17 Nun, liebe Brüder, ich weiß, daß ihr's aus Unwissenheit getan habt
wie auch eure Oberen.3:18 Gott aber hat erfüllt, was er durch den Mund aller seiner Propheten
zuvor verkündigt hat: daß sein Christus leiden sollte.
Lk 24,443:19 So tut nun Buße und bekehrt euch, daß eure Sünden getilgt werden,
Kap 2,383:20 damit die Zeit der Erquickung komme von dem Angesicht des Herrn und
er den sende, der euch zuvor zum Christus bestimmt ist: Jesus.
3:21 Ihn muß der Himmel aufnehmen bis zu der Zeit, in der alles
wiedergebracht wird, wovon Gott geredet hat durch den Mund seiner
heiligen Propheten von Anbeginn.3:22 Mose hat gesagt (5. Mose 18,15; 18,19): »Einen Propheten wie mich
wird euch der Herr, euer Gott, erwecken aus euren Brüdern; den sollt
ihr hören in allem, was er zu euch sagen wird.3:23 Und es wird geschehen, wer diesen Propheten nicht hören wird, der
soll vertilgt werden aus dem Volk.«3:24 Und alle Propheten von Samuel an, wie viele auch danach geredet
haben, die haben auch diese Tage verkündigt.3:25 Ihr seid die Söhne der Propheten und des Bundes, den Gott
geschlossen hat mit euren Vätern, als er zu Abraham sprach (1. Mose
22,18): »Durch dein Geschlecht sollen gesegnet werden alle Völker
auf Erden.«3:26 Für euch zuerst hat Gott seinen Knecht Jesus erweckt und hat ihn zu
euch gesandt, euch zu segnen, daß ein jeder sich bekehre von seiner
Bosheit.4:1 Während sie zum Volk redeten, traten zu ihnen die Priester und der
Hauptmann des Tempels und die Sadduzäer,4:2 die verdroß, daß sie das Volk lehrten und verkündigten an Jesus die
Auferstehung von den Toten.4:3 Und sie legten Hand an sie und setzten sie gefangen bis zum Morgen;
denn es war schon Abend.4:4 Aber viele von denen, die das Wort gehört hatten, wurden gläubig;
und die Zahl der Männer stieg auf etwa fünftausend.
Kap 2,474:5 Als nun der Morgen kam, versammelten sich ihre Oberen und Ältesten
und Schriftgelehrten in Jerusalem,4:6 auch Hannas, der Hohepriester, und Kaiphas und Johannes und
Alexander und alle, die vom Hohenpriestergeschlecht waren;
Lk 3,1-24:7 und sie stellten sie vor sich und fragten sie: Aus welcher Kraft
oder in welchem Namen habt ihr das getan?4:8 Petrus, voll des heiligen Geistes, sprach zu ihnen: Ihr Oberen des
Volkes und ihr Ältesten!4:9 Wenn wir heute verhört werden wegen dieser Wohltat an dem kranken
Menschen, durch wen er gesund geworden ist,4:10 so sei euch und dem ganzen Volk Israel kundgetan: Im Namen Jesu
Christi von Nazareth, den ihr gekreuzigt habt, den Gott von den
Toten auferweckt hat; durch ihn steht dieser hier gesund vor euch.
Kap 3,6; 3,13-164:11 Das ist der Stein, von euch Bauleuten verworfen, der zum Eckstein
geworden ist.4:12 Und in keinem andern ist das Heil, auch ist kein andrer Name unter
dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden.
Kap 10,43; Mt 1,214:13 Sie sahen aber den Freimut des Petrus und Johannes und wunderten
sich; denn sie merkten, daß sie ungelehrte und einfache Leute waren,
und wußten auch von ihnen, daß sie mit Jesus gewesen waren.
4:14 Sie sahen aber den Menschen, der gesund geworden war, bei ihnen
stehen und wußten nichts dagegen zu sagen.4:15 Da hießen sie sie hinausgehen aus dem Hohen Rat und verhandelten
miteinander und sprachen:4:16 Was wollen wir mit diesen Menschen tun? Denn daß ein offenkundiges
Zeichen durch sie geschehen ist, ist allen bekannt, die in Jerusalem
wohnen, und wir können's nicht leugnen.4:17 Aber damit es nicht weiter einreiße unter dem Volk, wollen wir ihnen
drohen, daß sie hinfort zu keinem Menschen in diesem Namen reden.
4:18 Und sie riefen sie und geboten ihnen, keinesfalls zu reden oder zu
lehren in dem Namen Jesu.4:19 Petrus aber und Johannes antworteten und sprachen zu ihnen: Urteilt
selbst, ob es vor Gott recht ist, daß wir euch mehr gehorchen als
Gott.4:20 Wir können's ja nicht lassen, von dem zu reden, was wir gesehen und
gehört haben.4:21 Da drohten sie ihnen und ließen sie gehen um des Volkes willen, weil
sie nichts fanden, was Strafe verdient hätte; denn alle lobten Gott
für das, was geschehen war.4:22 Denn der Mensch war über vierzig Jahre alt, an dem dieses Zeichen
der Heilung geschehen war.4:23 Und als man sie hatte gehen lassen, kamen sie zu den Ihren und
berichteten, was die Hohenpriester und Ältesten zu ihnen gesagt
hatten.4:24 Als sie das hörten, erhoben sie ihre Stimme einmütig zu Gott und
sprachen: Herr, du hast Himmel und Erde und das Meer und alles, was
darin ist, gemacht,4:25 du hast durch den heiligen Geist, durch den Mund unseres Vaters
David, deines Knechtes, gesagt (Psalm 2,1-2): »Warum toben die
Heiden, und die Völker nehmen sich vor, was umsonst ist?
4:26 Die Könige der Erde treten zusammen, und die Fürsten versammeln sich
wider den Herrn und seinen Christus.«4:27 Wahrhaftig, sie haben sich versammelt in dieser Stadt gegen deinen
heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast, Herodes und Pontius
Pilatus mit den Heiden und den Stämmen Israels,4:28 zu tun, was deine Hand und dein Ratschluß zuvor bestimmt hatten, daß
es geschehen solle.4:29 Und nun, Herr, sieh an ihr Drohen und gib deinen Knechten, mit
allem Freimut zu reden dein Wort;4:30 strecke deine Hand aus, daß Heilungen und Zeichen und Wunder
geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus.
4:31 Und als sie gebetet hatten, erbebte die Stätte, wo sie versammelt
waren; und sie wurden alle vom heiligen Geist erfüllt und redeten
das Wort Gottes mit Freimut.4:32 Die Menge der Gläubigen aber war ein Herz und eine Seele; auch nicht
einer sagte von seinen Gütern, daß sie sein wären, sondern es war
ihnen alles gemeinsam.4:33 Und mit großer Kraft bezeugten die Apostel die Auferstehung des
Herrn Jesus, und große Gnade war bei ihnen allen.4:34 Es war auch keiner unter ihnen, der Mangel hatte; denn wer von
ihnen Äcker oder Häuser besaß, verkaufte sie und brachte das Geld
für das Verkaufte4:35 und legte es den Aposteln zu Füßen; und man gab einem jeden, was er
nötig hatte.4:36 Josef aber, der von den Aposteln Barnabas genannt wurde - das heißt
übersetzt: Sohn des Trostes -, ein Levit, aus Zypern gebürtig,
Kap 11,22-26; 12,25; 15,2; Gal 2,1; Kol 4,104:37 der hatte einen Acker und verkaufte ihn und brachte das Geld und
legte es den Aposteln zu Füßen.5:1 Ein Mann aber mit Namen Hananias samt seiner Frau Saphira verkaufte
einen Acker,5:2 doch er hielt mit Wissen seiner Frau etwas von dem Geld zurück und
brachte nur einen Teil und legte ihn den Aposteln zu Füßen.
Kap 4,34-375:3 Petrus aber sprach: Hananias, warum hat der Satan dein Herz erfüllt,
daß du den heiligen Geist belogen und etwas vom Geld für den Acker
zurückbehalten hast?5:4 Hättest du den Acker nicht behalten können, als du ihn hattest? Und
konntest du nicht auch, als er verkauft war, noch tun, was du
wolltest? Warum hast du dir dies in deinem Herzen vorgenommen? Du
hast nicht Menschen, sondern Gott belogen.5:5 Als Hananias diese Worte hörte, fiel er zu Boden und gab den Geist
auf. Und es kam eine große Furcht über alle, die dies hörten.
5:6 Da standen die jungen Männer auf und deckten ihn zu und trugen ihn
hinaus und begruben ihn.5:7 Es begab sich nach einer Weile, etwa nach drei Stunden, da kam seine
Frau herein und wußte nicht, was geschehen war.5:8 Aber Petrus sprach zu ihr: Sag mir, habt ihr den Acker für diesen
Preis verkauft? Sie sprach: Ja, für diesen Preis.5:9 Petrus aber sprach zu ihr: Warum seid ihr euch denn einig geworden,
den Geist des Herrn zu versuchen? Siehe, die Füße derer, die deinen
Mann begraben haben, sind vor der Tür und werden auch dich
hinaustragen.5:10 Und sogleich fiel sie zu Boden, ihm vor die Füße, und gab den Geist
auf. Da kamen die jungen Männer und fanden sie tot, trugen sie
hinaus und begruben sie neben ihrem Mann.5:11 Und es kam eine große Furcht über die ganze Gemeinde und über alle,
die das hörten.5:12 Es geschahen aber viele Zeichen und Wunder im Volk durch die Hände
der Apostel; und sie waren alle in der Halle Salomos einmütig
beieinander.5:13 Von den andern aber wagte keiner, ihnen zu nahe zu kommen; doch das
Volk hielt viel von ihnen.5:14 Desto mehr aber wuchs die Zahl derer, die an den Herrn glaubten -
eine Menge Männer und Frauen -,5:15 so daß sie die Kranken sogar auf die Straßen hinaustrugen und sie
auf Betten und Bahren legten, damit, wenn Petrus käme, wenigstens
sein Schatten auf einige von ihnen fiele.5:16 Es kamen auch viele aus den Städten rings um Jerusalem und brachten
Kranke und solche, die von unreinen Geistern geplagt waren; und alle
wurden gesund.5:17 Es erhoben sich aber der Hohepriester und alle, die mit ihm waren,
nämlich die Partei der Sadduzäer, von Eifersucht erfüllt,
Kap 4,1; 4,65:18 und legten Hand an die Apostel und warfen sie in das öffentliche
Gefängnis.5:19 Aber der Engel des Herrn tat in der Nacht die Türen des
Gefängnisses auf und führte sie heraus und sprach:
Kap 12,75:20 Geht hin und tretet im Tempel auf und redet zum Volk alle Worte des
Lebens.5:21 Als sie das gehört hatten, gingen sie frühmorgens in den Tempel und
lehrten. Der Hohepriester aber und die mit ihm waren, kamen und
riefen den Hohen Rat und alle Ältesten in Israel zusammen und
sandten zum Gefängnis, sie zu holen.5:22 Die Knechte gingen hin und fanden sie nicht im Gefängnis, kamen
zurück und berichteten:5:23 Das Gefängnis fanden wir fest verschlossen und die Wächter vor den
Türen stehen; aber als wir öffneten, fanden wir niemanden darin.
5:24 Als der Hauptmann des Tempels und die Hohenpriester diese Worte
hörten, wurden sie betreten und wußten nicht, was daraus werden
sollte.5:25 Da kam jemand, der berichtete ihnen: Siehe, die Männer, die ihr ins
Gefängnis geworfen habt, stehen im Tempel und lehren das Volk.
5:26 Da ging der Hauptmann mit den Knechten hin und holte sie, doch nicht
mit Gewalt; denn sie fürchteten sich vor dem Volk, daß sie
gesteinigt würden.5:27 Und sie brachten sie und stellten sie vor den Hohen Rat. Und der
Hohepriester fragte sie5:28 und sprach: Haben wir euch nicht streng geboten, in diesem Namen
nicht zu lehren? Und seht, ihr habt Jerusalem erfüllt mit eurer
Lehre und wollt das Blut dieses Menschen über uns bringen.
Kap 4,18; Mt 27,255:29 Petrus aber und die Apostel antworteten und sprachen: Man muß Gott
mehr gehorchen als den Menschen.5:30 Der Gott unsrer Väter hat Jesus auferweckt, den ihr an das Holz
gehängt und getötet habt.5:31 Den hat Gott durch seine rechte Hand erhöht zum Fürsten und
Heiland, um Israel Buße und Vergebung der Sünden zu geben.
Kap 2,335:32 Und wir sind Zeugen dieses Geschehens und mit uns der heilige
Geist, den Gott denen gegeben hat, die ihm gehorchen.
Lk 24,48; Joh 15,26-275:33 Als sie das hörten, ging's ihnen durchs Herz, und sie wollten sie
töten.5:34 Da stand aber im Hohen Rat ein Pharisäer auf mit Namen Gamaliel,
ein Schriftgelehrter, vom ganzen Volk in Ehren gehalten, und ließ
die Männer für kurze Zeit hinausführen.5:35 Und er sprach zu ihnen: Ihr Männer von Israel, seht genau zu, was
ihr mit diesen Menschen tun wollt.5:36 Denn vor einiger Zeit stand Theudas auf und gab vor, er wäre etwas,
und ihm hing eine Anzahl Männer an, etwa vierhundert. Der wurde
erschlagen, und alle, die ihm folgten, wurden zerstreut und
vernichtet.5:37 Danach stand Judas der Galiläer auf in den Tagen der Volkszählung
und brachte eine Menge Volk hinter sich zum Aufruhr; und der ist
auch umgekommen, und alle, die ihm folgten, wurden zerstreut.
5:38 Und nun sage ich euch: Laßt ab von diesen Menschen und laßt sie
gehen! Ist dies Vorhaben oder dies Werk von Menschen, so wird's
untergehen;5:39 ist es aber von Gott, so könnt ihr sie nicht vernichten - damit ihr
nicht dasteht als solche, die gegen Gott streiten wollen. Da
stimmten sie ihm zu5:40 und riefen die Apostel herein, ließen sie geißeln und geboten
ihnen, sie sollten nicht mehr im Namen Jesu reden, und ließen sie
gehen.5:41 Sie gingen aber fröhlich von dem Hohen Rat fort, weil sie würdig
gewesen waren, um Seines Namens willen Schmach zu leiden,
Mt 5,10-12; 1. Petr 4,135:42 und sie hörten nicht auf, alle Tage im Tempel und hier und dort in
den Häusern zu lehren und zu predigen das Evangelium von Jesus
Christus.6:1 In diesen Tagen aber, als die Zahl der Jünger zunahm, erhob sich ein
Murren unter den griechischen Juden in der Gemeinde gegen die
hebräischen, weil ihre Witwen übersehen wurden bei der täglichen
Versorgung.6:2 Da riefen die Zwölf die Menge der Jünger zusammen und sprachen: Es
ist nicht recht, daß wir für die Mahlzeiten sorgen und darüber das
Wort Gottes vernachlässigen.6:3 Darum, ihr lieben Brüder, seht euch um nach sieben Männern in eurer
Mitte, die einen guten Ruf haben und voll heiligen Geistes und
Weisheit sind, die wir bestellen wollen zu diesem Dienst.
1. Tim 3,8-106:4 Wir aber wollen ganz beim Gebet und beim Dienst des Wortes bleiben.
6:5 Und die Rede gefiel der ganzen Menge gut; und sie wählten Stephanus,
einen Mann voll Glaubens und heiligen Geistes, und Philippus und
Prochorus und Nikanor und Timon und Parmenas und Nikolaus, den
Judengenossen aus Antiochia.6:6 Diese Männer stellten sie vor die Apostel; die beteten und legten
die Hände auf sie.6:7 Und das Wort Gottes breitete sich aus, und die Zahl der Jünger wurde
sehr groß in Jerusalem. Es wurden auch viele Priester dem Glauben
gehorsam.6:8 Stephanus aber, voll Gnade und Kraft, tat Wunder und große Zeichen
unter dem Volk.6:9 Da standen einige auf von der Synagoge der Libertiner und der
Kyrenäer und der Alexandriner und einige von denen aus Zilizien und
der Provinz Asien und stritten mit Stephanus.6:10 Doch sie vermochten nicht zu widerstehen der Weisheit und dem Geist,
in dem er redete.6:11 Da stifteten sie einige Männer an, die sprachen: Wir haben ihn
Lästerworte reden hören gegen Mose und gegen Gott.
Mt 26,60-666:12 Und sie brachten das Volk und die Ältesten und die Schriftgelehrten
auf, traten herzu und ergriffen ihn und führten ihn vor den Hohen
Rat6:13 und stellten falsche Zeugen auf, die sprachen: Dieser Mensch hört
nicht auf, zu reden gegen diese heilige Stätte und das Gesetz.
Jer 26,9; 26,116:14 Denn wir haben ihn sagen hören: Dieser Jesus von Nazareth wird
diese Stätte zerstören und die Ordnungen ändern, die uns Mose
gegeben hat.6:15 Und alle, die im Rat saßen, blickten auf ihn und sahen sein
Angesicht wie eines Engels Angesicht.7:2 Er aber sprach: Liebe Brüder und Väter, hört zu. Der Gott der
Herrlichkeit erschien unserm Vater Abraham, als er noch in
Mesopotamien war, ehe er in Haran wohnte,7:3 und sprach zu ihm (1. Mose 12,1): »Geh aus deinem Land und von
deiner Verwandtschaft und zieh in das Land, das ich dir zeigen
will.«7:4 Da ging er aus dem Land der Chaldäer und wohnte in Haran. Und als
sein Vater gestorben war, brachte Gott ihn von dort herüber in dies
Land, in dem ihr nun wohnt,7:5 aber er gab ihm kein Eigentum darin, auch nicht einen Fuß breit, und
verhieß ihm, er wolle es ihm und seinen Nachkommen zum Besitz geben,
obwohl er noch kein Kind hatte.7:6 Denn so sprach Gott (1. Mose 15,13-14): »Deine Nachkommen werden
Fremdlinge sein in einem fremden Lande, und man wird sie knechten
und mißhandeln vierhundert Jahre lang.7:7 Aber das Volk, dem sie als Knechte dienen müssen, will ich richten«,
sprach Gott, »und danach werden sie ausziehen und mir dienen an
dieser Stätte.«7:8 Und er gab ihm den Bund der Beschneidung. Und so zeugte er Isaak und
beschnitt ihn am achten Tage, und Isaak den Jakob, und Jakob die
zwölf Erzväter.7:9 Und die Erzväter beneideten Josef und verkauften ihn nach Ägypten.
Aber Gott war mit ihm7:10 und errettete ihn aus aller seiner Bedrängnis und gab ihm Gnade und
Weisheit vor dem Pharao, dem König von Ägypten; der setzte ihn zum
Regenten über Ägypten und über sein ganzes Haus.7:11 Es kam aber eine Hungersnot über ganz Ägypten und Kanaan und eine
große Bedrängnis, und unsre Väter fanden keine Nahrung.
7:12 Jakob aber hörte, daß es in Ägypten Getreide gäbe, und sandte unsre
Väter aus zum erstenmal.7:13 Und beim zweitenmal gab sich Josef seinen Brüdern zu erkennen; so
wurde dem Pharao Josefs Herkunft bekannt.7:14 Josef aber sandte aus und ließ seinen Vater Jakob holen und seine
ganze Verwandtschaft, fünfundsiebzig Menschen.7:15 Und Jakob zog hinab nach Ägypten und starb, er und unsre Väter;
7:16 und sie wurden nach Sichem herübergebracht und in das Grab gelegt,
das Abraham für Geld gekauft hatte von den Söhnen Hamors in Sichem.
7:17 Als nun die Zeit der Verheißung sich nahte, die Gott dem Abraham
zugesagt hatte, wuchs das Volk und mehrte sich in Ägypten,
(17-35) 2. Mose 1,6 - 3,227:18 bis ein andrer König über Ägypten aufkam, der nichts wußte von
Josef.7:19 Dieser ging mit Hinterlist vor gegen unser Volk und mißhandelte
unsre Väter und ließ ihre kleinen Kinder aussetzen, damit sie nicht
am Leben blieben.7:20 Zu der Zeit wurde Mose geboren, und er war ein schönes Kind vor Gott
und wurde drei Monate ernährt im Hause seines Vaters.
7:21 Als er aber ausgesetzt wurde, nahm ihn die Tochter des Pharao auf
und zog ihn auf als ihren Sohn.7:22 Und Mose wurde in aller Weisheit der Ägypter gelehrt und war mächtig
in Worten und Werken.7:23 Als er aber vierzig Jahre alt wurde, gedachte er, nach seinen
Brüdern, den Israeliten, zu sehen.7:24 Und sah einen Unrecht leiden; da stand er ihm bei und rächte den,
dem Leid geschah, und erschlug den Ägypter.7:25 Er meinte aber, seine Brüder sollten's verstehen, daß Gott durch
seine Hand ihnen Rettung bringe; aber sie verstanden's nicht.
7:26 Und am nächsten Tag kam er zu ihnen, als sie miteinander stritten,
und ermahnte sie, Frieden zu halten, und sprach: Liebe Männer, ihr
seid doch Brüder; warum tut einer dem andern Unrecht?
7:27 Der aber seinem Nächsten Unrecht getan hatte, stieß ihn von sich und
sprach (2. Mose 2,14): »Wer hat dich zum Aufseher und Richter über
uns gesetzt?7:28 Willst du mich auch töten, wie du gestern den Ägypter getötet hast?«
7:29 Mose aber floh wegen dieser Rede und lebte als Fremdling im Lande
Midian; dort zeugte er zwei Söhne.7:30 Und nach vierzig Jahren erschien ihm in der Wüste am Berge Sinai ein
Engel in einer Feuerflamme im Dornbusch.7:31 Als aber Mose das sah, wunderte er sich über die Erscheinung. Als er
aber hinzuging, zu schauen, geschah die Stimme des Herrn zu ihm (2.
Mose 3,5-10):7:32 »Ich bin der Gott deiner Väter, der Gott Abrahams und Isaaks und
Jakobs.« Mose aber fing an zu zittern und wagte nicht hinzuschauen.
7:33 Aber der Herr sprach zu ihm: »Zieh die Schuhe aus von deinen Füßen;
denn die Stätte, auf der du stehst, ist heiliges Land!
7:34 Ich habe gesehen das Leiden meines Volkes, das in Ägypten ist, und
habe sein Seufzen gehört und bin herabgekommen, es zu erretten. Und
nun komm her, ich will dich nach Ägypten senden.«7:35 Diesen Mose, den sie verleugnet hatten, als sie sprachen: »Wer hat
dich als Aufseher und Richter eingesetzt?«, den sandte Gott als
Anführer und Retter durch den Engel, der ihm im Dornbusch erschienen
war.7:36 Dieser Mose führte sie heraus und tat Wunder und Zeichen in
Ägypten, im Roten Meer und in der Wüste vierzig Jahre lang.
2. Mose 7,10; 2. Mose 14,217:37 Dies ist der Mose, der zu den Israeliten gesagt hat (5. Mose 18,15):
»Einen Propheten wie mich wird euch der Herr, euer Gott, erwecken
aus euren Brüdern.«7:38 Dieser ist's, der in der Gemeinde in der Wüste stand zwischen dem
Engel, der mit ihm redete auf dem Berge Sinai, und unsern Vätern.
Dieser empfing Worte des Lebens, um sie uns weiterzugeben.
2. Mose 19,1-25; 20,18-21; 5. Mose 9,107:39 Ihm wollten unsre Väter nicht gehorsam werden, sondern sie stießen
ihn von sich und wandten sich in ihrem Herzen wieder Ägypten zu
7:40 und sprachen zu Aaron (2. Mose 32,1): »Mache uns Götter, die vor uns
hergehen; denn wir wissen nicht, was diesem Mose, der uns aus dem
Lande Ägypten geführt hat, widerfahren ist.«7:41 Und sie machten zu der Zeit ein Kalb und opferten dem Götzenbild und
freuten sich über das Werk ihrer Hände.7:42 Aber Gott wandte sich ab und gab sie dahin, so daß sie dem Heer des
Himmels dienten, wie geschrieben steht im Buch der Propheten (Amos
5,25-27): »Habt ihr vom Hause Israel die vierzig Jahre in der Wüste
mir je Opfer und Gaben dargebracht?7:43 Ihr trugt die Hütte Molochs umher und den Stern des Gottes Räfan,
die Bilder, die ihr gemacht hattet, sie anzubeten. Und ich will euch
wegführen bis über Bábylon hinaus.«7:44 Es hatten unsre Väter die Stiftshütte in der Wüste, wie der es
angeordnet hatte, der zu Mose redete, daß er sie machen sollte nach
dem Vorbild, das er gesehen hatte.7:45 Diese übernahmen unsre Väter und brachten sie mit Josua in das
Land, das die Heiden innehatten, die Gott vertrieb vor dem Angesicht
unsrer Väter, bis zur Zeit Davids.7:46 Der fand Gnade bei Gott und bat darum, daß er eine Stätte finden
möge für das Haus Jakob.7:48 Aber der Allerhöchste wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht
sind, wie der Prophet spricht (Jesaja 66,1-2):7:49 »Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel meiner Füße; was
wollt ihr mir denn für ein Haus bauen«, spricht der Herr, »oder was
ist die Stätte meiner Ruhe?7:51 Ihr Halsstarrigen, mit verstockten Herzen und tauben Ohren, ihr
widerstrebt allezeit dem heiligen Geist, wie eure Väter, so auch
ihr.Luther übersetzte wörtlich: »unbeschnitten an Herzen und Ohren«.
7:52 Welchen Propheten haben eure Väter nicht verfolgt? Und sie haben
getötet, die zuvor verkündigten das Kommen des Gerechten, dessen
Verräter und Mörder ihr nun geworden seid.7:53 Ihr habt das Gesetz empfangen durch Weisung von Engeln und habt's
nicht gehalten.7:54 Als sie das hörten, ging's ihnen durchs Herz, und sie knirschten mit
den Zähnen über ihn.7:55 Er aber, voll heiligen Geistes, sah auf zum Himmel und sah die
Herrlichkeit Gottes und Jesus stehen zur Rechten Gottes
7:56 und sprach: Siehe, ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn
zur Rechten Gottes stehen.7:57 Sie schrien aber laut und hielten sich ihre Ohren zu und stürmten
einmütig auf ihn ein,7:58 stießen ihn zur Stadt hinaus und steinigten ihn. Und die Zeugen
legten ihre Kleider ab zu den Füßen eines jungen Mannes, der hieß
Saulus,7:59 und sie steinigten Stephanus; der rief den Herrn an und sprach:
Herr Jesus, nimm meinen Geist auf!7:60 Er fiel auf die Knie und schrie laut: Herr, rechne ihnen diese
Sünde nicht an! Und als er das gesagt hatte, verschied er.
Lk 23,34Es erhob sich aber an diesem Tag eine große Verfolgung über die
Gemeinde in Jerusalem; da zerstreuten sich alle in die Länder Judäa
und Samarien, außer den Aposteln.8:2 Es bestatteten aber den Stephanus gottesfürchtige Männer und hielten
eine große Klage über ihn.8:3 Saulus aber suchte die Gemeinde zu zerstören, ging von Haus zu Haus,
schleppte Männer und Frauen fort und warf sie ins Gefängnis.
Kap 9,1; 22,4; 1. Kor 15,98:4 Die nun zerstreut worden waren, zogen umher und predigten das Wort.
8:5 Philippus aber kam hinab in die Hauptstadt Samariens und predigte
ihnen von Christus.8:6 Und das Volk neigte einmütig dem zu, was Philippus sagte, als sie
ihm zuhörten und die Zeichen sahen, die er tat.8:7 Denn die unreinen Geister fuhren aus mit großem Geschrei aus vielen
Besessenen, auch viele Gelähmte und Verkrüppelte wurden gesund
gemacht;8:8 und es entstand große Freude in dieser Stadt.
8:9 Es war aber ein Mann mit Namen Simon, der zuvor in der Stadt
Zauberei trieb und das Volk von Samaria in seinen Bann zog, weil er
vorgab, er wäre etwas Großes.8:10 Und alle hingen ihm an, klein und groß, und sprachen: Dieser ist die
Kraft Gottes, die die Große genannt wird.8:11 Sie hingen ihm aber an, weil er sie lange Zeit mit seiner Zauberei
in seinen Bann gezogen hatte.8:12 Als sie aber den Predigten des Philippus von dem Reich Gottes und
von dem Namen Jesu Christi glaubten, ließen sich taufen Männer und
Frauen.8:13 Da wurde auch Simon gläubig und ließ sich taufen und hielt sich zu
Philippus. Und als er die Zeichen und großen Taten sah, die
geschahen, geriet er außer sich vor Staunen.8:14 Als aber die Apostel in Jerusalem hörten, daß Samarien das Wort
Gottes angenommen hatte, sandten sie zu ihnen Petrus und Johannes.
8:15 Die kamen hinab und beteten für sie, daß sie den heiligen Geist
empfingen.8:16 Denn er war noch auf keinen von ihnen gefallen, sondern sie waren
allein getauft auf den Namen des Herrn Jesus.8:17 Da legten sie die Hände auf sie, und sie empfingen den heiligen
Geist.8:18 Als aber Simon sah, daß der Geist gegeben wurde, wenn die Apostel
die Hände auflegten, bot er ihnen Geld an8:19 und sprach: Gebt auch mir die Macht, damit jeder, dem ich die Hände
auflege, den heiligen Geist empfange.8:20 Petrus aber sprach zu ihm: Daß du verdammt werdest mitsamt deinem
Geld, weil du meinst, Gottes Gabe werde durch Geld erlangt.
8:21 Du hast weder Anteil noch Anrecht an dieser Sache; denn dein Herz
ist nicht rechtschaffen vor Gott.8:22 Darum tu Buße für diese deine Bosheit und flehe zum Herrn, ob dir
das Trachten deines Herzens vergeben werden könne.
8:23 Denn ich sehe, daß du voll bitterer Galle bist und verstrickt in
Ungerechtigkeit.8:24 Da antwortete Simon und sprach: Bittet ihr den Herrn für mich, daß
nichts von dem über mich komme, was ihr gesagt habt.
8:25 Als sie nun das Wort des Herrn bezeugt und geredet hatten, kehrten
sie wieder um nach Jerusalem und predigten das Evangelium in vielen
Dörfern der Samariter.8:26 Aber der Engel des Herrn redete zu Philippus und sprach: Steh auf
und geh nach Süden auf die Straße, die von Jerusalem nach Gaza
hinabführt und öde ist.8:27 Und er stand auf und ging hin. Und siehe, ein Mann aus Äthiopien,
ein Kämmerer und Mächtiger am Hof der Kandake, der Königin von
Äthiopien, welcher ihren ganzen Schatz verwaltete, der war nach
Jerusalem gekommen, um anzubeten.8:28 Nun zog er wieder heim und saß auf seinem Wagen und las den
Propheten Jesaja.8:29 Der Geist aber sprach zu Philippus: Geh hin und halte dich zu diesem
Wagen!8:30 Da lief Philippus hin und hörte, daß er den Propheten Jesaja las,
und fragte: Verstehst du auch, was du liest?8:31 Er aber sprach: Wie kann ich, wenn mich nicht jemand anleitet? Und
er bat Philippus, aufzusteigen und sich zu ihm zu setzen.
8:32 Der Inhalt aber der Schrift, die er las, war dieser (Jesaja 53,7-8):
»Wie ein Schaf, das zur Schlachtung geführt wird, und wie ein Lamm,
das vor seinem Scherer verstummt, so tut er seinen Mund nicht auf.
8:33 In seiner Erniedrigung wurde sein Urteil aufgehoben. Wer kann seine
Nachkommen aufzählen? Denn sein Leben wird von der Erde
weggenommen.«8:34 Da antwortete der Kämmerer dem Philippus und sprach: Ich bitte dich,
von wem redet der Prophet das, von sich selber oder von jemand
anderem?8:35 Philippus aber tat seinen Mund auf und fing mit diesem Wort der
Schrift an und predigte ihm das Evangelium von Jesus.
8:36 Und als sie auf der Straße dahinfuhren, kamen sie an ein Wasser. Da
sprach der Kämmerer: Siehe, da ist Wasser; was hindert's, daß ich
mich taufen lasse?Vers 37 findet sich erst in der späteren Überlieferung: »Philippus
aber sprach: Wenn du von ganzem Herzen glaubst, so kann es
geschehen. Er aber antwortete und sprach: Ich glaube, daß Jesus
Christus Gottes Sohn ist.«8:38 Und er ließ den Wagen halten, und beide stiegen in das Wasser hinab,
Philippus und der Kämmerer, und er taufte ihn.8:39 Als sie aber aus dem Wasser heraufstiegen, entrückte der Geist des
Herrn den Philippus, und der Kämmerer sah ihn nicht mehr; er zog
aber seine Straße fröhlich.8:40 Philippus aber fand sich in Aschdod wieder und zog umher und
predigte in allen Städten das Evangelium, bis er nach Cäsarea kam.
Kap 21,8-99:1 Saulus aber schnaubte noch mit Drohen und Morden gegen die Jünger
des Herrn und ging zum Hohenpriester9:2 und bat ihn um Briefe nach Damaskus an die Synagogen, damit er
Anhänger des neuen Weges, Männer und Frauen, wenn er sie dort fände,
gefesselt nach Jerusalem führe.9:3 Als er aber auf dem Wege war und in die Nähe von Damaskus kam,
umleuchtete ihn plötzlich ein Licht vom Himmel;9:4 und er fiel auf die Erde und hörte eine Stimme, die sprach zu ihm:
Saul, Saul, was verfolgst du mich?9:5 Er aber sprach: Herr, wer bist du? Der sprach: Ich bin Jesus, den du
verfolgst.9:6 Steh auf und geh in die Stadt; da wird man dir sagen, was du tun
sollst.9:7 Die Männer aber, die seine Gefährten waren, standen sprachlos da;
denn sie hörten zwar die Stimme, aber sahen niemanden.
9:8 Saulus aber richtete sich auf von der Erde; und als er seine Augen
aufschlug, sah er nichts. Sie nahmen ihn aber bei der Hand und
führten ihn nach Damaskus;9:9 und er konnte drei Tage nicht sehen und aß nicht und trank nicht.
9:10 Es war aber ein Jünger in Damaskus mit Namen Hananias; dem erschien
der Herr und sprach: Hananias! Und er sprach: Hier bin ich, Herr.
9:11 Der Herr sprach zu ihm: Steh auf und geh in die Straße, die die
Gerade heißt, und frage in dem Haus des Judas nach einem Mann mit
Namen Saulus von Tarsus. Denn siehe, er betet9:12 und hat in einer Erscheinung einen Mann gesehen mit Namen Hananias,
der zu ihm hereinkam und die Hand auf ihn legte, damit er wieder
sehend werde.9:13 Hananias aber antwortete: Herr, ich habe von vielen gehört über
diesen Mann, wieviel Böses er deinen Heiligen in Jerusalem angetan
hat;9:14 und hier hat er Vollmacht von den Hohenpriestern, alle
gefangenzunehmen, die deinen Namen anrufen.9:15 Doch der Herr sprach zu ihm: Geh nur hin; denn dieser ist mein
auserwähltes Werkzeug, daß er meinen Namen trage vor Heiden und
vor Könige und vor das Volk Israel.9:16 Ich will ihm zeigen, wieviel er leiden muß um meines Namens willen.
2. Kor 11,23-289:17 Und Hananias ging hin und kam in das Haus und legte die Hände auf
ihn und sprach: Lieber Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt,
Jesus, der dir auf dem Wege hierher erschienen ist, daß du wieder
sehend und mit dem heiligen Geist erfüllt werdest.
9:18 Und sogleich fiel es von seinen Augen wie Schuppen, und er wurde
wieder sehend; und er stand auf, ließ sich taufenSaulus blieb aber einige Tage bei den Jüngern in Damaskus.
9:20 Und alsbald predigte er in den Synagogen von Jesus, daß dieser
Gottes Sohn sei.9:21 Alle aber, die es hörten, entsetzten sich und sprachen: Ist das
nicht der, der in Jerusalem alle vernichten wollte, die diesen
Namen anrufen, und ist er nicht deshalb hierhergekommen, daß er sie
gefesselt zu den Hohenpriestern führe?9:22 Saulus aber gewann immer mehr an Kraft und trieb die Juden in die
Enge, die in Damaskus wohnten, und bewies, daß Jesus der Christus
ist.9:23 Nach mehreren Tagen aber hielten die Juden Rat und beschlossen, ihn
zu töten.9:24 Aber es wurde Saulus bekannt, daß sie ihm nachstellten. Sie
bewachten Tag und Nacht auch die Tore, um ihn zu töten.
9:25 Da nahmen ihn seine Jünger bei Nacht und ließen ihn in einem Korb
die Mauer hinab.9:26 Als er aber nach Jerusalem kam, versuchte er, sich zu den Jüngern zu
halten; doch sie fürchteten sich alle vor ihm und glaubten nicht,
daß er ein Jünger wäre.9:27 Barnabas aber nahm ihn zu sich und führte ihn zu den Aposteln und
erzählte ihnen, wie Saulus auf dem Wege den Herrn gesehen und daß
der mit ihm geredet und wie er in Damaskus im Namen Jesu frei und
offen gepredigt hätte.9:28 Und er ging bei ihnen in Jerusalem ein und aus und predigte im Namen
des Herrn frei und offen.9:29 Er redete und stritt auch mit den griechischen Juden; aber sie
stellten ihm nach, um ihn zu töten.9:30 Als das die Brüder erfuhren, geleiteten sie ihn nach Cäsarea und
schickten ihn weiter nach Tarsus.9:31 So hatte nun die Gemeinde Frieden in ganz Judäa und Galiläa und
Samarien und baute sich auf und lebte in der Furcht des Herrn und
mehrte sich unter dem Beistand des heiligen Geistes.
Petrus in Lydda9:32 Es geschah aber, als Petrus überall im Land umherzog, daß er auch zu
den Heiligen kam, die in Lydda wohnten.9:33 Dort fand er einen Mann mit Namen Äneas, seit acht Jahren ans Bett
gebunden; der war gelähmt.9:34 Und Petrus sprach zu ihm: Äneas, Jesus Christus macht dich gesund;
steh auf und mach dir selber das Bett. Und sogleich stand er auf.
9:35 Da sahen ihn alle, die in Lydda und in Scharon wohnten, und
bekehrten sich zu dem Herrn.9:36 In Joppe war eine Jüngerin mit Namen Tabita, das heißt übersetzt:
Reh. Die tat viele gute Werke und gab reichlich Almosen.
9:37 Es begab sich aber zu der Zeit, daß sie krank wurde und starb. Da
wuschen sie sie und legten sie in das Obergemach.9:38 Weil aber Lydda nahe bei Joppe ist, sandten die Jünger, als sie
hörten, daß Petrus dort war, zwei Männer zu ihm und baten ihn: Säume
nicht, zu uns zu kommen!9:39 Petrus aber stand auf und ging mit ihnen. Und als er hingekommen
war, führten sie ihn hinauf in das Obergemach, und es traten alle
Witwen zu ihm, weinten und zeigten ihm die Röcke und Kleider, die
Tabita gemacht hatte, als sie noch bei ihnen war.9:40 Und als Petrus sie alle hinausgetrieben hatte, kniete er nieder,
betete und wandte sich zu dem Leichnam und sprach: Tabita, steh
auf! Und sie schlug ihre Augen auf; und als sie Petrus sah, setzte
sie sich auf.9:41 Er aber gab ihr die Hand und ließ sie aufstehen und rief die
Heiligen und die Witwen und stellte sie lebendig vor sie.
9:42 Und das wurde in ganz Joppe bekannt, und viele kamen zum Glauben an
den Herrn.9:43 Und es geschah, daß Petrus lange Zeit in Joppe blieb bei einem
Simon, der ein Gerber war.10:1 Es war aber ein Mann in Cäsarea mit Namen Kornelius, ein Hauptmann
der Abteilung, die die Italische genannt wurde.10:2 Der war fromm und gottesfürchtig mit seinem ganzen Haus und gab dem
Volk viele Almosen und betete immer zu Gott.10:3 Der hatte eine Erscheinung um die neunte Stunde am Tage und sah
deutlich einen Engel Gottes bei sich eintreten; der sprach zu ihm:
Kornelius!10:4 Er aber sah ihn an, erschrak und fragte: Herr, was ist? Der sprach
zu ihm: Deine Gebete und deine Almosen sind vor Gott gekommen, und
er hat ihrer gedacht.10:5 Und nun sende Männer nach Joppe und laß holen Simon mit dem Beinamen
Petrus.10:6 Der ist zu Gast bei einem Gerber Simon, dessen Haus am Meer liegt.
Kap 9,4310:7 Und als der Engel, der mit ihm redete, hinweggegangen war, rief
Kornelius zwei seiner Knechte und einen frommen Soldaten von denen,
die ihm dienten,10:8 und erzählte ihnen alles und sandte sie nach Joppe.
Kap 11,5-1710:9 Am nächsten Tag, als diese auf dem Wege waren und in die Nähe der
Stadt kamen, stieg Petrus auf das Dach, zu beten um die sechste
Stunde.10:10 Und als er hungrig wurde, wollte er essen. Während sie ihm aber
etwas zubereiteten, geriet er in Verzückung10:11 und sah den Himmel aufgetan und etwas wie ein großes leinenes Tuch
herabkommen, an vier Zipfeln niedergelassen auf die Erde.
10:12 Darin waren allerlei vierfüßige und kriechende Tiere der Erde und
Vögel des Himmels.10:13 Und es geschah eine Stimme zu ihm: Steh auf, Petrus, schlachte und
iß!10:14 Petrus aber sprach: O nein, Herr; denn ich habe noch nie etwas
Verbotenes und Unreines gegessen.10:15 Und die Stimme sprach zum zweitenmal zu ihm: Was Gott rein gemacht
hat, das nenne du nicht verboten.10:16 Und das geschah dreimal; und alsbald wurde das Tuch wieder
hinaufgenommen gen Himmel.10:17 Als aber Petrus noch ratlos war, was die Erscheinung bedeute, die er
gesehen hatte, siehe, da fragten die Männer, von Kornelius gesandt,
nach dem Haus Simons und standen an der Tür,10:18 riefen und fragten, ob Simon mit dem Beinamen Petrus hier zu Gast
wäre.10:19 Während aber Petrus nachsann über die Erscheinung, sprach der Geist
zu ihm: Siehe, drei Männer suchen dich;10:20 so steh auf, steig hinab und geh mit ihnen und zweifle nicht, denn
ich habe sie gesandt.10:21 Da stieg Petrus hinab zu den Männern und sprach: Siehe, ich bin's,
den ihr sucht; warum seid ihr hier?10:22 Sie aber sprachen: Der Hauptmann Kornelius, ein frommer und
gottesfürchtiger Mann mit gutem Ruf bei dem ganzen Volk der Juden,
hat Befehl empfangen von einem heiligen Engel, daß er dich sollte
holen lassen in sein Haus und hören, was du zu sagen hast.
10:23 Da rief er sie herein und beherbergte sie. Am nächsten Tag machte er
sich auf und zog mit ihnen, und einige Brüder aus Joppe gingen mit
ihm.10:24 Und am folgenden Tag kam er nach Cäsarea. Kornelius aber wartete auf
sie und hatte seine Verwandten und nächsten Freunde zusammengerufen.
10:25 Und als Petrus hereinkam, ging ihm Kornelius entgegen und fiel ihm
zu Füßen und betete ihn an.10:26 Petrus aber richtete ihn auf und sprach: Steh auf, ich bin auch nur
ein Mensch.10:27 Und während er mit ihm redete, ging er hinein und fand viele, die
zusammengekommen waren.10:28 Und er sprach zu ihnen: Ihr wißt, daß es einem jüdischen Mann nicht
erlaubt ist, mit einem Fremden umzugehen oder zu ihm zu kommen; aber
Gott hat mir gezeigt, daß ich keinen Menschen meiden oder unrein
nennen soll.10:29 Darum habe ich mich nicht geweigert zu kommen, als ich geholt wurde.
So frage ich euch nun, warum ihr mich habt holen lassen.
10:30 Kornelius sprach: Vor vier Tagen um diese Zeit betete ich um die
neunte Stunde in meinem Hause. Und siehe, da stand ein Mann vor mir
in einem leuchtenden Gewand10:31 und sprach: Kornelius, dein Gebet ist erhört, und deiner Almosen ist
gedacht worden vor Gott.10:32 So sende nun nach Joppe und laß herrufen Simon mit dem Beinamen
Petrus, der zu Gast ist im Hause des Gerbers Simon am Meer.
10:33 Da sandte ich sofort zu dir; und du hast recht getan, daß du
gekommen bist. Nun sind wir alle hier vor Gott zugegen, um alles zu
hören, was dir vom Herrn befohlen ist.10:34 Petrus aber tat seinen Mund auf und sprach: Nun erfahre ich in
Wahrheit, daß Gott die Person nicht ansieht;10:35 sondern in jedem Volk, wer ihn fürchtet und recht tut, der ist ihm
angenehm.10:36 Er hat das Wort dem Volk Israel gesandt und Frieden verkündigt
durch Jesus Christus, welcher ist Herr über alle.10:37 Ihr wißt, was in ganz Judäa geschehen ist, angefangen von Galiläa
nach der Taufe, die Johannes predigte,10:38 wie Gott Jesus von Nazareth gesalbt hat mit heiligem Geist und
Kraft; der ist umhergezogen und hat Gutes getan und alle gesund
gemacht, die in der Gewalt des Teufels waren, denn Gott war mit ihm.
Mt 3,1610:39 Und wir sind Zeugen für alles, was er getan hat im jüdischen Land
und in Jerusalem. Den haben sie an das Holz gehängt und getötet.
10:40 Den hat Gott auferweckt am dritten Tag und hat ihn erscheinen
lassen,10:41 nicht dem ganzen Volk, sondern uns, den von Gott vorher erwählten
Zeugen, die wir mit ihm gegessen und getrunken haben, nachdem er
auferstanden war von den Toten.10:42 Und er hat uns geboten, dem Volk zu predigen und zu bezeugen, daß
er von Gott bestimmt ist zum Richter der Lebenden und der Toten.
Joh 5,2210:43 Von diesem bezeugen alle Propheten, daß durch seinen Namen alle,
die an ihn glauben, Vergebung der Sünden empfangen sollen.
Jes 53,5-6; Jer 31,3410:44 Während Petrus noch diese Worte redete, fiel der heilige Geist auf
alle, die dem Wort zuhörten.10:45 Und die gläubig gewordenen Juden, die mit Petrus gekommen waren,
entsetzten sich, weil auch auf die Heiden die Gabe des heiligen
Geistes ausgegossen wurde;10:46 denn sie hörten, daß sie in Zungen redeten und Gott hoch priesen.
Da antwortete Petrus:10:47 Kann auch jemand denen das Wasser zur Taufe verwehren, die den
heiligen Geist empfangen haben ebenso wie wir?10:48 Und er befahl, sie zu taufen in dem Namen Jesu Christi. Da baten sie
ihn, noch einige Tage dazubleiben.11:1 Es kam aber den Aposteln und Brüdern in Judäa zu Ohren, daß auch die
Heiden Gottes Wort angenommen hatten.11:2 Und als Petrus hinaufkam nach Jerusalem, stritten die gläubig
gewordenen Juden mit ihm11:3 und sprachen: Du bist zu Männern gegangen, die nicht Juden sind, und
hast mit ihnen gegessen!11:4 Petrus aber fing an und erzählte es ihnen der Reihe nach und sprach:
11:5 Ich war in der Stadt Joppe im Gebet und geriet in Verzückung und
hatte eine Erscheinung; ich sah etwas wie ein großes leinenes Tuch
herabkommen, an vier Zipfeln niedergelassen vom Himmel; das kam bis
zu mir.11:6 Als ich hineinsah, erblickte ich vierfüßige Tiere der Erde und wilde
Tiere und kriechende Tiere und Vögel des Himmels.11:7 Ich hörte aber auch eine Stimme, die sprach zu mir: Steh auf,
Petrus, schlachte und iß!11:8 Ich aber sprach: O nein, Herr; denn es ist nie etwas Verbotenes oder
Unreines in meinen Mund gekommen.11:9 Aber die Stimme antwortete zum zweitenmal vom Himmel: Was Gott rein
gemacht hat, das nenne du nicht verboten.11:10 Das geschah aber dreimal; und alles wurde wieder gen Himmel
hinaufgezogen.11:11 Und siehe, auf einmal standen drei Männer vor dem Hause, in dem wir
waren, von Cäsarea zu mir gesandt.11:12 Der Geist aber sprach zu mir, ich solle mit ihnen gehen und nicht
zweifeln. Es kamen aber mit mir auch diese sechs Brüder, und wir
gingen in das Haus des Mannes.11:13 Der berichtete uns, wie er den Engel in seinem Haus gesehen habe,
der zu ihm sagte: Sende Männer nach Joppe und laß holen Simon, mit
dem Beinamen Petrus;11:14 der wird dir die Botschaft sagen, durch die du selig wirst und dein
ganzes Haus.11:15 Als ich aber anfing zu reden, fiel der heilige Geist auf sie ebenso
wie am Anfang auf uns.11:16 Da dachte ich an das Wort des Herrn, als er sagte: Johannes hat mit
Wasser getauft; ihr aber sollt mit dem heiligen Geist getauft
werden.11:17 Wenn nun Gott ihnen die gleiche Gabe gegeben hat wie auch uns, die
wir zum Glauben gekommen sind an den Herrn Jesus Christus: wer war
ich, daß ich Gott wehren konnte?11:18 Als sie das hörten, schwiegen sie still und lobten Gott und
sprachen: So hat Gott auch den Heiden die Umkehr gegeben, die zum
Leben führt!11:19 Die aber zerstreut waren wegen der Verfolgung, die sich wegen
Stephanus erhob, gingen bis nach Phönizien und Zypern und Antiochia
und verkündigten das Wort niemandem als allein den Juden.
Kap 8,1-411:20 Es waren aber einige unter ihnen, Männer aus Zypern und Kyrene, die
kamen nach Antiochia und redeten auch zu den Griechen und predigten
das Evangelium vom Herrn Jesus.11:21 Und die Hand des Herrn war mit ihnen, und eine große Zahl wurde
gläubig und bekehrte sich zum Herrn.11:22 Es kam aber die Kunde davon der Gemeinde von Jerusalem zu Ohren; und
sie sandten Barnabas, daß er nach Antiochia ginge.
Kap 4,3611:23 Als dieser dort hingekommen war und die Gnade Gottes sah, wurde er
froh und ermahnte sie alle, mit festem Herzen an dem Herrn zu
bleiben;11:24 denn er war ein bewährter Mann, voll heiligen Geistes und Glaubens.
Und viel Volk wurde für den Herrn gewonnen.11:25 Barnabas aber zog aus nach Tarsus, Saulus zu suchen.
Kap 9,3011:26 Und als er ihn fand, brachte er ihn nach Antiochia. Und sie blieben
ein ganzes Jahr bei der Gemeinde und lehrten viele. In Antiochia
wurden die Jünger zuerst Christen genannt.11:27 In diesen Tagen kamen Propheten von Jerusalem nach Antiochia.
Kap 13,1; 15,3211:28 Und einer von ihnen mit Namen Agabus trat auf und sagte durch den
Geist eine große Hungersnot voraus, die über den ganzen Erdkreis
kommen sollte; dies geschah unter dem Kaiser Klaudius.
Kap 21,1011:29 Aber unter den Jüngern beschloß ein jeder, nach seinem Vermögen den
Brüdern, die in Judäa wohnten, eine Gabe zu senden.
11:30 Das taten sie auch und schickten sie zu den Ältesten durch Barnabas
und Saulus.12:1 Um diese Zeit legte der König Herodes Hand an einige von der
Gemeinde, sie zu mißhandeln.12:2 Er tötete aber Jakobus, den Bruder des Johannes, mit dem Schwert.
Mt 20,20-2312:3 Und als er sah, daß es den Juden gefiel, fuhr er fort und nahm auch
Petrus gefangen. Es waren aber eben die Tage der Ungesäuerten Brote.
12:4 Als er ihn nun ergriffen hatte, warf er ihn ins Gefängnis und
überantwortete ihn vier Wachen von je vier Soldaten, ihn zu
bewachen. Denn er gedachte, ihn nach dem Fest vor das Volk zu
stellen.12:5 So wurde nun Petrus im Gefängnis festgehalten; aber die Gemeinde
betete ohne Aufhören für ihn zu Gott.12:6 Und in jener Nacht, als ihn Herodes vorführen lassen wollte, schlief
Petrus zwischen zwei Soldaten, mit zwei Ketten gefesselt, und die
Wachen vor der Tür bewachten das Gefängnis.12:7 Und siehe, der Engel des Herrn kam herein, und Licht leuchtete auf
in dem Raum; und er stieß Petrus in die Seite und weckte ihn und
sprach: Steh schnell auf! Und die Ketten fielen ihm von seinen
Händen.12:8 Und der Engel sprach zu ihm: Gürte dich und zieh deine Schuhe an!
Und er tat es. Und er sprach zu ihm: Wirf deinen Mantel um und folge
mir!12:9 Und er ging hinaus und folgte ihm und wußte nicht, daß ihm das
wahrhaftig geschehe durch den Engel, sondern meinte, eine
Erscheinung zu sehen.12:10 Sie gingen aber durch die erste und zweite Wache und kamen zu dem
eisernen Tor, das zur Stadt führt; das tat sich ihnen von selber
auf. Und sie traten hinaus und gingen eine Straße weit, und alsbald
verließ ihn der Engel.12:11 Und als Petrus zu sich gekommen war, sprach er: Nun weiß ich
wahrhaftig, daß der Herr seinen Engel gesandt und mich aus der Hand
des Herodes errettet hat und von allem, was das jüdische Volk
erwartete.12:12 Und als er sich besonnen hatte, ging er zum Haus Marias, der Mutter
des Johannes mit dem Beinamen Markus, wo viele beieinander waren
und beteten.12:13 Als er aber an das Hoftor klopfte, kam eine Magd mit Namen Rhode, um
zu hören, wer da wäre.12:14 Und als sie die Stimme des Petrus erkannte, tat sie vor Freude das
Tor nicht auf, lief hinein und verkündete, Petrus stünde vor dem
Tor.12:15 Sie aber sprachen zu ihr: Du bist von Sinnen. Doch sie bestand
darauf, es wäre so. Da sprachen sie: Es ist sein Engel.
12:16 Petrus aber klopfte weiter an. Als sie nun aufmachten, sahen sie ihn
und entsetzten sich.12:17 Er aber winkte ihnen mit der Hand, daß sie schweigen sollten, und
erzählte ihnen, wie ihn der Herr aus dem Gefängnis geführt hatte,
und sprach: Verkündet dies dem Jakobus und den Brüdern. Dann ging er
hinaus und zog an einen andern Ort.12:18 Als es aber Tag wurde, entstand eine nicht geringe Verwirrung unter
den Soldaten, was wohl mit Petrus geschehen sei.12:19 Als aber Herodes ihn holen lassen wollte und ihn nicht fand,
verhörte er die Wachen und ließ sie abführen. Dann zog er von Judäa
hinab nach Cäsarea und blieb dort eine Zeitlang.12:20 Er war aber zornig auf die Einwohner von Tyrus und Sidon. Sie aber
kamen einmütig zu ihm und überredeten Blastus, den Kämmerer des
Königs, und baten um Frieden, weil ihr Land seine Nahrung aus dem
Land des Königs bekam.12:21 Und an einem festgesetzten Tag legte Herodes das königliche Gewand
an, setzte sich auf den Thron und hielt eine Rede an sie.
12:22 Das Volk aber rief ihm zu: Das ist Gottes Stimme und nicht die eines
Menschen!12:23 Alsbald schlug ihn der Engel des Herrn, weil er Gott nicht die Ehre
gab. Und von Würmern zerfressen, gab er den Geist auf.
Dan 5,20; 2. Makk 9,912:24 Und das Wort Gottes wuchs und breitete sich aus.
Kap 6,712:25 Barnabas und Saulus aber kehrten zurück, nachdem sie in Jerusalem
die Gabe überbracht hatten, und nahmen mit sich Johannes, der den
Beinamen Markus hat.13:1 Es waren aber in Antiochia in der Gemeinde Propheten und Lehrer,
nämlich Barnabas und Simeon, genannt Niger, und Luzius von Kyrene
und Manaën, der mit dem Landesfürsten Herodes erzogen worden war,
und Saulus.13:2 Als sie aber dem Herrn dienten und fasteten, sprach der heilige
Geist: Sondert mir aus Barnabas und Saulus zu dem Werk, zu dem ich
sie berufen habe.13:3 Da fasteten sie und beteten und legten die Hände auf sie und ließen
sie ziehen.13:4 Nachdem sie nun ausgesandt waren vom heiligen Geist, kamen sie nach
Seleuzia und von da zu Schiff nach Zypern.13:5 Und als sie in die Stadt Salamis kamen, verkündigten sie das Wort
Gottes in den Synagogen der Juden; sie hatten aber auch Johannes
als Gehilfen bei sich.13:6 Als sie die ganze Insel bis nach Paphos durchzogen hatten, trafen
sie einen Zauberer und falschen Propheten, einen Juden, der hieß
Barjesus;13:7 der war bei dem Statthalter Sergius Paulus, einem verständigen Mann.
Dieser rief Barnabas und Saulus zu sich und begehrte, das Wort
Gottes zu hören.13:8 Da widerstand ihnen der Zauberer Elymas - denn so wird sein Name
übersetzt - und versuchte, den Statthalter vom Glauben abzuhalten.
13:9 Saulus aber, der auch Paulus heißt, voll heiligen Geistes, sah ihn
an13:10 und sprach: Du Sohn des Teufels, voll aller List und aller Bosheit,
du Feind aller Gerechtigkeit, hörst du nicht auf, krumm zu machen
die geraden Wege des Herrn?13:11 Und nun siehe, die Hand des Herrn kommt über dich, und du sollst
blind sein und die Sonne eine Zeitlang nicht sehen! Auf der Stelle
fiel Dunkelheit und Finsternis auf ihn, und er ging umher und suchte
jemanden, der ihn an der Hand führte.13:12 Als der Statthalter sah, was geschehen war, wurde er gläubig und
verwunderte sich über die Lehre des Herrn.13:13 Paulus aber und die um ihn waren, fuhren von Paphos ab und kamen
nach Perge in Pamphylien. Johannes aber trennte sich von ihnen und
kehrte zurück nach Jerusalem.13:14 Sie aber zogen von Perge weiter und kamen nach Antiochia in Pisidien
und gingen am Sabbat in die Synagoge und setzten sich.
13:15 Nach der Lesung des Gesetzes und der Propheten aber schickten die
Vorsteher der Synagoge zu ihnen und ließen ihnen sagen: Liebe
Brüder, wollt ihr etwas reden und das Volk ermahnen, so sagt es.
Kap 15,2113:16 Da stand Paulus auf und winkte mit der Hand und sprach: Ihr Männer
von Israel und ihr Gottesfürchtigen, hört zu!13:17 Der Gott dieses Volkes Israel hat unsre Väter erwählt und das Volk
groß gemacht, als sie Fremdlinge waren im Lande Ägypten, und mit
starkem Arm führte er sie von dort heraus.13:18 Und vierzig Jahre lang ertrug er sie in der Wüste
Ps 106,13-3313:19 und vernichtete sieben Völker in dem Land Kanaan und gab ihnen
deren Land zum Erbe;13:20 das geschah in etwa vierhundertfünfzig Jahren. Danach gab er ihnen
Richter bis zur Zeit des Propheten Samuel.13:21 Und von da an baten sie um einen König; und Gott gab ihnen Saul,
den Sohn des Kisch, einen Mann aus dem Stamm Benjamin, für vierzig
Jahre.13:22 Und als er diesen verstoßen hatte, erhob er David zu ihrem König,
von dem er bezeugte (1. Samuel 13,14): »Ich habe David gefunden, den
Sohn Isais, einen Mann nach meinem Herzen, der soll meinen ganzen
Willen tun.«13:23 Aus dessen Geschlecht hat Gott, wie er verheißen hat, Jesus kommen
lassen als Heiland für das Volk Israel,13:24 nachdem Johannes, bevor Jesus auftrat, dem ganzen Volk Israel die
Taufe der Buße gepredigt hatte.13:25 Als aber Johannes seinen Lauf vollendete, sprach er: Ich bin nicht
der, für den ihr mich haltet; aber siehe, er kommt nach mir, dessen
Schuhriemen zu lösen ich nicht wert bin.13:26 Ihr Männer, liebe Brüder, ihr Söhne aus dem Geschlecht Abrahams und
ihr Gottesfürchtigen, uns ist das Wort dieses Heils gesandt.
13:27 Denn die Einwohner von Jerusalem und ihre Oberen haben, weil sie
Jesus nicht erkannten, die Worte der Propheten, die an jedem Sabbat
vorgelesen werden, mit ihrem Urteilsspruch erfüllt.
Joh 16,313:28 Und obwohl sie nichts an ihm fanden, das den Tod verdient hätte,
baten sie doch Pilatus, ihn zu töten.13:29 Und als sie alles vollendet hatten, was von ihm geschrieben steht,
nahmen sie ihn von dem Holz und legten ihn in ein Grab.
Mt 27,59-6013:30 Aber Gott hat ihn auferweckt von den Toten;
Kap 3,1513:31 und er ist an vielen Tagen denen erschienen, die mit ihm von
Galiläa hinauf nach Jerusalem gegangen waren; die sind jetzt seine
Zeugen vor dem Volk.13:32 Und wir verkündigen euch die Verheißung, die an die Väter ergangen
ist,13:33 daß Gott sie uns, ihren Kindern, erfüllt hat, indem er Jesus
auferweckte; wie denn im zweiten Psalm geschrieben steht (Psalm
2,7): »Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt.«
13:34 Daß er ihn aber von den Toten auferweckt hat und ihn nicht der
Verwesung überlassen wollte, hat er so gesagt (Jesaja 55,3): »Ich
will euch die Gnade, die David verheißen ist, treu bewahren.«
13:35 Darum sagt er auch an einer andern Stelle (Psalm 16,10): »Du wirst
nicht zugeben, daß dein Heiliger die Verwesung sehe.«
Kap 2,2713:36 Denn nachdem David zu seiner Zeit dem Willen Gottes gedient hatte,
ist er entschlafen und zu seinen Vätern versammelt worden und hat
die Verwesung gesehen.13:37 Der aber, den Gott auferweckt hat, der hat die Verwesung nicht
gesehen.13:38 So sei euch nun kundgetan, liebe Brüder, daß euch durch ihn
Vergebung der Sünden verkündigt wird; und in all dem, worin ihr
durch das Gesetz des Mose nicht gerecht werden konntet,
Röm 8,3-413:39 ist der gerecht gemacht, der an ihn glaubt.
Röm 10,413:40 Seht nun zu, daß nicht über euch komme, was in den Propheten gesagt
ist (Habakuk 1,5):13:41 »Seht, ihr Verächter, und wundert euch und werdet zunichte! Denn ich
tue ein Werk zu euren Zeiten, das ihr nicht glauben werdet, wenn es
euch jemand erzählt.«13:42 Als sie aber aus der Synagoge hinausgingen, baten die Leute, daß sie
am nächsten Sabbat noch einmal von diesen Dingen redeten.
13:43 Und als die Gemeinde auseinanderging, folgten viele Juden und
gottesfürchtige Judengenossen dem Paulus und Barnabas. Diese
sprachen mit ihnen und ermahnten sie, daß sie bleiben sollten in der
Gnade Gottes.13:44 Am folgenden Sabbat aber kam fast die ganze Stadt zusammen, das Wort
Gottes zu hören.13:45 Als aber die Juden die Menge sahen, wurden sie neidisch und
widersprachen dem, was Paulus sagte, und lästerten.
13:46 Paulus und Barnabas aber sprachen frei und offen: Euch mußte das
Wort Gottes zuerst gesagt werden; da ihr es aber von euch stoßt und
haltet euch selbst nicht für würdig des ewigen Lebens, siehe, so
wenden wir uns zu den Heiden.13:47 Denn so hat uns der Herr geboten (Jesaja 49,6): »Ich habe dich zum
Licht der Heiden gemacht, damit du das Heil seist bis an die Enden
der Erde.«13:48 Als das die Heiden hörten, wurden sie froh und priesen das Wort des
Herrn, und alle wurden gläubig, die zum ewigen Leben bestimmt
waren.13:49 Und das Wort des Herrn breitete sich aus in der ganzen Gegend.
13:50 Aber die Juden hetzten die gottesfürchtigen vornehmen Frauen und die
angesehensten Männer der Stadt auf und stifteten eine Verfolgung an
gegen Paulus und Barnabas und vertrieben sie aus ihrem Gebiet.
13:51 Sie aber schüttelten den Staub von ihren Füßen zum Zeugnis gegen
sie und kamen nach Ikonion.13:52 Die Jünger aber wurden erfüllt von Freude und heiligem Geist.
In Ikonion14:1 Es geschah aber in Ikonion, daß sie wieder in die Synagoge der Juden
gingen und so predigten, daß eine große Menge Juden und Griechen
gläubig wurde.14:2 Die Juden aber, die ungläubig blieben, stifteten Unruhe und hetzten
die Seelen der Heiden auf gegen die Brüder.14:3 Dennoch blieben sie eine lange Zeit dort und lehrten frei und offen
im Vertrauen auf den Herrn, der das Wort seiner Gnade bezeugte und
ließ Zeichen und Wunder geschehen durch ihre Hände.
Kap 19,11; Hebr 2,414:4 Die Menge in der Stadt aber spaltete sich; die einen hielten's mit
den Juden und die andern mit den Aposteln.14:5 Als sich aber ein Sturm erhob bei den Heiden und Juden und ihren
Oberen und sie sie mißhandeln und steinigen wollten,
2. Tim 3,1114:6 merkten sie es und entflohen in die Städte Lykaoniens, nach Lystra
und Derbe, und in deren Umgebung14:8 Und es war ein Mann in Lystra, der hatte schwache Füße und konnte
nur sitzen; er war gelähmt von Mutterleib an und hatte noch nie
gehen können.14:9 Der hörte Paulus reden. Und als dieser ihn ansah und merkte, daß er
glaubte, ihm könne geholfen werden,14:10 sprach er mit lauter Stimme: Stell dich aufrecht auf deine Füße! Und
er sprang auf und ging umher.14:11 Als aber das Volk sah, was Paulus getan hatte, erhoben sie ihre
Stimme und riefen auf lykaonisch: Die Götter sind den Menschen
gleich geworden und zu uns herabgekommen.14:12 Und sie nannten Barnabas Zeus und Paulus Hermes, weil er das Wort
führte.14:13 Und der Priester des Zeus aus dem Tempel vor ihrer Stadt brachte
Stiere und Kränze vor das Tor und wollte opfern samt dem Volk.
14:14 Als das die Apostel Barnabas und Paulus hörten, zerrissen sie ihre
Kleider und sprangen unter das Volk und schrien:14:15 Ihr Männer, was macht ihr da? Wir sind auch sterbliche Menschen wie
ihr und predigen euch das Evangelium, daß ihr euch bekehren sollt
von diesen falschen Göttern zu dem lebendigen Gott, der Himmel und
Erde und das Meer und alles, was darin ist, gemacht hat.
Kap 10,2614:16 Zwar hat er in den vergangenen Zeiten alle Heiden ihre eigenen Wege
gehen lassen;14:17 und doch hat er sich selbst nicht unbezeugt gelassen, hat viel Gutes
getan und euch vom Himmel Regen und fruchtbare Zeiten gegeben, hat
euch ernährt und eure Herzen mit Freude erfüllt. -
14:18 Und obwohl sie das sagten, konnten sie kaum das Volk davon
abbringen, ihnen zu opfern.14:19 Es kamen aber von Antiochia und Ikonion Juden dorthin und
überredeten das Volk und steinigten Paulus und schleiften ihn zur
Stadt hinaus, und meinten, er wäre gestorben.14:20 Als ihn aber die Jünger umringten, stand er auf und ging in die
Stadt.Am nächsten Tag zog er mit Barnabas weiter nach Derbe;
14:21 und sie predigten dieser Stadt das Evangelium und machten viele zu
Jüngern. Dann kehrten sie zurück nach Lystra und Ikonion und
Antiochia,14:22 stärkten die Seelen der Jünger und ermahnten sie, im Glauben zu
bleiben, und sagten: Wir müssen durch viele Bedrängnisse in das
Reich Gottes eingehen.14:23 Und sie setzten in jeder Gemeinde Älteste ein, beteten und fasteten
und befahlen sie dem Herrn, an den sie gläubig geworden waren.
Kap 6,614:24 Und sie zogen durch Pisidien und kamen nach Pamphylien
14:25 und sagten das Wort in Perge und zogen hinab nach Attalia.
14:26 Und von da fuhren sie mit dem Schiff nach Antiochia, wo sie der
Gnade Gottes befohlen worden waren zu dem Werk, das sie nun
ausgerichtet hatten.14:27 Als sie aber dort ankamen, versammelten sie die Gemeinde und
verkündeten, wieviel Gott durch sie getan und wie er den Heiden die
Tür des Glaubens aufgetan hätte.14:28 Sie blieben aber dort eine nicht geringe Zeit bei den Jüngern.
Die Apostelversammlung in Jerusalem15:1 Und einige kamen herab von Judäa und lehrten die Brüder: Wenn ihr
euch nicht beschneiden laßt nach der Ordnung des Mose, könnt ihr
nicht selig werden.15:2 Als nun Zwietracht entstand und Paulus und Barnabas einen nicht
geringen Streit mit ihnen hatten, ordnete man an, daß Paulus und
Barnabas und einige andre von ihnen nach Jerusalem hinaufziehen
sollten zu den Aposteln und Ältesten um dieser Frage willen.
Gal 2,115:3 Und sie wurden von der Gemeinde geleitet und zogen durch Phönizien
und Samarien und erzählten von der Bekehrung der Heiden und machten
damit allen Brüdern große Freude.15:4 Als sie aber nach Jerusalem kamen, wurden sie empfangen von der
Gemeinde und von den Aposteln und von den Ältesten. Und sie
verkündeten, wieviel Gott durch sie getan hatte.15:5 Da traten einige von der Partei der Pharisäer auf, die gläubig
geworden waren, und sprachen: Man muß sie beschneiden und ihnen
gebieten, das Gesetz des Mose zu halten.15:6 Da kamen die Apostel und die Ältesten zusammen, über diese Sache zu
beraten.15:7 Als man sich aber lange gestritten hatte, stand Petrus auf und
sprach zu ihnen: Ihr Männer, liebe Brüder, ihr wißt, daß Gott vor
langer Zeit unter euch bestimmt hat, daß durch meinen Mund die
Heiden das Wort des Evangeliums hörten und glaubten.
Kap 10,44; 11,1515:8 Und Gott, der die Herzen kennt, hat es bezeugt und ihnen den
heiligen Geist gegeben wie auch uns,15:9 und er hat keinen Unterschied gemacht zwischen uns und ihnen,
nachdem er ihre Herzen gereinigt hatte durch den Glauben.
15:10 Warum versucht ihr denn nun Gott dadurch, daß ihr ein Joch auf den
Nacken der Jünger legt, das weder unsre Väter noch wir haben tragen
können?15:11 Vielmehr glauben wir, durch die Gnade des Herrn Jesus selig zu
werden, ebenso wie auch sie.15:12 Da schwieg die ganze Menge still und hörte Paulus und Barnabas zu,
die erzählten, wie große Zeichen und Wunder Gott durch sie getan
hatte unter den Heiden.15:13 Danach, als sie schwiegen, antwortete Jakobus und sprach: Ihr
Männer, liebe Brüder, hört mir zu!15:14 Simon hat erzählt, wie Gott zum ersten Mal die Heiden gnädig
heimgesucht hat, um aus ihnen ein Volk für seinen Namen zu gewinnen.
15:15 Und dazu stimmen die Worte der Propheten, wie geschrieben steht
(Amos 9,11-12):15:16 »Danach will ich mich wieder zu ihnen wenden und will die zerfallene
Hütte Davids wieder bauen, und ihre Trümmer will ich wieder aufbauen
und will sie aufrichten,15:17 damit die Menschen, die übriggeblieben sind, nach dem Herrn fragen,
dazu alle Heiden, über die mein Name genannt ist, spricht der Herr,
15:18 der tut, was von alters her bekannt ist.«15:19 Darum meine ich, daß man denen von den Heiden, die sich zu Gott
bekehren, nicht Unruhe mache,15:20 sondern ihnen vorschreibe, daß sie sich enthalten sollen von
Befleckung durch Götzen und von Unzucht und vom Erstickten und
vom Blut.15:21 Denn Mose hat von alten Zeiten her in allen Städten solche, die ihn
predigen, und wird alle Sabbattage in den Synagogen gelesen.
Kap 13,1515:22 Und die Apostel und Ältesten beschlossen samt der ganzen Gemeinde,
aus ihrer Mitte Männer auszuwählen und mit Paulus und Barnabas nach
Antiochia zu senden, nämlich Judas mit dem Beinamen Barsabbas und
Silas, angesehene Männer unter den Brüdern.15:23 Und sie gaben ein Schreiben in ihre Hand, also lautend: Wir, die
Apostel und Ältesten, eure Brüder, wünschen Heil den Brüdern aus den
Heiden in Antiochia und Syrien und Zilizien.15:24 Weil wir gehört haben, daß einige von den Unsern, denen wir doch
nichts befohlen hatten, euch mit Lehren irregemacht und eure Seelen
verwirrt haben,15:25 so haben wir, einmütig versammelt, beschlossen, Männer auszuwählen
und zu euch zu senden, mit unsern geliebten Brüdern Barnabas und
Paulus,15:26 Männer, die ihr Leben eingesetzt haben für den Namen unseres Herrn
Jesus Christus.15:27 So haben wir Judas und Silas gesandt, die euch mündlich dasselbe
mitteilen werden.15:28 Denn es gefällt dem heiligen Geist und uns, euch weiter keine Last
aufzuerlegen als nur diese notwendigen Dinge:15:29 daß ihr euch enthaltet vom Götzenopfer und vom Blut und vom
Erstickten und von Unzucht. Wenn ihr euch davor bewahrt, tut ihr
recht. Lebt wohl!15:30 Als man sie hatte gehen lassen, kamen sie nach Antiochia und
versammelten die Gemeinde und übergaben den Brief.
15:31 Als sie ihn lasen, wurden sie über den Zuspruch froh.
15:32 Judas aber und Silas, die selbst Propheten waren, ermahnten die
Brüder mit vielen Reden und stärkten sie.15:33 Und als sie eine Zeitlang dort verweilt hatten, ließen die Brüder
sie mit Frieden gehen zu denen, die sie gesandt hatten.
Vers 34 findet sich erst in der späteren Überlieferung: »Es gefiel
aber Silas, dort zu bleiben.«15:35 Paulus und Barnabas aber blieben in Antiochia, lehrten und predigten
mit vielen andern das Wort des Herrn.15:36 Nach einigen Tagen sprach Paulus zu Barnabas: Laß uns wieder
aufbrechen und nach unsern Brüdern sehen in allen Städten, in denen
wir das Wort des Herrn verkündigt haben, wie es um sie steht.
15:37 Barnabas aber wollte, daß sie auch Johannes mit dem Beinamen Markus
mitnähmen.15:38 Paulus aber hielt es nicht für richtig, jemanden mitzunehmen, der
sie in Pamphylien verlassen hatte und nicht mit ihnen ans Werk
gegangen war.15:39 Und sie kamen scharf aneinander, so daß sie sich trennten. Barnabas
nahm Markus mit sich und fuhr nach Zypern.15:40 Paulus aber wählte Silas und zog fort, von den Brüdern der Gnade
Gottes befohlen.15:41 Er zog aber durch Syrien und Zilizien und stärkte die Gemeinden.
In Kleinasien16:1 Er kam auch nach Derbe und Lystra; und siehe, dort war ein Jünger
mit Namen Timotheus, der Sohn einer jüdischen Frau, die gläubig
war, und eines griechischen Vaters.Kap 17,14; 19,22; 20,4; Phil 2,19-22; 1. Thess 3,2; 3,6
2. Tim 1,516:2 Der hatte einen guten Ruf bei den Brüdern in Lystra und Ikonion.
16:3 Diesen wollte Paulus mit sich ziehen lassen, und er nahm ihn und
beschnitt ihn wegen der Juden, die in jener Gegend waren; denn sie
wußten alle, daß sein Vater ein Grieche war.16:4 Als sie aber durch die Städte zogen, übergaben sie ihnen die
Beschlüsse, die von den Aposteln und Ältesten in Jerusalem gefaßt
worden waren, damit sie sich daran hielten.16:5 Da wurden die Gemeinden im Glauben gefestigt und nahmen täglich zu
an Zahl.16:6 Sie zogen aber durch Phrygien und das Land Galatien, da ihnen vom
heiligen Geist verwehrt wurde, das Wort zu predigen in der Provinz
Asien.16:7 Als sie aber bis nach Mysien gekommen waren, versuchten sie, nach
Bithynien zu reisen; doch der Geist Jesu ließ es ihnen nicht zu.
16:8 Da zogen sie durch Mysien und kamen hinab nach Troas.
Der Ruf nach Mazedonien16:9 Und Paulus sah eine Erscheinung bei Nacht: ein Mann aus Mazedonien
stand da und bat ihn: Komm herüber nach Mazedonien und hilf uns!
16:10 Als er aber die Erscheinung gesehen hatte, da suchten wir sogleich
nach Mazedonien zu reisen, gewiß, daß uns Gott dahin berufen hatte,
ihnen das Evangelium zu predigen.16:11 Da fuhren wir von Troas ab und kamen geradewegs nach Samothrake, am
nächsten Tag nach Neapolis16:12 und von da nach Philippi, das ist eine Stadt des ersten Bezirks von
Mazedonien, eine römische Kolonie. Wir blieben aber einige Tage in
dieser Stadt.16:13 Am Sabbattag gingen wir hinaus vor die Stadt an den Fluß, wo wir
dachten, daß man zu beten pflegte, und wir setzten uns und redeten
mit den Frauen, die dort zusammenkamen.16:14 Und eine gottesfürchtige Frau mit Namen Lydia, eine Purpurhändlerin
aus der Stadt Thyatira, hörte zu; der tat der Herr das Herz auf, so
daß sie darauf achthatte, was von Paulus geredet wurde.
16:15 Als sie aber mit ihrem Hause getauft war, bat sie uns und sprach:
Wenn ihr anerkennt, daß ich an den Herrn glaube, so kommt in mein
Haus und bleibt da. Und sie nötigte uns.16:16 Es geschah aber, als wir zum Gebet gingen, da begegnete uns eine
Magd, die hatte einen Wahrsagegeist und brachte ihren Herren viel
Gewinn ein mit ihrem Wahrsagen.16:17 Die folgte Paulus und uns überall hin und schrie: Diese Menschen
sind Knechte des allerhöchsten Gottes, die euch den Weg des Heils
verkündigen.16:18 Das tat sie viele Tage lang. Paulus war darüber so aufgebracht, daß
er sich umwandte und zu dem Geist sprach: Ich gebiete dir im Namen
Jesu Christi, daß du von ihr ausfährst. Und er fuhr aus zu
derselben Stunde.16:19 Als aber ihre Herren sahen, daß damit ihre Hoffnung auf Gewinn
ausgefahren war, ergriffen sie Paulus und Silas, schleppten sie auf
den Markt vor die Oberen16:20 und führten sie den Stadtrichtern vor und sprachen: Diese Menschen
bringen unsre Stadt in Aufruhr; sie sind Juden16:21 und verkünden Ordnungen, die wir weder annehmen noch einhalten
dürfen, weil wir Römer sind.16:22 Und das Volk wandte sich gegen sie; und die Stadtrichter ließen
ihnen die Kleider herunterreißen und befahlen, sie mit Stöcken zu
schlagen.16:23 Nachdem man sie hart geschlagen hatte, warf man sie ins Gefängnis
und befahl dem Aufseher, sie gut zu bewachen.16:24 Als er diesen Befehl empfangen hatte, warf er sie in das innerste
Gefängnis und legte ihre Füße in den Block.16:25 Um Mitternacht aber beteten Paulus und Silas und lobten Gott. Und
die Gefangenen hörten sie.16:26 Plötzlich aber geschah ein großes Erdbeben, so daß die Grundmauern
des Gefängnisses wankten. Und sogleich öffneten sich alle Türen, und
von allen fielen die Fesseln ab.16:27 Als aber der Aufseher aus dem Schlaf auffuhr und sah die Türen des
Gefängnisses offenstehen, zog er das Schwert und wollte sich selbst
töten; denn er meinte, die Gefangenen wären entflohen.
16:28 Paulus aber rief laut: Tu dir nichts an; denn wir sind alle hier!
16:29 Da forderte der Aufseher ein Licht und stürzte hinein und fiel
zitternd Paulus und Silas zu Füßen.16:30 Und er führte sie heraus und sprach: Liebe Herren, was muß ich tun,
daß ich gerettet werde?16:31 Sie sprachen: Glaube an den Herrn Jesus, so wirst du und dein Haus
selig!16:32 Und sie sagten ihm das Wort des Herrn und allen, die in seinem Hause
waren.16:33 Und er nahm sie zu sich in derselben Stunde der Nacht und wusch
ihnen die Striemen. Und er ließ sich und alle die Seinen sogleich
taufen16:34 und führte sie in sein Haus und deckte ihnen den Tisch und freute
sich mit seinem ganzen Hause, daß er zum Glauben an Gott gekommen
war.16:35 Als es aber Tag geworden war, sandten die Stadtrichter die
Amtsdiener und ließen sagen: Laß diese Männer frei!
16:36 Und der Aufseher überbrachte Paulus diese Botschaft: Die
Stadtrichter haben hergesandt, daß ihr frei sein sollt. Nun kommt
heraus und geht hin in Frieden!16:37 Paulus aber sprach zu ihnen: Sie haben uns ohne Recht und Urteil
öffentlich geschlagen, die wir doch römische Bürger sind, und in
das Gefängnis geworfen, und sollten uns nun heimlich fortschicken?
Nein! Sie sollen selbst kommen und uns hinausführen!
Kap 22,2516:38 Die Amtsdiener berichteten diese Worte den Stadtrichtern. Da
fürchteten sie sich, als sie hörten, daß sie römische Bürger seien,
16:39 und kamen und redeten ihnen zu, führten sie heraus und baten sie,
die Stadt zu verlassen.16:40 Da gingen sie aus dem Gefängnis und gingen zu der Lydia. Und als sie
die Brüder gesehen und sie getröstet hatten, zogen sie fort.
In Thessalonich17:1 Nachdem sie aber durch Amphipolis und Apollonia gereist waren, kamen
sie nach Thessalonich; da war eine Synagoge der Juden.
1. Thess 2,217:2 Wie nun Paulus gewohnt war, ging er zu ihnen hinein und redete mit
ihnen an drei Sabbaten von der Schrift,17:3 tat sie ihnen auf und legte ihnen dar, daß Christus leiden mußte
und von den Toten auferstehen und daß dieser Jesus, den ich - so
sprach er - euch verkündige, der Christus ist.17:4 Einige von ihnen ließen sich überzeugen und schlossen sich Paulus
und Silas an, auch eine große Menge von gottesfürchtigen Griechen,
dazu nicht wenige von den angesehensten Frauen.17:5 Aber die Juden ereiferten sich und holten sich einige üble Männer
aus dem Pöbel, rotteten sich zusammen und richteten einen Aufruhr in
der Stadt an und zogen vor das Haus Jasons und suchten sie, um sie
vor das Volk zu führen.17:6 Sie fanden sie aber nicht. Da schleiften sie Jason und einige Brüder
vor die Oberen der Stadt und schrien: Diese, die den ganzen
Weltkreis erregen, sind jetzt auch hierher gekommen;
Kap 16,2017:7 die beherbergt Jason. Und diese alle handeln gegen des Kaisers
Gebote und sagen, ein anderer sei König, nämlich Jesus.
Lk 23,217:8 So brachten sie das Volk auf und die Oberen der Stadt, die das
hörten.17:9 Und erst nachdem ihnen von Jason und den andern Bürgschaft geleistet
war, ließen sie sie frei.17:10 Die Brüder aber schickten noch in derselben Nacht Paulus und Silas
nach Beröa. Als sie dahin kamen, gingen sie in die Synagoge der
Juden.17:11 Diese aber waren freundlicher als die in Thessalonich; sie nahmen
das Wort bereitwillig auf und forschten täglich in der Schrift, ob
sich's so verhielte.17:12 So glaubten nun viele von ihnen, darunter nicht wenige von den
vornehmen griechischen Frauen und Männern.17:13 Als aber die Juden von Thessalonich erfuhren, daß auch in Beröa das
Wort Gottes von Paulus verkündigt wurde, kamen sie und erregten
Unruhe und verwirrten auch dort das Volk.17:14 Da schickten die Brüder Paulus sogleich weiter bis an das Meer;
Silas und Timotheus aber blieben zurück.17:15 Die aber Paulus geleiteten, brachten ihn bis nach Athen. Und nachdem
sie den Auftrag empfangen hatten, daß Silas und Timotheus so schnell
wie möglich zu ihm kommen sollten, kehrten sie zurück.
In Athen17:16 Als aber Paulus in Athen auf sie wartete, ergrimmte sein Geist in
ihm, als er die Stadt voller Götzenbilder sah.17:17 Und er redete zu den Juden und den Gottesfürchtigen in der Synagoge
und täglich auf dem Markt zu denen, die sich einfanden.
17:18 Einige Philosophen aber, Epikureer und Stoiker, stritten mit ihm.
Und einige von ihnen sprachen: Was will dieser Schwätzer sagen?
Andere aber: Es sieht so aus, als wolle er fremde Götter
verkündigen. Er hatte ihnen nämlich das Evangelium von Jesus und
von der Auferstehung verkündigt.17:19 Sie nahmen ihn aber mit und führten ihn auf den Areopag und
sprachen: Können wir erfahren, was das für eine neue Lehre ist, die
du lehrst?17:20 Denn du bringst etwas Neues vor unsere Ohren; nun wollen wir gerne
wissen, was das ist.17:21 Alle Athener nämlich, auch die Fremden, die bei ihnen wohnten,
hatten nichts anderes im Sinn, als etwas Neues zu sagen oder zu
hören.17:22 Paulus aber stand mitten auf dem Areopag und sprach: Ihr Männer von
Athen, ich sehe, daß ihr die Götter in allen Stücken sehr verehrt.
17:23 Ich bin umhergegangen und habe eure Heiligtümer angesehen und fand
einen Altar, auf dem stand geschrieben: Dem unbekannten Gott. Nun
verkündige ich euch, was ihr unwissend verehrt.17:24 Gott, der die Welt gemacht hat und alles, was darin ist, er, der
Herr des Himmels und der Erde, wohnt nicht in Tempeln, die mit
Händen gemacht sind.17:25 Auch läßt er sich nicht von Menschenhänden dienen, wie einer, der
etwas nötig hätte, da er doch selber jedermann Leben und Odem und
alles gibt.17:26 Und er hat aus einem Menschen das ganze Menschengeschlecht gemacht,
damit sie auf dem ganzen Erdboden wohnen, und er hat festgesetzt,
wie lange sie bestehen und in welchen Grenzen sie wohnen sollen,
5. Mose 32,817:27 damit sie Gott suchen sollen, ob sie ihn wohl fühlen und finden
könnten; und fürwahr, er ist nicht ferne von einem jeden unter uns.
Jes 55,617:28 Denn in ihm leben, weben und sind wir; wie auch einige Dichter bei
euch gesagt haben: Wir sind seines Geschlechts.17:29 Da wir nun göttlichen Geschlechts sind, sollen wir nicht meinen,
die Gottheit sei gleich den goldenen, silbernen und steinernen
Bildern, durch menschliche Kunst und Gedanken gemacht.
1. Mose 1,27; Jes 40,1817:30 Zwar hat Gott über die Zeit der Unwissenheit hinweggesehen; nun
aber gebietet er den Menschen, daß alle an allen Enden Buße tun.
Kap 14,16; Lk 24,4717:31 Denn er hat einen Tag festgesetzt, an dem er den Erdkreis richten
will mit Gerechtigkeit durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat,
und hat jedermann den Glauben angeboten, indem er ihn von den Toten
auferweckt hat.17:32 Als sie von der Auferstehung der Toten hörten, begannen die einen zu
spotten; die andern aber sprachen: Wir wollen dich darüber ein
andermal weiter hören.17:34 Einige Männer schlossen sich ihm an und wurden gläubig; unter ihnen
war auch Dionysius, einer aus dem Rat, und eine Frau mit Namen
Damaris und andere mit ihnen.18:1 Danach verließ Paulus Athen und kam nach Korinth
18:2 und fand einen Juden mit Namen Aquila, aus Pontus gebürtig; der war
mit seiner Frau Priszilla kürzlich aus Italien gekommen, weil Kaiser
Klaudius allen Juden geboten hatte, Rom zu verlassen. Zu denen ging
Paulus.18:3 Und weil er das gleiche Handwerk hatte, blieb er bei ihnen und
arbeitete mit ihnen; sie waren nämlich von Beruf Zeltmacher.
Kap 20,34; 1. Kor 4,1218:4 Und er lehrte in der Synagoge an allen Sabbaten und überzeugte Juden
und Griechen.18:5 Als aber Silas und Timotheus aus Mazedonien kamen, richtete sich
Paulus ganz auf die Verkündigung des Wortes und bezeugte den Juden,
daß Jesus der Christus ist.18:6 Als sie aber widerstrebten und lästerten, schüttelte er die Kleider
aus und sprach zu ihnen: Euer Blut komme über euer Haupt; ohne
Schuld gehe ich von nun an zu den Heiden.18:7 Und er machte sich auf von dort und kam in das Haus eines Mannes mit
Namen Titius Justus, eines Gottesfürchtigen; dessen Haus war neben
der Synagoge.18:8 Krispus aber, der Vorsteher der Synagoge, kam zum Glauben an den
Herrn mit seinem ganzen Hause, und auch viele Korinther, die
zuhörten, wurden gläubig und ließen sich taufen.18:9 Es sprach aber der Herr durch eine Erscheinung in der Nacht zu
Paulus: Fürchte dich nicht, sondern rede und schweige nicht!
(9 und 10) Jer 1,8; 1. Kor 2,318:10 Denn ich bin mit dir, und niemand soll sich unterstehen, dir zu
schaden; denn ich habe ein großes Volk in dieser Stadt.
Joh 10,1618:11 Er blieb aber dort ein Jahr und sechs Monate und lehrte unter ihnen
das Wort Gottes.18:12 Als aber Gallio Statthalter in Achaja war, empörten sich die Juden
einmütig gegen Paulus und führten ihn vor den Richterstuhl
18:13 und sprachen: Dieser Mensch überredet die Leute, Gott zu dienen dem
Gesetz zuwider.18:14 Als aber Paulus den Mund auftun wollte, sprach Gallio zu den Juden:
Wenn es um einen Frevel oder ein Vergehen ginge, ihr Juden, so würde
ich euch anhören, wie es recht ist;18:15 weil es aber Fragen sind über Lehre und Namen und das Gesetz bei
euch, so seht ihr selber zu; ich gedenke, darüber nicht Richter zu
sein.18:16 Und er trieb sie weg von dem Richterstuhl.
18:17 Da ergriffen sie alle Sosthenes, den Vorsteher der Synagoge, und
schlugen ihn vor dem Richterstuhl, und Gallio kümmerte sich nicht
darum.18:18 Paulus aber blieb noch eine Zeitlang dort. Danach nahm er Abschied
von den Brüdern und wollte nach Syrien fahren und mit ihm Priszilla
und Aquila. Zuvor ließ er sich in Kenchreä sein Haupt scheren, denn
er hatte ein Gelübde getan.18:19 Und sie kamen nach Ephesus, und er ließ die beiden dort zurück; er
aber ging in die Synagoge und redete mit den Juden.
18:20 Sie baten ihn aber, daß er längere Zeit bei ihnen bleibe. Doch er
willigte nicht ein,18:21 sondern nahm Abschied von ihnen und sprach: Will's Gott, so will
ich wieder zu euch kommen. Und er fuhr weg von Ephesus
Jak 4,1518:22 und kam nach Cäsarea und ging hinauf nach Jerusalem und grüßte die
Gemeinde und zog hinab nach Antiochia.18:23 Und nachdem er einige Zeit geblieben war, brach er wieder auf und
durchzog nacheinander das galatische Land und Phrygien und stärkte
alle Jünger.18:24 Es kam aber nach Ephesus ein Jude mit Namen Apollos, aus Alexandria
gebürtig, ein beredter Mann und gelehrt in der Schrift.
1. Kor 3,5-618:25 Dieser war unterwiesen im Weg des Herrn und redete brennend im Geist
und lehrte richtig von Jesus, wußte aber nur von der Taufe des
Johannes.18:26 Er fing an, frei und offen zu predigen in der Synagoge. Als ihn
Aquila und Priszilla hörten, nahmen sie ihn zu sich und legten ihm
den Weg Gottes noch genauer aus.18:27 Als er aber nach Achaja reisen wollte, schrieben die Brüder an die
Jünger dort und empfahlen ihnen, ihn aufzunehmen. Und als er dahin
gekommen war, half er denen viel, die gläubig geworden waren durch
die Gnade.18:28 Denn er widerlegte die Juden kräftig und erwies öffentlich durch
die Schrift, daß Jesus der Christus ist.19:1 Es geschah aber, als Apollos in Korinth war, daß Paulus durch das
Hochland zog und nach Ephesus kam und einige Jünger fand.
19:2 Zu denen sprach er: Habt ihr den heiligen Geist empfangen, als ihr
gläubig wurdet? Sie sprachen zu ihm: Wir haben noch nie gehört, daß
es einen heiligen Geist gibt.19:3 Und er fragte sie: Worauf seid ihr denn getauft? Sie antworteten:
Auf die Taufe des Johannes.19:4 Paulus aber sprach: Johannes hat getauft mit der Taufe der Buße und
dem Volk gesagt, sie sollten an den glauben, der nach ihm kommen
werde, nämlich an Jesus.19:5 Als sie das hörten, ließen sie sich taufen auf den Namen des Herrn
Jesus.19:6 Und als Paulus die Hände auf sie legte, kam der heilige Geist auf
sie, und sie redeten in Zungen und weissagten.19:8 Er ging aber in die Synagoge und predigte frei und offen drei Monate
lang, lehrte und überzeugte sie von dem Reich Gottes.
19:9 Als aber einige verstockt waren und nicht glaubten und vor der Menge
übel redeten von der Lehre, trennte er sich von ihnen und sonderte
auch die Jünger ab und redete täglich in der Schule des Tyrannus.
19:10 Und das geschah zwei Jahre lang, so daß alle, die in der Provinz
Asien wohnten, das Wort des Herrn hörten, Juden und Griechen.
19:11 Und Gott wirkte nicht geringe Taten durch die Hände des Paulus.
Kap 14,3; 2. Kor 12,1219:12 So hielten sie auch die Schweißtücher und andere Tücher, die er auf
seiner Haut getragen hatte, über die Kranken, und die Krankheiten
wichen von ihnen, und die bösen Geister fuhren aus.
Kap 5,1519:13 Es unterstanden sich aber einige von den Juden, die als Beschwörer
umherzogen, den Namen des Herrn Jesus zu nennen über denen, die böse
Geister hatten, und sprachen: Ich beschwöre euch bei dem Jesus, den
Paulus predigt.19:14 Es waren aber sieben Söhne eines jüdischen Hohenpriesters mit Namen
Skevas, die dies taten.19:15 Aber der böse Geist antwortete und sprach zu ihnen: Jesus kenne ich
wohl, und von Paulus weiß ich wohl; aber wer seid ihr?
19:16 Und der Mensch, in dem der böse Geist war, stürzte sich auf sie und
überwältigte sie alle und richtete sie so zu, daß sie nackt und
verwundet aus dem Haus flohen.19:17 Das aber wurde allen bekannt, die in Ephesus wohnten, Juden und
Griechen; und Furcht befiel sie alle, und der Name des Herrn Jesus
wurde hoch gelobt.19:18 Es kamen auch viele von denen, die gläubig geworden waren, und
bekannten und verkündeten, was sie getan hatten.19:19 Viele aber, die Zauberei getrieben hatten, brachten die Bücher
zusammen und verbrannten sie öffentlich und berechneten, was sie
wert waren, und kamen auf fünfzigtausend Silbergroschen.
19:20 So breitete sich das Wort aus durch die Kraft des Herrn und wurde
mächtig.19:21 Als das geschehen war, nahm sich Paulus im Geist vor, durch
Mazedonien und Achaja zu ziehen und nach Jerusalem zu reisen, und
sprach: Wenn ich dort gewesen bin, muß ich auch Rom sehen.
Kap 23,1119:22 Und er sandte zwei, die ihm dienten, Timotheus und Erastus, nach
Mazedonien; er aber blieb noch eine Weile in der Provinz Asien.
2. Tim 4,2019:23 Es erhob sich aber um diese Zeit eine nicht geringe Unruhe über den
neuen Weg.19:24 Denn einer mit Namen Demetrius, ein Goldschmied, machte silberne
Tempel der Diana und verschaffte denen vom Handwerk nicht geringen
Gewinn.19:25 Diese und die Zuarbeiter dieses Handwerks versammelte er und sprach:
Liebe Männer, ihr wißt, daß wir großen Gewinn von diesem Gewerbe
haben;19:26 und ihr seht und hört, daß nicht allein in Ephesus, sondern auch
fast in der ganzen Provinz Asien dieser Paulus viel Volk abspenstig
macht, überredet und spricht: Was mit Händen gemacht ist, das sind
keine Götter.19:27 Aber es droht nicht nur unser Gewerbe in Verruf zu geraten, sondern
auch der Tempel der großen Göttin Diana wird für nichts geachtet
werden, und zudem wird ihre göttliche Majestät untergehen, der doch
die ganze Provinz Asien und der Weltkreis Verehrung erweist.
19:28 Als sie das hörten, wurden sie von Zorn erfüllt und schrien: Groß
ist die Diana der Epheser!19:29 Und die ganze Stadt wurde voll Getümmel; sie stürmten einmütig zum
Theater und ergriffen Gajus und Aristarch aus Mazedonien, die
Gefährten des Paulus.19:30 Als aber Paulus unter das Volk gehen wollte, ließen's ihm die Jünger
nicht zu.19:31 Auch einige der Oberen der Provinz Asien, die ihm freundlich gesinnt
waren, sandten zu ihm und ermahnten ihn, sich nicht zum Theater zu
begeben.19:32 Dort schrien die einen dies, die andern das, und die Versammlung war
in Verwirrung, und die meisten wußten nicht, warum sie
zusammengekommen waren.19:33 Einige aber aus der Menge unterrichteten den Alexander, den die
Juden vorschickten. Alexander aber winkte mit der Hand und wollte
sich vor dem Volk verantworten.19:34 Als sie aber innewurden, daß er ein Jude war, schrie alles wie aus
einem Munde fast zwei Stunden lang: Groß ist die Diana der Epheser!
19:35 Als aber der Kanzler das Volk beruhigt hatte, sprach er: Ihr Männer
von Ephesus, wo ist ein Mensch, der nicht weiß, daß die Stadt
Ephesus eine Hüterin der großen Diana ist und ihres Bildes, das vom
Himmel gefallen ist?19:36 Weil das nun unwidersprechlich ist, sollt ihr euch ruhig verhalten
und nichts Unbedachtes tun.19:37 Ihr habt diese Menschen hergeführt, die weder Tempelräuber noch
Lästerer unserer Göttin sind.19:38 Haben aber Demetrius und die mit ihm vom Handwerk sind einen
Anspruch an jemanden, so gibt es Gerichte und Statthalter; da laßt
sie sich untereinander verklagen.19:39 Wollt ihr aber darüber hinaus noch etwas, so kann man es in einer
ordentlichen Versammlung entscheiden.19:40 Denn wir stehen in Gefahr, wegen der heutigen Empörung verklagt zu
werden, ohne daß ein Grund vorhanden ist, mit dem wir diesen Aufruhr
entschuldigen könnten. Und als er dies gesagt hatte, ließ er die
Versammlung gehen.20:1 Als nun das Getümmel aufgehört hatte, rief Paulus die Jünger zu sich
und tröstete sie, nahm Abschied und brach auf, um nach Mazedonien
zu reisen.20:2 Und als er diese Gegenden durchzogen und die Gemeinden mit vielen
Worten ermahnt hatte, kam er nach Griechenland20:3 und blieb dort drei Monate. Da ihm aber die Juden nachstellten, als
er zu Schiff nach Syrien fahren wollte, beschloß er, durch
Mazedonien zurückzukehren.20:4 Es zogen aber mit ihm Sopater aus Beröa, der Sohn des Pyrrhus, aus
Thessalonich aber Aristarch und Sekundus und Gajus aus Derbe und
Timotheus, aus der Provinz Asien aber Tychikus und Trophimus.
Kap 17,10; Kap 19,29; Kap 16,1; Eph 6,21; Kap 21,29
20:5 Diese reisten voraus und warteten auf uns in Troas.
In Troas20:6 Wir aber fuhren nach den Tagen der Ungesäuerten Brote mit dem Schiff
von Philippi ab und kamen am fünften Tag zu ihnen nach Troas und
blieben dort sieben Tage.20:7 Am ersten Tag der Woche aber, als wir versammelt waren, das Brot
zu brechen, predigte ihnen Paulus, und da er am nächsten Tag
weiterreisen wollte, zog er die Rede hin bis Mitternacht.
Mt 28,1; Kap 2,42; 2,4620:8 Und es waren viele Lampen in dem Obergemach, wo wir versammelt
waren.20:9 Es saß aber ein junger Mann mit Namen Eutychus in einem Fenster und
sank in einen tiefen Schlaf, weil Paulus so lange redete; und vom
Schlaf überwältigt fiel er hinunter vom dritten Stock und wurde tot
aufgehoben.20:10 Paulus aber ging hinab und warf sich über ihn, umfing ihn und
sprach: Macht kein Getümmel; denn es ist Leben in ihm.
1. Kön 17,2120:11 Dann ging er hinauf und brach das Brot und aß und redete viel mit
ihnen, bis der Tag anbrach; und so zog er hinweg.20:12 Sie brachten aber den jungen Mann lebend herein und wurden nicht
wenig getröstet.20:13 Wir aber zogen voraus zum Schiff und fuhren nach Assos und wollten
dort Paulus zu uns nehmen; denn er hatte es so befohlen, weil er
selbst zu Fuß gehen wollte.20:14 Als er uns nun traf in Assos, nahmen wir ihn zu uns und kamen nach
Mitylene.20:15 Und von dort fuhren wir weiter und kamen am nächsten Tag auf die
Höhe von Chios; am folgenden Tag gelangten wir nach Samos und am
nächsten Tag kamen wir nach Milet.20:16 Denn Paulus hatte beschlossen, an Ephesus vorüberzufahren, um in
der Provinz Asien keine Zeit zu verlieren; denn er eilte, am
Pfingsttag in Jerusalem zu sein, wenn es ihm möglich wäre.
Kap 18,21Die Abschiedsrede des Paulus an die Ältesten von Ephesus
20:17 Aber von Milet sandte er nach Ephesus und ließ die Ältesten der
Gemeinde rufen.20:18 Als aber die zu ihm kamen, sprach er zu ihnen: Ihr wißt, wie ich
mich vom ersten Tag an, als ich in die Provinz Asien gekommen bin,
die ganze Zeit bei euch verhalten habe,20:19 wie ich dem Herrn gedient habe in aller Demut und mit Tränen und
unter Anfechtungen, die mir durch die Nachstellungen der Juden
widerfahren sind.20:20 Ich habe euch nichts vorenthalten, was nützlich ist, daß ich's euch
nicht verkündigt und gelehrt hätte, öffentlich und in den Häusern,
20:21 und habe Juden und Griechen bezeugt die Umkehr zu Gott und den
Glauben an unsern Herrn Jesus.20:22 Und nun siehe, durch den Geist gebunden, fahre ich nach Jerusalem
und weiß nicht, was mir dort begegnen wird,20:23 nur daß der heilige Geist in allen Städten mir bezeugt, daß Fesseln
und Bedrängnisse auf mich warten.20:24 Aber ich achte mein Leben nicht der Rede wert, wenn ich nur meinen
Lauf vollende und das Amt ausrichte, das ich von dem Herrn Jesus
empfangen habe, zu bezeugen das Evangelium von der Gnade Gottes.
Kap 21,13; 2. Tim 4,720:25 Und nun siehe, ich weiß, daß ihr mein Angesicht nicht mehr sehen
werdet, ihr alle, zu denen ich hingekommen bin und das Reich
gepredigt habe.20:26 Darum bezeuge ich euch am heutigen Tage, daß ich rein bin vom Blut
aller;20:27 denn ich habe nicht unterlassen, euch den ganzen Ratschluß Gottes zu
verkündigen.20:28 So habt nun acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, in der
euch der heilige Geist eingesetzt hat zu Bischöfen, zu weiden die
Gemeinde Gottes, die er durch sein eigenes Blut erworben hat.
1. Tim 4,16; 1. Petr 5,2-420:29 Denn das weiß ich, daß nach meinem Abschied reißende Wölfe zu euch
kommen, die die Herde nicht verschonen werden.20:30 Auch aus eurer Mitte werden Männer aufstehen, die Verkehrtes lehren,
um die Jünger an sich zu ziehen.20:31 Darum seid wachsam und denkt daran, daß ich drei Jahre lang Tag und
Nacht nicht abgelassen habe, einen jeden unter Tränen zu ermahnen.
20:32 Und nun befehle ich euch Gott und dem Wort seiner Gnade, der da
mächtig ist, euch zu erbauen und euch das Erbe zu geben mit allen,
die geheiligt sind.20:33 Ich habe von niemandem Silber oder Gold oder Kleidung begehrt.
20:34 Denn ihr wißt selber, daß mir diese Hände zum Unterhalt gedient
haben für mich und die, die mit mir gewesen sind.20:35 Ich habe euch in allem gezeigt, daß man so arbeiten und sich der
Schwachen annehmen muß im Gedenken an das Wort des Herrn Jesus, der
selbst gesagt hat: Geben ist seliger als nehmen.20:36 Und als er das gesagt hatte, kniete er nieder und betete mit ihnen
allen.20:37 Da begannen alle laut zu weinen, und sie fielen Paulus um den Hals
und küßten ihn,20:38 am allermeisten betrübt über das Wort, das er gesagt hatte, sie
würden sein Angesicht nicht mehr sehen. Und sie geleiteten ihn auf
das Schiff.21:1 Als wir uns nun von ihnen losgerissen hatten und abgefahren waren,
kamen wir geradewegs nach Kos und am folgenden Tage nach Rhodos und
von da nach Patara.21:2 Und als wir ein Schiff fanden, das nach Phönizien fuhr, stiegen wir
ein und fuhren ab.21:3 Als aber Zypern in Sicht kam, ließen wir es linker Hand liegen und
fuhren nach Syrien und kamen in Tyrus an, denn dort sollte das
Schiff die Ware ausladen.21:4 Als wir nun die Jünger fanden, blieben wir sieben Tage dort. Die
sagten Paulus durch den Geist, er solle nicht nach Jerusalem
hinaufziehen.21:5 Und es geschah, als wir die Tage zugebracht hatten, da machten wir
uns auf und reisten weiter. Und sie geleiteten uns alle mit Frauen
und Kindern bis hinaus vor die Stadt, und wir knieten nieder am
Ufer und beteten.21:6 Und als wir voneinander Abschied genommen hatten, stiegen wir ins
Schiff; jene aber wandten sich wieder heimwärts.21:7 Wir beendeten die Seefahrt und kamen von Tyrus nach Ptolemaïs,
begrüßten die Brüder und blieben einen Tag bei ihnen.
21:8 Am nächsten Tag zogen wir weiter und kamen nach Cäsarea und gingen
in das Haus des Philippus, des Evangelisten, der einer von den
Sieben war, und blieben bei ihm.21:9 Der hatte vier Töchter, die waren Jungfrauen und weissagten.
21:10 Und als wir mehrere Tage dablieben, kam ein Prophet mit Namen
Agabus aus Judäa herab.21:11 Und als er zu uns kam, nahm er den Gürtel des Paulus und band sich
die Füße und Hände und sprach: Das sagt der heilige Geist: Den
Mann, dem dieser Gürtel gehört, werden die Juden in Jerusalem so
binden und überantworten in die Hände der Heiden.21:12 Als wir aber das hörten, baten wir und die aus dem Ort, daß er nicht
hinauf nach Jerusalem zöge.21:13 Paulus aber antwortete: Was macht ihr, daß ihr weint und brecht mir
mein Herz? Denn ich bin bereit, nicht allein mich binden zu lassen,
sondern auch zu sterben in Jerusalem für den Namen des Herrn Jesus.
Kap 20,2421:14 Da er sich aber nicht überreden ließ, schwiegen wir und sprachen:
Des Herrn Wille geschehe.21:15 Und nach diesen Tagen machten wir uns fertig und zogen hinauf nach
Jerusalem.21:16 Es kamen aber mit uns auch einige Jünger aus Cäsarea und führten uns
zu einem alten Jünger mit Namen Mnason aus Zypern, bei dem wir zu
Gast sein sollten.21:17 Als wir nun nach Jerusalem kamen, nahmen uns die Brüder gerne auf.
21:18 Am nächsten Tag aber ging Paulus mit uns zu Jakobus, und es kamen
die Ältesten alle dorthin.21:19 Und als er sie begrüßt hatte, erzählte er eins nach dem andern, was
Gott unter den Heiden durch seinen Dienst getan hatte.
21:20 Als sie aber das hörten, lobten sie Gott und sprachen zu ihm:
Bruder, du siehst, wieviel tausend Juden gläubig geworden sind, und
alle sind Eiferer für das Gesetz.21:21 Ihnen ist aber berichtet worden über dich, daß du alle Juden, die
unter den Heiden wohnen, den Abfall von Mose lehrst und sagst, sie
sollen ihre Kinder nicht beschneiden und auch nicht nach den
Ordnungen leben.21:22 Was nun? Auf jeden Fall werden sie hören, daß du gekommen bist.
21:23 So tu nun das, was wir dir sagen. Wir haben vier Männer, die haben
ein Gelübde auf sich genommen;21:24 die nimm zu dir und laß dich reinigen mit ihnen und trage die Kosten
für sie, daß sie ihr Haupt scheren können; so werden alle erkennen,
daß es nicht so ist, wie man ihnen über dich berichtet hat, sondern
daß du selber auch nach dem Gesetz lebst und es hältst.
Siehe Sach- und Worterklärungen zu »Gottgeweihter«.
21:25 Wegen der gläubig gewordenen Heiden aber haben wir beschlossen und
geschrieben, daß sie sich hüten sollen vor dem Götzenopfer, vor
Blut, vor Ersticktem und vor Unzucht.21:26 Da nahm Paulus die Männer zu sich und reinigte sich am nächsten Tag
mit ihnen und ging in den Tempel und zeigte an, daß die Tage der
Reinigung beendet sein sollten, sobald für jeden von ihnen das Opfer
dargebracht wäre.21:27 Als aber die sieben Tage zu Ende gingen, sahen ihn die Juden aus der
Provinz Asien im Tempel und erregten das ganze Volk, legten die
Hände an ihn21:28 und schrien: Ihr Männer von Israel, helft! Dies ist der Mensch, der
alle Menschen an allen Enden lehrt gegen unser Volk, gegen das
Gesetz und gegen diese Stätte; dazu hat er auch Griechen in den
Tempel geführt und diese heilige Stätte entweiht.21:29 Denn sie hatten Trophimus, den Epheser, mit ihm in der Stadt
gesehen; den, meinten sie, hätte Paulus in den Tempel geführt.
Kap 20,4; 2. Tim 4,2021:30 Und die ganze Stadt wurde erregt, und es entstand ein Auflauf des
Volkes. Sie ergriffen aber Paulus und zogen ihn zum Tempel hinaus.
Und sogleich wurden die Tore zugeschlossen.21:31 Als sie ihn aber töten wollten, kam die Nachricht hinauf vor den
Oberst der Abteilung, daß ganz Jerusalem in Aufruhr sei.
21:32 Der nahm sogleich Soldaten und Hauptleute und lief hinunter zu
ihnen. Als sie aber den Oberst und die Soldaten sahen, hörten sie
auf, Paulus zu schlagen.21:33 Als nun der Oberst herangekommen war, nahm er ihn fest und ließ ihn
fesseln mit zwei Ketten und fragte, wer er wäre und was er getan
hätte.21:34 Einer aber rief dies, der andre das im Volk. Da er aber nichts
Gewisses erfahren konnte wegen des Getümmels, ließ er ihn in die
Burg führen.21:35 Und als er an die Stufen kam, mußten ihn die Soldaten tragen wegen
des Ungestüms des Volkes;21:36 denn die Menge folgte und schrie: Weg mit ihm!
Kap 22,22; Lk 23,1821:37 Als nun Paulus in die Burg geführt werden sollte, fragte er den
Oberst: Darf ich mit dir reden? Er aber sprach: Kannst du
Griechisch?21:38 Bist du nicht der Ägypter, der vor diesen Tagen einen Aufruhr
gemacht und viertausend von den Aufrührern in die Wüste
hinausgeführt hat?21:39 Paulus aber sprach: Ich bin ein jüdischer Mann aus Tarsus in
Zilizien, Bürger einer namhaften Stadt. Ich bitte dich, erlaube mir,
zu dem Volk zu reden.21:40 Als er es ihm aber erlaubte, trat Paulus auf die Stufen und winkte
dem Volk mit der Hand. Da entstand eine große Stille, und er redete
zu ihnen auf hebräisch und sprach:22:1 Ihr Männer, liebe Brüder und Väter, hört mir zu, wenn ich mich jetzt
vor euch verantworte.22:2 Als sie aber hörten, daß er auf hebräisch zu ihnen redete, wurden
sie noch stiller. Und er sprach:22:3 Ich bin ein jüdischer Mann, geboren in Tarsus in Zilizien,
aufgewachsen aber in dieser Stadt und mit aller Sorgfalt unterwiesen
im väterlichen Gesetz zu Füßen Gamaliels, und war ein Eiferer für
Gott, wie ihr es heute alle seid.22:4 Ich habe die neue Lehre verfolgt bis auf den Tod; ich band Männer
und Frauen und warf sie ins Gefängnis,22:5 wie mir auch der Hohepriester und alle Ältesten bezeugen. Von ihnen
empfing ich auch Briefe an die Brüder und reiste nach Damaskus, um
auch die, die dort waren, gefesselt nach Jerusalem zu führen, damit
sie bestraft würden.22:6 Es geschah aber, als ich dorthin zog und in die Nähe von Damaskus
kam, da umleuchtete mich plötzlich um die Mittagszeit ein großes
Licht vom Himmel.22:7 Und ich fiel zu Boden und hörte eine Stimme, die sprach zu mir:
Saul, Saul, was verfolgst du mich?22:8 Ich antwortete aber: Herr, wer bist du? Und er sprach zu mir: Ich
bin Jesus von Nazareth, den du verfolgst.22:9 Die aber mit mir waren, sahen zwar das Licht, aber die Stimme
dessen, der mit mir redete, hörten sie nicht.22:10 Ich fragte aber: Herr, was soll ich tun? Und der Herr sprach zu mir:
Steh auf und geh nach Damaskus. Dort wird man dir alles sagen, was
dir zu tun aufgetragen ist.22:11 Als ich aber, geblendet von der Klarheit dieses Lichtes, nicht sehen
konnte, wurde ich an der Hand geleitet von denen, die bei mir waren,
und kam nach Damaskus.22:12 Da war aber ein gottesfürchtiger Mann, der sich an das Gesetz hielt,
mit Namen Hananias, der einen guten Ruf bei allen Juden hatte, die
dort wohnten.22:13 Der kam zu mir, trat vor mich hin und sprach zu mir: Saul, lieber
Bruder, sei sehend. Und zur selben Stunde konnte ich ihn sehen.
22:14 Er aber sprach: Der Gott unserer Väter hat dich erwählt, daß du
seinen Willen erkennen sollst und den Gerechten sehen und die Stimme
aus seinem Munde hören;22:15 denn du wirst für ihn vor allen Menschen Zeuge sein von dem, was du
gesehen und gehört hast.22:16 Und nun, was zögerst du? Steh auf und rufe seinen Namen an und laß
dich taufen und deine Sünden abwaschen.22:17 Es geschah aber, als ich wieder nach Jerusalem kam und im Tempel
betete, daß ich in Verzückung geriet22:18 und ihn sah. Da sprach er zu mir: Eile und mach dich schnell auf aus
Jerusalem; denn dein Zeugnis von mir werden sie nicht annehmen.
22:19 Und ich sprach: Herr, sie wissen doch, daß ich die, die an dich
glaubten, gefangennahm und in den Synagogen geißeln ließ.
22:20 Und als das Blut des Stephanus, deines Zeugen, vergossen wurde,
stand ich auch dabei und hatte Gefallen daran und bewachte denen die
Kleider, die ihn töteten.22:21 Und er sprach zu mir: Geh hin; denn ich will dich in die Ferne zu
den Heiden senden.22:22 Sie hörten ihm aber zu bis zu diesem Wort; dann erhoben sie ihre
Stimme und riefen: Hinweg mit diesem von der Erde! Denn er darf
nicht mehr leben.22:23 Als sie aber schrien und ihre Kleider abwarfen und Staub in die Luft
wirbelten,22:24 befahl der Oberst, ihn in die Burg zu führen, und sagte, daß man ihn
geißeln und verhören sollte, um zu erfahren, aus welchem Grund sie
so gegen ihn schrien.22:25 Als man ihn aber zum Geißeln festband, sprach Paulus zu dem
Hauptmann, der dabeistand: Ist es erlaubt bei euch, einen Menschen,
der römischer Bürger ist, ohne Urteil zu geißeln?22:26 Als das der Hauptmann hörte, ging er zu dem Oberst und berichtete
ihm und sprach: Was willst du tun? Dieser Mensch ist römischer
Bürger.22:27 Da kam der Oberst zu ihm und fragte ihn: Sage mir, bist du römischer
Bürger? Er aber sprach: Ja.22:28 Da sagte der Oberst: Ich habe dies Bürgerrecht für viel Geld
erworben. Paulus aber sprach: Ich aber bin schon als römischer
Bürger geboren.22:29 Da ließen sogleich von ihm ab, die ihn verhören sollten. Und der
Oberst fürchtete sich, als er vernahm, daß es ein römischer Bürger
war, den er hatte festbinden lassen.22:30 Am nächsten Tag wollte er genau erkunden, warum Paulus von den Juden
verklagt wurde. Er ließ ihn von den Ketten lösen und befahl den
Hohenpriestern und dem ganzen Hohen Rat zusammenzukommen, und führte
Paulus hinab und stellte ihn vor sie.23:1 Paulus aber sah den Hohen Rat an und sprach: Ihr Männer, liebe
Brüder, ich habe mein Leben mit gutem Gewissen vor Gott geführt,
bis auf diesen Tag.23:2 Der Hohepriester Hananias aber befahl denen, die um ihn standen, ihn
auf den Mund zu schlagen.23:3 Da sprach Paulus zu ihm: Gott wird dich schlagen, du getünchte
Wand! Sitzt du da und richtest mich nach dem Gesetz und läßt mich
schlagen gegen das Gesetz?23:4 Aber die dabeistanden, sprachen: Schmähst du den Hohenpriester
Gottes?23:5 Und Paulus sprach: Liebe Brüder, ich wußte es nicht, daß er der
Hohepriester ist. Denn es steht geschrieben (2. Mose 22,27): »Dem
Obersten deines Volkes sollst du nicht fluchen.«23:6 Als aber Paulus erkannte, daß ein Teil Sadduzäer war und der andere
Teil Pharisäer, rief er im Rat: Ihr Männer, liebe Brüder, ich bin
ein Pharisäer und ein Sohn von Pharisäern. Ich werde angeklagt um
der Hoffnung und um der Auferstehung der Toten willen.
Kap 22,3; 26,5; Gal 1,1423:7 Als er aber das sagte, entstand Zwietracht zwischen Pharisäern und
Sadduzäern, und die Versammlung spaltete sich.23:8 Denn die Sadduzäer sagen, es gebe keine Auferstehung noch Engel und
Geister; die Pharisäer aber lehren beides.23:9 Es entstand aber ein großes Geschrei; und einige Schriftgelehrte von
der Partei der Pharisäer standen auf, stritten und sprachen: Wir
finden nichts Böses an diesem Menschen; vielleicht hat ein Geist
oder ein Engel mit ihm geredet.23:10 Als aber die Zwietracht groß wurde, befürchtete der Oberst, sie
könnten Paulus zerreißen, und ließ Soldaten hinabgehen und Paulus
ihnen entreißen und in die Burg führen.23:11 In der folgenden Nacht aber stand der Herr bei ihm und sprach: Sei
getrost! Denn wie du für mich in Jerusalem Zeuge warst, so mußt du
auch in Rom Zeuge sein.23:12 Als es aber Tag wurde, rotteten sich einige Juden zusammen und
verschworen sich, weder zu essen noch zu trinken, bis sie Paulus
getötet hätten.23:13 Es waren aber mehr als vierzig, die diese Verschwörung machten.
23:14 Die gingen zu den Hohenpriestern und Ältesten und sprachen: Wir
haben uns durch einen Eid gebunden, nichts zu essen, bis wir Paulus
getötet haben.23:15 So wirkt nun ihr mit dem Hohen Rat bei dem Oberst darauf hin, daß er
ihn zu euch herunterführen läßt, als wolltet ihr ihn genauer
verhören; wir aber sind bereit, ihn zu töten, ehe er vor euch kommt.
23:16 Als aber der Sohn der Schwester des Paulus von dem Anschlag hörte,
ging er und kam in die Burg und berichtete es Paulus.
23:17 Paulus aber rief einen von den Hauptleuten zu sich und sprach: Führe
diesen jungen Mann zu dem Oberst, denn er hat ihm etwas zu sagen.
23:18 Der nahm ihn und führte ihn zum Oberst und sprach: Der Gefangene
Paulus hat mich zu sich rufen lassen und mich gebeten, diesen jungen
Mann zu dir zu führen, der dir etwas zu sagen hat.
23:19 Da nahm ihn der Oberst bei der Hand und führte ihn beiseite und
fragte ihn: Was ist's, das du mir zu sagen hast?23:20 Er aber sprach: Die Juden sind übereingekommen, dich zu bitten, daß
du Paulus morgen vor den Hohen Rat hinunterbringen läßt, so als
wollten sie ihn genauer verhören.23:21 Du aber traue ihnen nicht; denn mehr als vierzig Männer von ihnen
lauern ihm auf; die haben sich verschworen, weder zu essen noch zu
trinken, bis sie ihn getötet hätten; und jetzt sind sie bereit und
warten auf deine Zusage.23:22 Da ließ der Oberst den jungen Mann gehen und gebot ihm, niemandem zu
sagen, daß er ihm das eröffnet hätte.23:23 Und der Oberst rief zwei Hauptleute zu sich und sprach: Rüstet
zweihundert Soldaten, daß sie nach Cäsarea ziehen, und siebzig
Reiter und zweihundert Schützen für die dritte Stunde der Nacht;
23:24 und haltet Tiere bereit, Paulus draufzusetzen und wohlverwahrt zu
bringen zum Statthalter Felix.23:26 Klaudius Lysias dem edlen Statthalter Felix: Gruß zuvor!
23:27 Diesen Mann hatten die Juden ergriffen und wollten ihn töten. Da
kam ich mit Soldaten dazu und entriß ihnen den und erfuhr, daß er
ein römischer Bürger ist.23:28 Da ich aber erkunden wollte, weshalb sie ihn anklagten, führte ich
ihn hinunter vor ihren Hohen Rat.23:29 Da fand ich, daß er beschuldigt wird wegen Fragen ihres Gesetzes,
aber keine Anklage gegen sich hatte, auf die Tod oder Gefängnis
steht.23:30 Und als vor mich kam, daß ein Anschlag gegen den Mann geplant sei,
sandte ich ihn sogleich zu dir und wies auch die Kläger an, vor dir
zu sagen, was sie gegen ihn hätten.23:31 Die Soldaten nahmen Paulus, wie ihnen befohlen war, und führten ihn
in der Nacht nach Antipatris.23:32 Am nächsten Tag aber ließen sie die Reiter mit ihm ziehen und
kehrten wieder in die Burg zurück.23:33 Als aber jene nach Cäsarea kamen, übergaben sie den Brief dem
Statthalter und führten ihm auch Paulus vor.23:34 Als der Statthalter den Brief gelesen hatte, fragte er, aus welchem
Land er sei. Und als er erfuhr, daß er aus Zilizien sei, sprach er:
Kap 22,323:35 Ich will dich verhören, wenn deine Ankläger auch da sind. Und er
ließ ihn in Gewahrsam halten im Palast des Herodes.
Vor dem Statthalter Felix24:1 Nach fünf Tagen kam der Hohepriester Hananias mit einigen Ältesten
und dem Anwalt Tertullus herab; die erschienen vor dem Statthalter
gegen Paulus.24:2 Als der aber herbeigerufen worden war, fing Tertullus an, ihn
anzuklagen, und sprach: Daß wir in großem Frieden leben unter dir
und daß diesem Volk viele Wohltaten widerfahren sind durch deine
Fürsorge, edelster Felix,24:3 das erkennen wir allezeit und überall mit aller Dankbarkeit an.
24:4 Damit ich dich aber nicht zu lange aufhalte, bitte ich dich, du
wollest uns kurz anhören in deiner Güte.24:5 Wir haben erkannt, daß dieser Mann schädlich ist und daß er Aufruhr
erregt unter allen Juden auf dem ganzen Erdkreis und daß er ein
Anführer der Sekte der Nazarener ist.24:6 Er hat auch versucht, den Tempel zu entweihen. Ihn haben wir
ergriffen.Die Verse 6b-8a finden sich erst in der späteren Überlieferung:
»und wollten ihn richten nach unserm Gesetz. 7 Aber der Oberst
Lysias kam dazu und riß ihn mit großer Gewalt aus unsern Händen 8
und wies seine Ankläger an dich.«24:8 Wenn du ihn verhörst, kannst du selbst das alles von ihm erkunden,
dessentwegen wir ihn verklagen.24:9 Auch die Juden bekräftigten das und sagten, es verhielte sich so.
24:10 Paulus aber antwortete, als ihm der Statthalter winkte zu reden:
Weil ich weiß, daß du in diesem Volk nun viele Jahre Richter bist,
will ich meine Sache unerschrocken verteidigen.24:11 Du kannst feststellen, daß es nicht mehr als zwölf Tage sind, seit
ich nach Jerusalem hinaufzog, um anzubeten.24:12 Und sie haben mich weder im Tempel noch in den Synagogen noch in der
Stadt dabei gefunden, wie ich mit jemandem gestritten oder einen
Aufruhr im Volk gemacht hätte.24:13 Sie können dir auch nicht beweisen, wessen sie mich jetzt verklagen.
24:14 Das bekenne ich dir aber, daß ich nach dem Weg, den sie eine Sekte
nennen, dem Gott meiner Väter so diene, daß ich allem glaube, was
geschrieben steht im Gesetz und in den Propheten.24:15 Ich habe die Hoffnung zu Gott, die auch sie selbst haben, nämlich
daß es eine Auferstehung der Gerechten wie der Ungerechten geben
wird.24:16 Darin übe ich mich, allezeit ein unverletztes Gewissen zu haben vor
Gott und den Menschen.24:17 Nach mehreren Jahren aber bin ich gekommen, um Almosen für mein
Volk zu überbringen und zu opfern.24:18 Als ich mich im Tempel reinigte, ohne Auflauf und Getümmel, fanden
mich dabei24:19 einige Juden aus der Provinz Asien. Die sollten jetzt hier sein vor
dir und mich verklagen, wenn sie etwas gegen mich hätten.
24:20 Oder laß diese hier selbst sagen, was für ein Unrecht sie gefunden
haben, als ich vor dem Hohen Rat stand;24:21 es sei denn dies eine Wort, das ich rief, als ich unter ihnen stand:
Um der Auferstehung der Toten willen werde ich von euch heute
angeklagt.24:22 Felix aber zog die Sache hin, denn er wußte recht gut um diese Lehre
und sprach: Wenn der Oberst Lysias herabkommt, so will ich eure
Sache entscheiden.24:23 Er befahl aber dem Hauptmann, Paulus gefangenzuhalten, doch in
leichtem Gewahrsam, und niemandem von den Seinen zu wehren, ihm zu
dienen.24:24 Nach einigen Tagen aber kam Felix mit seiner Frau Drusilla, die eine
Jüdin war, und ließ Paulus kommen und hörte ihn über den Glauben an
Christus Jesus.24:25 Als aber Paulus von Gerechtigkeit und Enthaltsamkeit und von dem
zukünftigen Gericht redete, erschrak Felix und antwortete: Für
diesmal geh! Zu gelegener Zeit will ich dich wieder rufen lassen.
24:26 Er hoffte aber nebenbei, daß ihm von Paulus Geld gegeben werde;
darum ließ er ihn auch oft kommen und besprach sich mit ihm.
24:27 Als aber zwei Jahre um waren, kam Porzius Festus als Nachfolger des
Felix. Felix aber wollte den Juden eine Gunst erweisen und ließ
Paulus gefangen zurück.25:1 Als nun Festus ins Land gekommen war, zog er nach drei Tagen von
Cäsarea hinauf nach Jerusalem.25:2 Da erschienen die Hohenpriester und die Angesehensten der Juden vor
ihm gegen Paulus und drangen in ihn25:3 und baten ihn um die Gunst, daß er Paulus nach Jerusalem kommen
ließe; denn sie wollten ihm einen Hinterhalt legen, um ihn unterwegs
umzubringen.25:4 Da antwortete Festus, Paulus werde weiter in Gewahrsam gehalten in
Cäsarea; er selber aber werde in Kürze wieder dahin ziehen.
25:5 Die nun unter euch ermächtigt sind, sprach er, die laßt mit
hinabziehen und den Mann verklagen, wenn etwas Unrechtes an ihm ist.
25:6 Nachdem aber Festus bei ihnen nicht mehr als acht oder zehn Tage
gewesen war, zog er hinab nach Cäsarea. Und am nächsten Tag setzte
er sich auf den Richterstuhl und ließ Paulus holen.
25:7 Als der aber vor ihn kam, umringten ihn die Juden, die von Jerusalem
herabgekommen waren, und brachten viele und schwere Klagen gegen ihn
vor, die sie aber nicht beweisen konnten.25:8 Paulus aber verteidigte sich: Ich habe mich weder am Gesetz der
Juden noch am Tempel noch am Kaiser versündigt.25:9 Festus aber wollte den Juden eine Gunst erweisen und antwortete
Paulus und sprach: Willst du hinauf nach Jerusalem und dich dort in
dieser Sache von mir richten lassen?25:10 Paulus aber sprach: Ich stehe vor des Kaisers Gericht; da muß ich
gerichtet werden. Den Juden habe ich kein Unrecht getan, wie auch du
sehr wohl weißt.25:11 Habe ich aber Unrecht getan und todeswürdig gehandelt, so weigere
ich mich nicht zu sterben; ist aber nichts an dem, dessentwegen sie
mich verklagen, so darf mich ihnen niemand preisgeben. Ich berufe
mich auf den Kaiser!25:12 Da besprach sich Festus mit seinen Ratgebern und antwortete: Auf den
Kaiser hast du dich berufen, zum Kaiser sollst du ziehen.
König Agrippa beim Statthalter Festus25:13 Nach einigen Tagen kamen König Agrippa und Berenike nach Cäsarea,
Festus zu begrüßen.25:14 Und als sie mehrere Tage dort waren, legte Festus dem König die
Sache des Paulus vor und sprach: Da ist ein Mann von Felix als
Gefangener zurückgelassen worden;25:15 um dessentwillen erschienen die Hohenpriester und Ältesten der Juden
vor mir, als ich in Jerusalem war, und baten, ich solle ihn richten
lassen.25:16 Denen antwortete ich: Es ist der Römer Art nicht, einen Angeklagten
preiszugeben, bevor er seinen Klägern gegenüberstand und Gelegenheit
hatte, sich gegen die Anklage zu verteidigen.25:17 Als sie aber hier zusammenkamen, duldete ich keinen Aufschub,
sondern hielt am nächsten Tag Gericht und ließ den Mann vorführen.
25:18 Als seine Ankläger auftraten, brachten sie keine Anklage vor wegen
Vergehen, wie ich sie erwartet hatte.25:19 Sie hatten aber Streit mit ihm über einige Fragen ihres Glaubens und
über einen verstorbenen Jesus, von dem Paulus behauptete, er lebe.
Kap 18,1525:20 Da ich aber von diesem Streit nichts verstand, fragte ich, ob er
nach Jerusalem reisen und sich dort deswegen richten lassen wolle.
25:21 Als aber Paulus sich auf sein Recht berief, bis zur Entscheidung des
Kaisers in Gewahrsam zu bleiben, ließ ich ihn gefangenhalten, bis
ich ihn zum Kaiser senden könnte.25:22 Agrippa sprach zu Festus: Ich möchte den Menschen auch gerne hören.
Er aber sprach: Morgen sollst du ihn hören.25:23 Und am nächsten Tag kamen Agrippa und Berenike mit großem Gepränge
und gingen in den Palast mit den Hauptleuten und vornehmsten Männern
der Stadt. Und als Festus es befahl, wurde Paulus gebracht.
25:24 Und Festus sprach: König Agrippa und all ihr Männer, die ihr mit uns
hier seid, da seht ihr den, um dessentwillen die ganze Menge der
Juden in Jerusalem und auch hier in mich drang und schrie, er dürfe
nicht länger leben.25:25 Als ich aber erkannte, daß er nichts getan hatte, das des Todes
würdig war, und er auch selber sich auf den Kaiser berief, beschloß
ich, ihn dorthin zu senden.25:26 Etwas Sicheres über ihn aber habe ich nicht, das ich meinem Herrn
schreiben könnte. Darum habe ich ihn vor euch bringen lassen, vor
allem aber vor dich, König Agrippa, damit ich nach geschehenem
Verhör etwas hätte, was ich schreiben könnte.25:27 Denn es erscheint mir unsinnig, einen Gefangenen zu schicken und
keine Beschuldigung gegen ihn anzugeben.26:1 Agrippa aber sprach zu Paulus: Es ist dir erlaubt, für dich selbst
zu reden. Da streckte Paulus die Hand aus und verantwortete sich:
26:2 Es ist mir sehr lieb, König Agrippa, daß ich mich heute vor dir
verantworten soll wegen all der Dinge, deren ich von den Juden
beschuldigt werde,26:3 vor allem weil du alle Ordnungen und Streitfragen der Juden kennst.
Darum bitte ich dich, mich geduldig anzuhören.26:4 Mein Leben von Jugend auf, wie ich es von Anfang an unter meinem
Volk und in Jerusalem zugebracht habe, ist allen Juden bekannt,
26:5 die mich von früher kennen, wenn sie es bezeugen wollten. Denn nach
der allerstrengsten Richtung unsres Glaubens habe ich gelebt als
Pharisäer.26:6 Und nun stehe ich hier und werde angeklagt wegen der Hoffnung auf
die Verheißung, die unsern Vätern von Gott gegeben ist.
Kap 28,2026:7 Auf ihre Erfüllung hoffen die zwölf Stämme unsres Volkes, wenn sie
Gott bei Tag und Nacht beharrlich dienen. Wegen dieser Hoffnung
werde ich, o König, von den Juden beschuldigt.26:8 Warum wird das bei euch für unglaublich gehalten, daß Gott Tote
auferweckt?26:9 Zwar meinte auch ich selbst, ich müßte viel gegen den Namen Jesu
von Nazareth tun.26:10 Das habe ich in Jerusalem auch getan; dort brachte ich viele Heilige
ins Gefängnis, wozu ich Vollmacht von den Hohenpriestern empfangen
hatte. Und wenn sie getötet werden sollten, gab ich meine Stimme
dazu.26:11 Und in allen Synagogen zwang ich sie oft durch Strafen zur
Lästerung, und ich wütete maßlos gegen sie, verfolgte sie auch bis
in die fremden Städte.26:12 Als ich nun nach Damaskus reiste mit Vollmacht und im Auftrag der
Hohenpriester,26:13 sah ich mitten am Tage, o König, auf dem Weg ein Licht vom Himmel,
heller als der Glanz der Sonne, das mich und die mit mir reisten
umleuchtete.26:14 Als wir aber alle zu Boden stürzten, hörte ich eine Stimme zu mir
reden, die sprach auf hebräisch: Saul, Saul, was verfolgst du mich?
Es wird dir schwer sein, wider den Stachel zu löcken.
Dahinter steht das Bild widerspenstiger Zugtiere, die gegen den
Treiber ausschlagen.26:15 Ich aber sprach: Herr, wer bist du? Der Herr sprach: Ich bin Jesus,
den du verfolgst;26:16 steh nun auf und stell dich auf deine Füße. Denn dazu bin ich dir
erschienen, um dich zu erwählen zum Diener und zum Zeugen für das,
was du von mir gesehen hast und was ich dir noch zeigen will.
26:17 Und ich will dich erretten von deinem Volk und von den Heiden, zu
denen ich dich sende,26:18 um ihnen die Augen aufzutun, daß sie sich bekehren von der
Finsternis zum Licht und von der Gewalt des Satans zu Gott. So
werden sie Vergebung der Sünden empfangen und das Erbteil samt
denen, die geheiligt sind durch den Glauben an mich.
Kap 20,3226:19 Daher, König Agrippa, war ich der himmlischen Erscheinung nicht
ungehorsam,26:20 sondern verkündigte zuerst denen in Damaskus und in Jerusalem und im
ganzen jüdischen Land und dann auch den Heiden, sie sollten Buße tun
und sich zu Gott bekehren und rechtschaffene Werke der Buße tun.
26:21 Deswegen haben mich die Juden im Tempel ergriffen und versucht, mich
zu töten.26:22 Aber Gottes Hilfe habe ich erfahren bis zum heutigen Tag und stehe
nun hier und bin sein Zeuge bei groß und klein und sage nichts, als
was die Propheten und Mose vorausgesagt haben:26:23 daß Christus müsse leiden und als erster auferstehen von den Toten
und verkündigen das Licht seinem Volk und den Heiden.
1. Kor 15,2026:24 Als er aber dies zu seiner Verteidigung sagte, sprach Festus mit
lauter Stimme: Paulus, du bist von Sinnen! Das große Wissen macht
dich wahnsinnig.26:25 Paulus aber sprach: Edler Festus, ich bin nicht von Sinnen, sondern
ich rede wahre und vernünftige Worte.26:26 Der König, zu dem ich frei und offen rede, versteht sich auf diese
Dinge. Denn ich bin gewiß, daß ihm nichts davon verborgen ist; denn
dies ist nicht im Winkel geschehen.26:27 Glaubst du, König Agrippa, den Propheten? Ich weiß, daß du glaubst.
26:28 Agrippa aber sprach zu Paulus: Es fehlt nicht viel, so wirst du mich
noch überreden und einen Christen aus mir machen.26:29 Paulus aber sprach: Ich wünschte vor Gott, daß über kurz oder lang
nicht allein du, sondern alle, die mich heute hören, das würden, was
ich bin, ausgenommen diese Fesseln.26:30 Da stand der König auf und der Statthalter und Berenike und die bei
ihnen saßen.26:31 Und als sie sich zurückzogen, redeten sie miteinander und sprachen:
Dieser Mensch hat nichts getan, was Tod oder Gefängnis verdient
hätte.26:32 Agrippa aber sagte zu Festus: Dieser Mensch könnte freigelassen
werden, wenn er sich nicht auf den Kaiser berufen hätte.
Kap 25,1127:1 Als es aber beschlossen war, daß wir nach Italien fahren sollten,
übergaben sie Paulus und einige andre Gefangene einem Hauptmann mit
Namen Julius von einer kaiserlichen Abteilung.27:2 Wir bestiegen aber ein Schiff aus Adramyttion, das die Küstenstädte
der Provinz Asien anlaufen sollte, und fuhren ab; mit uns war auch
Aristarch, ein Mazedonier aus Thessalonich.27:3 Und am nächsten Tag kamen wir in Sidon an; und Julius verhielt sich
freundlich gegen Paulus und erlaubte ihm, zu seinen Freunden zu
gehen und sich pflegen zu lassen.27:4 Und von da stießen wir ab und fuhren im Schutz von Zypern hin, weil
uns die Winde entgegen waren,27:5 und fuhren über das Meer längs der Küste von Zilizien und Pamphylien
und kamen nach Myra in Lyzien.27:6 Und dort fand der Hauptmann ein Schiff aus Alexandria, das nach
Italien ging, und ließ uns darauf übersteigen.27:7 Wir kamen aber viele Tage nur langsam vorwärts und gelangten mit
Mühe bis auf die Höhe von Knidos, denn der Wind hinderte uns; und
wir fuhren im Schutz von Kreta hin, bis auf die Höhe von Salmone,
27:8 und gelangten kaum daran vorbei und kamen an einen Ort, der
»Guthafen« heißt; nahe dabei lag die Stadt Lasäa.27:9 Da nun viel Zeit vergangen war und die Schiffahrt bereits
gefährlich wurde, weil auch die Fastenzeit schon vorüber war,
ermahnte sie Paulus27:10 und sprach zu ihnen: Liebe Männer, ich sehe, daß diese Fahrt nur mit
Leid und großem Schaden vor sich gehen wird, nicht allein für die
Ladung und das Schiff, sondern auch für unser Leben.
27:11 Aber der Hauptmann glaubte dem Steuermann und dem Schiffsherrn mehr
als dem, was Paulus sagte.27:12 Und da der Hafen zum Überwintern ungeeignet war, bestanden die
meisten von ihnen auf dem Plan, von dort weiterzufahren und zu
versuchen, ob sie zum Überwintern bis nach Phönix kommen könnten,
einem Hafen auf Kreta, der gegen Südwest und Nordwest offen ist.
Seesturm und Schiffbruch27:13 Als aber der Südwind wehte, meinten sie, ihr Vorhaben ausführen zu
können, lichteten die Anker und fuhren nahe an Kreta entlang.
27:14 Nicht lange danach aber brach von der Insel her ein Sturmwind los,
den man Nordost nennt.27:15 Und da das Schiff ergriffen wurde und nicht mehr gegen den Wind
gerichtet werden konnte, gaben wir auf und ließen uns treiben.
27:16 Wir fuhren aber vorbei an einer Insel, die Kauda heißt, da konnten
wir mit Mühe das Beiboot in unsre Gewalt bekommen.
27:17 Sie zogen es herauf und umspannten zum Schutz das Schiff mit Seilen.
Da sie aber fürchteten, in die Syrte zu geraten, ließen sie den
Treibanker herunter und trieben so dahin.27:18 Und da wir großes Ungewitter erlitten, warfen sie am nächsten Tag
Ladung ins Meer.27:19 Und am dritten Tag warfen sie mit eigenen Händen das Schiffsgerät
hinaus.27:20 Da aber viele Tage weder Sonne noch Sterne schienen und ein
gewaltiges Ungewitter uns bedrängte, war all unsre Hoffnung auf
Rettung dahin.27:21 Und als man lange nichts gegessen hatte, trat Paulus mitten unter
sie und sprach: Liebe Männer, man hätte auf mich hören sollen und
nicht von Kreta aufbrechen, dann wäre uns Leid und Schaden erspart
geblieben.27:22 Doch nun ermahne ich euch: seid unverzagt; denn keiner von euch wird
umkommen, nur das Schiff.27:23 Denn diese Nacht trat zu mir der Engel des Gottes, dem ich gehöre
und dem ich diene,27:24 und sprach: Fürchte dich nicht, Paulus, du mußt vor den Kaiser
gestellt werden; und siehe, Gott hat dir geschenkt alle, die mit dir
fahren.27:25 Darum, liebe Männer, seid unverzagt; denn ich glaube Gott, es wird
so geschehen, wie mir gesagt ist.27:27 Als aber die vierzehnte Nacht kam, seit wir in der Adria trieben,
wähnten die Schiffsleute um Mitternacht, sie kämen an ein Land.
27:28 Und sie warfen das Senkblei aus und fanden es zwanzig Faden tief;
und ein wenig weiter loteten sie abermals und fanden es fünfzehn
Faden tief.27:29 Da fürchteten sie, wir würden auf Klippen geraten, und warfen hinten
vom Schiff vier Anker aus und wünschten, daß es Tag würde.
27:30 Als aber die Schiffsleute vom Schiff zu fliehen suchten und das
Beiboot ins Meer herabließen und vorgaben, sie wollten auch vorne
die Anker herunterlassen,27:31 sprach Paulus zu dem Hauptmann und zu den Soldaten: Wenn diese nicht
auf dem Schiff bleiben, könnt ihr nicht gerettet werden.
27:32 Da hieben die Soldaten die Taue ab und ließen das Beiboot ins Meer
fallen.27:33 Und als es anfing hell zu werden, ermahnte Paulus sie alle, Nahrung
zu sich zu nehmen, und sprach: Es ist heute der vierzehnte Tag, daß
ihr wartet und ohne Nahrung geblieben seid und nichts zu euch
genommen habt.27:34 Darum ermahne ich euch, etwas zu essen; denn das dient zu eurer
Rettung; es wird keinem von euch ein Haar vom Haupt fallen.
Mt 10,3027:35 Und als er das gesagt hatte, nahm er Brot, dankte Gott vor ihnen
allen und brach's und fing an zu essen.27:36 Da wurden sie alle guten Mutes und nahmen auch Nahrung zu sich.
27:37 Wir waren aber alle zusammen im Schiff zweihundertsechsundsiebzig.
27:38 Und nachdem sie satt geworden waren, erleichterten sie das Schiff
und warfen das Getreide in das Meer.27:39 Als es aber Tag wurde, kannten sie das Land nicht; eine Bucht aber
wurden sie gewahr, die hatte ein flaches Ufer. Dahin wollten sie das
Schiff treiben lassen, wenn es möglich wäre.27:40 Und sie hieben die Anker ab und ließen sie im Meer, banden die
Steuerruder los und richteten das Segel nach dem Wind und hielten
auf das Ufer zu.27:41 Und als sie auf eine Sandbank gerieten, ließen sie das Schiff
auflaufen, und das Vorderschiff bohrte sich ein und saß fest, aber
das Hinterschiff zerbrach unter der Gewalt der Wellen.
27:42 Die Soldaten aber hatten vor, die Gefangenen zu töten, damit niemand
fortschwimmen und entfliehen könne.27:43 Aber der Hauptmann wollte Paulus am Leben erhalten und wehrte ihrem
Vorhaben und ließ die, die schwimmen konnten, als erste ins Meer
springen und sich ans Land retten,27:44 die andern aber einige auf Brettern, einige auf dem, was noch vom
Schiff da war. Und so geschah es, daß sie alle gerettet ans Land
kamen.28:1 Und als wir gerettet waren, erfuhren wir, daß die Insel Malta hieß.
28:2 Die Leute aber erwiesen uns nicht geringe Freundlichkeit, zündeten
ein Feuer an und nahmen uns alle auf wegen des Regens, der über uns
gekommen war, und wegen der Kälte.28:3 Als nun Paulus einen Haufen Reisig zusammenraffte und aufs Feuer
legte, fuhr wegen der Hitze eine Schlange heraus und biß sich an
seiner Hand fest.28:4 Als aber die Leute das Tier an seiner Hand hängen sahen, sprachen
sie untereinander: Dieser Mensch muß ein Mörder sein, den die Göttin
der Rache nicht leben läßt, obgleich er dem Meer entkommen ist.
28:5 Er aber schlenkerte das Tier ins Feuer, und es widerfuhr ihm nichts
Übles.28:6 Sie aber warteten, daß er anschwellen oder plötzlich tot umfallen
würde. Als sie nun lange gewartet hatten und sahen, daß ihm nichts
Schlimmes widerfuhr, änderten sie ihre Meinung und sprachen: Er ist
ein Gott.28:7 In dieser Gegend hatte der angesehenste Mann der Insel, mit Namen
Publius, Landgüter; der nahm uns auf und beherbergte uns drei Tage
lang freundlich.28:8 Es geschah aber, daß der Vater des Publius am Fieber und an der Ruhr
darnieder lag. Zu dem ging Paulus hinein und betete und legte die
Hände auf ihn und machte ihn gesund.28:9 Als das geschehen war, kamen auch die andern Kranken der Insel
herbei und ließen sich gesund machen.28:10 Und sie erwiesen uns große Ehre; und als wir abfuhren, gaben sie uns
mit, was wir nötig hatten.28:11 Nach drei Monaten aber fuhren wir ab mit einem Schiff aus
Alexandria, das bei der Insel überwintert hatte und das Zeichen der
Zwillinge führte.28:12 Und als wir nach Syrakus kamen, blieben wir drei Tage da.
28:13 Von da fuhren wir die Küste entlang und kamen nach Rhegion; und da
am nächsten Tag der Südwind sich erhob, kamen wir in zwei Tagen nach
Puteoli.28:14 Dort fanden wir Brüder und wurden von ihnen gebeten, sieben Tage da
zu bleiben. Und so kamen wir nach Rom.28:15 Dort hatten die Brüder von uns gehört und kamen uns entgegen bis
Forum Appii und Tres-Tabernae. Als Paulus sie sah, dankte er Gott
und gewann Zuversicht.28:16 Als wir nun nach Rom hineinkamen, wurde dem Paulus erlaubt, für
sich allein zu wohnen mit dem Soldaten, der ihn bewachte.
Kap 27,3In der späteren Überlieferung finden sich zusätzlich die Worte:
»übergab der Hauptmann die Gefangenen dem Oberst; aber es (wurde)«.
Paulus in Rom28:17 Es geschah aber nach drei Tagen, daß Paulus die Angesehensten der
Juden bei sich zusammenrief. Als sie zusammengekommen waren, sprach
er zu ihnen: Ihr Männer, liebe Brüder, ich habe nichts getan gegen
unser Volk und die Ordnungen der Väter und bin doch als Gefangener
aus Jerusalem überantwortet in die Hände der Römer.
Kap 23,128:18 Diese wollten mich losgeben, nachdem sie mich verhört hatten, weil
nichts gegen mich vorlag, das den Tod verdient hätte.
28:19 Da aber die Juden widersprachen, war ich genötigt, mich auf den
Kaiser zu berufen, nicht als hätte ich mein Volk wegen etwas zu
verklagen.28:20 Aus diesem Grund habe ich darum gebeten, daß ich euch sehen und zu
euch sprechen könnte; denn um der Hoffnung Israels willen trage ich
diese Ketten.28:21 Sie aber sprachen zu ihm: Wir haben deinetwegen weder Briefe aus
Judäa empfangen noch ist ein Bruder gekommen, der über dich etwas
Schlechtes berichtet oder gesagt hätte.28:22 Doch wollen wir von dir hören, was du denkst; denn von dieser Sekte
ist uns bekannt, daß ihr an allen Enden widersprochen wird.
Kap 24,14; Lk 2,3428:23 Und als sie ihm einen Tag bestimmt hatten, kamen viele zu ihm in die
Herberge. Da erklärte und bezeugte er ihnen das Reich Gottes und
predigte ihnen von Jesus aus dem Gesetz des Mose und aus den
Propheten vom frühen Morgen bis zum Abend.28:24 Die einen stimmten dem zu, was er sagte, die andern aber glaubten
nicht.28:25 Sie waren aber untereinander uneins und gingen weg, als Paulus dies
eine Wort gesagt hatte: Mit Recht hat der heilige Geist durch den
Propheten Jesaja zu euren Vätern gesprochen (Jesaja 6,9-10):
28:26 »Geh hin zu diesem Volk und sprich: Mit den Ohren werdet ihr's hören
und nicht verstehen; und mit den Augen werdet ihr's sehen und nicht
erkennen.28:27 Denn das Herz dieses Volkes ist verstockt, und ihre Ohren hören
schwer, und ihre Augen sind geschlossen, damit sie nicht etwa mit
den Augen sehen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen
und sich bekehren, und ich ihnen helfe.«28:28 So sei es euch kundgetan, daß den Heiden dies Heil Gottes gesandt
ist; und sie werden es hören.Vers 29 findet sich erst in der späteren Überlieferung: »Und als er
das gesagt hatte, gingen die Juden weg und stritten heftig
untereinander.«28:30 Paulus aber blieb zwei volle Jahre in seiner eigenen Wohnung und
nahm alle auf, die zu ihm kamen,28:31 predigte das Reich Gottes und lehrte von dem Herrn Jesus Christus
mit allem Freimut ungehindert.