1:1 Dies ist das Buch von der Geschichte Jesu Christi, des Sohnes
Davids, des Sohnes Abrahams.1:2 Abraham zeugte Isaak. Isaak zeugte Jakob. Jakob zeugte Juda und
seine Brüder.1. Mose 21,3; 21,12; 1. Mose 25,26; 1. Mose 29,35; 49,10
1:3 Juda zeugte Perez und Serach mit der Tamar. Perez zeugte Hezron.
Hezron zeugte Ram.1:4 Ram zeugte Amminadab. Amminadab zeugte Nachschon. Nachschon zeugte
Salmon.1:5 Salmon zeugte Boas mit der Rahab. Boas zeugte Obed mit der Rut.
Obed zeugte Isai.1:6 Isai zeugte den König David. David zeugte Salomo mit der Frau des
Uria.1:7 Salomo zeugte Rehabeam. Rehabeam zeugte Abija. Abija zeugte Asa.
(7-11) 1. Chr 3,10-161:8 Asa zeugte Joschafat. Joschafat zeugte Joram. Joram zeugte Usija.
1:9 Usija zeugte Jotam. Jotam zeugte Ahas. Ahas zeugte Hiskia.
1:10 Hiskia zeugte Manasse. Manasse zeugte Amon. Amon zeugte Josia.
1:11 Josia zeugte Jojachin und seine Brüder um die Zeit der
babylonischen Gefangenschaft.1:12 Nach der Bábylonischen Gefangenschaft zeugte Jojachin Schealtiël.
Schealtiël zeugte Serubbabel.1:13 Serubbabel zeugte Abihud. Abihud zeugte Eljakim. Eljakim zeugte
Asor.1:14 Asor zeugte Zadok. Zadok zeugte Achim. Achim zeugte Eliud.
1:15 Eliud zeugte Eleasar. Eleasar zeugte Mattan. Mattan zeugte Jakob.
1:16 Jakob zeugte Josef, den Mann der Maria, von der geboren ist Jesus,
der da heißt Christus.1:17 Alle Glieder von Abraham bis zu David sind vierzehn Glieder. Von
David bis zur Bábylonischen Gefangenschaft sind vierzehn Glieder.
Von der Bábylonischen Gefangenschaft bis zu Christus sind vierzehn
Glieder.1:18 Die Geburt Jesu Christi geschah aber so: Als Maria, seine Mutter,
dem Josef vertraut war, fand es sich, ehe er sie heimholte, daß sie
schwanger war von dem heiligen Geist.Siehe Sach- und Worterklärungen unter »Verlobung«.
1:19 Josef aber, ihr Mann, war fromm und wollte sie nicht in Schande
bringen, gedachte aber, sie heimlich zu verlassen.
1:20 Als er das noch bedachte, siehe, da erschien ihm der Engel des Herrn
im Traum und sprach: Josef, du Sohn Davids, fürchte dich nicht,
Maria, deine Frau, zu dir zu nehmen; denn was sie empfangen hat, das
ist von dem heiligen Geist.1:21 Und sie wird einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus
geben, denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden.
Lk 2,21; Apg 4,12; Ps 130,81:22 Das ist aber alles geschehen, damit erfüllt würde, was der Herr
durch den Propheten gesagt hat, der da spricht (Jesaja 7,14):
1:23 »Siehe, eine Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären,
und sie werden ihm den Namen Immanuel geben«, das heißt übersetzt:
Gott mit uns.1:24 Als nun Josef vom Schlaf erwachte, tat er, wie ihm der Engel des
Herrn befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich.
1:25 Und er berührte sie nicht, bis sie einen Sohn gebar; und er gab ihm
den Namen Jesus.2:1 Als Jesus geboren war in Bethlehem in Judäa zur Zeit des Königs
Herodes, siehe, da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem
und sprachen:2:2 Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern
gesehen im Morgenland und sind gekommen, ihn anzubeten.
4. Mose 24,172:3 Als das der König Herodes hörte, erschrak er und mit ihm ganz
Jerusalem,2:4 und er ließ zusammenkommen alle Hohenpriester und Schriftgelehrten
des Volkes und erforschte von ihnen, wo der Christus geboren werden
sollte.2:5 Und sie sagten ihm: In Bethlehem in Judäa; denn so steht
geschrieben durch den Propheten (Micha 5,1):2:6 »Und du, Bethlehem im jüdischen Lande, bist keineswegs die kleinste
unter den Städten in Juda; denn aus dir wird kommen der Fürst, der
mein Volk Israel weiden soll.«2:7 Da rief Herodes die Weisen heimlich zu sich und erkundete genau von
ihnen, wann der Stern erschienen wäre,2:8 und schickte sie nach Bethlehem und sprach: Zieht hin und forscht
fleißig nach dem Kindlein; und wenn ihr's findet, so sagt mir's
wieder, daß auch ich komme und es anbete.2:9 Als sie nun den König gehört hatten, zogen sie hin. Und siehe, der
Stern, den sie im Morgenland gesehen hatten, ging vor ihnen her, bis
er über dem Ort stand, wo das Kindlein war.2:10 Als sie den Stern sahen, wurden sie hoch erfreut
2:11 und gingen in das Haus und fanden das Kindlein mit Maria, seiner
Mutter, und fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze
auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe.2:12 Und Gott befahl ihnen im Traum, nicht wieder zu Herodes
zurückzukehren; und sie zogen auf einem andern Weg wieder in ihr
Land.2:13 Als sie aber hinweggezogen waren, siehe, da erschien der Engel des
Herrn dem Josef im Traum und sprach: Steh auf, nimm das Kindlein und
seine Mutter mit dir und flieh nach Ägypten und bleib dort, bis ich
dir's sage; denn Herodes hat vor, das Kindlein zu suchen, um es
umzubringen.2:14 Da stand er auf und nahm das Kindlein und seine Mutter mit sich bei
Nacht und entwich nach Ägypten2:15 und blieb dort bis nach dem Tod des Herodes, damit erfüllt würde,
was der Herr durch den Propheten gesagt hat, der da spricht (Hosea
11,1): »Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.«
Der Kindermord des Herodes2:16 Als Herodes nun sah, daß er von den Weisen betrogen war, wurde er
sehr zornig und schickte aus und ließ alle Kinder in Bethlehem töten
und in der ganzen Gegend, die zweijährig und darunter waren, nach
der Zeit, die er von den Weisen genau erkundet hatte.
2:17 Da wurde erfüllt, was gesagt ist durch den Propheten Jeremia, der da
spricht (Jeremia 31,15):2:18 »In Rama hat man ein Geschrei gehört, viel Weinen und Wehklagen;
Rahel beweinte ihre Kinder und wollte sich nicht trösten lassen,
denn es war aus mit ihnen.«2:19 Als aber Herodes gestorben war, siehe, da erschien der Engel des
Herrn dem Josef im Traum in Ägypten2:20 und sprach: Steh auf, nimm das Kindlein und seine Mutter mit dir und
zieh hin in das Land Israel; sie sind gestorben, die dem Kindlein
nach dem Leben getrachtet haben.2:21 Da stand er auf und nahm das Kindlein und seine Mutter mit sich und
kam in das Land Israel.2:22 Als er aber hörte, daß Archelaus in Judäa König war anstatt seines
Vaters Herodes, fürchtete er sich, dorthin zu gehen. Und im Traum
empfing er Befehl von Gott und zog ins galiläische Land
2:23 und kam und wohnte in einer Stadt mit Namen Nazareth, damit erfüllt
würde, was gesagt ist durch die Propheten: Er soll Nazoräer heißen.
Lk 2,39; Joh 1,463:1 Zu der Zeit kam Johannes der Täufer und predigte in der Wüste von
Judäa3:2 und sprach: Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!
Kap 4,17; Röm 12,23:3 Denn dieser ist's, von dem der Prophet Jesaja gesprochen und gesagt
hat (Jesaja 40,3): »Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste:
Bereitet dem Herrn den Weg und macht eben seine Steige!«
Joh 1,233:4 Er aber, Johannes, hatte ein Gewand aus Kamelhaaren an und einen
ledernen Gürtel um seine Lenden; seine Speise aber waren
Heuschrecken und wilder Honig.3:5 Da ging zu ihm hinaus die Stadt Jerusalem und ganz Judäa und alle
Länder am Jordan3:6 und ließen sich taufen von ihm im Jordan und bekannten ihre Sünden.
3:7 Als er nun viele Pharisäer und Sadduzäer sah zu seiner Taufe kommen,
sprach er zu ihnen: Ihr Schlangenbrut, wer hat denn euch gewiß
gemacht, daß ihr dem künftigen Zorn entrinnen werdet?
Kap 23,333:8 Seht zu, bringt rechtschaffene Frucht der Buße!
3:9 Denkt nur nicht, daß ihr bei euch sagen könntet: Wir haben Abraham
zum Vater. Denn ich sage euch: Gott vermag dem Abraham aus diesen
Steinen Kinder zu erwecken.3:10 Es ist schon die Axt den Bäumen an die Wurzel gelegt. Darum: jeder
Baum, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer
geworfen.3:11 Ich taufe euch mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt, ist
stärker als ich, und ich bin nicht wert, ihm die Schuhe zu tragen;
der wird euch mit dem heiligen Geist und mit Feuer taufen.
Joh 1,26-27; 1,33; Apg 1,5; 2,3-43:12 Er hat seine Worfschaufel in der Hand; er wird seine Tenne fegen und
seinen Weizen in die Scheune sammeln; aber die Spreu wird er
verbrennen mit unauslöschlichem Feuer.3:13 Zu der Zeit kam Jesus aus Galiläa an den Jordan zu Johannes, daß er
sich von ihm taufen ließe.3:14 Aber Johannes wehrte ihm und sprach: Ich bedarf dessen, daß ich von
dir getauft werde, und du kommst zu mir?3:15 Jesus aber antwortete und sprach zu ihm: Laß es jetzt geschehen!
Denn so gebührt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen. Da ließ er's
geschehen.3:16 Und als Jesus getauft war, stieg er alsbald herauf aus dem Wasser.
Und siehe, da tat sich ihm der Himmel auf, und er sah den Geist
Gottes wie eine Taube herabfahren und über sich kommen.
Jes 11,23:17 Und siehe, eine Stimme vom Himmel herab sprach: Dies ist mein
lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.4:1 Da wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt, damit er von dem
Teufel versucht würde.4:2 Und da er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte
ihn.4:3 Und der Versucher trat zu ihm und sprach: Bist du Gottes Sohn, so
sprich, daß diese Steine Brot werden.4:4 Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben (5. Mose 8,3):
»Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden
Wort, das aus dem Mund Gottes geht.«4:5 Da führte ihn der Teufel mit sich in die heilige Stadt und stellte
ihn auf die Zinne des Tempels4:6 und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so wirf dich hinab; denn es
steht geschrieben (Psalm 91,11-12): »Er wird seinen Engeln
deinetwegen Befehl geben; und sie werden dich auf den Händen tragen,
damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt.«4:7 Da sprach Jesus zu ihm: Wiederum steht auch geschrieben (5. Mose
6,16): »Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen.«
4:8 Darauf führte ihn der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg und
zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit
4:9 und sprach zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du
niederfällst und mich anbetest.4:10 Da sprach Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan! Denn es steht
geschrieben (5. Mose 6,13): »Du sollst anbeten den Herrn, deinen
Gott, und ihm allein dienen.«4:11 Da verließ ihn der Teufel. Und siehe, da traten Engel zu ihm und
dienten ihm.4:12 Als nun Jesus hörte, daß Johannes gefangengesetzt worden war, zog
er sich nach Galiläa zurück.4:13 Und er verließ Nazareth, kam und wohnte in Kapernaum, das am See
liegt im Gebiet von Sebulon und Naftali,4:14 damit erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten Jesaja, der
da spricht (Jesaja 8,23; 9,1):4:15 »Das Land Sebulon und das Land Naftali, das Land am Meer, das Land
jenseits des Jordans, das heidnische Galiläa,4:16 das Volk, das in Finsternis saß, hat ein großes Licht gesehen; und
denen, die saßen am Ort und im Schatten des Todes, ist ein Licht
aufgegangen.«4:17 Seit der Zeit fing Jesus an zu predigen: Tut Buße, denn das
Himmelreich ist nahe herbeigekommen!4:18 Als nun Jesus am Galiläischen Meer entlangging, sah er zwei Brüder,
Simon, der Petrus genannt wird, und Andreas, seinen Bruder; die
warfen ihre Netze ins Meer; denn sie waren Fischer.
4:19 Und er sprach zu ihnen: Folgt mir nach; ich will euch zu
Menschenfischern machen!4:20 Sogleich verließen sie ihre Netze und folgten ihm nach.
Kap 19,274:21 Und als er von dort weiterging, sah er zwei andere Brüder, Jakobus,
den Sohn des Zebedäus, und Johannes, seinen Bruder, im Boot mit
ihrem Vater Zebedäus, wie sie ihre Netze flickten. Und er rief sie.
4:22 Sogleich verließen sie das Boot und ihren Vater und folgten ihm
nach.4:23 Und Jesus zog umher in ganz Galiläa, lehrte in ihren Synagogen und
predigte das Evangelium von dem Reich und heilte alle Krankheiten
und alle Gebrechen im Volk.4:24 Und die Kunde von ihm erscholl durch ganz Syrien. Und sie brachten
zu ihm alle Kranken, mit mancherlei Leiden und Plagen behaftet,
Besessene, Mondsüchtige und Gelähmte; und er machte sie gesund.
Mk 6,554:25 Und es folgte ihm eine große Menge aus Galiläa, aus den Zehn
Städten, aus Jerusalem, aus Judäa und von jenseits des Jordans.
DIE BERGPREDIGT (Kapitel 5,1 - 7,29)5:1 Als er aber das Volk sah, ging er auf einen Berg und setzte sich;
und seine Jünger traten zu ihm.5:2 Und er tat seinen Mund auf, lehrte sie und sprach:
5:3 Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das
Himmelreich.5:4 Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden.
Ps 126,5; Offb 7,175:5 Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen.
Kap 11,29; Ps 37,115:6 Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn
sie sollen satt werden.5:7 Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit
erlangen.5:8 Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.
Ps 24,3-5; 51,12-13; 1. Joh 3,2-35:9 Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder
heißen.5:10 Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn
ihrer ist das Himmelreich.5:11 Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und
verfolgen und reden allerlei Übles gegen euch, wenn sie damit lügen.
Kap 10,22; Apg 5,41; 1. Petr 4,145:12 Seid fröhlich und getrost; es wird euch im Himmel reichlich belohnt
werden. Denn ebenso haben sie verfolgt die Propheten, die vor euch
gewesen sind.5:13 Ihr seid das Salz der Erde. Wenn nun das Salz nicht mehr salzt,
womit soll man salzen? Es ist zu nichts mehr nütze, als daß man es
wegschüttet und läßt es von den Leuten zertreten.5:14 Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge
liegt, nicht verborgen sein.5:15 Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen
Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im
Hause sind.5:16 So laßt euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten
Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.5:17 Ihr sollt nicht meinen, daß ich gekommen bin, das Gesetz oder die
Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu
erfüllen.5:18 Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird
nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom
Gesetz, bis es alles geschieht.5:19 Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und lehrt die
Leute so, der wird der Kleinste heißen im Himmelreich; wer es aber
tut und lehrt, der wird groß heißen im Himmelreich.
Jak 2,105:20 Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht besser ist als die
der Schriftgelehrten und Pharisäer, so werdet ihr nicht in das
Himmelreich kommen.5:21 Ihr habt gehört, daß zu den Alten gesagt ist (2. Mose 20,13; 21,12):
»Du sollst nicht töten«; wer aber tötet, der soll des Gerichts
schuldig sein.5:22 Ich aber sage euch: Wer mit seinem Bruder zürnt, der ist des
Gerichts schuldig; wer aber zu seinem Bruder sagt: Du Nichtsnutz!,
der ist des Hohen Rats schuldig; wer aber sagt: Du Narr!, der ist
des höllischen Feuers schuldig.5:23 Darum: wenn du deine Gabe auf dem Altar opferst und dort kommt dir
in den Sinn, daß dein Bruder etwas gegen dich hat,
5:24 so laß dort vor dem Altar deine Gabe und geh zuerst hin und
versöhne dich mit deinem Bruder und dann komm und opfere deine Gabe.
Mk 11,255:25 Vertrage dich mit deinem Gegner sogleich, solange du noch mit ihm
auf dem Weg bist, damit dich der Gegner nicht dem Richter
überantworte und der Richter dem Gerichtsdiener und du ins Gefängnis
geworfen werdest.5:26 Wahrlich, ich sage dir: Du wirst nicht von dort herauskommen, bis du
auch den letzten Pfennig bezahlt hast.5:27 Ihr habt gehört, daß gesagt ist (2. Mose 20,14): »Du sollst nicht
ehebrechen.«5:28 Ich aber sage euch: Wer eine Frau ansieht, sie zu begehren, der hat
schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen.5:29 Wenn dich aber dein rechtes Auge zum Abfall verführt, so reiß es
aus und wirf's von dir. Es ist besser für dich, daß eins deiner
Glieder verderbe und nicht der ganze Leib in die Hölle geworfen
werde.5:30 Wenn dich deine rechte Hand zum Abfall verführt, so hau sie ab und
wirf sie von dir. Es ist besser für dich, daß eins deiner Glieder
verderbe und nicht der ganze Leib in die Hölle fahre.
5:31 Es ist auch gesagt (5. Mose 24,1): »Wer sich von seiner Frau
scheidet, der soll ihr einen Scheidebrief geben.«5:32 Ich aber sage euch: Wer sich von seiner Frau scheidet, es sei denn
wegen Ehebruchs, der macht, daß sie die Ehe bricht; und wer eine
Geschiedene heiratet, der bricht die Ehe.5:33 Ihr habt weiter gehört, daß zu den Alten gesagt ist (3. Mose 19,12;
4. Mose 30,3): »Du sollst keinen falschen Eid schwören und sollst
dem Herrn deinen Eid halten.«5:34 Ich aber sage euch, daß ihr überhaupt nicht schwören sollt, weder
bei dem Himmel, denn er ist Gottes Thron;5:35 noch bei der Erde, denn sie ist der Schemel seiner Füße; noch bei
Jerusalem, denn sie ist die Stadt des großen Königs.
Ps 48,35:36 Auch sollst du nicht bei deinem Haupt schwören; denn du vermagst
nicht ein einziges Haar weiß oder schwarz zu machen.
5:37 Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom
Übel.5:38 Ihr habt gehört, daß gesagt ist (2. Mose 21,24): »Auge um Auge, Zahn
um Zahn.«5:39 Ich aber sage euch, daß ihr nicht widerstreben sollt dem Übel,
sondern: wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete
die andere auch dar.Klgl 3,30; Joh 18,22-23; Röm 12,19; 12,21; 1. Petr 2,20-23
5:40 Und wenn jemand mit dir rechten will und dir deinen Rock nehmen,
dem laß auch den Mantel.5:41 Und wenn dich jemand nötigt, eine Meile mitzugehen, so geh mit ihm
zwei.5:42 Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht ab von dem, der etwas
von dir borgen will.5:43 Ihr habt gehört, daß gesagt ist: »Du sollst deinen Nächsten lieben«
(3. Mose 19,18) und deinen Feind hassen.5:44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch
verfolgen,2. Mose 23,4-5; Lk 6,27-28; Röm 12,14; 12,20; Lk 23,34; Apg 7,60
In der späteren Überlieferung wird der Text erweitert: »Liebt eure
Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen,
und bittet für die, die euch beleidigen und verfolgen« (vgl. Lk
6,27-28). Den Feind zu hassen (Vers 43) wird im Alten Testament
nirgends geboten.5:45 damit ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel. Denn er läßt seine
Sonne aufgehen über Böse und Gute und läßt regnen über Gerechte und
Ungerechte.5:46 Denn wenn ihr liebt, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben?
Tun nicht dasselbe auch die Zöllner?5:47 Und wenn ihr nur zu euren Brüdern freundlich seid, was tut ihr
Besonderes? Tun nicht dasselbe auch die Heiden?5:48 Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel
vollkommen ist.6:1 Habt acht auf eure Frömmigkeit, daß ihr die nicht übt vor den
Leuten, um von ihnen gesehen zu werden; ihr habt sonst keinen Lohn
bei eurem Vater im Himmel.6:2 Wenn du nun Almosen gibst, sollst du es nicht vor dir ausposaunen
lassen, wie es die Heuchler tun in den Synagogen und auf den Gassen,
damit sie von den Leuten gepriesen werden. Wahrlich, ich sage euch:
Sie haben ihren Lohn schon gehabt.6:3 Wenn du aber Almosen gibst, so laß deine linke Hand nicht wissen,
was die rechte tut,6:4 damit dein Almosen verborgen bleibe; und dein Vater, der in das
Verborgene sieht, wird dir's vergelten.6:5 Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht sein wie die Heuchler, die gern
in den Synagogen und an den Straßenecken stehen und beten, damit sie
von den Leuten gesehen werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben
ihren Lohn schon gehabt.6:6 Wenn du aber betest, so geh in dein Kämmerlein und schließ die Tür
zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater,
der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten.
6:7 Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden;
denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viele Worte machen.
Jes 1,156:8 Darum sollt ihr ihnen nicht gleichen. Denn euer Vater weiß, was ihr
bedürft, bevor ihr ihn bittet.6:9 Darum sollt ihr so beten: Unser Vater im Himmel! Dein Name werde
geheiligt.6:10 Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.
Lk 22,426:12 Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern
Schuldigern.6:13 Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem
Bösen. [Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit. Amen.]Luther übersetzte: »erlöse uns von dem Übel«. Dieser Abschluß des
Gebetes findet sich schon in einer Gemeindeordnung vom Anfang des 2.
Jahrhunderts, wird aber in den neutestamentlichen Handschriften erst
später bezeugt.6:14 Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euch
euer himmlischer Vater auch vergeben.6:15 Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, so wird euch euer Vater
eure Verfehlungen auch nicht vergeben.6:16 Wenn ihr fastet, sollt ihr nicht sauer dreinsehen wie die Heuchler;
denn sie verstellen ihr Gesicht, um sich vor den Leuten zu zeigen
mit ihrem Fasten. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn
schon gehabt.6:17 Wenn du aber fastest, so salbe dein Haupt und wasche dein Gesicht,
6:18 damit du dich nicht vor den Leuten zeigst mit deinem Fasten, sondern
vor deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das
Verborgene sieht, wird dir's vergelten.6:19 Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo sie die Motten
und der Rost fressen und wo die Diebe einbrechen und stehlen.
6:20 Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo sie weder Motten noch Rost
fressen und wo die Diebe nicht einbrechen und stehlen.
Kap 19,21; Lk 12,33-34; Kol 3,1-26:21 Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.
6:22 Das Auge ist das Licht des Leibes. Wenn dein Auge lauter ist, so
wird dein ganzer Leib licht sein.6:23 Wenn aber dein Auge böse ist, so wird dein ganzer Leib finster sein.
Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie groß wird
dann die Finsternis sein!6:24 Niemand kann zwei Herren dienen: entweder er wird den einen hassen
und den andern lieben, oder er wird an dem einen hängen und den
andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.
Lk 16,13; Jak 4,46:25 Darum sage ich euch: Sorgt nicht um euer Leben, was ihr essen und
trinken werdet; auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet.
Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die
Kleidung?6:26 Seht die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten
nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater
ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr als sie?
Kap 10,29-31; Lk 12,6-76:27 Wer ist unter euch, der seines Lebens Länge eine Spanne zusetzen
könnte, wie sehr er sich auch darum sorgt?6:28 Und warum sorgt ihr euch um die Kleidung? Schaut die Lilien auf dem
Feld an, wie sie wachsen: sie arbeiten nicht, auch spinnen sie
nicht.6:29 Ich sage euch, daß auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht
gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen.6:30 Wenn nun Gott das Gras auf dem Feld so kleidet, das doch heute steht
und morgen in den Ofen geworfen wird: sollte er das nicht viel mehr
für euch tun, ihr Kleingläubigen?6:31 Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was
werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden?6:32 Nach dem allen trachten die Heiden. Denn euer himmlischer Vater
weiß, daß ihr all dessen bedürft.6:33 Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner
Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.6:34 Darum sorgt nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das
Seine sorgen. Es ist genug, daß jeder Tag seine eigene Plage hat.
2. Mose 16,197:1 Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet.
Röm 2,1; 1. Kor 4,57:2 Denn nach welchem Recht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden;
und mit welchem Maß ihr meßt, wird euch zugemessen werden.
Jes 33,1; Mk 4,247:3 Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge und nimmst
nicht wahr den Balken in deinem Auge?7:4 Oder wie kannst du sagen zu deinem Bruder: Halt, ich will dir den
Splitter aus deinem Auge ziehen?, und siehe, ein Balken ist in
deinem Auge.7:5 Du Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge; danach sieh zu,
wie du den Splitter aus deines Bruders Auge ziehst.
7:6 Ihr sollt das Heilige nicht den Hunden geben, und eure Perlen sollt
ihr nicht vor die Säue werfen, damit die sie nicht zertreten mit
ihren Füßen und sich umwenden und euch zerreißen.7:7 Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden;
klopfet an, so wird euch aufgetan.7:8 Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und
wer da anklopft, dem wird aufgetan.7:9 Wer ist unter euch Menschen, der seinem Sohn, wenn er ihn bittet um
Brot, einen Stein biete?7:10 oder, wenn er ihn bittet um einen Fisch, eine Schlange biete?
7:11 Wenn nun ihr, die ihr doch böse seid, dennoch euren Kindern gute
Gaben geben könnt, wieviel mehr wird euer Vater im Himmel Gutes
geben denen, die ihn bitten!7:12 Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut
ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten.7:13 Geht hinein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit, und
der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt, und viele sind's, die
auf ihm hineingehen.7:14 Wie eng ist die Pforte und wie schmal der Weg, der zum Leben führt,
und wenige sind's, die ihn finden!7:15 Seht euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu
euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe.
Kap 24,4-5; 24,24; 2. Kor 11,13-157:16 An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man denn Trauben
lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln?7:17 So bringt jeder gute Baum gute Früchte; aber ein fauler Baum bringt
schlechte Früchte.7:18 Ein guter Baum kann nicht schlechte Früchte bringen, und ein fauler
Baum kann nicht gute Früchte bringen.7:19 Jeder Baum, der nicht gute Früchte bringt, wird abgehauen und ins
Feuer geworfen.7:20 Darum: an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.
7:21 Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das
Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im
Himmel.7:22 Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage: Herr, Herr, haben wir
nicht in deinem Namen geweissagt? Haben wir nicht in deinem Namen
böse Geister ausgetrieben? Haben wir nicht in deinem Namen viele
Wunder getan?7:23 Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch noch nie gekannt;
weicht von mir, ihr Übeltäter!7:24 Darum, wer diese meine Rede hört und tut sie, der gleicht einem
klugen Mann, der sein Haus auf Fels baute.7:25 Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde
wehten und stießen an das Haus, fiel es doch nicht ein; denn es war
auf Fels gegründet.7:26 Und wer diese meine Rede hört und tut sie nicht, der gleicht einem
törichten Mann, der sein Haus auf Sand baute.7:27 Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde
wehten und stießen an das Haus, da fiel es ein, und sein Fall war
groß.7:28 Und es begab sich, als Jesus diese Rede vollendet hatte, daß sich
das Volk entsetzte über seine Lehre;7:29 denn er lehrte sie mit Vollmacht und nicht wie ihre
Schriftgelehrten.8:1 Als er aber vom Berge herabging, folgte ihm eine große Menge.
8:2 Und siehe, ein Aussätziger kam heran und fiel vor ihm nieder und
sprach: Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen.
8:3 Und Jesus streckte die Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich
will's tun; sei rein! Und sogleich wurde er von seinem Aussatz rein.
8:4 Und Jesus sprach zu ihm: Sieh zu, sage es niemandem, sondern geh
hin und zeige dich dem Priester und opfere die Gabe, die Mose
befohlen hat, ihnen zum Zeugnis.8:5 Als aber Jesus nach Kapernaum hineinging, trat ein Hauptmann zu ihm;
der bat ihn8:6 und sprach: Herr, mein Knecht liegt zu Hause und ist gelähmt und
leidet große Qualen.8:7 Jesus sprach zu ihm: Ich will kommen und ihn gesund machen.
8:8 Der Hauptmann antwortete und sprach: Herr, ich bin nicht wert, daß
du unter mein Dach gehst, sondern sprich nur ein Wort, so wird mein
Knecht gesund.8:9 Denn auch ich bin ein Mensch, der Obrigkeit untertan, und habe
Soldaten unter mir; und wenn ich zu einem sage: Geh hin!, so geht
er; und zu einem andern: Komm her!, so kommt er; und zu meinem
Knecht: Tu das!, so tut er's.8:10 Als das Jesus hörte, wunderte er sich und sprach zu denen, die ihm
nachfolgten: Wahrlich, ich sage euch: Solchen Glauben habe ich in
Israel bei keinem gefunden!8:11 Aber ich sage euch: Viele werden kommen von Osten und von Westen
und mit Abraham und Isaak und Jakob im Himmelreich zu Tisch sitzen;
(11 und 12) Lk 13,28-298:12 aber die Kinder des Reichs werden hinausgestoßen in die Finsternis;
da wird sein Heulen und Zähneklappern.8:13 Und Jesus sprach zu dem Hauptmann: Geh hin; dir geschehe, wie du
geglaubt hast. Und sein Knecht wurde gesund zu derselben Stunde.
Kap 9,29; 15,288:14 Und Jesus kam in das Haus des Petrus und sah, daß dessen
Schwiegermutter zu Bett lag und hatte das Fieber.8:15 Da ergriff er ihre Hand, und das Fieber verließ sie. Und sie stand
auf und diente ihm.8:16 Am Abend aber brachten sie viele Besessene zu ihm; und er trieb die
Geister aus durch sein Wort und machte alle Kranken gesund,
8:17 damit erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten Jesaja, der
da spricht (Jesaja 53,4): »Er hat unsre Schwachheit auf sich
genommen, und unsre Krankheit hat er getragen.«8:18 Als aber Jesus die Menge um sich sah, befahl er, hinüber ans andre
Ufer zu fahren.8:19 Und es trat ein Schriftgelehrter herzu und sprach zu ihm: Meister,
ich will dir folgen, wohin du gehst.8:20 Jesus sagt zu ihm: Die Füchse haben Gruben, und die Vögel unter dem
Himmel haben Nester; aber der Menschensohn hat nichts, wo er sein
Haupt hinlege.8:21 Und ein anderer unter den Jüngern sprach zu ihm: Herr, erlaube mir,
daß ich zuvor hingehe und meinen Vater begrabe.8:22 Aber Jesus spricht zu ihm: Folge du mir, und laß die Toten ihre
Toten begraben!8:23 Und er stieg in das Boot, und seine Jünger folgten ihm.
8:24 Und siehe, da erhob sich ein gewaltiger Sturm auf dem See, so daß
auch das Boot von Wellen zugedeckt wurde. Er aber schlief.
8:25 Und sie traten zu ihm, weckten ihn auf und sprachen: Herr, hilf, wir
kommen um!8:26 Da sagt er zu ihnen: Ihr Kleingläubigen, warum seid ihr so
furchtsam? Und stand auf und bedrohte den Wind und das Meer. Da
wurde es ganz stille.8:27 Die Menschen aber verwunderten sich und sprachen: Was ist das für
ein Mann, daß ihm Wind und Meer gehorsam sind?8:28 Und er kam ans andre Ufer in die Gegend der Gadarener. Da liefen ihm
entgegen zwei Besessene; die kamen aus den Grabhöhlen und waren sehr
gefährlich, so daß niemand diese Straße gehen konnte.
8:29 Und siehe, sie schrien: Was willst du von uns, du Sohn Gottes? Bist
du hergekommen, uns zu quälen, ehe es Zeit ist?8:30 Es war aber fern von ihnen eine große Herde Säue auf der Weide.
8:31 Da baten ihn die bösen Geister und sprachen: Willst du uns
austreiben, so laß uns in die Herde Säue fahren.8:32 Und er sprach: Fahrt aus! Da fuhren sie aus und fuhren in die Säue.
Und siehe, die ganze Herde stürmte den Abhang hinunter in den See,
und sie ersoffen im Wasser.8:33 Und die Hirten flohen und gingen hin in die Stadt und berichteten
das alles und wie es den Besessenen ergangen war.8:34 Und siehe, da ging die ganze Stadt hinaus Jesus entgegen. Und als
sie ihn sahen, baten sie ihn, daß er ihr Gebiet verlasse.
Die Heilung eines Gelähmten (»Der Gichtbrüchige«)9:1 Da stieg er in ein Boot und fuhr hinüber und kam in seine Stadt.
Kap 4,139:2 Und siehe, da brachten sie zu ihm einen Gelähmten, der lag auf einem
Bett. Als nun Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten:
Sei getrost, mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben.
2. Mose 34,6-7; Ps 103,39:3 Und siehe, einige unter den Schriftgelehrten sprachen bei sich
selbst: Dieser lästert Gott.9:4 Als aber Jesus ihre Gedanken sah, sprach er: Warum denkt ihr so
Böses in euren Herzen?9:5 Was ist denn leichter, zu sagen: Dir sind deine Sünden vergeben,
oder zu sagen: Steh auf und geh umher?9:6 Damit ihr aber wißt, daß der Menschensohn Vollmacht hat, auf Erden
die Sünden zu vergeben - sprach er zu dem Gelähmten: Steh auf, hebe
dein Bett auf und geh heim!9:8 Als das Volk das sah, fürchtete es sich und pries Gott, der solche
Macht den Menschen gegeben hat.Die Berufung des Matthäus und das Mahl mit den Zöllnern
(Mk 2,13-17; Lk 5,27-32)9:9 Und als Jesus von dort wegging, sah er einen Menschen am Zoll
sitzen, der hieß Matthäus; und er sprach zu ihm: Folge mir! Und er
stand auf und folgte ihm.9:10 Und es begab sich, als er zu Tisch saß im Hause, siehe, da kamen
viele Zöllner und Sünder und saßen zu Tisch mit Jesus und seinen
Jüngern.9:11 Als das die Pharisäer sahen, sprachen sie zu seinen Jüngern: Warum
ißt euer Meister mit den Zöllnern und Sündern?9:12 Als das Jesus hörte, sprach er: Die Starken bedürfen des Arztes
nicht, sondern die Kranken.9:13 Geht aber hin und lernt, was das heißt (Hosea 6,6): »Ich habe
Wohlgefallen an Barmherzigkeit und nicht am Opfer.« Ich bin
gekommen, die Sünder zu rufen und nicht die Gerechten.
Kap 12,7; 1. Sam 15,22; Kap 18,119:14 Da kamen die Jünger des Johannes zu ihm und sprachen: Warum fasten
wir und die Pharisäer so viel, und deine Jünger fasten nicht?
Lk 18,129:15 Jesus antwortete ihnen: Wie können die Hochzeitsgäste Leid tragen,
solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es wird aber die Zeit kommen,
daß der Bräutigam von ihnen genommen wird; dann werden sie fasten.
Joh 3,299:16 Niemand flickt ein altes Kleid mit einem Lappen von neuem Tuch; denn
der Lappen reißt doch wieder vom Kleid ab, und der Riß wird ärger.
Röm 7,69:17 Man füllt auch nicht neuen Wein in alte Schläuche; sonst zerreißen
die Schläuche, und der Wein wird verschüttet, und die Schläuche
verderben. Sondern man füllt neuen Wein in neue Schläuche, so
bleiben beide miteinander erhalten.9:18 Als er dies mit ihnen redete, siehe, da kam einer von den Vorstehern
der Gemeinde, fiel vor ihm nieder und sprach: Meine Tochter ist eben
gestorben, aber komm und lege deine Hand auf sie, so wird sie
lebendig.9:19 Und Jesus stand auf und folgte ihm mit seinen Jüngern.
9:20 Und siehe, eine Frau, die seit zwölf Jahren den Blutfluß hatte, trat
von hinten an ihn heran und berührte den Saum seines Gewandes.
9:21 Denn sie sprach bei sich selbst: Könnte ich nur sein Gewand
berühren, so würde ich gesund.9:22 Da wandte sich Jesus um und sah sie und sprach: Sei getrost, meine
Tochter, dein Glaube hat dir geholfen. Und die Frau wurde gesund zu
derselben Stunde.9:23 Und als er in das Haus des Vorstehers kam und sah die Flötenspieler
und das Getümmel des Volkes,9:24 sprach er: Geht hinaus! Denn das Mädchen ist nicht tot, sondern es
schläft. Und sie verlachten ihn.9:25 Als aber das Volk hinausgetrieben war, ging er hinein und ergriff
sie bei der Hand. Da stand das Mädchen auf.9:26 Und diese Kunde erscholl durch dieses ganze Land.
Die Heilung zweier Blinder und eines Stummen9:27 Und als Jesus von dort weiterging, folgten ihm zwei Blinde, die
schrien: Ach, du Sohn Davids, erbarme dich unser!9:28 Und als er heimkam, traten die Blinden zu ihm. Und Jesus sprach zu
ihnen: Glaubt ihr, daß ich das tun kann? Da sprachen sie zu ihm:
Ja, Herr.9:29 Da berührte er ihre Augen und sprach: Euch geschehe nach eurem
Glauben!9:30 Und ihre Augen wurden geöffnet. Und Jesus drohte ihnen und sprach:
Seht zu, daß es niemand erfahre!9:31 Aber sie gingen hinaus und verbreiteten die Kunde von ihm in diesem
ganzen Lande.9:32 Als diese nun hinausgegangen waren, siehe, da brachten sie zu ihm
einen Menschen, der war stumm und besessen.9:33 Als aber der böse Geist ausgetrieben war, redete der Stumme. Und das
Volk verwunderte sich und sprach: So etwas ist noch nie in Israel
gesehen worden.9:34 Aber die Pharisäer sprachen: Er treibt die bösen Geister aus durch
ihren Obersten.9:35 Und Jesus ging ringsum in alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren
Synagogen und predigte das Evangelium von dem Reich und heilte alle
Krankheiten und alle Gebrechen.9:36 Und als er das Volk sah, jammerte es ihn; denn sie waren
verschmachtet und zerstreut wie die Schafe, die keinen Hirten
haben.9:37 Da sprach er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber wenige sind
der Arbeiter.9:38 Darum bittet den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter in seine Ernte
sende.10:1 Und er rief seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen Macht über die
unreinen Geister, daß sie die austrieben und heilten alle
Krankheiten und alle Gebrechen.10:2 Die Namen aber der zwölf Apostel sind diese: zuerst Simon, genannt
Petrus, und Andreas, sein Bruder; Jakobus, der Sohn des Zebedäus,
und Johannes, sein Bruder;10:3 Philippus und Bartholomäus; Thomas und Matthäus, der Zöllner;
Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Thaddäus;10:4 Simon Kananäus und Judas Iskariot, der ihn verriet.
Die Aussendung der Zwölf10:5 Diese Zwölf sandte Jesus aus, gebot ihnen und sprach: Geht nicht den
Weg zu den Heiden und zieht in keine Stadt der Samariter,
10:6 sondern geht hin zu den verlorenen Schafen aus dem Hause Israel.
Kap 15,24; Apg 13,4610:7 Geht aber und predigt und sprecht: Das Himmelreich ist nahe
herbeigekommen.10:8 Macht Kranke gesund, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt
böse Geister aus. Umsonst habt ihr's empfangen, umsonst gebt es
auch.10:9 Ihr sollt weder Gold noch Silber noch Kupfer in euren Gürteln
haben,10:10 auch keine Reisetasche, auch nicht zwei Hemden, keine Schuhe, auch
keinen Stecken. Denn ein Arbeiter ist seiner Speise wert.
4. Mose 18,31; 1. Kor 9,14; 1. Tim 5,1810:11 Wenn ihr aber in eine Stadt oder ein Dorf geht, da erkundigt euch,
ob jemand darin ist, der es wert ist; und bei dem bleibt, bis ihr
weiterzieht.10:12 Wenn ihr aber in ein Haus geht, so grüßt es;
10:13 und wenn es das Haus wert ist, wird euer Friede auf sie kommen. Ist
es aber nicht wert, so wird sich euer Friede wieder zu euch wenden.
10:14 Und wenn euch jemand nicht aufnehmen und eure Rede nicht hören wird,
so geht heraus aus diesem Hause oder dieser Stadt und schüttelt den
Staub von euren Füßen.10:15 Wahrlich, ich sage euch: Dem Land der Sodomer und Gomorrer wird es
erträglicher ergehen am Tage des Gerichts als dieser Stadt.
1. Mose 19,1-2910:16 Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Darum
seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben.
Lk 10,3; Röm 16,19; Eph 5,1510:17 Hütet euch aber vor den Menschen; denn sie werden euch den
Gerichten überantworten und werden euch geißeln in ihren Synagogen.
Apg 5,40; 2. Kor 11,2410:18 Und man wird euch vor Statthalter und Könige führen um
meinetwillen, ihnen und den Heiden zum Zeugnis.10:19 Wenn sie euch nun überantworten werden, so sorgt nicht, wie oder was
ihr reden sollt; denn es soll euch zu der Stunde gegeben werden, was
ihr reden sollt.10:20 Denn nicht ihr seid es, die da reden, sondern eures Vaters Geist
ist es, der durch euch redet.10:21 Es wird aber ein Bruder den andern dem Tod preisgeben und der Vater
den Sohn, und die Kinder werden sich empören gegen ihre Eltern und
werden sie töten helfen.10:22 Und ihr werdet gehaßt werden von jedermann um meines Namens willen.
Wer aber bis an das Ende beharrt, der wird selig werden.
2. Tim 2,12; Kap 24,9-1310:23 Wenn sie euch aber in einer Stadt verfolgen, so flieht in eine
andere. Wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet mit den Städten Israels
nicht zu Ende kommen, bis der Menschensohn kommt.10:24 Der Jünger steht nicht über dem Meister und der Knecht nicht über
seinem Herrn.10:25 Es ist für den Jünger genug, daß er ist wie sein Meister und der
Knecht wie sein Herr. Haben sie den Hausherrn Beelzebul genannt,
wieviel mehr werden sie seine Hausgenossen so nennen!
Kap 12,24Es ist nichts verborgen, was nicht offenbar wird, und nichts geheim,
was man nicht wissen wird.10:27 Was ich euch sage in der Finsternis, das redet im Licht; und was
euch gesagt wird in das Ohr, das predigt auf den Dächern.
10:28 Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, doch die
Seele nicht töten können; fürchtet euch aber viel mehr vor dem, der
Leib und Seele verderben kann in der Hölle.10:29 Kauft man nicht zwei Sperlinge für einen Groschen? Dennoch fällt
keiner von ihnen auf die Erde ohne euren Vater.10:30 Nun aber sind auch eure Haare auf dem Haupt alle gezählt.
Apg 27,3410:31 Darum fürchtet euch nicht; ihr seid besser als viele Sperlinge.
Kap 6,2610:32 Wer nun mich bekennt vor den Menschen, den will ich auch bekennen
vor meinem himmlischen Vater.10:33 Wer mich aber verleugnet vor den Menschen, den will ich auch
verleugnen vor meinem himmlischen Vater.10:34 Ihr sollt nicht meinen, daß ich gekommen bin, Frieden zu bringen
auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern
das Schwert.10:35 Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater
und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer
Schwiegermutter.10:36 Und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein.
10:37 Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht
wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, der ist meiner
nicht wert.10:38 Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und folgt mir nach, der ist
meiner nicht wert.10:39 Wer sein Leben findet, der wird's verlieren; und wer sein Leben
verliert um meinetwillen, der wird's finden.10:40 Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der
nimmt den auf, der mich gesandt hat.10:41 Wer einen Propheten aufnimmt, weil es ein Prophet ist, der wird den
Lohn eines Propheten empfangen. Wer einen Gerechten aufnimmt, weil
es ein Gerechter ist, der wird den Lohn eines Gerechten empfangen.
1. Kön 17,8-2410:42 Und wer einem dieser Geringen auch nur einen Becher kalten Wassers
zu trinken gibt, weil es ein Jünger ist, wahrlich, ich sage euch: es
wird ihm nicht unbelohnt bleiben.11:1 Und es begab sich, als Jesus diese Gebote an seine zwölf Jünger
beendet hatte, daß er von dort weiterging, um in ihren Städten zu
lehren und zu predigen.11:2 Als aber Johannes im Gefängnis von den Werken Christi hörte, sandte
er seine Jünger11:3 und ließ ihn fragen: Bist du es, der da kommen soll, oder sollen
wir auf einen andern warten?11:4 Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Geht hin und sagt Johannes
wieder, was ihr hört und seht:11:5 Blinde sehen und Lahme gehen, Aussätzige werden rein und Taube
hören, Tote stehen auf, und Armen wird das Evangelium gepredigt;
Jes 35,5-6; 61,111:6 und selig ist, wer sich nicht an mir ärgert.
Kap 13,57; 26,3111:7 Als sie fortgingen, fing Jesus an, zu dem Volk von Johannes zu
reden: Was seid ihr hinausgegangen in die Wüste zu sehen? Wolltet
ihr ein Rohr sehen, das der Wind hin und her weht?
Kap 3,1; 3,511:8 Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Wolltet ihr einen
Menschen in weichen Kleidern sehen? Siehe, die weiche Kleider
tragen, sind in den Häusern der Könige.11:9 Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Wolltet ihr einen
Propheten sehen? Ja, ich sage euch: er ist mehr als ein Prophet.
Lk 1,76; 20,611:10 Dieser ist's, von dem geschrieben steht (Maleachi 3,1): »Siehe, ich
sende meinen Boten vor dir her, der deinen Weg vor dir bereiten
soll.«11:11 Wahrlich, ich sage euch: Unter allen, die von einer Frau geboren
sind, ist keiner aufgetreten, der größer ist als Johannes der
Täufer; der aber der Kleinste ist im Himmelreich, ist größer als
er.11:12 Aber von den Tagen Johannes des Täufers bis heute leidet das
Himmelreich Gewalt, und die Gewalttätigen reißen es an sich.
Lk 16,1611:13 Denn alle Propheten und das Gesetz haben geweissagt bis hin zu
Johannes;11:14 und wenn ihr's annehmen wollt: er ist Elia, der da kommen soll.
Kap 17,10-13; Mal 3,2311:16 Mit wem soll ich aber dieses Geschlecht vergleichen? Es gleicht den
Kindern, die auf dem Markt sitzen und rufen den andern zu:
11:17 Wir haben euch aufgespielt, und ihr wolltet nicht tanzen; wir haben
Klagelieder gesungen, und ihr wolltet nicht weinen.
Joh 5,3511:18 Johannes ist gekommen, aß nicht und trank nicht; so sagen sie: Er
ist besessen.11:19 Der Menschensohn ist gekommen, ißt und trinkt; so sagen sie: Siehe,
was ist dieser Mensch für ein Fresser und Weinsäufer, ein Freund der
Zöllner und Sünder! Und doch ist die Weisheit gerechtfertigt worden
aus ihren Werken.11:20 Da fing er an, die Städte zu schelten, in denen die meisten seiner
Taten geschehen waren; denn sie hatten nicht Buße getan:
11:21 Wehe dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Wären solche Taten in Tyrus
und Sidon geschehen, wie sie bei euch geschehen sind, sie hätten
längst in Sack und Asche Buße getan.11:22 Doch ich sage euch: Es wird Tyrus und Sidon erträglicher ergehen am
Tage des Gerichts als euch.11:23 Und du, Kapernaum, wirst du bis zum Himmel erhoben werden? Du
wirst bis in die Hölle hinuntergestoßen werden. Denn wenn in Sodom
die Taten geschehen wären, die in dir geschehen sind, es stünde noch
heutigen Tages.11:24 Doch ich sage euch: Es wird dem Land der Sodomer erträglicher
ergehen am Tage des Gerichts als dir.11:25 Zu der Zeit fing Jesus an und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr
des Himmels und der Erde, weil du dies den Weisen und Klugen
verborgen hast und hast es den Unmündigen offenbart.
(25-27) Jes 29,14; Lk 10,21-22; Joh 17,25; 1. Kor 1,18-29
11:26 Ja, Vater; denn so hat es dir wohlgefallen.
11:27 Alles ist mir übergeben von einem Vater; und niemand kennt den
Sohn als nur der Vater; und niemand kennt den Vater als nur der
Sohn und wem es der Sohn offenbaren will.11:28 Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will
euch erquicken.11:29 Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig
und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.
Jes 28,12; Jer 6,1611:30 Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.
Lk 11,46; 1. Joh 5,312:1 Zu der Zeit ging Jesus durch ein Kornfeld am Sabbat; und seine
Jünger waren hungrig und fingen an, Ähren auszuraufen und zu essen.
5. Mose 23,2612:2 Als das die Pharisäer sahen, sprachen sie zu ihm: Siehe, deine
Jünger tun, was am Sabbat nicht erlaubt ist.12:3 Er aber sprach zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, was David tat, als
ihn und die bei ihm waren hungerte?12:4 Wie er in das Gotteshaus ging und aß die Schaubrote, die doch weder
er noch die bei ihm waren essen durften, sondern allein die
Priester?12:5 Oder habt ihr nicht gelesen im Gesetz, wie die Priester am Sabbat im
Tempel den Sabbat brechen und sind doch ohne Schuld?
12:6 Ich sage euch aber: Hier ist Größeres als der Tempel.
12:7 Wenn ihr aber wüßtet, was das heißt (Hosea 6,6): »Ich habe
Wohlgefallen an Barmherzigkeit und nicht am Opfer«, dann hättet ihr
die Unschuldigen nicht verdammt.12:8 Der Menschensohn ist ein Herr über den Sabbat.
Die Heilung eines Mannes am Sabbat12:9 Und er ging von dort weiter und kam in ihre Synagoge.
12:10 Und siehe, da war ein Mensch, der hatte eine verdorrte Hand. Und sie
fragten ihn und sprachen: Ist's erlaubt, am Sabbat zu heilen?, damit
sie ihn verklagen könnten.12:11 Aber er sprach zu ihnen: Wer ist unter euch, der sein einziges
Schaf, wenn es ihm am Sabbat in eine Grube fällt, nicht ergreift und
ihm heraushilft?12:12 Wieviel mehr ist nun ein Mensch als ein Schaf! Darum darf man am
Sabbat Gutes tun.12:13 Da sprach er zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus! Und er
streckte sie aus; und sie wurde ihm wieder gesund wie die andere.
12:14 Da gingen die Pharisäer hinaus und hielten Rat über ihn, wie sie ihn
umbrächten.12:15 Aber als Jesus das erfuhr, entwich er von dort. Und eine große Menge
folgte ihm, und er heilte sie alle12:16 und gebot ihnen, daß sie ihn nicht offenbar machten,
Kap 8,412:17 damit erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten Jesaja, der
da spricht (Jesaja 42,1-4):12:18 »Siehe, das ist mein Knecht, den ich erwählt habe, und mein
Geliebter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat; ich will meinen
Geist auf ihn legen, und er soll den Heiden das Recht verkündigen.
Apg 3,13; 3,26; Kap 3,1712:19 Er wird nicht streiten noch schreien, und man wird seine Stimme
nicht hören auf den Gassen;12:20 das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden
Docht wird er nicht auslöschen, bis er das Recht hinausführt zum
Sieg;12:21 und die Heiden werden auf seinen Namen hoffen.«
Jesu Macht über die bösen Geister12:22 Da wurde ein Besessener zu Jesus gebracht, der war blind und stumm;
und er heilte ihn, so daß der Stumme redete und sah.
12:23 Und alles Volk entsetzte sich und fragte: Ist dieser nicht Davids
Sohn?12:24 Aber als die Pharisäer das hörten, sprachen sie: Er treibt die
bösen Geister nicht anders aus als durch Beelzebul, ihren Obersten.
Kap 9,3412:25 Jesus erkannte aber ihre Gedanken und sprach zu ihnen: Jedes Reich,
das mit sich selbst uneins ist, wird verwüstet; und jede Stadt oder
jedes Haus, das mit sich selbst uneins ist, kann nicht bestehen.
12:26 Wenn nun der Satan den Satan austreibt, so muß er mit sich selbst
uneins sein; wie kann dann sein Reich bestehen?12:27 Wenn ich aber die bösen Geister durch Beelzebul austreibe, durch wen
treiben eure Söhne sie aus? Darum werden sie eure Richter sein.
12:28 Wenn ich aber die bösen Geister durch den Geist Gottes austreibe,
so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen.12:29 Oder wie kann jemand in das Haus eines Starken eindringen und ihm
seinen Hausrat rauben, wenn er nicht zuvor den Starken fesselt? Erst
dann kann er sein Haus berauben.12:30 Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich; und wer nicht mit mir
sammelt, der zerstreut.12:31 Darum sage ich euch: Alle Sünde und Lästerung wird den Menschen
vergeben; aber die Lästerung gegen den Geist wird nicht vergeben.
1. Joh 5,16; Hebr 6,4-6; 10,2612:32 Und wer etwas redet gegen den Menschensohn, dem wird es vergeben;
aber wer etwas redet gegen den heiligen Geist, dem wird's nicht
vergeben, weder in dieser noch in jener Welt.12:33 Nehmt an, ein Baum ist gut, so wird auch seine Frucht gut sein; oder
nehmt an, ein Baum ist faul, so wird auch seine Frucht faul sein.
Denn an der Frucht erkennt man den Baum.12:34 Ihr Schlangenbrut, wie könnt ihr Gutes reden, die ihr böse seid?
Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über.12:35 Ein guter Mensch bringt Gutes hervor aus dem guten Schatz seines
Herzens; und ein böser Mensch bringt Böses hervor aus seinem bösen
Schatz.12:36 Ich sage euch aber, daß die Menschen Rechenschaft geben müssen am
Tage des Gerichts von jedem nichtsnutzigen Wort, das sie geredet
haben.12:37 Aus deinen Worten wirst du gerechtfertigt werden, und aus deinen
Worten wirst du verdammt werden.12:38 Da fingen einige von den Schriftgelehrten und Pharisäern an und
sprachen zu ihm: Meister, wir möchten gern ein Zeichen von dir
sehen.12:39 Und er antwortete und sprach zu ihnen: Ein böses und abtrünniges
Geschlecht fordert ein Zeichen, aber es wird ihm kein Zeichen
gegeben werden, es sei denn das Zeichen des Propheten Jona.
12:40 Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches war,
so wird der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Schoß der
Erde sein.12:41 Die Leute von Ninive werden auftreten beim Jüngsten Gericht mit
diesem Geschlecht und werden es verdammen; denn sie taten Buße nach
der Predigt des Jona. Und siehe, hier ist mehr als Jona.
Jona 3,512:42 Die Königin vom Süden wird auftreten beim Jüngsten Gericht mit
diesem Geschlecht und wird es verdammen; denn sie kam vom Ende der
Erde, um Salomos Weisheit zu hören. Und siehe, hier ist mehr als
Salomo.12:43 Wenn der unreine Geist von einem Menschen ausgefahren ist, so
durchstreift er dürre Stätten, sucht Ruhe und findet sie nicht.
12:44 Dann spricht er: Ich will wieder zurückkehren in mein Haus, aus dem
ich fortgegangen bin. Und wenn er kommt, so findet er's leer,
gekehrt und geschmückt.12:45 Dann geht er hin und nimmt mit sich sieben andre Geister, die böser
sind als er selbst; und wenn sie hineinkommen, wohnen sie darin;
und es wird mit diesem Menschen hernach ärger, als es vorher war.
So wird's auch diesem bösen Geschlecht ergehen.12:46 Als er noch zu dem Volk redete, siehe, da standen seine Mutter und
seine Brüder draußen, die wollten mit ihm reden.12:47 Da sprach einer zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder stehen
draußen und wollen mit dir reden.12:48 Er antwortete aber und sprach zu dem, der es ihm ansagte: Wer ist
meine Mutter, und wer sind meine Brüder?12:49 Und er streckte die Hand aus über seine Jünger und sprach: Siehe da,
das ist meine Mutter, und das sind meine Brüder!12:50 Denn wer den Willen tut meines Vaters im Himmel, der ist mir Bruder
und Schwester und Mutter.13:1 An demselben Tage ging Jesus aus dem Hause und setzte sich an den
See.13:2 Und es versammelte sich eine große Menge bei ihm, so daß er in ein
Boot stieg und sich setzte, und alles Volk stand am Ufer.
13:3 Und er redete vieles zu ihnen in Gleichnissen und sprach: Siehe, es
ging ein Sämann aus, zu säen.13:4 Und indem er säte, fiel einiges auf den Weg; da kamen die Vögel und
fraßen's auf.13:5 Einiges fiel auf felsigen Boden, wo es nicht viel Erde hatte, und
ging bald auf, weil es keine tiefe Erde hatte.13:6 Als aber die Sonne aufging, verwelkte es, und weil es keine Wurzel
hatte, verdorrte es.13:7 Einiges fiel unter die Dornen; und die Dornen wuchsen empor und
erstickten's.13:8 Einiges fiel auf gutes Land und trug Frucht, einiges hundertfach,
einiges sechzigfach, einiges dreißigfach.13:10 Und die Jünger traten zu ihm und sprachen: Warum redest du zu ihnen
in Gleichnissen?13:11 Er antwortete und sprach zu ihnen: Euch ist's gegeben, die
Geheimnisse des Himmelreichs zu verstehen, diesen aber ist's nicht
gegeben.13:12 Denn wer da hat, dem wird gegeben, daß er die Fülle habe; wer aber
nicht hat, dem wird auch das genommen, was er hat.
Spr 9,9; Kap 25,28-29; Mk 4,25; Lk 8,1813:13 Darum rede ich zu ihnen in Gleichnissen. Denn mit sehenden Augen
sehen sie nicht und mit hörenden Ohren hören sie nicht; und sie
verstehen es nicht.13:14 Und an ihnen wird die Weissagung Jesajas erfüllt, die da sagt
(Jesaja 6,9-10): »Mit den Ohren werdet ihr hören und werdet es nicht
verstehen; und mit sehenden Augen werdet ihr sehen und werdet es
nicht erkennen.13:15 Denn das Herz dieses Volkes ist verstockt: ihre Ohren hören schwer,
und ihre Augen sind geschlossen, damit sie nicht etwa mit den Augen
sehen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen und sich
bekehren, und ich ihnen helfe.«13:16 Aber selig sind eure Augen, daß sie sehen, und eure Ohren, daß sie
hören.13:17 Wahrlich, ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte haben begehrt,
zu sehen, was ihr seht, und haben's nicht gesehen, und zu hören, was
ihr hört, und haben's nicht gehört.13:18 So hört nun ihr dies Gleichnis von dem Sämann:
13:19 Wenn jemand das Wort von dem Reich hört und nicht versteht, so kommt
der Böse und reißt hinweg, was in sein Herz gesät ist; das ist der,
bei dem auf den Weg gesät ist.13:20 Bei dem aber auf felsigen Boden gesät ist, das ist, der das Wort
hört und es gleich mit Freuden aufnimmt;13:21 aber er hat keine Wurzel in sich, sondern er ist wetterwendisch;
wenn sich Bedrängnis oder Verfolgung erhebt um des Wortes willen, so
fällt er gleich ab.13:22 Bei dem aber unter die Dornen gesät ist, das ist, der das Wort hört,
und die Sorge der Welt und der betrügerische Reichtum ersticken das
Wort, und er bringt keine Frucht.13:23 Bei dem aber auf gutes Land gesät ist, das ist, der das Wort hört
und versteht und dann auch Frucht bringt; und der eine trägt
hundertfach, der andere sechzigfach, der dritte dreißigfach.
Vom Unkraut unter dem Weizen13:24 Er legte ihnen ein anderes Gleichnis vor und sprach: Das Himmelreich
gleicht einem Menschen, der guten Samen auf seinen Acker säte.
13:25 Als aber die Leute schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut
zwischen den Weizen und ging davon.13:26 Als nun die Saat wuchs und Frucht brachte, da fand sich auch das
Unkraut.13:27 Da traten die Knechte zu dem Hausvater und sprachen: Herr, hast du
nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher hat er denn das
Unkraut?13:28 Er sprach zu ihnen: Das hat ein Feind getan. Da sprachen die
Knechte: Willst du denn, daß wir hingehen und es ausjäten?
13:29 Er sprach: Nein! damit ihr nicht zugleich den Weizen mit ausrauft,
wenn ihr das Unkraut ausjätet.13:30 Laßt beides miteinander wachsen bis zur Ernte; und um die Erntezeit
will ich zu den Schnittern sagen: Sammelt zuerst das Unkraut und
bindet es in Bündel, damit man es verbrenne; aber den Weizen sammelt
mir in meine Scheune.13:31 Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor und sprach: Das Himmelreich
gleicht einem Senfkorn, das ein Mensch nahm und auf seinen Acker
säte;13:32 das ist das kleinste unter allen Samenkörnern; wenn es aber
gewachsen ist, so ist es größer als alle Kräuter und wird ein Baum,
so daß die Vögel unter dem Himmel kommen und wohnen in seinen
Zweigen.13:33 Ein anderes Gleichnis sagte er ihnen: Das Himmelreich gleicht einem
Sauerteig, den eine Frau nahm und unter einen halben Zentner Mehl
mengte, bis es ganz durchsäuert war.13:34 Das alles redete Jesus in Gleichnissen zu dem Volk, und ohne
Gleichnisse redete er nichts zu ihnen,13:35 damit erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten, der da
spricht (Psalm 78,2): »Ich will meinen Mund auftun in Gleichnissen
und will aussprechen, was verborgen war vom Anfang der Welt an.«
Die Deutung des Gleichnisses vom Unkraut13:36 Da ließ Jesus das Volk gehen und kam heim. Und seine Jünger traten
zu ihm und sprachen: Deute uns das Gleichnis vom Unkraut auf dem
Acker.13:37 Er antwortete und sprach zu ihnen: Der Menschensohn ist's, der den
guten Samen sät.13:38 Der Acker ist die Welt. Der gute Same sind die Kinder des Reichs.
Das Unkraut sind die Kinder des Bösen.13:39 Der Feind, der es sät, ist der Teufel. Die Ernte ist das Ende der
Welt. Die Schnitter sind die Engel.13:40 Wie man nun das Unkraut ausjätet und mit Feuer verbrennt, so wird's
auch am Ende der Welt gehen.13:41 Der Menschensohn wird seine Engel senden, und sie werden sammeln aus
seinem Reich alles, was zum Abfall verführt, und die da Unrecht
tun,13:42 und werden sie in den Feuerofen werfen; da wird Heulen und
Zähneklappern sein.13:43 Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne in ihres Vaters
Reich. Wer Ohren hat, der höre!13:44 Das Himmelreich gleicht einem Schatz, verborgen im Acker, den ein
Mensch fand und verbarg; und in seiner Freude ging er hin und
verkaufte alles, was er hatte, und kaufte den Acker.
Kap 19,29; Lk 14,33; Phil 3,713:45 Wiederum gleicht das Himmelreich einem Kaufmann, der gute Perlen
suchte,13:46 und als er eine kostbare Perle fand, ging er hin und verkaufte
alles, was er hatte, und kaufte sie.13:47 Wiederum gleicht das Himmelreich einem Netz, das ins Meer geworfen
ist und Fische aller Art fängt.13:48 Wenn es aber voll ist, ziehen sie es heraus an das Ufer, setzen sich
und lesen die guten in Gefäße zusammen, aber die schlechten werfen
sie weg.13:49 So wird es auch am Ende der Welt gehen: Die Engel werden ausgehen
und die Bösen von den Gerechten scheiden13:50 und werden sie in den Feuerofen werfen; da wird Heulen und
Zähneklappern sein.13:51 Habt ihr das alles verstanden? Sie antworteten: Ja.
13:52 Da sprach er: Darum gleicht jeder Schriftgelehrte, der ein Jünger
des Himmelreichs geworden ist, einem Hausvater, der aus seinem
Schatz Neues und Altes hervorholt.13:53 Und es begab sich, als Jesus diese Gleichnisse vollendet hatte, daß
er davonging13:54 und kam in seine Vaterstadt und lehrte sie in ihrer Synagoge, so daß
sie sich entsetzten und fragten: Woher hat dieser solche Weisheit
und solche Taten?13:55 Ist er nicht der Sohn des Zimmermanns? Heißt nicht seine Mutter
Maria, und seine Brüder Jakobus und Josef und Simon und Judas?
13:56 Und seine Schwestern, sind sie nicht alle bei uns? Woher kommt ihm
denn das alles?13:57 Und sie ärgerten sich an ihm. Jesus aber sprach zu ihnen: Ein
Prophet gilt nirgends weniger als in seinem Vaterland und in seinem
Hause.13:58 Und er tat dort nicht viele Zeichen wegen ihres Unglaubens.
Das Ende Johannes des Täufers14:1 Zu der Zeit kam die Kunde von Jesus vor den Landesfürsten Herodes.
14:2 Und er sprach zu seinen Leuten: Das ist Johannes der Täufer; er ist
von den Toten auferstanden, darum tut er solche Taten.
14:3 Denn Herodes hatte Johannes ergriffen, gefesselt und in das
Gefängnis geworfen wegen der Herodias, der Frau seines Bruders
Philippus.14:4 Denn Johannes hatte zu ihm gesagt: Es ist nicht recht, daß du sie
hast.14:5 Und er hätte ihn gern getötet, fürchtete sich aber vor dem Volk;
denn sie hielten ihn für einen Propheten.14:6 Als aber Herodes seinen Geburtstag beging, da tanzte die Tochter der
Herodias vor ihnen. Das gefiel dem Herodes gut.14:7 Darum versprach er ihr mit einem Eid, er wolle ihr geben, was sie
fordern würde.14:8 Und wie sie zuvor von ihrer Mutter angestiftet war, sprach sie: Gib
mir hier auf einer Schale das Haupt Johannes des Täufers!
14:9 Und der König wurde traurig; doch wegen des Eides und derer, die mit
ihm zu Tisch saßen, befahl er, es ihr zu geben,14:10 und schickte hin und ließ Johannes im Gefängnis enthaupten.
14:11 Und sein Haupt wurde hereingetragen auf einer Schale und dem Mädchen
gegeben; und sie brachte es ihrer Mutter.14:12 Da kamen seine Jünger und nahmen seinen Leichnam und begruben ihn;
und sie kamen und verkündeten das Jesus.14:13 Als das Jesus hörte, fuhr er von dort weg in einem Boot in eine
einsame Gegend allein. Und als das Volk das hörte, folgte es ihm zu
Fuß aus den Städten.14:14 Und Jesus stieg aus und sah die große Menge; und sie jammerten ihn,
und er heilte ihre Kranken.14:15 Am Abend aber traten seine Jünger zu ihm und sprachen: Die Gegend
ist öde, und die Nacht bricht herein; laß das Volk gehen, damit sie
in die Dörfer gehen und sich zu essen kaufen.14:16 Aber Jesus sprach zu ihnen: Es ist nicht nötig, daß sie fortgehen;
gebt ihr ihnen zu essen.14:17 Sie sprachen zu ihm: Wir haben hier nichts als fünf Brote und zwei
Fische.14:19 Und er ließ das Volk sich auf das Gras lagern und nahm die fünf
Brote und die zwei Fische, sah auf zum Himmel, dankte und brach's
und gab die Brote den Jüngern, und die Jünger gaben sie dem Volk.
14:20 Und sie aßen alle und wurden satt und sammelten auf, was an Brocken
übrigblieb, zwölf Körbe voll.14:21 Die aber gegessen hatten, waren etwa fünftausend Mann, ohne Frauen
und Kinder.14:22 Und alsbald trieb Jesus seine Jünger, in das Boot zu steigen und vor
ihm hinüberzufahren, bis er das Volk gehen ließe.14:23 Und als er das Volk hatte gehen lassen, stieg er allein auf einen
Berg, um zu beten. Und am Abend war er dort allein.
Lk 6,12; 9,1814:24 Und das Boot war schon weit vom Land entfernt und kam in Not durch
die Wellen; denn der Wind stand ihm entgegen.14:25 Aber in der vierten Nachtwache kam Jesus zu ihnen und ging auf dem
See.14:26 Und als ihn die Jünger sahen auf dem See gehen, erschraken sie und
riefen: Es ist ein Gespenst! und schrien vor Furcht.
Lk 24,3714:27 Aber sogleich redete Jesus mit ihnen und sprach: Seid getrost, ich
bin's; fürchtet euch nicht!14:28 Petrus aber antwortete ihm und sprach: Herr, bist du es, so befiehl
mir, zu dir zu kommen auf dem Wasser.14:29 Und er sprach: Komm her! Und Petrus stieg aus dem Boot und ging auf
dem Wasser und kam auf Jesus zu.14:30 Als er aber den starken Wind sah, erschrak er und begann zu sinken
und schrie: Herr, hilf mir!14:31 Jesus aber streckte sogleich die Hand aus und ergriff ihn und sprach
zu ihm: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?
14:32 Und sie traten in das Boot, und der Wind legte sich.
14:33 Die aber im Boot waren, fielen vor ihm nieder und sprachen: Du bist
wahrhaftig Gottes Sohn!14:34 Und sie fuhren hinüber und kamen ans Land in Genezareth.
14:35 Und als die Leute an diesem Ort ihn erkannten, schickten sie
Botschaft ringsum in das ganze Land und brachten alle Kranken zu ihm
14:36 und baten ihn, daß sie nur den Saum seines Gewandes berühren
dürften. Und alle, die ihn berührten, wurden gesund.
Kap 9,21; Lk 6,1915:1 Da kamen zu Jesus Pharisäer und Schriftgelehrte aus Jerusalem und
sprachen:15:2 Warum übertreten deine Jünger die Satzungen der Ältesten? Denn sie
waschen ihre Hände nicht, wenn sie Brot essen.15:3 Er antwortete und sprach zu ihnen: Warum übertretet denn ihr Gottes
Gebot um eurer Satzungen willen?15:4 Denn Gott hat geboten (2. Mose 20,12; 21,17): »Du sollst Vater und
Mutter ehren; wer aber Vater und Mutter flucht, der soll des Todes
sterben.«15:5 Aber ihr lehrt: Wer zu Vater oder Mutter sagt: Eine Opfergabe soll
sein, was dir von mir zusteht,15:6 der braucht seinen Vater nicht zu ehren. Damit habt ihr Gottes Gebot
aufgehoben um eurer Satzungen willen.15:7 Ihr Heuchler, wie fein hat Jesaja von euch geweissagt und gesprochen
(Jesaja 29,13):15:8 »Dies Volk ehrt mich mit seinen Lippen, aber ihr Herz ist fern von
mir;15:9 vergeblich dienen sie mir, weil sie lehren solche Lehren, die nichts
als Menschengebote sind.«15:10 Und er rief das Volk zu sich und sprach zu ihnen: Hört zu und
begreift's:15:11 Was zum Mund hineingeht, das macht den Menschen nicht unrein;
sondern was aus dem Mund herauskommt, das macht den Menschen unrein.
Apg 10,15; 1. Tim 4,4; Tit 1,1515:12 Da traten seine Jünger zu ihm und fragten: Weißt du auch, daß die
Pharisäer an dem Wort Anstoß nahmen, als sie es hörten?
15:13 Aber er antwortete und sprach: Alle Pflanzen, die mein himmlischer
Vater nicht gepflanzt hat, die werden ausgerissen.
Apg 5,3815:14 Laßt sie, sie sind blinde Blindenführer! Wenn aber ein Blinder den
andern führt, so fallen sie beide in die Grube.15:15 Da antwortete Petrus und sprach zu ihm: Deute uns dies Gleichnis!
15:16 Und Jesus sprach zu ihnen: Seid denn auch ihr noch immer
unverständig?15:17 Merkt ihr nicht, daß alles, was zum Mund hineingeht, das geht in den
Bauch und wird danach in die Grube ausgeleert?15:18 Was aber aus dem Mund herauskommt, das kommt aus dem Herzen, und das
macht den Menschen unrein.15:19 Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht,
Diebstahl, falsches Zeugnis, Lästerung.15:20 Das sind die Dinge, die den Menschen unrein machen. Aber mit
ungewaschenen Händen essen macht den Menschen nicht unrein.
Die kanaanäische Frau15:21 Und Jesus ging weg von dort und zog sich zurück in die Gegend von
Tyrus und Sidon.15:22 Und siehe, eine kanaanäische Frau kam aus diesem Gebiet und schrie:
Ach Herr, du Sohn Davids, erbarme dich meiner! Meine Tochter wird
von einem bösen Geist übel geplagt.15:23 Und er antwortete ihr kein Wort. Da traten seine Jünger zu ihm,
baten ihn und sprachen: Laß sie doch gehen, denn sie schreit uns
nach.Es kann auch übersetzt werden: »Stell sie zufrieden«.
15:24 Er antwortete aber und sprach: Ich bin nur gesandt zu den verlorenen
Schafen des Hauses Israel.15:25 Sie aber kam und fiel vor ihm nieder und sprach: Herr, hilf mir!
15:26 Aber er antwortete und sprach: Es ist nicht recht, daß man den
Kindern ihr Brot nehme und werfe es vor die Hunde.
15:27 Sie sprach: Ja, Herr; aber doch fressen die Hunde von den Brosamen,
die vom Tisch ihrer Herren fallen.15:28 Da antwortete Jesus und sprach zu ihr: Frau, dein Glaube ist groß.
Dir geschehe, wie du willst! Und ihre Tochter wurde gesund zu
derselben Stunde.15:29 Und Jesus ging von dort weiter und kam an das Galiläische Meer und
ging auf einen Berg und setzte sich dort.15:30 Und es kam eine große Menge zu ihm; die hatten bei sich Gelähmte,
Verkrüppelte, Blinde, Stumme und viele andere Kranke und legten sie
Jesus vor die Füße, und er heilte sie,15:31 so daß sich das Volk verwunderte, als sie sahen, daß die Stummen
redeten, die Verkrüppelten gesund waren, die Gelähmten gingen, die
Blinden sahen; und sie priesen den Gott Israels.15:32 Und Jesus rief seine Jünger zu sich und sprach: Das Volk jammert
mich; denn sie harren nun schon drei Tage bei mir aus und haben
nichts zu essen; und ich will sie nicht hungrig gehen lassen, damit
sie nicht verschmachten auf dem Wege.15:33 Da sprachen seine Jünger zu ihm: Woher sollen wir soviel Brot nehmen
in der Wüste, um eine so große Menge zu sättigen?15:34 Und Jesus sprach zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Sie
antworteten: Sieben und ein paar Fische.15:35 Und er ließ das Volk sich auf die Erde lagern
15:36 und nahm die sieben Brote und die Fische, dankte, brach sie und gab
sie seinen Jüngern, und die Jünger gaben sie dem Volk.
15:37 Und sie aßen alle und wurden satt; und sie sammelten auf, was an
Brocken übrigblieb, sieben Körbe voll.15:38 Und die gegessen hatten, waren viertausend Mann, ausgenommen Frauen
und Kinder.15:39 Und als er das Volk hatte gehen lassen, stieg er ins Boot und kam in
das Gebiet von Magadan.16:1 Da traten die Pharisäer und Sadduzäer zu ihm; die versuchten ihn und
forderten ihn auf, sie ein Zeichen vom Himmel sehen zu lassen.
Kap 12,3816:2 Aber er antwortete und sprach: Des Abends sprecht ihr: Es wird ein
schöner Tag werden, denn der Himmel ist rot.16:3 Und des Morgens sprecht ihr: Es wird heute ein Unwetter kommen, denn
der Himmel ist rot und trübe. Über das Aussehen des Himmels könnt
ihr urteilen; könnt ihr dann nicht auch über die Zeichen der Zeit
urteilen?Verse 2b-3 (»Des Abends ... urteilen?«) finden sich bei einigen
wichtigen Textzeugen nicht.16:4 Ein böses und abtrünniges Geschlecht fordert ein Zeichen; doch soll
ihm kein Zeichen gegeben werden, es sei denn das Zeichen des Jona.
Und er ließ sie stehen und ging davon.16:5 Und als die Jünger ans andre Ufer gekommen waren, hatten sie
vergessen, Brot mitzunehmen.16:6 Jesus aber sprach zu ihnen: Seht zu und hütet euch vor dem
Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer!16:7 Da dachten sie bei sich selbst und sprachen: Das wird's sein, daß
wir kein Brot mitgenommen haben.16:8 Als das Jesus merkte, sprach er zu ihnen: Ihr Kleingläubigen, was
bekümmert ihr euch doch, daß ihr kein Brot habt?16:9 Versteht ihr noch nicht? Denkt ihr nicht an die fünf Brote für die
fünftausend und wieviel Körbe voll ihr da aufgesammelt habt?
Kap 14,17-2116:10 Auch nicht an die sieben Brote für die viertausend und wieviel
Körbe voll ihr da aufgesammelt habt?16:11 Wieso versteht ihr denn nicht, daß ich nicht vom Brot zu euch
geredet habe? Hütet euch vielmehr vor dem Sauerteig der Pharisäer
und Sadduzäer!16:12 Da verstanden sie, daß er nicht gesagt hatte, sie sollten sich hüten
vor dem Sauerteig des Brotes, sondern vor der Lehre der Pharisäer
und Sadduzäer.Das Bekenntnis des Petrus und die Verheißung an ihn
(Mk 8,27-30; Lk 9,18-21)16:13 Da kam Jesus in die Gegend von Cäsarea Philippi und fragte seine
Jünger und sprach: Wer sagen die Leute, daß der Menschensohn sei?
16:14 Sie sprachen: Einige sagen, du seist Johannes der Täufer, andere,
du seist Elia, wieder andere, du seist Jeremia oder einer der
Propheten.16:15 Er fragte sie: Wer sagt denn ihr, daß ich sei?
16:16 Da antwortete Simon Petrus und sprach: Du bist Christus, des
lebendigen Gottes Sohn!16:17 Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Selig bist du, Simon, Jonas
Sohn; denn Fleisch und Blut haben dir das nicht offenbart, sondern
mein Vater im Himmel.16:18 Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will
ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht
überwältigen.16:19 Ich will dir die Schlüssel des Himmelreichs geben: alles, was du
auf Erden binden wirst, soll auch im Himmel gebunden sein, und
alles, was du auf Erden lösen wirst, soll auch im Himmel gelöst
sein.16:20 Da gebot er seinen Jüngern, niemandem zu sagen, daß er der Christus
sei.Die erste Ankündigung von Jesu Leiden und Auferstehung
(Mk 8,31-33; Lk 9,22)16:21 Seit der Zeit fing Jesus an, seinen Jüngern zu zeigen, wie er nach
Jerusalem gehen und viel leiden müsse von den Ältesten und
Hohenpriestern und Schriftgelehrten und getötet werden und am
dritten Tage auferstehen.16:22 Und Petrus nahm ihn beiseite und fuhr ihn an und sprach: Gott
bewahre dich, Herr! Das widerfahre dir nur nicht!16:23 Er aber wandte sich um und sprach zu Petrus: Geh weg von mir, Satan!
Du bist mir ein Ärgernis; denn du meinst nicht, was göttlich,
sondern was menschlich ist.16:24 Da sprach Jesus zu seinen Jüngern: Will mir jemand nachfolgen, der
verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir.
(24 und 25) Kap 10,38-39; 1. Petr 2,2116:25 Denn wer sein Leben erhalten will, der wird's verlieren; wer aber
sein Leben verliert um meinetwillen, der wird's finden.
Offb 12,1116:26 Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme
doch Schaden an seiner Seele? Oder was kann der Mensch geben, womit
er seine Seele auslöse?16:27 Denn es wird geschehen, daß der Menschensohn kommt in der
Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln, und dann wird er
einem jeden vergelten nach seinem Tun.16:28 Wahrlich, ich sage euch: Es stehen einige hier, die werden den Tod
nicht schmecken, bis sie den Menschensohn kommen sehen in seinem
Reich.17:1 Und nach sechs Tagen nahm Jesus mit sich Petrus und Jakobus und
Johannes, dessen Bruder, und führte sie allein auf einen hohen Berg.
Kap 26,37; Mk 5,37; 13,3; 14,33; Lk 8,5117:2 Und er wurde verklärt vor ihnen, und sein Angesicht leuchtete wie
die Sonne, und seine Kleider wurden weiß wie das Licht.
(2 und 5) 2. Petr 1,16-18; Offb 1,1617:3 Und siehe, da erschienen ihnen Mose und Elia; die redeten mit ihm.
17:4 Petrus aber fing an und sprach zu Jesus: Herr, hier ist gut sein!
Willst du, so will ich hier drei Hütten bauen, dir eine, Mose eine
und Elia eine.17:5 Als er noch so redete, siehe, da überschattete sie eine lichte
Wolke. Und siehe, eine Stimme aus der Wolke sprach: Dies ist mein
lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören!
Kap 3,1717:6 Als das die Jünger hörten, fielen sie auf ihr Angesicht und
erschraken sehr.17:7 Jesus aber trat zu ihnen, rührte sie an und sprach: Steht auf und
fürchtet euch nicht!17:8 Als sie aber ihre Augen aufhoben, sahen sie niemand als Jesus
allein.17:9 Und als sie vom Berge hinabgingen, gebot ihnen Jesus und sprach: Ihr
sollt von dieser Erscheinung niemandem sagen, bis der Menschensohn
von den Toten auferstanden ist.17:10 Und seine Jünger fragten ihn und sprachen: Warum sagen denn die
Schriftgelehrten, zuerst müsse Elia kommen?17:11 Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Elia soll freilich kommen und
alles zurechtbringen.17:12 Doch ich sage euch: Elia ist schon gekommen, aber sie haben ihn
nicht erkannt, sondern haben mit ihm getan, was sie wollten. So
wird auch der Menschensohn durch sie leiden müssen.
Kap 14,9-1017:13 Da verstanden die Jünger, daß er von Johannes dem Täufer zu ihnen
geredet hatte.17:14 Und als sie zu dem Volk kamen, trat ein Mensch zu ihm, fiel ihm zu
Füßen17:15 und sprach: Herr, erbarme dich über meinen Sohn! Denn er ist
mondsüchtig und hat schwer zu leiden; er fällt oft ins Feuer und oft
ins Wasser;17:16 und ich habe ihn zu deinen Jüngern gebracht, und sie konnten ihm
nicht helfen.17:17 Jesus aber antwortete und sprach: O du ungläubiges und verkehrtes
Geschlecht, wie lange soll ich bei euch sein? Wie lange soll ich
euch erdulden? Bringt ihn mir her!17:18 Und Jesus bedrohte ihn; und der böse Geist fuhr aus von ihm, und der
Knabe wurde gesund zu derselben Stunde.17:19 Da traten seine Jünger zu ihm, als sie allein waren, und fragten:
Warum konnten wir ihn nicht austreiben?17:20 Er aber sprach zu ihnen: Wegen eures Kleinglaubens. Denn wahrlich,
ich sage euch: Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so könnt ihr
sagen zu diesem Berge: Heb dich dorthin!, so wird er sich heben; und
euch wird nichts unmöglich sein.Vers 21 findet sich erst in der späteren Überlieferung: »Aber diese
Art fährt nur aus durch Beten und Fasten« (vgl. Mk 9,29).
Die zweite Ankündigung von Jesu Leiden und Auferstehung
(Mk 9,30-32; Lk 9,43-45)17:22 Als sie aber beieinander waren in Galiläa, sprach Jesus zu ihnen:
Der Menschensohn wird überantwortet werden in die Hände der
Menschen,17:23 und sie werden ihn töten, und am dritten Tag wird er auferstehen.
Und sie wurden sehr betrübt.17:24 Als sie nun nach Kapernaum kamen, traten zu Petrus, die den
Tempelgroschen einnehmen, und sprachen: Pflegt euer Meister nicht
den Tempelgroschen zu geben?17:25 Er sprach: Ja. Und als er heimkam, kam ihm Jesus zuvor und fragte:
Was meinst du, Simon? Von wem nehmen die Könige auf Erden Zoll oder
Steuern: von ihren Kindern oder von den Fremden?17:26 Als er antwortete: Von den Fremden, sprach Jesus zu ihm: So sind die
Kinder frei.17:27 Damit wir ihnen aber keinen Anstoß geben, geh hin an den See und
wirf die Angel aus, und den ersten Fisch, der heraufkommt, den nimm;
und wenn du sein Maul aufmachst, wirst du ein Zweigroschenstück
finden; das nimm und gib's ihnen für mich und dich.
Der Rangstreit der Jünger18:1 Zu derselben Stunde traten die Jünger zu Jesus und fragten: Wer ist
doch der Größte im Himmelreich?18:2 Jesus rief ein Kind zu sich und stellte es mitten unter sie
18:3 und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und
werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.
Kap 19,1418:4 Wer nun sich selbst erniedrigt und wird wie dies Kind, der ist der
Größte im Himmelreich.18:5 Und wer ein solches Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich
auf.18:6 Wer aber einen dieser Kleinen, die an mich glauben, zum Abfall
verführt, für den wäre es besser, daß ein Mühlstein an seinen Hals
gehängt und er ersäuft würde im Meer, wo es am tiefsten ist.
18:7 Weh der Welt der Verführungen wegen! Es müssen ja Verführungen
kommen; doch weh dem Menschen, der zum Abfall verführt!
18:8 Wenn aber deine Hand oder dein Fuß dich zum Abfall verführt, so hau
sie ab und wirf sie von dir. Es ist besser für dich, daß du lahm
oder verkrüppelt zum Leben eingehst, als daß du zwei Hände oder zwei
Füße hast und wirst in das ewige Feuer geworfen.18:9 Und wenn dich dein Auge zum Abfall verführt, reiß es aus und wirf's
von dir. Es ist besser für dich, daß du einäugig zum Leben eingehst,
als daß du zwei Augen hast und wirst in das höllische Feuer
geworfen.18:10 Seht zu, daß ihr nicht einen von diesen Kleinen verachtet. Denn ich
sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen allezeit das Angesicht meines
Vaters im Himmel.Vers 11 findet sich erst in der späteren Überlieferung: »Denn der
Menschensohn ist gekommen, selig zu machen, was verloren ist« (vgl.
Lk 19,10).18:12 Was meint ihr? Wenn ein Mensch hundert Schafe hätte und eins unter
ihnen sich verirrte: läßt er nicht die neunundneunzig auf den
Bergen, geht hin und sucht das verirrte?18:13 Und wenn es geschieht, daß er's findet, wahrlich, ich sage euch: er
freut sich darüber mehr als über die neunundneunzig, die sich nicht
verirrt haben.18:14 So ist's auch nicht der Wille bei eurem Vater im Himmel, daß auch
nur eines von diesen Kleinen verloren werde.18:15 Sündigt aber dein Bruder an dir, so geh hin und weise ihn zurecht
zwischen dir und ihm allein. Hört er auf dich, so hast du deinen
Bruder gewonnen.18:16 Hört er nicht auf dich, so nimm noch einen oder zwei zu dir, damit
jede Sache durch den Mund von zwei oder drei Zeugen bestätigt werde.
5. Mose 19,1518:17 Hört er auf die nicht, so sage es der Gemeinde. Hört er auch auf die
Gemeinde nicht, so sei er für dich wie ein Heide und Zöllner.
1. Kor 5,13; 2. Thess 3,6; Tit 3,1018:18 Wahrlich, ich sage euch: Was ihr auf Erden binden werdet, soll auch
im Himmel gebunden sein, und was ihr auf Erden lösen werdet, soll
auch im Himmel gelöst sein.18:19 Wahrlich, ich sage euch auch: Wenn zwei unter euch eins werden auf
Erden, worum sie bitten wollen, so soll es ihnen widerfahren von
meinem Vater im Himmel.18:20 Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich
mitten unter ihnen.18:21 Da trat Petrus zu ihm und fragte: Herr, wie oft muß ich denn meinem
Bruder, der an mir sündigt, vergeben? Genügt es siebenmal?
18:22 Jesus sprach zu ihm: Ich sage dir: nicht siebenmal, sondern
siebzigmal siebenmal.18:23 Darum gleicht das Himmelreich einem König, der mit seinen Knechten
abrechnen wollte.18:24 Und als er anfing abzurechnen, wurde einer vor ihn gebracht, der war
ihm zehntausend Zentner Silber schuldig.18:25 Da er's nun nicht bezahlen konnte, befahl der Herr, ihn und seine
Frau und seine Kinder und alles, was er hatte, zu verkaufen und
damit zu bezahlen.18:26 Da fiel ihm der Knecht zu Füßen und flehte ihn an und sprach: Hab
Geduld mit mir; ich will dir's alles bezahlen.18:27 Da hatte der Herr Erbarmen mit diesem Knecht und ließ ihn frei, und
die Schuld erließ er ihm auch.18:28 Da ging dieser Knecht hinaus und traf einen seiner Mitknechte, der
war ihm hundert Silbergroschen schuldig; und er packte und würgte
ihn und sprach: Bezahle, was du mir schuldig bist!
18:29 Da fiel sein Mitknecht nieder und bat ihn und sprach: Hab Geduld mit
mir; ich will dir's bezahlen.18:30 Er wollte aber nicht, sondern ging hin und warf ihn ins Gefängnis,
bis er bezahlt hätte, was er schuldig war.18:31 Als aber seine Mitknechte das sahen, wurden sie sehr betrübt und
kamen und brachten bei ihrem Herrn alles vor, was sich begeben
hatte.18:32 Da forderte ihn sein Herr vor sich und sprach zu ihm: Du böser
Knecht! Deine ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich
gebeten hast;18:33 hättest du dich da nicht auch erbarmen sollen über deinen Mitknecht,
wie ich mich über dich erbarmt habe?18:34 Und sein Herr wurde zornig und überantwortete ihn den Peinigern,
bis er alles bezahlt hätte, was er ihm schuldig war.
Kap 5,2618:35 So wird auch mein himmlischer Vater an euch tun, wenn ihr einander
nicht von Herzen vergebt, ein jeder seinem Bruder.
Kap 6,14-15; Jak 2,1319:1 Und es begab sich, als Jesus diese Reden vollendet hatte, daß er
sich aufmachte aus Galiläa und kam in das Gebiet von Judäa jenseits
des Jordans;19:2 und eine große Menge folgte ihm nach, und er heilte sie dort.
19:3 Da traten Pharisäer zu ihm und versuchten ihn und sprachen: Ist's
erlaubt, daß sich ein Mann aus irgendeinem Grund von seiner Frau
scheidet?19:4 Er aber antwortete und sprach: Habt ihr nicht gelesen: Der im Anfang
den Menschen geschaffen hat, schuf sie als Mann und Frau
1. Mose 1,2719:5 und sprach (1. Mose 2,24): »Darum wird ein Mann Vater und Mutter
verlassen und an seiner Frau hängen, und die zwei werden ein Fleisch
sein«?19:6 So sind sie nun nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott
zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden!
1. Kor 7,10-1119:7 Da fragten sie: Warum hat dann Mose geboten, ihr einen Scheidebrief
zu geben und sich von ihr zu scheiden?19:8 Er sprach zu ihnen: Mose hat euch erlaubt, euch zu scheiden von
euren Frauen, eures Herzens Härte wegen; von Anfang an aber ist's
nicht so gewesen.19:9 Ich aber sage euch: Wer sich von seiner Frau scheidet, es sei denn
wegen Ehebruchs, und heiratet eine andere, der bricht die Ehe.
Kap 5,32; Lk 16,1819:10 Da sprachen seine Jünger zu ihm: Steht die Sache eines Mannes mit
seiner Frau so, dann ist's nicht gut zu heiraten.19:11 Er sprach aber zu ihnen: Dies Wort fassen nicht alle, sondern nur
die, denen es gegeben ist.19:12 Denn einige sind von Geburt an zur Ehe unfähig; andere sind von
Menschen zur Ehe unfähig gemacht; und wieder andere haben sich
selbst zur Ehe unfähig gemacht um des Himmelreichs willen. Wer es
fassen kann, der fasse es!19:13 Da wurden Kinder zu ihm gebracht, damit er die Hände auf sie legte
und betete. Die Jünger aber fuhren sie an.19:14 Aber Jesus sprach: Lasset die Kinder und wehret ihnen nicht, zu mir
zu kommen; denn solchen gehört das Himmelreich.19:15 Und er legte die Hände auf sie und zog von dort weiter.
Die Gefahr des Reichtums (»Der reiche Jüngling«)19:16 Und siehe, einer trat zu ihm und fragte: Meister, was soll ich Gutes
tun, damit ich das ewige Leben habe?19:17 Er aber sprach zu ihm: Was fragst du mich nach dem, was gut ist? Gut
ist nur Einer. Willst du aber zum Leben eingehen, so halte die
Gebote.19:18 Da fragte er ihn: Welche? Jesus aber sprach: »Du sollst nicht töten;
du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht
falsch Zeugnis geben;19:19 ehre Vater und Mutter« (2. Mose 20,12-16); und: »Du sollst deinen
Nächsten lieben wie dich selbst« (3. Mose 19,18).19:20 Da sprach der Jüngling zu ihm: Das habe ich alles gehalten; was
fehlt mir noch?19:21 Jesus antwortete ihm: Willst du vollkommen sein, so geh hin,
verkaufe, was du hast, und gib's den Armen, so wirst du einen
Schatz im Himmel haben; und komm und folge mir nach!
Kap 6,20; Lk 12,3319:22 Als der Jüngling das Wort hörte, ging er betrübt davon; denn er
hatte viele Güter.19:23 Jesus aber sprach zu seinen Jüngern: Wahrlich, ich sage euch: Ein
Reicher wird schwer ins Himmelreich kommen.19:24 Und weiter sage ich euch: Es ist leichter, daß ein Kamel durch ein
Nadelöhr gehe, als daß ein Reicher ins Reich Gottes komme.
19:25 Als das seine Jünger hörten, entsetzten sie sich sehr und sprachen:
Ja, wer kann dann selig werden?19:26 Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei den Menschen ist's
unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich.19:27 Da fing Petrus an und sprach zu ihm: Siehe, wir haben alles
verlassen und sind dir nachgefolgt; was wird uns dafür gegeben?
Kap 4,20-2219:28 Jesus aber sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Ihr, die ihr
mir nachgefolgt seid, werdet bei der Wiedergeburt, wenn der
Menschensohn sitzen wird auf dem Thron seiner Herrlichkeit, auch
sitzen auf zwölf Thronen und richten die zwölf Stämme Israels.
Lk 22,30; Offb 3,21; 1. Kor 6,219:29 Und wer Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter
oder Kinder oder Äcker verläßt um meines Namens willen, der wird's
hundertfach empfangen und das ewige Leben ererben.
19:30 Aber viele, die die Ersten sind, werden die Letzten und die Letzten
werden die Ersten sein.20:1 Denn das Himmelreich gleicht einem Hausherrn, der früh am Morgen
ausging, um Arbeiter für seinen Weinberg einzustellen.
20:2 Und als er mit den Arbeitern einig wurde über einen Silbergroschen
als Tagelohn, sandte er sie in seinen Weinberg.20:3 Und er ging aus um die dritte Stunde und sah andere müßig auf dem
Markt stehen20:4 und sprach zu ihnen: Geht ihr auch hin in den Weinberg; ich will
euch geben, was recht ist.20:5 Und sie gingen hin. Abermals ging er aus um die sechste und um die
neunte Stunde und tat dasselbe.20:6 Um die elfte Stunde aber ging er aus und fand andere und sprach zu
ihnen: Was steht ihr den ganzen Tag müßig da?20:7 Sie sprachen zu ihm: Es hat uns niemand eingestellt. Er sprach zu
ihnen: Geht ihr auch hin in den Weinberg.20:8 Als es nun Abend wurde, sprach der Herr des Weinbergs zu seinem
Verwalter: Ruf die Arbeiter und gib ihnen den Lohn und fang an bei
den letzten bis zu den ersten.20:9 Da kamen, die um die elfte Stunde eingestellt waren, und jeder
empfing seinen Silbergroschen.20:10 Als aber die ersten kamen, meinten sie, sie würden mehr empfangen;
und auch sie empfingen ein jeder seinen Silbergroschen.
20:11 Und als sie den empfingen, murrten sie gegen den Hausherrn
20:12 und sprachen: Diese letzten haben nur eine Stunde gearbeitet, doch
du hast sie uns gleichgestellt, die wir des Tages Last und Hitze
getragen haben.20:13 Er antwortete aber und sagte zu einem von ihnen: Mein Freund, ich tu
dir nicht Unrecht. Bist du nicht mit mir einig geworden über einen
Silbergroschen?20:14 Nimm, was dein ist, und geh! Ich will aber diesem letzten dasselbe
geben wie dir.20:15 Oder habe ich nicht Macht zu tun, was ich will, mit dem, was mein
ist? Siehst du scheel drein, weil ich so gütig bin?
Röm 9,16; 9,2120:16 So werden die Letzten die Ersten und die Ersten die Letzten sein.
In der späteren Überlieferung finden sich zusätzlich die Worte:
»Denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt« (vgl. 22,14).
Die dritte Ankündigung von Jesu Leiden und Auferstehung
(Mk 10,32-34; Lk 18,31-33)20:17 Und Jesus zog hinauf nach Jerusalem und nahm die zwölf Jünger
beiseite und sprach zu ihnen auf dem Wege:20:18 Siehe, wir ziehen hinauf nach Jerusalem, und der Menschensohn wird
den Hohenpriestern und Schriftgelehrten überantwortet werden; und
sie werden ihn zum Tode verurteilen20:19 und werden ihn den Heiden überantworten, damit sie ihn verspotten
und geißeln und kreuzigen; und am dritten Tage wird er auferstehen.
Vom Herrschen und vom Dienen (»Die Söhne des Zebedäus«)
(Mk 10,35-45)20:20 Da trat zu ihm die Mutter der Söhne des Zebedäus mit ihren Söhnen,
fiel vor ihm nieder und wollte ihn um etwas bitten.
Kap 10,220:21 Und er sprach zu ihr: Was willst du? Sie sprach zu ihm: Laß diese
meine beiden Söhne sitzen in deinem Reich einen zu deiner Rechten
und den andern zu deiner Linken.20:22 Aber Jesus antwortete und sprach: Ihr wißt nicht, was ihr bittet.
Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde? Sie
antworteten ihm: Ja, das können wir.In der späteren Überlieferung finden sich zusätzlich die Worte:
»und euch taufen lassen mit der Taufe, mit der ich getauft werde?«
(vgl. Mk 10,38).20:23 Er sprach zu ihnen: Meinen Kelch werdet ihr zwar trinken, aber das
Sitzen zu meiner Rechten und Linken zu geben, steht mir nicht zu.
Das wird denen zuteil, für die es bestimmt ist von meinem Vater.
Apg 12,2; Offb 1,9In der späteren Überlieferung finden sich zusätzlich die Worte:
»und mit der Taufe, mit der ich getauft werde, werdet ihr getauft
werden« (vgl. Mk 10,39).20:24 Als das die Zehn hörten, wurden sie unwillig über die zwei Brüder.
(24-28) Lk 22,24-2720:25 Aber Jesus rief sie zu sich und sprach: Ihr wißt, daß die Herrscher
ihre Völker niederhalten und die Mächtigen ihnen Gewalt antun.
20:26 So soll es nicht sein unter euch; sondern wer unter euch groß sein
will, der sei euer Diener;20:27 und wer unter euch der Erste sein will, der sei euer Knecht,
Mk 9,3520:28 so wie der Menschensohn nicht gekommen ist, daß er sich dienen
lasse, sondern daß er diene und gebe sein Leben zu einer Erlösung
für viele.20:29 Und als sie von Jericho fortgingen, folgte ihm eine große Menge.
20:30 Und siehe, zwei Blinde saßen am Wege; und als sie hörten, daß Jesus
vorüberging, schrien sie: Ach Herr, du Sohn Davids, erbarme dich
unser!20:31 Aber das Volk fuhr sie an, daß sie schweigen sollten. Doch sie
schrien noch viel mehr: Ach Herr, du Sohn Davids, erbarme dich
unser!20:32 Jesus aber blieb stehen, rief sie und sprach: Was wollt ihr, daß ich
für euch tun soll?20:33 Sie sprachen zu ihm: Herr, daß unsere Augen aufgetan werden.
20:34 Und es jammerte Jesus, und er berührte ihre Augen; und sogleich
wurden sie wieder sehend, und sie folgten ihm nach.
Jesu Einzug in Jerusalem21:1 Als sie nun in die Nähe von Jerusalem kamen, nach Betfage an den
Ölberg, sandte Jesus zwei Jünger voraus21:2 und sprach zu ihnen: Geht hin in das Dorf, das vor euch liegt, und
gleich werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Füllen bei
ihr; bindet sie los und führt sie zu mir!21:3 Und wenn euch jemand etwas sagen wird, so sprecht: Der Herr bedarf
ihrer. Sogleich wird er sie euch überlassen.21:4 Das geschah aber, damit erfüllt würde, was gesagt ist durch den
Propheten, der da spricht (Sacharja 9,9):21:5 »Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir sanftmütig
und reitet auf einem Esel und auf einem Füllen, dem Jungen eines
Lasttiers.«21:6 Die Jünger gingen hin und taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte,
21:7 und brachten die Eselin und das Füllen und legten ihre Kleider
darauf, und er setzte sich darauf.21:8 Aber eine sehr große Menge breitete ihre Kleider auf den Weg;
andere hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg.
2. Kön 9,1321:9 Die Menge aber, die ihm voranging und nachfolgte, schrie: Hosianna
dem Sohn Davids! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn!
Hosianna in der Höhe!21:10 Und als er in Jerusalem einzog, erregte sich die ganze Stadt und
fragte: Wer ist der?21:11 Die Menge aber sprach: Das ist Jesus, der Prophet aus Nazareth in
Galiläa.21:12 Und Jesus ging in den Tempel hinein und trieb heraus alle Verkäufer
und Käufer im Tempel und stieß die Tische der Geldwechsler um und
die Stände der Taubenhändler21:13 und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben (Jesaja 56,7): »Mein Haus
soll ein Bethaus heißen«; ihr aber macht eine Räuberhöhle daraus.
Jer 7,1121:14 Und es gingen zu ihm Blinde und Lahme im Tempel, und er heilte sie.
21:15 Als aber die Hohenpriester und Schriftgelehrten die Wunder sahen,
die er tat, und die Kinder, die im Tempel schrien: Hosianna dem Sohn
Davids!, entrüsteten sie sich21:16 und sprachen zu ihm: Hörst du auch, was diese sagen? Jesus
antwortete ihnen: Ja! Habt ihr nie gelesen (Psalm 8,3): »Aus dem
Munde der Unmündigen und Säuglinge hast du dir Lob bereitet«?
21:17 Und er ließ sie stehen und ging zur Stadt hinaus nach Betanien und
blieb dort über Nacht.21:18 Als er aber am Morgen wieder in die Stadt ging, hungerte ihn.
21:19 Und er sah einen Feigenbaum an dem Wege, ging hin und fand nichts
daran als Blätter und sprach zu ihm: Nun wachse auf dir niemals mehr
Frucht! Und der Feigenbaum verdorrte sogleich.21:20 Und als das die Jünger sahen, verwunderten sie sich und fragten: Wie
ist der Feigenbaum so rasch verdorrt?21:21 Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch:
Wenn ihr Glauben habt und nicht zweifelt, so werdet ihr nicht allein
Taten wie die mit dem Feigenbaum tun, sondern, wenn ihr zu diesem
Berge sagt: Heb dich und wirf dich ins Meer!, so wird's geschehen.
Kap 17,2021:22 Und alles, was ihr bittet im Gebet, wenn ihr glaubt, so werdet ihr's
empfangen.21:23 Und als er in den Tempel kam und lehrte, traten die Hohenpriester
und die Ältesten des Volkes zu ihm und fragten: Aus welcher
Vollmacht tust du das, und wer hat dir diese Vollmacht gegeben?
Joh 2,18; Apg 4,721:24 Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Ich will euch auch eine
Sache fragen; wenn ihr mir die sagt, will ich euch auch sagen, aus
welcher Vollmacht ich das tue.21:25 Woher war die Taufe des Johannes? War sie vom Himmel oder von den
Menschen? Da bedachten sie's bei sich selbst und sprachen: Sagen
wir, sie war vom Himmel, so wird er zu uns sagen: Warum habt ihr ihm
dann nicht geglaubt?21:26 Sagen wir aber, sie war von Menschen, so müssen wir uns vor dem Volk
fürchten, denn sie halten alle Johannes für einen Propheten.
Kap 14,521:27 Und sie antworteten Jesus und sprachen: Wir wissen's nicht. Da
sprach er zu ihnen: So sage ich euch auch nicht, aus welcher
Vollmacht ich das tue.21:28 Was meint ihr aber? Es hatte ein Mann zwei Söhne und ging zu dem
ersten und sprach: Mein Sohn, geh hin und arbeite heute im Weinberg.
21:29 Er antwortete aber und sprach: Nein, ich will nicht. Danach reute es
ihn, und er ging hin.21:30 Und der Vater ging zum zweiten Sohn und sagte dasselbe. Der aber
antwortete und sprach: Ja, Herr! und ging nicht hin.
Kap 7,2121:31 Wer von den beiden hat des Vaters Willen getan? Sie antworteten: Der
erste. Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Die Zöllner
und Huren kommen eher ins Reich Gottes als ihr.21:32 Denn Johannes kam zu euch und lehrte euch den rechten Weg, und ihr
glaubtet ihm nicht; aber die Zöllner und Huren glaubten ihm. Und
obwohl ihr's saht, tatet ihr dennoch nicht Buße, so daß ihr ihm dann
auch geglaubt hättet.21:33 Hört ein anderes Gleichnis: Es war ein Hausherr, der pflanzte einen
Weinberg und zog einen Zaun darum und grub eine Kelter darin und
baute einen Turm und verpachtete ihn an Weingärtner und ging außer
Landes.21:34 Als nun die Zeit der Früchte herbeikam, sandte er seine Knechte zu
den Weingärtnern, damit sie seine Früchte holten.21:35 Da nahmen die Weingärtner seine Knechte: den einen schlugen sie, den
zweiten töteten sie, den dritten steinigten sie.21:36 Abermals sandte er andere Knechte, mehr als das erstemal; und sie
taten mit ihnen dasselbe.21:37 Zuletzt aber sandte er seinen Sohn zu ihnen und sagte sich: Sie
werden sich vor meinem Sohn scheuen.21:38 Als aber die Weingärtner den Sohn sahen, sprachen sie zueinander:
Das ist der Erbe; kommt, laßt uns ihn töten und sein Erbgut an uns
bringen!21:39 Und sie nahmen ihn und stießen ihn zum Weinberg hinaus und töteten
ihn.21:40 Wenn nun der Herr des Weinbergs kommen wird, was wird er mit diesen
Weingärtnern tun?21:41 Sie antworteten ihm: Er wird den Bösen ein böses Ende bereiten und
seinen Weinberg andern Weingärtnern verpachten, die ihm die Früchte
zur rechten Zeit geben.21:42 Jesus sprach zu ihnen: Habt ihr nie gelesen in der Schrift (Psalm
118,22-23): »Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist
zum Eckstein geworden. Vom Herrn ist das geschehen und ist ein
Wunder vor unsern Augen«?21:43 Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird von euch genommen und
einem Volk gegeben werden, das seine Früchte bringt.
21:44 Und wer auf diesen Stein fällt, der wird zerschellen; auf wen aber
er fällt, den wird er zermalmen.Dieser Vers findet sich bei einigen alten Textzeugen nicht.
21:45 Und als die Hohenpriester und Pharisäer seine Gleichnisse hörten,
erkannten sie, daß er von ihnen redete.21:46 Und sie trachteten danach, ihn zu ergreifen; aber sie fürchteten
sich vor dem Volk, denn es hielt ihn für einen Propheten.
Die königliche Hochzeit22:1 Und Jesus fing an und redete abermals in Gleichnissen zu ihnen und
sprach:22:2 Das Himmelreich gleicht einem König, der seinem Sohn die Hochzeit
ausrichtete.22:3 Und er sandte seine Knechte aus, die Gäste zur Hochzeit zu laden;
doch sie wollten nicht kommen.22:4 Abermals sandte er andere Knechte aus und sprach: Sagt den Gästen:
Siehe, meine Mahlzeit habe ich bereitet, meine Ochsen und mein
Mastvieh ist geschlachtet, und alles ist bereit; kommt zur Hochzeit!
22:5 Aber sie verachteten das und gingen weg, einer auf seinen Acker, der
andere an sein Geschäft.22:6 Einige aber ergriffen seine Knechte, verhöhnten und töteten sie.
Kap 21,3522:7 Da wurde der König zornig und schickte seine Heere aus und brachte
diese Mörder um und zündete ihre Stadt an.22:8 Dann sprach er zu seinen Knechten: Die Hochzeit ist zwar bereit,
aber die Gäste waren's nicht wert.22:9 Darum geht hinaus auf die Straßen und ladet zur Hochzeit ein, wen
ihr findet.22:10 Und die Knechte gingen auf die Straßen hinaus und brachten
zusammen, wen sie fanden, Böse und Gute; und die Tische wurden alle
voll.22:11 Da ging der König hinein, sich die Gäste anzusehen, und sah da einen
Menschen, der hatte kein hochzeitliches Gewand an,
Offb 19,822:12 und sprach zu ihm: Freund, wie bist du hier hereingekommen und hast
doch kein hochzeitliches Gewand an? Er aber verstummte.
22:13 Da sprach der König zu seinen Dienern: Bindet ihm die Hände und Füße
und werft ihn in die Finsternis hinaus! Da wird Heulen und
Zähneklappern sein.22:14 Denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt.
Die Frage nach der Steuer (»Der Zinsgroschen«)22:15 Da gingen die Pharisäer hin und hielten Rat, wie sie ihn in seinen
Worten fangen könnten;22:16 und sandten zu ihm ihre Jünger samt den Anhängern des Herodes. Die
sprachen: Meister, wir wissen, daß du wahrhaftig bist und lehrst
den Weg Gottes recht und fragst nach niemand; denn du achtest nicht
das Ansehen der Menschen.22:17 Darum sage uns, was meinst du: Ist's recht, daß man dem Kaiser
Steuern zahlt oder nicht?22:18 Als nun Jesus ihre Bosheit merkte, sprach er: Ihr Heuchler, was
versucht ihr mich?22:19 Zeigt mir die Steuermünze! Und sie reichten ihm einen
Silbergroschen.22:20 Und er sprach zu ihnen: Wessen Bild und Aufschrift ist das?
22:21 Sie sprachen zu ihm: Des Kaisers. Da sprach er zu ihnen: So gebt dem
Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!
Röm 13,1; 13,722:22 Als sie das hörten, wunderten sie sich, ließen von ihm ab und gingen
davon.22:23 An demselben Tage traten die Sadduzäer zu ihm, die lehren, es gebe
keine Auferstehung, und fragten ihn22:24 und sprachen: Meister, Mose hat gesagt (5. Mose 25,5-6): »Wenn einer
stirbt und hat keine Kinder, so soll sein Bruder die Frau heiraten
und seinem Bruder Nachkommen erwecken.«22:25 Nun waren bei uns sieben Brüder. Der erste heiratete und starb; und
weil er keine Nachkommen hatte, hinterließ er seine Frau seinem
Bruder;22:26 desgleichen der zweite und der dritte bis zum siebenten.
22:27 Zuletzt nach allen starb die Frau.22:28 Nun in der Auferstehung: wessen Frau wird sie sein von diesen
sieben? Sie haben sie ja alle gehabt.22:29 Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Ihr irrt, weil ihr weder
die Schrift kennt noch die Kraft Gottes.22:30 Denn in der Auferstehung werden sie weder heiraten noch sich
heiraten lassen, sondern sie sind wie Engel im Himmel.
22:31 Habt ihr denn nicht gelesen von der Auferstehung der Toten, was euch
gesagt ist von Gott, der da spricht (2. Mose 3,6):
22:32 »Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs«?
Gott ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden.
22:33 Und als das Volk das hörte, entsetzten sie sich über seine Lehre.
Die Frage nach dem höchsten Gebot22:34 Als aber die Pharisäer hörten, daß er den Sadduzäern das Maul
gestopft hatte, versammelten sie sich.22:35 Und einer von ihnen, ein Schriftgelehrter, versuchte ihn und fragte:
22:36 Meister, welches ist das höchste Gebot im Gesetz?
22:37 Jesus aber antwortete ihm: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben
von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt« (5. Mose
6,5).22:39 Das andere aber ist dem gleich: »Du sollst deinen Nächsten lieben
wie dich selbst« (3. Mose 19,18).22:40 In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.
Röm 13,9-1022:41 Als nun die Pharisäer beieinander waren, fragte sie Jesus:
22:42 Was denkt ihr von dem Christus? Wessen Sohn ist er? Sie
antworteten: Davids.22:43 Da fragte er sie: Wie kann ihn dann David durch den Geist Herr
nennen, wenn er sagt (Psalm 110,1):22:44 »Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis
ich deine Feinde unter deine Füße lege«?22:45 Wenn nun David ihn Herr nennt, wie ist er dann sein Sohn?
22:46 Und niemand konnte ihm ein Wort antworten, auch wagte niemand von
dem Tage an, ihn hinfort zu fragen.23:1 Da redete Jesus zu dem Volk und zu seinen Jüngern
23:2 und sprach: Auf dem Stuhl des Mose sitzen die Schriftgelehrten und
Pharisäer.23:3 Alles nun, was sie euch sagen, das tut und haltet; aber nach ihren
Werken sollt ihr nicht handeln; denn sie sagen's zwar, tun's aber
nicht.23:4 Sie binden schwere und unerträgliche Bürden und legen sie den
Menschen auf die Schultern; aber sie selbst wollen keinen Finger
dafür krümmen.23:5 Alle ihre Werke aber tun sie, damit sie von den Leuten gesehen
werden. Sie machen ihre Gebetsriemen breit und die Quasten an
ihren Kleidern groß.23:6 Sie sitzen gern obenan bei Tisch und in den Synagogen
Lk 14,723:7 und haben's gern, daß sie auf dem Markt gegrüßt und von den Leuten
Rabbi genannt werden.23:8 Aber ihr sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn einer ist euer
Meister; ihr aber seid alle Brüder.23:9 Und ihr sollt niemanden unter euch Vater nennen auf Erden; denn
einer ist euer Vater, der im Himmel ist.23:10 Und ihr sollt euch nicht Lehrer nennen lassen; denn einer ist euer
Lehrer: Christus.23:11 Der größte unter euch soll euer Diener sein.
Kap 20,26-2723:12 Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt; und wer sich
selbst erniedrigt, der wird erhöht.Hiob 22,29; Spr 29,23; Hes 21,31; Lk 18,14; 1. Petr 5,5
23:13 Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr das
Himmelreich zuschließt vor den Menschen! Ihr geht nicht hinein, und
die hinein wollen, laßt ihr nicht hineingehen.Vers 14 findet sich erst in der späteren Überlieferung: »Weh euch,
Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr die Häuser der
Witwen freßt und zum Schein lange Gebete verrichtet! Darum werdet
ihr ein um so härteres Urteil empfangen« (vgl. Mk 12,40).
23:15 Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr Land
und Meer durchzieht, damit ihr einen Judengenossen gewinnt; und
wenn er's geworden ist, macht ihr aus ihm ein Kind der Hölle,
doppelt so schlimm wie ihr.Siehe Sach- und Worterklärungen zu »Gottesfürchtige«.
23:16 Weh euch, ihr verblendeten Führer, die ihr sagt: Wenn einer
schwört bei dem Tempel, das gilt nicht; wenn aber einer schwört
bei dem Gold des Tempels, der ist gebunden.23:17 Ihr Narren und Blinden! Was ist mehr: das Gold oder der Tempel, der
das Gold heilig macht?23:18 Oder: Wenn einer schwört bei dem Altar, das gilt nicht; wenn aber
einer schwört bei dem Opfer, das darauf liegt, der ist gebunden.
23:19 Ihr Blinden! Was ist mehr: das Opfer oder der Altar, der das Opfer
heilig macht?23:20 Darum, wer schwört bei dem Altar, der schwört bei ihm und bei allem,
was darauf liegt.23:21 Und wer schwört bei dem Tempel, der schwört bei ihm und bei dem, der
darin wohnt.23:22 Und wer schwört bei dem Himmel, der schwört bei dem Thron Gottes und
bei dem, der darauf sitzt.23:23 Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr den
Zehnten gebt von Minze, Dill und Kümmel und laßt das Wichtigste im
Gesetz beiseite, nämlich das Recht, die Barmherzigkeit und den
Glauben! Doch dies sollte man tun und jenes nicht lassen.
3. Mose 27,30; Lk 18,12; Mi 6,823:24 Ihr verblendeten Führer, die ihr Mücken aussiebt, aber Kamele
verschluckt!23:25 Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr die
Becher und Schüsseln außen reinigt, innen aber sind sie voller Raub
und Gier!23:26 Du blinder Pharisäer, reinige zuerst das Innere des Bechers, damit
auch das Äußere rein wird!23:27 Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr seid
wie die übertünchten Gräber, die von außen hübsch aussehen, aber
innen sind sie voller Totengebeine und lauter Unrat!
23:28 So auch ihr: von außen scheint ihr vor den Menschen fromm, aber
innen seid ihr voller Heuchelei und Unrecht.23:29 Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr den
Propheten Grabmäler baut und die Gräber der Gerechten schmückt
23:30 und sprecht: Hätten wir zu Zeiten unserer Väter gelebt, so wären wir
nicht mit ihnen schuldig geworden am Blut der Propheten!
23:31 Damit bezeugt ihr von euch selbst, daß ihr Kinder derer seid, die
die Propheten getötet haben.23:32 Wohlan, macht auch ihr das Maß eurer Väter voll!
23:33 Ihr Schlangen, ihr Otternbrut! Wie wollt ihr der höllischen
Verdammnis entrinnen?23:34 Darum: siehe, ich sende zu euch Propheten und Weise und
Schriftgelehrte; und von ihnen werdet ihr einige töten und
kreuzigen, und einige werdet ihr geißeln in euren Synagogen und
werdet sie verfolgen von einer Stadt zur andern,23:35 damit über euch komme all das gerechte Blut, das vergossen ist auf
Erden, von dem Blut des gerechten Abel an bis auf das Blut des
Secharja, des Sohnes Berechjas, den ihr getötet habt zwischen Tempel
und Altar.23:36 Wahrlich, ich sage euch: das alles wird über dieses Geschlecht
kommen.23:37 Jerusalem, Jerusalem, die du tötest die Propheten und steinigst, die
zu dir gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln
wollen, wie eine Henne ihre Küken versammelt unter ihre Flügel; und
ihr habt nicht gewollt!23:38 Siehe, »euer Haus soll euch wüst gelassen werden« (Jeremia 22,5;
Psalm 69,26).23:39 Denn ich sage euch: Ihr werdet mich von jetzt an nicht sehen, bis
ihr sprecht: Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn!
Kap 21,9; 26,6424:1 Und Jesus ging aus dem Tempel fort, und seine Jünger traten zu ihm
und zeigten ihm die Gebäude des Tempels.24:2 Er aber sprach zu ihnen: Seht ihr nicht das alles? Wahrlich, ich
sage euch: Es wird hier nicht ein Stein auf dem andern bleiben, der
nicht zerbrochen werde.24:3 Und als er auf dem Ölberg saß, traten seine Jünger zu ihm und
sprachen, als sie allein waren: Sage uns, wann wird das geschehen?
Und was wird das Zeichen sein für dein Kommen und für das Ende der
Welt?24:4 Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Seht zu, daß euch nicht
jemand verführe.24:5 Denn es werden viele kommen unter meinem Namen und sagen: Ich bin
der Christus, und sie werden viele verführen.24:6 Ihr werdet hören von Kriegen und Kriegsgeschrei; seht zu und
erschreckt nicht. Denn das muß so geschehen; aber es ist noch nicht
das Ende da.24:7 Denn es wird sich ein Volk gegen das andere erheben und ein
Königreich gegen das andere; und es werden Hungersnöte sein und
Erdbeben hier und dort.24:9 Dann werden sie euch der Bedrängnis preisgeben und euch töten. Und
ihr werdet gehaßt werden um meines Namens willen von allen Völkern.
(9-10) Kap 10,21-22; Joh 16,224:10 Dann werden viele abfallen und werden sich untereinander verraten
und werden sich untereinander hassen.24:11 Und es werden sich viele falsche Propheten erheben und werden viele
verführen.24:12 Und weil die Ungerechtigkeit überhandnehmen wird, wird die Liebe in
vielen erkalten.24:13 Wer aber beharrt bis ans Ende, der wird selig werden.
Kap 10,22; Offb 13,1024:14 Und es wird gepredigt werden dies Evangelium vom Reich in der ganzen
Welt zum Zeugnis für alle Völker, und dann wird das Ende kommen.
Kap 28,1924:15 Wenn ihr nun sehen werdet das Greuelbild der Verwüstung stehen an
der heiligen Stätte, wovon gesagt ist durch den Propheten Daniel
(Daniel 9,27; 11,31) - wer das liest, der merke auf! -,
24:16 alsdann fliehe auf die Berge, wer in Judäa ist;
24:17 und wer auf dem Dach ist, der steige nicht hinunter, etwas aus
seinem Hause zu holen;24:18 und wer auf dem Feld ist, der kehre nicht zurück, seinen Mantel zu
holen.24:19 Weh aber den Schwangeren und den Stillenden zu jener Zeit!
Lk 23,2924:20 Bittet aber, daß eure Flucht nicht geschehe im Winter oder am
Sabbat.24:21 Denn es wird dann eine große Bedrängnis sein, wie sie nicht gewesen
ist vom Anfang der Welt bis jetzt und auch nicht wieder werden wird.
Dan 12,124:22 Und wenn diese Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Mensch
selig werden; aber um der Auserwählten willen werden diese Tage
verkürzt.24:23 Wenn dann jemand zu euch sagen wird: Siehe, hier ist der Christus!
oder: Da!, so sollt ihr's nicht glauben.24:24 Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten aufstehen
und große Zeichen und Wunder tun, so daß sie, wenn es möglich wäre,
auch die Auserwählten verführten.24:26 Wenn sie also zu euch sagen werden: Siehe, er ist in der Wüste!, so
geht nicht hinaus; siehe, er ist drinnen im Haus!, so glaubt es
nicht.24:27 Denn wie der Blitz ausgeht vom Osten und leuchtet bis zum Westen, so
wird auch das Kommen des Menschensohns sein.24:28 Wo das Aas ist, da sammeln sich die Geier.
Lk 17,37; Offb 19,17-1824:29 Sogleich aber nach der Bedrängnis jener Zeit wird die Sonne sich
verfinstern und der Mond seinen Schein verlieren, und die Sterne
werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden ins
Wanken kommen.24:30 Und dann wird erscheinen das Zeichen des Menschensohns am Himmel.
Und dann werden wehklagen alle Geschlechter auf Erden und werden
sehen den Menschensohn kommen auf den Wolken des Himmels mit großer
Kraft und Herrlichkeit.24:31 Und er wird seine Engel senden mit hellen Posaunen, und sie werden
seine Auserwählten sammeln von den vier Winden, von einem Ende des
Himmels bis zum andern.24:32 An dem Feigenbaum lernt ein Gleichnis: wenn seine Zweige jetzt
saftig werden und Blätter treiben, so wißt ihr, daß der Sommer nahe
ist.24:33 Ebenso auch: wenn ihr das alles seht, so wißt, daß er nahe vor der
Tür ist.24:34 Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis
dies alles geschieht.24:35 Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht
vergehen.24:36 Von dem Tage aber und von der Stunde weiß niemand, auch die Engel im
Himmel nicht, auch der Sohn nicht, sondern allein der Vater.
Apg 1,724:37 Denn wie es in den Tagen Noahs war, so wird auch sein das Kommen
des Menschensohns.24:38 Denn wie sie waren in den Tagen vor der Sintflut - sie aßen, sie
tranken, sie heirateten und ließen sich heiraten bis an den Tag, an
dem Noah in die Arche hineinging;24:39 und sie beachteten es nicht, bis die Sintflut kam und raffte sie
alle dahin -, so wird es auch sein beim Kommen des Menschensohns.
24:40 Dann werden zwei auf dem Felde sein; der eine wird angenommen, der
andere wird preisgegeben.24:41 Zwei Frauen werden mahlen mit der Mühle; die eine wird angenommen,
die andere wird preisgegeben.24:42 Darum wachet; denn ihr wißt nicht, an welchem Tag euer Herr kommt.
Kap 25,1324:43 Das sollt ihr aber wissen: Wenn ein Hausvater wüßte, zu welcher
Stunde in der Nacht der Dieb kommt, so würde er ja wachen und nicht
in sein Haus einbrechen lassen.24:44 Darum seid auch ihr bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer
Stunde, da ihr's nicht meint.24:45 Wer ist nun der treue und kluge Knecht, den der Herr über seine
Leute gesetzt hat, damit er ihnen zur rechten Zeit zu essen gebe?
24:46 Selig ist der Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, das tun sieht.
24:47 Wahrlich, ich sage euch: Er wird ihn über alle seine Güter setzen.
Kap 25,21; 25,2324:48 Wenn aber jener als ein böser Knecht in seinem Herzen sagt: Mein
Herr kommt noch lange nicht,24:49 und fängt an, seine Mitknechte zu schlagen, ißt und trinkt mit den
Betrunkenen:24:50 dann wird der Herr dieses Knechts kommen an einem Tage, an dem er's
nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt,
24:51 und er wird ihn in Stücke hauen lassen und ihm sein Teil geben bei
den Heuchlern; da wird sein Heulen und Zähneklappern.
Von den klugen und törichten Jungfrauen25:1 Dann wird das Himmelreich gleichen zehn Jungfrauen, die ihre Lampen
nahmen und gingen hinaus, dem Bräutigam entgegen.25:2 Aber fünf von ihnen waren töricht, und fünf waren klug.
25:3 Die törichten nahmen ihre Lampen, aber sie nahmen kein Öl mit.
25:4 Die klugen aber nahmen Öl mit in ihren Gefäßen, samt ihren Lampen.
25:5 Als nun der Bräutigam lange ausblieb, wurden sie alle schläfrig und
schliefen ein.25:6 Um Mitternacht aber erhob sich lautes Rufen: Siehe, der Bräutigam
kommt! Geht hinaus, ihm entgegen!25:7 Da standen diese Jungfrauen alle auf und machten ihre Lampen fertig.
25:8 Die törichten aber sprachen zu den klugen: Gebt uns von eurem Öl,
denn unsre Lampen verlöschen.25:9 Da antworteten die klugen und sprachen: Nein, sonst würde es für uns
und euch nicht genug sein; geht aber zum Kaufmann und kauft für euch
selbst.25:10 Und als sie hingingen zu kaufen, kam der Bräutigam; und die bereit
waren, gingen mit ihm hinein zur Hochzeit, und die Tür wurde
verschlossen.25:11 Später kamen auch die andern Jungfrauen und sprachen: Herr, Herr, tu
uns auf!25:12 Er antwortete aber und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Ich kenne
euch nicht.25:13 Darum wachet! Denn ihr wißt weder Tag noch Stunde.
Kap 24,42; 24,44In der späteren Überlieferung finden sich zusätzlich die Worte: »in
der der Menschensohn kommen wird« (vgl. 24,44).25:14 Denn es ist wie mit einem Menschen, der außer Landes ging: er rief
seine Knechte und vertraute ihnen sein Vermögen an;
25:15 dem einen gab er fünf Zentner Silber, dem andern zwei, dem dritten
einen, jedem nach seiner Tüchtigkeit, und zog fort.
Röm 12,625:16 Sogleich ging der hin, der fünf Zentner empfangen hatte, und
handelte mit ihnen und gewann weitere fünf dazu.25:17 Ebenso gewann der, der zwei Zentner empfangen hatte, zwei weitere
dazu.25:18 Der aber einen empfangen hatte, ging hin, grub ein Loch in die Erde
und verbarg das Geld seines Herrn.25:19 Nach langer Zeit kam der Herr dieser Knechte und forderte
Rechenschaft von ihnen.25:20 Da trat herzu, der fünf Zentner empfangen hatte, und legte weitere
fünf Zentner dazu und sprach: Herr, du hast mir fünf Zentner
anvertraut; siehe da, ich habe damit weitere fünf Zentner gewonnen.
25:21 Da sprach sein Herr zu ihm: Recht so, du tüchtiger und treuer
Knecht, du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über viel
setzen; geh hinein zu deines Herrn Freude!25:22 Da trat auch herzu, der zwei Zentner empfangen hatte, und sprach:
Herr, du hast mir zwei Zentner anvertraut; siehe da, ich habe damit
zwei weitere gewonnen.25:23 Sein Herr sprach zu ihm: Recht so, du tüchtiger und treuer Knecht,
du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über viel setzen;
geh hinein zu deines Herrn Freude!25:24 Da trat auch herzu, der einen Zentner empfangen hatte, und sprach:
Herr, ich wußte, daß du ein harter Mann bist: du erntest, wo du
nicht gesät hast, und sammelst ein, wo du nicht ausgestreut hast;
25:25 und ich fürchtete mich, ging hin und verbarg deinen Zentner in der
Erde. Siehe, da hast du das Deine.25:26 Sein Herr aber antwortete und sprach zu ihm: Du böser und fauler
Knecht! Wußtest du, daß ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und
einsammle, wo ich nicht ausgestreut habe?25:27 Dann hättest du mein Geld zu den Wechslern bringen sollen, und wenn
ich gekommen wäre, hätte ich das Meine wiederbekommen mit Zinsen.
25:28 Darum nehmt ihm den Zentner ab und gebt ihn dem, der zehn Zentner
hat.25:29 Denn wer da hat, dem wird gegeben werden, und er wird die Fülle
haben; wer aber nicht hat, dem wird auch, was er hat, genommen
werden.25:30 Und den unnützen Knecht werft in die Finsternis hinaus; da wird sein
Heulen und Zähneklappern.25:31 Wenn aber der Menschensohn kommen wird in seiner Herrlichkeit, und
alle Engel mit ihm, dann wird er sitzen auf dem Thron seiner
Herrlichkeit,25:32 und alle Völker werden vor ihm versammelt werden. Und er wird sie
voneinander scheiden, wie ein Hirt die Schafe von den Böcken
scheidet,25:33 und wird die Schafe zu seiner Rechten stellen und die Böcke zur
Linken.25:34 Da wird dann der König sagen zu denen zu seiner Rechten: Kommt her,
ihr Gesegneten meines Vaters, ererbt das Reich, das euch bereitet
ist von Anbeginn der Welt!25:35 Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mir zu essen gegeben.
Ich bin durstig gewesen, und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich
bin ein Fremder gewesen, und ihr habt mich aufgenommen.
(35 und 36) Jes 58,725:36 Ich bin nackt gewesen, und ihr habt mich gekleidet. Ich bin krank
gewesen, und ihr habt mich besucht. Ich bin im Gefängnis gewesen,
und ihr seid zu mir gekommen.25:37 Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben
wir dich hungrig gesehen und haben dir zu essen gegeben, oder
durstig und haben dir zu trinken gegeben?25:38 Wann haben wir dich als Fremden gesehen und haben dich aufgenommen,
oder nackt und haben dich gekleidet?25:39 Wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir
gekommen?25:40 Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage
euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten
Brüdern, das habt ihr mir getan.25:41 Dann wird er auch sagen zu denen zur Linken: Geht weg von mir, ihr
Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und
seinen Engeln!25:42 Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mir nicht zu essen
gegeben. Ich bin durstig gewesen, und ihr habt mir nicht zu trinken
gegeben.25:43 Ich bin ein Fremder gewesen, und ihr habt mich nicht aufgenommen.
Ich bin nackt gewesen, und ihr habt mich nicht gekleidet. Ich bin
krank und im Gefängnis gewesen, und ihr habt mich nicht besucht.
25:44 Dann werden sie ihm auch antworten und sagen: Herr, wann haben wir
dich hungrig oder durstig gesehen oder als Fremden oder nackt oder
krank oder im Gefängnis und haben dir nicht gedient?
25:45 Dann wird er ihnen antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was
ihr nicht getan habt einem von diesen Geringsten, das habt ihr mir
auch nicht getan.25:46 Und sie werden hingehen: diese zur ewigen Strafe, aber die Gerechten
in das ewige Leben.LEIDEN, STERBEN UND AUFERSTEHUNG JESU (Kapitel 16,1 - 28,20)
(Mk 14,1 - 16,20; Lk 22,1 - 24,53; Joh 18,1 - 21,25)
Der Plan der Hohenpriester und Ältesten26:1 Und es begab sich, als Jesus alle diese Reden vollendet hatte, daß
er zu seinen Jüngern sprach:26:2 Ihr wißt, daß in zwei Tagen Passa ist; und der Menschensohn wird
überantwortet werden, daß er gekreuzigt werde.26:3 Da versammelten sich die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes
im Palast des Hohenpriesters, der hieß Kaiphas,26:4 und hielten Rat, wie sie Jesus mit List ergreifen und töten könnten.
26:5 Sie sprachen aber: Ja nicht bei dem Fest, damit es nicht einen
Aufruhr gebe im Volk.26:6 Als nun Jesus in Betanien war im Hause Simons des Aussätzigen,
26:7 trat zu ihm eine Frau, die hatte ein Glas mit kostbarem Salböl und
goß es auf sein Haupt, als er zu Tisch saß.26:8 Als das die Jünger sahen, wurden sie unwillig und sprachen: Wozu
diese Vergeudung?26:9 Es hätte teuer verkauft und das Geld den Armen gegeben werden
können.26:10 Als Jesus das merkte, sprach er zu ihnen: Was betrübt ihr die Frau?
Sie hat ein gutes Werk an mir getan.26:11 Denn Arme habt ihr allezeit bei euch, mich aber habt ihr nicht
allezeit.26:12 Daß sie das Öl auf meinen Leib gegossen hat, das hat sie für mein
Begräbnis getan.26:13 Wahrlich, ich sage euch: Wo dies Evangelium gepredigt wird in der
ganzen Welt, da wird man auch sagen zu ihrem Gedächtnis, was sie
getan hat.26:14 Da ging einer von den Zwölfen, mit Namen Judas Iskariot, hin zu den
Hohenpriestern26:15 und sprach: Was wollt ihr mir geben? Ich will ihn euch verraten.
Und sie boten ihm dreißig Silberlinge.26:16 Und von da an suchte er eine Gelegenheit, daß er ihn verriete.
Das Abendmahl26:17 Aber am ersten Tage der Ungesäuerten Brote traten die Jünger zu
Jesus und fragten: Wo willst du, daß wir dir das Passalamm zum Essen
bereiten?26:18 Er sprach: Geht hin in die Stadt zu einem und sprecht zu ihm: Der
Meister läßt dir sagen: Meine Zeit ist nahe; ich will bei dir das
Passa feiern mit meinen Jüngern.26:19 Und die Jünger taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte, und bereiteten
das Passalamm.26:20 Und am Abend setzte er sich zu Tisch mit den Zwölfen.
26:21 Und als sie aßen, sprach er: Wahrlich, ich sage euch: Einer unter
euch wird mich verraten.26:22 Und sie wurden sehr betrübt und fingen an, jeder einzeln, ihn zu
fragen: Herr, bin ich's?26:23 Er antwortete und sprach: Der die Hand mit mir in die Schüssel
taucht, der wird mich verraten.26:24 Der Menschensohn geht zwar dahin, wie von ihm geschrieben steht;
doch weh dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird! Es
wäre für diesen Menschen besser, wenn er nie geboren wäre.
Lk 17,1-226:25 Da antwortete Judas, der ihn verriet, und sprach: Bin ich's, Rabbi?
Er sprach zu ihm: Du sagst es.26:26 Als sie aber aßen, nahm Jesus das Brot, dankte und brach's und
gab's den Jüngern und sprach: Nehmet, esset; das ist mein Leib.
(26-28) 1. Kor 10,16; 11,23-2526:27 Und er nahm den Kelch und dankte, gab ihnen den und sprach: Trinket
alle daraus;26:28 das ist mein Blut des Bundes, das vergossen wird für viele zur
Vergebung der Sünden.26:29 Ich sage euch: Ich werde von nun an nicht mehr von diesem Gewächs
des Weinstocks trinken bis an den Tag, an dem ich von neuem davon
trinken werde mit euch in meines Vaters Reich.26:30 Und als sie den Lobgesang gesungen hatten, gingen sie hinaus an den
Ölberg.26:31 Da sprach Jesus zu ihnen: In dieser Nacht werdet ihr alle Ärgernis
nehmen an mir. Denn es steht geschrieben (Sacharja 13,7): »Ich werde
den Hirten schlagen, und die Schafe der Herde werden sich
zerstreuen.«26:32 Wenn ich aber auferstanden bin, will ich vor euch hingehen nach
Galiläa.26:33 Petrus aber antwortete und sprach zu ihm: Wenn sie auch alle
Ärgernis nehmen, so will ich doch niemals Ärgernis nehmen an dir.
26:34 Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: In dieser Nacht, ehe
der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.26:35 Petrus sprach zu ihm: Und wenn ich mit dir sterben müßte, will ich
dich nicht verleugnen. Das gleiche sagten auch alle Jünger.
Jesus in Gethsemane26:36 Da kam Jesus mit ihnen zu einem Garten, der hieß Gethsemane, und
sprach zu den Jüngern: Setzt euch hier, solange ich dorthin gehe und
bete.26:37 Und er nahm mit sich Petrus und die zwei Söhne des Zebedäus und
fing an zu trauern und zu zagen.26:38 Da sprach Jesus zu ihnen: Meine Seele ist betrübt bis an den Tod;
bleibt hier und wacht mit mir!26:39 Und er ging ein wenig weiter, fiel nieder auf sein Angesicht und
betete und sprach: Mein Vater, ist's möglich, so gehe dieser Kelch
an mir vorüber; doch nicht wie ich will, sondern wie du willst!
Joh 18,11; Joh 6,38; Hebr 5,826:40 Und er kam zu seinen Jüngern und fand sie schlafend und sprach zu
Petrus: Könnt ihr denn nicht eine Stunde mit mir wachen?
26:41 Wachet und betet, daß ihr nicht in Anfechtung fallt! Der Geist ist
willig; aber das Fleisch ist schwach.26:42 Zum zweiten Mal ging er wieder hin, betete und sprach: Mein Vater,
ist's nicht möglich, daß dieser Kelch an mir vorübergehe, ohne daß
ich ihn trinke, so geschehe dein Wille!26:43 Und er kam und fand sie abermals schlafend, und ihre Augen waren
voller Schlaf.26:44 Und er ließ sie und ging abermals hin und betete zum dritten Mal
und redete dieselben Worte.26:45 Dann kam er zu seinen Jüngern und sprach zu ihnen: Ach, wollt ihr
weiter schlafen und ruhen? Siehe, die Stunde ist da, daß der
Menschensohn in die Hände der Sünder überantwortet wird.
26:46 Steht auf, laßt uns gehen! Siehe, er ist da, der mich verrät.
Jesu Gefangennahme26:47 Und als er noch redete, siehe, da kam Judas, einer von den Zwölfen,
und mit ihm eine große Schar mit Schwertern und mit Stangen, von den
Hohenpriestern und Ältesten des Volkes.26:48 Und der Verräter hatte ihnen ein Zeichen genannt und gesagt: Welchen
ich küssen werde, der ist's; den ergreift.26:49 Und alsbald trat er zu Jesus und sprach: Sei gegrüßt, Rabbi! und
küßte ihn.26:50 Jesus aber sprach zu ihm: Mein Freund, dazu bist du gekommen? Da
traten sie heran und legten Hand an Jesus und ergriffen ihn.
26:51 Und siehe, einer von denen, die bei Jesus waren, streckte die Hand
aus und zog sein Schwert und schlug nach dem Knecht des
Hohenpriesters und hieb ihm ein Ohr ab.26:52 Da sprach Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert an seinen Ort! Denn wer
das Schwert nimmt, der soll durchs Schwert umkommen.
1. Mose 9,626:53 Oder meinst du, ich könnte meinen Vater nicht bitten, daß er mir
sogleich mehr als zwölf Legionen Engel schickte?26:54 Wie würde dann aber die Schrift erfüllt, daß es so geschehen muß?
26:55 Zu der Stunde sprach Jesus zu der Schar: Ihr seid ausgezogen wie
gegen einen Räuber mit Schwertern und mit Stangen, mich zu fangen.
Habe ich doch täglich im Tempel gesessen und gelehrt, und ihr habt
mich nicht ergriffen.26:56 Aber das ist alles geschehen, damit erfüllt würden die Schriften der
Propheten. Da verließen ihn alle Jünger und flohen.
Jesus vor dem Hohen Rat26:57 Die aber Jesus ergriffen hatten, führten ihn zu dem Hohenpriester
Kaiphas, wo die Schriftgelehrten und Ältesten sich versammelt
hatten.26:58 Petrus aber folgte ihm von ferne bis zum Palast des Hohenpriesters
und ging hinein und setzte sich zu den Knechten, um zu sehen, worauf
es hinaus wollte.26:59 Die Hohenpriester aber und der ganze Hohe Rat suchten falsches
Zeugnis gegen Jesus, daß sie ihn töteten.26:60 Und obwohl viele falsche Zeugen herzutraten, fanden sie doch nichts.
Zuletzt traten zwei herzu26:61 und sprachen: Er hat gesagt: Ich kann den Tempel Gottes abbrechen
und in drei Tagen aufbauen.26:62 Und der Hohepriester stand auf und sprach zu ihm: Antwortest du
nichts auf das, was diese gegen dich bezeugen?26:63 Aber Jesus schwieg still. Und der Hohepriester sprach zu ihm: Ich
beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, daß du uns sagst, ob du der
Christus bist, der Sohn Gottes.26:64 Jesus sprach zu ihm: Du sagst es. Doch sage ich euch: Von nun an
werdet ihr sehen den Menschensohn sitzen zur Rechten der Kraft und
kommen auf den Wolken des Himmels.26:65 Da zerriß der Hohepriester seine Kleider und sprach: Er hat Gott
gelästert! Was bedürfen wir weiterer Zeugen? Siehe, jetzt habt ihr
die Gotteslästerung gehört.26:66 Was ist euer Urteil? Sie antworteten und sprachen: Er ist des Todes
schuldig.26:67 Da spien sie ihm ins Angesicht und schlugen ihn mit Fäusten. Einige
aber schlugen ihn ins Angesicht26:68 und sprachen: Weissage uns, Christus, wer ist's, der dich schlug?
Die Verleugnung des Petrus26:69 Petrus aber saß draußen im Hof; da trat eine Magd zu ihm und sprach:
Und du warst auch mit dem Jesus aus Galiläa.26:70 Er leugnete aber vor ihnen allen und sprach: Ich weiß nicht, was du
sagst.26:71 Als er aber hinausging in die Torhalle, sah ihn eine andere und
sprach zu denen, die da waren: Dieser war auch mit dem Jesus von
Nazareth.26:72 Und er leugnete abermals und schwor dazu: Ich kenne den Menschen
nicht.26:73 Und nach einer kleinen Weile traten hinzu, die da standen, und
sprachen zu Petrus: Wahrhaftig, du bist auch einer von denen, denn
deine Sprache verrät dich.26:74 Da fing er an, sich zu verfluchen und zu schwören: Ich kenne den
Menschen nicht. Und alsbald krähte der Hahn.26:75 Da dachte Petrus an das Wort, das Jesus zu ihm gesagt hatte: Ehe der
Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er ging hinaus und
weinte bitterlich.27:1 Am Morgen aber faßten alle Hohenpriester und die Ältesten des Volkes
den Beschluß über Jesus, ihn zu töten,27:2 und sie banden ihn, führten ihn ab und überantworteten ihn dem
Statthalter Pilatus.27:3 Als Judas, der ihn verraten hatte, sah, daß er zum Tode verurteilt
war, reute es ihn, und er brachte die dreißig Silberlinge den
Hohenpriestern und Ältesten zurück27:4 und sprach: Ich habe Unrecht getan, daß ich unschuldiges Blut
verraten habe. Sie aber sprachen: Was geht uns das an? Da sieh du
zu!27:5 Und er warf die Silberlinge in den Tempel, ging fort und erhängte
sich.27:6 Aber die Hohenpriester nahmen die Silberlinge und sprachen: Es ist
nicht recht, daß wir sie in den Gotteskasten legen; denn es ist
Blutgeld.27:7 Sie beschlossen aber, den Töpferacker davon zu kaufen zum Begräbnis
für Fremde.27:8 Daher heißt dieser Acker Blutacker bis auf den heutigen Tag.
27:9 Da wurde erfüllt, was gesagt ist durch den Propheten Jeremia, der da
spricht: »Sie haben die dreißig Silberlinge genommen, den Preis für
den Verkauften, der geschätzt wurde bei den Israeliten,
27:10 und sie haben das Geld für den Töpferacker gegeben, wie mir der Herr
befohlen hat« (Jeremia 32,9; Sacharja 11,12-13).27:11 Jesus aber stand vor dem Statthalter; und der Statthalter fragte ihn
und sprach: Bist du der König der Juden? Jesus aber sprach: Du sagst
es.27:12 Und als er von den Hohenpriestern und Ältesten verklagt wurde,
antwortete er nichts.27:13 Da sprach Pilatus zu ihm: Hörst du nicht, wie hart sie dich
verklagen?27:14 Und er antwortete ihm nicht auf ein einziges Wort, so daß sich der
Statthalter sehr verwunderte.27:15 Zum Fest aber hatte der Statthalter die Gewohnheit, dem Volk einen
Gefangenen loszugeben, welchen sie wollten.27:16 Sie hatten aber zu der Zeit einen berüchtigten Gefangenen, der hieß
Jesus Barabbas.27:17 Und als sie versammelt waren, sprach Pilatus zu ihnen: Welchen wollt
ihr? Wen soll ich euch losgeben, Jesus Barabbas oder Jesus, von dem
gesagt wird, er sei der Christus?27:18 Denn er wußte, daß sie ihn aus Neid überantwortet hatten.
Joh 12,1927:19 Und als er auf dem Richterstuhl saß, schickte seine Frau zu ihm und
ließ ihm sagen: Habe du nichts zu schaffen mit diesem Gerechten;
denn ich habe heute viel erlitten im Traum um seinetwillen.
27:20 Aber die Hohenpriester und Ältesten überredeten das Volk, daß sie um
Barabbas bitten, Jesus aber umbringen sollten.27:21 Da fing der Statthalter an und sprach zu ihnen: Welchen wollt ihr?
Wen von den beiden soll ich euch losgeben? Sie sprachen: Barabbas!
27:22 Pilatus sprach zu ihnen: Was soll ich denn machen mit Jesus, von dem
gesagt wird, er sei der Christus? Sie sprachen alle: Laß ihn
kreuzigen!27:23 Er aber sagte: Was hat er denn Böses getan? Sie schrien aber noch
mehr: Laß ihn kreuzigen!27:24 Als aber Pilatus sah, daß er nichts ausrichtete, sondern das
Getümmel immer größer wurde, nahm er Wasser und wusch sich die
Hände vor dem Volk und sprach: Ich bin unschuldig an seinem Blut;
seht ihr zu!27:25 Da antwortete das ganze Volk und sprach: Sein Blut komme über uns
und unsere Kinder!27:26 Da gab er ihnen Barabbas los, aber Jesus ließ er geißeln und
überantwortete ihn, daß er gekreuzigt werde.27:27 Da nahmen die Soldaten des Statthalters Jesus mit sich in das
Prätorium und sammelten die ganze Abteilung um ihn.
27:28 Und zogen ihn aus und legten ihm einen Purpurmantel an
27:29 und flochten eine Dornenkrone und setzten sie ihm aufs Haupt und
gaben ihm ein Rohr in seine rechte Hand und beugten die Knie vor ihm
und verspotteten ihn und sprachen: Gegrüßet seist du, der Juden
König!27:30 und spien ihn an und nahmen das Rohr und schlugen damit sein Haupt.
Jes 50,627:31 Und als sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Mantel aus und
zogen ihm seine Kleider an und führten ihn ab, um ihn zu kreuzigen.
27:32 Und als sie hinausgingen, fanden sie einen Menschen aus Kyrene mit
Namen Simon; den zwangen sie, daß er ihm sein Kreuz trug.
27:33 Und als sie an die Stätte kamen mit Namen Golgatha, das heißt:
Schädelstätte,27:34 gaben sie ihm Wein zu trinken mit Galle vermischt; und als er's
schmeckte, wollte er nicht trinken.27:35 Als sie ihn aber gekreuzigt hatten, verteilten sie seine Kleider
und warfen das Los darum.In der späteren Überlieferung finden sich zusätzlich die Worte:
»damit erfüllt werde, was gesagt ist durch den Propheten (Psalm
22,19): Sie haben meine Kleider unter sich geteilt und haben über
mein Gewand das Los geworfen« (vgl. Joh 19,24).27:37 Und oben über sein Haupt setzten sie eine Aufschrift mit der Ursache
seines Todes: Dies ist Jesus, der Juden König.27:38 Und da wurden zwei Räuber mit ihm gekreuzigt, einer zur Rechten und
einer zur Linken.27:39 Die aber vorübergingen, lästerten ihn und schüttelten ihre Köpfe
Ps 22,827:40 und sprachen: Der du den Tempel abbrichst und baust ihn auf in drei
Tagen, hilf dir selber, wenn du Gottes Sohn bist, und steig herab
vom Kreuz!27:41 Desgleichen spotteten auch die Hohenpriester mit den
Schriftgelehrten und Ältesten und sprachen:27:42 Andern hat er geholfen und kann sich selber nicht helfen. Ist er der
König von Israel, so steige er nun vom Kreuz herab. Dann wollen wir
an ihn glauben.27:43 Er hat Gott vertraut; der erlöse ihn nun, wenn er Gefallen an ihm
hat; denn er hat gesagt: Ich bin Gottes Sohn.27:44 Desgleichen schmähten ihn auch die Räuber, die mit ihm gekreuzigt
waren.27:45 Und von der sechsten Stunde an kam eine Finsternis über das ganze
Land bis zur neunten Stunde.27:46 Und um die neunte Stunde schrie Jesus laut: Eli, Eli, lama asabtani?
Das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
Ps 22,227:47 Einige aber, die da standen, als sie das hörten, sprachen sie: Der
ruft nach Elia.27:48 Und sogleich lief einer von ihnen, nahm einen Schwamm und füllte ihn
mit Essig und steckte ihn auf ein Rohr und gab ihm zu trinken.
Ps 69,2227:49 Die andern aber sprachen: Halt, laß sehen, ob Elia komme und ihm
helfe!27:50 Aber Jesus schrie abermals laut und verschied.
27:51 Und siehe, der Vorhang im Tempel zerriß in zwei Stücke von oben an
bis unten aus.27:52 Und die Erde erbebte, und die Felsen zerrissen, und die Gräber taten
sich auf, und viele Leiber der entschlafenen Heiligen standen auf
27:53 und gingen aus den Gräbern nach seiner Auferstehung und kamen in die
heilige Stadt und erschienen vielen.27:54 Als aber der Hauptmann und die mit ihm Jesus bewachten das Erdbeben
sahen und was da geschah, erschraken sie sehr und sprachen:
Wahrlich, dieser ist Gottes Sohn gewesen!27:55 Und es waren viele Frauen da, die von ferne zusahen; die waren Jesus
aus Galiläa nachgefolgt und hatten ihm gedient;27:56 unter ihnen war Maria von Magdala und Maria, die Mutter des Jakobus
und Josef, und die Mutter der Söhne des Zebedäus.27:57 Am Abend aber kam ein reicher Mann aus Arimathäa, der hieß Josef
und war auch ein Jünger Jesu.27:58 Der ging zu Pilatus und bat um den Leib Jesu. Da befahl Pilatus, man
sollte ihm ihn geben.27:59 Und Josef nahm den Leib und wickelte ihn in ein reines Leinentuch
27:60 und legte ihn in sein eigenes neues Grab, das er in einen Felsen
hatte hauen lassen, und wälzte einen großen Stein vor die Tür des
Grabes und ging davon.27:61 Es waren aber dort Maria von Magdala und die andere Maria; die saßen
dem Grab gegenüber.27:62 Am nächsten Tag, der auf den Rüsttag folgt, kamen die Hohenpriester
mit den Pharisäern zu Pilatus27:63 und sprachen: Herr, wir haben daran gedacht, daß dieser Verführer
sprach, als er noch lebte: Ich will nach drei Tagen auferstehen.
Kap 20,1927:64 Darum befiehl, daß man das Grab bewache bis zum dritten Tag, damit
nicht seine Jünger kommen und ihn stehlen und zum Volk sagen: Er ist
auferstanden von den Toten, und der letzte Betrug ärger wird als der
erste.27:65 Pilatus sprach zu ihnen: Da habt ihr die Wache; geht hin und bewacht
es, so gut ihr könnt.27:66 Sie gingen hin und sicherten das Grab mit der Wache und versiegelten
den Stein.28:1 Als aber der Sabbat vorüber war und der erste Tag der Woche
anbrach, kamen Maria von Magdala und die andere Maria, um nach dem
Grab zu sehen.28:2 Und siehe, es geschah ein großes Erdbeben. Denn der Engel des Herrn
kam vom Himmel herab, trat hinzu und wälzte den Stein weg und setzte
sich darauf.28:3 Seine Gestalt war wie der Blitz und sein Gewand weiß wie der
Schnee.28:4 Die Wachen aber erschraken aus Furcht vor ihm und wurden, als wären
sie tot.28:5 Aber der Engel sprach zu den Frauen: Fürchtet euch nicht! Ich weiß,
daß ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht.28:6 Er ist nicht hier; er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt
her und seht die Stätte, wo er gelegen hat;28:7 und geht eilends hin und sagt seinen Jüngern, daß er auferstanden
ist von den Toten. Und siehe, er wird vor euch hingehen nach
Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen. Siehe, ich habe es euch gesagt.
Kap 26,3228:8 Und sie gingen eilends weg vom Grab mit Furcht und großer Freude und
liefen, um es seinen Jüngern zu verkündigen.28:9 Und siehe, da begegnete ihnen Jesus und sprach: Seid gegrüßt! Und
sie traten zu ihm und umfaßten seine Füße und fielen vor ihm nieder.
28:10 Da sprach Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Geht hin und
verkündigt es meinen Brüdern, daß sie nach Galiläa gehen: dort
werden sie mich sehen.28:11 Als sie aber hingingen, siehe, da kamen einige von der Wache in die
Stadt und verkündeten den Hohenpriestern alles, was geschehen war.
28:12 Und sie kamen mit den Ältesten zusammen, hielten Rat und gaben den
Soldaten viel Geld28:13 und sprachen: Sagt, seine Jünger sind in der Nacht gekommen und
haben ihn gestohlen, während wir schliefen.28:14 Und wenn es dem Statthalter zu Ohren kommt, wollen wir ihn
beschwichtigen und dafür sorgen, daß ihr sicher seid.
28:15 Sie nahmen das Geld und taten, wie sie angewiesen waren. Und so ist
dies zum Gerede geworden bei den Juden bis auf den heutigen Tag.
Der Missionsbefehl28:16 Aber die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, wohin Jesus
sie beschieden hatte.28:17 Und als sie ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder; einige aber
zweifelten.28:18 Und Jesus trat herzu und sprach zu ihnen: Mir ist gegeben alle
Gewalt im Himmel und auf Erden.28:19 Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf
den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes
Kap 24,14; Mk 16,15-16; 2. Kor 5,2028:20 und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe,
ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.