Zweige nach unten gerichtet sind und dessen Blätter die
vedischen Hymnen sind. Wer diesen Baum kennt, ist der
Kenner der Veden.Nachdem die Wichtigkeit von bhakti-yoga erörtert worden
ist, mag man sich fragen: "Wie steht es mit den Veden?" In
diesem Kapitel wird erklärt, dass es das Ziel des vedischen
Studiums ist, Krsna zu verstehen. Wer daher imKrsna-Bewusstsein verankert ist, das heißt, wer im
hingebungsvollen Dienst tätig ist, kennt die Veden bereits.
Die Verstrickung der materiellen Welt wird hier mit einem
Banyanbaum verglichen. Für jemand, der fruchtbringenden
Tätigkeiten nachgeht, breitet sich der Banyanbaum ins
Endlose aus. Er wandert von einem Zweig zum anderen,
von dort zum nächsten, dann wieder zu einem anderen. Der
Baum dieser materiellen Welt hat kein, Ende, und für
jemand, der an diesen Baum angehaftet ist, gibt es keine
Möglichkeit, befreit zu werden. Die vedischen Hymnen, die
dafür bestimmt sind, uns zu erheben, werden mit den
Blättern dieses Baumes verglichen. Die Wurzeln des
Baumes wachsen nach oben, weil sie vom höchstenIllusion versteht, kann man von ihm befreit werden.
Dieser Vorgang der Befreiung sollte verstanden werden. In
den vorangegangenen Kapiteln ist erklärt worden, dass es
viele Vorgänge gibt, durch die man aus der materiellen
Verstrickung herausgelangen kann, und bis zumhingebungsvoller Dienst für den Höchsten Herrn der beste
Weg ist. Das Grundprinzip für den hingebungsvollen
Dienst ist die Loslösung von materiellen Tätigkeiten und
die Anhaftung an den transzendentalen Dienst des Herrn.
Der Vorgang, die Anhaftung an die materielle Welt zu
brechen, wird zu Beginn dieses Kapitels erörtert. Die
Wurzel der materiellen Existenz wächst nach oben. Das
bedeutet, dass sie von der gesamten materiellen Substanz
ausgeht, vom höchsten Planeten des Universums. Von dort
aus erweitert sich das gesamte Universum in so viele Äste,
die die verschiedenen Planetensysteme repräsentieren. Die
Früchte werden mit den Ergebnissen der Tätigkeiten der
Lebewesen, nämlich Religion, wirtschaftliche Entwicklung,
Sinnenbefriedigung und Befreiung verglichen.Nun, in dieser Welt kennen wir keinen Baum, dessen Äste
nach unten und dessen Wurzeln nach oben zeigen, aber es
gibt so etwas. Diesen Baum kann man an einem See finden.
Wir können sehen, dass sich die Bäume am Ufer mit nach
unten gekehrten Ästen und nach oben gerichteten Wurzeln
im Wasser spiegeln. Mit anderen Worten: Der Baum der
materiellen Welt ist nur eine Spiegelung des wirklichen
Baumes der spirituellen Welt. Diese Spiegelung der
spirituellen Welt beruht auf dem Wunsch, geradeso wie die
Spiegelung des Baumes am Ufer auf dem Wasser ruht.
Wünsche sind die Ursache dafür, dass sich die Dinge im
reßektierten materiellen Licht befinden. Wer vommateriellen Dasein befreit werden will, muss den Baum der
materiellen Welt durch ein gründliches analytisches
Studium kennenlernen. Dann kann er seine Verbindung mit
ihm durchtrennen.Weil dieser Baum eine Spiegelung des wirklichen Baumes
ist, ist er sein genaues Ebenbild. Alles ist in der spirituellen
Welt vorhanden. Die Unpersönlichkeitsanhänger halten
Brahma für die Wurzel dieses materiellen Baumes, und
nach den Lehren der sankhya-Philosophie entspringen
dieser Wurzel prakrti, purusa, die drei gunas, die fünf
groben Elemente (panca-maha-bhuta), die zehn Sinne
(dasendriya), der Verstand usw. Auf diese Weiseunterteilen sie die gesamte materielle Welt. Wenn Brahma
das Zentrum aller Manifestationen ist, dann ist die
materielle Welt eine um 180 Grad um das Zentrumgedrehte Manifestation, und die anderen 180 Grad bilden
die spirituelle Welt. Die materielle Welt ist eine verzerrte
Spiegelung, und daher muss es in der spirituellen Welt die
gleiche Mannigfaltigkeit geben, doch ist sie dortWirklichkeit. Die prakrti ist die äußere Energie des
Höchsten Herrn, und der purusa ist der Höchste Herr
Selbst. Das wird in der Bhagavad-Gita erklärt. Weil die
Manifestation des Universums materiell ist, ist sie
zeitweilig. Eine Spiegelung ist zeitweilig, denn sie ist
manchmal sichtbar und manchmal nicht zu sehen. Der Ursprung
jedoch, der gespiegelt wird, ist ewig. Man muss sich
von der materiellen Spiegelung des wirklichen Baumes
lösen. Wenn es heißt, dass jemand die Veden kennt, so
nimmt man an, dass er weiß, wie man sich von derAnhaftung an die materielle Welt befreit. Wenn jemand mit
diesem Vorgang vertraut ist, kennt er die Veden tatsächlich.
Wer sich zu den Ritualen der Veden hingezogen fühlt, ist
von den schönen grünen Blättern des Baumes angezogen.
Er kennt das Ziel der Veden nicht genau. Das Ziel der
Veden, wie es von der Persönlichkeit Gottes Selbst erklärt
wird, besteht darin, diesen gespiegelten Baum zu fällen und
den wirklichen Baum der spirituellen Welt zu erreichen.
VERS 2werden, breiten sich nach oben und nach unten aus. Die
Zweige sind die Objekte der Sinne. Dieser Baum hat
auch Wurzeln, die nach unten reichen und an dieIn diesem Vers wird die Beschreibung des Banyanbaumes
fortgesetzt. Seine Äste breiten sich in alle Richtungen aus,
und in seinen unteren Bereichen existieren wechselvolle
Arten des Lebens wie Menschen, wilde Tiere, Pferde,
Kühe, Hunde, Katzen usw. Sie leben auf den unteren Ästen,
während im oberen Bereich höhere Lebensformen wieHalbgötter, Gandharvas (Märchengestalten) und viele
andere mehr existieren. Wie ein Baum vom Wasser genährt
wird, so wird dieser Baum von den dreiManchmal kommt es vor, dass ein Gebiet unfruchtbar ist,
weil es dort an Wasser mangelt, und bisweilen ist ein
Landstrich sehr grün. In ähnlicher Weise sind dort, wo die
Erscheinungsweisen der materiellen Natur in einerverhältnismäßig größeren Anzahl auftreten, die verschiedenen
Arten des Lebens in diesem Verhältnis manifestiert.
Die Zweige des Baumes werden mit den Sinnesobjekten
verglichen. Indem wir verschiedene Erscheinungsweisen
der Natur entwickeln, entwickeln wir verschiedene Sinne,
mit denen wir die Vielfalt der Sinnesobjekte genießen. Als
Ursprung der Sinnesorgane, Ohren, Nase, Augen usw.,
gelten die oberen Zweige, die auf den Genuss verschiedener
Sinnesobjekte abgestimmt sind. Die Sinnesobjekte, wie
Klang, Form, Geschmack usw., sind die Blätter. Die
Nebenwurzeln sind die Nebenprodukte in Formverschiedener Leiden und Sinnengenüsse. So entwickeln
wir Anhaftung und Ablehnung. Die Neigungen zuverschiedenen Planetensystemen der Menschen gründen.
Nachdem man die Ergebnisse tugendhafter Werke in den
oberen Planetensystemen genossen hat, kehrt man wieder
auf die Erde zurück und erneuert sein karma, das heißt,
man geht wieder fruchtbringenden Tätigkeiten nach, um
erneut erhoben zu werden. Dieser Planet der Menschen gilt
als das Feld der Tätigkeiten.Die wirkliche Form dieses Baumes kann nicht in dieser
Welt wahrgenommen werden. Niemand kann verstehen,wo er endet, wo er beginnt und wo sein Ursprung liegt.
Doch mit Entschlossenheit muss man diesen Baum mit
der Waffe der Loslösung fällen und den Ort suchen, von
dem man, wenn man ihn einmal erreicht hat, nie wieder
zurückkehrt. Dort muss man sich dem Herrn, derHöchsten Persönlichkeit Gottes, ergeben, von dem alles
begonnen hat und in dem alles seit unvordenklicher Zeit
ruht.Hier wird nun klar gesagt, dass die wirkliche Form des
Banyanbaumes nicht in der materiellen Welt erkannt
werden kann. Weil die Wurzel nach oben zeigt, breitet sich
der wirkliche Baum in die entgegengesetzte Richtung aus.
Weder kann man sehen, wie weit sich der Baum erstreckt,
noch kann jemand den Anfang dieses Baumes erkennen.
Trotzdem muss man die Ursache herausfinden. "Ich bin der
Sohn meines Vaters, mein Vater ist der Sohn seines Vaters
usw.“ Wenn man auf diese Weise forscht, kommt man zu
Brahma, der von - Visnu geschaffen wurde.Wenn man schließlich zur Höchsten Persönlichkeit Gottes
gelangt, hat man das Ziel seiner Suche erreicht. Man muss
den Ursprung dieses Baumes, die Höchste Persönlichkeit
Gottes, mit Hilfe der Gemeinschaft von Menschen suchen,
die diese Höchste Persönlichkeit Gottes schon kennen.
Durch solches Verständnis kann man sich allmählich von
der falschen Spiegelung der Realität lösen, und durch
Wissen kann man die Verbindung durchtrennen und im
wirklichen Baum verankert werden.wichtig, denn die Anhaftung an Sinnen-Genuss und das
Verlangen, die materielle Natur zu beherrschen, sind sehr
stark. Deshalb muss man lernen, sich von diesen Fesseln zu
lösen, indem man die spirituelle Wissenschaft erörtert, die
auf den autoritativen Schriften beruht, und von Menschen
hört, die tatsächlich über Wissen verfügen. Als Ergebnis
solcher Gespräche in der Gemeinschaft von Gottgeweihten
gelangt man zur Höchsten Persönlichkeit Gottes. Das erste,
was man dann zu tun hat, ist, sich dem Höchsten Herrn zu
ergeben. Hier wird die Beschreibung desjenigen Ortes
gegeben, von dem man, wenn man ihn einmal erreicht hat,
nicht wieder zu dem falschen, gespiegelten Baumzurückkehren muss. Die Höchste Persönlichkeit Gottes,
Krsna, ist die ursprüngliche Wurzel, von der alles ausgeht.
Um das Wohlwollen dieser Persönlichkeit Gottes zuerlangen, braucht man sich nur zu ergeben, und diese
Hingabe ist das Ergebnis hingebungsvollen Dienstes, der
aus Hören, Chanten usw. besteht. Der Herr ist die Ursache
der Ausdehnung dieser materiellen Welt. Dies wurde
bereits vom Herrn persönlich erklärt: aham sarvasya
prabhavah "Ich bin der Ursprung allen Seins." Um daher
der Verstrickung in den starken Banyanbaum desmateriellen Lebens zu entkommen, muss man sich Krsna
ergeben. Sobald man sich Krsna ergibt, löst man sich von
selbst von der materiellen Welt.Gemeinschaft frei ist, wer das Ewige versteht, die
materielle Lust hinter sich gelassen hat und von der
Dualität von Glück und Leid befreit ist und wer weiß,
wie man sich der Höchsten Person ergibt, erreicht dieses
ewige Königreich.In diesem Vers wird der Vorgang der Hingabe sehr schön
erklärt. Die erste Qualifikation besteht darin, nicht von
Stolz getäuscht zu sein. Weil die bedingte Seele eingebildet
ist und sich für den Herrn der materiellen Natur hält, fällt es
ihr sehr schwer, sich der Höchsten Persönlichkeit Gottes zu
ergeben. Man sollte durch die Kultivierung wirklichen
Wissens verstehen, dass man nicht der Herr der materiellen
Natur ist - die Höchste Persönlichkeit Gottes ist der Herr.
Wenn man von dieser durch Stolz entstandenen Täuschung
befreit ist, kann man mit dem Vorgang der Hingabebeginnen. Einem Menschen, der fortwährend Ehre in der
materiellen Welt erwartet, ist es nicht möglich, sich der
Höchsten Person zu ergeben. Stolz entsteht aufgrund von
Illusion, denn obwohl man hier herkommt, für kurze Zeit
bleibt und dann wieder geht, glaubt man in seinerVerblendung, man sei der Herr der Welt. So macht man
alles sehr kompliziert und befindet sich ständig in
Schwierigkeiten. Die ganze Welt bewegt sich unter diesem
Eindruck. Die Menschen glauben, das Land, die Erde,
gehöre der menschlichen Gesellschaft, und unter dem
falschen Eindruck, sie seien die Eigentümer, haben sie das
Land aufgeteilt. Man muss sich von dieser falschen
Vorstellung lösen, die menschliche Gesellschaft sei der
Besitzer der Welt. Wenn man von solch einer falschen
Annahme befreit ist, wird man auch von aller falschen
Gemeinschaft frei, die durch familiäre, soziale und
nationale Gefühle der Zuneigung bedingt ist. Diese falsche
Gemeinschaft bindet einen an die materielle Welt.spirituelles Wissen entwickeln, das heißt, man muss lernen,
was man sein eigen nennen darf und was nicht. Wenn man
die Dinge so versteht, wie sie sind, wird man von allen
dualistischen Vorstellungen, wie Glück und Leid, Freude
und Schmerz usw., frei. So von Wissen erfüllt, ist es einem
möglich, sich der Höchsten Persönlichkeit Gottes zu
ergeben.Dieses Mein Reich wird weder von der Sonne noch vom
Mond, noch von Elektrizität erleuchtet. Wer es erreicht,
kehrt nie wieder in die materielle Welt zurück.Hier wird die spirituelle Welt, das Reich der Höchsten
Persönlichkeit Gottes, Krsna, beschrieben, das als
Krsnaloka oder Goloka Vrndavana bekannt ist. Im spirituellen
Himmel sind weder Sonne noch Mond, noch Feuer,noch Elektrizität notwendig, denn alle Planeten leuchten
aus sich selbst heraus. In dem uns bekannten Universum
gibt es nur einen Planeten, die Sonne, der aus sich selbst
heraus leuchtet, doch im spirituellen Himmel sind alle
Planeten selbstleuchtend. Die leuchtende Ausstrahlung all
dieser Planeten, die man Vaikunthas nennt, bildet den
leuchtenden Himmel, der als brahmajyoti bekannt ist.
Eigentlich geht diese Ausstrahlung von dem Planeten
Krsnas, Goloka Vrndavana, aus. Ein Teil dieserleuchtenden Ausstrahlung ist vom mahat-tattva, der
materiellen Welt, bedeckt, doch der größte Teil dieses
leuchtenden Himmels ist mit spirituellen Planeten übersät,
die Vaikunthas genannt werden, von denen GolokaSolange sich ein Lebewesen in der dunklen materiellen
Welt aufhält, führt es ein bedingtes Leben; doch sobald es
den spirituellen Himmel erreicht, indem es den falschen,
verzerrten Baum der materiellen Welt fällt, wird es befreit
und muss nie wieder in diese Welt zurückkehren. Im
bedingten Leben hält sich das Lebewesen für den Herrn der
materiellen Welt, doch in seinem befreiten Zustand tritt es
in das spirituelle Königreich ein und wird der Gefährte des
Höchsten Herrn. Dort genießt es ewige Glückseligkeit,
ewiges Leben und vollkommenes Wissen.Von dieser Information sollte man begeistert sein. Man
sollte den Wunsch haben, sich zu dieser ewigen Welt zu
erheben und sich von dieser falschen Spiegelung der
Wirklichkeit zu befreien. Für einen Menschen, der zu sehr
an der materiellen Welt hängt, ist es sehr schwer, diese
Anhaftung zu durchtrennen; doch wenn man sich demKrsna-Bewusstsein zuwendet, ist es möglich, allmählich frei
zu werden. Man muss sich den Gottgeweihten anschließen,
das heißt Menschen, die Krsna-bewusst sind. Man sollte
eine Gemeinschaft ausfindig machen, die sich dem Krsna--
Bewusstsein widmet, und lernen, wie man hingebungsvollen
Dienst ausführen kann. Auf diese Weise kann man seine
Anhaftung an die materielle Welt aufgeben. Man kann sich
von der Anziehung an die materielle Welt nicht lösen,
indem man sich nur in ein safranfarbenes Tuch kleidet.
Man muss vom hingebungsvollen Dienst des Herrnangezogen sein. Deshalb sollte man es sehr ernst nehmen,
dass hingebungsvoller Dienst, wie er im Zwölften Kapitel
beschrieben wird, der einzige Weg ist, der falschen
Repräsentation des wirklichen Baumes zu entkommen. Das
Vierzehnte Kapitel beschreibt, wie die verschiedenen
Vorgänge der Selbsterkenntnis durch die materielle Natur
verunreinigt sind. Nur hingebungsvoller Dienst wird als
völlig transzendental beschrieben.Grunde ist alles Existierende das Eigentum des Höchsten
Herrn, aber die spirituelle Welt ist paramam oder von sechs
Reichtümern erfüllt. In den Upanisaden wird ebenfalls
bestätigt, dass in der spirituellen Welt weder Sonnen- noch
Mondschein notwendig sind, da der gesamte spirituelle
Himmel durch die innere Energie des Höchsten Herrn
erleuchtet wird. Dieses höchste Reich kann nur durch
Hingabe, und kein anderes Mittel, erreicht werden.
VERS 7ewigen fragmentarischen Teile. Weil sie ein bedingtes
Leben führen, kämpfen sie sehr schwer mit den sechs
Sinnen, zu denen auch der Geist gehört.In diesem Vers wird die Identität des Lebewesens eindeutig
definiert. Das Lebewesen ist ein fragmentarisches Teilchen
des Höchsten Herrn - ewiglich. Es ist nicht so, dass es in
seinem bedingten Leben Individualität annimmt und in
seinem befreiten Zustand mit dem Höchsten Herrn eins
wird. Es ist ewig ein winziger Teil. Hier steht eindeutig:
sanatanah. Der vedischen Darstellung gemäß manifestiert
und erweitert Sich der Höchste Herr in unzähligeErweiterungen, von denen die Haupterweiterungen als
Visnu-tattva und die zweitrangigen als Lebewesenbezeichnet werden. Mit anderen Worten: Das Visnu-tattva
ist die persönliche Erweiterung, und die Lebewesen sind
abgesonderte Erweiterungen. Durch Seine persönlichen
Erweiterungen ist der Herr in verschiedenen Formen
manifestiert wie Rama, Nrsimhadeva, Visnumurti und all
den herrschenden Gottheiten auf den Vaikuäòha-Planeten.
Die abgesonderten Erweiterungen, die Lebewesen, sind
ewig Diener. Die persönlichen Erweiterungen der Höchsten
Persönlichkeit Gottes, die individuellen Identitäten Gottes,
sind immer da. In ähnlicher Weise haben die abgesonderten
Erweiterungen, die Lebewesen, ihre Identitäten. Als
fragmentarische Teile des Höchsten Herrn haben die
Lebewesen auch fragmentarische Eigenschaften, von denen
Unabhängigkeit eine ist. Jedes Lebewesen hat eineindividuelle Seele, seine persönliche Individualitat und eine
winzige Unabhängigkeit. Durch den Missbrauch dieser
Unabhängigkeit wird es zu einer bedingten Seele, und wenn
es diese Unabhängigkeit richtig gebraucht, ist es eine ewig
befreite Seele. In jedem Fall aber ist das Lebewesen, wie
der Höchste Herr, seiner Eigenschaft nach ewig. Im
befreiten Zustand ist es von der materiellen Bedingtheit frei
und beschäftigt sich im transzendentalen Dienst des Herrn.
In seinem bedingten Leben wird es von den materiellen
Erscheinungsweisen der Natur beherrscht und vergisst den
transzendentalen liebevollen Dienst für den Herrn. Folglich
muss es sehr schwer kämpfen, um in der materiellen Welt
zu überleben. Die Lebewesen, nicht nur die Menschen und
die Katzen und Hunde, selbst die größeren Herrscher der
materiellen Welt, wie Brahma, Siva und sogar Visnu, sind
alle Teile des Höchsten Herrn. Sie sind alle ewige, nicht
zeitweilige Manifestationen. Das Wort karsati (schwer
kämpfen oder ringen) ist von großer Bedeutung. Die bedingte
Seele ist gebunden, als ob sie in eisernen Kettenläge. Sie ist durch das falsche Ego gefesselt, und der Geist
ist die Hauptkraft, die sie im materiellen Dasein vorantreibt.
Wenn sich der Geist in der Erscheinungsweise der Tugend
befindet, sind die Tätigkeiten der bedingten Seele
vorteilhaft; wenn sich der Geist in der Erscheinungsweise
der Leidenschaft befindet, sind alle TätigkeitenErscheinungsweise der Unwissenheit befindet, fällt das
Lebewesen in die niederen Arten des Lebens zurück. In
diesem Vers wird gesagt, dass die bedingte Seele vom
materiellen Körper, das heißt vom Geist und den Sinnen,
bedeckt ist. Wenn sie befreit ist, verschwindet diese
materielle Bedeckung, und der spirituelle Körpermanifestiert sich gemäß seiner individuellen Eigenart. In
der Madhyandinayana-sruti finden wir folgende Auskunft:
Hier wird erklärt, dass ein Lebewesen seinen spirituellen
Körper wiederbelebt, wenn es die materielle Verkörperung
verlässt und in die spirituelle Welt eintritt, und in seinem
spirituellen Körper kann es der Höchsten Persönlichkeit
Gottes von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen; es
kann Ihr zuhören, mit Ihr sprechen, und es kann die
Höchste Persönlichkeit so verstehen, wie Sie wirklich ist.
Auch aus der smrti können wir erfahren, dass alleLebewesen auf den spirituellen Planeten in Körpern leben,
die dem der Höchsten Persönlichkeit Gottes gleichen.
Hinsichtlich des Körperbaus besteht zwischen denVisnumurti-Erweiterungen kein Unterschied. Mit anderen
Worten: Bei der Befreiung bekommt das Lebewesen durch
die Gnade der Höchsten Persönlichkeit Gottes einen
spirituellen Körper.Das Wort mamaivamsah (fragmentarischer Bestandteil des
Höchsten Herrn) ist ebenfalls sehr bedeutsam. Derfragmentarische Teil des Höchsten Herrn ist nicht mit
einem materiellen fehlerhaften Teil vergleichbar. Wir
haben schon im Zweiten Kapitel verstanden, dass die
spirituelle Seele nicht in Stücke geschnitten werden kann.
Dieses Fragment kann nicht mit materiellen Begriffen
definiert werden. Es ist nicht wie Materie, die in Stücke
geschnitten und wieder zusammengesetzt werden kann.
Diese Auffassung ist hier nicht anwendbar, denn es wird
das Sanskritwort sanatana gebraucht. Der fragmentarische
Teil ist ewig. Zu Beginn des Zweiten Kapitels wird auch
gesagt (dehino 'smin yatha), dass in jedem individuellen
Körper der fragmentarische Teil des Höchsten Herrn
anwesend ist. Wenn dieser fragmentarische Teil aus der
körperlichen Verstrickung befreit ist, erweckt er seinen
ursprünglichen spirituellen Körper im spirituellen Himmel
auf einem spirituellen Planeten und erfreut sich dort des
Zusammenseins mit dem Höchsten Herrn. Hieraus geht
deutlich hervor, dass das Lebewesen, als winzigerBestandteil des Höchsten Herrn, eigenschaftsmäßig mit
Ihm eins ist, genau wie Goldstücke auch Gold sind.
VERS 8Hier wird das Lebewesen als Isvara oder der Beherrscher
seines Körpers beschrieben. Wenn es möchte, kann es
seinen Körper wechseln und einen Körper auf einerhöheren Ebene annehmen, oder es kann, wenn es will, eine
niedere Lebensform annehmen. Es besitzt eine winzige
Unabhängigkeit. Der Wechsel, den sein Körperdurchmacht, hängt vom Lebewesen ab. Zum Zeitpunkt des
Todes wird es von dem Bewusstsein, das es entwickelt hat,
zum nächsten Körper getragen. Wenn es das Bewusstsein
einer Katze oder das eines Hundes entwickelt hat, wird es
mit Sicherheit den Körper einer Katze oder den eines
Hundes annehmen müssen. Wenn es sein Bewusstsein auf
göttliche Eigenschaften gerichtet hat, wird es in die Form
eines Halbgottes überwechseln. Und wenn das Lebewesen
Krsna-bewusst ist, wird es nach Krsnaloka, in die spirituelle
Welt, gebracht werden und dort mit Krsna zusammensein.
Die Behauptung, nach der Vernichtung des Körpers sei
alles zu Ende, ist falsch. Die individuelle Seele wandert von
einem Körper zum anderen, und ihr gegenwärtiger Körper
und ihre gegenwärtigen Tätigkeiten sind der Hintergrund
ihres nächsten Körpers. Je nach seinem karma bekommt
man einen anderen Körper, und das Gesetz des karma
bestimmt auch, wann man diesen Körper wieder verlassen
muss. Es heißt hier, dass der feinstoffliche Körper, der die
Vorstellung vom nächsten Körper mit sich trägt, einen
anderen Körper im nächsten Leben entwickelt. Dieser
Vorgang, von einem Körper zum anderen zu wandern und
zu kämpfen, während man sich in einem Körper befindet,
wird karsati oder Kampf ums Dasein genannt.Das Lebewesen, das einen neuen grobstofflichen Körper
annimmt, erhält eine bestimmte Art von Ohren, Zunge,
Nase und Tastsinn, die um den Geist gruppiert sind. Auf
diese Weise genießt es eine bestimmte Auswahl von Sinnesobjekten.
ERLÄUTERUNGBewusstsein mit den Eigenschaften von Katzen und Hunden
vermischt, bekommt es in seinem nächsten Leben den
Körper einer Katze oder den eines Hundes und genießt
dementsprechend. Bewusstsein ist ursprünglich rein, wie
Wasser, doch wenn wir Wasser mit einer bestimmten Farbe
vermischen, verändert es sich. In ähnlicher Weise ist
Bewusstsein rein, denn die spirituelle Seele ist rein, doch
Bewusstsein verändert sich je nach der Berührung mit den
Eigenschaften der Materie. Wirkliches Bewusstsein ist
Krsna-Bewusstsein. Wenn man daher im Krsna-Bewusstsein
verankert ist, hat man sein echtes Leben erreicht. Wenn
aber das Bewusstsein durch materielle Lebensauffassungen
verfälscht ist, bekommt man im nächsten Leben einen
entsprechenden Körper. Es ist nicht sicher, dass man erneut
einen menschlichen Körper erhält; es kann ebensogut sein,
dass man den Körper einer Katze, eines Hundes, Schweines,
Halbgottes oder irgendeiner anderen Art annimmt, denn es
gibt 8 400 000 verschiedene Lebensformen.Erscheinungsweisen der Natur genießt. Diejenigen aber,
deren Augen in Wissen geschult sind, können all dies
sehen.Das Wort jnana-caksusah ist in diesem Zusammenhang von
Bedeutung. Ohne Wissen kann man weder verstehen, wie
ein Lebewesen seinen gegenwärtigen Körper verlässt, noch
welche Art von Körper es im nächsten Leben annehmen
wird, noch warum es in einem bestimmten Körper lebt. Um
all dies zu verstehen, braucht man umfangreiches Wissen
aus der Bhagavad-Gita und ähnlichen Schriften, die man
von einem echten spirituellen Meister gehört haben muss.
Wer gelernt hat, all diese Dinge zu erkennen, kann sich
glücklich schätzen. Jedes Lebewesen verlässt seinen Körper
unter bestimmten Umständen, und es lebt und genießt im
Banne der materiellen Natur unter ganz bestimmtenUmständen. Als Folge davon erleidet es in der Illusion,
seine Sinne zu genießen, verschiedene Arten von Glück
und Leid. Menschen, die fortwährend von Lust undVerlangen zum Narren gehalten werden, verlieren jede
Fähigkeit, den Wechsel ihres Körpers und den Aufenthalt
in einem bestimmten Körper zu verstehen. Sie können all
dies nicht begreifen. Diejenigen jedoch, die spirituelles
Wissen entwickelt haben, können erkennen, dass die Seele
vom Körper verschieden ist und ihren Körper aufsolches Wissen verfügt, kann verstehen, wie sehr das
bedingte Lebewesen im materiellen Dasein leidet. Deshalb
versuchen diejenigen, die im Krsna-Bewusstsein weit
fortgeschritten sind, ihr Bestes, der Masse der Menschen,
deren bedingtes Leben sehr beschwerlich ist, dieses Wissen
zu vermitteln. Alle Menschen sollten ihr bedingtes Leben
verlassen, Krsna-bewusst werden und sich befreien, um in
die spirituelle Welt zurückzukehren.Selbstverwirklichung erreicht hat, kann all dies deutlich
erkennen. Diejenigen aber, die nicht selbstverwirklicht
sind, können trotz ihrer Bemühung nicht sehen, was vor
sich geht.Es gibt viele Transzendentalisten auf dem Pfad spiritueller
Selbstverwirklichung, doch wer nicht selbstverwirklicht ist,
kann nicht erkennen, wie sich der Körper des Lebewesens
verändert. Das Wort yoginah ist in diesem Zusammenhang
bedeutsam. Heutzutage gibt es viele sogenannte yogis und
yoga-Gesellschaften, doch in bezug aufSelbstverwirklichung sind sie im Grunde blind. Sie sind
lediglich in einige gymnastische Übungen vernarrt und sind
zufrieden, wenn der Körper gut gebaut und gesund ist.
Weiter reichen ihre Kenntnisse nicht. Sie werden als
yatanto'py akrtatmanah bezeichnet. Obwohl sie sich
bemühen, in einem sogenannten yoga-System Fortschritte
zu machen, sind sie nicht selbstverwirklicht. Solche
Menschen können den Vorgang der Seelenwanderung nicht
verstehen. Nur diejenigen, die tatsächlich im yoga-System
verankert sind und das Selbst, die Welt und den Höchsten
Herrn verstanden haben, mit anderen Worten, diebhakti-yogis oder diejenigen, die im reinen hingebungsvollen
Dienst im Krsna-Bewusstsein beschäftigt sind,Das Licht der Sonne, das die Dunkelheit dieser ganzen
Welt vertreibt, kommt von Mir. Und das Leuchten des
Mondes und der Schein des Feuers gehen ebenfalls von
Mir aus.Menschen ohne Intelligenz können nicht verstehen, wie
etwas geschieht. Wissen beginnt, wenn man versteht, was
der Herr in diesem Vers erklärt. Jeder sieht die Sonne, den
Mond, Feuer und Elektrizität. Man sollte einfach zu
verstehen versuchen, dass das Licht der Sonne, das Licht
des Mondes und das Licht der Elektrizität oder des Feuers
von der Höchsten Persönlichkeit Gottes ausgehen. In einer
solchen Lebensauffassung, die den Beginn vonKrsna-Bewusstsein darstellt, liegt ein beträchtlicher
Fortschritt für die bedingte Seele in der materiellen Welt.
Dem Wesen nach sind die Lebewesen Teile des Höchsten
Herrn, und Er gibt ihnen hiermit den Hinweis, wie sie
zurück zu Gott, zurück nach Hause, kommen können.Dieser Vers gibt uns zu verstehen, dass die Sonne das ganze
Sonnensystem erleuchtet. Es gibt verschiedene Universen
und Sonnensysteme und in ihnen auch verschiedene Sonnen,
Monde und Planeten. Das Sonnenlicht hat seineUrsache in der spirituellen Ausstrahlung des Höchsten
Herrn im spirituellen Himmel. Mit dem Sonnenaufgang
beginnen die Tätigkeiten der Menschen: Sie entzünden
Feuer, um sich ihr Essen zu bereiten; sie entfachen Feuer,
um die Maschinen in den Fabriken anlaufen zu lassen usw.
So viele Dinge geschehen mit Hilfe des Feuers. Deshalb
sind Sonnenaufgang, Feuer und Mondlicht den Lebewesen
so angenehm. Ohne ihre Hilfe kann kein Lebewesenexistieren. Wenn wir also verstehen können, dass das Licht
und die Ausstrahlung der Sonne, des Mondes und des
Feuers von der Höchsten Persönlichkeit Gottes, Krsna,
ausgehen, wird unser Krsna-Bewusstsein beginnen. Durch
das Mondlicht wird alles Gemüse genährt. Das Mondlicht
ist so wohltuend, dass die Menschen leicht verstehen
können, dass sie nur durch die Barmherzigkeit der Höchsten
Persönlichkeit Gottes, Krsna, leben. Ohne SeineBarmherzigkeit kann es keine Sonne geben; ohne Seine
Barmherzigkeit kann es keinen Mond geben; ohne Seine
Barmherzigkeit kann es kein Feuer geben, und ohne die
Hilfe der Sonne, des Mondes und des Feuers kann niemand
leben. Dies sind einige Gedanken, um Krsna-Bewusstsein in
der bedingten Seele hervorzurufen.Energie bleiben sie in ihrer Bahn. Ich werde zum Mond
und versorge dadurch alles Gemüse mit dem Saft des
Lebens.Alle Planeten schweben allein durch die Energie des Herrn
im All. Der Herr geht in jedes Atom, in jeden Planeten und
in jedes Lebewesen ein. Dies wird in der Brahma-samhita
beschrieben. Es wird dort gesagt, dass ein vollständiger Teil
der Höchsten Persönlichkeit Gottes - der Paramatma - in
die Planeten, das Universum, das Lebewesen und sogar das
Atom eingeht. Weil Er in alles eingeht, wird alles
manifestiert. Solange die Seele gegenwärtig ist, kann ein
lebendiger Mann im Wasser schwimmen, aber sowie der
lebendige Funken den Körper verlassen hat und der Körper
tot ist, geht er unter. Wenn sich der Körper zersetzt hat,
schwimmt er natürlich ebenso wie Stroh und andere Dinge,
doch sobald der Mann tot ist, versinkt er im Wasser. In
ähnlicher Weise schweben die Planeten im All; sie bleiben
in ihrer Bahn, weil die höchste Energie der Höchsten
Persönlichkeit Gottes in sie eingegangen ist. Diese Energie
hält alle Planeten, als wären sie eine Handvoll Staub. Wenn
man Staub in der Hand hält, ist es nicht möglich, dass dieser
herunterfällt, doch wenn man den Staub in die Luft wirft,
wird er zu Boden fallen. In ähnlicher Weise werden die
Planeten, die im All schweben, in der Faust der universalen
Form des Höchsten Herrn gehalten. Durch Seine Kraft und
Energie bleiben alle sich bewegenden und sich nicht
bewegenden Dinge an ihrem Ort. Es heißt, dass die Höchste
Persönlichkeit Gottes die Ursache dafür ist, dass die Sonne
scheint und die Planeten stetig in ihrer Bahá kreisen. Wenn
Sie nicht wäre, würden alle Planeten wie Staub in der Luft
durcheinanderwirbeln und vergehen. Die HöchstePersönlichkeit Gottes ist auch die Ursache dafür, dass der
Mond alles Gemüse nährt. Durch den Einfluss des Mondes
wird Gemüse wohlschmeckend; ohne Mondlicht kannmenschliche Gesellschaft arbeitet, lebt bequem und genießt
Nahrung, weil sie vom Höchsten Herrn versorgt wird. Ohne
Ihn könnte die Menschheit nicht überleben. Das Wort
rasatmakah ist in diesem Zusammenhang von großerBedeutung, denn mit Hilfe des Höchsten Herrn bekommt
das Gemüse durch den Einfluss des Mondes seinenIch bin das Feuer der Verdauung in jedem lebendigen
Körper, und Ich bin die ein- und ausströmendeLebensluft, durch die Ich die vier Arten von Nahrung
verdaue.Aus dem Ayur Veda erfahren wir, dass im Magen ein Feuer
brennt, das alle Nahrung verdaut. Wenn dieses Feuer nicht
lodert, verspürt man keinen Hunger, doch wenn dieses
Feuer in Ordnung ist, werden wir hungrig. Wenn das Feuer
nicht richtig brennt, ist eine Behandlung erforderlich. Auf
jeden Fall repräsentiert dieses Feuer die HöchstePersönlichkeit Gottes, und auch die vedischen mantras
bestätigen, dass Sich der Höchste Herr oder das Höchste
Brahman in Form von Feuer im Magen befindet und alle
Arten von Nahrung verdaut. Weil Er also bei derHöchste Herr bei der Verdauung nicht behilflich, könnten
wir keine Nahrung zu uns nehmen. Er erzeugt und verdaut
also die Nahrung, und durch Seine Gnade genießen wir das
Leben. Im Vedanta-sutra wird dies ebenfalls bestätigt:
Der Herr ist im Klang, im Körper und in der Luft gegenwärtig
und befindet Sich im Magen als die verdauungsfördernde Kraft.
Es gibt vier Arten von Nahrung:solche die geschluckt, gekaut, aufgeleckt und geschlürft wird,
und Krsna ist die verdauende Kraft für sie alle.Ich weile im Herzen eines jeden, und von Mir kommen
Erinnerung, Wissen und Vergessen. Durch alle Veden
bin Ich zu erkennen; ja, Ich bin der Verfasser des
Vedanta, und Ich bin der Kenner der Veden.Der Höchste Herr weilt als Paramatma im Herzen eines
jeden, und von Ihm werden alle Tätigkeiten veranlasst. Das
Lebewesen vergisst alles, was in seinem vergangenen Leben
geschehen ist, doch weil es unter der Führung des Höchsten
Herrn handeln muss, der als Zeuge alle seine Handlungen
beobachtet, betätigt es sich entsprechend seinengegeben; für Erinnerung wird gesorgt, und es vergisst alles,
was in seinem vergangenen Leben geschehen ist. Der Herr
ist also nicht nur alldurchdringend, sondern Er weilt auch in
jedem individuellen Herzen. Er gewährt die verschiedenen
fruchtbringenden Ergebnisse. Er ist nicht nur als das
unpersönliche Brahman, der lokalisierte Paramatma und die
Höchste Persönlichkeit Gottes verehrenswert, sondern auch
als die Inkarnation der Veden. Die Veden geben den
Menschen die richtige Wegweisung, so dass sie ihr Leben in
geeigneter Weise gestalten und nach Hause, zu Gott,
zurückkehren können. Die Veden vermitteln Wissen von
der Höchsten Persönlichkeit Gottes, Krsna, und Krsna ist in
Seiner Inkarnation als Vyasadeva der Verfasser des
Vedanta-sutra. Der Kommentar, den Vyasadeva in Form
des Srimad-Bhagavatam zum Vedanta-sutra gab, vermittelt
das richtige Verständnis dieser Schrift. Der Höchste Herr ist
so umfassend, dass Er zur Befreiung der bedingten Seele für
Nahrung und Verdauung sorgt, der Zeuge ihrer Tätigkeiten
ist, Wissen in Form der Veden gibt und als Höchste
Persönlichkeit Gottes, Sri Krsna, die Bhagavad-Gita lehrt.
Er ist daher für die bedingte Seele verehrenswert. Gott ist
also allgut; Er ist allbarmherzig.Antahpravistah sasta jananam. Das Lebewesen vergisst,
sobald es seinen gegenwärtigen Körper verlässt, doch
beginnt es, veranlasst vom Höchsten Herrn, seine Betätigung
von neuem. Obwohl es vergisst, kann es sein Tundort wiederaufnehmen, wo es in seinem letzten Leben
aufgehört hat, weil der Herr ihm die Intelligenz dazu gibt.
Ein Lebewesen genießt oder leidet also nicht nur in dieser
Welt nach der Weisung des Höchsten Herrn, der in seinem
Herzen weilt, sondern es bekommt von Ihm auch dieGelegenheit, die Veden zu verstehen. Wenn man ernsthaft
bemüht ist, das vedische Wissen zu verstehen, dann gibt
Krsna die erforderliche Intelligenz. Warum präsentiert Er
das vedische Wissen für unser Verständnis? Weil es für jeden
einzelnen von uns notwendig ist, Krsna zu verstehen.
Dies wird in den vedischen Schriften bestätigt: yo'sau
sarvair vedair giyate. In allen vedischen Schriften,
angefangen mit den vier Veden, dem Vedanta-sutra, den
Upanisaden und den Puraäas, wird die Herrlichkeit des
Höchsten Herrn gepriesen. Wenn man die vedischenRituale vollzieht, die vedische Philosophie erörtert und den
Herrn durch hingebungsvollen Dienst verehrt, gelangt man
zu Ihm. Folglich ist es das Ziel der Veden, Krsna zu
verstehen. Die Veden zeigen uns, wie wir Krsna verstehen
und den Vorgang des Verstehens erlernen können. Das
endgültige Ziel ist die Höchste Persönlichkeit Gottes. Das
Vedanta-sutra bestätigt dies mit den folgenden Worten: tat
tu samanvayat. Man kann die Vollkommenheit erlangen,
wenn man die vedischen Schriften versteht, und man kann
seine Beziehung zur Höchsten Persönlichkeit Gottes
verstehen, wenn man die verschiedenen Vorgängepraktiziert. Auf diese Weise kann man sich dem Herrn
nähern und schließlich das höchste Ziel erreichen, das
nichts anderes ist als die Höchste Persönlichkeit Gottes. In
diesem Vers werden der Zweck, das Verständnis und das
Ziel der Veden eindeutig definiert.Es gibt zwei Arten von Wesen - die Fehlbaren und die
Unfehlbaren. In der materiellen Welt ist jedesLebewesen fehlbar, und in der spirituellen Welt ist jedes
Wesen unfehlbar.Wie bereits erklärt wurde, verfasste der Herr in Seiner
Inkarnation als Vyasadeva das Vedanta-sutra. Hier gibt der
Herr nun eine inhaltliche Zusammenfassung desVedanta-sutra: Er sagt, dass die zahllosen Lebewesen in
zwei Gruppen eingeteilt werden können - in die Fehlbaren
und die Unfehlbaren. Die Lebewesen sind ewigPersönlichkeit Gottes. Wenn sie mit der materiellen Welt in
Berührung sind, nennt man sie jiva-bhutah, und die hier
gebrauchten Sanskritwörter (sarvani bhutani) bedeuten,
dass sie fehlbar sind. Jene aber, die mit der Höchsten
Persönlichkeit Gottes eins sind, werden als unfehlbar bezeichnet.
Einheit bedeutet hier nicht, dass sie keineIndividualität haben, sondern dass es keine Uneinigkeit gibt.
Sie sind alle mit dem Zweck der Schöpfung einverstanden.
Natürlich gibt es in der spirituellen Welt nicht so etwas wie
eine Schöpfung, doch weil der Herr, die HöchstePersönlichkeit Gottes, im Vedanta-sutra erklärt hat, dass Er
die Quelle aller Emanationen ist, wird diese Auffassung
erklärt.Gemäß der Aussage der Höchsten Persönlichkeit Gottes,
Sri Krsnas, gibt es zwei Arten von Menschen. Die Veden
liefern den Beweis für diese Aussage, und daher kann es
keinen Zweifel geben. Die Lebewesen, die in dieser Welt
mit dem Geist und den fünf Sinnen kämpfen, haben einen
materiellen Körper, der sich so lange verändert, wie die
Lebewesen bedingt sind. Der Körper verändert sich nur,
weil er aus materiellen Elementen besteht; die Materie
verändert sich, und daher scheint sich das Lebewesen zu
verändern. In der spirituellen Welt aber besteht der Körper
nicht aus Materie, und folglich gibt es dort auch keine
Veränderung. In der materiellen Welt unterliegt das
Lebewesen sechs Veränderungen: Geburt, Wachstum,Dauer, Fortpflanzung, Verfall und Verschwinden. Dies sind
die Veränderungen des materiellen Körpers. Doch in der
spirituellen Welt verändert sich der Körper nicht; dort gibt
es kein Alter, keine Geburt und keinen Tod. Alles existiert
dort in Einheit. Dies ist deutlicher mit den Worten
sarvani-bhutani erklärt: Jedes Lebewesen, das mit der
Materie in Berührung gekommen ist, angefangen mit dem
ersten erschaffenen Lebewesen, Brahma, bis hinunter zur
kleinen Ameise, wechselt seinen Körper, und daher sind sie
alle fehlbar. In der spirituellen Welt jedoch sind die
Lebewesen immer in Einheit und befreit.Persönlichkeit, den Herrn Selbst, der in diese Welten
eingegangen ist und sie erhält.Dieser Vers wird sehr schön in der Katha Upanisad und der
Svetasvatara Upanisad zum Ausdruck gebracht. Es heißt
dort, dass über den unzähligen Lebewesen, von denen einige
bedingt und andere befreit sind, die Höchste Persönlichkeit
steht, die Paramatma ist. Der Vers in den Upanisaden
beschreibt sinngemäß, dass es unter allen Lebewesen,
sowohl den bedingten als auch den befreiten, eine höchste
lebendige Persönlichkeit gibt, die Höchste Persönlichkeit
Gottes, die alle anderen erhält und ihnen je nach ihren
verschiedenen Tätigkeiten jede Möglichkeit zum Genuss
bietet. Diese Höchste Persönlichkeit Gottes befindet Sich
als Paramatma im Herzen eines jeden. Ein weiser Mensch,
der Ihn verstehen kann, ist geeignet, vollkommenen
Frieden zu erlangen, andere nicht.Es ist falsch, anzunehmen, der Höchste Herr und die
Lebewesen befänden sich auf der gleichen Ebene oder
seien in jeder Hinsicht gleich. In bezug auf ihre Persönlichkeiten
stellt sich immer die Frage von Über- undUntergeordnetsein. Das Wort uttama ist hier von großer
Bedeutung. Niemand kann die Höchste Persönlichkeit
Gottes übertreffen. Das Wort loke ist ebenfalls sehr wichtig,
denn in der Paurusa, einer vedischen Schrift, heißt es:
lokyate vedartho 'nena. Der Höchste Herr erklärt in Seinem
lokalisierten Aspekt als Paramatma den Sinn der Veden.
Der folgende Vers erscheint ebenfalls in den Veden:
"Wenn die Überseele den Körper verlässt, geht Sie in das
unpersönliche brahmajyoti ein; dann bleibt Sie in Ihrer
Form in Ihrer spirituellen Identität. Dieser Höchste wird als
die Höchste Persönlichkeit bezeichnet."Dies bedeutet, dass die Höchste Persönlichkeit Ihre
spirituelle Ausstrahlung, die letztliche Erleuchtung,
entfaltet und verbreitet. Diese Höchste Persönlichkeit hat
als Paramatma auch einen lokalisierten Aspekt. Indem Er
Sich als der Sohn von Satyavati und Parasara inkarniert,
erklärt Er das vedische Wissen als Vyasadeva.Weil Ich transzendental bin, jenseits der Fehlbaren und
Unfehlbaren, und weil Ich der Größte bin, bin Ichsowohl in der Welt als auch in den Veden berühmt als
die Höchste Person.Niemand kann die Höchste Persönlichkeit Gottes, Krsna,
übertreffen - weder eine bedingte noch eine befreite
Seele. Deshalb ist Er die größte aller Persönlichkeiten. Aus
diesem Vers geht nun eindeutig hervor, dass die Lebewesen
und der Höchste Persönliche Gott Individuen sind. Der
Unterschied zwischen ihnen besteht darin, dass die
Lebewesen, weder im bedingten noch im befreiten Zustand,
die unbegreiflichen Energien der Höchsten Persönlichkeit
Gottes an Quantität übertreffen können.Persönlichkeit Gottes kennt und daran nicht zweifelt,
muss als Kenner aller Dinge betrachtet werden, und er
beschäftigt sich daher völlig im hingebungsvollenEs gibt viele philosophische Spekulationen über die
wesensgemäße Stellung der Lebewesen und der Höchsten
Absoluten Wahrheit. In diesem Vers nun erklärt die
Höchste Persönlichkeit Gottes unMissverständlich, dass
jeder, der Sri Krsna als die Höchste Person kennt, im
Grunde der Kenner aller Dinge ist. Der unvollkommene
Kenner spekuliert einfach weiter über die Absolute
Wahrheit, aber der vollkommene Kenner betätigt sich, ohne
seine kostbare Zeit zu vergeuden, direkt im Krsna--
Bewusstsein, dem hingebungsvollen Dienst für denHöchsten Herrn. Die ganze Bhagavad-Gita hindurch wird
diese Tatsache immer wieder betont. Und trotzdem gibt es
so viele uneinsichtige Kommentatoren der Bhagavad-Gita,
die meinen, die Höchste Absolute Wahrheit und dieDas vedische Wissen wird sruti genannt (das, was man
durch Hören lernt). Im Grunde sollte man das vedische
Wissen von Autoritäten, wie Krsna und Seinen Repräsentanten,
empfangen. Hier macht Krsna sehr klareUnterschiede, und deshalb sollte man aus dieser Quelle
hören. Es genügt nicht, nur wie die Schweine zu hören;
man muss fähig sein, von den Autoritäten zu verstehen.
Man sollte nicht bloß akademische Spekulationen anstellen.
Man sollte in ergebener Haltung aus der Bhagavad-Gita
hören, dass die Lebewesen der Höchsten Persönlichkeit
Gottes immer unter geordnet sind. Jeder, der imstande ist,
das zu verstehen, kennt - wie die Höchste Persönlichkeit
Gottes, Sri Krsna, Selbst sagt - das Ziel der Veden;
niemand sonst kennt das Ziel der Veden.Das Wort bhajate ist sehr bedeutsam. An vielen Stellen
wird bhajate im Zusammenhang mit dem Dienst für den
Höchsten Herrn verwendet. Wenn jemand in völligemKrsna-Bewusstsein im hingebungsvollen Dienst des Herrn
tätig ist, kann man sagen, dass er das gesamte vedische
Wissen verstanden hat. In der Vaisnava-parampara wird
gesagt, dass es nicht mehr notwendig ist, einen spirituellen
Vorgang anzuwenden, um die Höchste Absolute Wahrheit
zu verstehen, wenn man im hingebungsvollen DienstKrsnas beschäftigt ist. Man hat diese Stufe bereits erreicht,
weil man dem Höchsten Herrn in Hingabe dient. Man hat
alle Vorstufen der Erkenntnis hinter sich gelassen. Wenn
nun jemand, nachdem er Hunderttausende von Lebenhindurch spekuliert hat, nicht zu der Erkenntnis kommt,
dass Krsna die Höchste Persönlichkeit Gottes ist und dass
man sich Ihm ergeben muss, so ist seine ganze Spekulation
in den vielen Jahren und Leben nichts als sinnlose
Zeitverschwendung gewesen.Dies ist der vertraulichste Teil der vedischen Schriften,
o Sündloser, und Ich habe ihn dir jetzt offenbart. Wer
auch immer dieses Wissen versteht, wird weise werden,
und seine Bemühungen werden die VollkommenheitDer Herr erklärt hier unmissverständlich, dass dieses Wissen
die Substanz aller offenbarten Schriften ist. Man sollte es so
verstehen, wie es von der Höchsten Persönlichkeit Gottes
offenbart wird. Auf diese Weise wird man Intelligenz
entwickeln und im transzendentalen Wissen vollkommen
werden. Mit anderen Worten: Jeder kann von allenmateriellen Natur befreit werden, wenn er die Philosophie
von der Höchsten Persönlichkeit Gottes versteht und sich in
Ihrem hingebungsvollen Dienst beschäftigt. DurchVerständnis. Wo immer hingebungsvoller Dienst besteht,
kann die materielle Verunreinigung nicht gleichzeitig
vorhanden sein. Hingebungsvoller Dienst für den Herrn
und der Herr Selbst sind ein und dasselbe, weil sie
spirituell, das heißt die innere Energie des Höchsten Herrn
sind. Der Herr wird mit der Sonne, und Unwissenheit wird
mit Dunkelheit verglichen. Wo die Sonne scheint, kann es
keine Dunkelheit geben. Daher kann es überall dort, wo
unter der kundigen Führung eines echten spirituellen
Meisters hingebungsvoller Dienst praktiziert wird, keine
Unwissenheit geben.Jeder muss dieses Bewusstsein über Krsna annehmen und
sich im hingebungsvollen Dienst betätigen, um intelligent
und rein zu werden. Solange man nicht die Ebene erreicht,
auf der man Krsna versteht und sich im hingebungsvollen
Dienst beschäftigt, ist man nicht in vollkommener Weise
intelligent - ganz gleich, für wie intelligent man von
gewöhnlichen Menschen gehalten werden mag.Das Wort anagha, mit dem Arjuna hier angeredet wird, ist
in diesem Zusammenhang von besonderer Bedeutung.Anagha, o Sündloser, bedeutet, dass es sehr schwierig ist,
Krsna zu verstehen, solange man nicht von allen sündhaften
Reaktionen befreit ist. Man muss von aller Verunreinigung,
von allen sündigen Tätigkeiten frei werden - dann kann
man Krsna verstehen. Doch hingebungsvoller Dienst ist so
rein und mächtig, dass man die Stufe der Sündlosigkeit von
selbst erreicht, wenn man einmal im hingebungsvollen
Dienst tätig ist.Während man in der Gemeinschaft reiner Gottgeweihter in
völligem Krsna-Bewusstsein hingebungsvollen Dienst
verrichtet, gibt es gewisse Dinge, die vollständig
überwunden werden müssen. Das Wichtigste, was zuüberwinden ist, ist die Schwäche des Herzens. Der erste
Fall wird von dem Verlangen verursacht, über diematerielle Natur zu herrschen. Deshalb gibt man den
transzendentalen liebevollen Dienst für den Höchsten Herrn
auf. Die zweite Schwäche des Herzens besteht darin, dass
man in dem Maße, wie das Verlangen, über die materielle
Natur zu herrschen, wächst, die Anhaftung an Materie und
den Besitz von Materie zunimmt. Die Probleme desmateriellen Dasein sind nur auf diese beiden Schwächen
des Herzens zurückzuführen.Fünfzehnten Kapitel der Srimad-Bhagavad-Gita mit dem
Titel: "Der yoga der Höchsten Person".