erhabenen Worte, die Ich dir zu deinem Wohl verkünden
werde und die dir große Freude bereiten werden.erklärt: Jemand, der sechs Reichtümer in Vollkommenheit
besitzt, nämlich alle Kraft, allen Ruhm, alle Schätze, alles
Wissen, alle Schönheit und alle Entsagung, ist paramam
oder die Höchste Persönlichkeit Gottes. Während Krsna auf
der Erde gegenwärtig war, entfaltete Er alle sechs
Reichtümer. Deshalb haben alle großen Weisen, wieParasara Muni, Krsna als die Höchste Persönlichkeit Gottes
anerkannt.Jetzt unterweist Krsna Seinen Freund Arjuna in dem noch
vertraulicheren Wissen um Seine Reichtümer und Seine
Werke. An früherer Stelle, angefangen mit dem Siebten
Kapitel, hat der Herr bereits Seine verschiedenen Energien
und ihre Wirkungsweisen erklärt. In diesem Kapitel erklärt
Er Arjuna jetzt Seine besonderen Reichtümer. Im letzten
Kapitel hat Er klar Seine verschiedenen Energien erläutert,
um Hingabe aufgrund gefestigter Überzeugung zubewirken. Im vorliegenden Kapitel nun unterweist Er
Arjuna über Seine Manifestationen und vielfältigen
Reichtümer.Je mehr man über den Höchsten Gott hört, desto mehr wird
man im hingebungsvollen Dienst gefestigt. Man sollte
ständig in der Gemeinschaft von Gottgeweihten über den
Herrn hören; das wird den eigenen hingebungsvollen
Dienst fördern. Gespräche in der Gesellschaft vonGottgeweihten können jedoch nur unter denen stattfinden,
die wirklich begierig sind, Krsna-bewusst zu werden.
Andere können an solchen Gesprächen nicht teilnehmen.
Der Herr erklärt Arjuna ausdrücklich, dass nur deshalb, weil
dieser Sein lieber Freund ist, solche Gespräche stattfinden.
VERS 2Weisen kennen Meinen Ursprung, denn Ich bin in jeder
Hinsicht der Ursprung der Halbgötter und Weisen.Wie es in der Brahma-samhita heißt, ist Sri Krsna der
Höchste Herr. Niemand ist größer als Er; Er ist die Ursache
aller Ursachen. Hier bestätigt der Herr nun Selbst, dass Er
der Ursprung aller Halbgötter und Weisen ist. Sogar die
Halbgötter und großen Weisen können Krsna nichtverstehen; sie können weder Seinen Namen noch Seine
Persönlichkeit verstehen - welche Position haben also die
sogenannten Gelehrten dieses winzigen Planeten? Niemand
kann verstehen, warum dieser Höchste Gott alsgewöhnliches menschliches Wesen zur Erde kommt und
solch gewöhnliche und doch wunderbare Taten vollbringt.
Man sollte daher wissen, dass Gelehrsamkeit nicht die
Qualifikation ist, die man braucht, um Krsna zu verstehen.
Selbst die Halbgötter und großen Weisen haben versucht,
Krsna durch ihre gedankliche Spekulation zu verstehen,
und haben gefehlt. Auch im Srimad-Bhagavatam wird klar
gesagt, dass nicht einmal die großen Halbgötter imstande
sind, die Höchste Persönlichkeit Gottes zu verstehen. Sie
können bis an die Grenze ihrer unvollkommenen Sinne
spekulieren und zur entgegengesetzten Schlussfolgerung
gelangen, die Absolute Wahrheit sei unpersönlich bzw.
etwas, was nicht durch die drei Eigenschaften dermateriellen Natur manifestiert ist, oder sie können sich
kraft törichter gedanklicher Spekulation irgend etwas
vorstellen, doch ist es nicht möglich, Krsna durch solche
törichte Spekulation zu verstehen.Hier sagt der Herr indirekt zu jedem, der die Absolute
Wahrheit kennen möchte: "Hier bin Ich als die Höchste
Persönlichkeit Gottes gegenwärtig. Ich bin der Höchste."
Man sollte dies wissen. Obwohl man den unbegreiflichen
Herrn, der persönlich anwesend ist, nicht verstehen kann,
existiert Er nichtsdestoweniger. Wir können Krsna, der
ewig, voll Glückseligkeit und voll Wissen ist, tatsächlich
verstehen, wenn wir einfach Seine Worte in derBhagavad-Gita und im Srimad-Bhagavatam studieren. Das
unpersönliche Brahman kann selbst von Menschenbegriffen werden, die unter dem Einfluss der niederen
Energie des Herrn stehen, doch die Persönlichkeit Gottes
kann man nicht begreifen, solange man sich nicht auf der
transzendentalen Ebene befindet.Weil die meisten Menschen Krsna in Seiner tatsächlichen
Situation nicht verstehen können, kommt Er aus Seiner
grundlosen Barmherzigkeit zu uns, um solchen Spekulanten
Seine Gunst zu erweisen. Doch trotz der ungewöhnlichen
Taten des Herrn denken diese Spekulanten aufgrund ihrer
Verunreinigung durch die materielle Energie immer noch,
das unpersönliche Brahman sei das Höchste. Nur die
Gottgeweihten, die dem Höchsten Herrn völlig ergeben
sind, können durch die Gnade der Höchsten Persönlichkeit
verstehen, dass Er Krsna ist. Die Gottgeweihten kümmern
sich nicht um die unpersönliche Brahman-Auffassung von
Gott; ihr Glauben und ihre Hingabe bringen sie dahin, sich
dem Höchsten Herrn sogleich zu ergeben, und dank Krsnas
grundloser Barmherzigkeit können sie Krsna verstehen.
Niemand sonst kann Ihn verstehen. Sogar die großen
Weisen sind der gleichen Meinung: "Was ist atma, was ist
das Höchste? Es ist derjenige, den wir zu verehren haben."
VERS 3Wer Mich als den Ungeborenen, als den Anfangslosen,
als den Höchsten Herrn aller Welten kennt, ist frei von
Täuschung und von allen Sünden befreit.Wie im Siebten Kapitel erklärt wird, sind diejenigen, die
sich zur Ebene spiritueller Erkenntnis zu erhebenversuchen, keine gewöhnlichen Menschen. Sie stehen auf
einer höheren Stufe als Millionen und Abermillionen
gewöhnlicher Menschen, die nichts von spiritueller
Erkenntnis wissen. Aber von denen, die tatsächlich versuchen,
ihre spirituelle Situation zu verstehen, ist derjenige,
der zu dem Verständnis gelangen kann, dass Krsna die
Höchste Persönlichkeit Gottes, der Besitzer aller Dinge, der
Ungeborene ist, die erfolgreichste spirituell-verwirklichte
Person. Nur auf dieser Stufe, auf der man Krsnas höchste
Stellung völlig verstanden hat, kann man von allen
sündhaften Reaktionen vollständig frei sein.Hier sollte das Wort ajam, das "ungeboren" bedeutet, nicht
mit den Lebewesen verwechselt werden, die im Zweiten
Kapitel als ajam beschrieben werden. Der Herr istverschieden von den Lebewesen; die aufgrund materieller
Anhaftung geboren werden und sterben. Die bedingten
Seelen wechseln ihre Körper, doch Sein Körper istunwandelbar. Selbst wenn Er in die materielle Welt kommt,
kommt Er als der gleiche Ungeborene; deshalb wird im
Vierten Kapitel gesagt, dass der Herr, durch Seine innere
Kraft, nicht der niederen, materiellen Energie untersteht,
sondern Sich immer in der höheren Energie befindet.
Er existierte vor der Schöpfung, und Er ist von Seiner
Schöpfung verschieden. Alle Halbgötter wurden innerhalb
der materiellen Welt erschaffen, aber was Krsna betrifft, so
wird gesagt, dass Er nicht erschaffen wurde; deshalb
unterscheidet Sich Krsna sogar von solch großenHalbgöttern wie Brahma und Siva. Weil Er der Schöpfer
Brahmas, Sivas und aller anderen Halbgötter ist, ist Er die
Höchste Person aller Planeten.Sri Krsna ist daher von allem Erschaffenen verschieden,
und jeder, der Ihn als solchen kennt, wird sogleich von
allen sündhaften Reaktionen befreit. Man muss von allen
sündigen Tätigkeiten befreit sein, um Wissen vomHöchsten Herrn zu haben. Wie es in der Bhagavad-Gita
(18.55) heißt, kann Er nur durch hingebungsvollen Dienst,
und durch kein anderes Mittel, erkannt werden.Man sollte nicht versuchen, Krsna als ein menschliches
Wesen zu verstehen. Wie zuvor erklärt wurde, hält Ihn nur
ein Narr für einen gewöhnlichen Menschen. Das gleiche
wird hier nochmals in anderer Form ausgedrückt. Jemand,
der nicht töricht, sondern intelligent genug ist, die
wesensgemäße Stellung Gottes zu verstehen, ist immer frei
von allen sündhaften Reaktionen.Wenn Krsna als der Sohn Devakis bekannt ist, wie kann Er
da ungeboren sein? Das wird ebenfalls imSrimad-Bhagavatam erklärt: Als Er vor Devaki und Vasudeva
erschien, wurde Er nicht als ein gewöhnliches Kind
geboren. Er erschien in Seiner ursprünglichen Gestalt, und
dann verwandelte Er Sich in ein gewöhnliches Kind.
Alles, was unter Krsnas Führung getan wird, isttranszendental. Es kann nicht durch materielle Reaktionen
verunreinigt sein, die günstig oder ungünstig sein mögen.
Die Vorstellung, dass Dinge in der materiellen Welt günstig
oder ungünstig seien, ist mehr oder weniger einHirngespinst, da es in der materiellen Welt nichts Günstiges
gibt. Alles ist ungünstig, denn die ganze materielle
Bedeckung ist ungünstig. Wir bilden uns nur ein, sie sei
günstig. Wahrhaft günstige Umstände sind von Tätigkeiten
im Krsna-Bewusstsein abhängig, die in völliger Hingabe
und Dienstbereitschaft ausgeführt werden. Wenn wir
tatsächlich den Wunsch haben, dass unsere Tätigkeiten
vorteilhaft werden, sollten wir nach den Anweisungen des
Höchsten Herrn handeln. Solche Anweisungen findet man
in maßgebenden Schriften wie dem Srimad-Bhagavatam
und der Bhagavad-Gita, oder man erfährt sie von einem
echten spirituellen Meister. Weil der spirituelle Meister der
Stellvertreter des Höchsten Herrn ist, ist seineUnterweisung unmittelbar die Anweisung des Höchsten
Herrn. Der spirituelle Meister, die Heiligen und die
Schriften weisen den gleichen Weg. Zwischen diesen drei
Quellen gibt es keinen Widerspruch. Alle Handlungen, die
unter solcher Leitung ausgeführt werden, sind frei von den
Reaktionen auf fromme oder gottlose Handlungen in der
materiellen Welt. Die transzendentale Haltung desGottgeweihten bei der Ausführung von Tätigkeiten ist die
der Entsagung, und das nennt man sannyasa. Jeder, der
unter der Führung des Höchsten Herrn handelt, isttatsächlich ein sannyasi und ein yogi; nicht derjenige, der
sich nur wie ein sannyasi oder Pseudo-yogi kleidet.
VERS 4-5Wohltätigkeit, Ruhm und Schmach sind von Mir allein
geschaffen.Die verschiedenen Eigenschaften der Lebewesen - seien
sie gut oder schlecht - sind alle von Krsna geschaffen und
werden hier beschrieben.Buddhih (Intelligenz) bezieht sich auf die Fähigkeit, Dinge
aus der richtigen Perspektive zu analysieren, und jnanam
(Wissen) bedeutet zu verstehen, was spirituelle Natur und
was Materie ist. Gewöhnliches Wissen, das man durch ein
Universitätsstudium erworben hat, bezieht sich nur auf die
Materie und wird hier nicht als Wissen anerkannt. Wissen
bedeutet, den Unterschied zwischen spiritueller Natur und
Materie zu kennen. Im modernen Bildungswesen gibt es
kein Wissen von der spirituellen Natur; die heutigen
Menschen kümmern sich ausschließlich um die materiellen
Elemente und die Bedürfnisse des Körpers. Deshalb ist
akademisches Wissen nicht vollständig.Asammohah (Freiheit von Zweifel und Täuschung) kann
erreicht werden, wenn man nicht zögert und wenn man die
transzendentale Philosophie versteht. Langsam, aber sicher
wird man so frei von Verwirrung. Nichts sollte blind
akzeptiert werden; alles sollte man mit Sorgfalt und
Vorsicht prüfen.Man sollte ksama (Nachsicht) üben und über die geringen
Vergehen anderer hinwegsehen.präsentieren, wie sie sind, damit andere ihren Nutzen
daraus ziehen können. Tatsachen sollten nicht falsch
dargestellt werden. Gesellschaftlichen Umgangsformen gemäß
soll man nur die Wahrheit sagen, wenn sie für andere
angenehm ist, doch das ist nicht Wahrhaftigkeit. Die
Wahrheit soll offen und gerade heraus gesagt werden, so
dass andere verstehen können, wie die Dinge wirklich
liegen. Wenn jemand ein Dieb ist, und die Menschen vor
ihm gewarnt werden, ist das Wahrheit. Obwohl dieWahrheit manchmal unangenehm sein mag, soll man sich
nicht scheuen, sie auszusprechen. Wahrheitsliebe erfordert,
dass die Tatsachen, so wie sie sind, zum Nutzen anderer
präsentiert werden. Das ist die Definition von Wahrheit.
Damah (Selbstbeherrschung) bedeutet, die Sinne nicht für
unnötigen persönlichen Genuss zu verwenden. Es ist nicht
verboten, die Grundbedürfnisse der Sinne zu befriedigen,
doch unnötiger Sinnengenuss behindert den spirituellen
Fortschritt. Deshalb sollte man die Sinne von unnötigem
Gebrauch zurückhalten.In ähnlicher Weise soll der Geist nicht unnötigen Gedanken
nachhängen. Das wird samah oder Gelassenheit genannt.
Auch sollte man seine Zeit nicht damit vergeuden, über
Mittel und Wege des Geldverdienens nachzudenken. Das
ist ein Missbrauch der Denkkraft. Der Geist soll dazu
benutzt werden, das Hauptbedürfnis des Menschen zu
verstehen, und dieses soll autoritativ präsentiert werden.
Die Denkkraft soll in der Gemeinschaft von Menschen
entwickelt werden, die Autoritäten auf dem Gebiet der
Schriften sind, das heißt in der Gemeinschaft von Heiligen,
spirituellen Meistern und solchen, deren Denken hoch
entwickelt ist.Man soll sukham (Freude oder Glück) immer in solchen
Dingen finden, die für die Kultivierung spirituellen Wissens
im Krsna-Bewusstsein förderlich sind. In ähnlicher Weise
ist das, was schMirzaaft ist oder Leid verursacht, für die
Kultivierung von Krsna-Bewusstsein nachteilig. Alles, was
für die Entwicklung von Krsna-Bewusstsein förderlich ist,
soll man annehmen, und alles Ungünstige soll man zurückweisen.
Bhava (Geburt) bezieht sich auf den Körper. Was die Seele
betrifft, so gibt es für sie weder Geburt noch Tod; das
haben wir bereits zu Beginn der Bhagavad-Gita besprochen.
Geburt und Tod beziehen sich auf unsere Verkörperung in
der materiellen Welt.Bhayam (Angst) hat ihre Ursache in der Sorge um die
Zukunft. Ein Mensch im Krsna-Bewusstsein kennt keine
Angst, denn durch seine Tätigkeiten ist es sicher, dass er
zurück zum spirituellen Himmel, zurück nach Hause,
zurück zu Gott, gehen wird. Deshalb ist seine Zukunft
vielversprechend. Andere hingegen wissen nicht, was die
Zukunft für sie bereithält; sie wissen nicht, was sie im
nächsten Leben erwartet. Folglich sind sie in ständiger
Sorge. Wenn wir frei von Angst werden wollen, ist es das
beste, Krsna zu verstehen und immer im Krsna-Bewusstsein
verankert zu sein. So werden wir von aller Angst frei sein.
Im Srimad-Bhagavatam heißt es, dass Angst entsteht, wenn
wir unseren Geist in die illusionierende Energie versenken.
Diejenigen aber, die von der illusionierenden Energie frei
sind; diejenigen, die die Gewissheit haben, dass sie nicht der
materielle Körper sind, sondern spirituelle Teile der
Höchsten Persönlichkeit Gottes, und die sich daher im
transzendentalen Dienst des Höchsten Gottes betätigen,
haben nichts zu befürchten. Ihre Zukunft ist sehrglücksverheißend. Angst haben nur Menschen, die nicht
Krsna-bewusst sind. Abhayam oder Furchtlosigkeit ist nur
für jemanden im Krsna-Bewusstsein möglich.Ahimsa (Gewaltlosigkeit) bedeutet, nichts zu tun, was
andere in Leid oder Verwirrung stürzen wird. Materielle
Tätigkeiten, die von so vielen Politikern, Soziologen,
Philanthropen usw. versprochen werden, zeitigen keine
sehr guten Ergebnisse, denn solche Politiker undPhilanthropen haben keine transzendentale Sicht. Sie wissen
nicht, was der menschlichen Gesellschaft wirklichnützt. Ahimsa bedeutet, die Menschen so auszubilden, dass
sie die Möglichkeit, die der menschliche Körper bietet, voll
ausnutzen. Der menschliche Körper ist für spirituelle
Erkenntnis bestimmt. Jede Bewegung oder Kommission,
die nicht dieses Ziel im Auge hat, tut daher demmenschlichen Körper Gewalt an. Das, was das künftige
spirituelle Glück der Menschen fördert, wirdAnhaftung und Abneigung. Zu sehr angehaftet oder zu sehr
abgeneigt zu sein, ist nicht das beste. Die materielle Welt
sollte ohne Anhaftung oder Abneigung akzeptiert werden.
In ähnlicher Weise sollte man das, was für die Ausführung
von Krsna-Bewusstsein vorteilhaft ist, annehmen; das, was
ungünstig ist, sollte man ablehnen. Das ist samata oder
Gleichmut. Ein Mensch im Krsna-Bewusstsein lehnt nichts
ab und nimmt nichts an, wenn es nicht für die Ausübung
von Krsna-Bewusstsein benützt werden kann.Tustih (Zufriedenheit) bedeutet, nicht danach zu streben,
durch unnötiges Tun mehr und mehr materielle Güter
anzuhäufen. Man sollte mit dem zufrieden sein, was man
durch die Gnade des Höchsten Herrn bekommt; das wird
als Zufriedenheit bezeichnet.Tapas bedeutet Enthaltung oder Buße. Es gibt viele Regeln
und Definitionen in den Veden, die sich hierauf beziehen,
wie zum Beispiel frühmorgens aufzustehen und ein Bad zu
nehmen. Manchmal ist es sehr schwierig, früh aufzustehen,
doch alle freiwilligen Unbequemlichkeiten, die man hierbei
in Kauf nimmt, bezeichnet man als Enthaltungen. In
ähnlicher Weise gibt es Vorschriften für das Fasten an bestimmten
Tagen jedes Monats. Man fastet vielleicht nichtgern, aber wenn man entschlossen ist, in der Wissenschaft
des Krsna-Bewusstseins Fortschritt zu machen, sollte man
solche empfohlenen körperlichen Unbequemlichkeiten auf
sich nehmen. Man sollte jedoch nicht für einen politischen
Zweck fasten. Das wird in der Bhagavad-Gita als Fasten in
Unwissenheit beschrieben, und alles, was in Unwissenheit
oder Leidenschaft getan wird, führt nicht zu spirituellem
Fortschritt. Durch alles, was man in der Erscheinungsweise
der Tugend tut, macht man indes Fortschritt, und Fasten
nach den vedischen Anweisungen bereichert einen mit
spirituellem Wissen.Was danam (Wohltätigkeit) betrifft, so sollte man fünfzig
Prozent seines Einkommens für einen guten Zweckspenden. Und was ist ein guter Zweck? Es ist das, was im
Sinne des Krsna-Bewusstseins ausgeführt wird. Das ist nicht
nur ein guter Zweck, sondern der beste Zweck. Weil Krsna
gut ist, ist Seine Sache ebenfalls gut. Folglich sollten
Spenden jemandem gegeben werden, der imKrsna-Bewusstsein tätig ist. In der vedischen Literatur
findet man die Unterweisung, den brahmanas Spenden zu
geben, und diese Anweisung wird noch heute (in Indien)
befolgt, wenn auch nicht sehr gewissenhaft und nicht genau
im Sinne der Veden. Nichtsdestoweniger lautet diewerden sollen. Warum? Weil sie sich mit der Kultivierung
spirituellen Wissens befassen. Von einem brahmana wird
erwartet, dass er sein ganzes Leben der Erkenntnis des
Brahman weiht. Jemand, der das Brahman kennt, ist ein
brahma-jana, und er wird als brahmana bezeichnet. Somit
werden den brahmanas Spenden gegeben, denn weil sie
immer in höherem spirituellem Dienst tätig sind, haben sie
keine Zeit, für ihren Lebensunterhalt zu sorgen. In der
vedischen Literatur heißt es auch, dass dem in Entsagung
Lebenden, dem sannyasi, Spenden gegeben werden sollen.
Die sannyasis gehen bettelnd von Tür zu Tür, nicht des
Geldes wegen, sondern um missionarischer Ziele willen. Es
ist Sitte, dass sie von Tür zu Tür gehen, um die Haushälter
aus dem Schlummer der Unwissenheit zu wecken. Weil
sich die Haushälter mit Familienangelegenheiten befassen
und den eigentlichen Sinn ihres Lebens vergessen haben,
nämlich ihr Krsna-Bewusstsein zu erwecken, ist es die
Aufgabe der sannyasis, als Bettler zu den Haushältern zu
gehen und sie zu ermutigen, Krsna-bewusst zu sein. Wie es
in den Veden heißt, soll man aufwachen, um das zuerreichen, was einem in der menschlichen Form des Lebens
zusteht. Dieses Wissen und die Methode, es in die Tat
umzusetzen, wird von den sannyasis verbreitet. Spenden
müssen also dem in Entsagung Lebenden, den brahmanas
und für ähnlich gute Zwecke gegeben werden, nicht für
irgendeinen launenhaften Zweck.übereinstimmen, der sagte, dass jemand berühmt ist, wenn
man ihn als einen großen Gottgeweihten kennt. Das ist
wirklicher Ruhm. Wenn jemand im Krsna-Bewusstsein eine
bedeutende Persönlichkeit geworden ist und dies bekannt
wird, ist er wahrhaft berühmt. Wer solchen Ruhm nicht
besitzt, ist unbedeutend.Alle in diesem Vers angeführten Eigenschaften sind überall
im Universum, sowohl in der menschlichen Gesellschaft als
auch in der Gesellschaft der Halbgötter zu finden. Auf
anderen Planeten gibt es noch andere Formen menschlicher
Gesellschaften, und all diese Eigenschaften gibt es auch
dort. Für jemanden, der im Krsna-Bewusstsein Fortschritte
machen will, schafft Krsna all diese Eigenschaften, doch
muss der Betreffende sie aus sich selbst heraus, von innen
her, entwickeln. Wer sich im hingebungsvollen Dienst des
Höchsten Herrn betätigt, entwickelt all die gutenEigenschaften, die vom Höchsten Herrn geschaffen sind.
Von allem, was wir vorfinden - gut oder schlecht -, ist
der Ursprung Krsna. Nichts kann in der materiellen Welt
manifestiert sein, was nicht in Krsna ist. Das ist Wissen.
Obwohl wir wissen, dass die Dinge unterschiedlicheinzustufen sind, sollten wir erkennen, dass alles von Krsna
ausgeht.Die sieben großen Weisen, vor ihnen die vier anderen
großen Weisen und die Manus [die Vorväter derMenschheit] sind aus Meinem Geist geboren, und alle
Geschöpfe auf allen Planeten stammen von ihnen ab.
ERLÄUTERUNGDer Herr gibt hier eine stammeskundliche Übersicht über
die Bevölkerung des Universums. Brahma ist dasursprüngliche Geschöpf, das aus der Energie des als
Hiranyagarbha bekannten Höchsten Herrn geboren wurde.
Und von Brahma wurden die sieben großen Weisen und
vor ihnen die vier anderen großen Weisen mit Namen
Sanaka, Sananda, Sanatana, und Sanatkumara und die
Manus manifestiert. Diese fünfundzwanzig großen Weisen
sind als die Patriarchen der Lebewesen im ganzenUniversum bekannt. Es gibt unzählige Universen und in
jedem Universum unzählige Planeten, und jeder Planet
wird von unterschiedlichen Lebewesen bevölkert. Sie alle
wurden von diesen fünfundzwanzig Patriarchen geboren.
Brahma nahm, nach der Zeitrechnung der Halbgötter,
tausend Jahre lang Enthaltungen auf sich, bevor er durch
die Gnade Krsnas erkannte, wie man eine Schöpfung vornimmt.
Darauf kamen aus Brahma Sanaka, Sananda,Sanatana, und Sanatkumara hervor, danach Rudra und dann
die sieben Weisen. So wurden alle brahmanas undksatriyas aus der Energie der Höchsten Persönlichkeit
Gottes geboren. Brahma ist als pitamaha, als Großvater,
und Krsna ist als prapitamaha oder der Vater desGroßvaters bekannt. Dies wird im Elften Kapitel der
Bhagavad-Gita (11.39) bestätigt.Wer diese Meine Herrlichkeit und Macht in Wahrheit
kennt, betätigt sich in unverfälschtem hingebungsvollem
Dienst; darüber besteht kein Zweifel.Der höchste Gipfel spiritueller Vollkommenheit ist Wissen
über die Höchste Persönlichkeit Gottes. Solange man nicht
von den verschiedenen Reichtümern des Höchsten Herrn
fest überzeugt ist, kann man sich nicht im hingebungsvollen
Dienst beschäftigen. Im allgemeinen wissen die Menschen,
dass Gott groß ist, aber sie wissen nicht im einzelnen, wie
groß Gott ist. Hier nun werden die Einzelheiten erklärt.
Wenn man tatsächlich weiß, wie groß Gott ist, wird man
natürlicherweise eine ergebene Seele und betätigt sich im
hingebungsvollen Dienst des Herrn. Wenn man dieReichtümer des Höchsten tatsächlich kennt, gibt es keine
Alternative, als sich Ihm zu ergeben. Dieses wirkliche
Wissen kann man aus den Beschreibungen imFür die Verwaltung des Universums sind viele Halbgötter
überall im Universum verteilt, und Brahma, Siva, die vier
Kumaras und andere Vorväter sind ihre Oberhäupter. Die
Bevölkerung des Universums hat viele Vorväter, und sie
alle wurden vom Höchsten Herrn, Sri Krsna, geboren. Die
Höchste Persönlichkeit Gottes, Krsna, ist der ursprüngliche
Vorvater aller Vorväter.Dies sind einige der Reichtümer des Höchsten Herrn. Wenn
man von ihnen fest überzeugt ist, akzeptiert man Krsna mit
großem Vertrauen und ohne jeden Zweifel, und manbetätigt sich im hingebungsvollen Dienst. All dieses
spezifische Wissen ist notwendig, um unser Interesse am
liebevollen hingebungsvollen Dienst zu vergrößern. Man
sollte es nicht versäumen, umfassend zu verstehen, wie
groß Krsna ist; denn wenn man Krsnas Größe kennt, wird
man imstande sein, in ernsthaftem hingebungsvollem
Dienst gefestigt zu sein.Ich bin der Ursprung aller spirituellen und materiellen
Welten. Alles geht von Mir aus. Die Weisen, die dies
vollkommen wissen, betätigen sich in MeinemEin großer Gelehrter, der die Veden vollkommen studiert
und von Autoritäten wie Sri Caitanya unterwiesen wurde
und der weiß, wie diese Lehren anzuwenden sind, kann
verstehen, dass Sri Krsna der Ursprung alles Existierenden
sowohl in den materiellen als auch in den spirituellen
Welten ist. Und weil er dies vollkommen weiß, wird er fest
im hingebungsvollen Dienst des Höchsten Herrn verankert.
Er kann niemals, auch nicht durch eine noch so große
Anzahl unsinniger Kommentare oder Dummköpfe, vonAlle vedischen Schriften stimmen darin überein, dass Krsna
der Ursprung Brahmas, Sivas und aller anderen Halbgötter
ist.Narayana, Lebewesen zu erschaffen." Dann wiederum heißt
es:"Von Narayana wurde Brahma geboren, und von Narayana
wurden auch die Patriarchen geboren. Von Narayana wurde
Indra geboren; von Narayana wurden die acht Vasusgeboren; von Narayana wurden die elf Rudras geboren, und
von Narayana wurden die zwölf Adityas geboren."Devaki-putrah. "Der Sohn Devakis, Krsna, ist die Höchste
Persönlichkeit.""Am Anfang der Schöpfung existierte nur die Höchste
Persönlichkeit, Narayana. Es gab keinen Brahma, keinen
Siva, kein Feuer, keinen Mond, keine Sterne am Himmel
und keine Sonne. Es gab nur Krsna, der alles erschafft und
alles genießt."In den vielen Puranas steht geschrieben, dass Siva vom
Höchsten Herrn, Sri Krsna, geboren wurde, und die Veden
sagen, dass man den Höchsten Herrn, den SchöpferBrahmas und Sivas, verehren muss. Im Moksa-dharma sagt
Krsna auch: "DieStammväter, Siva und andere sind von Mir
Erschaffen worden obgleich sie dies nicht wissen, da sie
von Meiner illusionierenden Energie getäuscht sind."
Im Varaha Purana wird ebenfalls gesagt:"Narayana ist die Höchste Persönlichkeit Gottes, und von
Ihm wurde Brahma geboren, von dem Siva geborenSri Krsna ist der Ursprung aller Generationen, und Er wird
die wirksamste Ursache von allem genannt. Er sagt: "Weil
alles aus Mir geboren wurde, bin Ich die ursprüngliche
Quelle allen Seins. Alles untersteht Mir, niemand steht über
Mir." Es gibt keinen höchsten Lenker außer Krsna. Wer
Krsna auf diese Weise von einem echten spirituellen
Meister und aus der vedischen Literatur versteht und seine
ganze Energie im Krsna-Bewusstsein beschäftigt, wird zu
einem wahrhaft gelehrten Menschen. Im Vergleich zu ihm
sind alle anderen, die Krsna nicht richtig kennen, nichts als
Dummköpfe. Nur ein Narr würde Krsna für einenMensch sollte sich nicht von Dummköpfen verwirren lassen;
er sollte alle unautorisierten Kommentare undEntschlossenheit und Festigkeit im Krsna-Bewusstsein
fortschreiten.Die Gedanken Meiner reinen Geweihten weilen bei Mir,
ihre Leben sind Mir ergeben, und sie erfahren große
Zufriedenheit und Glückseligkeit, wenn sie einander
erleuchten und über Mich sprechen.Reine Gottgeweihte, deren charakteristische Merkmale hier
erwähnt werden, beschäftigen sich völlig imtranszendentalen liebevollen Dienst des Herrn. Ihre Gedanken
können niemals von den Lotosfüßen Sri Krsnasabgelenkt werden, und ihre Gespräche befassen sich
ausschließlich mit transzendentalen Themen. Die Merkmale
der reinen Gottgeweihten sind in diesem Vers im einzelnen
angeführt. Geweihte des Höchsten Herrn lobpreisenvierundzwanzig Stunden am Tag die Spiele des Höchsten
Herrn. Ihre Herzen und Seelen weilen ständig bei Krsna,
und es bereitet ihnen Freude, mit anderen Gottgeweihten
über Ihn zu sprechen.Im Anfangsstadium hingebungsvollen Dienstes erfahren sie
aus dem Dienst selbst die transzendentale Freude, während
sie auf der reifen Stufe tatsächlich in reiner Liebe zu Gott
verankert sind. Einmal in dieser transzendentalen Stellung
verankert,die der Herr in Seinem Reich entfaltet. Sri Caitanya
vergleicht transzendentalen hingebungsvollen Dienst mit
dem Säen eines Samens in das Herz des Lebewesens. Es
gibt unzählige Lebewesen, die die verschiedenen Planeten
des Universums durchwandern, und von ihnen gibt es nur
einige wenige, die das Glück haben, einem reinenbekommen, hingebungsvollen Dienst zu verstehen. Dieser
hingebungsvolle Dienst ist genau wie ein Same, und wenn
dieser Same in das Herz eines Lebewesens gesät wird und
dieses fortfährt, Hare Krsna, Hare Krsna, Krsna Krsna,
Hare Hare / Hare Rama, Hare Rama, Rama Rama, HareHare zu hören und zu chanten, reift dieser Same, ebenso
wie der Same eines Baumes durch regelmäßiges Bewässern
reift. Die spirituelle Pflanze des hingebungsvollen Dienstes
wächst allmählich immer mehr, bis sie die Schale des
materiellen Universums durchdringt und in diebrahmajyoti-Ausstrahlung im spirituellen Himmel gelangt.
Auch im spirituellen Himmel wächst die Pflanze weiter, bis
sie schließlich den höchsten Planeten, den man Goloka
Vrndavana nennt, den höchsten Planeten Krsnas, erreicht.
Letztlich sucht die Pflanze unter den Lotosfüßen Krsnas
Zuflucht und kommt dort zur Ruhe. So wie eine Pflanze
nach und nach Blüten und Früchte trägt, so erzeugt auch
diese Pflanze des hingebungsvollen Dienstes Früchte, wenn
das Bewässern in Form von Chanten und Hören weiter
fortgesetzt wird. Diese Pflanze des hingebungsvollen
Dienstes wird ausführlich im Caitanya-caritamrta(Madhya-lila, 19. Kapitel) beschrieben. Es wird dort
erklärt, dass man völlig in Liebe zu Gott aufgeht, sobald die
ausgewachsene Pflanze unter den Lotosfüßen des Höchsten
Herrn Zuflucht sucht; dann kann man nicht einmal einen
einzigen Augenblick leben, ohne mit dem Höchsten Herrn
verbunden zu sein, ebenso wie ein Fisch ohne Wasser nicht
leben kann. In einem solchen Zustand erwirbt derGottgeweihte tatsächlich transzendentale Eigenschaften in
Verbindung mit dem Höchsten Herrn.Auch das Srimad-Bhagavatam ist voll von Erzählungen
über die Beziehung zwischen dem Höchsten Herrn und
Seinen Geweihten; deshalb ist das Srimad-Bhagavatam den
Gottgeweihten sehr lieb. In diesem Werk findet man nichts
über materielle Tätigkeiten, Sinnenbefriedigung oder
Befreiung. Das Srimad-Bhagavatam ist die einzigeErzählung, die das transzendentale Wesen des Herrn und
Seiner Geweihten umfassend beschreibt. Folglich erfahren
die verwirklichten Seelen im Krsna-Bewusstseinfortgesetzte Freude, wenn sie aus solch transzendentalen
Schriften hören, geradeso, wie sich ein Junge und ein
Mädchen freuen, wenn sie zusammen sind.Denjenigen, die Mir ständig hingegeben sind und Mich
mit Liebe verehren, gebe Ich das Verständnis, wodurch
sie zu Mir gelangen können.In diesem Vers ist das Wort buddhi-yogam sehr bedeutsam.
Wir mögen uns daran erinnern, dass der Herr im Zweiten
Kapitel zu Arjuna sagte, Er habe ihm viele Dinge mitgeteilt
und werde ihn jetzt im buddhi-yoga unterweisen. Hier nun
wird buddhi-yoga erklärt. Buddhi-yoga bedeutet Handlung
im Krsna-Bewusstsein; das ist die höchste Intelligenz.
Buddhi bedeutet "Intelligenz", und yoga bedeutet"mystische Tätigkeiten" oder "mystische Erhebung". Wenn
jemand versucht, zurück nach Hause, zurück zu Gott, zu
gehen, und sich völlig dem Krsna-Bewusstsein in hingebungsvollem
Dienst widmet, wird sein Tun buddhi-yogaVorgang, durch den man aus der Verstrickung dieser
materiellen Welt herauskommt. Das endgültige Ziel allen
Fortschritts ist Krsna. Die Menschen wissen dies nicht;
daher ist die Gemeinschaft mit Gottgeweihten und einem
echten spirituellen Meister so wichtig. Man sollte wissen,
dass das Ziel Krsna ist, und wenn das Ziel erst einmal
feststeht, kann man den Pfad langsam, aber erfolgreich
beschreiten und wird das endgültige Ziel sicher erreichen.
Wenn jemand das Ziel des Lebens kennt, aber an den
Früchten seiner Tätigkeiten hängt, handelt er inkarma-yoga. Wenn er weiß, dass das Ziel Krsna ist, aber an
gedanklichen Spekulationen Freude findet, um Krsna zu
verstehen, handelt er in jnana-yoga. Und wenn er das Ziel
des Lebens kennt und Krsna vollständig imKrsna-Bewusstsein und im hingebungsvollen Dienst sucht,
handelt er in bhakti-yoga oder buddhi-yoga, demvollendeten yoga. Dieser vollendete yoga ist die am
höchsten vervollkommnete Stufe des Lebens.Jemand mag einen echten spirituellen Meister haben und zu
einer spirituellen Organisation gehören, doch wenn er nicht
intelligent genug ist, Fortschritt zu machen, gibt ihm Krsna
von innen her Unterweisungen, so dass er letztlich ohne
Schwierigkeit zu Ihm gelangen kann. Die Qualifikation ist,
dass sich jemand immer im Krsna-Bewusstsein beschäftigt
und mit Liebe und Hingabe alle möglichen Dienste leistet.
Man sollte für Krsna irgendeine Arbeit verrichten und diese
Arbeit mit Liebe ausführen. Wenn ein Gottgeweihter
intelligent genug ist, wird er auf dem Pfad derernsthaft ist und die Tätigkeiten hingebungsvollen Dienstes
mit Hingabe ausführt, gibt ihm der Herr die Möglichkeit,
Fortschritte zu machen und Ihn letztlich zu erreichen.
VERS 11Aus Mitleid mit ihnen zerstöre Ich, der Ich in ihren
Herzen weile, mit der leuchtenden Fackel der Erkenntnis
die aus Unwissenheit geborene Finsternis.Als Sri Caitanya in Benares das Chanten von Hare Krsna,
Hare Krsna, Krsna Krsna, Hare Hare / Hare Rama, Hare
Rama, Rama Rama, Hare Hare verkündete, folgten Ihm
Tausende von Menschen. Prakasananda, ein zur damaligen
Zeit sehr einflussreicher und großer Gelehrter in Benares,
verspottete Sri Caitanya und nannte Ihn einen Schwärmer.
Manchmal kritisieren Philosophen die Gottgeweihten, weil
sie denken, die meisten Gottgeweihten befinden sich in der
Dunkelheit der Unwissenheit und seien philosophisch naive
Schwärmer, doch diese Annahme ist falsch. Es gibt sehr
große Gelehrte, die die Philosophie der Hingabe vertreten
haben, doch auch wenn ein Gottgeweihter von ihrenSchriften keinen Gebrauch macht oder die Hilfe seines
spirituellen Meisters nicht in Anspruch nimmt, hilft ihm
Krsna in seinem Herzen, wenn er in seinemhingebungsvollen Dienst aufrichtig bemüht ist. Folglich
kann der aufrichtige Gottgeweihte, der imKrsna-Bewusstsein tätig ist, nicht ohne Wissen sein. Die
einzige Qualifikation besteht darin, dass manhingebungsvollen Dienst in völligem Krsna-Bewusstsein
verrichtet.Unterscheidungsvermögen kein reines Wissen haben. Für
sie hat der Höchste Herr folgende Antwort bereit: Denjenigen,
die im reinen hingebungsvollen Dienst tätig sind,wird selbst dann vom Höchsten Herrn geholfen, wenn sie
nicht sehr gebildet sind und über kein ausreichendes
Wissen von den vedischen Prinzipien verfügen, wie dieser
Vers bestätigt.Der Herr teilt Arjuna mit, dass es grundsätzlich nicht
möglich ist, die Höchste Wahrheit, die Absolute Wahrheit,
die Höchste Persönlichkeit Gottes, einfach durchSpekulieren zu verstehen; denn die Höchste Wahrheit ist so
groß, dass es nicht möglich ist, Sie zu begreifen oder zu
erreichen, indem man nur seinen Geist anstrengt. Der
Mensch kann mehrere Millionen Jahre fortfahren zuspekulieren, aber wenn er nicht hingegeben ist, wenn er die
Absolute Wahrheit nicht liebt, wird er Krsna oder die
Höchste Wahrheit niemals verstehen. Nur durchhingebungsvollen Dienst ist die Höchste Wahrheit, Krsna,
erfreut, und durch Seine unbegreifliche Energie kann Er
Sich dem Herzen des reinen Gottgeweihten offenbaren. Der
reine Gottgeweihte trägt Krsna immer in seinem Herzen;
deshalb ist er wie die Sonne, die die Finsternis der
Unwissenheit auflöst. Das ist die besondereBarmherzigkeit, die einem reinen Geweihten von Krsna
zuteil wird.Weil man schon seit vielen Millionen von Geburten durch
die Gemeinschaft mit der Materie verunreinigt ist, ist das
Herz immer vom Staub des Materialismus bedeckt: doch
wenn man sich im hingebungsvollen Dienst beschäftigt und
ständig Hare Krsna chantet, wird der Staub sehr schnell
entfernt, und man wird auf die Ebene reinen Wissens
erhoben. Das endgültige Ziel, Visnu, kann nur durch das
Chanten dieses mantra und hingebungsvollen Diensterreicht werden, nicht durch gedankliche Spekulation oder
durch Argumentation. Der reine Gottgeweihte braucht sich
um die Notwendigkeiten des Lebens keine Sorgen zumachen; er braucht keine Angst zu haben, denn wenn er die
Dunkelheit aus seinem Herzen entfernt, wird er vom Herrn
von selbst mit allem Notwendigen versorgt, da der Herr
durch den liebevollen hingebungsvollen Dienst desGottgeweihten erfreut ist. Das ist die Essenz der Lehren der
Gita. Wenn man die Bhagavad-Gita studiert, kann man eine
dem Höchsten Herrn völlig ergebene Seele werden und sich
im reinen hingebungsvollen Dienst beschäftigen. Sobald
der Herr einen in Seine Obhut nimmt, wird man von allen
materialistischen Bemühungen vollständig frei.großen Weisen, wie Narada, Asita, Devala und Vyasa,
sagen dies von Dir, und jetzt erklärst Du es mir Selbst.
ERLÄUTERUNGMit diesen beiden Versen gibt der Herr den modernen
Philosophen eine Möglichkeit, denn hier wird deutlich, dass
der Höchste von der individuellen Seele verschieden ist.
Nachdem Arjuna die vier wesentlichen Verse derBhagavad-Gita in diesem Kapitel gehört hatte, wurde er
völlig frei von allen Zweifeln und akzeptierte Krsna als die
Höchste Persönlichkeit Gottes. Sogleich erklärt er kühn:
"Du bist Parabrahman, die Höchste Persönlichkeit Gottes."
An früherer Stelle sagt Krsna, dass Er der Urheber von
allem und jedem ist. Jeder Halbgott und jeder Mensch ist
von Ihm abhängig. Menschen und Halbgötter denken aus
Unwissenheit, sie seien absolut und vom Höchsten Herrn,
Sri Krsna, unabhängig. Diese Unwissenheit wird durch hingebungsvollen
Dienst vollkommen beseitigt. Das wurdebereits im letzten Vers vom Herrn erklärt. Durch Seine
Gnade akzeptiert Arjuna Ihn jetzt als die Höchste Wahrheit,
in Übereinstimmung mit den vedischen Schriften. Es ist
nicht so, dass nur deshalb, weil Sri Krsna ein vertrauter
Freund Arjunas ist, dieser Ihm schmeichelt, indem er Ihn
als die Höchste Persönlichkeit Gottes, die Absolute
Wahrheit, bezeichnet. Was immer Arjuna in diesen beiden
Versen sagt, wird von den vedischen Schriften bestätigt.
Vedische Unterweisungen bestätigen, dass nur jemand, der
sich dem hingebungsvollen Dienst für den Höchsten Herrn
zuwendet, Ihn verstehen kann, andere nicht. Jedes einzelne
Wort dieses von Arjuna gesprochenen Verses wird von den
vedischen Unterweisungen bestätigt.In der Kena Upanisad heißt es, dass das Höchste Brahman
der Ruheort aller Dinge ist. Krsna hat bereits erklärt, dass
alles in Ihm ruht. Die Mundaka Upanisad bestätigt, dass der
Höchste Herr, in dem alles ruht, nur von denen erkannt
werden kann, die ständig an Ihn denken. Dieses ständige
Denken an Krsna ist smaranam oder eine der Methoden
hingebungsvollen Dienstes. Nur durch hingebungsvollen
Dienst für Krsna kann man seine Stellung verstehen und
vom materiellen Körper frei werden.In den Veden wird der Höchste Herr als der Reinste der
Reinen anerkannt. Wer versteht, dass Krsna der Reinste der
Reinen ist, kann von allen sündhaften Tätigkeiten gereinigt
werden. Solange man sich dem Höchsten Herrn nichtergibt, kann man nicht von sündhaften Handlungen befreit
werden. Indem Arjuna Krsna als den Höchsten Reinen
akzeptiert, folgt er den Unterweisungen der vedischen
Literatur. Dies wird auch von allen großen Persönlichkeiten
bestätigt, von denen Narada das Oberhaupt ist.Krsna ist die Höchste Persönlichkeit Gottes, und man sollte
immer über Ihn meditieren und seine transzendentale
Beziehung zu Ihm genießen. Er ist die höchste Existenz. Er
ist frei von körperlichen Bedürfnissen, von Geburt und
Tod. Nicht nur Arjuna bestätigt das, sondern alle vedischen
Schriften, die Puranas und die Geschichtsschreibung. In
allen vedischen Schriften wird Krsna in dieser Weise beschrieben,
und der Höchste Herr sagt im Vierten KapitelSelbst: "Obwohl Ich ungeboren bin, erscheine Ich auf der
Erde, um die religiösen Prinzipien wieder festzulegen." Er
ist der höchste Ursprung; Er hat keine Ursache, denn Er ist
die Ursache aller Ursachen, und alles geht von Ihm aus.
Dieses vollkommene Wissen kann man durch die Gnade
des Höchsten Herrn bekommen.Arjuna gibt hier durch die Gnade Krsnas diese Erklärung
ab. Wenn wir die Bhagavad-Gita verstehen wollen, sollten
wir die Aussagen dieser beiden Verse akzeptieren. Das
nennt man parampara-System oder das Akzeptieren der
Schülernachfolge. Solange man nicht der Schülernachfolge
angehört, kann man die Bhagavad-Gita nicht verstehen. Es
ist nicht durch so genannte akademische Bildung möglich.
Unglückseligerweise halten diejenigen, die auf ihre
akademische Bildung stolz sind - trotz so vieler Beweise
in den vedischen Schriften - an ihrer widerspenstigen
Überzeugung fest, Krsna sei ein gewöhnlicher Mensch.
VERS 14akzeptiere ich als Wahrheit. Weder die Götter noch die
Dämonen, o Herr, kennen Deine Persönlichkeit.Arjuna bestätigt hier, dass ungläubige und dämonische
Naturen Krsna nicht verstehen können. Nicht einmal die
Halbgötter kennen Ihn, geschweige denn die sogenannten
Gelehrten der modernen Welt. Durch die Gnade desHöchsten Herrn hat Arjuna verstanden, dass Krsna die
Höchste Wahrheit und dass Er vollkommen ist. Man sollte
daher dem Beispiel Arjunas folgen, denn Krsna machte ihn
zur Autorität der Bhagavad-Gita. Wie im Vierten Kapitel
beschrieben wird, war das parampara-System derSchülernachfolge, das zum Verständnis der Bhagavad-Gita
notwendig ist, verlorengegangen, und deshalb richtete
Krsna diese Schülernachfolge mit Arjuna wieder ein, denn
Er betrachtete Arjuna als Seinen vertrauten Freund und
großen Geweihten. Wie daher in unserer Einleitung zur
zu diesem Buch gesagt wird, soll die Bhagavad-Gita im
parampara-System verstanden werden. Als dasparampara-System verlorengegangen war, wurde Arjuna
dazu auserwählt, es zu erneuern. Man sollte daher dem
Beispiel Arjunas folgen, der alles, was Krsna sagte,
akzeptierte; dann können wir die Essenz der Bhagavad-Gita
verstehen, und nur so können wir verstehen, dass Krsna die
Höchste Persönlichkeit Gottes ist.Wahrlich, Du allein kennst Dich durch Deine eigenen
Kräfte, o Ursprung allen Seins, Herr aller Wesen, Gott
der Götter, o Höchste Person, Herr des Universums!
ERLÄUTERUNGDer Höchste Herr, Sri Krsna, kann nur von Menschen
verstanden werden, die, wie Arjuna und dessen Nachfolger,
durch die Ausführung hingebungsvollen Dienstes eine
Beziehung zu Ihm haben. Menschen von atheistischer oder
dämonischer Mentalität können Krsna nicht erkennen.
Intellektuelle Spekulation, die uns von Krsna fortführt, ist
eine ernstzunehmende Sünde, und wer Krsna nicht kennt,
sollte nicht versuchen, die Bhagavad-Gita zukommentieren. Die Bhagavad-Gita ist das Wort Krsnas, und
weil sie die Wissenschaft von Krsna ist, sollte sie so
verstanden werden, wie Arjuna es tat. Man sollte sie nicht
von Atheisten hören.Die Höchste Wahrheit wird in drei Aspekten erkannt: als
unpersönliches Brahman, lokalisierter Paramatma und
letztlich als die Höchste Persönlichkeit Gottes. Auf der
letzten Stufe der Erkenntnis der Absoluten Wahrheit
gelangt man also zur Höchsten Persönlichkeit Gottes. Eine
befreite Seele und selbst ein gewohnlicher Mensch mögen
das unpersönliche Brahman oder den lokalisiertenPersönlichkeit Gottes aus den Versen der Bhagavad-Gita
verstehen, die von eben dieser Person, Krsna, gesprochen
wurden. Manchmal akzeptieren dieUnpersönlichkeitsanhänger Krsna als Bhagavan oder erkennen
Seine Autorität an, doch viele befreite Seelenkönnen Krsna nicht als Purusottama, die Höchste Person,
den Vater aller Lebewesen, verstehen. Deshalb spricht
Arjuna Ihn als Purusottama an. Und selbst wenn man zu der
Erkenntnis gelangt, dass Er der Vater aller Lebewesen ist,
mag man Ihn dennoch nicht als den Höchsten Herrscher
kennen. Deshalb wird Er hier als Bhutesa oder als der
Höchste Herrscher aller Wesen angesprochen. Sogar wenn
man Krsna als den Höchsten Herrscher aller Lebewesen
kennt, mag man dennoch nicht wissen, dass Er der Ursprung
aller Halbgötter ist; daher wird Er hier als Devadeva oder
der verehrenswerte Gott aller Halbgötter angeredet. Und
selbst wenn man Ihn als den verehrenswerten Gott aller
Halbgötter kennt, mag man nicht wissen, dass Er der
Höchste Besitzer aller Dinge ist; deshalb wird Er als
Jagatpati angeredet. So wird in diesem Vers durch die
Erkenntnis Arjunas die Wahrheit über Krsna festgelegt, und
wir sollten den Fußspuren Arjunas folgen, um Krsna so zu
verstehen, wie Er ist.Bitte berichte mir im einzelnen von Deinen göttlichen
Kräften, mit denen Du all diese Welten durchdringst
und in ihnen gegenwärtig bist.Aus diesem Vers wird ersichtlich, dass Arjuna mit seinem
Verständnis vom Höchsten Herrn, Sri Krsna, zufrieden ist.
Durch die Gnade Krsnas verfügt Arjuna über persönliche
Erfahrung, Intelligenz, Wissen und was immer man sonst
noch mit diesen Hilfsmitteln erreichen kann; darüber hinaus
hat er verstanden, dass Krsna die Höchste Persönlichkeit
Gottes ist. Für ihn besteht kein Zweifel mehr. Dennoch
bittet er Krsna, Sein alldurchdringendes Wesen zu erklären,
so dass in der Zukunft Menschen - vor allem dieUnpersönlichkeitsanhänger - verstehen können, wie der
Herr in Seinem alldurchdringenden Aspekt durch Seine
verschiedenen Energien existiert. Man sollte verstehen, dass
Arjuna diese Fragen zum Wohl der gewöhnlichenWie soll ich über Dich meditieren? Über welche Deiner
mannigfachen Formen sollte man nachsinnen, oWie im vorangegangenen Kapitel gesagt wird, ist der Herr,
die Höchste Persönlichkeit Gottes, von Seiner yoga-maya
verhüllt. Nur ergebene Seelen und Geweihte können Ihn
sehen. Arjuna ist jetzt davon überzeugt, dass sein Freund
Krsna der Höchste Gott ist, doch möchte er den üblichen
Vorgang kennenlernen, durch den der alldurchdringende
Herr von gewöhnlichen Menschen verstanden werdenkann. Kein gewöhnlicher Mensch, auch nicht die Dämonen
und Atheisten, kann Krsna kennen, denn Er wird von
Seiner yoga-maya-Energie beschützt. Arjuna stellt daher
diese Fragen zu ihrem Nutzen. Der fortgeschrittene
Gottgeweihte kümmert sich nicht nur um sein eigenes
Verständnis, sondern bemüht sich um das Verständnis der
ganzen Menschheit. Weil Arjuna ein Vaisnava, einBarmherzigkeit auch dem gewöhnlichen Menschen, das alldurchdringende
Wesen des Höchsten zu verstehen. Er redetSri Krsna hier insbesondere als yogin an, weil Sri Krsna der
Herr der yoga-maya-Energie ist, durch die Er für den
gewöhnlichen Menschen entweder verhüllt oder unverhüllt
ist. Der gewöhnliche Mensch, der Krsna nicht liebt, kann
nicht immer an Krsna denken; folglich muss er an materielle
Dinge denken. Arjuna berücksichtigt die Denkweise der
materialistischen Menschen dieser Welt. Weil Materialisten
Krsna auf der spirituellen Ebene nicht verstehen können,
wird ihnen geraten, ihren Verstand auf materielle Dinge zu
richten und zu erkennen, wie Krsna durch physische
Repräsentationen manifestiert ist.Herrlichkeit, denn ich werde es niemals müde, Deinen
nektarnen Worten zu lauschen."Selbst wenn man die transzendentalen Spiele Krsnas, der
von den vedischen Hymnen gepriesen wird, fortwährend
hört, kann man niemals übersättigt werden. Diejenigen, die
eine transzendentale Beziehung zu Krsna aufgenommen
haben, kosten in jedem Augenblick die Beschreibungen der
Spiele des Herrn." (SB. 1.1.10)Folglich ist auch Arjuna daran interessiert, mehr über Krsna
zu hören; vor allem, wie Krsna als Höchster Herr überall
gegenwärtig ist.Was nun amrtam, Nektar, betrifft, so ist jede Erzählung
oder Aussage, die sich auf Krsna bezieht, genau wie
Nektar. Dieser Nektar kann durch praktische Erfahrung
gekostet werden. Zeitgenössische Romane, Dichtungen und
Darstellungen geschichtlicher Ereignisse unterscheiden sich
von den transzendentalen Spielen des Herrn insofern, als
man es überdrüssig wird, weltliche Geschichten zu hören,
während man es niemals müde wird, von Krsna zu hören.
Nur aus diesem Grunde ist die Geschichte des gesamten
Universums voll von Begebenheiten, die sich auf die Spiele
der Inkarnationen Gottes beziehen. Die Puranas zum
Beispiel sind geschichtliche Erzählungen aus längst
vergangenen Zeitaltern, die von den Spielen der mannigfachen
Inkarnationen des Herrn berichten. Deshalb bleibtsolcher Lesestoff trotz wiederholten Lesens ewig frisch.
VERS 19Der Segenspendende Herr sprach: Ja, Ich werde dir von
Meinen herrlichen Manifestationen berichten, doch nur
von den bedeutendsten, o Arjuna, denn Mein Reichtum
ist grenzenlos.Es ist nicht möglich, die Größe Krsnas und das Ausmaß
Seiner Reichtümer zu erfassen. Die Sinne der individuellen
Seele sind unvollkommen und gestatten es ihr nicht, Krsna
in Seiner ganzen Fülle zu begreifen. Trotzdem versuchen
die Gottgeweihten, Krsna zu verstehen; jedoch nicht mit
dem Bewusstsein, dass sie einmal fähig sein werden, Krsna
zu einem bestimmten Zeitpunkt oder auf irgendeiner Stufe
des Lebens völlig zu verstehen. Vielmehr sind dieErzählungen über Krsna so köstlich, dass sie ihnen wie
Nektar erscheinen. Deshalb genießen sie dieseErzählungen. Die Erörterung der Reichtümer Krsnas und
Seiner mannigfaltigen Energien bereitet den reinen
Gottgeweihten transzendentale Freude. Deshalb lieben sie
es, davon zu hören und zu sprechen. Krsna weiß, dass die
Lebewesen das Ausmaß Seiner Reichtümer nicht verstehen;
deshalb ist Er bereit, nur die Hauptmanifestation Seiner
verschiedenen Energien aufzuführen. Das Wortpradhanyatah (hauptsächlich) ist sehr wichtig, da wir nur
einige der bedeutendsten Manifestationen des Höchsten
Herrn verstehen können; denn Seine Aspekte sindunbegrenzt. Es ist nicht möglich, sie alle zu verstehen. In
diesem Zusammenhang bezieht sich das Wort vibhuti auf
die Reichtümer, durch die Er die gesamte kosmische
Manifestation beherrscht. Im Amara-kosa-Wörterbuch wird
erklärt, dass vibhuti auf außergewöhnlichen Reichtum
hinweist.Die Unpersönlichkeitsanhänger oder Pantheisten können
weder die ungewöhnlichen Reichtümer des Höchsten Herrn
noch die Manifestationen Seiner göttlichen Energie
verstehen. Sowohl in der materiellen als auch in der
spirituellen Welt sind Seine Energien in jeder Art von
Manifestation verbreitet. Jetzt beschreibt Krsna, was der
gewöhnliche Mensch direkt wahrnehmen kann; auf diese
Weise wird ein Teil Seiner vielfältigen EnergienIch bin das Selbst, o Gudakesa, das in den Herzen aller
Geschöpfe weilt. Ich bin der Anfang, die Mitte und das
Ende aller Wesen.In diesem Vers wird Arjuna als Gudakesa angesprochen,
was bedeutet „jemand, der die Finsternis des Schlafes
bezwungen hat". Denjenigen, die in der Finsternis der
Unwissenheit schlafen, ist es nicht möglich zu verstehen,
wie Sich der Höchste Gott in den materiellen undspirituellen Welten manifestiert. Deshalb ist es sehr bedeutsam,
wie Krsna Seinen Freund Arjuna hier anredet. WeilArjuna über solcher Dunkelheit steht, erklärt Sich der Herr,
die Höchste Persönlichkeit Gottes, bereit, SeineKrsna informiert Arjuna als erstes darüber, dass Er aufgrund
Seiner Haupterweiterung das Selbst oder die Seele der
gesamten kosmischen Manifestationen ist. Vor derSchöpfung der materiellen Welt nimmt der Herr durch
Seine vollständige Erweiterung die Purusa-Inkarnationen
an, und von Ihm geht alles aus. Deshalb ist Er atma, die
Seele des mahat-tattva oder der universalen Elemente.
Nicht die gesamte materielle Energie ist der Ursprung der
Schöpfung, sondern Maha-Visnu, der in das mahat-tattva,
die gesamte materielle Energie eingeht. Er ist die Seele.
Wenn Maha-Visnu in die manifestierten Universen eingeht,
manifestiert Er Sich noch einmal als Überseele in jedem
einzelnen Wesen. Unsere Erfahrung lehrt uns, dass der
persönliche Körper des Lebewesens infolge derAnwesenheit des spirituellen Funkens existiert. Ohne die
Existenz des spirituellen Funkens kann sich der Körper
nicht entwickeln. In ähnlicher Weise kann sich die
materielle Manifestation nicht entwickeln, solange nicht die
Höchste Seele, Krsna, in sie eingeht.Die Höchste Persönlichkeit Gottes existiert als Überseele in
allen manifestierten Universen. Eine Beschreibung der drei
purusa-avataras findet man im Srimad-Bhagavatam: "Die
Höchste Persönlichkeit Gottes manifestiert Sich in den drei
Aspekten Karanodakasayi Visnu, Garbhodakasayi Visnu
und Ksirodakasayi Visnu in der materiellen Manifestation."
Der Höchste Herr, Krsna, die Ursache aller Ursachen, legt
Sich als Maha-Visnu oder Karanodakasayi Visnu imkosmischen Ozean nieder, und daher ist Krsna der Anfang
des Universums, der Erhalter der universalen Manifestation
und das Ende der gesamten Energie.Von den Adityas bin Ich Visnu; von den Lichtern bin
Ich die strahlende Sonne; Ich bin Marici von denEs gibt zwölf Adityas, von denen Krsna das Oberhaupt ist.
Unter den Himmelskörpern, die am Himmel strahlen, steht
die Sonne an erster Stelle. In der Brahma-samhita wird die
Sonne als die leuchtende Ausstrahlung des Höchsten Herrn
beschrieben und gilt als eines Seiner Augen. Marici ist die
herrschende Gottheit des himmlischen Raumes. Unter den
Sternen ist der Mond in der Nacht der hervorstechendste
und repräsentiert daher Krsna.Halbgöttern bin Ich Indra; von den Sinnen bin Ich der
Geist, und in den Lebewesen bin Ich die lebendige Kraft
[Wissen].Der Unterschied zwischen materieller und spiritueller Natur
besteht darin, dass die Materie, im Gegensatz zuLebewesen, kein Bewusstsein hat; daher ist Bewusstsein
erhaben und ewig. Bewusstsein kann nicht durch eine
Verbindung materieller Elemente geschaffen werden.
VERS 23Raksasas bin Ich der Herr des Reichtums [Kuvera]; von
den Vasus bin Ich das Feuer [Agni], und von den Bergen
bin Ich der Meru.vorherrschend ist. Er ist jene Inkarnation des Höchsten
Herrn, die im Universum für die Erscheinungsweise der
Unwissenheit zuständig ist. Kuvera ist derOberschatzmeister der Halbgötter, und auch er ist ein
Repräsentant des Höchsten Herrn. Der Meru ist ein Berg,
der für seine reichen Bodenschätze berühmt ist.Oberhaupt, Brhaspati, der Herr der Hingabe. Von den
Generälen bin Ich Skanda, der Herr des Krieges, und
von den Gewässern bin Ich der Ozean.Indra ist der oberste Halbgott der himmlischen Planeten,
und er ist auch als König des Himmels bekannt. Der Planet,
auf dem er regiert, wird Indraloka genannt. Brhaspati ist
Indras Priester, und da Indra das Oberhaupt aller Könige
ist, ist Brhaspati das Oberhaupt aller Priester. Ebenso wie
Indra das Oberhaupt aller Könige ist, so ist in ähnlicher
Weise Skanda, der Sohn Parvatis und Sivas, das Oberhaupt
aller Militärbefehlshaber. Und von allen Gewässern ist der
Ozean am größten. Diese Repräsentationen Krsnas geben
nur Hinweise auf Seine Größe.Namen [japa], und von den unbeweglichen Dingen bin
ich der Himalaya.verschiedene Söhne für die Erzeugung mannigfaltiger
Lebensformen. Der mächtigste Seiner Söhne ist Bhrgu, der
zugleich der größte Weise ist. Von allen transzendentalen
Klangschwingungen repräsentiert om (omkara) denHöchsten. Das Chanten von Hare Krsna, Hare Krsna, Krsna
Krsna, Hare Hare / Hare Rama, Hare Rama, Rama Rama,
Hare Hare ist die reinste Repräsentation Krsnas. Unter
gewissen Umständen sind Tieropfer empfohlen, doch bei
dem Opfer des Chantens von Hare Krsna, Hare Krsna kann
von Gewalt keine Rede sein. Es ist das einfachste und
reinste aller Opfer. Alles Erhabene ist eine Repräsentation
Krsnas. Deshalb repräsentieren Ihn auch die Himalayas, die
größten Berge der Welt. Im dreiundzwanzigsten Vers
dieses Kapitels wurde bereits der Berg Meru erwähnt, doch
weil der Meru manchmal bewegt wird, wohingegen die
Himalayas niemals bewegt werden können, sind dieVon allen Bäumen bin Ich der heilige Feigenbaum, und
unter den Weisen und Halbgöttern bin Ich Narada. Von
den Sängern der Götter [Gandharvas] bin IchCitraratha, und unter den vollkommenen Wesen bin Ich
der Weise Kapila.Der Feigenbaum (asvattha) ist einer der schönsten und
höchsten Bäume, und viele Menschen in Indien verehren
ihn deshalb täglich in einem ihrer morgendlichen Rituale.
Von den Halbgöttern verehren sie auch Narada, der als der
größte Gottgeweihte im Universum gilt. Deshalb ist er die
Repräsentation Krsnas als Gottgeweihter. Derwunderschön singen können, und der beste Sänger unter
ihnen ist Citraratha. Unter den ewig lebenden Wesen gilt
Kapila als eine Inkarnation Krsnas; Seine Philosophie wird
im Srimad-Bhagavatam erwähnt. Später wurde ein anderer
Kapila bekannt, der jedoch eine atheistische Philosophie
vertrat. Zwischen ihm und dem echten Kapila besteht daher
ein großer Unterschied.Wisse, von den Pferden bin Ich Uccaihirava, das aus
dem Elixier der Unsterblichkeit geboren wurde unddem Ozean entstieg; von den Elefantenfürsten bin Ich
Airavata, und unter den Menschen bin Ich derDie gottgeweihten Halbgötter und die Dämonen (asuras)
unternahmen einmal eine Seereise. Auf dieser Reise
wurden Nektar und Gift erzeugt. Das Gift wurde von Siva
getrunken, und aus dem Nektar wurden viele Wesenhervorgebracht, unter denen sich auch ein Pferd namens
Uccaihirava befand. Ein anderes Tier, das aus dem Nektar
erzeugt wurde, war ein Elefant namens Airavata. Weil diese
beiden Tiere aus dem Nektar erzeugt wurden, haben sie
eine besondere Bedeutung und sind daher Repräsentanten
Krsnas.Stellvertreter, da Krsna der Erhalter des Universums ist und
die Könige, die aufgrund ihrer göttlichen Qualifikationen
ernannt werden, die Erhalter ihrer Königreiche sind.
Könige wie Maharaja Yudhistihira, Maharaja Pariksit und
Sri Rama waren alle in höchstem Maße rechtschaffene
Könige, die immer um das Wohl ihrer Bürger besorgt
waren. In der vedischen Literatur gilt der König als
Stellvertreter Gottes. In diesem Zeitalter jedoch verfiel mit
dem Verfall der religiösen Prinzipien die Monarchie und ist
heute ganz abgeschafft. Man sollte verstehen, dass in
vergangenen Zeiten die Menschen unter rechtschaffenen
Königen glücklicher waren als heute.Von den Waffen bin Ich der Blitz, und unter den Kühen
bin Ich die surabhi-Kuh, die Milch im Überfluss gibt.
Von den Erzeugern bin Ich Kandarpa, der Gott derLiebe, und von den Schlangen bin Ich Vasuki, das Oberhaupt.
ERLÄUTERUNGspirituellen Welt gibt es Kühe, die zu jeder Zeit gemolken
werden können und so viel Milch geben, wie man möchte.
Natürlich gibt es solche Kühe nicht in der materiellen Welt,
aber es wird erwähnt, dass sie auf Krsnaloka leben. Der
Herr besitzt viele solche Kühe, die surabhi genannt werden,
und es wird beschrieben, dass Krsna es liebt, dieKandarpa ist das sexuelle Verlangen, das notwendig ist, um
gute Söhne zu erzeugen; aus diesem Grund ist Kandarpa
der Repräsentant Krsnas. Manchmal wird die Sexualität nur
zur Befriedigung der Sinne benutzt; solche Sexualität
repräsentiert Krsna nicht. Aber Sexualität für die
Erzeugung guter Kinder nennt man Kandarpa, und sie
repräsentiert Krsna.Von den himmlischen Naga-Schlangen bin Ich Ananta;
von den Gottheiten des Wassers bin Ich Varuna; von
den verstorbenen Vorvätern bin Ich Aryama, und unter
den Gesetzeshütern bin Ich Yama, der Herr des Todes.
ERLÄUTERUNGVon den zahlreichen himmlischen Naga-Schlangen ist
Ananta die bedeutendste, und von den Wasserlebewesen ist
Varuna das Oberhaupt. Beide repräsentieren Krsna. Es gibt
auch einen Planeten der Bäume, über den Aryama herrscht,
der ebenfalls Krsna repräsentiert. Es gibt auch viele
Lebewesen, die die Schurken bestrafen, und unter ihnen ist
Yama das Oberhaupt. Er lebt auf einem Planeten in der
Nähe der Erde, und nach dem Tode werden diejenigen dort
hingebracht, die sehr sündig sind, und Yama verhängt
verschiedene Strafen über sie.Prahlada; unter den Bezwingern bin Ich die Zeit; unter
den wilden Tieren bin Ich der Löwe, und von denVögeln bin Ich Garuda, der gefiederte Träger Visnus.
ERLÄUTERUNGDiti und Aditi sind zwei Schwestern. Die Sohne Aditis
werden ödityas genannt, und die Söhne Ditis nennt man
Daityas. Alle Adityas sind Geweihte des Herrn, und alle
Daityas sind Atheisten. Obwohl Prahlada in der Familie der
Daityas geboren wurde, war er von Kindheit an ein großer
Gottgeweihter. Aufgrund seines hingebungsvollen Dienstes
und seines göttlichen Wesens gilt er als Stellvertreter
Krsnas.Es gibt viele zwingende Prinzipien, doch die Zeit läßt alle
Dinge im materiellen Universum vergehen undrepräsentiert daher Krsna. Von den vielen Tieren ist der
Löwe das mächtigste und wildeste, und von den Millionen
Arten von Vögeln ist Garuda, der gefiederte Träger Visnus,
der bedeutendste.Von den reinigenden Kräften bin Ich der Wind; von den
Waffenträgern bin Ich Rama; von den Fischen bin Ich
der Hai, und von den strömenden Flüssen bin Ich die
Ganga (der Ganges).Von allen Wassertieren ist der Hai eines der größten und
für den Menschen gewiss das gefährlichste. Folglich
repräsentiert der Hai Krsna. Und von den Flüssen ist der
größte in Indien die Mutter Ganga. Sri Ramacandra aus
dem Ramayana, eine Inkarnation Krsnas, ist der mächtigste
Krieger.Von allen Schöpfungen bin Ich der Anfang, das Ende
und auch die Mitte, o Arjuna. Von allen Wissenschaften
bin Ich die spirituelle Wissenschaft vom Selbst, und
unter Logikern bin Ich die endgültige Wahrheit.erschaffen und von Siva vernichtet. Brahma ist der
zweitrangige Schöpfer. All diese geschaffenen Elemente
sind verschiedene Inkarnationen der materiellenEigenschaften des Höchsten Herrn; deshalb ist Er der
Anfang, die Mitte und das Ende aller Schöpfung.Was die spirituelle Wissenschaft vom Selbst betrifft, so gibt
es in dieser Hinsicht viele Schriften, wie die vier Veden, das
Vedanta-sutra, die Puranas, das Srimad-Bhagavatam und
die Gita. All diese Schriften sind Repräsentationen Krsnas.
Unter Logikern gibt es verschiedene Stufen derArgumentation. Die Darlegung von Beweisen nennt man
japa; der Versuch, sich gegenseitig zu widerlegen, wird als
vitanda bezeichnet, und die endgültige Schlussfolgerung
nennt man vada. Die endgültige Wahrheit, das Ende aller
vernunftgemäßen Überlegungen ist Krsna.Doppelwort. Ich bin auch die unerschöpfliche Zeit, und
von den Schöpfern bin Ich Brahma, dessen mannigfache
Gesichter in alle Richtungen schauen.Akara, der erste Buchstabe im Sanskrit-Alphabet, bildet
den Anfang der vedischen Literatur. Ohne akara kann
keine Klangschwingung gebildet werden; deshalb ist es der
Ursprung allen Klangs. Im Sanskrit gibt es auch viele
zusammengesetzte Wörter; ein Doppelwort wieRama-Krsna zum Beispiel wird dvandvah genannt. Die
Wörter Rama und Krsna haben den gleichen Rhythmus und
werden daher als dual bezeichnet.Unter allen zerstörerischen Kräften ist die Zeit die
endgültige Vernichterin, denn die Zeit zerstört alles. Die
Zeit repräsentiert Krsna, denn wenn die Zeit der kosmischen
Manifestation abgelaufen ist, wird es ein großesOberhaupt. Die verschiedenen Brahmas haben jeweils vier,
acht, sechzehn und mehr Köpfe und sind die Hauptschöpfer
in ihren betreffenden Universen. Die Brahmas sindIch bin der alles-verschlingende Tod, und Ich bin der
Erzeuger aller Dinge, die noch sein werden. Unter den
Frauen bin ich Ruhm, Glück, Rede, Erinnerung,Sowie ein Mensch geboren wird, stirbt er in jeder Sekunde.
Daher verschlingt der Tod jedes Lebewesen in jedem
Augenblick, doch erst der letzte Schlag wird als der
eigentliche Tod bezeichnet. Dieser Tod ist Krsna. Alle
Lebensformen sind sechs Grundveränderungenunterworfen: Sie werden geboren, wachsen, bleiben eine
Zeitlang bestehen, Pflanzen sich fort, schwinden dahin und
vergehen schließlich. Von Veränderungen ist die erste die
Befreiung aus dem Mutterschoß, und das ist Krsna. Die
erste Zeugung ist der Beginn aller zukünftigen Tätigkeiten.
Die hier aufgeführten sechs Reichtümer gelten als weiblich.
Wenn eine Frau all diese Reichtümer oder zumindest einige
davon besitzt, wird sie ruhmreich. Sanskrit ist eine
vollkommene Sprache und wird daher sehr gerühmt. Wenn
man sich nach dem Studium noch an das Thema erinnern
kann, ist man mit einem guten Gedächtnis oder smrti
begabt. Man braucht nicht viele Bücher über verschiedene
Themen zu lesen; die Fähigkeit, sich an einige zu erinnern
und, wenn notwendig, zu zitieren ist ein weiterer Reichtum.
VERS 35der Dezember, und von den Jahreszeiten bin Ich der
blühende Frühling.Es wurde vom Herrn bereits erklärt, dass von den Veden
besonders der Sama Veda reich an schönen Liedern ist, die
von den verschiedenen Halbgöttern gesungen werden.
Einer dieser Gesänge ist der Brhat-sama, der einevorzügliche Melodie hat und der um Mitternacht gesungen
wird.Im Sanskrit gibt es feste Regeln, die die Dichtkunst
betreffen; Reim und Metrum werden nicht launenhaft
gebraucht, wie es heute oft in der modernen Dichtkunst üblich
ist. Von der regulierten Dichtkunst ist dergechantet wird, am berühmtesten. Der Gayatri-mantra wird
im Srimad-Bhagavatam erwähnt, und weil er besonders zur
Gotteserkenntnis bestimmt ist, repräsentiert er den
Höchsten Herrn. Dieser mantra ist für spirituell fortgeschrittene
Menschen gedacht, und wenn man ihn mitErfolg chantet, kann man auf die gleiche transzendentale
Stellung wie der Herr gelangen. Um den Gayatri-mantra
chanten zu können, muss man zunächst die Eigenschaften
eines in der Vollkommenheit verankerten Menschenerwerben, das heißt, nach den Gesetzen der materiellen
Natur, die Eigenschaften der Tugend. Der Gayatri-mantra
ist in der vedischen Zivilisation von großer Bedeutung und
gilt als die Klanginkarnation des Brahman. Brahmachantete diesen mantra als erster und gab ihn dann durch
die Schülernachfolge weiter.Die Monate November und Dezember gelten als die besten
Monate des Jahres, weil zu dieser Zeit in Indien das
Getreide von den Feldern geerntet wird und die Menschen
sehr glücklich sind. Natürlich ist der Frühling eine
Jahreszeit, die universal geliebt wird, weil sie weder zu
heiß noch zu kalt ist und die Blumen und Bäume blühen
und gedeihen. Im Frühling werden auch viele Feste zu
Ehren von Krsnas Spielen gefeiert; deshalb gilt der
Frühling als die fröhlichste aller Jahreszeiten und ist daher
der Repräsentant des Höchsten Herrn, Sri Krsna.allem Prachtvollen bin Ich die Pracht. Ich bin der Sieg;
Ich bin das Abenteuer, und Ich bin die Stärke derEs gibt viele Arten von Betrügern im ganzen Universum.
Von allem Betrug steht das Glücksspiel an erster Stelle und
repräsentiert daher Krsna. Als der Höchste kann Krsna
besser betrügen als jeder gewöhnliche Mensch. Wenn
Krsna jemanden betrügen will, kann Ihn niemand inSeinem Betrug übertreffen. Seine Größe ist nicht einseitig,
sondern allseitig.Unter den Siegern ist Er der Sieg. Er ist die Pracht des
Prachtvollen. Unter den wagemutigen Unternehmern ist Er
der mutigste. Unter den Abenteurern ist Er der kühnste, und
unter den Starken ist Er der stärkste. Als Krsna auf der Erde
gegenwärtig war, konnte Ihn niemand an Stärkeübertreffen. Schon als Kind hob Er den Govardhana-Hügel
hoch. Niemand kann Ihn im Betrügen übertreffen; niemand
kann Ihn an Pracht übertreffen; niemand kann Seine Siege
übertreffen; niemand kann Ihn an Wagemut übertreffen,
und niemand kann Ihn an Stärke übertreffen.von den Pandavas bin Ich Arjuna. Von den Weisen bin
Ich Vyasa, und unter den großen Denkern bin IchKrsna ist die ursprüngliche Höchste Persönlichkeit Gottes,
und Vasudeva ist die unmittelbare Erweiterung Krsnas.
Sowohl Sri Krsna als auch Baladeva erscheinen als die
Söhne Vasudevas. Unter den Söhnen Pandus ist Arjuna
besonders berühmt und tapfer. Ja, er ist der Beste unter den
Menschen und repräsentiert daher Krsna. Unter den munis
oder Gelehrten, die mit dem vedischen Wissen vertraut
sind, ist Vyasa der bedeutendste, weil er das vedische
Wissen zum Verständnis der allgemeinen Masse derverschiedene Arten erklärte. Vyasa ist ebenfalls als
Inkarnation Krsnas bekannt; auch Vyasa repräsentiert daher
Krsna. Unter kavis versteht man diejenigen, die fähig sind,
über jedes beliebige Thema eingehend nachzudenken.
Unter den kavis war Usana der spirituelle Meister der
Dämonen. Er war hochintelligent und sowohl politisch als
auch spirituell außerordentlich weitsichtig. Folglich ist
Usana ein weiterer Repräsentant von Krsnas Reichtum.
VERS 38Unter den Bestrafungen bin Ich der Prügelstock, und
von denjenigen, die den Sieg suchen, bin Ich die Moral.
Von geheimen Dingen bin Ich das Schweigen, und von
den Weisen bin Ich die Weisheit.Es gibt viele unterdrückende Kräfte, von denen diejenigen
am wichtigsten sind, die die Schurken züchtigen. Wenn
Schurken bestraft werden, repräsentiert der Prügelstock
Krsna. Für diejenigen, die versuchen, in einem bestimmten
Tätigkeitsbereich erfolgreich zu sein, ist Moral das
siegreichste Element. Bei den vertraulichen Tätigkeiten des
Hörens, Denkens und Meditierens ist Schweigen amwichtigsten, denn durch Schweigsamkeit kann man sehr
schnell Fortschritte machen. Ein Weiser ist derjenige, der
zwischen Materie und spiritueller Energie, das heißt
zwischen Gottes höheren und niederen Naturen,unterscheiden kann. Solches Wissen ist Krsna Selbst.
VERS 39Alles hat eine Ursache, und diese Ursache oder dieser Same
der Manifestation ist Krsna. Ohne Krsnas Energie kann
nichts existieren; deshalb wird Er als allmächtig bezeichnet.
Ohne Seine Kraft kann weder das Bewegliche noch das
Unbewegliche existieren. Jede Existenz, die nicht auf
Krsnas Energie gründet, wird maya genannt oder das, was
nicht ist.O mächtiger Bezwinger der Feinde, Meine göttlichen
Manifestationen haben kein Ende. Was Ich dir berichtet
habe, ist bloß eine Andeutung Meiner unbegrenztenWie es in der vedischen Literatur heißt, kennen die
Reichtümer des Höchsten keine Grenze, wenngleich die
Reichtümer und Energien des Höchsten auf vielfache
Weise verstanden werden; aus diesem Grunde können nicht
alle Reichtümer und Energien erklärt werden. Arjuna
wurden nur einige Beispiele genannt, um seine Wißbegier
zu befriedigen.Wisse, dass alle schönen, herrlichen und mächtigen
Schöpfungen nur einem Funken Meiner PrachtJede glorreiche oder schöne Daseinsform - ob in der
spirituellen oder in der materiellen Welt - sollte als nichts
anderes als eine fragmentarische Manifestation von Krsnas
Reichtum angesehen werden. Alles außerordentlichOpulente sollte man als eine Repräsentation von Krsnas
Reichtum betrachten.Doch wozu ist all dieses detaillierte Wissen notwendig, o
Arjuna? Mit einem einzigen Bruchteil Meines Selbst
durchdringe und erhalte Ich das gesamte Universum.
ERLÄUTERUNGDer Höchste Herr ist in allen materiellen Universen
dadurch repräsentiert, dass Er in alle Dinge als Überseele
eingeht. Der Herr teilt Arjuna hier mit, dass es nicht
notwendig sei, zu verstehen, wie die Dinge in ihrer
gesonderten Fülle und Pracht existieren. Arjuna soll
verstehen, dass alle Dinge nur existieren, weil Krsna in sie
als Überseele eingeht. Alle Lebewesen, von Brahma, dem
gigantischsten Geschöpf, bis hinab zur kleinsten Ameise,
existieren nur, weil der Herr in jedes einzelne eingegangen
ist und sie erhält.Von der Verehrung der Halbgötter wird hier abgeraten,
weil sogar die bedeutendsten Halbgötter, wie Brahma und
Siva, nur einen Teil des Reichtums des Höchsten Herrn
repräsentieren. Er ist der Ursprung alles Geborenen, und
niemand ist größer als Er. Er ist samata, was bedeutet, dass
niemand über Ihm steht oder Ihm gleichkommt. ImVisnu-mantra heißt es, dass jemand, der den Höchsten
Herrn, Sri Krsna, auf die gleiche Stufe wie die Halbgötter
stellt - und seien diese sogar Brahma oder Siva -,
sogleich zum Atheisten wird. Wenn man jedoch sorgfältig
die verschiedenen Beschreibungen der Reichtümer und
Erweiterungen der Energie Krsnas studiert, kann man ohne
jeden Zweifel die Stellung Sri Krsnas verstehen und seinen
Geist ohne Abweichung mit der Verehrung Krsnasbeschäftigen. Der Herr ist durch die Erweiterung Seiner
Teilrepräsentation, die Überseele, die in alles Existierende
eingeht, alldurchdringend. Reine Gottgeweihte sammeln
ihren Geist im Krsna-Bewusstsein in völligemhingebungsvollem Dienst und sind daher immer in der transzendentalen
Stellung verankert. Auf hingebungsvollenDienst und die Verehrung Krsnas wird in diesem Kapitel
sehr deutlich in den Versen acht bis elf hingewiesen. Dort
wird der Vorgang reinen hingebungsvollen Dienstes erklärt.
Wie man die höchste hingebungsvolle Vollkommenheit der
Gemeinschaft mit der Höchsten Persönlichkeit Gottes
erreichen kann, ist in diesem Kapitel ausführlich erklärt
worden.Zehnten Kapitel der Srimad-Bhagavad-Gita mit dem Titel:
"Die Füllen des Absoluten".