Voll Freude und mit dankbaren Herzen begrüßen wir den begeisterten Widerhall, den der letzten Ridvan begonnene Vier-Jahres-Plan auf allen Kontinenten hervorgerufen hat. Beratungen zwischen den Kontinentalen Beratern und den Nationalen Geistigen Räten setzten einen ausgedehnten Planungsprozeß in Gang, an dem auch Hilfsamtsmitglieder und örtliche Geistige Räte beteiligt waren. Durch diesen Prozeß nahmen die nationalen und regionalen Pläne Gestalt an. Aber diese weltumspannende Maßnahme hat mehr bewirkt, als nur unterschiedliche Pläne für die verschiedenen Länder hervorzubringen; sie hat auch der Beziehung der Zusammenarbeit zwischen den beiden Armen der administrativen Ordnung Auftrieb gegeben, ein höchst begrüßenswertes Vorzeichen für die noch kommenden Siege. Ein Zeichen für die unmittelbare Auswirkung des Planes war die Geschwindigkeit, mit der während der letzten zwölf Monate Schritte zur Errichtung von fast 200 Bahá’í- Instituten unternommen wurden. Viele von ihnen gingen weit über den Entwurf ihrer organisatorischen Abwicklung hinaus; sie funktionieren bereits schon und haben ihre ersten Kurse angeboten. Darüber hinaus war eine Bewegung von Pionieren und Reiselehrern an der Heimatfront und auf dem internationalen Feld zu verzeichnen; einzelne schenkten der Unterstützung von Lehrern der Sache erhöhte Aufmerksamkeit; Vorkehrungen wurden getroffen, um sicherzustellen, daß örtliche Geistige Räte nur am ersten Ridvan-Tag gebildet werden; es gab verstärkt Bemühungen, regelmäßige Andachten abzuhalten; und man war zunehmend bestrebt, die Künste bei der Lehrarbeit und den Gemeindeaktivitäten einzusetzen - in all diesen Bereichen war zu erkennen, daß die Freunde sich sehr deutlich der Wichtigkeit bewußt sind, sich auf die Erfordernisse des Hauptzieles des Planes zu konzentrieren, nämlich beachtliche Fortschritte beim Prozeß des Beitritts in Scharen zu bewirken. Auch dürfen wir nicht versäumen, andere Entwicklungen während des letzten Jahres anzuerkennen, die den großen Wert der vielfältigen Bemühungen bestätigten, die unsere Weltgemeinde unternahm, und die Erfolge, die erreicht wurden. Hierzu gehören, um nur einige zu nennen, der Erwerb der Wohnung im Hause Nr. 4 der Avenue de Camoens in Paris, in der der geliebte Meister, ‘Abdu’l-Bahá, während seines historischen Besuches in jener Stadt wohnte; die besondere Sitzung des brasilianischen Abgeordnetenhauses in Würdigung des 75. Jahrestages der Einführung des Bahá’í-Glaubens in jenem Lande - ein einzigartiger offizieller Anlaß, bei dem auch Amatu’l-Bahá Rúhíyyih Khánum als Ehrengast anwesend war; der Start der Seite der Internationalen Bahá’í-Gemeinde im World Wide Web im letzten Juli, die unter dem Namen „The Bahá’í World“ bis heute mehr als 50 000 mal in 90 Ländern und Territorien genutzt wurde, was im Durchschnitt etwa 200 mal pro Tag bedeutet. Ebenso herausragend wie diese Errungenschaften verlaufen die Bauprojekte am Berge Karmel weiterhin mit überwältigendem Schwung, wobei die Fertigstellung der Marmorarkaden am Zentrum für das Studium der Texte, die Errichtung der siebenten Etage des Internationalen Lehrzentrums und das fortschreitende Sichtbarwerden der weitreichenden Gestalt der Terrassen am Schrein des Báb besondere Höhepunkte bilden. In diesem Zusammenhang muß auch die teilweise Absenkung jenes Abschnitts der öffentlichen Durchgangsstraße genannt werden, über den der Terassenverlauf führen soll, sowie der Erwerb und die anschließende Abtragung des Gebäudes am Fuße des Berges, das als letz-tes Hindernis überwunden werden mußte, um die Vollendung der unteren Terrassen zu ermöglichen, über die der prächtige Pfad sich bis zum Heiligen Gebäude und darüber hinaus bis zum Kamm des Berges Gottes erhebt. Für den hier beschriebenen Fortschritt war es auch von entscheidender Bedeutung, daß das Spendenausmaß für die Projekte am Bogen des Karmel, womit das Ziel des letzten Jahres erreicht wurde, auch weiterhin beibehalten werden konnte. Es ist offensichtlich, daß die diesbezüglichen finanziellen Anforderungen mit ununterbrochenem Heldenmut von Armen und Reichen erfüllt werden und dies in den verbleibenden Jahren weiter aufrechterhalten werden muß. Gleichzeitig jedoch sollten - ebenso energisch und anhaltend - parallele Anstrengungen von den Räten und Freunden in der ganzen Welt gemeinsam unternommen werden, um den ernsten Erfordernissen des Internationalen Bahá’í-Fonds zu entsprechen. Bestimmt wird ein solch vielversprechender Anfang des Vier-Jahres-Planes, wie wir ihn erlebt haben, den Herzen der Mitglieder unserer Weltgemeinschaft Vertrauen einflößen, daß sie vollends dafür gerüstet sind, um den Anforderungen gerecht zu werden, die in den Botschaften zu Beginn des Planes umrissen und in den von den jeweiligen Räten verabschiedeten Plänen ausgeführt sind. Ein weiterer und besonders geschätzter Antrieb zu Beginn des zweiten Jahres besteht darin, daß die Umstände an diesem Ridvan die Wiedererrichtung des Nationalen Geistigen Rates von Ruanda ermöglicht haben. Dieser Sieg über die Krise erhöht die Zahl der Nationalen Geistigen Räte, die am nächsten Ridvan bei der achten Internationalen Bahá’í-Tagung am Bahá’í-Weltzentrum wahlberechtigt sein werden, auf 175. Wir hoffen inständig, daß dann zur Halbzeit des Planes die Bahá’í-Welt bei der Vervielfachung der menschlichen Hilfsquellen, dem Reifeprozeß der Geistigen Räte und der Entwicklung der örtlichen Gemeinden einen großen Sprung nach vorne getan haben wird! Die Gelegenheit, die sich in der kurzen Zeitspanne bis zum Ende des Jahrhunderts bietet, ist über alle Maßen kostbar. Nur ein vereintes und anhaltendes Bemühen seitens der Freunde überall, den Prozeß des Beitritts in Scharen voranzutreiben, kann solch einem historischen Augenblick gerecht werden. Auf jeder Institution, auf jedem Mitglied einer Gemeinde, die ihrem von Gott verheißenen Schicksal zustrebt, liegt eine große und unausweichliche Verantwortung. Da der Zeitraum, in dem sehr viel erreicht werden muß, nur kurz ist, darf keine Zeit vergeudet, keine Gelegenheit ausgelassen werden. Seien Sie dessen gewiß, liebe Freunde, daß die Heerscharen des Königreiches Abhá bereit stehen, um zur Unterstützung eines jeden Menschen herbeizueilen, der sich erhebt, um seinen Anteil am Dienst für das sich entfaltende geistige Drama dieser bedeutungsvollen Tage beizutragen.
Das Universale Haus der Gerechtigkeit