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Nach der englischen VorlageTablets of Bahá'u'lláh Haifa 1978 und 'Abdu'l-Bahá, Will and Testament, Wilmette 1971
ins Deutsche ьbertragen.(c)Bahб'н-Verlag GmbH, D-6238 Hofheim-Langenhain, 1989-146 , ISBN 3-87037-231-1
Inhalt1936 erstmals in deutscher Sprache verцffentlicht, liegen die beiden zentralen Dokumente des Bьndnisses der Bahб'н-Religion nunmehr in fьnfter Auflage vor. Bahá'u'lláhs Kitáb-i-'Ahd und 'Abdu'l-Bahás Testament stiften nicht nur den neuen Bund der Bahб'н-Offenbarung, sie sichern damit auch die Nachfolge und garantieren den Fortbestand der gцttlichen Fьhrung fьr die Gemeinde Bahá'u'lláhs. Im Verein mit Bahá'u'lláhs Kitáb-i-Aqdas und zahlreichen Briefen Shoghi Effendis bilden diese Dokumente Rahmen und Fundament fьr die Ordnung der Bahб'н-Gemeinde und die aus ihr eschatologisch erwachsende Weltordnung Bahá'u'lláhs. Der in diese Sammlung neu mit aufgenommene Text Shoghi Effendis bietet zugleich Einfьhrung und theologische Summe dieser »Dokumente des Bьndnisses«.
Die Ьbersetzung des Kitáb-i-'Ahd ist den Botschaften aus 'Akkб (1982) entnommen, der deutsche Text des Testaments 'Abdu'l-Bahás wurde fьr diese Ausgabe vцllig ьberarbeitet. Ebenfalls neu ьbersetzt wurden die Passagen aus Gott geht vorьber, die fьr die Einfьhrung Shoghi Effendis Verwendung fanden. Erstmals aufgenommen wurde auch ein umfangreicher Index.
Der Verlag------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Das Buch des BundesWenngleich das Reich der Herrlichkeit ьber die Nichtigkeiten der Welt erhaben ist, hinterlassen Wir in der Schatzkammer der Treue und der Entsagung Unseren Erben ein vortreffliches, ein kostbares Vermдchtnis. Irdische Schдtze vererben Wir nicht, noch mehren Wir die Sorgen, die solche Schдtze mit sich bringen, O Gott! In irdischen Gьtern liegt Furcht verborgen und Gefahr versteckt. Denket darьber nach und erinnert euch dessen, was der Allerbarmer im Quran offenbart: »Wehe dem lдsternden Verleumder, der Reichtum rafft und zдhlt von Mal zu Mal.«№ Flьchtig sind die Gьter dieser Welt. Was vergeht und sich verдndert, ist seit je nur in festgesetztem MaЯe der Beachtung wert.
№ Quran 104:1-2Das Ziel dieses Unterdrьckten bei allen Leiden und Trьbsalen, die Er ertragen, bei allen Versen, die Er offenbart, und bei den Beweisen, die Er dargebracht hat, war einzig und allein, die Flamme des Hasses und der Feindschaft zu lцschen, damit der Horizont der Menschenherzen vom Lichte der Eintracht erleuchtet werde, daЯ er wahren Frieden und wirkliche Ruhe finde. Vom Morgen der gцttlichen Tafel strahlt hell die Sonne des folgenden Wortes, und es geziemt jedem, darauf den Blick zu heften: Wir gemahnen euch, o Vцlker der Welt, alles zu befolgen, was eure Stufe erhцht. Klammert euch an die Gottesfurcht und haltet euch fest an das Recht. Wahrlich, Ich sage: Die Zunge ist dazu da, vom Guten zu sprechen; Gefleckt sie nicht mit ьbler Rede. Gott hat vergeben, was vergangen ist. Von nun an дuЯere jeder, was sich schickt; jeder enthalte sich der ьblen Nachrede, der Schmдhung und all dessen, was andere Menschen traurig macht. Erhaben ist die Stufe des Menschen! Vor kurzem strцmten diese hehren Worte aus dem Schatzberg Unserer Feder der Herrlichkeit: GroЯ und segensreich ist dieser Tag - der Tag, da alles, was im Menschen verborgen war, offengelegt ist und weiter offengelegt wird. Erhaben ist die Stufe des Menschen, wenn er sich, fest in der Sache Gottes gegrьndet, an Recht und Wahrheit hдlt. Vor dem Antlitz des Allerbarmers ist der wahre Mensch dem Himmelszelte gleich: Sein Sehen und Hцren sind wie Sonne und Mond, hell strahlen seine Tugenden wie die Sterne. Ihm ist die erhabenste Stufe eigen, und sein EinfluЯ erzieht die Welt des Seins.
+1:3 #12Jede aufnahmefдhige Seele, welche an diesem Tage den Duft des gцttlichen Gewandes atmet und reinen Herzens den Blick zum allherrlichen Horizont erhebt, wird in dem Roten Buche zum Volke Bahбs gezдhlt. Ergreifet in Meinem Namen den Kelch Meiner Gnade und trinket euch satt zu Meinem allherrlichen, wundersamen Gedenken.
+1:4 #13O ihr Erdenbewohner! Die Religion Gottes ist fьr Liebe und Einheit da; macht sie nicht zum Grund fьr Streit und Feindschaft. In den Augen der Einsichtigen und derer, welche der hцchsten Schau teilhaftig sind, hat die Feder der Herrlichkeit alles enthьllt, was Glьck und Wohlfahrt der Menschenkinder wirksam schьtzt und fцrdert. Aber die Toren auf Erden, in Lastern und Begierden groЯ geworden, achten nicht der vollendeten Weisheit Dessen, der fьrwahr der Allweise ist; eitler Wahn und leerer Trug geben ihnen ein, was sie sagen und tun.
+1:5O ihr Geliebten und Vertrauten Gottes! Kцnige sind die Offenbarungen der Macht Gottes, die Morgenrцten Seiner Gewalt und Seines Reichtums. Betet fьr sie. Gott hat ihnen die Herrschaft auf Erden ьbertragen; nur die Menschenherzen hat Er sich als Seinen eigenen Machtbereich auserwдhlt.
+1:6Kampf und Streit sind ein fьr allemal verboten in Seinem Buche. So lautet der RatschluЯ Gottes in dieser GrцЯten Offenbarung. Er ist von Gott davor bewahrt, jemals aufgehoben zu werden, und ist von Ihm mit dem Glanze Seiner Bestдtigung umkrдnzt worden. Wahrlich, Er ist der Allwissende, der Allweise.
+1:7 #14Alle haben die Pflicht, diejenigen Morgenrцten der Amtsgewalt und Quellen des Befehls zu unterstьtzen, die mit der Zier rechten Sinns und rechten Tuns geschmьckt sind. Selig sind die Herrschenden und die Gelehrten im Volke Bahбs. Sie sind Meine Vertrauten unter Meinen Dienern, die Offenbarungen Meiner Befehle inmitten Meines Volkes. Auf ihnen ruhen Meine Herrlichkeit, Mein Segen und Meine Gnade, welche die Welt des Seins durchdringen. In diesem Zusammenhang sind die im Kitáb-i-Aqdas offenbarten Verse dergestalt, daЯ vom Horizont ihrer Worte hell das Licht gцttlicher Gnade strahlt.
+1:8O Meine Дste! Eine mдchtige Kraft, eine vollendete Macht liegt in der Welt des Seins verborgen. Heftet euren Blick auf sie und auf ihre einigende Wirkung, nicht auf die Unterschiede, die an ihr erscheinen.
+1:9Dies ist der Letzte Wille des gцttlichen Erblassers: Es ist den Aghsбn№, den AfnбnІ und Meiner Verwandtschaft zur Pflicht gemacht, daЯ sie allesamt ihr Antlitz dem Mдchtigsten Aste zuwenden. Beachtet, was Wir in Unserem Heiligsten Buch offenbart haben: »Wenn das Meer Meiner Gegenwart verebbt und das Buch Meiner Offenbarung abgeschlossen ist, wendet euer Angesicht Ihm zu, den Gott bestimmt hat, Ihm, der dieser Urewigen Wurzel entsproЯ.«і
№ arab. »Дste«, Nachkommen Bahá'u'lláhsі vgl. Inhaltsьbersicht und systematische Darstellung der Gesetze und Gebote des Kitáb-i-Aqdas, 16:2
Mit diesem heiligen Vers ist kein anderer gemeint als der Mдchtigste Ast.№ So haben Wir euch gnдdig Unseren machtvollen Willen offenbart, und wahrlich, Ich bin der Gnadenvolle, der Allmдchtige. Wahrlich, Gott hat bestimmt, daЯ die Stufe des GrцЯeren AstesІ unter derjenigen des GrцЯten Astesі ist. Er ist fьrwahr der Gebieter, der Allweise. Wir haben »den GrцЯeren« nach »dem GrцЯten« erwдhlt, wie es der Allwissende, der Allkennende befiehlt.
№ Abdu'l-Bahá І Muhammad-Alн і Abdu'l-Bahá
+1:10 #15Alle haben die Pflicht, den Aghsбn Liebe zu erweisen, aber Gott hat diesen kein Anrecht auf das Eigentum anderer gewдhrt.
+1:11O Meine Aghsбn, Meine Afnбn und Meine Verwandten! Wir ermahnen euch, Gott zu fьrchten, edle Taten zu vollbringen und euch so zu verhalten, wie es euch ansteht und zur Erhцhung eurer Stufe beitrдgt. Wahrlich, Ich sage: Die Gottesfurcht ist der mдchtigste Gebieter, der die Sache Gottes zum Siege fьhrt, und die dieses Gebieters wьrdige Heeresmacht sind zu allen Zeiten ein aufrechter Charakter und reine, edle Taten.
+1:12Sprich: O Diener! LaЯt es nicht zu, daЯ das Mittel der Ordnung zur Quelle der Unordnung gemacht wird, das Werkzeug der Einheit zum AnlaЯ fьr Zwietracht. Wir hegen die Hoffnung, daЯ das Volk Bahбs sich von den seligen Worten fьhren lдЯt: »Sprich: Alle Dinge sind von Gott.« Dieser erhabene Vers ist wie Wasser, das Feuer des Hasses und der Feindseligkeit zu lцschen, welches in der Menschen Herz und Brust schwelt. Durch diesen einen Vers werden streitende Vцlker und Geschlechter zum Lichte wahrer Einheit gelangen. Wahrlich, Er spricht die Wahrheit und fьhrt den Weg. Er ist der Allmдchtige, der Erhabene, der Gnдdige.
+1:13 #16Alle haben die Pflicht, zu den Aghsбn hцflich zu sein, und Rьcksicht auf sie zu nehmen, damit dergestalt die Sache Gottes verherrlicht und Sein Wort erhцht werde. Dieses Gebot ist immer wieder in den Heiligen Schriften erwдhnt und verzeichnet worden. Wohl dem, der zu erlangen vermag, was der Gebieter, der Altehrwьrdige der Tage, ihm vorschreibt. Des weiteren ist euch geboten, die Angehцrigen des Heiligen Haushalts, die Afnбn und die Verwandten zu achten. Und schlieЯlich ermahnen Wir euch, allen Vцlkern zu dienen und euch um die Verbesserung der Welt zu mьhen.
+1:14Was die Welt neu belebt, was die Vцlker und Geschlechter der Erde erlцst, ist aus dem Himmel Dessen, der die Sehnsucht der Welt ist, herniedergesandt worden. Hцret auf die Feder der Herrlichkeit und ihren Rat. Dies ist besser fьr euch als alles auf Erden. Solches bezeugt Mein allherrliches, Mein wundersames Buch.
#19------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
(Alwah-i-Vasaya)Aller Lobpreis sei Ihm, der mit dem Schild Seines Bundes den Tempel Seiner Sache vor den Pfeilen der UngewiЯheit bewahrt, der mit den Heerscharen Seines Testamentes das Heiligtum Seines wohltдtigen Gesetzes behьtet und Seinen geraden, Seinen leuchtenden Pfad beschirmt, um so dem Anschlag der Schar von Bьndnisbrechern, die Seinen gцttlichen Bau zu untergraben drohen, Einhalt zu gebieten - Ihm, der Seine feste Burg, Seinen allherrlichen Glauben bewacht mit der Hilfe von Menschen, denen die Verleumder mit ihren Verleumdungen nichts anhaben und die nichts Weltliches, weder Ruhm noch Macht, abbringen kann vom Bunde Gottes und von Seinem Testament, fest gegrьndet in Seinen klaren, deutlichen Worten, aufgezeichnet und offenbart von Seiner allherrlichen Feder, eingemeiЯelt auf Seiner Verwahrten Tafel.
+1:2GruЯ und Preis, Segen und Ruhm seien dem Ersten Ast des Gцttlichen, Heiligen Lotosbaumes, selig und zart, grьnend und blьhend den heiligen Zwillingsbдumen entsprossen, der wundersamsten, einzigartigen, unschдtzbaren Perle, die aus den wogenden Zwillingsmeeren schimmert, den SprцЯlingen des Baumes der Heiligkeit, den Zweigen des Himmlischen Baumes, die in den Tagen der GroЯen Trennung fest und sicher im Bьndnis standen, den Hдnden der Sache Gottes, welche die gцttlichen Dьfte weithin verbreiten, Seine Beweise erklдren, Seinen Glauben verkьnden, Sein Gesetz allьberall bekanntmachen, losgelцst von allem auЯer Ihm, fьr Rechtschaffenheit in dieser Welt eintreten und das Feuer der Gottesliebe tief in den Herzen und Seelen Seiner Diener entzьnden - allen, die glauben und gewiЯ sind, fest in Seinem Bьndnis stehen und dem Lichte folgen, das nach meinem Hinscheiden vom Morgen gцttlicher Fьhrung strahlt; denn sehet: Er ist der selige, geheiligte Zweig, der den heiligen Zwillingsbдumen entsprungen ist. Wohl dem, der den Schutz seines die ganze Menschheit schirmenden Schattens sucht.
+1:3 #22O ihr Geliebten des Herrn! Das grцЯte aller Dinge ist der Schutz des wahren Gottesglaubens, die Bewahrung Seines Gesetzes, die Sicherung Seiner Sache und der Dienst an Seinem Wort. Zehntausend Seelen haben auf diesem Pfad ihr geweihtes Blut in Strцmen vergossen, haben Ihm ihr kostbares Leben zum Opfer gebracht, sind in heiliger Ekstase auf das Ruhmesfeld des Martyriums gezogen, um das Banner des Gottesglaubens aufzupflanzen und mit ihrem Herzblut die Verse Seiner gцttlichen Einheit auf die Tafel der Welt zu schreiben. Seine Heiligkeit der Erhabene№ - mцge mein Leben ein Opfer fьr Ihn sein - bot Seine geheiligte Brust vielen Pfeilen des Leides zum Ziel, und in Mбzindarбn wurden die gesegneten FьЯe der Schцnheit AbhбІ - mцge mein Leben fьr Seine Geliebten geopfert sein - so schlimm gegeiЯelt, daЯ sie aus zahllosen Wunden bluteten. Auch legte man Ihm Ketten um den Nacken und schloЯ Ihm die FьЯe in den Stock. Fьnfzig Jahre lang befiel Ihn zu jeder Stunde neues Leid und Elend, immer neue Heimsuchungen und Sorgen kamen ьber Ihn. Nur eine davon: Nach heftigen Schicksalsschlдgen machte man Ihn zum heimatlosen Wanderer, zum Opfer immer neuer Plagen und Kьmmernisse. Im Irak war Er, die Sonne der Welt, dem Volke der Bosheit und seinen Rдnken derart ausgesetzt, daЯ Sein Licht verfinstert ward. Spдter schickte man Ihn als Verbannten in die GroЯe Stadtі und von dort ins Land des Geheimnisses,(4) von wo Er, bitteres Unrecht erduldend, schlieЯlich ins GrцЯte Gefдngnis(5) verbracht ward. Er, dem die Welt Unrecht tat - mцge mein Leben fьr Seine Geliebten geopfert sein -, wurde viermal von Stadt zu Stadt verbannt, um schlieЯlich, zu lebenslдnglicher Haft verurteilt, in diesem Gefдngnis, dem Gefдngnis der Wegelagerer, Rдuber und Mцrder, eingekerkert zu sein. All dies ist nur eine der vielen Heimsuchungen, welche die Gesegnete Schцnheit befielen; die ьbrigen waren ebenso schwer.
№ der Bбb І Bahá'u'lláhs і Konstantinopel (4) Adrianopel (5) Akkб
+1:4 #24Eine andere Seiner Prьfungen war die Feindseligkeit, die schamlose Ungerechtigkeit, die Frevelhaftigkeit und Aufsдssigkeit Mirza Yahyбs. Obwohl Bahá'u'lláh, der Unterdrьckte und Gefangene, Mirza Yahyб von frьhester Kindheit an Seinem Busen gehegt hatte, obwohl Er ihn allezeit mit Seiner zдrtlichen Fьrsorge ьberschьttet, seinen Namen gepriesen, ihn vor jedem Unglьck bewahrt, ihn allen in dieser und der zukьnftigen Welt ans Herz gelegt hatte, und trotz der eindeutigen Ermahnungen und Ratschlдge Seiner Heiligkeit des Erhabenen,№ trotz Seiner klaren, ьberzeugenden Warnungen: »Hьte dich, hьte dich, daЯ dich die neunzehn Buchstaben des Lebendigen und die Offenbarungen des Bayбn nicht in Schleier hьllen!« - trotz alledem verleugnete Ihn Mirza Yahyб, war treulos gegen Ihn, glaubte Ihm nicht, sдte die Saat des Zweifels, schloЯ die Augen vor Seinen offenbaren Versen und wandte sich davon ab. Ach, hдtte er sich damit zufriedengegeben! Doch nein, er trachtete sogar danach, das heilige BlutІ zu vergieЯen, erhob dann ein groЯes Geschrei, lдrmte und bezichtigte Bahá'u'lláh, ihm selbst gegenьber feindselig und grausam zu sein. Welchen Aufruhr zettelte er an, welchen Sturm des Unheils entfachte er im Lande des Geheimnisses!і Und schlieЯlich brachte er es dahin, daЯ Er, die Sonne der Welt, hierher ins GrцЯte Gefдngnis verbannt und schwerem Unrecht ausgesetzt ward, bis Er im Westen dieses GroЯen Gefдngnisses unterging.
№ des Bбb І Bahá'u'lláhs і Adrianopel
+1:5 #25O ihr, die ihr fest und sicher im Bьndnis steht! Der Mittelpunkt des Aufruhrs, der Hauptantrieb des Unheils, Mirza Muhammad-'Alн, hat den Schatten der Sache Gottes verlassen, das Bьndnis gebrochen, den Heiligen Text verfдlscht, dem wahren Glauben Gottes groЯen Schaden zugefьgt und Sein Volk zerstreut. Mit erbittertem HaЯ trachtete er danach, 'Abdu'l-Bahá zu verletzen, und mit heftigster Feindseligkeit griff er diesen Diener an der heiligen Schwelle an. Kein Speer, den er nicht packte und schleuderte, die Brust dieses unterdrьckten Dieners zu durchbohren; keine Verletzung, die er mir nicht schMirzaich zufьgte, kein Gift, mit dem er nicht das Leben dieses Unglьcklichen verbitterte. Ich schwцre bei der hochheiligen Schцnheit Abhб und bei dem Licht, das von Seiner Heiligkeit, dem Erhabenen, ausstrahlt - mцge mein Leben fьr ihre demьtigen Diener geopfert sein -: Ьber diesen Frevel weinen die Bewohner im Kцnigszelt des Reiches Abhб, die himmlischen Heerscharen wehklagen, die unsterblichen Himmelsmдgde schreien auf in ihrem SchMirza und die ganze Engelschar seufzt und stцhnt. So furchtbar wurden die Untaten dieses Frevlers, daЯ er mit seiner Axt den Gesegneten Baum an der Wurzel traf, dem Tempel der Sache Gottes einen schweren Schlag versetzte, den Geliebten der Gesegneten Schцnheit blutige Trдnen in die Augen trieb, die Feinde des einen wahren Gottes anfeuerte und ermutigte, durch seinen Bьndnisbruch viele Wahrheitssucher der Sache Gottes entfremdete, die im Keim erstickten Hoffnungen der Gefolgschaft Yahyбs neu belebte, sich ьberall verhaЯt machte, die Feinde des GrцЯten Namens dreist und anmaЯend werden lieЯ, die eindeutigen, ьberzeugenden Verse verwarf und die Saaten des Zweifels ausstreute. Wдre mir unwьrdigem Diener nicht in jedem Augenblick gnдdiglich die verheiЯene Hilfe der Altehrwьrdigen Schцnheit gewдhrt worden, so hдtte er sicherlich die Sache Gottes zerstцrt, ja ausgetilgt, und den gцttlichen Bau vцllig vernichtet. Aber gelobt sei der Herr! Die alles ьberwindende Hilfe des Reiches Abhб stellte sich ein, die Scharen der Hцhe eilten herbei, den Sieg zu verleihen. Nah und fern wurde die Sache Gottes verkьndet, weithin erscholl der Ruf des Einen Wahren, ьberall lieh man dem Worte Gottes Gehцr, Sein Banner ward aufgerichtet, siegreich wehte die Fahne der Heiligkeit und laut erklangen die Verse, Seine gцttliche Einheit zu feiern. Damit nun der wahre Glaube Gottes beschьtzt und bewahrt, Sein Gesetz behьtet und erhalten, Seine Sache fest und sicher bleiben, hat jeder die Pflicht, sich standhaft an den Wortlaut des klaren, gesegneten, wohlbegrьndeten Verses zu halten, der ьber jenen offenbart ist. Kein schlimmeres Vergehen als seines ist vorstellbar. Er№ - ruhmreich und heilig ist Sein Wort - spricht: »Meine tцrichten Geliebten haben ihn sogar als Meinen Gefдhrten betrachtet; sie haben dadurch Aufruhr im Lande entfacht, und sie gehцren wahrlich zu den Unheilstiftern.« Bedenkt, wie tцricht sie sind! Obwohl sie in SeinerІ Gegenwart waren und Sein Antlitz schauten, verbreiteten sie dennoch solch sinnloses Geschwдtz, bis Er - verherrlicht seien Seine klaren Worte - sprach: »Wenn jener nur fьr einen Augenblick den Schatten der Sache Gottes verlдЯt, wird er sicherlich zunichte.« Denket nach! Wie stark betont Er die Abweichung eines einzigen Augenblicks; das heiЯt, wenn jener sich auch nur um Haaresbreite zur Rechten oder zur Linken neigte, wьrde seine Abweichung klar erwiesen und seine vцllige Nichtigkeit offenbar. Und jetzt seid ihr Zeuge, wie ihm Gottes Zorn von allen Seiten zusetzt, wie er Tag fьr Tag dem Verderben entgegeneilt. Binnen kurzem werdet ihr ihn und seine Gefдhrten дuЯerlich wie innerlich zum vцlligen Ruin verurteilt sehen.
№ Bahá'u'lláh І Bahá'u'lláhs
+1:6 #28Welche Abweichung kцnnte schlimmer sein, als Gottes Bund zu brechen! Welche Abweichung kцnnte schlimmer sein, als den Heiligen Text zu entstellen und zu verfдlschen, wie es Mirza Badн'u'llбh erklдrt und bezeugt hat! Welche Abweichung kцnnte schlimmer sein, als den Mittelpunkt des Bundes zu verleumden! Welche Abweichung kцnnte schamloser sein, als falsche, tцrichte Berichte ьber den Tempel des Testamentes Gottes weithin auszustreuen! Welche Abweichung kцnnte schwerer sein, als dem Mittelpunkt des Bundes nach dem Leben zu trachten, gestьtzt auf den heiligen Vers: »Wer vor Ablauf eines vollen Jahrtausends den Anspruch... erhebt...«№, wo doch er selbstІ noch zu Lebzeiten der Gesegneten Schцnheit einen solchen Anspruch erhoben hatte und von Ihm in der vorerwдhnten Weise zum Schweigen gebracht worden war; das Schriftstьck mit seinemі Anspruch ist noch vorhanden, in seiner eigenen Handschrift und mit seinem Siegel versehen. Welche Abweichung kцnnte vollstдndiger sein, als die Geliebten Gottes falsch anzuschuldigen! Welche Abweichung kцnnte bцsartiger sein, als ihre Festnahme und Einkerkerung zu bewerkstelligen! Welche Abweichung kцnnte schwerer sein, als die heiligen Schriften und Sendbriefe der Regierung in die Hдnde zu spielen, um sie zu bewegen, mich Unterdrьckten zu tцten! Welche Abweichung kцnnte schrecklicher sein, als die Sache Gottes dem Untergang preiszugeben, indem man Briefe und Urkunden so fдlscht und verleumderisch entstellt, daЯ sie die Regierung verwirren, alarmieren und veranlassen, das Blut dieses Unterdrьckten zu vergieЯen; solche Briefe und Urkunden sind jetzt noch im Besitz der Regierung! Welche Abweichung kцnnte abscheulicher sein als seine Niedertracht und Empцrung! Welche Abweichung kцnnte schдndlicher sein, als die Versammlung des Volks des Heils zu sprengen! Welche Abweichung kцnnte niedertrдchtiger sein als die eitlen, sinnleeren Auslegungen dieser Schar der Zweifler! Welche Abweichung kцnnte verruchter sein, als mit Fremden und mit den Feinden Gottes gemeinsame Sache zu machen!
№ Дhrenlese 165, aus dem Kitáb-i-Aqdas Іі Muhammad-Alн
+1:7 #29Vor einigen Monaten hat dieser Bьndnisbrecher im Einvernehmen mit anderen ein vor Verleumdung und ьbler Nachrede strotzendes Schriftstьck aufgesetzt, worin - Gott bewahre! - 'Abdu'l-Bahá, neben vielen дhnlichen ehrabschneiderischen Anschuldigungen, als bцsartiger Todfeind der Krone hingestellt wird. Sie beunruhigten die Mitglieder der kaiserlichen Regierung derart, daЯ schlieЯlich vom Regierungssitz Seiner kaiserlichen Majestдt ein UntersuchungsausschuЯ entsandt wurde, der unter MiЯachtung aller Grundsдtze der Gerechtigkeit und der Unparteilichkeit, wie sie Seiner kaiserlichen Majestдt anstehen, vielmehr mit offenkundiger Ungerechtigkeit seine Nachforschungen aufnahm. Die Feinde des einen wahren Gottes umringten die AusschuЯmitglieder von allen Seiten. Sie erlдuterten den Text des Schriftstьcks und verbreiteten sich ausfьhrlich darьber, wдhrend jene blindlings allem zustimmten. Eine ihrer vielen Verleumdungen besagte, dieser Diener habe hier in der Stadt ein Banner aufgepflanzt, das Volk darunter versammelt, sich selbst zum neuen Herrscher eingesetzt, auf dem Berg Karmel eine starke Festung erbaut, alle Volksgruppen des Landes um sich geschart und sich untertan gemacht, Spaltung im islamischen Glauben bewirkt, mit den Anhдngern Christi einen Bund geschlossen und - Gott behьte! - der Macht der Krone schlimmsten Abbruch zu tun beabsichtigt. Mцge der Herr uns vor solchen grдЯlichen Lьgen bewahren!
+1:8 #30Gottes ausdrьcklicher, heiliger Befehl verbietet uns, andere zu verleumden, gebietet uns, Frieden und Freundschaft zu zeigen, ermahnt uns zu redlicher Lebensfьhrung, Offenheit und Eintracht mit allen Vцlkern und Geschlechtern der Welt. Wir mьssen gehorchen und der Regierung unseres Landes wohlgesinnt sein, Untreue gegen einen gerechten Kцnig als Untreue gegen Gott betrachten, Bцswilligkeit gegen die Regierung als ein Vergehen gegen Gottes heilige Sache. Wie sollten angesichts solcher unabдnderlicher, entschiedener Worte diese Gefangenen hier derart eitlen Wahngebilden nachhдngen? Wie sollten sie, eingekerkert wie sie sind, solche Untreue an den Tag legen? Aber ach, der UntersuchungsausschuЯ machte sich die Verleumdungen meines Bruders und anderer Ьbelgesinnter zu eigen und brachte sie in der Gegenwart Seiner Majestдt des Herrschers vor. Jetzt tobt ein grimmiger Sturm um diesen Gefangenen. Er harrt der gnдdigen Entscheidung Seiner Majestдt, mag sie gьnstig oder ungьnstig sein. Mцge Gott in Seiner Gnade ihm beistehen, gerecht zu sein. In welcher Lage sich 'Abdu'l-Bahá auch befindet, er ist vцllig gelassen und ruhig, bereit, sich selbst zu opfern, dem Willen des Hцchsten ganz ergeben und untertan. Welche Abweichung kцnnte abscheulicher, verruchter, gottloser sein als die jener Menschen!
+1:9 #31So kam es auch, daЯ der Brennpunkt des Hasses 'Abdu'l-Bahá nach dem Leben trachtet, wie es durch das hier beigefьgte schriftliche Zeugnis von Mirza Shu'б'u'llбh belegt wird. Es ist unzweifelhaft erwiesen, daЯ sie insgeheim mit дuЯerster Verschlagenheit dabei sind, sich gegen mich zu verschwцren. Im folgenden sind Shu'б'u'llбhs eigene Worte aus diesem Schreiben wiedergegeben: »Zu jeder Stunde fluche ich dem, der diese Zwietracht entfacht hat, und verwьnsche ihn mit den Worten: `Herr! Habe kein Erbarmen mit ihm!` Ich hoffe, daЯ Gott binnen kurzem den offenbaren wird, der kein Mitleid hegt fьr ihn, der jetzt ein anderes Gewand trдgt und ьber den ich mich nicht weiter erklдren kann.« Mit diesen Worten bezieht er sich auf den heiligen Vers, der wie folgt beginnt: »Wer vor Ablauf eines vollen Jahrtausends den Anspruch... erhebt...«№ Bedenkt, wie eifrig sie auf 'Abdu'l-Bahás Tod bedacht sind! Sinnt im Herzen nach ьber den Satz: »Ich kann mich nicht weiter erklдren«, und erkennt, welche Rдnke sie schmieden, um diesen Vorsatz auszufьhren. Sie fьrchten, der Brief mit einer allzu genauen Erklдrung kцnnte in fremde Hдnde fallen; ihre Rдnke kцnnten auf diese Weise vereitelt und zunichte werden. Jener Satz ist nur ein Vorbote guter Nachrichten: daЯ nдmlich in dieser Hinsicht alle erforderlichen Anordnungen getroffen seien.
№ Дhrenlese 165, aus dem Kitáb-i-AqdasO Gott, mein Gott! Du siehst diesen unterdrьckten Diener in den Krallen wilder Lцwen, reiЯender Wцlfe, blutdьrstiger Bestien. Steh mir gnдdig bei durch meine Liebe zu Dir, tief aus dem Kelch zu trinken, der von der Treue zu Dir ьberquillt, gefьllt mit Deiner GroЯmut und Gnade, so daЯ ich in den Staub stьrze, hingestreckt und besinnungslos, mein Gewand rot von meinem Blute. Das ist mein Wunsch, meine Herzenssehnsucht, meine Hoffnung, mein Stolz, meine Herrlichkeit. Gib, o Herr mein Gott, meine Zuflucht, daЯ in meiner letzten Stunde mein Ende wie Moschus seinen Ruhmesduft verstrцme. Gibt es eine grцЯere Gnadengabe als diese? Nein, bei Deiner Herrlichkeit! Ich rufe Dich zum Zeugen, daЯ kein Tag vergeht, da ich nicht diesen Kelch die Fьlle trinke, so schwer sind die Missetaten derer, die den Bund brechen und Zwietracht stiften, Arglist zeigen, Aufruhr im Land entfachen und Dich vor Deinen Dienern entehren! Herr! Beschirme Du die feste Burg Deines Glaubens vor diesen Bьndnisbrechern, beschьtze Dein geheimes Heiligtum vor dem Angriff der Frevler. Du bist in Wahrheit der Gewaltige, der Machtvolle, der Gnдdige, der Starke.
+1:11 #33Kurz, o ihr Geliebten des Herrn! Der Mittelpunkt des Aufruhrs, Mirza Muhammad-'Alн, ist nach Gottes klaren Worten durch seine maЯlosen Untaten tief gefallen und vom Heiligen Baume abgetrennt. Wahrlich, wir haben diesen Menschen kein Unrecht getan; sie haben sich selbst ins Unrecht gesetzt.
+1:12 #34O Gott, mein Gott! Bewahre Deine vertrauten Diener vor den ЬbeIn der Selbstsucht und der Leidenschaft. Behьte sie mit dem wachsamen Auge Deiner Gnade vor allem Groll, HaЯ und Neid. Gewдhre ihnen Zuflucht in der uneinnehmbaren Feste Deiner Obhut, schьtze sie vor den Pfeilen des Zweifels und mache sie zu Offenbarungen Deiner herrlichen Zeichen. Erleuchte ihr Angesicht mit den glдnzenden Strahlen, die von der Morgenrцte Deiner gцttlichen Einheit ausgehen. Erfreue ihr Herz mit den Versen, die aus Deinem heiligen Kцnigreich offenbart sind, und stдrke ihre Lenden mit Deiner allbeherrschenden Macht aus Deinem Reiche der Herrlichkeit. Du bist der Allgьtige, der Beschьtzer, der Allmдchtige, der Gnдdige!
+1:13O ihr, die ihr fest im Bьndnis steht! Wenn die Stunde kommt, da dieser unterdrьckte Vogel mit gebrochenen Schwingen seinen Flug zu den himmlischen Heerscharen nimmt, wenn er in das Reich des Unsichtbaren eilt, wenn seine sterbliche Hьlle entweder verschollen oder im Staube begraben ist, dann obliegt es den Afnбn, die im Bьndnis Gottes standhaft und dem Baum der Heiligkeit entsprossen sind, den Hдnden der Sache Gottes - die Herrlichkeit des Herrn sei mit ihnen - sowie allen Freunden und Geliebten, sich aufzumachen, mit Herz und Seele sich zu erheben, Gottes sьЯe Dьfte zu verbreiten, Seine Sache zu lehren und Seinen Glauben zu fцrdern. Keinen Augenblick lang ziemt es ihnen, zu ruhen oder nach Erholung zu trachten. ьber alle Lдnder mьssen sie sich verstreuen, jeden Himmelsstrich durchstreifen, alle Regionen durchreisen. Rege, rastlos und standhaft bis zum Ende mьssen sie allenthalben den Siegesruf »Yб Bahб'u'l-Abha!«№ erheben, mьssen ьberall in der Welt einen guten Namen gewinnen, mьssen in jeder Zusammenkunft hell wie eine Kerze brennen und in allen Gemeinden die Flamme der Gottesliebe entzьnden, damit der Wahrheit Licht mitten im Herzen der Welt erstrahle, damit im Osten wie im Westen allьberall eine gewaltige Schar sich im Schatten des Wortes Gottes versammle, damit der Heiligkeit sьЯe Dьfte sich verbreiten, damit die Angesichter hell strahlen, die Herzen vom gцttlichen Geist erfьllt sind und die Seelen himmlisch werden.
№ »O Du Herrlichkeit des Allherrlichen!«Das Wichtigste von allem ist heutzutage, die Nationen der Welt und ihre Vцlker zu fьhren. Gottes Sache zu lehren, ist von hцchster Bedeutung; es ist der Eckstein der Grundmauer. Dieser unterdrьckte Diener hat seine Tage und Nдchte damit verbracht, die Sache Gottes zu fцrdern und die Vцlker zum Dienst anzuspornen. Keinen Augenblick hat er geruht, bis der Ruhm der Sache Gottes in der ganzen Welt verbreitet war, bis die Himmelsklдnge des Reiches Abhб den Osten wie den Westen erweckten. Diesem Beispiel mьssen Gottes Geliebte folgen. Das ist das Geheimnis der Treue, das ist es, was die Dienstbarkeit an der Schwelle Bahбs erfordert!
+1:15 #36Christi Jьnger vergaЯen sich selbst und alles Irdische, lieЯen alle Sorgen hinter sich und gaben allen Besitz auf, lдuterten sich von Selbstsucht und Leidenschaft, und in vцlliger Loslцsung zerstreuten sie sich nah und fern, nur darauf bedacht, die Vцlker der Welt unter die gцttliche Fьhrung zu rufen, bis sie schlieЯlich, die Welt zu einer anderen Welt gemacht, das Antlitz der Erde erleuchtet und bis zu ihrer letzten Stunde ihre Selbstaufopferung auf dem Pfade jenes Geliebten Gottes bewiesen hatten. Am Ende erlitten sie in vielen Lдndern ein ruhmreiches Martyrium. LaЯt die, welche Menschen der Tat sind, in ihren FuЯstapfen folgen!
+1:16O meine lieben Freunde! Nach dem Heimgang dieses Unterdrьckten obliegt es den Aghsбn№, den AfnбnІ des Heiligen Lotosbaumes, den Hдnden der Sache Gottes und den Geliebten der Schцnheit Abhб, sich Shoghi Effendi zuzuwenden, dem jugendlichen Ast, hervorgegangen aus den beiden geweihten, heiligen Lotosbдumen, der Frucht, entstanden aus der Vereinigung der beiden SprцЯlinge des Heiligen Baumes; denn er ist das Zeichen Gottes, der ausersehene Ast, der Hьter der Sache Gottes, dem sich alle Aghsбn, Afnбn, Hдnde der Sache Gottes und Seine Geliebten zuwenden mьssen. Er ist der Erklдrer der Worte Gottes, und auf ihn wird der Erstgeborene seiner geradlinigen Abkommen folgen.
№ »Дste«, die Nachkommen Bahá'u'lláhs І »Zweige« die Nachkommen des Bбb
+1:17 #37Der heilige, jugendliche Ast, der Hьter der Sache Gottes, wie auch das Universale Haus der Gerechtigkeit, das allgemein zu wдhlen und einzusetzen ist, stehen beide unter der -Fьrsorge und dem Schutz der Schцnheit Abhб, unter dem Schirm und der unfehlbaren Fьhrung Seiner Heiligkeit des Erhabenen№ - mцge mein Leben ein Opfer fьr sie beide sein. Was immer sie entscheiden, ist von Gott. Wer ihm nicht gehorcht oder ihnen nicht gehorcht, hat Gott nicht gehorcht. Wer sich gegen ihn oder gegen sie auflehnt, hat sich gegen Gott aufgelehnt. Wer sich ihm entgegenstellt, hat sich Gott entgegengestellt. Wer sie bekдmpft, hat Gott bekдmpft. Wer mit ihm streitet, hat mit Gott gestritten. Wer ihn leugnet, hat Gott geleugnet. Wer an ihm zweifelt, hat an Gott gezweifelt. Wer von ihm abweicht, sich von ihm trennt und abwendet, ist in Wahrheit von Gott abgewichen, hat sich von Ihm getrennt und abgewandt. Gottes Zorn, Gottes grimmer Unwille, Gottes Rache laste auf ihm! Die feste Burg bleibt sicher und uneinnehmbar durch den Gehorsam gegen ihn, den Hьter der Sache Gottes. Die Mitglieder des Universalen Hauses der Gerechtigkeit, alle Aghsбn, Afnбn und Hдnde der Sache Gottes haben die Pflicht, dem Hьter der Sache Gottes Gehorsam, Ergebenheit und Unterordnung zu erweisen, sich ihm zuzuwenden und vor ihm bescheiden zu sein. Wer sich ihm widersetzt, hat sich dem Einen Wahren widersetzt; er wird einen Bruch in der Sache Gottes herbeifьhren, wird Sein Wort untergraben und zum Sprachrohr fьr den Mittelpunkt des Aufruhrs werden. Habt acht! Habt acht, daЯ die Tage nach dem AufstiegІ sich nicht wiederholen, als der Mittelpunkt des Aufruhrs immer anmaЯender wurde und unter dem Vorwand der Einheit Gottes sich selbst ausschloЯ, andere verwirrend und vergiftend. Wer hoffдrtig ist, wer Zwist und Streit im Schilde fьhrt, wird zweifellos seine bцse Absicht keineswegs offen erklдren; er ist vielmehr wie unreines Gold: Er wird vielfдltige Mittel und mancherlei Vorwдnde einsetzen, um die Versammlung des Volkes Bahá zu entzweien. Ich mцchte damit aufzeigen, daЯ die Hдnde der Sache Gottes allezeit wachsam sein mьssen. Sobald sie erkennen, daЯ sich jemand gegen den Hьter der Sache Gottes zu stellen und aufzulehnen beginnt, mьssen sie ihn aus der Gemeinde des Volkes Bahá ausstoЯen und dьrfen keinesfalls eine Ausrede von ihm annehmen. Wie oft schon war schwerer Irrtum in das Gewand der Wahrheit gehьllt, um den Menschen die Saaten des Zweifels ins Herz zu sдen!
№ des Bбb І Bahá'u'lláhs
+1:18 #39O ihr Geliebten des Herrn! Dem Hьter der Sache Gottes obliegt es, zu seinen Lebzeiten den zu ernennen, der sein Nachfolger werden soll, damit nach seinem Hinscheiden kein Meinungsstreit entsteht. Der Ernannte muЯ in seinem Wesen Loslцsung von allem Weltlichen offenbaren, Inbegriff der Reinheit sein, Gottesfurcht, Erkenntnis, Weisheit und Bildung aufweisen. Sollte daher der Erstgeborene des Hьters der Sache Gottes nicht die Wahrheit der Worte offenbaren: »Das Kind ist das verborgene Wesen seines Vaters«, das heiЯt, sollte es nicht sein№ geistiges Wesen erben und sollte seine ruhmreiche Abkunft nicht mit einem guten Charakter gepaart sein, so muЯ erІ einen anderen Ast zu seiner Nachfolge ausersehen.
№ des Hьters der Sache Gottes І der Hьter der Sache Gottes
+1:19Die Hдnde der Sache Gottes wдhlen aus ihrer Mitte neun Personen, die sich allezeit den wichtigen Diensten in der Arbeit des Hьters der Sache Gottes widmen. Die Wahl dieser neun erfolgt einstimmig oder mit Stimmenmehrheit durch die Gesamtheit der Hдnde der Sache Gottes, und diese neun mьssen einstimmig oder mit Stimmenmehrheit die Wahl dessen bestдtigen, den der Hьter der Sache Gottes zu seinem Nachfolger erwдhlt hat, und zwar in solcher Weise, daЯ die zustimmenden und die ablehnenden Stimmen nicht erkennbar sind.№
№ d.h. durch geheime AbstimmungO Freunde! Die Hдnde der Sache Gottes werden vom Hьter der Sache Gottes ernannt und berufen. Alle stehen in seinem Schatten und haben seinem Befehl zu gehorchen. Sollte jemand innerhalb oder auЯerhalb der Kцrperschaft der Hдnde der Sache Gottes ihm nicht gehorchen und eine Spaltung versuchen, so wird ihn Gottes Zorn und Seine Rache treffen, weil er im wahren Glauben Gottes einen Bruch verursacht hat.
+1:21Die Hдnde der Sache Gottes haben die Pflicht, die gцttlichen Dьfte zu verbreiten, die Menschenseelen zu erbauen, die Bildung zu fцrdern, alle Menschen zu bessern und allezeit in jeder Lage von Irdischem geheiligt und gelцst zu sein. In ihrem Verhalten, ihrer Lebensart, ihren Taten und ihren Worten mьssen sie Gottesfurcht offenbaren.
+9:22Die Kцrperschaft der Hдnde der Sache Gottes steht unter der Leitung des Hьters der Sache Gottes. Er muЯ sie fortgesetzt anspornen, daЯ sie sich bemьhen, mit all ihren Fдhigkeiten Gottes sьЯe Dьfte zu verbreiten und alle Vцlker der Welt zu fьhren; denn es ist das Licht gцttlicher Fьhrung, welches das ganze Weltall erstrahlen lдЯt. Es ist auf keinen Fall gestattet, dieses unbedingte, jedermann bindende Gebot auch nur einen Augenblick auЯer acht zu lassen; so kann die Welt des Seins dem Paradiese Abhб gleich werden, die Erde ein himmlisches Antlitz bekommen, Zank und Streit kцnnen unter den Vцlkern, Geschlechtern, Nationen und Regierungen verschwinden, alle Erdenbewohner ein Volk von einer Rasse und die Welt eine einzige Heimat werden. Falls Streitigkeiten auftreten, sind sie vom Obersten Schiedsgericht, dem Mitglieder aller Regierungen und Vцlker der Welt angehцren, gьtlich und endgьltig beizulegen.
+1:23 #41O ihr Geliebten des Herrn! In dieser heiligen Sendung ist keinerlei Streit und Zank gestattet. Jeder Angreifer beraubt sich der Gnade Gottes. Jeder hat die Pflicht, allen Vцlkern und Geschlechtern der Welt, ob Freunde oder Fremde, reinste Liebe, redlichstes Verhalten, Offenheit und aufrichtiges Wohlwollen entgegenzubringen. So stark muЯ der Geist gьtiger Liebe sein, daЯ sich der Fremde als Freund, der Feind als wahrer Bruder fьhlt und keinerlei Unterschied zwischen ihnen besteht; denn alles Umfassende ist von Gott, alle Grenzen sind irdisch. So muЯ der Mensch danach streben, daЯ sein Wesen Tugenden und Vollkommenheiten offenbart, deren Licht auf jedermann strahlt. Der Sonne Licht erleuchtet die ganze Welt, die Gnadenschauer gцttlicher Vorsehung ergieЯen sich auf alle Menschen. Belebende Lьfte erfrischen alle Kreatur, und jedes Lebewesen erhдlt sein Teil von Gottes himmlischer Tafel. So mьssen auch die Diener des einen wahren Gottes der ganzen Menschheit groЯzьgig und umfassend Liebe und Gьte erweisen. Keinerlei Schranken und Grenzen sind in dieser Hinsicht gestattet.
+1:24 #42Verkehrt darum, o meine liebenden Freunde, mit allen Vцlkern, Geschlechtern und Religionen der Welt in hцchster Wahrhaftigkeit, Aufrichtigkeit, Treue, Gьte, voll Wohlwollen und Freundlichkeit, damit die ganze Welt des Seins vom heiligen Entzьcken der Gnade Bahá'u'lláhs erfьllt werde, damit Unwissenheit, Feindschaft, HaЯ und Groll aus der Welt verschwinden und die Finsternis der Entfremdung zwischen den Vцlkern und Geschlechtern der Welt dem Lichte der Einheit weiche. Sind andere Vцlker und Nationen euch gegenьber treulos, so erweist ihnen Treue; sind sie ungerecht gegen euch, so erweist ihnen Gerechtigkeit; halten sie sich von euch fern, so zieht sie zu euch hin; zeigen sie sich feindselig, so seid freundlich zu ihnen; vergiften sie euch das Leben, so versьЯt ihnen die Seele; verletzen sie euch, so seid ein Balsam fьr ihre Wunden. Das sind die Tugenden der Aufrichtigen! Das sind die Tugenden der Wahrhaftigen!
+1:25 #43Was nun das Haus der Gerechtigkeit anbelangt, das Gott zum Quell alles Guten bestimmt und von allem Irrtum befreit hat, so muЯ es durch allgemeines Stimmrecht, das heiЯt von den Glдubigen, gewдhlt werden. Seine Mitglieder mьssen Offenbarungen der Gottesfurcht, Morgenrцten der Erkenntnis und des Verstдndnisses sein, im Gottesglauben standhaft und der ganzen Menschheit wohlgesinnt. Mit diesem Hause ist das Universale Haus der Gerechtigkeit gemeint, das heiЯt, in allen Lдndern ist ein nachgeordnetes Haus der Gerechtigkeit zu errichten, und diese nachgeordneten Hдuser der Gerechtigkeit haben das Universale Haus zu wдhlen. Alles ist dieser Kцrperschaft vorzulegen. Sie erlдЯt alle Vorschriften und Satzungen, die nicht im klдren heiligen Text zu finden sind. Diese Kцrperschaft hat alle schwierigen Probleme zu lцsen, und der Hьter der Sache Gottes ist ihr geheiligtes Oberhaupt, ihr herausragendes Mitglied auf Lebenszeit. Falls er ihren Beratungen nicht selbst beiwohnt, hat er einen Vertreter zu bestellen. Sollte eines der Mitglieder eine Sьnde begehen, die dem Allgemeinwohl schadet, so hat der Hьter der Sache Gottes nach eigenem Ermessen das Recht, es auszuschlieЯen, worauf das Volk einen anderen an dessen Stelle zu wдhlen hat. Dieses Haus der Gerechtigkeit gibt die Gesetze, und die Regierung setzt sie durch. Die gesetzgebende Kцrperschaft muЯ die Exekutive stдrken; die Exekutive muЯ die Legislative sitzen, so daЯ durch die enge Verbindung und Harmonie dieser beiden Gewalten Unparteilichkeit und Gerechtigkeit auf eine feste, starke Grundlage gestellt werden, bis alle Gebiete der Welt dem Paradiese gleichen.
+1:26 #44O Herr, mein Gott! Hilf Deinen Geliebten, fest in Deinem Glauben zu sein, auf Deinen Wegen zu wandeln und in Deiner heiligen Sache standhaft zu bleiben. Verleihe ihnen Deine Gnade, damit sie dem Angriff der Selbstsucht und der Leidenschaft widerstehen, dem Lichte gцttlicher Fьhrung folgend. Du bist der Machtvolle, der Gnadenreiche, der Selbstbestehende, der Geber, der Mitleidvolle, der Allmдchtige, der Allgьtige.
+1:27O ihr Freunde 'Abdu'l-Bahás! Zum Zeichen Seiner grenzenlosen GroЯmut hat der Herr fьr Seine Diener gnдdiglich ein genau bestimmtes Geldopfer№ vorgesehen, das Ihm gehorsam darzubringen ist, obgleich Er, der Wahre, wie auch Seine Diener allezeit unabhдngig von allem Erschaffenen sind, und Gott ist wahrlich der Allbesitzende, hoch erhaben ьber das Bedьrfnis nach einer Gabe von Seinen Geschцpfen. Aber dieses festgesetzte Geldopfer macht das Volk fest und standhaft und verleiht ihm gцttlichen Ertrag. Es ist ьber den Hьter der Sache Gottes darzubringen, damit es fьr die Verbreitung der Dьfte Gottes und die Verherrlichung Seines Wortes, fьr mildtдtige Zwecke und fьr das Allgemeinwohl ausgegeben werde.
№ Huqúqu'llбh (arabisch »das Recht Gottes«)O ihr Geliebten des Herrn! Ihr habt die Pflicht, allen gerechten Monarchen ergeben zu sein und jedem rechtschaffenen Kцnig Treue zu erweisen. Dient den Herrschern der Welt mit hцchster Wahrhaftigkeit und Treue. Seid ihnen gehorsam und erweist ihnen Wohlwollen. Mischt euch nicht ohne ihre Erlaubnis in die Politik; denn Untreue gegen den gerechten Herrscher ist Untreue gegen Gott.
+1:29Dies ist mein Rat und Gottes Gebot an euch. Wohl denen, die danach handeln!
`Dieses Schriftstьck wurde lange Zeit unter der Erde aufbewahrt und von der Feuchtigkeit angegriffen. Als man es wieder ans Tageslicht brachte, stellte man fest, daЯ einzelne Teile durch Feuchtigkeit beschдdigt waren. Es wurde in diesem Zustand belassen, da das Heilige Land in heftigem Aufruhr stand.`
+2:1 #47O mein Herr, Du meines Herzens Sehnsucht, Du, den ich allezeit anrufe, Du mein Beistand und mein Schutz, mein Helfer und meine Zuflucht! Du siehst mich versunken in einem Meer voll Unheil, das die Seele ьberflutet, in einem Meer von Leiden, die das Herz bedrьcken, von Nцten, die Deine Gemeinde in alle Winde zerstreuen, von Krankheiten und SchMirzan, die Deine Herde auseinandertreiben. Schwere Prьfungen umgeben mich von allen Seiten, Gefahren bedrдngen mich allenthalben. Du siehst mich versunken in einem Meere beispielloser Trьbsal, hinabgerissen in einen bodenlosen Abgrund, gepeinigt von meinen Feinden, verzehrt von ihres Hasses Flamme, die angefacht ward durch meine eigenen Verwandten, mit denen Du Deinen starken Bund und Dein festes Testament machtest, darin Du ihnen gebotest, diesem Unterdrьckten ihre Herzen zuzuwenden, die Toren und Frevler von mir fernzuhalten und diesem Verlassenen all ihre strittigen Fragen zu Deinem Heiligen Buche zu unterbreiten, damit die Wahrheit ihnen enthьllt, ihre Zweifel behoben und Deine deutlichen Zeichen allьberall verbreitet werden.
+2:3 #48Und doch siehst Du sie, o Herr mein Gott, mit Deinem Auge, das niemals schlдft, wie sie Deinen Bund brachen und ihm den Rьcken kehrten, wie sie haЯerfьllt und aufrьhrerisch von Deinem Testament abirrten und, Ьbles im Schilde fьhrend, sich erhoben.
+2:4Noch grцЯer ward die Not, als sie mit unertrдglicher Grausamkeit sich anschickten, mich zu ьberwдltigen und zu vernichten, als sie ihre Schriften des Zweifels weit und breit verstreuten, als sie in maЯloser Falschheit ihre Verleumdungen gegen mich schleuderten. Damit nicht zufrieden, wagte es ihr Anfьhrer, Deinem Buch Einschiebsel hinzuzufьgen, Deinen Heiligen Text betrьgerisch zu verдndern und das zu fдlschen, was Deine allherrliche Feder offenbart hat. Was Du fьr den enthьlltest, der Dir himmelschreiendes Unrecht zufьgte, Dich verleugnete und Deine wundersamen Zeichen zurьckwies, setzte er arglistig zwischen die Worte, die Du fьr Deinen Diener offenbartest, der in der Welt hienieden Unrecht leidet. Das alles tat er, um die Menschenseelen zu bestricken und seine bцsen Einflьsterungen den Dir treu Ergebenen ins Herz zu senken. Hierfьr legte ihr zweiter Anfьhrer№ Zeugnis ab: Unter sein eigenhдndiges Gestдndnis setzte er sein Siegel und verbreitete das Schriftstьck in allen Landen. O mein Gott! Kann es ein schlimmeres Unrecht geben als dieses? Aber noch immer ruhten sie nicht. Hartnдckig, hinterlistig, verleumderisch, hцhnisch und mit falschen Anschuldigungen suchten sie die Regierung hier und andernorts aufzuhetzen. Sie brachten es so weit, daЯ man mich fьr einen Aufrьhrer hielt, und fanden Gehцr mit Vorwьrfen, die zu hцren ein Greuel ist. So wurde die Regierung alarmiert, den Herrscher ьberkam Furcht, der Adel schцpfte Verdacht. Die Gemьter waren bestьrzt, die Lage verworren, die Seelen verstцrt, das Feuer der Angst und Sorge in den Herzen entzьndet, die Heiligen BlдtterІ zitterten und bebten, Trдnen entstrцmten ihren Augen, laut ertцnte ihr Seufzen und Wehklagen, und das Herz brannte ihnen im Leibe, als sie Deinen gequдlten Diener beweinten, der seinen Verwandten als seinen schlimmsten Feinden zum Opfer fiel.
№ Mirza Badн'u'llбhHerr! Du siehst alle Dinge Trдnen ьber mich vergieЯen, wдhrend meine Verwandten sich an meinen Leiden weiden. Bei Deiner Herrlichkeit, o mein Gott! Selbst unter meinen Feinden beklagten etliche meine Not und Pein, und eine Reihe meiner Neider beweinte meine Sorgen, meine Verbannung und mein Leid. Dies taten sie, weil sie nichts an mir fanden als Liebe und Fьrsorge, Gьte und Erbarmen. Als sie sahen, wie diese Flut von Elend und Trьbsal mich fortriЯ, wie ich den Pfeilen des Schicksals als Zielscheibe ausgesetzt war, da bewegte Mitleid ihr Herz, Trдnen traten ihnen in die Augen, und sie bekundeten: »Der Herr ist unser Zeuge: Nichts haben wir je von ihm erfahren als Treue, GroЯmut und grenzenloses Erbarmen.« Die Bьndnisbrecher aber, jene Unheilverkьnder, wurden nur noch grimmiger in ihrem HaЯ; sie frohlockten, als ich der schlimmsten Heimsuchung zum Opfer fiel, wiegelten einander gegen mich auf und freuten sich der herzzerreiЯenden Geschehnisse um mich her.
+2:6 #50Ich flehe Dich an, o Herr mein Gott, mit meiner Zunge und meinem ganzen Herzen: Vergilt ihnen nicht ihre Grausamkeit und ihre Ьbeltaten, ihre Verschlagenheit und ihre Bosheit; denn sie sind tцricht, niedrig gesinnt und wissen nicht, was sie tun. Sie kцnnen Gut und Bцse, Wahr und Falsch, Recht und Unrecht nicht unterscheiden. Sie jagen ihren Begierden nach und wandeln in den FuЯstapfen der Dьmmsten und Unvollkommensten aus ihrer Mitte. O mein Herr! Habe Mitleid mit ihnen, bewahre sie vor aller Not in dieser unruhigen Zeit und gib, daЯ alle Prьfungen und Drangsale Deinem Diener zufallen, der in diesen finsteren Abgrund gestьrzt ist. Erwдhle mich fьr alles Leid und mache mich zum Opfer fьr alle Deine Geliebten. O Herr, Du Hцchster! Nimm mein Herz, mein Leben, mein Sein, meinen Geist, nimm alles fьr sie zum Opfer hin. O Gott, mein Gott! Demьtig bittend, mein Angesicht im Staube, flehe ich zu Dir mit der ganzen Inbrunst meines Gebets: Vergib jedem, der mich verletzte, verzeihe dem, der sich gegen mich verschwor und mich beleidigte, lцsche die Untaten derer, die mir Unrecht zufьgten. Gib ihnen Deine guten Gaben, schenke ihnen Freude, befreie sie von Leiden, gewдhre ihnen Frieden und Wohlstand, verleihe ihnen Deine Glьckseligkeit und ьberschьtte sie mit Deiner GroЯmut.
+2:7 #51Du bist der Machtvolle, der Gnдdige, der Helfer in Gefahr, der Selbstbestehende!
+2:8O innig geliebte Freunde! Ich bin nunmehr in groЯer Gefahr, und die Hoffnung, auch nur eine Stunde lдnger zu leben, ist fьr mich verloren. So bin ich gezwungen, zum Schutz der Sache Gottes, zur Bewahrung Seines Gesetzes, zur Hut Seines Wortes und zur Sicherung Seiner Lehren diese Zeilen niederzuschreiben. Bei der Altehrwьrdigen Schцnheit! Dieser Unterdrьckte hegte frьher keinerlei Groll gegen irgend jemanden noch hegt er ihn heute; gegen niemanden empfindet er Abneigung; er дuЯert sich nur zum Besten dieser Welt. Meine hцchste Pflicht treibt und zwingt mich jedoch, Gottes heilige Sache zu beschьtzen und zu bewahren. Mit dem grцЯten Bedauern erteile ich euch deshalb Ratschlдge und sage: Hьtet die Sache Gottes, schьtzet Sein Gesetz und habt die grцЯte Scheu vor Zwietracht. Die Glaubensgrundlage des Volkes Bahá - mцge ihm mein Leben geopfert sein - ist: »Seine Heiligkeit der Erhabene№ ist die Manifestation der Einheit und Einzigkeit Gottes und der Vorlдufer der Altehrwьrdigen Schцnheit. Seine Heiligkeit die Schцnheit Abhб - mцge mein Leben ein Opfer fьr Seine standhaften Freunde sein - ist die Hцchste Manifestation Gottes und das Morgenlicht Seines Gцttlichsten Wesens. Alle anderen sind Seine Diener und gehorchen Seinem Gebot.« Dem Heiligsten Buche muЯ sich jeder zuwenden, und was darin nicht ausdrьcklich verwahrt ist, ist dem Universalen Haus der Gerechtigkeit vorzulegen. Was diese Kцrperschaft einstimmig oder mit Stimmenmehrheit beschlieЯt, ist die Wahrheit und Gottes eigener Wille. Wer davon abweicht, gehцrt fьrwahr zu denen, die Zwietracht lieben, bцse Absichten bekunden und sich vom Herm des Bundes abwenden. Mit diesem Haus ist das Universale Haus der Gerechtigkeit gemeint, das von allen Lдndern zu wдhlen ist, also aus den Gebieten des Ostens und des Westens, wo die Geliebten sich befinden, nach der in westlichen Lдndern wie England ьblichen Wahlmethode.
№ der BбbEs obliegt diesen Mitgliedern№, an einem bestimmten Ort zusammenzukommen und alle Fragen zu beraten, die kontrovers, unklar oder nicht ausdrьcklich im Buche behandelt sind. Was sie entscheiden, hat dieselbe Geltung wie der heilige Text. Da dieses Haus der Gerechtigkeit die Gewalt hat, Gesetze zu geben, die nicht ausdrьcklich im Buche enthalten sind, und die laufenden Geschдfte zu regeln, hat es auch die Gewalt, solche Gesetze aufzuheben. Zum Beispiel erlдЯt das Haus der Gerechtigkeit heute ein Gesetz und setzt es in Kraft, und wenn sich in hundert Jahren die Verhдltnisse von Grund auf geдndert haben, wird ein anderes Haus der Gerechtigkeit die Gewalt haben, dieses Gesetz den Zeiterfordernissen entsprechend zu дndern. Es kann dies tun, weil solche Gesetze nicht Teil des gцttlichen Textes sind. So ist das Haus der Gerechtigkeit sowohl Urheber als auch Aufheber seiner Gesetze.
№ des Universalen Hauses der GerechtigkeitEiner der hцchsten, wichtigsten Grundsдtze der Sache Gottes ist, sich von den Bьndnisbrechern fernzuhalten und sie vцllig zu meiden, weil sie Gottes heilige Sache vцllig zerstцren, Sein Gesetz auslцschen und alle Mьhen der Vergangenheit zunichte machen wollen. O Freunde! Es geziemt euch, daЯ ihr euch voll Empfindung die Leiden Seiner Heiligkeit des Erhabenen vergegenwдrtigt und der Ewiggesegneten Schцnheit eure Treue erweist. GrцЯte Mьhe ist vonnцten, damit sich nicht all diese Nцte, Leiden und Heimsuchungen, all das in Strцmen auf dem Pfade Gottes vergossene reine, geheiligte Blut als vergebens erweisen. Ihr wiЯt gar wohl, was der Mittelpunkt des Aufruhrs, Mirza Muhammad-'Alн, samt seinem Anhang mit eigenen Hдnden verьbt hat. Eine seiner Untaten ist die Verfдlschung des Heiligen Textes; dies ist euch allen gottlob bekannt, und ihr wiЯt, daЯ es klar erwiesen und bestдtigt ist durch das Zeugnis seines Bruders, Mirza Badн'u'llбh, dessen Bekenntnis, in seiner eigenen Handschrift verfaЯt und mit seinem Siegel versehen, gedruckt und verbreitet wurde. Dies war nur eine seiner№ Schandtaten. Kann man sich ein schlimmeres Verbrechen vorstellen als die Verfдlschung des Heiligen Textes? Nein, bei der Gerechtigkeit des Herrn! Seine Verbrechen sind in einer besonderen Schrift aufgezeichnet; so Gott will, werdet ihr sie lesen.
№ Muhammad-AlнsKurz, nach dem ausdrьcklichen gцttlichen Text wird das geringste Vergehen diesen Menschen zu einem gefallenen Geschцpf machen, und welche Untat kцnnte schlimmer sein als der Versuch, das gцttliche Bauwerk niederzureiЯen, das Bьndnis zu brechen, vom Testament abzuirren, die Saat des Zweifels auszustreuen, 'Abdu'l-Bahá zu verleumden, Ansprьche zu erheben, fьr die Gott keine Vollmacht herniedersandte, Unheil zu stiften, Abdu'l-Bahá nach dem Leben zu trachten und vielerlei anderes zu verьben, dessen ihr wohl gewahr seid? So ist es klar, daЯ dieser Mensch die Sache Gottes vцllig vernichtete und auslцschte, wenn es ihm gelдnge, eine Spaltung hineinzutragen. Hьtet euch, diesem Menschen zu nahen; denn ihm zu nahen ist schlimmer als dem Feuer zu nahen.
+2:12 #55Gnдdiger Gott! Nachdem Mirza Badн'u'llбh in eigener Handschrift dargelegt hatte, daЯ jener Mensch№ das Bьndnis gebrochen hat, nachdem erІ jene Fдlschung des Heiligen Textes offengelegt hatte, wurde ihm bewuЯt, daЯ die Rьckkehr zum wahren Glauben und die Treue zum Bund und Testament seinen selbstsьchtigen Wьnschen in keiner Weise nьtzte. So bedauerte und bereute er, was er getan, versuchte heimlich, seine gedruckten Bekenntnisse wieder einzusammeln, verschwor sich in dunkler Absicht mit dem Mittelpunkt des Aufruhrs gegen mich und unterrichtete ihn tдglich von allem, was in meinem Hause vorging. Er spielte sogar eine fьhrende Rolle bei den Untaten, die neuerdings begangen wurden. Gott sei Dank, die Lage hat sich wieder gefestigt, die Geliebten leben halbwegs in Frieden. Aber seit dem Tage, da er wieder in unsere Mitte trat, fing er von neuem an, die Saat schlimmen Aufruhrs auszustreuen. Einige seiner Rдnke und Machenschaften werden in einer besonderen Schrift behandelt.
№ Muhammad-Alн І Mirza Badн'u'llбh
+2:13Meine Absicht ist indes zu zeigen, daЯ die Freunde, die fest und standhaft im Bund und Testament sind, die Pflicht haben, allezeit wachsam zu sein, damit nach dem Tode dieses Unterdrьckten jener umtriebige Unheilstifter nicht Spaltung hervorruft, insgeheim die Saat des Zweifels und des Aufruhrs ausstreut und die Sache Gottes gдnzlich ausrottet. Tausendfach sei es gesagt: Meidet seine Gesellschaft! Seid auf der Hut und nehmt euch in acht! Seid wachsam und prьft genau: Sollte jemand offen oder insgeheim die geringste Verbindung mit ihm haben, so stoЯt ihn aus eurer Mitte aus; denn sonst wird er unweigerlich Spaltung bewirken und Unheil anrichten.
+2:14O ihr Geliebten des Herrn! Bemьht euch aus ganzem Herzen darum, Gottes heilige Sache vor dem Angriff der Heuchler zu schьtzen; denn solche Seelen machen Gerades krumm und verkehren die Wirkung aller edlen Bestrebungen ins Gegenteil.
+2:15 #57O Gott, mein Gott! Ich rufe Dich, Deine Propheten und Deine Boten, Deine Heiligen und Deine Erwдhlten zu Zeugen, daЯ ich Deinen Geliebten Deine Beweise ьberzeugend erklдrt und ihnen alles deutlich dargelegt habe, damit sie ьber Deinen Glauben wachen, Deinen Geraden Pfad behьten und Dein strahlendes Gesetz beschьtzen. Du bist wahrlich der Allwissende, der Allweise!
+3:1 #59O mein Gott, mein Geliebter, Du Sehnsucht meines Herzens! Du weiЯt und siehst, was ьber Deinen Diener gekommen ist, der sich demьtig an Deinem Tore niederwirft. Du kennst die Frevel, die das Volk der Bosheit gegen ihn verьbte - jene, die Deinen Bund brachen und Deinem Testament den Rьcken kehrten. Am Tage schossen sie die Pfeile des Hasses auf mich, des Nachts verschworen sie sich insgeheim, mich zu verletzen. Im ersten Morgenlicht verьbten sie, was den himmlischen Heerscharen die Trдnen in die Augen trieb, des Abends zьckten sie das Schwert der Tyrannei gegen mich, und schleuderten im Beisein der Frevler ihre Speere der Verleumdung auf mich. Trotz ihrer Missetaten blieb Dein demьtiger Diener geduldig; er trug alle Leiden und Prьfungen von ihrer Hand, obwohl er durch Deine Macht und Stдrke ihr Gerede hдtte zunichte machen, ihr Feuer lцschen und die Flamme ihrer Aufsдssigkeit tilgen kцnnen.
+3:3Du siehst, o mein Gott, wie meine Geduld, meine Nachsicht und mein Schweigen sie in ihrer Grausamkeit, ihrem Stolz und Hochmut bestдrkt haben. Bei Deiner Herrlichkeit, o Geliebter! Ihr Irrglauben und ihre Auflehnung gegen Dich nehmen solches AusmaЯ an, daЯ sie mir keinen Augenblick der Ruhe und Stille mehr lassen, damit ich mich geziemend erheben kцnnte, Dein Wort vor der Menschheit zu verherrlichen und an Deiner Schwelle der Heiligkeit zu dienen mit einem Herzen, das ьberquillt von der Freude der Bewohner des Reiches Abhб.
+3:4 #60Herr! Der Kelch meiner Leiden flieЯt ьber, und von allen Seiten prasseln Schicksalsschlдge auf mich ein. Ringsum bedrдngen mich die Speere der Heimsuchung, und die Pfeile der Qual regnen auf mich nieder. So hat mich Drangsal ьberwдltigt; der Ansturm der Feinde hat meine Kraft in Schwдche verwandelt, als ich in all meinen Leiden allein und verlassen dastand. Herr! Hab Erbarmen mit mir, hebe mich auf zu Dir, laЯ mich trinken aus dem Kelch des Martyriums; denn diese groЯe weite Welt kann mich nicht lдnger fassen.
+3:5Du bist wahrlich der Barmherzige, der Mitleidvolle, der Gnдdige, der Allgьtige!
+3:6O ihr wahren, aufrichtigen, treuen Freunde dieses Unterdrьckten! Jeder weiЯ nur zu gut, welches Elend, welche Heimsuchungen ьber diesen unterdrьckten Gefangenen gekommen sind aus den Hдnden derer, die das Bьndnis brachen, als die Sonne der Welt untergegangen war und mein Herz verzehrt ward durch die Rammen dieses schMirzaichen Verlustes.
+3:7 #61Als sich in allen Teilen der Welt Gottes Feinde das Hinscheiden der Sonne der Wahrheit zunutze machten und plцtzlich mit aller Macht zum Angriff ьbergingen, gerade da, inmitten dieser groЯen Heimsuchung, erhoben sich die Bьndnisbrecher mit дuЯerstem Ingrimm, um Schaden anzurichten und Feindschaft zu schьren. Jeden Augenblick begingen sie neue Frevel; sie mьhten sich, die schlimme Saat des Aufruhrs zu verstreuen, den Bau des Bьndnisses zu zerstцren. Aber dieser unterdrьckte Gefangene tat, was er konnte, um ihr Tun zu verbergen und zu verschleiern, damit sie es vielleicht bedauerten und bereuten. Seine Geduld, seine Nachsicht mit diesen Untaten machte jedoch die Aufrьhrer nur noch dreister und vermessener, bis sie durch eigenhдndige Schriften die Saaten des Zweifels ausstreuten, diese Blдtter gar druckten und weithin in alle Welt verbreiteten, wдhrend, sie kцnnten durch solche Torheiten den Bund und das Testament zunichte machen.
+3:8Da erhoben sich die Geliebten des Herrn. Beseelt von unerschьtterlicher, vertrauensvoller Standhaftigkeit, unterstьtzt durch die Macht des Gottesreiches, durch gцttliche Kraft, himmlische Gnade, unfehlbaren Beistand und himmlischen Segen, traten sie den Feinden des Bьndnisses in nahezu siebzig Abhandlungen entgegen. Mit schlьssigen Beweisen, deutlichen Zeichen und klaren Texten aus der Heiligen Schrift widerlegten sie jene Blдtter des Zweifels, jene Zettel des Unheils. Der Mittelpunkt des Aufruhrs mit all seinen Schlichen sah sich zugrunde gerichtet; getroffen von Gottes Zorn, sank er dahin in schдndliche Erniedrigung, die bis zum Jьngsten Gericht wдhren wird. Elend und erbдrmlich ist es um das Volk der bцsen Tat bestellt; es lebt in schMirzaichem Verlust.
+3:9 #62Und als ihre Sache verloren war, als sie am Erfolg ihrer Anschlдge gegen die Geliebten Gottes verzweifelten, als sie die Fahne Seines Testamentes ьber allen Landen wehen sahen und erleben muЯten, wie mдchtig das Bьndnis des Allerbarmers ist, da loderte auf unbeschreibliche Weise die Flamme des Neides in ihnen empor. Mit allem, was sie an Kraft und Anstrengung, an HaЯ und Feindseligkeit aufbieten konnten, schlugen sie einen anderen Weg ein und entwickelten einen neuen Plan: Sie suchten die Flamme des Aufruhrs in die Reihen der Regierung zu tragen und diesen unterdrьckten Gefangenen als Empцrer, als Staatsfeind, als haЯerfьllten Widersacher der Krone darzustellen. So kцnnte 'Abdu'l-Bahá vielleicht ums Leben gebracht und sein Name ausgelцscht werden. Dadurch wдre die Bahá frei fьr die Feinde des Bьndnisses, so daЯ sie auf ihren Schlachtrossen einherstьrmen, jedermann schweren Schaden antun und den Bau der Sache Gottes an den Grundmauern untergraben kцnnten. Denn so schlimm verhalten sich diese falschen Menschen, daЯ sie wie eine Axt dem Gesegneten Baum an die Wurzel gehen. LieЯe man sie gewдhren, so lцschten sie in wenigen Tagen die Sache Gottes, Sein Wort und sich selber vцllig aus.
+3:10 #63Darum mьssen die Geliebten des Herrn sie gдnzlich meiden, ihnen aus dem Wege gehen, ihre dunklen Machenschaften und ьblen Einflьsterungen vereiteln, das Gesetz Gottes und Seine Religion schьtzen. Allesamt sollen sie nach besten Krдften bemьht sein, Gottes sьЯe Dьfte zu verbreiten und Seine Lehren zu verkьnden.
+3:11Wenn eine Person oder eine Versammlung das Licht des Glaubens in seiner Verbreitung behindert, sollen die Geliebten Gottes ihnen raten und sagen: »Von allen Gaben Gottes die grцЯte ist die Gabe des Lehrens. Sie zieht Gottes Gnade auf uns und ist unsere hцchste Pflicht. Wie kцnnten wir uns dieser Gabe berauben? Nein, unser Leben, unsere Habe, unsere Bequemlichkeit, unsere Ruhe - alles bringen wir der Schцnheit Abhб zum Opfer und lehren die Sache Gottes.« Doch mьssen Vorsicht und Klugheit walten, wie es im Buche aufgezeichnet ist. Keineswegs darf der Schleier plцtzlich auseinandergerissen werden. Die Herrlichkeit der Herrlichkeiten ruhe auf euch!
+3:12 #64O ihr treuen Geliebten 'Abdu'l-Bahás! Eure Pflicht ist es, Shoghi Effendi, dem Zweig und der Frucht, hervorgegangen aus den beiden geheiligten gцttlichen Lotosbдumen, die grцЯte Sorge angedeihen zu lassen, damit der Staub der Verzagtheit und des Kummers sein strahlendes Wesen nicht trьbe, er vielmehr tдglich wachse an Glьck, Freude und Geistigkeit und zu einem Baum voller Frьchte heranreife.
+3:13Da er nach 'Abdu'l-Bahá der Hьter der Sache Gottes ist, mьssen die Afnбn, die Hдnde der Sache Gottes und die Geliebten des Herrn ihm gehorchen und sich ihm zuwenden. Wer ihm nicht gehorcht, hat Gott nicht gehorcht, wer sich von ihm abkehrt, hat sich von Gott abgekehrt, und wer ihn leugnet, hat den Einen Wahren geleugnet. Hьtet euch, daЯ keiner diese Worte falsch auslege und gleich denen, die nach dem Tage des Aufstiegs№ den Bund gebrochen haben, einen Vorwand suche, das Banner der Aufruhrs aufzurichten und das Tor zu falschen Deutungen aufzustoЯen. Niemand hat das Recht, seine Meinung herauszustellen oder seine persцnliche Ьberzeugung auszudrьcken. Alle mьssen Fьhrung suchen und sich dem Mittelpunkt der heiligen Sache sowie dem Hause der Gerechtigkeit zuwenden. Wer sich anderem zuwendet, ist fьrwahr in schMirzaichem Irrtum.
№ das Hinscheiden Bahá'u'lláhs------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Aus: Gott geht vorьber, Langenhain 1997In der denkwьrdigen Nacht, da der Bбb in einem verborgenen Winkel von Shнrбz zu Mullб Husayn von der Bedeutung Seiner Sendung sprach, war ein dynamischer, von gцttlichen Krдften angetriebener ProzeЯ in Gang gesetzt worden, der ungeahnte Mцglichkeiten in sich barg, weltumfassend angelegt war und letzten Endes die Welt verдndern sollte. (neu GGV 14/2 S.269 alt)
Um die Krдfte dieses vom Himmel ausgelцsten Prozesses zu steuern und ihr harmonisches Fortwirken nach dem Hinscheiden Bahá'u'lláhs zu gewдhrleisten, war ein gцttliches Instrument unerlдЯlich, das unanfechtbare Autoritдt besaЯ und mit dem Autor der Offenbarung in organischer Verbindung stand. Fьr dieses Instrument hatte Bahá'u'lláh ausdrьcklich gesorgt durch die Stiftung des Bundes, den Er vor Seinem Hinscheiden fest begrьndete. Von diesem Bund hatte Er schon im Kitáb-i-Aqdas gesprochen, und als Er in den Tagen vor Seinem Tod Abschied von Seiner um das Bett versammelten Familie nahm, wies Er ebenfalls darauf hin, auch hatte Er ihn in einem besonderen Dokument niedergelegt, das Er das »Buch Meines Bundes« nannte und wдhrend Seiner letzten Krankheit Seinem дltesten Sohn Abdu'l-Bahá anvertraute ... (neu GGV 14/3 S.270 alt)
#70... Nirgends in den Bьchern irgendeines religiцsen Systems ... finden wir ein Grьndungsdokument fьr einen Bund, der mit einer vergleichbaren Autoritдt versehen wдre wie der von Bahá'u'lláh errichtete. (neu GGV 14/4 S.271 alt)
»So fest und mдchtig ist dieser Bund«, sagt Abdu'l-Bahá, sein ernannter Mittelpunkt, »daЯ seit Anbeginn der Zeit bis zum heutigen Tag keine religiцse Sendung etwas Gleiches hervorbrachte.« »Der Angelpunkt der Einheit der Menschheit«, erklдrt Er des weiteren, »ist unbezweifelbar nichts anderes als die Macht des Bundes« ... (neu GGV 14/5 S.271 alt)
... »Die Macht des Bundes gleicht der Sonnenwдrme, welche die Entwicklung alles Erschaffenen auf Erden belebt und vorantreibt. Ebenso ist das Licht des Bundes der Erzieher des Verstandes, des Geistes, der Herzen und Seelen der Menschen«. Er spricht in Seinen Schriften von diesem Bund als dem »entscheidenden Zeugnis«, der »universalen Waage«, dem »Magneten der Gnade Gottes«, der »gehiЯten Fahne«, dem »unwiderleglichen Testament«, dem »allmдchtigen Bund, desgleichen die heiligen Sendungen der Vergangenheit nie gesehen«, und »einem Wesenszug dieses mдchtigsten Zyklus« ... (neu GGV 14/5 S.271 alt)
#71Vom Verfasser der Apokalypse als »die Arche Seines (Gottes) Testaments« gepriesen; in Beziehung gesetzt zu der Versammlung unter dem »Baum Anнsб«, welche Bahá'u'lláh in den Verborgenen Worten erwдhnt; an anderer Stelle in Seinen Schriften als »Arche der Rettung« und als »das zwischen der Erde und dem Reich Abhб ausgespannte Seil« gefeiert, wurde dieser Bund der Nachwelt vermacht in einem Testament, das - zusammen mit dem Kitáb-i-Aqdas und verschiedenen Sendschreiben, die Abdu'l-Bahás Rang und Stufe unzweideutig enthьllen - die vom Herrn des Bundes selbst vorgesehenen Hauptpfeiler bildet, um nach Seinem Hinscheiden den ernannten Mittelpunkt Seines Glaubens und Planer seiner spдteren Institutionen zu schьtzen und zu stьtzen. (neu GGV 14/6 S.271 alt)
DaЯ Abdu'l-Bahá eine so einzigartige, erhabene Stufe verliehen wurde, war fьr Seine Gefдhrten, die so lange das Vorrecht hatten, das Leben im Exil mit Ihm zu teilen und Sein Verhalten zu beobachten, keineswegs ьberraschend ... (neu GGV 14/8 S273 alt)
Als Krцnung all der unschдtzbaren Ehren, Vorrechte und Wohltaten, die Ihm in steigender Fьlle wдhrend der vierzig Jahre des Wirkens Seines Vaters in Baghdбd, Adrianopel und Akkб zuteil wurden, erhob Ihn Bahá'u'lláh nun zum hohen Amt des Mittelpunkts Seines Bundes und zum Nachfolger der Manifestation Gottes, eine Stellung, die Ihm die Kraft gab, auЯerordentlichen Schwung in die weltweite Verbreitung der Religion Seines Vaters zu bringen, ihre Lehre auszubauen, alle Schranken niederzureiЯen, die sich ihrem Fortschritt hemmend in den Weg stellen kцnnten, und ihre Verwaltungsordnung ins Leben zu rufen sowie diese in ihren Grundlinien zu umreiЯen, dies Kind des Bundes und Vorbote einer Weltordnung, deren Bau den Anbruch des Goldenen Zeitalters der Bahб'н-Sendung kennzeichnen wird. (neu GGV 14/12 S.276 alt)
#72Die letzten dreiundzwanzig Jahre des ersten Bahб'н-Jahrhunderts kцnnen so als Auftakt zur Gestaltungszeit des Glaubens gelten, eine Zeit des Ьbergangs und zugleich der Entstehung und Festigung der Bahб'н-Verwaltungsordnung, auf der letzten Endes im Goldenen Zeitalter, das die Vollendung der Bahб'н-Sendung erleben wird, die Institutionen des kьnftigen Bahб'н-Weltstaatenbundes gebaut werden mьssen. Das Grundgesetz, das diese Verwaltungsordnung ins Leben rief, ihre Zьge umriЯ und sie in Gang setzte, ist Abdu'l-Bahás Testament, Sein grцЯtes Vermдchtnis an die Nachwelt, die glдnzendste Ausstrahlung Seines Geistes und das mдchtigste Werkzeug, um die bruchlose Folge der drei Zeitalter zu sichern, die die Sendung Seines Vaters ausmachen. (neu GGV 22/5 S.271 alt)
Der Bund Bahá'u'lláhs ist allein kraft Seines Willens und Seines Zieles gestiftet. Abdu'l-Bahás Testament wiederum kann als die Frucht der mystischen Verbindung Dessen gesehen werden, der die Krдfte eines gottgegebenen Glaubens entband, mit Dem, der sein einziger Interpret wurde und als vollkommenes Vorbild anerkannt ist. Die vom Stifter des Gottesgesetzes in diesem Zeitalter ausgelцste schцpferische Energie stieЯ auf den Geist Dessen, der zu Seinem unfehlbaren Ausleger erwдhlt war, und lieЯ Ihn dieses Werkzeug hervorbringen, dessen unermeЯlichen Folgerungen selbst unsere Generation dreiundzwanzig Jahre spдter noch nicht ganz zu fassen vermag. Dieses Werkzeug, richtig eingeschдtzt, ist weder von Dem, der den AnstoЯ zu seiner Erschaffung gab, noch von Dem, der es dann erdachte, zu trennen. Wie gesagt, hatte die Absicht des Stifters der Bahб'н-Offenbarung den Geist Abdu'l-Bahás so vцllig durchdrungen, Sein Geist so tief Dessen Wesen geprдgt, waren beider Ziele und Beweggrьnde so vцllig miteinander verschmolzen, daЯ man eine Grundwahrheit des Glaubens leugnen wьrde, wollte man die Lehre Bahá'u'lláhs von dem erhabenen Werk trennen, das mit der Sendung Abdu'l-Bahás verknьpft ist. (neu GGV 22/6 S.271 alt)
Es sei gesagt, daЯ die mit diesem historischen Dokument geschaffene Verwaltungsordnung kraft ihres Ursprungs und ihrer Eigenart in der Geschichte der religiцsen Systeme der Welt einzig dasteht. Man kann bestimmt sagen, daЯ bis vor Bahá'u'lláh von keinem Propheten, auch nicht von Muhammad, dessen Buch die Gesetze und Gebote der islбmischen Sendung klar festlegt, irgend etwas maЯgebend und schriftlich festgesetzt wurde, das mit der Verwaltungsordnung zu vergleichen wдre, die der befugte Ausleger der Lehren Bahá'u'lláhs schuf, einer Ordnung, die kraft der administrativen Regeln, die ihr Schцpfer formulierte, und der Institutionen, die Er schuf, sowie des Rechtes der Auslegung, das Er ihrem Hьter verlieh, den Glauben, dem sie entstammt, vor Spaltungen bewahren muЯ und wird, in einer Weise, wie es bei keiner frьheren Religion der Fall war. (neu GGV 22/7 S.272 alt)
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