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1970 Zum Geben
1972 MUSIK
1974 Zum Wirklichen Leben
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1979 Beratung
1979 Örtliche Geistige Räte - Siebenjahresplan
1979 Über das Lehren
1982 Die Kraft göttlichen Beistands
1982 Geistiger Adel
1982 JUL Zusammenarbeit Nicht Bahai Organisatiionen
1983 Einheit der Familie
1983 Sept 01, Sechs Schritte zum Geistigen Wachstum
1984 Den Glauben vertiefen
1984 Heilen
1984 Liebe und Ehe
1985 Okt, Die Verheißung des Weltfriedens
1986 Frauen
1987 Der Gottesbund
1987 Jan, Vertrauenswürdigkeit
1988 Krise und Sieg
1989 Aug 29, 19-Tagefest
1989 Dokumente des Bundes
1989 Ein keusches und heiliges Leben
1990 Baha'i-Wahlen Heiligkeit und Wesensart
1990 Bahai Ehen und ihr Schutz
1990 Dez, Bewahrung von Bahai-Ehen
1990 Die Bewahrung der Erde und ihrer Hilfsquellen
1991 Baha'u'llahs Mission
1991 Drogen und Suchtstoffe
1991 Patenschaftsfonds
1992 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens
1993 Arbeitsweise von Gemeinden
1994 Initiative des Einzelnen und der Gemeinde
1995 Baha'i-Gelehrsamkeit
1997 Mai 30, Dezentralisierung
1998 Apr, Trainingsinstitute
2001 Huququllah das Recht Gottes neu
2001 Huququllah die kroenende Zier neu
2001 Institution Berater
Baha'i-Ehen und ihr Schutz
Baha'i-Gebete
Baha'i-Gelehrsamkeit
Baha'u'llahs Mission
Der Gottesbund
Dokumente des Bundes
Huququ'llah - Das Recht Gottes
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Compilations : Baha'i-Ehen und ihr Schutz
UNIVERSALES HAUS DER GERECHTIGKEIT
Bahб'н-Ehen und ihr Schutz

_________________________________________________________________________________________________

Eine Textsammlung sowie ein Memorandum der Forschungsabteilung

zu den Texten ьber Bahб'н-Ehen und ihren Schutz

Deutsch nach den englischen Manuskripten »Preserving Bahá'í Marriages«, A compilation prepared by the Research Department December 1990, sowie »Preserving Bahá'í Marriages«, a memorandum prepared by the Research Department December 1990, (c) Bahб'н-Verlag GmbH, Langenhain 1992 ISBN 3-87037-294-x, 451-22

Inhalt
Die Texte ьber Bahб'н-Ehen und ihren Schutz
Aus den Schriften Bahá'u'lláhs 5
Aus den Schriften Abdu'l-Bahás 5
Aus Briefen im Auftrag Shoghi Effendis 9

Aus Briefen im Auftrag des Universalen Hauses der Gerechtigkeit 24

Zitierte Literatur 34
Das Memorandum der Forschungsabteilung

1. Die Bahб'н-Einstellung zu Ehe und Scheidung 35

2. Scheidungsgrьnde 38
3. Erhaltung der Ehe 39
3.1. Anstrengung tut not 41

3.2. Gegenseitige Achtung und Gleichberechtigung 42

3.3. Zusammenarbeit und versцhnliche Grundhaltung 43

3.4. Rьcksichtnahme auf Kinder 43
3.5. Beratung in der Familie 45
3.6. Beratung mit dem Geistigen Rat 45
3.7. Eheberatungsstellen 46

3.8. Dienen - »die wahre Grundlage der Einheit« 47

4. Zusammenfassung 47
Bahб'н-Ehen und ihr Schutz
Aus den Schriften Bahá'u'lláhs
+1

Gott wahrlich liebt Einheit und Eintracht und verabscheut Trennung und Scheidung.(AQDAS zit. in Liebe und Ehe S.53)

+2

Entsteht bei einem der Ehegatten gegenьber dem anderen heftige Abneigung oder Widerwille, so ist die Scheidung erst nach Ablauf eines Jahres zulдssig. (AQDAS.Codex S.64)

Aus den Schriften Abdu'l-Bahás
+3

Fьr die Masse des Volkes ist die Ehe ein leibliches Band, und diese Verbindung kann nur vorьbergehend sein, weil sie von vornherein dazu verurteilt ist, in einer kцrperlichen Trennung zu enden. (ABSEL 84/2)

Unter dem Volk Bahбs jedoch muЯ die Ehe sowohl eine leibliche als auch eine geistige Verbindung sein, da Mann und Frau vom selben Weine berauscht sind. Beide sind vom selben unvergleichlichen Antlitz bezaubert, beide leben und entwickeln sich durch den gleichen Geist, beide werden von der gleichen Herrlichkeit erleuchtet. Diese Verbindung ist geistiger Natur, und darum wird dieser Bund ewig bestehen. Ebenso werden sie sich in der stofflichen Welt einer starken, dauerhaften Verbindung erfreuen; denn wenn die Ehe auf Geist und Leib gegrьndet ist, ist sie eine echte Vereinigung, die ьberdauern wird. Ist die Verbindung jedoch nur eine leibliche, so ist sie gewiЯ nur vorьbergehend und muЯ unvermeidlich zur Trennung fьhren. (ABSEL 84/3)

Wenn daher das Volk Bahбs zu heiraten gedenkt, muЯ dieser Bund eine echte Beziehung, ein geistiges wie kцrperliches Zusammenfinden sein, so daЯ diese Verbindung in allen Lebensabschnitten und Welten Gottes fortdauert, denn diese wahre Einheit ist ein Lichtstrahl der Liebe Gottes. (ABSEL 84/4)

Ebenso werden die Seelen, wenn sie zu wahren Glдubigen heranwachsen, geistige Verwandtschaft erlangen und eine Zartheit aufweisen, die nicht von dieser Welt ist. Alle werden sie durch einen Hauch der gцttlichen Liebe erhoben, und ihre Vereinigung, ihre Verbindung wird ebenfalls ewig bestehen. Seelen, die ihr Selbst dem Vergessen preisgeben, die menschliche Schwдchen ablegen und sich von irdischen Bindungen lцsen, werden zweifellos mit dem himmlischen Glanz der Einheit erleuchtet und in der unvergдnglichen Welt alle zur wahren Vereinigung gelangen. (ABSEL 84/5)

+4

Was die Frage der Heirat im Einklang mit dem Gesetz Gottes betrifft: Zunдchst muЯt du jemanden finden, der dir gefдllt, und dann unterliegt die Sache der Zustimmung von Vater und Mutter. Ehe du nicht gewдhlt hast, haben sie kein Recht, sich einzumischen. (ABSEL 85)

+5

Bahб'н-Ehe bedeutet die Bindung zweier Partner aneinander, ihre gegenseitige Zuneigung mit Kopf und Herz. Jeder von beiden muЯ sich jedoch voller Sorgfalt bemьhen, mit der Wesensart des anderen grьndlich vertraut zu werden, so daЯ der feste Bund zwischen ihnen eine ewige Bindung werde. Ihr Bestreben muЯ sein, liebevolle Gefдhrten und fьr immer und ewig miteinander eins zu sein ... (ABSEL 86/1)

Die wahre Bahб'н-Ehe bedeutet, daЯ Mann und Frau leiblich und geistig eins sein sollen, daЯ sie einander stдndig in ihrem geistigen Leben vervollkommnen und sich in allen Welten Gottes ewiger Einheit erfreuen. Dies ist die Bahб'н-Ehe. (ABSEL 86/2)

+6

O ihr, die ihr beide an Gott glaubt! Der Herr, einzig ist Er, hat Mann und Frau erschaffen, damit sie in engster Gemeinschaft miteinander leben und wie eine einzige Seele seien. Sie sind zwei Gefдhrten, zwei nahe Freunde, die gegenseitig auf ihr Wohl bedacht sein sollten. (ABSEL 92/1)

Wenn sie so leben, werden sie diese Welt vollkommen zufrieden, glьckselig und heiteren Gemьts durchschreiten, um im Himmelreich zum Ziel gцttlicher Gnade und Gunst zu werden. Aber wenn sie sich anders verhalten, wird sich ihr Leben in groЯer Bitterkeit verzehren, jeden Augenblick werden sie den Tod herbeisehnen, und im Himmelreich werden sie beschдmt sein. (ABSEL 92/2)

Seid daher bemьht, mit Leib und Seele wie zwei Tauben in einem Nest miteinander zu wohnen, denn dies bedeutet Segen in beiden Welten. (ABSEL 92/3)

+7

Frьher konnte man sich in Persien sehr leicht scheiden lassen. Bei den Anhдngern der vergangenen Sendung pflegte schon eine unbedeutende Angelegenheit zur Scheidung zu fьhren. Als jedoch das Licht des Kцnigreiches erstrahlte, wurden die Seelen vom Geiste Bahá'u'lláhs belebt, und sie unterlieЯen Scheidung vцllig. Jetzt finden in Persien unter den Freunden keine Scheidungen statt, es sei denn, es bestehe ein zwingender Grund, der ein harmonisches Zusammenleben unmцglich macht. Unter solch seltenen Umstдnden hat es einige Fдlle von Scheidung gegeben.

Jetzt mьssen auch die Freunde in Amerika so leben und sich so verhalten. Sie mьssen unbedingt von einer Scheidung absehen, es sei denn, daЯ etwas eintritt, was sie zwingt, sich aus gegenseitiger Abneigung zu trennen. In einem solchen Fall mцgen sie sich mit Kenntnis des Geistigen Rates zur Trennung entschlieЯen. Sie mьssen dann geduldig sein und ein volles Jahr warten. Wenn wдhrend dieses Jahres zwischen ihnen der Einklang nicht wieder hergestellt ist, dann mag ihre Scheidung vollzogen werden. Wenn es zwischen Eheleuten zu leichten Spannungen oder VerdruЯ kommt, sollte dies nicht dazu fьhren, daЯ der Ehemann an eine Verbindung mit einer anderen Frau oder - was Gott verhьten mцge - die Ehefrau an einen anderen Ehemann denkt. Dies steht im Widerspruch zum himmlischen WertmaЯstab und zur wahren Keuschheit. Die Freunde Gottes mьssen so leben, sich so verhalten und in Charakter und Haltung solche Vortrefflichkeit an den Tag legen, daЯ die anderen staunen. Die Liebe zwischen Eheleuten sollte nicht nur rein kцrperlich, nein, sie muЯ geistig und himmlisch sein. Ihre beiden Seelen sollten als eine Seele betrachtet werden. Wie schwierig wдre es, eine einzige Seele zu teilen! Wie groЯ wдre diese Schwierigkeit!

Kurz, das Reich Gottes beruht auf Einklang und Liebe, Einheit, Verbundenheit und Einigkeit, nicht auf Streit, besonders nicht zwischen Mann und Frau. Wenn einer von beiden zur Ursache der Scheidung wird, wird er unfehlbar in groЯe Schwierigkeiten geraten, das Opfer schlimmen Unheils werden und schwere Gewissensbisse leiden.

(aus dem Persischen ьbersetzt; zitiert in Liebe und Ehe S.55f)

Aus Briefen im Auftrag Shoghi Effendis
(an einzelne Bahб'н, falls nicht anders vermerkt)
+8

Es ist sehr bedauerlich, wenn es zwischen Mann und Frau zu unterschiedlichen Meinungen und Ьberzeugungen kommt, denn dies schwдcht zweifelsohne das geistige Band, das, vor allem in schwierigen Zeiten, die Familie zusammenhдlt. Dieses Band lдЯt sich nicht durch Verhaltensweisen stдrken, die den Partner entfremden. Ein Ziel der Sache Gottes ist in der Tat, engere Bande in den Familien zu knьpfen. In allen derartigen Fдllen empfahl der Meister deshalb, auf die Wьnsche des anderen einzugehen und zu beten. Beten Sie, daЯ Ihr Mann nach und nach das Licht erkenne, und verhalten Sie sich gleichzeitig so, daЯ Sie ihn der Sache nдherbringen, anstatt ihn dagegen einzunehmen. Ist erst die Eintracht gesichert, so kцnnen Sie ungehindert dienen.

(15. Juli 1928; zitiert in Einheit der Familie, S.26)

+9

Nach dem Buch Aqdas ist Scheidung erlaubt. Sie wird jedoch miЯbilligt. Mann und Frau haben beide das gleiche Recht, eine Scheidung zu verlangen, wann immer einer von ihnen es fьr unbedingt notwendig hдlt. Selbst wenn ein Partner nicht damit einverstanden ist, wird die Scheidung nach einem Trennungsjahr, in dessen Verlauf der Ehemann zum Unterhalt fьr seine Frau und die Kinder verpflichtet ist, gьltig.

(6.Juli 1935 an einen einzelnen Bahб'н)
+10

Der Hьter hat Ihren Brief erhalten ... und mit tiefer Anteilnahme von Ihren familiдren Schwierigkeiten und Sorgen erfahren. Er bat mich, Sie seiner innigen Gebete fьr Sie und Ihre liebe Familie zu versichern, insbesondere dafьr, daЯ Ihnen himmlische Fьhrung und Hilfe fьr die Beilegung Ihrer Streitigkeiten und die vцllige Wiederherstellung einer harmonischen Lebensgemeinschaft zuteil werde. Wenn er Sie dringend bittet, jedes Opfer zu bringen, um Einheit in Ihrer Familie herzustellen, mцchte er zugleich, daЯ Sie sich nicht entmutigt fьhlen, wenn Ihre Bemьhungen nicht sofort Frucht tragen. Sie sollten das Ihre tun in dem sicheren Glauben, daЯ Sie Ihre Pflicht als Bahá'í erfьllen, wenn Sie so handeln. Das Weitere liegt sicherlich in Gottes Hand.

(23. Juli 1937; zitiert in Einheit der Familie, S. 28 f)

+11

Die Gьltigkeit einer Bahб'н-Ehe hдngt von der freien, uneingeschrдnkten Zustimmung aller vier Elternteile ab. Bei der Ausьbung dieses Rechtes ist die Entscheidungsfreiheit der Eltern uneingeschrдnkt und bedingungslos. Sie kцnnen ihre Zustimmung aus jedem beliebigen Grund verweigern und sind fьr ihre Entscheidung nur Gott verantwortlich.

(19.Mдrz 1938 an einen einzelnen Bahб'н)
+12

Hinsichtlich der Scheidung erklдrte der Hьter, sie werde miЯbilligt, gerьgt und sei gegen Gottes Wohlgefallen. Ihr Rat muЯ den Freunden alles mitteilen, was von der Feder `Abdu'l-Bahás in diesem Zusammenhang offenbart worden ist, damit alle eingehend ermahnt werden. Die Scheidung ist von der Genehmigung und der Erlaubnis des Geistigen Rates abhдngig. Die Mitglieder des Rates mьssen in solchen Angelegenheiten jeden einzelnen Fall unvoreingenommen und sorgfдltig untersuchen. Wenn stichhaltige Scheidungsgrьnde vorliegen und sich herausstellt, daЯ eine Versцhnung vцllig unmцglich und die gegenseitige Abneigung unьberwindlich groЯ ist, dann kann der Rat der Scheidung zustimmen.

(7.Juli 1938 an einen NGR; zit. in Liebe und Ehe S.59)

+13

Der Hьter hat Ihren Brief erhalten ... und mit groЯer Sorge von der Uneinigkeit zwischen Ihnen und Ihrem Mann erfahren.

Er wьnscht, daЯ ich Ihnen versichere, daЯ er fьr die Lцsung Ihrer familiдren Schwierigkeiten beten wird; gleichzeitig aber mцchte er Ihnen sehr ans Herz legen, sich mit allen in Ihrer Macht stehenden Mitteln zu bemьhen, Ihre Meinungsverschiedenheiten beizulegen und keine AusmaЯe annehmen zu lassen, die zur vollstдndigen und endgьltigen Trennung von Ihrem Ehemann fьhren wьrden.

Wenn auch die Scheidung nach dem Bahб'н-Gesetz zulдssig ist, wird sie doch sehr miЯbilligt, und nur dann sollte auf sie zurьckgegriffen werden, wenn jede Anstrengung, sie zu verhindern, sich als vergeblich und wirkungslos erwiesen hat.

Es liegt nun an Ihnen und Herrn ..., ьber die geistigen Folgen jeder Scheidung fьr beide Seiten grьndlich nachzudenken und, gestдrkt durch die Kraft des Glaubens, im Vertrauen auf die Segnungen, die jedem ergebenen Anhдnger Bahá'u'lláhs bei genauer Befolgung Seiner Prinzipien und Gesetze ohne Zweifel zuteil werden, neu den EntschluЯ zu fassen, Ihre gemeinsamen Schwierigkeiten zu lцsen und in Ihrem Familienleben Harmonie, Frieden und Glьck wiederherzustellen.

(11.September 1938; zit. in Liebe und Ehe S.59f)
+14

Ganz besonders mцchte ich Sie im Zusammenhang mit Ihrer Absicht, sich mit Dr. ... zu verheiraten, seiner Gebete um Ihre Fьhrung versichern. Mцge der Geliebte Ihnen helfen, die richtige Entscheidung zu treffen, und Ihnen das Leid und die Sorgen ersparen, die voreiliges Handeln in solchen Fдllen zwangslдufig nach sich zieht. Sie sollten diese Frage von so entscheidender Bedeutung fьr Ihre Zukunft auf das genaueste ьberlegen und alle relevanten Gesichtspunkte sorgfдltig und leidenschaftslos prьfen. Die endgьltige Entscheidung liegt bei Ihnen und Dr. ...

(17.Januar 1939 an einen einzelnen Bahб'н)
+15

Die Bahб'н-Lehren empfehlen nicht nur das Leben im Ehestand und betrachten ihn als die natьrliche, richtige Lebensweise fьr jeden geistig und kцrperlich gesunden, gesellschafts- und verantwortungsbewuЯten Menschen, sie verleihen der Ehe vielmehr den Status einer gцttlichen Institution, deren wichtigster und heiliger Zweck es ist, die Menschheit - der eigentliche Zweck der gesamten Schцpfung - fortbestehen zu lassen und auf die wahre, ihr von Gott bestimmte Stufe zu erheben.

(15. April 1939 an einen einzelnen Bahб'н)
+16

Die Situation, der Sie sich gegenьbersehen, ist zugegebenermaЯen schwierig und heikel; nicht weniger schwerwiegend und in der Tat lebenswichtig ist aber die daraus folgende Verpflichtung, die Sie als treuer und ergebener Glдubiger gewissenhaft und uneingeschrдnkt auf sich nehmen sollten. Obwohl der Hьter sich der besonderen Umstдnde Ihres Falles vцllig bewuЯt ist und fьr Sie in dieser herausfordernden, drдngenden Frage groЯes Mitgefьhl empfindet, kann er angesichts der in den Lehren enthaltenen ausdrьcklichen Gebote weder Ihr Begehren gutheiЯen, eine zweite Ehe zu schlieЯen, wдhrend Ihre erste Ehefrau noch lebt und im heiligen Stand der Ehe mit Ihnen verbunden ist, noch kann er Ihnen empfehlen oder es gutheiЯen, daЯ Sie sich von ihr scheiden lassen, nur um eine andere Frau heiraten zu kцnnen.

Die Bahб'н-Lehren schlieЯen nicht nur die Mцglichkeit der Doppelehe aus, sondern betrachten auch die Scheidung, obwohl sie zulдssig ist, als eine verwerfliche Tat, zu der man nur unter auЯergewцhnlichen Umstдnden schreiten sollte, wenn schwerwiegende Probleme bestehen, die ьber Erwдgungen wie kцrperliche Anziehung oder sexuelle Vertrдglichkeit und Harmonie weit hinausgehen. Die Institution der Ehe, wie sie von Bahá'u'lláh errichtet wurde, miЯt der kцrperlichen Seite der ehelichen Verbindung die gebьhrende Bedeutung bei, ordnet sie aber den moralischen und geistigen Zielen und Aufgaben unter, mit denen eine allweise, liebende Vorsehung die Ehe ausgestattet hat. Nur wenn jeder dieser Werte das rechte Gewicht erhдlt, nur auf der Grundlage, daЯ das Kцrperliche dem Moralischen und das Sinnliche dem Geistigen untergeordnet ist, kцnnen Ausschreitungen und eine Laxheit in den ehelichen Beziehungen, wie sie unser dekadentes Zeitalter so beklagenswert bezeugt, vermieden werden; nur so kann das Familienleben in seiner ursprьnglichen Reinheit wiederhergestellt werden und seine wahre, gцttlich bestimmte Aufgabe erfьllen.

Der Hьter wird innig dafьr beten, daЯ Sie, erleuchtet und gefьhrt von diesem gцttlichen RichtmaЯ, gestдrkt durch die sichere Hilfe und Bestдtigung Bahá'u'lláhs, Ihre Beziehungen mit den beteiligten Personen zufriedenstellend ordnen mцgen und so zu der einzig richtigen Lцsung fьr dieses sicherlich herausfordernde Problem in Ihrem Leben gelangen.

(8.Mai 1939 an einen einzelnen Bahб'н)
+17

Er hat Ihre Frage zum Problem der EheschlieЯung zur Kenntnis genommen, ebenso den Umstand, daЯ sie unter den Glдubigen selten aufkommt. In der Tat hдlt er es fьr sehr bedauerlich, daЯ manche junge Glдubige der Ehefrage nicht die gebьhrende Bedeutung beimessen und, wie Sie feststellen, anscheinend den Eindruck haben, der Bahб'н-Glaube riete vom Eheleben ab. Das ist ganz gewiЯ eine irrige Auffassung; wer immer sich die Mьhe macht, Bahá'u'lláhs Worte sorgsam-verstдndig zu lesen und ьber ihren tieferen Sinn nachzudenken, muЯ von der Wahrheit ьberzeugt sein, daЯ im Bahб'н-Glauben das Ehe- und besonders das Familienleben nicht nur empfohlen werden, sondern eine gesellschaftliche Aufgabe von hцchster, ja grundlegender Bedeutung darstellen, denn nur durch sie ist der Fortbestand der Menschheit auf Dauer gesichert.

Die Glдubigen sollten sich vцllig bewuЯt sein, daЯ Bahá'u'lláh die Ehe zwar nicht zur Pflicht macht, ihr aber solche geistig-gesellschaftliche Bedeutung beimiЯt, daЯ eigentlich kein Glдubiger unter normalen Umstдnden berechtigt ist, sich darьber hinwegzusetzen. In Seinem Buch der Gesetze betont Er nachdrьcklich die Wichtigkeit der Ehe und erklдrt ihren Hauptzweck, nдmlich Kinder zu zeugen und sie in der Religion Gottes zu erziehen, damit sie Ihn erkennen und anbeten, Seines Namens gedenken und Ihn preisen.

(17.Februar 1940 an einen einzelnen Bahб'н)
+18

... er ist hocherfreut ьber die frohe Nachricht, daЯ Sie Ihre hдuslichen Unstimmigkeiten mit Frau ... beilegen konnten, und insbesondere darьber, daЯ Sie gemeinsam eine sehr erfolgreiche Lehrreise gemacht haben. ... Dieses Band gemeinsamen Dienstes an der Sache, das Ihre Herzen eng vereint und sich als wirksame Lцsung Ihrer persцnlichen Probleme erwies, wird - darauf hofft er und darum betet er - im Laufe der Jahre durch Ihren fortschreitenden gemeinsamen Einsatz in der Lehrarbeit noch mehr gefestigt werden ...

(16.Dezember 1940 an einen einzelnen Bahб'н)
+19

Zur Frage, ob die Zustimmung der Eltern eines Nicht-Bahá'í zur Heirat mit einem Bahá'í notwendig ist: Da Bahá'u'lláh erklдrt, daЯ die Zustimmung der Eltern beider Partner erforderlich ist, um die Einheit zu fцrdern und Spannungen zu vermeiden, und da das Buch Aqdas keine Ausnahmen fьr diese Regel nennt, ist der Hьter der Meinung, daЯ die Zustimmung der Eltern beider Partner unter allen Umstдnden erforderlich ist. (12.August 1941 an einen NGR)

+20

Bahá'u'lláh hat der Heiligkeit der Ehe groЯes Gewicht beigemessen; die Glдubigen sollten sich aufs дuЯerste bemьhen, ein harmonisches Zuhause zu schaffen und Bedingungen herzustellen, die fьr ihre Kinder zumindest unschдdlich sind. Wenn sich dies aber nach Gebet und aufopferungsvollem Bemьhen als vцllig unmцglich erweist, kцnnen sie zur Scheidung schreiten.

(10.November 1943 an einen einzelnen Bahб'н)
+21

Im Aqdas wird die Ehe als eine hochheilige Verbindung dargestellt; die Bahá'í sollten klar erkennen, daЯ die Scheidung als letzter Ausweg betrachtet wird, der nach Mцglichkeit um jeden Preis zu vermeiden und nicht leichtfertig zu erцffnen ist.

(17.Oktober 1944 an einen einzelnen Bahб'н)
+22

Er ist der Ansicht, Sie und Ihre Frau sollten alles in Ihrer Macht Stehende tun, um untereinander eine harmonische Beziehung zu schaffen und, wenn mцglich, mit allen Mitteln eine Scheidung vermeiden. Vom Bahб'н-Standpunkt aus ist die Ehe eine sehr ernste, heilige Verbindung und die Scheidung ein letzter Ausweg, der, wenn menschenmцglich, vermieden werden soll.

(10.August 1945 an einen einzelnen Bahб'н)
+23

Es tat ihm sehr leid zu erfahren, daЯ Sie und Ihr Mann immer noch unglьcklich zusammen sind. Es ist im Leben immer eine Quelle des Kummers, wenn Ehepaare nicht gut miteinander auskommen kцnnen. Der Hьter meint jedoch, Sie und Ihr Mann sollten, wenn Sie die Scheidung erwдgen, auch an die Zukunft Ihrer Kinder denken und berьcksichtigen, wie dieser einschneidende Schritt deren Leben und Glьck beeinflussen wьrde.

Wenn Sie das Bedьrfnis nach Rat und Beratung verspьren, empfiehlt er Ihnen, sich mit Ihrem цrtlichen Rat zu beraten; sicher werden Ihre Mit-Bahá'í ihr Mцglichstes tun, um Ihnen zu raten und zu helfen, Ihre Interessen und die der Sache Gottes zu schьtzen.

(16.November 1945 an einen einzelnen Bahб'н)
+24

Der Hьter hat den Eindruck, daЯ Ihr Gatte ein edler Mensch ist; er freut sich zu hцren, daЯ Sie beide sich wieder vertragen wollen. Er ist der festen Ьberzeugung, daЯ die Bahá'í nach Mцglichkeit den neuen Glдubigen und jungen Bahá'í in jeder Hinsicht groЯe Vorbilder sein sollten, gerade solche Bahб'н, die der Sache Gottes so aktiv und hervorragend dienen wie Sie und Ihre Familie. Da Bahá'u'lláh die Scheidung so sehr miЯbilligt (obgleich Er sie zulдЯt) und die Ehe als eine hochheilige Verpflichtung betrachtet, sollten die Glдubigen alles in ihrer Macht Stehende tun, um die von ihnen geschlossenen Ehen zu erhalten und sie zu beispielhaften, von edelsten Motiven getragenen Verbindungen zu gestalten.

(19.Oktober 1947 an einen einzelnen Bahб'н)
+25

Bahá'u'lláh hat dargelegt, daЯ zu einer Bahб'н-EheschlieЯung die Zustimmung aller lebenden Elternteile erforderlich ist. Dies gilt, gleichviel, ob die Eltern Bahá'í oder Nicht-Bahб'н, ob sie seit Jahren geschieden sind oder nicht. Er hat dieses groЯe Gesetz niedergelegt, um den gesellschaftlichen Bau zu stдrken und die Familienbande zu festigen, ferner um in den Herzen der Kinder eine gewisse Dankbarkeit und Ehrerbietung gegenьber denen zu wecken, die ihnen das Leben gaben und ihre Seelen auf die ewige Reise zu ihrem Schцpfer sandten. Wir Bahá'í mьssen uns darьber klar sein, daЯ in der heutigen Gesellschaft der umgekehrte Vorgang stattfindet: Die jungen Menschen kьmmern sich immer weniger um die Wьnsche ihrer Eltern; die Scheidung wird als ein natьrliches Recht betrachtet und mit den fadenscheinigsten, unverantwortlichsten und erbдrmlichsten Vorwдnden erreicht. Geschiedene Eheleute sind, besonders, wenn einer von ihnen das volle Sorgerecht ьber die Kinder hat, nur allzu bereit, die Bedeutung des anderen Ehepartners zu verkleinern, der als ein Elternteil dafьr mitverantwortlich ist, die Kinder in die Welt gebracht zu haben. Die Bahá'í mьssen durch die strikte Beachtung der Bahб'н-Gesetze und -Lehren jene zersetzenden Krдfte bekдmpfen, die das hдusliche Leben und die schцnen Familienbande so rasch zugrunderichten und den sittlichen Bau der Gesellschaft niederreiЯen.

(25.Oktober 1947 an einen NGR; zit. in Liebe und Ehe S.33f; Einheit der Familie S.37f)

+26

Zweifellos nehmen die Glдubigen in Amerika die Scheidung nicht ernst genug, wahrscheinlich unter dem unbewuЯten EinfluЯ der дuЯerst lockeren Moral, die dort herrscht, und der leichtfertigen Einstellung zur Scheidung, die sich zunehmend durchzusetzen scheint; sie scheinen die Tatsache nicht zu begreifen, daЯ Bahá'u'lláh die Scheidung zwar erlaubt, aber nur als letzten Ausweg zulдЯt und streng verurteilt.

Wenn Kinder da sind, sind sie bei der Scheidung ein Faktor, der nicht unberьcksichtigt bleiben darf, denn sicherlich auferlegen Kinder dem Mann und der Frau, die einen solchen Schritt in Erwдgung ziehen, eine noch grцЯere Last sittlicher Verantwortung. In solchen Fдllen betrifft die Scheidung nicht nur sie selbst, ihre Wьnsche und Gefьhle, sondern auch die gesamte Zukunft der Kinder und deren Einstellung zur Ehe.

Zur Frage, ob Sie und Herr ... sich jetzt scheiden lassen sollten: Diese Angelegenheit betrifft so persцnlich Sie beide, Ihre Kinder und Ihre Zukunft, daЯ er meint, er kцnne nicht mehr tun, als Sie auf das oben Ausgefьhrte hinzuweisen. Die Entscheidung mьssen Sie beide selbst treffen.

(19.Dezember 1947; zitiert in Liebe und Ehe S.63f)

+27

Die Glдubigen sollten die Scheidung strikt vermeiden und nur unter seltenen, dringlichen Umstдnden darauf zurьckgreifen. Die moderne Gesellschaft ist strдflich leichtsinnig, was die heilige Natur der Ehe angeht, und die Glдubigen mьssen gegen diesen Trend beharrlich ankдmpfen.

(5.Januar 1948; zit. in Liebe und Ehe S.64)
+28

Er ist bekьmmert, von dem MiЯklang und dem Unglьck bei Ihnen zuhause zu erfahren, und versichert Ihnen, daЯ er um deren Beseitigung beten wird.

Ihnen mцchte er zu verstehen geben, daЯ Sie Ihrem Mann vielleicht kцrperlich und geistig nicht genug von Ihrer Liebe schenken, um ihn an sich zu fesseln. Eheprobleme sind oft sehr verwickelt und heikel, und wir Bahá'í sollten als aufgeklдrte, fortschrittliche Menschen nicht zцgern, uns in solchen Dingen an die Wissenschaft um Hilfe zu wenden, wenn dies nцtig oder ratsam erscheint. Wenn Sie und Ihr Mann Ihre Probleme gemeinsam oder einzeln mit einem guten Arzt besprechen, kann es sein, daЯ Sie Ihren Mann heilen oder wenigstens den Versuch dazu machen kцnnen. Es wдre wirklich schade, wenn zwei in dieser ruhmreichen Sache vereinte, mit einer Familie gesegnete Glдubige nicht imstande sein sollten, harmonisch miteinander zu leben; er meint, Sie sollten konstruktive MaЯnahmen ergreifen und nicht zulassen, daЯ die Lage sich verschlimmert. Wenn das Gespenst einer Trennung zwischen Mann und Frau auftaucht, sollten sie alles tun, um zu vermeiden, daЯ die Trennung Tatsache wird.

Er bittet Sie dringend, Ihre Zeit mehr dem Lehren der Sache zu widmen und gemeinsam darum zu beten, daЯ Bahá'u'lláh Ihnen tiefe, dauerhafte Liebe fьreinander schenke.

(5.Juli 1949 an einen einzelnen Bahб'н)
+29

Er bedauert sehr zu erfahren, daЯ Sie erwдgen, sich von Ihrem Mann scheiden zu lassen. Wie Sie ohne Zweifel wissen, erachtet Bahá'u'lláh den Ehebund als sehr heilig; nur unter sehr auЯergewцhnlichen, unertrдglichen Umstдnden ist fьr Bahá'í eine Scheidung ratsam.

Der Hьter sagt nicht, Sie dьrften sich nicht von Ihrem Mann scheiden lassen, aber er bittet Sie eindringlich - nicht nur, weil Sie glдubig und den Gesetzen Gottes zu gehorchen bemьht sind, sondern auch um des Glьckes Ihrer Kinder willen -, im Gebet darьber nachzudenken, ob es Ihnen nicht mцglich ist, sich ьber die Begrenzungen zu erheben, die Sie bisher in Ihrer Ehe empfunden haben, und diese Ehe gemeinsam zu einem Erfolg zu machen.

Wir meinen oft, unser Glьck liege in einer bestimmten Richtung, und wenn wir schlieЯlich einen zu hohen Preis dafьr bezahlen mьssen, entdecken wir vielleicht, daЯ wir uns in Wirklichkeit weder Freiheit noch Glьck eingekauft haben, sondern lediglich einen neuen Zustand der Enttдuschung und Ernьchterung.

(5.April 1951; zitiert in Liebe und Ehe S.29f)
+30

Er ist der Meinung, daЯ Sie mit allen Mitteln jede Anstrengung auf sich nehmen sollten, um Ihre Ehe zusammenzuhalten, besonders um Ihrer Kinder willen, die wie alle Kinder geschiedener Eltern unter widersprьchlichen Kindespflichten nur zu leiden haben, weil sie des Segens beraubt sind, von Vater und Mutter gemeinsam in einem Heim umsorgt und geliebt zu werden.

Nachdem Sie erkannt haben, daЯ Ihr Mann krank ist, sollten Sie imstande sein, sich mit Ihren gefьhlsmдЯigen Schwierigkeiten abzufinden, und keine unversцhnliche Haltung einnehmen, wie sehr Sie auch zu leiden haben.

Wir wissen, daЯ Bahá'u'lláh die Scheidung scharf miЯbilligt; es ist wirklich die Pflicht der Bahб'н, fast ьbermenschliche Anstrengungen zu machen, damit es nicht zur Scheidung kommt.

(6.Mдrz 1953; zit. in Einheit der Familie S.40)
+31

Die Bahá'í dьrfen keinen Ehebruch begehen und mьssen sich vor der Ehe sexueller Intimitдt enthalten. Nicht zu heiraten, ist im Bahб'н-Glauben keine Sьnde, aber Bahá'u'lláh empfiehlt den Glдubigen die Ehe.

Es gibt keine Lehraussage im Bahб'н-Glauben ьber die Existenz von »Wahlverwandtschaften«. Gemeint ist vielmehr, daЯ die Ehe zu einer tiefen geistigen Freundschaft fьhren soll, die in der jenseitigen Welt fortdauern wird, wo es kein Geschlecht, kein eheliches Geben und Nehmen gibt - genauso wie wir mit unseren Eltern, unseren Kindern, unsren Brьdern und Schwestern, unseren Freunden nicht nur physische Bande zwischenmenschlicher Beziehungen, sondern ein zutiefst geistiges, ewigwдhrendes Band knьpfen sollten.

(4.Dezember 1954 an einen einzelnen Bahб'н)
+32

Es tat ihm sehr leid zu erfahren, daЯ Ihre Ehe anscheinend gescheitert ist. Ich brauche Ihnen als Bahá'í nicht zu sagen, daЯ die Bahá'í alle Krдfte einsetzen sollten, ihre Ehen zu retten - nicht um ihrer selbst, vielmehr um Gottes willen. Bei Pionieren ist dies sogar noch wichtiger, da sie im Licht der Цffentlichkeit stehen. Es wдre jedoch in solchen Angelegenheiten weder schicklich noch richtig, daЯ der Hьter auf einzelne Glдubige Druck ausьbte. Er kann Sie und ... nur auffordern, es noch einmal zu versuchen, aber wenn Sie sich nicht zu diesem Versuch ьberwinden kцnnen, ist dies natьrlich Ihre persцnliche Angelegenheit.

(13.Januar 1956; zit. in Liebe und Ehe S.65)
+33

Der Hьter wird fьr die Lцsung Ihrer Probleme beten. Er wird beten, daЯ Ihr Sohn geheilt, Ihre Familie glьcklich und einig werde. Die wahre Grundlage der Einheit ist das Dienen, und er hofft, daЯ sich alle Mitglieder mit erneutem Bemьhen erheben werden, den Glauben zu lehren.

(6.September 1956 an einen einzelnen Bahб'н)
+34

Wo immer eine Bahб'н-Familie lebt, sollten die Beteiligten alles in ihrer Macht Stehende tun, um sie zu erhalten; denn die Scheidung wird in den Lehren scharf miЯbilligt, wohingegen Harmonie, Einheit und Liebe als hцchste Ideale fьr die menschlichen Beziehungen gepriesen werden. Dies muЯ fьr die Bahá'í immer gelten, ob sie als Pioniere dienen oder nicht.

(9.November 1956; zit. in Einheit der Familie S.43)

Aus Briefen im Auftrag des Universalen Hauses der Gerechtigkeit

(an einzelne Bahб'н, falls nicht anders vermerkt)
+35

In Anbetracht der Probleme, die Sie und Ihre Frau haben, weist das Haus der Gerechtigkeit darauf hin, daЯ die Einheit Ihrer Familie den Vorrang vor jeder anderen Ьberlegung haben sollte. Bahá'u'lláh kam, der Welt die Einheit zu bringen, und die grundlegende Einheit ist die der Familie. Daher mьssen wir daran glauben, daЯ die Sache Gottes dazu da ist, die Familie zu stдrken, und nicht, sie zu schwдchen. Zum Beispiel sollte der Dienst fьr die Sache Gottes nicht zur Vernachlдssigung der Familie fьhren. Es ist fьr Sie wichtig, Ihre Zeit so einzuteilen, daЯ Ihr Familienleben harmonisch verlдuft und Ihr Haushalt die nцtige Aufmerksamkeit erhдlt.

Bahá'u'lláh betont auch, wie wichtig die Beratung ist. Wir dьrfen nicht wдhnen, diese lohnende Methode, Lцsungen zu finden, sei auf die administrativen Institutionen der Sache beschrдnkt. Familienberatung mit offener, freier Aussprache, beseelt von der Einsicht, daЯ MдЯigung und Ausgewogenheit notwendig sind, kann das Allheilmittel fьr hдusliche Konflikte sein. Die Frauen sollten nicht ihre Mдnner zu bevormunden suchen, die Mдnner nicht ihre Frauen ...

(1.August 1978; zit. in Einheit der Familie S.46)
+36

Ihr Brief ... ьber die Schwierigkeiten in Ihrer Familie hat das Universale Haus der Gerechtigkeit bedrьckt; wir wurden gebeten, Ihnen folgendes mitzuteilen.

DaЯ Sie und Ihr Mann mit Ihrem Geistigen Rat ьber Ihre familiдren Probleme beraten haben, ohne einen Ratschlag zu erhalten, und daЯ Sie mit einem Familienberater Ihre Situation ohne Erfolg erцrtert haben, hat das Haus der Gerechtigkeit zur Kenntnis genommen; es ist der Meinung, Sie und Ihr Mann sollten sich dringend vor Augen fьhren, daЯ die Ehe Wohlbefinden schaffen und Gefьhle der Sicherheit und des geistigen Glьcks vermitteln kann. Aber das kommt nicht zufдllig. Damit die Ehe zu einem Hafen der Zufriedenheit wird, bedarf es des gemeinsamen Bemьhens der Ehepartner und der Hilfe ihrer Familien. Sie erwдhnen Ihre Besorgnis ьber Ihre дlteste Tochter. Es wird empfohlen, sie und vielleicht auch Ihre jьngeren Kinder in Familienberatungen einzubeziehen. Als Bahá'í wissen wir, wie wichtig Beratung ist; wir sollten nicht meinen, sie sei nur in Geistigen Rдten anwendbar.

(24.Juni 1979; zit. in Frauen S.53)
+37

Unversцhnliche Antipathie zwischen Ehepartnern ist nicht nur Mangel an Liebe fьr den Partner, sondern unьberwindliche Abneigung. Der Geistige Rat muЯ bestimmen, ob diese Bedingung vorliegt, ehe er den Beginn des Wartejahres festlegt; er kann dies auf Antrag eines der Partner tun. DaЯ der andere Partner keine Scheidung will, hat darauf keinen EinfluЯ.

Wenn das Datum fьr den Beginn des Wartejahres festgelegt ist, haben die Partner die Pflicht, alles Erdenkliche zu versuchen, um ihren Streit beizulegen und ihre Ehe zu erhalten. Der Geistige Rat hat die Aufgabe, ihnen dabei jeden Beistand zu leisten ...

Beim eigenen Geistigen Rat Hilfe zu suchen, ist offensichtlich Bestandteil des Bahб'н-Scheidungsverfahrens, und die betroffenen Partner sollten mit dem Rat ihre Probleme beraten. Es liegt im Ermessen eines oder beider Partner, sich auЯerdem an berufsmдЯige Eheberater zu wenden.

(12.Juli 1979 an einen einzelnen Bahб'н)
+38

Ihr Brief vom ... an das Universale Haus der Gerechtigkeit zeigt, daЯ Sie Ihre Ehe durch Schriftstudium und auf vielerlei Art der Beratung und Hilfe wieder in Ordnung zu bringen versuchen. Wir wurden beauftragt, Ihnen den Rat des Hauses zu dieser wichtigen Frage der Aussцhnung von Ehepartnern im Zusammenhang mit Ihrem eigenen Selbstverstдndnis und Ihrer Beziehung zu anderen mitzuteilen.

Sie werden dringend gebeten, in Ihrem Studium, Ihren Gebeten um die Lцsung Ihrer Probleme und Ihrer Meditation, die Ihnen Fьhrung und Zuversicht geben kann, standhaft fortzufahren, zumal das Verstдndnis des eigenen Ichs und der Beziehungen zu anderen in den Bahб'н-Schriften und im Beispiel des Meisters Abdu'l-Bahá zu finden ist.

Weder Sie noch Ihr Mann sollten zцgern, weiterhin berufliche Eheberater zurate zu ziehen, einzeln und wenn mцglich gemeinsam, und sich ebenso hilfreiche Empfehlungen zunutze zu machen, die Sie von weisen, reifen Freunden erhalten kцnnen. Beratung von Nicht-Bahб'н-Seite kann nьtzlich sein, aber im allgemeinen muЯ sie durch Bahб'н-Einsichten ergдnzt werden.

Sie fragen, wie mit Дrger umzugehen sei. Das Haus der Gerechtigkeit empfiehlt Ihnen, sich die Ermahnungen unserer Schriften ins Gedдchtnis zu rufen, daЯ man die Fehler anderer ьbersehen, ihre Missetaten vergeben und verbergen, ihre schlechten Eigenschaften nicht herausstellen soll, sondern ihre lobenswerten suchen und stдrken und versuchen muЯ, stets nachsichtig, geduldig und barmherzig zu sein. Textabschnitte wie die folgenden Zitate aus Briefen im Auftrag des geliebten Hьters sind dabei hilfreich:

»In jedem Menschen stecken Fдhigkeiten, die wir schдtzen und bewundern und um deretwillen wir ihn lieben kцnnen. Und wenn Sie sich womцglich entschlieЯen, nur an diese Fдhigkeiten Ihres Mannes zu denken, wird dies die Lage bessern helfen. ...Sie sollten Ihre Gedanken abwenden von dem, was Sie дrgert, und stдndig zu Bahá'u'lláh um Hilfe beten. Dann werden Sie erfahren, wie die von Gott entfachte reine Liebe, die in der Seele brennt, wenn wir die gцttlichen Lehren studieren, mehr als alles andere wдrmt und heilt.«

»Jeder von uns hat nur ein einziges Leben zu verantworten, und das ist sein eigenes. Jeder ist unermeЯlich weit davon entfernt, ,vollkommen` zu sein, ,wie unser himmlischer Vater vollkommen ist`. Die Aufgabe, unser eigenes Leben und unseren eigenen Charakter zu vervollkommnen, erfordert unsere ganze Aufmerksamkeit, Willenskraft und Energie ...«

(17.Juli 1979 an einen einzelnen Bahб'н)
+39

Die Beziehung zwischen den Ehepartnern muЯ im Zusammenhang mit dem Bahб'н-Ideal des Familienlebens gesehen werden. Bahá'u'lláh kam, der Welt die Einheit zu bringen, und die grundlegende Einheit ist die der Familie. Daher mьssen wir daran glauben, daЯ die Sache Gottes die Familie stдrken und nicht schwдchen will, und ein Schlьssel zu dieser Stдrkung der Einheit ist liebevolle Beratung. Die Atmosphдre in einer Bahб'н-Familie sollte ebenso wie in der gesamten Gemeinde »den Grundton der Sache Gottesnicht diktatorische Gewalt, sondern demьtige Freundschaft ist, nicht despotische Machtausьbung, sondern der Geist freier, liebevoller Beratung ...« »Trotz liebevoller Beratung verbleiben in jeder Gruppe gelegentlich Fragen, in denen sich keine Ьbereinstimmung erzielen lдЯt. In einem Geistigen Rat wird dieses Problem durch die Stimmenmehrheit gelцst. Jedoch kann es keine Stimmenmehrheit geben, wenn nur zwei Partner betroffen sind, wie im Falle von Mann und Frau. Deshalb sollte manchmal eine Frau ihrem Mann, manchmal ein Mann seiner Frau nachgeben, aber keiner sollte jemals den anderen beherrschen ...«

(28. Dezember 1980 an einen NGR; zit. in Liebe und Ehe S.47 S.50)

+40

Sie haben jedoch nach besonderen Verhaltensregeln gefragt, um die Beziehungen zwischen Eheleuten zu ordnen. Das Haus der Gerechtigkeit mцchte dieser Bitte nicht entsprechen, da die Zusammenstellung ьber dieses Thema bereits Fьhrung in ausreichendem MaЯe enthдlt, so etwa das Prinzip, daЯ im Familienverband die Rechte jedes einzelnen und aller gewahrt werden mьssen, und der Ratschlag, daЯ der Grundgedanke liebevolle Beratung sein sollte, daЯ alle Angelegenheiten in Liebe und Eintracht geregelt werden sollten und manchmal der Mann, manchmal die Frau den Wьnschen des anderen nachgeben sollte. Unter welchen Umstдnden man nachgeben sollte, muЯ jedes Ehepaar selbst entscheiden. Wenn sie sich - was Gott verhьte - nicht vertragen und ihre Unversцhnlichkeit zu Entfremdung fьhrt, sollen sie Rat suchen bei Leuten, denen sie vertrauen und auf deren ernstzunehmende, gesunde Urteilskraft sie sich verlassen kцnnen, damit die ihre Familie einigenden Bande bewahrt und gefestigt werden.

(16.Mai 1982; zit. in Frauen S.56)
+41

Zur Definition des Begriffs »Abneigung« in Verbindung mit dem Bahб'н-Scheidungsgesetz weist das Universale Haus der Gerechtigkeit darauf hin, daЯ es fьr eine Bahб'н-Scheidung keine spezifischen »Grьnde« gibt, wie sie in einigen Gesetzbьchern des bьrgerlichen Rechts vorkommen. Das Bahб'н-Recht erlaubt die Scheidung, aber Bahá'u'lláh wie Abdu'l-Bahá haben ausdrьcklich erklдrt, daЯ die Scheidung zu verabscheuen ist. Der einzelne Glдubige sollte aus seiner Sicht alles tun, um eine Scheidung zu vermeiden. Die Bahá'í sollten sich der Heiligkeit der Ehe zutiefst bewuЯt sein und danach streben, aus ihrer Ehe einen ewigen Bund der Einigkeit und Harmonie zu machen. Das erfordert eifriges Bemьhen, Opfer, Weisheit und Selbstverleugnung. Die Mцglichkeit einer Scheidung darf ein Bahá'í nur dann in Betracht ziehen, wenn die Lage unertrдglich ist und er oder sie heftigen Widerwillen empfindet, mit dem Partner verheiratet zu sein. Dies ist ein MaЯstab, der dem einzelnen vor Augen gefьhrt wird. Er ist kein Gesetz, sondern eine Mahnung - ein Ziel, dem wir zustreben sollen.

Aus der Sicht des Geistigen Rates ist die Sachlage jedoch ein wenig anders. Der Geistige Rat sollte sich stets darum bemьhen, daЯ die Glдubigen seiner Gemeinde im Verstдndnis des Bahб'н-Ehekonzepts vertieft werden, ganz besonders die jungen Leute, so daЯ sie schon den bloЯen Gedanken an Scheidung abstoЯend finden ...

Daraus wird ersichtlich, daЯ »Abneigung« kein genauer Rechtsbegriff ist, der einer Definition bedarf. Es gibt ja noch eine Reihe anderer Begriffe fьr die Beschreibung der Situation, die zu einer Scheidung nach Bahб'н-Recht fьhren kann: »Antipathie«, »Ressentiment«, »Entfremdung«, »Unmцglichkeit, Harmonie zu schaffen« und »Unversцhnlichkeit«. Die Texte zeigen jedoch deutlich, daЯ die Scheidung entschieden miЯbilligt wird, daЯ sie unter »seltenen, zwingenden Umstдnden« als »letzter Ausweg« anzusehen ist und daЯ der Partner, der die »Ursache fьr die Scheidung« ist, »ohne jeden Zweifel« »schrecklichem Elend zum Opfer« fдllt.

(3.November 1982 an einen einzelnen Bahб'н)
+42

Wenn einem Geistigen Rat ein Scheidungsgesuch vorgelegt wird, muЯ er sein erstes Tun und Trachten darauf richten, das Paar zu versцhnen und dafьr zu sorgen, daЯ es die diesbezьglichen Bahб'н-Lehren kennt. So Gott will, hat der Geistige Rat Erfolg und braucht kein Wartejahr anzusetzen. Wenn der Rat sich jedoch auЯerstande sieht, den betreffenden Partner zur Zurьcknahme seines Scheidungsantrags zu bewegen, muЯ er folgern, daЯ aus seiner Sicht eine unversцhnliche Abneigung zu bestehen scheint, und hat dann keine andere Wahl, als das Datum fьr den Beginn des Wartejahres festzulegen. Im Laufe dieses Jahres hat das Paar die verantwortungsvolle Aufgabe, die Beilegung seiner Streitigkeiten zu versuchen; der Rat hat die Pflicht, dem Paar dabei zu helfen und es zu ermutigen. Wenn aber das Wartejahr ohne Versцhnung zu Ende geht, muЯ die Bahб'н-Scheidung zum Datum der Zivilscheidung - falls diese nicht vorausging - ausgesprochen werden.

(6.Mai 1987 an einen einzelnen Bahб'н)
+43

Es ist klar, daЯ die Bahб'н-Lehren absolute Treue in der Beziehung zwischen Mann und Frau verlangen. Ein Abschnitt aus einem Brief vom 28. September 1941 im Auftrag Shoghi Effendis an einen Glдubigen, abgedruckt in »Messages from the Universal House of Justice 1968-1973«, Seite 108, erklдrt: »Sie fragen nach dem Platz im Leben, den eine feste Liebesverbindung zu einer anderen Person als unserem Ehemann oder unserer Ehefrau einnehmen kann. Aus der Sicht der Lehren lдЯt sich diese Frage leicht beantworten. Keuschheit bedeutet ein unbeflecktes, reines Geschlechtsleben, vor und nach der Heirat: vor der Heirat vollkommen keusch, nach der Heirat dem gewдhlten Gefдhrten vollkommen treu. Treue in allen sexuellen Handlungen, Treue in Wort und Tat.« (zit. in Liebe und Ehe S.22) Aus den Bahб'н-Lehren wird auЯerdem deutlich, daЯ kein Ehemann seine Frau in irgendeiner Weise miЯhandeln darf und daЯ solch verwerfliches Tun im Widerspruch zu der in den Bahб'н-Schriften geforderten, auf gegenseitiger Achtung und Gleichberechtigung beruhenden Beziehung steht - einer Beziehung, in der die Prinzipien der Beratung herrschen und keiner dem anderen seinen Willen aufzwingen darf.

(22.Juli 1987 an einen einzelnen Bahб'н)
+44

Das Haus der Gerechtigkeit rдt Ihnen, Ihr eifriges Bemьhen fortzusetzen, mit dem Sie die Schwierigkeiten in Ihrer Ehe zu ьberwinden suchen. Es freut sich zu erfahren, daЯ Sie und Ihr Mann sich um Fьhrung an den цrtlichen Geistigen Rat gewandt haben und bei einem Bahб'н, der Eheberater ist, Hilfe suchten. Wenn solches Bemьhen mit starken, entschlossenen Anstrengungen verbunden ist, steigen die Aussichten, daЯ Ihre Ehe erhalten bleibt, ganz betrдchtlich. Aber auch die Tatsache, daЯ Bahá'u'lláh die Scheidung erlaubt hat, ist zu bedenken; ohne Zweifel zeigt sie, daЯ die Scheidung unter gewissen Umstдnden unumgдnglich ist. Wenn Ihre ernsthaften Bemьhungen um den Erhalt Ihrer Ehe nicht das erhoffte Ergebnis bringen, sollten Sie nicht bestьrzt sein.

(28.April 1989 an einen einzelnen Bahб'н)
+45

Ьber die Nachricht, daЯ Sie und Ihr Mann weiterhin Eheschwierigkeiten haben, war das Haus der Gerechtigkeit betrьbt. Immer wieder riet es den Freunden, sich in solchen Situationen an die Geistigen Rдte um Rat und Beistand zu wenden und in dem Bemьhen, die Einheit ihrer ehelichen Verbindung zu erhalten, den Ratschlдgen der Geistigen Rдte zu folgen. In vielen Fдllen hat es sich als zweckmдЯig erwiesen, gleichzeitig die Hilfe kompetenter beruflicher Eheberater zu suchen, die nьtzliche Einsichten vermitteln und Fьhrung geben kцnnen bei konstruktiven MaЯnahmen zum Aufbau eines hцheren MaЯes an Einheit.

(17.Juli 1989 an einen einzelnen Bahб'н)
+46

... kein Ehemann darf seine Frau in irgendeiner Weise schlecht behandeln, weder seelisch, geistig, noch kцrperlich... Wenn eine Bahб'н-Frau sich in einer solchen Lage befindet und meint, sie kцnne diese nicht durch Beratung mit ihrem Ehemann lцsen, kann sie sich ohne weiteres an den цrtlichen Geistigen Rat um Rat und Fьhrung wenden; auЯerdem kцnnte sie die Hilfe kompetenter beruflicher Berater vorteilhaft finden. Wenn auch der Ehemann Bahá'í ist, kann ihn der цrtliche Geistige Rat darauf aufmerksam machen, daЯ er sein verletzendes Verhalten aufgeben muЯ, und ihn nцtigenfalls mit harten MaЯnahmen ermutigen, sich den Ermahnungen der Bahб'н-Lehren zu fьgen.

Es gab viele Fдlle, in denen ein Paar durch hingebungsvolle, entschlossene Anstrengung, unterstьtzt durch die Macht des Gebetes und den Rat von Experten, scheinbar unьberwindliche Hindernisse zur Versцhnung ьberwand und eine neue starke Grundlage fьr die Ehe schuf. Auch gibt es unzдhlige Beispiele von Menschen, die drastische Verдnderungen in ihrem Verhalten zuwege brachten, indem sie sich auf die geistigen Krдfte der gцttlichen Gabenfьlle stьtzten.

Wie Sie wissen, wird im Bahб'н-Glauben die Scheidung miЯbilligt; sie sollte nur der letzte Ausweg sein, wenn lдngere Zeit jede Bemьhung um Versцhnung erfolglos war. Es sollte jedoch auch beachtet werden, daЯ die Scheidung erlaubt ist, wenn zwischen den Ehepartnern unьberwindliche Abneigung herrscht.

(6.August 1989 an einen einzelnen Bahб'н)
Zitierte Literatur

ABSEL_Abdu'l-Bahá, Briefe und Botschaften, Langenhain 1992

AQDAS.Codex_Inhaltsverzeichnis und systematische Darstellung der Gesetze und Gebote des Kitáb-i-Aqdas, Langenhain 1987

Einheit der Familie, Langenhain 1983

Esslemont, Bahá'u'lláh und das neue Zeitalter, Langenhain1976

Frauen, Langenhain 1986
Liebe und Ehe, Hofheim 1981
Memorandum

zur Textzusammenstellung Bahб'н-Ehen und ihr Schutz

Forschungsabteilung des Universalen Hauses der Gerechtigkeit, Dezember 1990

(die eingeklammerten Nummern bezeichnen die Zitate der Textsammlung)

In jьngster Zeit traten viele Fragen auf, wie die Bahá'í zur Scheidung stehen und wie wichtig es sei, Ehen vor dem Zerbrechen zu schьtzen. Diese Fragen gaben AnlaЯ, einerseits eine Ьbersicht ьber die Fьhrung der Bahб'н-Lehren zu diesem wichtigen Thema zu erstellen, andererseits einige Folgerungen dieser Lehren fьr den Alltag zu erforschen. Die nachstehende Darstellung beschrдnkt sich darauf, brennpunktartig die Bahб'н-Einstellung zu Ehe und Scheidung sowie die Grьnde fьr eine Bahб'н-Scheidung zu betrachten und MaЯnahmen zu erцrtern, wie unglьckliche Ehen gefestigt werden kцnnen. Themen wie die Bedingungen fьr das Wartejahr und die Verantwortung des Geistigen Rates bei der Handhabung des Bahб'н-Scheidungsgesetzes wurden bewuЯt ausgelassen.

1. Die Bahб'н-Einstellung zu Ehe und Scheidung

Das Thema Scheidung muЯ im Rahmen der Bahб'н-Auffassung von der Ehe betrachtet werden. Bahá'u'lláh kam, um der Welt die Einheit zu bringen, und eine grundlegende Einheit ist die des Bundes zwischen den Ehepartnern.

Abdu'l-Bahá beschreibt die Ehe als »echte Beziehung«, ein geistiges und kцrperliches »Zusammenfinden«, eine »Verbindung«, die »fortdauert« »in allen Welten Gottes«. Er verweist auf die Ehepartner als »zwei nahe Freunde« und erklдrt: Wenn sie miteinander einig leben, »... werden sie diese Welt vollkommen zufrieden, glьckselig und heiteren Gemьts durchschreiten, um im Himmelreich zum Ziel gцttlicher Gnade und Gunst zu werden« (Nr.3 Nr.6)

In einem in seinem Auftrag geschriebenen Brief bezeichnet Shoghi Effendi die Ehe als »gцttliche Institution« und »eine hochheilige Verbindung«; sie soll »zu einer tiefen geistigen Freundschaft fьhren, die in der jenseitigen Welt fortdauern wird». (Nr.15 Nr.21 Nr.31)

»Harmonie, Einheit und Liebe« werden als »hцchste Ideale fьr die menschlichen Beziehungen gepriesen«. Daraus folgt, daЯ man sich alle Mьhe geben soll, eine Bahб'н-Familie zu erhalten, woimmer es sie gibt. Ehe- und Familienleben haben eine »gesellschaftliche Aufgabe von hцchster, ja grundlegender Bedeutung«: den Fortbestand der Menschheit und die gesellschaftliche Ordnung zu sichern. (Nr.34 Nr.17)

Die Bahб'н-Lehren erlauben die Scheidung, raten jedoch sehr davon ab. Shoghi Effendi weist darauf hin, daЯ Bahá'u'lláh sie »nur als letzten Ausweg« zulдЯt und »streng verurteilt«. Er bemerkt, daЯ die Glдubigen eine gewisse neigung zeigten, sich von den herrschenden Eiflьssen der Zivilisation, die »das hдusliche Leben und die schцnen Familienbande so rasch zugrunderichten und den sittlichen Bau der Gesellschaft niederreiЯen«, anstecken zu lassen. Er beurteilt die »moderne Gesellschaft strдflich leichtsinnig, was die heilige Natur der Ehe angeht«, und fordert die Freunde auf, »gegen diesen Trend beharrlich anzukдmpfen.« Deshalb ist von Nutzen, die Aussagen der Schriften genauer zu untersuchen, damit wir die Bahб'н-Einstellung zur Scheidung besser verstehen und Wege erkennen, wie diese steigende Flut gedдmmt werden kann. (Nr.26 Nr.25 Nr.27)

Wie ernst die Ehescheidung zu nehmen ist, wird in den Bahб'н-Schriften bildhaft dargestellt. Im Kitáb-i-Aqdas sagt Bahá'u'lláh zum Beispiel: »Gott ... verabscheut Trennung und Scheidung«, und Abdu'l-Bahá erlдutert: Wenn ein Partner »zur Ursache der Scheidung wird, wird er unfehlbar in groЯe Schwierigkeiten geraten, das Opfer schlimmen Unheils werden und schwere Gewissensbisse leiden« (Nr.1 Nr.7)

Obwohl Ehescheidung im Bahб'н-Glauben nicht verboten ist, wird sie »scharf miЯbilligt«. Im Auftrag Shoghi Effendis geschriebene Briefe weisen darauf hin, die Scheidung werde »miЯbilligt, gerьgt und sei gegen Gottes Wohlgefallen«. Sie wird als »verwerfliche Tat« betrachtet, und die Glдubigen werden aufgefordert, »fast ьbermenschliche Anstrengungen zu machen, damit es nicht zur Scheidung kommt«. Deshalb wird Ehescheidung als ein »letzter Ausweg« betrachtet, »der, wenn menschenmцglich, vermieden werden soll«. (Nr.30 Nr.12 Nr.16 Nr.22)

Mann und Frau haben beide das Recht, um Scheidung zu bitten, wenn sie es fьr »unbedingt notwendig« halten. Im Auftrag des Hьters wies sein Sekretдr darauf hin, daЯ trotz dieser Erlaubnis »nur unter sehr auЯergewцhnlichen, unertrдglichen Umstдnden ... fьr Bahá'í eine Scheidung ratsam« ist und die Glдubigen »nur ... wenn jede Anstrengung, sie zu verhindern, sich als vergeblich und wirkungslos erwiesen hat«, auf die Scheidung zurьckgreifen sollten. In diesem Zusammenhang muЯ die tatsache anerkannt werden, daЯ Bahá'u'lláh eine Scheidung erlaubt, und daЯ sie demzufolge »unter gewissen Umstдnden unumgдnglich ist« (Nr.9 Nr.29 Nr.13 Nr.44)

2. Scheidungsgrьnde

Unter welchen Umstдnden also ist Scheidung erlaubt?

In Inhaltsьbersicht und systematische Darstellung der Gesetze und Gebote des Kitáb-i-Aqdas, des heiligsten Buches Bahá'u'lláhs wird auf Seite 64 ausgefьhrt:

Entsteht bei einem der Ehegatten gegenьber dem anderen heftige Abneigung oder Widerwille, so ist die Scheidung erst nach Ablauf eines Jahres zulдssig.

Auch Abdu'l-Bahá rдt den Glдubigen, »unbedingt von einer Scheidung ab(zu)sehen, es sei denn, daЯ etwas eintritt, was sie zwingt, sich aus gegenseitiger Abneigung zu trennen. In einem solchen Fall mцgen sie sich mit Kenntnis des Geistigen Rates zur Trennung entschlieЯen.«

Das Universale Haus der Gerechtigkeit verbindet den Begriff »Abneigung« mit dem Begriff »unversцhnliche Antipathie« und erklдrt, daЯ »daЯ Scheidung erlaubt ist, wenn zwischen den Ehepartnern unьberwindliche Abneigung herrscht«. Es stellt ferner klar, daЯ eine solche Antipathie »nicht nur Mangel an Liebe fьr den Partner« ist, »sondern unьberwindliche Abneigung«, und erlдutert, daЯ der Geistige Rat befinden muЯ, daЯ dieser Zustand vorzuliegen »scheint«, ehe das Datum fьr das Wartejahr festgesetzt werden kann.

Interessant ist die Feststellung, daЯ es »fьr eine Bahб'н-Scheidung keine spezifischen `Grьnde` gibt, wie sie in einigen Gesetzbьchern des bьrgerlichen Rechts vorkommen«. Folglich sind das Fehlverhalten eines Partners oder Grьnde wie Mangel an »kцrperliche(r) Anziehung oder sexuelle(r) Vertrдglichkeit und Harmonie» nicht automatisch Scheidungsgrьnde. Das Haus der Gerechtigkeit erklдrte:

Die Mцglichkeit einer Scheidung darf ein Bahá'í nur dann in Betracht ziehen, wenn die Lage unertrдglich ist und er oder sie heftigen Widerwillen empfindet, mit dem Partner verheiratet zu sein.

Somit ist die Stдrke der »Abneigung« ein Schlьsselelement. Die Verantwort fьr die Feststellung, ob die Bedingung der »Abneigung«, von »heftiger Abneigung oder Widerwillen« zutrifft, liegt beim einzelnen Ehepartner in Beratung mit dem Geistigen Rat.

3. Erhaltung der Ehe

Ein unentbehrlicher erster Schritt zur Erhaltung von Bahб'н-Ehen ist die sorgfдltige Vorbereitung auf die Ehe. Abdu'l-Bahá und Shoghi Effendi stellten eine Reihe hilfreicher Richtlinien auf, um jedermann zu helfen, weise und wohlьberlegte Entscheidungen im Zusammenhang mit der Heirat zu treffen. Zum Beispiel riet der Meister potentiellen Partnern, sich »voller Sorgfalt (zu) bemьhen, mit der Wesensart des anderen grьndlich vertraut zu werden, so daЯ der feste Bund zwischen ihnen eine ewige Bindung werde«. (Nr.5)

Der Sekretдr des Hьters hat in seinem Auftrag im Brief an einen Freund, der bei ihm Rat wegen einer vorgeschlagenen Heirat suchte, vor »voreiligem Handeln« gewarnt, das »Leid und Sorgen« »zwangslдufig nach sich zieht«. Er forderte die Glдubigen auf, »diese Frage von so entscheidender Bedeutung fьr Ihre Zukunft auf das genaueste (zu) ьberlegen und alle relevanten Gesichtspunkte sorgfдltig und leidenschaftslos (zu) prьfen«. (Nr.14)

Die Wahl des Ehepartners bleibt den betreffenden Personen selbst ьberlassen. Abdu'l-Bahá erklдrt, daЯ die Eltern, ehe diese Wahl getroffen wurde, »kein Recht (haben), sich einzumischen«. Wenn jedoch jemand gewдhlt hat, »dann unterliegt die Sache der Zustimmung von Vater und Mutter«. In einem Brief vom 19.Mдrz 1938 in seinem Auftrag bekrдftigt Shoghi Effendi, daЯ die »Entscheidungsfreiheit der Eltern« bei der Ausьbung ihres »Rechtes« der Zustimmung zur Heirat ihres Kindes »uneingeschrдnkt und bedingungslos« ist. Er sagte weiter: »Sie kцnnen ihre Zustimmung aus jedem beliebigen Grund verweigern und sind fьr ihre Entscheidung nur Gott verantwortlich.« (Nr.4 Nr.11)

Besonders zu erwдhnen ist, daЯ die Voraussetzung der elterlichen Zustimmung zur Heirat nicht nur eine administrative Regelung bedeutet, vielmehr wird dies als ein »groЯes Gesetz« beschrieben, niedergelegt von Bahá'u'lláh, »um den gesellschaftlichen Bau zu stдrken und die Familienbande zu festigen«. Sein Zweck ist, »die Einheit zu fцrdern und Spannungen zu vermeiden«. (Nr.25 Nr.19)

Die Bahб'н-Schriften verweisen an vielen Stellen darauf, wie wichtig es ist, liebevolle, vereinende Familienverhдltnisse zu pflegen. Die Freunde werden nicht nur aufgerufen, »alles in ihrer Macht Stehende (zu) tun, um die von ihnen geschlossenen Ehen zu erhalten«, sondern mьssen diese auch »zu beispielhaften, von edelsten Motiven getragenen Verbindungen gestalten«. Dazu weisen wir insbesondere auf Antwortbriefe im Auftrag Shoghi Effendis und des Universalen Hauses der Gerechtigkeit an Glдubige mit Eheproblemen hin; aus ihnen kцnnen MaЯnahmen zum Abbau des Scheidungsbedьrfnisses abgeleitet werden. (Nr.24)

3.1. Anstrengung tut not

Geduldige, instдndige, aufopferungsvolle Anstrengung tut not, um das Ehe- und Familienleben zu bewahren. Dazu fordert Shoghi Effendi die Paare auf, »konstruktive MaЯnahmen (zu) ergreifen» und zu vermeiden, daЯ sich die Lage verschlimmert:

»Wenn das Gespenst einer Trennung zwischen Mann und Frau auftaucht, sollten sie alles tun, um zu vermeiden, daЯ die Trennung Tatsache wird.« (Nr.28)

Die Paare werden ermutigt, sich alle Mьhe zu geben, »Ehen zu retten - nicht um ihrer selbst, vielmehr um Gottes willen«, ьberzeugt von der Erkenntnis, daЯ sie damit ihre »Pflicht als Bahб'н« erfьllen, selbst wenn ihre »Bemьhungen nicht sofort Frucht tragen« (Nr.32 Nr.10)

3.2. Gegenseitige Achtung und Gleichberechtigung

Die Beziehung zwischen Eheleuten wird durch gegenseitige »Achtung und Gleichberechtigung« gekennzeichnet. Sie wird von den »Prinzipien der Beratung« geleitet, und keiner darf »dem anderen seinen Willen aufzwingen». Als das Universale Haus der Gerechtigkeit gebeten wurde, besondere Verhaltensregeln fьr die Beziehung zwischen den Eheleuten aufzustellen, machte es auf etliche weitreichende Richtlinien in den Schriften aufmerksam: (Nr.43)

»... so etwa das Prinzip, daЯ im Familienverband die Rechte jedes einzelnen und aller gewahrt werden mьssen, und der Ratschlag, daЯ der Grundgedanke liebevolle Beratung sein sollte, daЯ alle Angelegenheiten in Liebe und Eintracht geregelt werden sollten und manchmal der Mann, manchmal die Frau den Wьnschen des anderen nachgeben sollte. Unter welchen Umstдnden man nachgeben sollte, muЯ jedes Ehepaar selbst entscheiden. Wenn sie sich - was Gott verhьte - nicht vertragen und ihre Unversцhnlichkeit zu Entfremdung fьhrt, sollen sie Rat suchen bei Leuten, denen sie vertrauen und auf deren ernstzunehmende, gesunde Urteilskraft sie sich verlassen kцnnen, damit die ihre Familie einigenden Bande bewahrt und gefestigt werden.«

3.3. Zusammenarbeit und versцhnliche Grundhaltung

Aussцhnung verlangt eine versцhnliche Grundhaltung und die Bereitschaft, »Schwierigkeiten zu lцsen« zu versuchen und Verhaltensweisen zu vermeiden, »die den Partner entfremden». Zur Entwicklung einer versцhnlichen Grundhaltung gab das Universale Haus der Gerechtigkeit einer Ehefrau, die wissen wollte, wie man mit Gefьhlen des Дrgers als Folge ehelicher Unstimmigkeit umgeht, den folgenden Rat:

Sie fragen, wie mit Дrger umzugehen sei. Das Haus der Gerechtigkeit empfiehlt Ihnen, sich die Ermahnungen unserer Schriften ins Gedдchtnis zu rufen, daЯ man die Fehler anderer ьbersehen, ihre Missetaten vergeben und verbergen, ihre schlechten Eigenschaften nicht herausstellen soll, sondern ihre lobenswerten suchen und stдrken und versuchen muЯ, stets nachsichtig, geduldig und barmherzig zu sein. Textabschnitte wie die folgenden Zitate aus Briefen im Auftrag des geliebten Hьters sind dabei hilfreich:

»In jedem Menschen stecken Fдhigkeiten, die wir schдtzen und bewundern und um deretwillen wir ihn lieben kцnnen. Und wenn Sie sich womцglich entschlieЯen, nur an diese Fдhigkeiten Ihres Mannes zu denken, wird dies die Lage bessern helfen. ...Sie sollten Ihre Gedanken abwenden von dem, was Sie дrgert, und stдndig zu Bahá'u'lláh um Hilfe beten. Dann werden Sie erfahren, wie die von Gott entfachte reine Liebe, die in der Seele brennt, wenn wir die gцttlichen Lehren studieren, mehr als alles andere wдrmt und heilt.«

»Jeder von uns hat nur ein einziges Leben zu verantworten, und das ist sein eigenes. Jeder ist unermeЯlich weit davon entfernt, `vollkommen` zu sein, `wie unser himmlischer Vater vollkommen ist`. Die Aufgabe, unser eigenes Leben und unseren eigenen Charakter zu vervollkommnen, erfordert unsere ganze Aufmerksamkeit, Willenskraft und Energie ...«

Wie ausschlaggebend die Bemьhungen um Zusammenarbeit unter Ehepartnern sind, die eine geschьtzte, glьckliche Ehe schaffen mцchten, wird in dem nachstehend zitierten Auszug aus einem im Auftrag des Universalen Hauses der Gerechtigkeit geschriebenen Brief betont:

»DaЯ Sie und Ihr Mann mit Ihrem Geistigen Rat ьber Ihre familiдren Probleme beraten haben, ohne einen Ratschlag zu erhalten, und daЯ Sie mit einem Familienberater Ihre Situation ohne Erfolg erцrtert haben, hat das Haus der Gerechtigkeit zur Kenntnis genommen; es ist der Meinung, Sie und Ihr Mann sollten sich dringend vor Augen fьhren, daЯ die Ehe Wohlbefinden schaffen und Gefьhle der Sicherheit und des geistigen Glьcks vermitteln kann. Aber das kommt nicht zufдllig. Damit die Ehe zu einem Hafen der Zufriedenheit wird, bedarf es des gemeinsamen Bemьhens der Ehepartner und der Hilfe ihrer Familien.«

3.4. Rьcksichtnahme auf Kinder

In Briefen an Ehepaare, die eine Scheidung beabsichtigen, machte Shoghi Effendi auf die Tatsache aufmerksam, daЯ das Vorhandensein von Kindern »dem Mann und der Frau, die einen solchen Schritt in Erwдgung ziehen, eine noch grцЯere Last sittlicher Verantwortung« auferlegen. Sie werden aufgefordert, »an die Zukunft Ihrer Kinder (zu) denken« und zu erkennen, daЯ »Kinder geschiedener Eltern unter widersprьchlichen Kindespflichten nur zu leiden haben, weil sie des Segens beraubt sind, von Vater und Mutter gemeinsam in einem Heim umsorgt und geliebt zu werden«. (Nr.26 Nr.23 Nr.30)

Obwohl die Bahб'н-Lehren groЯes Gewicht darauf legen, daЯ die mцglichen Auswirkungen einer Scheidung auf die Kinder sorgsam abgewogen werden, ist darauf hinzuweisen, daЯ ein Ehepaar nicht ausschlieЯlich deshalb beieinander bleiben sollte, weil Kinder zum Haushalt gehцren. In einem in seinem Auftrag am 10. November 1943 geschriebenen Brief erklдrte Shoghi Effendi:

»Bahá'u'lláh hat der Heiligkeit der Ehe groЯes Gewicht beigemessen; die Glдubigen sollten sich aufs дuЯerste bemьhen, ein harmonisches Zuhause zu schaffen und Bedingungen herzustellen, die fьr ihre Kinder zumindest unschдdlich sind. Wenn sich dies aber nach Gebet und aufopferungsvollem Bemьhen als vцllig unmцglich erweist, kцnnen sie zur Scheidung schreiten.« (Nr.20)

3.5. Beratung in der Familie

Das Universale Haus der Gerechtigkeit hat »liebevolle Beratung« als einen »Schlьssel zu dieser Stдrkung der Einheit« in der Familie bezeichnet. Desweiteren erklдrte das Haus der Gerechtigkeit, daЯ »Familienberatung mit offener, freier Aussprache, beseelt von der Einsicht, daЯ MдЯigung und Ausgewogenheit notwendig sind, ... das Allheilmittel fьr hдusliche Konflikte sein« kann. Um Wirkung zu zeigen muЯ eine solche Beratung nicht nur freimьtig, vernьnftig und ausgewogen sein, sondern auch auf gegenseitiger Achtung und Gleichberechtigung beruhen. Bei der Beschreibung des Beratungs- und BeschluЯfassungsprozesses in der Familie erklдrte das Universale haus der gerechtigkeit zum Beispiel: (Nr.39 Nr.35)

»Trotz liebevoller Beratung verbleiben in jeder Gruppe gelegentlich Fragen, in denen sich keine Ьbereinstimmung erzielen lдЯt. In einem Geistigen Rat wird dieses Problem durch die Stimmenmehrheit gelцst. Jedoch kann es keine Stimmenmehrheit geben, wenn nur zwei Partner betroffen sind, wie im Falle von Mann und Frau. Deshalb sollte manchmal eine Frau ihrem Mann, manchmal ein Mann seiner Frau nachgeben, aber keiner sollte jemals den anderen beherrschen.« (Nr.39)

3.6. Beratung mit dem Geistigen Rat

Wenn Glдubige auf Eheschwierigkeiten stoЯen, werden sie ermutigt, sich »an die Geistigen Rдte um Rat und Beistand zu wenden und in dem Bemьhen, die Einheit ihrer ehelichen Verbindung zu erhalten, den Ratschlдgen der Geistigen Rдte zu folgen«. Die allgemeinen fortgesetzten Pflichten des Geistigen Rates bei der Behandlung eines Ersuchens um Bahб'н-Scheidung sowie bei der Beratung der Glдubigen sind im folgenden Auszug aus einem Brief vom 6.Mai 1987 im Auftrag des Universalen Hauses der gerechtigkeit aufgelistet: (Nr.45)

»Wenn einem Geistigen Rat ein Scheidungsgesuch vorgelegt wird, muЯ er sein erstes Tun und Trachten darauf richten, das Paar zu versцhnen und dafьr zu sorgen, daЯ es die diesbezьglichen Bahб'н-Lehren kennt. So Gott will, hat der Geistige Rat Erfolg und braucht kein Wartejahr anzusetzen. Wenn der Rat sich jedoch auЯerstande sieht, den betreffenden Partner zur Zurьcknahme seines Scheidungsantrags zu bewegen, muЯ er folgern, daЯ aus seiner Sicht eine unversцhnliche Abneigung zu bestehen scheint, und hat dann keine andere Wahl, als das Datum fьr den Beginn des Wartejahres festzulegen. Im Laufe dieses Jahres hat das Paar die verantwortungsvolle Aufgabe, die Beilegung seiner Streitigkeiten zu versuchen; der Rat hat die Pflicht, dem Paar dabei zu helfen und es zu ermutigen.«

3.7. Eheberatungsstellen

Zusдtzlich zur Beratung mit dem Geistigen Rat kann es fьr das Paar von Vorteil sein, die Hilfe fдhiger beruflicher Eheberater »einzeln und wenn mцglich gemeinsam« in Anspruch zu nehmen. Solche Fachleute kцnnen, wie das Universale Haus der gerechtigkeit meint, »nьtzliche Einsichten vermitteln und Fьhrung geben ... bei konstruktiven MaЯnahmen zum Aufbau eines hцheren MaЯes an Einheit«. Desweiteren erinnert das Haus der Gerechtigkeit daran, daЯ die »Beratung von Nicht-Bahб'н-Seite ... im allgemeinen ... durch Bahб'н-Einsichten ergдnzt werden« muЯ. (Nr.38 Nr.45)

3.8. Dienen - »die wahre Grundlage der Einheit«

Shoghi Effendi bezeichnet »das Dienen« als die »die wahre Grundlage« der Einheit in der Familie und ruft die Familienmitglieder auf, sich »mit erneutem Bemьhen (zu) erheben ..., den Glauben zu lehren«. Der Sekretдr des Hьters schrieb in seinem Auftrag an ein Ehepaar, das »gemeinsam eine sehr erfolgreiche Lehrreise gemacht« hatte, von einem »Band gemeinsamen Dienstes an der Sache, das Ihre Herzen eng vereint und sich als wirksame Lцsung Ihrer persцnlichen Probleme erwies«, und bringt die Hoffnung zum Ausdruck, daЯ dieses »Band ... im Laufe der Jahre durch Ihren fortschreitenden gemeinsamen Einsatz in der Lehrarbeit noch mehr gefestigt« werde. (Nr.33 Nr.18)

In einem anderen Fall hдuslichen »MiЯklangs und Unglьcks« erhielt ein Ehepaar den Rat, einen grцЯeren Teil seiner Zeit dem Lehren der Sache Gottes zu widmen und »gemeinsam darum zu beten, daЯ Bahá'u'lláh Ihnen tiefe, dauerhafte Liebe fьreinander schenke« (Nr.28)

4. Zusammenfassung

Zum Thema Scheidung bieten die Bahб'н-Lehren einen sehr ausgewogenen Zugang. Zum einen wird die »Scheidung miЯbilligt; sie sollte nur der letzte Ausweg sein, wenn lдngere Zeit jede Bemьhung um Versцhnung erfolglos war«. Zum anderen ist »Scheidung erlaubt..., wenn zwischen den Ehepartnern unьberwindliche Abneigung herrscht«. In erster Linie tragen die Ehepartner die moralische Verantwortung fьr die Feststellung sowohl des AusmaЯes der »Abneigung« als auch der »lдngeren Zeit«, die sie sich bemьht haben. AuЯerdem muЯ der Geistige Rat, bevor er das Wartejahr festsetzt, zu dem SchluЯ kommen, daЯ »heftige Abneigung oder Widerwille« dem Anschein nach vorhanden sind. (Nr.46 Nr.7 Nr.2)

Um eine Bahб'н-Ehe zu bewahren und zu stдrken, sind langwierige Anstrengungen unumgдnglich. Gebet, Ausdauer, Selbstaufopferung, gegenseitige Achtung, die Bereitschaft zur Zusammenarbeit und Verzeihung, freimьtige und liebevolle Beratung sind dazu nцtig. Das kann schMirzaolle Zeiten bedeuten. Das Universale Haus der Gerechtigkeit gibt jedoch die folgende Zusicherung, daЯ das Ergebnis »hingebungsvoller, entschlossener Anstrengung» selbst in ausichtslosen Fдllen hдufig mit einem positiven Ergebnis gesegnet wird: (Nr.46)

»Es gab viele Fдlle, in denen ein Paar durch hingebungsvolle, entschlossene Anstrengung, unterstьtzt durch die Macht des Gebetes und den Rat von Experten, scheinbar unьberwindliche Hindernisse zur Versцhnung ьberwand und eine neue starke Grundlage fьr die Ehe schuf. Auch gibt es unzдhlige Beispiele von Menschen, die drastische Verдnderungen in ihrem Verhalten zuwege brachten, indem sie sich auf die geistigen Krдfte der gцttlichen Gabenfьlle stьtzten.« (Nr.46)

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UNIVERSALES HAUS DER GERECHTIGKEIT BAHA'I-EHEN

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