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Compilations : 1979 Über das Lehren
ÜBER DAS LEHREN
Aus den Schriften Bahá’u’lláhs,
‘Abdu’l-Bahás und
Shoghi Effendis
BAHÁ’Í-VERLAG

Die englischen Originaltexte hat das Universale Haus der Gerechtigkeit als Anlage zu einem Brief an alle Nationalen Geistigen Räte vom 3. März 1977 zur Verfügung gestellt. Die Gliederung für die deutsche Ausgabe wurde vom Nationalen Geistigen Rat der Bahá’í der Schweiz vorgenommen.

ISBN 3 87037 1072
© BAHÁ’Í-VERLAG GmbH, D-6238 Hofheim-Langenhain
1979 – 136
INHALT

1. Lehren – aus Liebe zu Gott und zur Menschheit 3

2. Geistige Eigenschaften des Lehrenden – Loslösung, Hingabe, Standhaftigkeit 9

3. Das eigene Wissen vertiefen 15
4. Offen Lehren – mit Mut und Begeisterung 18
5. Lehren mit Weisheit, Takt und Mäßigung 21
6. Liebe, Vorbild, Gemeinschaft 31
7. Vielfältige Möglichkeiten und Methoden 38
8. Persönliches Lehren, Heimkreise 45
9. Zuversicht, göttliche Bestätigung 52
1. LEHREN – AUS LIEBE ZU GOTT UND ZUR MENSCHHEIT

O Freunde! Ihr müßt an diesem Tage vom Feuer der Liebe Gottes so entflammt sein, daß dessen Glut in allen Adern und Gliedern eures Körpers offenbar wird und die Völker der Welt von dieser Hitze entzündet werden und sich dem Horizont des Geliebten zuwenden.1

Mit Herzen, überfließend von der Liebe Gottes, Zungen, gedenkend der Erwähnung Gottes, und Augen, gerichtet auf das Königreich Gottes, müssen sie die frohe Botschaft von der Offenbarung des Herrn der Heerscharen allen Menschen überbringen. Wisset mit Gewißheit, daß in jeder Versammlung, die ihr besucht, der Heilige Geist über den Häuptern wogt und die himmlischen Bestätigungen der Gesegneten Vollkommenheit alle umschließen.2

Wenn die Freunde sich nicht bemühen, die Botschaft zu verbreiten, dann versäumen sie es, Gottes angemessen zu gedenken, und sie werden der Zeichen des Beistandes und der Bestätigung aus dem Abhá-Königreich nicht gewahr noch der göttlichen Geheimnisse teilhaftig werden. Wenn aber der Lehrer seine Zunge zum Lehren gebraucht, so wird er natürlich selbst angeregt und zum Magnet werden, der die göttliche Hilfe und Freigebigkeit aus dem Königreich anzieht, und wie der Vogel zur Stunde des Tagesanbruchs sein, der durch seinen Gesang, sein Zwitschern und seine Melodie selbst erheitert wird.3

An diesem Tag muß jeder Gläubige seine Gedanken darauf richten, den Glauben zu lehren… O Geliebte Gottes! Jeder der Freunde muß jedes Jahr wenigstens eine Seele lehren. Dies ist immerwährender Ruhm. Dies ist ewige Gnade.3

Der größte Ruhm und die höchste Ehre, die jemandem zuteil werden kann, ist, einer neuen Seele das Licht der Führung zu bringen. Die belebende Kraft des Heiligen Geistes, der durch Bahá’u’lláh in die Welt gekommen ist, ist die Quelle unsterblichen Lebens; und jenen, die in dieser Welt von diesem Geist belebt worden sind, wird in der nächsten Welt große Ehre und hoher Ruhm zuteil werden. Einem völlig neuen Gebiet das Licht göttlicher Führung und die belebende Kraft des Geistes zu bringen, ist die verdienstvollste Tat, die man vollbringen kann. Die Menschheit schreit nach Erlösung; und nur durch die Bahá’í, welche in die verschiedenen Gebiete der Erde gehen, kann sie ihnen gebracht werden. Aus diesem Grunde hat der Hüter alle Freunde ermutigt, sich in neue Länder auszubreiten, denn dies ist die Stunde, in der die Welt belebt werden muß.4

Der Geist der Stunde ist das Lehren an den Heimatfronten. Sein Ziel kann nur erreicht werden durch einen neuen Geist selbstloser Hingabe bei den Freunden zu Hause. Wunderbare Siege werden in den schwierigen unberührten Gebieten errungen, weil die Pioniere ihr Leben der edlen Sendung geweiht haben, der sie sich widmen. Die Freunde zu Hause müssen die gleiche selbstlose Hingabe entfalten. Niemals dürfen sie einen Tag vorübergehen lassen, ohne eine Seele zu lehren, in der Hoffnung, daß Bahá’u’lláh alle Samenkörner wachsen lassen wird. Die Freunde sollten reine Seelen suchen, ihr Vertrauen gewinnen und die betreffende Person dann sorgfältig lehren, bis sie ein Bahá’í wird, und sie dann fördern, bis sie eine feste und tätige Stütze des Glaubens ist.5

Die Völker suchen allgemein das Licht göttlicher Führung. Die Probleme der Welt haben die Massen aufgeweckt. Den Bahá’í bleibt es vorbehalten, den Ruf zu erheben und die Botschaft weiter zu tragen in Übereinstimmung mit den hohen Maßstäben, die vom geliebten Meister aufgestellt wurden. Die Welt kann belebt werden durch die Gaben des Heiligen Geistes, wenn die Bahá’í ihre heilige Pflicht erfüllen…

In Pioniergebieten und an der Heimatfront müssen sich die Freunde mit dem gleichen Geist der Hingabe und Aufopferung erheben, der die ursprünglichen Pioniere beseelte. Wenn sie das tun, werden sie über die großen Ergebnisse staunen, die sie erzielen werden…

Erhebt euch im Vertrauen auf die Führung des Heiligen Geistes und verbreitet das Wasser des Lebens; laßt alle Merkmale der heutigen Lebensart und alle falschen Maßstäbe derer, welche die Probleme dieser Welt lösen wollen, hinter euch und zeigt die neue Bahá’í-Art eines dynamischen Lebens auf… Dies wird die Ergebnisse zeitigen, welche die Schreie der Menschheit heute fordern. Wo sind die geistigen Seelen, die nun die Gelegenheit ergreifen und unsterblichen Ruhm im Dienste für den Glauben erlangen werden?6

Die Welt wird bis in ihre Grundmauern erschüttert, und die Menschen sind auf der Suche. Wenn die Bahá’í sich erheben wie nie zuvor, um die Sache zu lehren, so werden sie viele Hörer finden, und viele werden durch ihre aufopfernden Anstrengungen ewiges Leben erlangen.7

Die Liebe, die wir zur Menschheit hegen, unsere Überzeugung, daß der Glaube Bahá’u’lláhs das einzige, göttliche Heilmittel für all ihre Krankheiten enthält, muß heute dadurch bekundet werden, daß wir die Sache vor die Öffentlichkeit bringen. Ohne Zweifel ist die Mehrheit noch nicht fähig, deren wahre Tragweite zu erkennen, aber sie dürfen dadurch, daß wir in dieser Pflicht versagen, nicht der Möglichkeit beraubt sein, davon zu hören. Und es gibt viele wertvolle Seelen, die danach suchen und bereit sind, die Sache anzunehmen.8

Nachdem wir ein klares Verständnis vom wahren Wesen unseres Auftrages, von den anzuwendenden Methoden und dem einzuschlagenden Weg erlangt haben und hinreichend zu einem neuen Leben erweckt worden sind, was die wesentliche Voraussetzung für das Lehren ist, so laßt uns nun uns erheben, um Seine Sache mit Rechtschaffenheit, Überzeugungskraft, Verständnis und Kraft zu lehren. Dies ist die wichtigste und dringlichste Pflicht eines jeden Bahá’í. Laßt sie uns zur beherrschenden Leidenschaft unseres Lebens machen! Zerstreuen wir uns bis an die äußersten Enden der Erde, opfern wir unsere persönlichen Interessen, unsere Bequemlichkeit, Neigungen und Vergnügungen. Mischen wir uns unter die verschiedenen Stämme und Völker der Welt; machen wir uns vertraut mit ihren Sitten, Traditionen, Gedanken und Gewohnheiten; laßt uns ein universelles Interesse an der (Bahá’í-) Bewegung wecken, fördern und lebendig erhalten und uns zugleich bemühen, mit allen in unserer Macht liegenden Mitteln durch konzentrierte und anhaltende Aufmerksamkeit die vorbehaltlose Unterstützung der hoffnungsvolleren und empfänglicheren unter unseren Hörern zu gewinnen. Laßt uns auch des Beispiels gedenken, das unser geliebter Meister uns gegeben hat: Weise und taktvoll in seiner Methode, wachsam und aufmerksam in der ersten Begegnung, weit und aufgeschlossen in all Seinen öffentlichen Äußerungen, behutsam in der schrittweisen Darlegung der wesentlichen Wahrheiten der Sache, leidenschaftlich in Seinem Aufruf, jedoch nüchtern in der Beweisführung, zuversichtlich im Ausdruck, unerschütterlich in Seiner Überzeugung, würdevoll in Seinem Auftreten – dies waren die hervorragenden Merkmale, welche unser Geliebter bei Seiner vornehmen Darlegung der Sache Bahá’u’lláhs an den Tag legte.9

2. GEISTIGE EIGENSCHAFTEN DES LEHRENDEN – LOSLÖSUNG, HINGABE, STANDHAFTIGKEIT

Sprich: O Volk Gottes! Was den Sieg der ewigen Wahrheit verbürgen kann – Seine Heerscharen und Helfer auf Erden –, wurde in den heiligen Büchern und Schriften niedergelegt und ist so klar und offenkundig wie die Sonne. Diese Heerscharen sind solche gerechten Taten, ein solches Betragen und ein solcher Charakter, wie sie in Seinen Augen annehmbar sind. Wer sich an diesem Tag erhebt, um Unserer Sache beizustehen, und die Heerscharen einer lobenswerten Wesensart und eines aufrechten Betragens zu seiner Hilfe herbeiruft, dessen Einfluß wird sich bestimmt über die ganze Welt verbreiten.10

Rechtschaffenheit und Loslösung sind die beiden größten Leuchten für den Himmel des Lehrens. Gesegnet ist, wer diese hohe Stufe erreicht.1

Wenn du die Seelen führen willst, so geziemt es dir, unter allen Umständen standhaft und gut, und mit lobenswerten Eigenschaften und göttlichen Tugenden erfüllt zu sein. Sei ein Zeichen der Liebe, eine Verkörperung der Barmherzigkeit, ein Brunnen der Güte, sei freundlichen Herzens, gut zu jedermann und sanft zu den Dienern Gottes, besonders zu jenen, die euch nachfolgen – Mann und Frau gleichermaßen. Ertrage jede Prüfung, die dir Menschen bereiten, und begegne ihnen nur mit Freundlichkeit, großer Liebe und gutem Willen.11

Dies ist das Ziel: Die Absicht des Lehrers muß rein, sein Herz unabhängig, sein Geist hingezogen, sein Denken friedfertig, sein Entschluß fest und seine Großmut erhaben und in der Gottesliebe eine strahlende Fackel sein. Wenn er solche Eigenschaften erwirbt, wird sein geheiligter Odem sogar auf den Felsen wirken; anders aber wird er überhaupt keinen Erfolg haben. Solange eine Seele nicht vervollkommnet ist, wie kann sie da die Fehler anderer tilgen? Solange sie nicht frei ist von allem außer Gott, wie kann sie anderen Loslösung lehren?12

Was die Lehrer betrifft, so müssen sie sich ihrer alten Gewänder völlig entledigen und ein neues Gewand antun. Nach dem Wort Christi müssen sie die Stufe der Wiedergeburt erlangen, das heißt, wie sie bei der ersten Geburt aus dem Mutterleib hervorgingen, so müssen sie nun aus dem Leib der stofflichen Welt geboren werden. Wie sie sich jetzt der Erlebnisse der Welt des Mutterleibes völlig unbewußt sind, so müssen sie auch die Mängel der stofflichen Welt völlig vergessen. Sie müssen getauft werden mit dem Wasser des Lebens, dem Feuer der Liebe Gottes und dem Odem des Heiligen Geistes; sie müssen sich mit wenig Nahrung zufrieden geben, aber einen großen Anteil von der himmlischen Tafel nehmen. Sie müssen sich frei machen von Versuchung und Begierde und vom Geist erfüllt sein. Durch die Wirkung ihres reinen Odems müssen sie den Stein in einen leuchtenden Rubin verwandeln und die Muschel in eine Perle. Wie die Wolke des Frühlingsschauers müssen sie den schwarzen Boden umgestalten in einen Rosengarten und einen Obsthain. Sie müssen den Blinden sehend machen, den Tauben hörend, den Erloschenen entflammen und zum Glühen bringen und den Toten beleben.13

Jetzt ist es an der Zeit, daß ihr euch des Gewandes der Bindung an die Erscheinungswelt entledigt, daß ihr euch von der stofflichen Welt völlig loslöst, daß ihr zu Engeln des Himmels werdet und durch alle diese Gegenden reist und lehrt.14

Die Gläubigen Gottes… müssen selbstaufopfernd und entzündet werden wie die Kerzen der Führung…

Wenn sie solchen Edelmut an den Tag legen, werden sie mit Sicherheit umfassende göttliche Bestätigung erlangen, die himmlischen Heerscharen werden sie ständig neu bestärken, und ein herrlicher Sieg wird errungen werden.15

Rastet nicht, trachtet nicht nach Ruhe, hängt euch nicht an das Wohlleben dieser flüchtigen Welt, sondern befreit euch von allen Banden und strebet mit Herz und Seele danach, im Königreich Gottes fest verwurzelt zu sein. Erwerbet euch himmlische Schätze. Werdet Tag für Tag heller erleuchtet und nähert euch mehr und mehr der Schwelle der Einheit. Werdet zu Offenbarungen geistiger Gaben und zu Dämmerungsorten unendlichen Lichtes!16

Seid der Bestätigungen des Barmherzigen und der Hilfe des Höchsten versichert, werdet geheiligt und gereinigt von dieser Welt und ihren Bewohnern, laßt euer Vorhaben allen zum Besten gereichen, löst euch aus der Bindung an das Irdische und werdet so licht und fein wie das Wesen des Geistes. Mit Entschlossenheit, reinem Herzen, frohem Mut und beredter Zunge widmet sodann eure Zeit der Verbreitung der göttlichen Grundwahrheiten.17

Jeder muß daran denken, daß ’es der Heilige Geist ist, der belebt’; deshalb muß der Lehrer wie ein Rohr werden, durch das der Heilige Geist die suchende Seele erreichen kann.18

Zu allererst sollten sie jedes nur mögliche Mittel anwenden, um ihr Herz und ihre inneren Antriebe zu reinigen; andernfalls wäre es nutzlos, sich für irgendwelche Unternehmen einzusetzen. Ebenso notwendig ist es, sich der Heuchelei und der blinden Nachahmung zu enthalten, denn ihr übler Geruch wird von jedem verständigen und weisen Menschen bald entdeckt werden. Darüber hinaus müssen die Freunde die festgesetzten Zeiten für das Gedenken Gottes, für Meditation, Andacht und Gebet einhalten, da es höchst unwahrscheinlich, ja fast unmöglich ist, daß irgendein Vorhaben ohne die göttlichen Gnadengaben gedeihen und sich entwickeln kann. Man kann sich kaum vorstellen, welch großen Einfluß aufrichtige Liebe, Wahrhaftigkeit und Reinheit der Motive auf die Seelen der Menschen ausüben. Aber diese Eigenschaften können nicht erworben werden, solange nicht jeder Gläubige sich täglich bemüht, sie zu erlangen.19

Was am meisten nottut: völlige und selbstlose Hingabe. Je heller unsere Fackel brennt, desto mehr Licht wird sie geben und desto bereitwilliger wird sie ihre Glut anderen mitteilen.20

Selbstlose Hingabe und begeisterter Dienst sind der Grundton für erfolgreiches Lehren. Man muß zum Rohre werden, durch das der Heilige Geist herabsteigt, um den Schüler des Glaubens zu erreichen. Wir geben die Botschaft und erklären die Lehren, aber es ist der Heilige Geist, der belebt und bestärkt.21

Er hofft, daß Sie geleitet und in Ihrer Arbeit gestärkt werden, damit viele Seelen durch Ihre selbstlosen Dienste ewiges Leben finden mögen. Es ist wichtig, daß Sie mit Menschen reinen Herzens Verbindung aufnehmen, daß Sie deren Vertrauen gewinnen und diese das Ihre, und daß Sie dann allmählich lehren. Es ist besser, sich auf wenige zu konzentrieren, als zu versuchen, zu viele auf einmal zu lehren. Hingabe, Ergebenheit und Demut sind wesentliche Voraussetzungen dafür, daß der Heilige Geist Sie als ein Rohr zur Weitergabe Seiner schöpferischen Strahlen benutzt.22

Der geliebte Hüter weist mich an, Sie wissen zu lassen, daß Sie nicht müde werden sollten, Gutes zu tun. Er weiß, daß Sie entmutigt sein müssen in Zeiten, in denen die Hartherzigkeit der Menschen dort das Keimen der Saat nicht gestattet, die Sie so sorgfältig aussäen. Er versichert Ihnen jedoch, daß jedes ausgesäte Samenkorn schließlich seine Frucht tragen wird.23

Der Hüter war sehr erfreut, als er vom plötzlichen Ansteigen der Zahl der Freunde hörte, die sich dem Glauben angeschlossen haben. Dies zeigt, daß man bis zum Ende durchhalten muß, wenn man Erfolg haben will.24

3. DAS EIGENE WISSEN VERTIEFEN

Eine wahre und angemessene Kenntnis der Sache ist wirklich unentbehrlich für jeden, der die Botschaft erfolgreich lehren will. Das Buch » Ährenlese « gibt den Freunden eine ausgezeichnete Gelegenheit, dieses notwendige Wissen und Verständnis zu erwerben. Es gibt ihnen außerdem die Eingebung und geistige Hingabe, die nur das Lesen der Heiligen Worte verleihen kann.25

Göttliche Wahrheit ist relativ; deshalb wird uns eingeschärft, den Suchenden ständig auf das Wort selbst zu verweisen, und darum muß jede Erklärung, mit der wir einem Menschen den Weg seiner Seele erleichtern wollen, auf dem Wort und nur auf dem Wort allein beruhen.26

Wir, die wenigen, die von der Vision ergriffen wurden, sollten unsere Kräfte nicht auf jenen Wegen vergeuden, welche die Menschheit heute geht, Wegen, die nicht zur Lösung ihrer heutigen schrecklichen Probleme führen. Wir sollten uns auf die Sache konzentrieren, weil nur sie das Heilmittel ist, das die Welt benötigt…

Wenn die Bahá’í wirklich mit Erfolg die Sache lehren wollen, müssen sie viel besser unterrichtet und befähigt sein, die heutige Lage der Welt und ihre Probleme mit Intelligenz und Verstand zu diskutieren…

Mit anderen Worten: Wir Bahá’í sollten unseren Verstand mit Wissen rüsten, um unsere Glaubenswahrheiten besonders den gebildeten Klassen besser darlegen zu können.27

Es scheint, daß wir jetzt eine gründlichere und koordinierte Bahá’í-Gelehrsamkeit brauchen, um solche Menschen anzuziehen, mit denen Sie gerade Kontakt haben. Die Welt, zumindest die denkende, hat mittlerweile alle großen und weltumfassenden Prinzipien übernommen, die vor über siebzig Jahren von Bahá’u’lláh verkündet worden sind; sie sind daher natürlich nicht ’neu’ für sie. Wir aber wissen, daß die tiefgründigeren Lehren, die Fähigkeit der von Ihm entworfenen Weltordnung, eine neue Gesellschaft zu schaffen, neu und dynamisch sind. Dies solchen Menschen auf intelligente und anziehende Weise darzulegen, müssen wir lernen.28

Ein gutes Wissen in Geschichte, einschließlich der Religionsgeschichte, ebenso auf dem Gebiet der Sozial- und Wirtschaftslehre ist von großer Hilfe, wenn man die Sache intelligenten Menschen lehrt.29

Der geliebte Hüter hat immer wieder betont, daß der Gläubige das göttliche Wort tief studieren, seine lebenspendenden Wasser aufnehmen und sich an seinen herrlichen Lehren begeistern muß, wenn er den Glauben wirkungsvoll lehren will. Er sollte dann über die Bedeutung des Wortes meditieren und beim Ausloten der geistigen Tiefen um Führung und Beistand beten. Nach dem Gebet ist am wichtigsten das Handeln. Wenn man gebetet und meditiert hat, muß man sich im vollen Vertrauen auf die Führung und Bestätigung Bahá’u’lláhs erheben, um Seinen Glauben zu lehren. Beharrlichkeit im Handeln ist für ein wirksames Lehren ebenso wesentlich wie Weisheit und Kühnheit. Der Gläubige muß alles diesem großen Ziele opfern, dann werden die Siege gewonnen werden.30

4. OFFEN LEHREN – MIT MUT UND BEGEISTERUNG

Lehre du die Sache Gottes mit solcher Ausdrucksfähigkeit, daß sich daran die Büsche entzünden und von ihnen der Ruf „Wahrlich, es gibt keinen Gott außer Mir, dem Allmächtigen, dem Unbezwungenen“ ergeht.1

Wenn er vom Feuer Seiner Liebe entzündet ist, wenn er auf alle erschaffenen Dinge verzichtet, werden die Worte, die er äußert, die entflammen, die ihn hören.31

Wenn ein Lehrer lehrt, muß er selbst völlig entflammt sein, so daß seine Äußerung wie eine Feuerflamme ihren Einfluß ausübt und den Schleier des Selbstes und der Leidenschaft verbrennt. Auch muß er äußerst demütig und bescheiden sein, so daß andere aufgerichtet werden. Er muß sich selbst völlig zurückhalten und vergehen, so daß er mit der Melodie der Himmlischen Heerscharen lehren kann – andernfalls wird sein Lehren keine Wirkung haben.3

Wenn die Stirn des Redners bei der Ausführung eines Themas von den Strahlen der Liebe Gottes erleuchtet und er vom Weine wahren Verstehens trunken ist, wird er zum Mittelpunkt einer mächtigen Kraft, die wie ein Magnet die Herzen anziehen wird. Dies ist der Grund, warum sich der Lehrer in einem Zustand äußersten Entflammtseins befinden muß.3

Was deine Frage betrifft, ob es zulässig sei, die göttlichen Lehren zu verkünden, ohne sie mit dem Größten Namen in Beziehung zu bringen, sollst du antworten: ’Dieser gesegnete Name hat eine Wirkung auf die Wirklichkeit der Dinge. Wenn diese Lehren verbreitet werden, ohne sie mit dem heiligen Namen zu verbinden, werden sie keinen fortdauernden Einfluß auf die Welt ausüben. Die Lehren gleichen dem Körper, und dieser heilige Name dem Geiste. Er verleiht dem Körper Leben. Er ist die Ursache, daß die Völker der Welt sich von ihrem Schlummer erheben.’3

Zu solchen Zeiten ergreifen die Freunde Gottes die Gelegenheit, nützen die Möglichkeit, stürmen voran und gewinnen den Preis. Bliebe ihre Aufgabe auf gutes Verhalten und Ratschläge beschränkt, so würde nichts erreicht werden. Sie müssen ihre Zunge lösen, die Beweise erklären, klare Argumente vorbringen und zwingende Schlüsse ziehen, welche die Wahrheit der Manifestation der Sonne der Wirklichkeit begründen.3

Darum rede, sprich mit großem Mut in jeder Versammlung. Bevor du deine Ansprache beginnst, wende dich zuerst an Bahá’u’lláh und bitte um die Bestätigung des Heiligen Geistes, dann öffne deine Lippen und sage, was deinem Herzen eingegeben wird; das aber mit größtem Mut, mit Würde und Überzeugung.32

Der Hüter findet, daß es für die Freunde von entscheidender Bedeutung ist, die Sache unmittelbar durch die Verwendung der heiligen Worte zu lehren.33

5. LEHREN MIT WEISHEIT, TAKT UND MÄSSIGUNG

Sprich: Die menschliche Rede verlangt ihrem Wesen nach, Einfluß zu gewinnen, und braucht Mäßigung. Was ihren Einfluß anbelangt, so hängt dieser von Läuterung ab, und diese wiederum ist abhängig von Herzen, welche losgelöst und rein sind. Was ihre Mäßigung betrifft, so muß diese mit Takt und Weisheit gepaart sein, wie es in den heiligen Schriften und Sendschreiben verordnet ist.1

Mäßigung ist wirklich höchst wünschenswert. Jeder Mensch, der sich ein wenig der Wahrheit zuwendet, kann später das meiste dessen, was er sucht, selbst begreifen. Wenn jedoch zu Beginn ein Wort geäußert wird, das sein Fassungsvermögen übersteigt, wird er sich weigern, es zu hören, und sich dagegen auflehnen.1

Folge dem Weg deines Herrn und sprich nicht, was die Ohren nicht ertragen können, denn solche Rede ist wie eine köstliche Speise, die man kleinen Kindern gibt. Wie wohlschmeckend, herrlich und nahrhaft die Speise auch sein mag, so kann sie dennoch nicht von den Verdauungsorganen eines Säuglings aufgenommen werden. Daher sollte jedem, der ein Anrecht hat, das ihm bestimmte Maß gegeben werden.

„Nicht alles, was ein Mensch weiß, kann mitgeteilt werden, noch kann alles, was er sagen kann, als dem rechten Augenblick gemäß angesehen oder jede rechtzeitige Äußerung als geeignet für die Fassungskraft der Hörer erachtet werden“. Das ist die höchste Weisheit, die du in deinem Streben beachten sollst. Lasse sie nicht außer acht, wenn du unter allen Umständen ein Mensch der Tat sein willst. Bestimme zuerst die Krankheit und erkenne das Übel, dann erst verschreibe die Arznei, denn dies ist die vollkommene Methode des fähigen Arztes.3

Die Botschaft muß unter allen Umständen übermittelt werden, aber mit Weisheit. Wenn das offen nicht geschehen kann, muß es in der Stille getan werden. Die Freunde sollten danach trachten, die Seelen zu erziehen; sie sollten der Menschenwelt helfen, geistige Freude und Wohlgeruch zu erlangen. Ein Beispiel: Würde jeder der Freunde (Gläubigen) freundschaftliche und gute Beziehungen zu einer gleichgültigen Seele herstellen, sich ihr anschließen und mit ihr in vollkommener Güte leben und sie unterdessen mit gutem Betragen und tugendhaftem Verhalten zu göttlicher Erziehung, himmlischen Ratschlägen und Lehren hinführen, so würde er sicherlich diesen gleichgültigen Menschen allmählich aufrütteln und seine Unwissenheit in Wissen verwandeln.

Die Seelen neigen zu Entfremdung. Es sollten solche Methoden angewandt werden, die zuerst die Entfremdung beseitigen, dann wird das Wort seine Wirkung zeigen.

Wenn ein Gläubiger zu einem Gleichgültigen freundlich wäre und ihm mit vollkommener Liebe die Wirklichkeit der Sache Gottes so verständlich machte, daß dieser Mensch erkennen würde, wie die Religion Gottes gestiftet wurde und welches ihr Ziel ist, würde derselbe sich zweifellos verwandeln; ausgenommen anormale Menschen, die zur Asche herabgesunken sind, mit Herzen von Stein, noch härter sogar.34

Die Lehrarbeit sollte unter allen Umständen von den Gläubigen aktiv verfolgt werden, da von ihr die göttlichen Bestätigungen abhängen. Sollte ein Bahá’í es unterlassen, sich gänzlich, tatsächlich und mit ganzem Herzen an der Lehrarbeit zu beteiligen, so wird er zweifellos der Segnungen des Abhá-Königreiches beraubt sein. Dennoch sollte diese Tätigkeit durch Weisheit gemäßigt werden – nicht jene Art von Weisheit, die uns rät, zu schweigen und eine solche Pflicht zu vernachlässigen, sondern eher jene Weisheit, die göttliche Duldsamkeit, Liebe, Güte, Geduld, einen angenehmen Charakter und heilige Taten von uns fordert. Kurz, ermutige die Freunde einzeln, die Sache Gottes zu lehren, und lenke ihre Aufmerksamkeit auf diese Bedeutung der Weisheit, die in den Schriften erwähnt ist und die das Wesen des Lehrens des Glaubens ist. Dies alles aber muß mit größter Duldsamkeit getan werden, auf daß himmlischer Beistand und göttliche Bestätigung den Freunden helfen.3

Streite mit niemandem und hüte dich vor Wortstreit. Sprich die Wahrheit offen aus. Wenn dein Zuhörer sie annimmt, ist das Ziel erreicht, wenn er verstockt ist, so überlasse ihn sich selbst und setze dein Vertrauen in Gott. Dies ist die Eigenschaft derer, die fest im Bündnis stehen.3

Wir müssen uns vorsehen, nicht fanatisch zu lehren. Wir sollten so lehren wie der Meister. Er war das vollkommene Vorbild der Lehren. Er verkündete die allumfassenden Wahrheiten des Glaubens und zog mit Liebe und weiser Beweisführung die Herzen und Seelen an.35

Shoghi Effendi meint, er könne keine Regeln aufstellen, wann man bei der Lehrarbeit die Namen des Báb, Bahá’u’lláhs und ‘Abdu’l-Bahás einführen sollte. Viel hängt vom Temperament und der Neigung des Lehrers und des zu Unterrichtenden ab…

Wir müssen auf das Beispiel des Meisters blicken und unserem „Inneren Lichte“ folgen und unsere Botschaft, so gut wir können, der Aufnahmefähigkeit und „Reife“ dessen anpassen, den wir zu lehren suchen…

Die geistigen Verdauungskräfte des Menschen unterliegen ähnlichen Gesetzen wie die, welche seine körperliche Verdauung regeln. Wenn die Menschen geistig hungrig und durstig sind, so muß man ihnen eine kräftige und geeignete geistige Nahrung reichen; wenn wir aber zu viel auf einmal oder eine Nahrung geben, die zu schwer ist für die Verdauungskräfte, verursacht sie nur Widerwillen, Zurückweisung und Ablehnung.36

Die Völker der Welt sind in einer Atmosphäre versunken, die moralisch das genaue Gegenteil der Bahá’í-Atmosphäre ist; wir müssen sie lehren. Wenn wir am Anfang zu streng sind, werden die meisten – nicht alle – Menschen zurückgestoßen und sich von den Lehren abwenden, zu denen man sie andernfalls hätte hinführen können. Andererseits wollen wir keine Bahá’í, die nicht ernsthaft versuchen, nach den Lehren zu leben – wir müssen daher sehr taktvoll vorgehen, starke Seelen herausfordern und schwache führen.37

Es gibt keinen Einwand, Menschen, die gerade beginnen, den Glauben ernsthaft zu studieren, beim Lehren klar zu machen, daß diese Botschaft mit einer großen geistigen Verantwortung verbunden ist und nicht leichtfertig angenommen oder beiseite gelegt werden sollte. Wir müssen jedoch sehr zartfühlend, taktvoll und geduldig sein und die Menschen nicht vor den Kopf stoßen…

Wir müssen immer konstruktiv lehren und alles tun, daß keiner von uns durch unsere Unstimmigkeiten oder durch Taktlosigkeit die Seelen der Suchenden abkühlt.38

Die Gläubigen sollten sogar denen die Botschaft überbringen, die dem Anschein nach nicht für sie bereit sind, denn sie können niemals das wirkliche Ausmaß beurteilen, in dem das Wort Gottes die Herzen und Seelen der Menschen beeinflussen kann, sogar jene, denen jede Fähigkeit zu fehlen scheint, die Lehren aufzunehmen.39

Wir sollten niemals darauf bestehen, die zu lehren, die nicht wirklich für die Sache bereit sind. Wenn ein Mensch nicht hungrig ist, so kann man ihn nicht zum Essen bewegen. Unter den Theosophen gibt es zweifellos viele empfängliche Seelen; aber mit denen, die zufrieden sind, sollten wir nur freundschaftlich verkehren, sie aber sonst in Ruhe lassen. Wenn der Sucher den Gedanken der fortschreitenden Religion und Bahá’u’lláh als Manifestation für unsere Zeit annimmt, so wird seine Auffassung von der Reinkarnation vor dem Licht der Wahrheit verblassen; am Anfang sollten wir nach Möglichkeit versuchen, strittige Themen zu vermeiden.40

Vermeiden Sie es unter allen Umständen, sich selbst und noch viel weniger die Sache in lange Streitgespräche zu verwickeln, denn abgesehen von ihrer Zwecklosigkeit fügen diese dem Glauben unermeßlichen Schaden zu. Bahá’u’lláh hat uns immer wieder eingeschärft, uns nicht an religiösem Meinungsstreit zu beteiligen, wie dies die Anhänger früherer Religionen getan haben. Der Bahá’í-Lehrer sollte vor allem daran interessiert sein, die Botschaft darzureichen, alle ihre Aspekte zu erklären und zu verdeutlichen, anstatt andere Religionen anzugreifen. Er sollte alle Situationen meiden, die seiner Meinung nach zu Streit, Haarspalterei und endlosen Diskussionen führen.41

Da Sie verschiedenartige Menschen für den Glauben interessieren, müssen Sie sehr vorsichtig sein und sie allmählich in das Licht der göttlichen Führung geleiten, vor allem in die Praxis des Bahá’í-Lebens. Deshalb sollten Sie bei den zweitrangigen Details des Glaubens nicht dogmatisch sein.42

Er findet, daß Sie beim Lehren sicherlich nicht mit einem so schwierigen Punkt wie dem Verzicht auf Alkohol beginnen sollten; wenn aber der Betreffende sich dem Glauben anschließen will, muß es ihm gesagt werden.43

Obwohl man traditionell gesinnte Menschen nicht zu sehr herausfordern sollte, dürfen wir ihnen andererseits nicht erlauben, zwischen uns und den Gehorsam gegenüber Bahá’u’lláh zu treten. Wir wissen, daß Er Seine Diener angewiesen hat, Seine Botschaft zu verbreiten.44

Die oberen Gesellschaftsschichten… brauchen die richtige Art von Menschen, die mit ihnen in Kontakt kommen, und eine Methode, die zu ihrer Mentalität paßt. Unsere Lehrmethoden sollten ein gewisses Maß an Anpassungsfähigkeit bei der Kontaktaufnahme zu verschiedenen Arten einzelner Sucher gestatten. Jedem Fragenden muß man sich von dessen eigener Betrachtungsweise aus nähern. Wer vor allem zur Mystik neigt, sollte zuerst solche Lehren der Sache kennenlernen, die das Wesen und den Wert der geistigen Wirklichkeiten hervorheben. Wer jedoch praktisch veranlagt und weltzugewandt ist, ist natürlich eher bereit und geneigt, den sozialen Aspekten der Lehren zuzustimmen. Aber natürlich sollte allmählich die ganze Botschaft mit all ihren Aspekten und in ihrer ganzen Tragweite dem Neuling erklärt werden. Denn ein Gläubiger zu sein, bedeutet, der Sache als ganzes zuzustimmen, und sich nicht nur an einige ihrer Lehren zu halten. Dies sollte jedoch, wie schon gesagt, allmählich und taktvoll geschehen, denn die Annahme einer Religion ist schließlich ein langsamer Vorgang.45

Ein Pionier sollte in diesem frühen Stadium des Aufbaus der nationalen Gemeinden nicht die grundsätzliche Voraussetzung für ein erfolgreiches Lehrunternehmen übersehen, die darin besteht, die Verkündigung der Lehrgrundlagen seines Glaubens dem kulturellen und religiösen Hintergrund, den Ideologien und dem Temperament der verschiedenen Rassen und Völker anzupassen, die zu erleuchten und anzuziehen er aufgerufen ist. Die Empfänglichkeit dieser Rassen und Völker – von nördlichen und südlichen Ländern, germanischer oder lateinischer Abkunft, aus katholischen oder protestantischen Gemeinden, einige demokratisch, andere totalitär in ihrer Auffassung, einige sozialistisch, andere kapitalistisch ausgerichtet, alle grundverschieden in ihren Gewohnheiten und ihrem Lebensstandard – sollte zu allen Zeiten sorgfältig bedacht und unter keinen Umständen vernachlässigt werden.

Die Pioniere, die einen unvergleichlichen Aktionsradius auf nördlichen und südlichen Kontinenten haben, dürfen bei ihrem Umgang mit Anhängern verschiedener Glaubensrichtungen, Rassen und Völkerschaften sich weder Feinde machen noch ihre wesentlichen Glaubensgrundlagen preisgeben. Bei der Darstellung der grundlegenden und herausragenden Strukturen ihres Glaubens dürfen sie weder provozierend noch gleichgültig, weder fanatisch noch übertrieben liberal sein. Sie müssen behutsam oder kühn sein, schnell handeln oder abwarten; sie müssen die direkte oder indirekte Methode anwenden, herausfordernd oder konziliant sein in völligem Einklang mit der geistigen Aufnahmefähigkeit der Seele, mit der sie zusammenkommen, ob Adliger oder Bürgerlicher, aus dem Norden oder Süden, Laie oder Priester, Kapitalist oder Sozialist, Politiker oder Fürst, Handwerker oder Bettler. Bei der Verkündigung der Botschaft Bahá’u’lláhs dürfen sie weder zögern noch zaudern. Sie dürfen weder die Armen geringschätzen noch ängstlich vor den Großen sein. Bei der Darstellung der Glaubenswahrheiten dürfen sie die Wahrheit, die sie vertreten, weder überbetonen noch sie verkleinern, mag ihr Zuhörer zum Königshaus gehören, Kirchenfürst, Politiker, Geschäftsmann oder ein Mann von der Straße sein. Allen, ob hoch oder niedrig, reich oder arm, müssen sie in einer so kritischen Stunde in gleichem Maße mit offenen Händen, strahlendem Herzen, beredter Zunge, unendlicher Geduld, unnachgiebiger Treue, mit großer Weisheit und unerschütterlichem Mut den Kelch der Erlösung reichen – den verwirrten, hungrigen, bestürzten und furchterfüllten Massen im Norden und Westen, im Süden und im Herzen dieses schwer geprüften Kontinents.46

6. LIEBE, VORBILD, GEMEINSCHAFT

O Volk Bahás! Verkehre mit allen Menschen im Geiste des Wohlwollens und der Brüderlichkeit. Wenn du um eine bestimmte Wahrheit weißt, wenn du ein Kleinod besitzest, dessen andere beraubt sind, so teile es mit ihnen in einer Sprache äußerster Güte und Freundlichkeit. Wenn es angenommen wird, wenn es seinen Zweck erfüllt, ist dein Ziel erreicht. Sollte es jemand zurückweisen, so überlasse ihn sich selbst und bitte Gott, ihn zu führen. Hüte dich, daß du ihn nicht unfreundlich behandelst. Eine freundliche Zunge ist der Magnet der Menschenherzen. Sie ist das Brot des Geistes, sie verleiht den Worten Bedeutung. Sie ist der Quell des Lichtes der Weisheit und des Verständnisses.47

Sollte jemand unter euch eine bestimmte Wahrheit nicht begreifen können oder sich um ihr Verständnis bemühen, so bekundet im Gespräch mit ihm den Geist äußerster Güte und Bereitwilligkeit. Helft ihm, die Wahrheit zu sehen und zu erkennen, ohne euch dabei im geringsten über ihn zu erheben oder euch für befähigter zu halten.48

In Übereinstimmung mit den göttlichen Lehren in dieser herrlichen Sendung sollten wir keinen Menschen herabsetzen, ihn unwissend nennen und sagen: „Du weißt es nicht, aber ich weiß es!“ Vielmehr sollten wir mit Achtung auf andere sehen, und wenn wir zu erklären und beweisen versuchen, sollten wir sprechen, wie wenn wir die Wahrheit erforschen, und sagen: „Diese Dinge liegen hier vor uns. Laßt uns untersuchen und entscheiden, wo und in welcher Form die Wahrheit gefunden werden kann.“

Der Lehrer sollte sich nicht als gelehrt und die anderen als unwissend betrachten. Solch ein Gedanke verursacht Stolz, und Stolz ist einem guten Einfluß abträglich. Der Lehrer sollte sich selbst nicht als überlegen ansehen; er sollte mit äußerster Freundlichkeit, Demut und Bescheidenheit sprechen, denn eine solche Sprache übt Einfluß aus und erzieht die Seelen.3

Die Freunde Gottes sollten mit anderen Menschen Bande der Brüderlichkeit knüpfen und ihnen Liebe und Zuneigung erweisen. Diese Verbindungen haben einen tiefen Einfluß auf die Menschen, und sie werden zuhören. Wenn die Freunde Empfänglichkeit für das Wort Gottes spüren, sollten sie die Botschaft mit Weisheit darbringen. Sie müssen zunächst danach trachten, jegliche Besorgnis der Menschen, die sie lehren, zu zerstreuen. In der Tat sollte jeder Gläubige alljährlich einen Menschen auswählen und versuchen, freundschaftliche Bande mit ihm zu knüpfen, so daß all seine Besorgnis schwindet. Erst dann darf er diesen Menschen allmählich unterweisen. Dies ist die beste Methode.3

Ich glaube, daß es sich jeder Arbeiter auf diesem Gebiet, ob Reiselehrer oder Umsiedler, zu seiner obersten und steten Aufgabe machen sollte, mit allen Schichten der Bevölkerung freundschaftlich zu verkehren, ohne Rücksicht auf Klasse, Bekenntnis, Nationalität oder Hautfarbe. Er sollte sich mit ihren Gedankengängen, Neigungen und Gewohnheiten vertraut machen und herausfinden, wie er ihnen am besten näherkommen kann, um sich dann geduldig und taktvoll auf einige wenige zu konzentrieren, die echte Aufnahmefähigkeit und Empfänglichkeit zeigen. Er sollte sich mit äußerster Güte bemühen, solche Liebe, Begeisterung und Ergebenheit in ihre Herzen zu pflanzen, daß sie ihrerseits selbständige und unabhängige Förderer des Glaubens an ihren Heimatorten werden.49

Wenn diese Menschen (die Ureinwohner) merken, daß die Bahá’í wirklich keine Vorurteile haben und auch frei sind von jener noch schlechteren Haltung, der Herablassung, werden sie sich nicht nur für unsere Lehren interessieren, sondern uns auch helfen, ihr Volk in der richtigen Weise anzusprechen.

Es ist ein großer Fehler, zu meinen, Menschen hätten keinen Verstand oder kein Gefühl, nur weil sie ungebildet sind oder primitiv leben. Im Gegenteil, sie können uns angesichts der Übel unserer Zivilisation, ihres moralischen Verfalls, ihrer verheerenden Kriege, ihrer Heuchelei und Überheblichkeit sehr wohl als Menschen ansehen, die Mißtrauen und Verachtung verdienen. Wir sollten ihnen als Ebenbürtige, Wohlgesinnte begegnen, als Menschen, die ihre Herkunft aus alter Zeit bewundern und achten, und die fühlen, daß sie wie wir an einer lebendigen Religion interessiert sind und nicht an den toten Formen der heutigen Kirchen.50

Der Hüter findet, daß vielleicht eine andere Einstellung zu den Ureinwohnern diese anziehen könnte. Man sollte an ihrer Lebensweise und Volkskunde interessiert sein und danach trachten, ihr Freund zu werden, anstatt zu versuchen, sie zu verändern oder zu verbessern.51

Harren Sie unter allen Umständen aus und verkehren Sie in freundlichem Geiste mit anderen Gruppen Jugendlicher, besonders mit solchen anderer Rassen oder nationaler Minderheiten, denn ein solcher Umgang wird beweisen, daß Sie von der Einheit der Menschheit völlig überzeugt sind und andere Menschen, junge wie alte, zum Glauben hinziehen.52

Die ausgezeichnete Arbeit, die Sie auf dem Lehrfeld leisten, erkennt er dankbar an und wünscht, daß Sie ausharren und fortfahren, Menschen von Bedeutung zu lehren. Auch wenn nicht immer gute Aussichten bestehen, daß sie sich zum Glauben bekehren werden, ist es doch sehr notwendig, daß sie von ihm hören und ihm freundlich gesonnen sind.53

Die Sache Gottes hat Platz für alle. Es wäre wirklich nicht die Sache Gottes, wenn sie nicht jeden, ob arm oder reich, gebildet oder unwissend, unbekannt oder prominent, willkommen hieße. Gott will sie gewiß alle, so wie er sie auch alle erschaffen hat.54

Durch ihr Beispiel, liebevolle Freundschaft, Gebet und Herzlichkeit können die Freunde die Herzen solcher Menschen anziehen und sie zu der Erkenntnis befähigen, daß dies wirklich die Sache Gottes ist und nicht nur Worte.55

Das Lehren ist natürlich der Haupteckstein jeden Bahá’í-Dienstes, aber erfolgreiches Lehren hängt von vielen Faktoren ab.

Einer davon ist die Entwicklung der wahren Bahá’í-Lebensart und die Erfüllung von Verantwortlichkeiten, die wir übernommen haben.56

Während die Freunde aktiv lehren, müssen sie selbst im Geist des Glaubens gelehrt und vertieft werden, was zu Liebe und Einheit führt.57

Alle Bahá’í, ob alt oder jung, sollten sich so viel wie möglich dem Lehren des Glaubens widmen. Sie sollten auch erkennen, daß eine Atmosphäre wahrer Liebe und Eintracht, welche sie innerhalb ihrer Bahá’í-Gemeinde schaffen, unmittelbar die Öffentlichkeit beeinflussen wird und der stärkste Magnet ist, um Menschen zum Glauben hinzuziehen und sie zu bestätigen.58

Erst dann, wenn sich die Gläubigen wirklich klar machen, daß sie alle eine geistige Familie sind, verbunden durch Bande, die dauerhafter sind als eine nur physische Verbindung es je sein kann, werden sie diese herzliche Gemeinschaftsatmosphäre schaffen können, die allein die Herzen der Menschen anzuziehen vermag.59

Wenn auch das Lehren der Sache die Pflicht eines jeden wahren Bahá’í ist und unser Hauptlebensziel sein muß, müssen doch umfassende und organisierte Anstrengungen in der Lehrarbeit von der Zustimmung, der Hilfe und Aufsicht der örtlichen oder nationalen Geistigen Räte abhängig gemacht werden, damit wir die besten Ergebnisse erzielen. Shoghi Effendi hofft, daß Sie Ihre Ernsthaftigkeit und Ihren Enthusiasmus in enger Zusammenarbeit mit den Freunden und Räten in echten Dienst umsetzen.60

Ohne den Geist echter Liebe zu Bahá’u’lláh, zu Seinem Glauben und dessen Institutionen, sowie der Gläubigen untereinander, kann die Sache wirklich niemals Menschen in großer Zahl gewinnen, denn die Welt will nicht fromme Worte und Regeln, sondern Liebe und Taten.61

7. VIELFÄLTIGE MÖGLICHKEITEN UND METHODEN

Die Geliebten Gottes sollten in erster Linie durch die Macht edlen Handelns und eines edlen Charakters, dann kraft Darlegung und Beweises, der Welt die Tatsache vor Augen führen, daß die Verheißungen Gottes sich notwendigerweise erfüllen, daß sich diese Erfüllung schon jetzt vollzieht und daß die frohen Botschaften klar, einleuchtend und vollständig sind.62

Nicht jeder von uns ist fähig, auf die gleiche Weise zu dienen, aber die eine Art, wie jeder Bahá’í den Glauben verbreiten kann, ist das Vorbild. Dies beeinflußt die Herzen der Menschen viel tiefer, als Worte es jemals vermögen.

Die Liebe, die wir anderen erweisen, die Gastfreundschaft, das Verständnis und die Bereitschaft, ihnen zu helfen, sind die allerbeste Werbung für den Glauben.63

Es gibt unzählige Wege, die Sache zu lehren. Sie können denjenigen wählen, der ihrer Natur und Fähigkeit am besten entspricht.64

Beim Lehren der Sache hängt viel von der Persönlichkeit des Lehrers und der Methode ab, die er für die Verkündigung der Botschaft wählt. Verschiedene Persönlichkeiten und verschiedene Gruppen und Arten von Menschen erfordern verschiedene Methoden der Annäherung. Es ist das Kennzeichen eines fähigen Lehrers, daß er weiß, wie er seine Methoden am besten den verschiedenen Menschentypen anpassen kann, denen er zufällig begegnet. Es gibt keine Methode, der man in allen Fällen folgen kann, sondern es sollte so viele Wege der Annäherung geben, wie es Arten einzelner Suchender gibt. Anpassungsfähigkeit und Vielfalt der Methode sind daher wesentliche Voraussetzungen für den Erfolg jeder Lehrtätigkeit.65

Es gibt kein System, dem ein Lehrer folgen muß. Aber es liegt auf der Hand, daß man desto besser den Gegenstand darlegen kann, je mehr man von den Lehren der Sache weiß. Wenn einige meinen, daß Gebet und völliges Vertrauen auf Gott in ihnen eine Flut von Inspiration erzeugt, so sollte man es ihnen freistellen, diese Methode zu verfolgen, wenn sie zu Ergebnissen führt.66

Die Freunde müssen sicherlich neue Wege erforschen und mehr Kühnheit aufbringen, wenn sie erreichen wollen, daß sich ihre Zahl vergrößert.67

Wenn er sich aus eigenem Antrieb und ohne Furcht vor Hindernissen, mit denen Freund oder Feind seinen Weg – unabsichtlich oder absichtlich – versperren sollten, entschlossen hat, sich zu erheben und dem Lehraufruf zu folgen, soll er sorgfältig jeden Weg der Annäherung prüfen, den er bei seinen persönlichen Versuchen beschreiten möchte, um bei denen, die er in die Gemeinde seines Glaubens zu führen trachtet, Aufmerksamkeit zu erwecken, das Interesse zu erhalten und den Glauben zu vertiefen. Er soll die Möglichkeiten überprüfen, welche ihm die besonderen Verhältnisse bieten, in denen er lebt, ihre Vorteile auswerten und klug und systematisch vorgehen, um sie für die Verwirklichung des Zieles, das er im Auge hat, einzusetzen. Er soll auch solche Methoden versuchen wie die Verbindung mit Klubs, Ausstellungen und Gesellschaften, Vorträge über Themen, die mit den Lehren und Idealen seiner Sache verwandt sind, zum Beispiel über Enthaltsamkeit, Sittlichkeit, soziale Fürsorge, religiöse und rassische Duldsamkeit, wirtschaftliche Zusammenarbeit, Islám und Vergleichende Religionswissenschaft, oder an sozialen, kulturellen, humanitären, fürsorgerischen und erzieherischen Organisationen und Vorhaben teilnehmen, die ihm, während er seinen Glauben unangetastet bewahrt, eine Vielfalt von Wegen und Mitteln eröffnen, durch die er nacheinander die Sympathie, die Unterstützung und zuletzt die Anhänglichkeit derer gewinnen kann, mit denen er in Berührung kommt. Während er solche Verbindungen knüpft, soll er stets die Forderungen im Auge behalten, die sein Glaube an ihn stellt, nämlich seine Würde und seinen Rang zu bewahren, die Unverletzlichkeit seiner Gesetze und Prinzipien zu sichern, sein umfassendes Wesen und seine Weltweitheit darzustellen und seine vielfältigen und lebensnotwendigen Interessen furchtlos zu verteidigen. Er soll den Grad der Aufnahmefähigkeit seiner Zuhörer beachten und selbst entscheiden, ob die direkte oder die indirekte Lehrmethode vorzuziehen ist, durch die er dem Sucher die lebensnotwendige Bedeutung der göttlichen Botschaft einprägen und ihn dafür gewinnen kann, sein Schicksal mit denen zu verbinden, die sie bereits angenommen haben. Er soll sich des von ‘Abdu’l-Bahá gegebenen Beispiels erinnern und Seiner ständigen Ermahnung, den Sucher mit solcher Freundlichkeit zu überschütten und den Geist der Lehren, die er ihm vermitteln möchte, in solch einem Maße vorzuleben, daß der Empfänger spontan veranlaßt wird, sich der Sache anzuschließen, die solche Lehren verkörpert. Am Anfang soll er davon absehen, auf solchen Gesetzen und Anordnungen zu bestehen, die eine zu starke Belastung für des Suchers neu erwachten Glauben bedeuten würden, sondern sich bemühen, ihn geduldig, taktvoll und doch entschieden der vollen Reife zuzuführen, und ihm helfen, seine uneingeschränkte Annahme all dessen, was von Bahá’u’lláh verordnet wurde, zu erklären. Sobald diese Stufe erreicht ist, soll er ihn in die Gemeinschaft seiner Mitgläubigen einführen. Er soll versuchen, es ihm durch treue Freundschaft und aktive Teilnahme an den Gemeindeaktivitäten zu ermöglichen, seinen Anteil an ihrer Bereicherung, der Förderung ihrer Aufgaben, der Festigung ihrer Interessen und der Abstimmung ihrer Tätigkeiten mit denen ihrer Schwestergemeinden beizutragen. Er soll nicht zufrieden sein, ehe er seinem geistigen Kind eine so tiefe Sehnsucht eingepflanzt hat, die es veranlaßt, sich selbständig zu erheben und seine Tatkraft selbst der Belebung anderer Seelen unter Einhaltung der Gesetze und Grundwahrheiten zu widmen, die in seinem neu erwählten Glauben niedergelegt sind.68

Gerade in intellektuellen Kreisen wie diesen (einer Universitäts-Gruppe) sollten die Gläubigen sich bemühen, im Vertrauen darauf zu lehren, daß ihre Bemühungen ständig von oben geführt und verstärkt werden, ganz gleich, wie begrenzt ihre Fähigkeiten auch sein mögen. Es ist dieser Geist zuversichtlicher Hoffnung, freudigen Mutes und furchtloser Begeisterung, der allein unabhängig von greifbaren Ergebnissen, die er herbeiführen könnte, den letztlichen Erfolg unserer Lehrarbeit sichern kann.69

Das Wichtigste ist natürlich, daß jede Tätigkeit… dem Zweck dient, den Glauben zu lehren und die Menschen darin zu festigen. Deshalb sollten Sie und die anderen Bahá’í die Stituation sehr genau beobachten. Sie sollten diejenigen, die die Versammlung besuchen, prüfen, und wenn Sie jemanden finden, der nach Ihrer Meinung ein starker und aktiver Bahá’í werden könnte, dann sollten Sie sich darauf konzentrieren, ihn zu lehren. Wenn Sie so einige Seelen bestärken können, werden Sie einen ausgezeichneten und hervorragenden Dienst geleistet haben. Dies ist jetzt das Ziel aller solcher Tätigkeiten an den Universitäten.70

Da wir so wunderbare Gebete und Meditationen in unseren Schriften haben, ist die Lektüre solcher Texte mit Freunden, die daran interessiert sind und sich nach dieser Art von Zusammenkünften sehnen, oftmals ein Schritt, sie zum Glauben hinzuziehen. Vielleicht könnten Sie in Ihrer Stadt solche Zusammenkünfte einführen.71

Es gibt keine Bedenken, Bahá’í-Literatur an einer öffentlichen Stelle auszulegen, solange man es nicht übertreibt und nicht den Eindruck erweckt, man wolle bekehren.72

Er findet es unwürdig, Bahá’í-Broschüren von Tür zu Tür zu verteilen. Es könnte einen schlechten Eindruck vom Glauben verursachen.73

Wenn wir die Sache verbreiten, sollten wir darauf bedacht sein, ihr Ansehen nicht herabzusetzen und versuchen, die Menschen, mit denen wir zusammenkommen, wirklich anzuziehen. Shoghi Effendi hat in seinen Briefen oft die Wichtigkeit der Nacharbeit erwähnt. Eine Aussaat, die nicht begossen und großgezogen wird, wird niemals zur Frucht reifen.74

Besuchen Sie noch einmal alle Zentren, wo Sie schon die Saat gesät haben, um die Keimlinge zu gießen, die schon Wurzeln geschlagen haben, und um frische, gute Saat auf dem vorbereiteten Boden zu säen.75

Es ist besser, einen Bahá’í zu haben, der die Lehren versteht und der von ganzem Herzen von ihrer Wahrheit überzeugt ist, als viele Bahá’í, die nicht gut über die Sache unterrichtet und im Bündnis nicht fest verwurzelt sind.76

Das Lehren ist die Quelle göttlicher Bestätigung. Es genügt nicht, fleißig um Führung zu beten. Auf das Gebet muß vielmehr das Nachdenken über die beste Handlungsweise folgen und dann das Handeln selbst. Auch wenn die Tat nicht sofort Ergebnisse zeitigen oder vielleicht nicht ganz richtig sein sollte, macht das nicht viel aus, denn Gebete können nur durch Taten beantwortet werden, und wenn jemand falsch handelt, kann Gott sich dessen bedienen, um den richtigen Weg zu weisen.77

8. PERSÖNLICHES LEHREN, HEIMKREISE

Das Lehren des Glaubens hängt vom einzelnen und seiner Anstrengung ab. Wenn sich der einzelne mit Begeisterung und voll selbstloser Hingabe erhebt und sich durch nichts zurückhalten läßt, dann werden sich Erfolge einstellen.78

Um beim Lehren Erfolg zu haben, ist eine vollständige Hingabe des einzelnen an die große Aufgabe, den Glauben zu verbreiten und das Bahá’í-Leben zu leben, nötig, weil dies den Heiligen Geist magnetisch anzieht. Es ist der Heilige Geist, der die neue Seele belebt. So sollte der einzelne wie ein Rohr sein, durch das der Heilige Geist herabströmt, um der suchenden Seele neues Leben zu geben.

Man sollte diejenigen aussuchen, welche für den Glauben empfänglich sind, und sich auf das Lehren dieser Personen konzentrieren.79

Die Bahá’í müssen erkennen, daß der Erfolg dieser Arbeit vom einzelnen abhängt. Der einzelne muß sich erheben wie nie zuvor, um den Glauben Bahá’u’lláhs zu verkünden. Es ist der wirksamste Weg, ihre Arbeit voranzutreiben, wenn einzelne viele Kontakte herstellen, einige davon auswählen, von denen sie meinen, daß sie Bahá’í werden könnten, eine enge Freundschaft und dann vollständiges Vertrauen zu ihnen entwickeln und ihnen schließlich den Glauben lehren, bis sie starke Stützen der Sache Gottes werden.80

Der einzelne muß ihre Natur (seiner Aufgabe) abwägen, sein Gewissen befragen und im Gebet alle ihre Seiten bedenken, tapfer gegen die natürliche Trägheit ankämpfen, die ihn bei seiner Anstrengung, sich zu erheben, niederdrückt. Er muß heldenhaft und unwiderruflich die unnützen und überflüssigen Bindungen, die ihn zurückhalten, abstreifen und sich jeden Gedankens entledigen, der seinen Weg behindern könnte. Er muß im Gehorsam gegenüber den Ratschlägen des Urhebers seines Glaubens und in der Nachfolge des wahrhaften Vorbilds mit Männern und Frauen aus allen sozialen Schichten zusammenkommen und versuchen, durch seine vornehmen Gedanken, Worte und Taten auf ihre Herzen einzuwirken, sie durch Takt und Liebe, durch Gebet und Beharrlichkeit für den Glauben zu gewinnen, dem er sich selbst angelobt hat.81

Diese empfänglichen Seelen zu finden und sie mit Feingefühl und Verständnis zu lehren, ist die Pflicht und das Vorrecht eines jeden Bahá’í.82

Das persönliche Lehren ist von großer Wichtigkeit, da es Ihnen oft ermöglicht, Menschen zu ermutigen, während die öffentliche Ansprache die Botschaft zwar zu mehr Menschen bringt, aber nicht viele zum Glauben führt. Sie können beides tun.83

Die Gläubigen müssen ermutigt werden, daß jeder in seinem eigenen Heim lehrt. Bahá’u’lláh hat den Bahá’í die heilige Pflicht des Lehrens auferlegt. Wir haben keine Priester, deshalb wird von jedem einzelnen Bahá’í erwartet, daß er persönlich seiner Religion den Dienst erweist, den früher die Priester in ihren Religionen geleistet haben. Er muß neue Seelen erleuchten, sie bestärken, die auf dem Lebensweg Verwundeten und Ermüdeten heilen und ihnen aus dem Kelch ewigen Lebens zu trinken geben: das Wissen von der Manifestation Gottes an Seinem Tage.84

Es genügt nicht, wenn sich die Freunde damit entschuldigen, daß ihre besten Lehrer und vorbildlichsten Gläubigen sich erhoben und den Aufruf zum Pionieren befolgt haben. Ein ’bester Lehrer’ und ein ’vorbildlicher Gläubiger’ ist wirklich nicht mehr oder weniger als ein einfacher Bahá’í, der sich der Arbeit für den Glauben geweiht, sein Wissen und Verständnis der Lehren vertieft, sein Vertrauen in Bahá’u’lláh gesetzt und sich erhoben hat, um ihm nach besten Kräften zu dienen. Diese Tür wird sich, wie uns versichert wurde, vor dem Angesicht eines jeden Anhängers des Glaubens öffnen, der sozusagen laut genug anklopft. Wenn Wille und Wunsch stark genug sind, werden die Mittel gefunden und die Wege geöffnet werden, um entweder an Ort und Stelle mehr zu arbeiten, in eine neue Zielstadt zu gehen… oder Pioniergebiet im Ausland zu betreten…

Die Bahá’í sind der Sauerteig Gottes, der den Teig ihres Volkes durchsäuern muß. In unmittelbarem Verhältnis zu ihrem Erfolg wird Schutz nicht nur ihnen, sondern auch ihrem Land gewährt werden. Dies sind die unveränderlichen Gesetze Gottes, denen man nicht entkommen kann: „Von jedem aber, dem viel gegeben ist, wird viel gefordert werden.“85

Selbst eine einzige reife Seele mit geistigem Verständnis und tiefgründiger Kenntnis des Glaubens kann ein ganzes Land entflammen – so groß ist die Kraft der Sache, daß sie durch einen reinen und selbstlosen Kanal wirken kann.86

Es sollte indessen nicht übersehen werden, daß der Heimkreis das kraftvollste und wirksamste Lehrmittel ist, welches bisher gefunden wurde, weil bei einem Heimkreis ganz persönliche Fragen beantwortet werden können und die Forschenden dort in reichem Maße den Geist des Glaubens vorfinden.87

Die wirksamste Art zu lehren ist der Heimkreis, bei dem neue Menschen Bahá’í-Gastfreundschaft kennenlernen und alle Fragen stellen können, die sie bewegen. Dort können sie den wahren Bahá’í-Geist spüren, und es ist der Geist, der belebt.88

Der Hüter meint, daß die wirksamste Art, wie die Bahá’í den Glauben lehren können, die ist, enge Freundschaft mit ihren Nachbarn und Kollegen zu schließen. Wenn die Freunde Vertrauen zu den Bahá’í haben und die Bahá’í zu ihren Freunden, sollten sie die Botschaft verkünden und die Sache lehren. Diese Art des persönlichen Lehrens ist wirksamer als jede andere.

Die Einrichtung des Heimkreises, die eingeführt wurde, um dem einzelnen das Lehren in seiner eigenen Wohnung zu gestatten und ihn dazu zu ermutigen, hat sich als das wirksamste Mittel zur Verbreitung des Glaubens erwiesen.89

Die Gläubigen können so viele kleine Lehrgruppen oder Heimkreise in ihren Wohnungen veranstalten wie sie wollen… Tatsächlich bringt dieses persönliche und zwanglose häusliche Lehren vielleicht die besten Ergebnisse.90

Der Hüter hofft, daß die Freunde… bei ihrem Umgang den liebevollen Geist des Meisters zeigen und so diese Seelen für den Glauben gewinnen. Die Lehrmethode des Heimkreises scheint die besten Ergebnisse zu zeitigen, wenn jeder einmal in neunzehn Tagen Freunde in seine Wohnung einlädt und sie mit dem Glauben bekanntmacht. Enge Verbindung und liebevoller Dienst sprechen die Herzen an, und wenn das Herz bewegt ist, kann der Geist eintreten. Es ist der Heilige Geist, der belebt, und die Freunde müssen Kanäle für seine Verbreitung werden.91

Nehmen Sie sich besonders vor, inbrünstig zu beten, nicht nur allgemein um Erfolg, sondern daß Gott Ihnen Seelen zuführe, die bereit sind. Solche Seelen gibt es in jeder Stadt.92

Er (der einzelne) verkörpert Kette und Schuß, von denen Qualität und Muster des ganzen Gewebes abhängen. Er wirkt als eines der zahllosen Glieder in der mächtigen Kette, die jetzt den Erdball umspannt. Er dient als einer in der Menge der Bausteine, die das feste Gefüge der Verwaltungsordnung, die jetzt in jedem Teil der Welt errichtet wird, tragen und ihre Standsicherheit gewährleisten. Ohne seine rückhaltlose, großzügige Unterstützung ist jede Maßnahme, die das nationale Organ der Gemeinschaft, der er angehört, ergreift, und jeder Plan, den es ausarbeitet, zum Scheitern verurteilt. Ja, sogar das Weltzentrum des Glaubens ist gelähmt, wenn ihm diese Unterstützung seitens der Mitglieder der Gemeinschaft vorenthalten wird. Der Urheber des Göttlichen Planes selbst wird in Seiner Absicht behindert, wenn es an den geeigneten Instrumenten zur Ausführung Seines Entwurfes fehlt. Die erhaltende Kraft Bahá’u’lláhs, des Begründers des Bahá’í-Glaubens, wird jedem einzelnen Gläubigen entzogen werden, der es auf die Dauer versäumt, sich zu erheben und die ihm zugewiesene Rolle zu spielen.93

9. ZUVERSICHT, GÖTTLICHE BESTÄTIGUNG

Die ganze Pflicht des Menschen liegt an diesem Tage darin, jenen Teil der Gnadenfülle zu erlangen, den Gott für ihn ausströmen läßt. Deshalb soll niemand die Größe oder Kleinheit des Gefäßes beachten. Der Anteil der einen mag in einer Handvoll liegen, der Anteil anderer einen Becher füllen, der wieder anderer gar das Maß einer Gallone.94

O ihr Gläubigen Gottes! Achtet nicht eurer geringen Zahl und der Vielzahl der Völker. Fünf Weizenkörner werden mit himmlischem Segen bedacht, während tausend Tonnen Unkraut keinen Nutzen, keine Wirkung erzielen. Ein fruchtbarer Baum wird dem Leben der Gesellschaft nützen, während tausend Wälder wild wachsender Bäume keine Früchte tragen. Das Feld ist mit Kieselsteinen übersät, aber Edelsteine sind selten. Eine Perle ist besser denn tausend Sandwüsten, besonders diese Perle von höchstem Wert, die mit himmlischen Segnungen ausgestattet ist. Binnen kurzem wird sie Tausende anderer Perlen hervorbringen. Wenn diese Perle sich mit den Kieseln verbindet und mit ihnen vertraut wird, werden diese sich gleichfalls in Perlen verwandeln.95

Bei dem Herrn des Königreiches! Wenn sich einer erhebt, das Wort Gottes zu verbreiten mit reinem, von Gottesliebe überfließendem und weltgelöstem Herzen, so wird der Herr der Heerscharen ihm mit einer Macht beistehen, die das Innerste aller erschaffenen Dinge durchdringen wird.96

O du Dienerin Gottes! Wann immer du eine Ansprache halten willst, wende dein Angesicht dem Abhá-Königreiche zu und beginne mit gelöstem Herzen zu sprechen. Der Odem des Heiligen Geistes wird dir beistehen.97

Der Meister versicherte uns, daß wir göttlichen Beistand empfangen werden, wenn wir uns selbst vergessen und uns mit all unseren Kräften bemühen, dem Glauben zu dienen und ihn zu lehren. Nicht wir verrichten die Arbeit, wir sind nur die Werkzeuge, die zu dieser Zeit zu dem Zweck benutzt werden, Seine Sache zu lehren.98

Stets müssen wir auf die Größe der Sache schauen und daran denken, daß Bahá’u’lláh allen beistehen wird, die sich in Seinem Dienst erheben. Wenn wir auf uns selbst schauen, fühlen wir uns wegen unserer Unzulänglichkeiten und unserer Bedeutungslosigkeit sicherlich entmutigt.99

Das Lehren des Gottesglaubens ist heute wie nie zuvor der Magnet, welcher die Segnungen von oben anzieht. Die Heerscharen des Himmels schweben zwischen Himmel und Erde, sie warten geduldig, daß die Bahá’í mit reiner Ergebenheit und Hingabe voranschreiten, um die Sache Gottes zu lehren, damit sie ihnen zu Hilfe eilen und ihnen beistehen können. Der Hüter betet darum, daß die Freunde ihre Anstrengungen verdreifachen, denn die Zeit ist, ach, so kurz und der Arbeiter zu wenige. Laßt die, welche Unsterblichkeit erlangen wollen, voranschreiten und den göttlichen Ruf erheben. Sie werden erstaunt sein über die geistigen Siege, die sie erringen werden.100

Geist, Entschlossenheit, Glaube und Hingabe sind es, die Siege herbeiführen, einen nach dem anderen… und nicht Luxus und Muße.101

Wenn die Freunde immer warteten, bis sie völlig geeignet wären, eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen, so käme die Arbeit an der Sache fast zum Stillstand. Schon der bloße Akt, daß man bestrebt ist, zu dienen, wie unwürdig man sich auch fühlen mag, zieht die Segnungen Gottes an und befähigt einen, für die Aufgabe geeigneter zu werden.

Heute ist das Bedürfnis der Menschheit so groß, die göttliche Botschaft zu hören, daß die Gläubigen sich auf die Arbeit stürzen müssen, wo und wie auch immer sie können, ihrer eigenen Unzulänglichkeiten nicht achtend, sondern immer eingedenk der schreienden Not ihrer Mitmenschen, in der dunkelsten Stunde ihrer Wehen von den Lehren zu hören.102

Auf junge und aktive Bahá’í wie Sie richtet der Hüter alle seine Hoffnungen für den zukünftigen Fortschritt und die Ausbreitung der Sache, und auf ihre Schultern legt er die Verantwortung, daß der Geist selbstlosen Dienstes unter ihren Mitgläubigen aufrechterhalten wird. Ohne diesen Geist kann keine Arbeit erfolgreich vollendet werden; mit ihm ist der Triumph, wenn auch hart errungen, unausweichlich. Sie sollten daher Ihr Bestes versuchen, die Fackel des Glaubens lodernd in sich zu tragen, denn durch sie werden Sie sicherlich Führung, Stärkung und endlichen Erfolg finden.

Jeder von ihnen ist fähig, die Botschaft seinem eigenen Maß entsprechend zu überbringen … Jeder ist ein potentieller Lehrer. Man muß nur von dem Gebrauch machen, was Gott einem gegeben hat, und sich so Seines Vertrauens würdig erweisen.103

Vielleicht ist der Grund, warum Sie nicht so viel auf dem Lehrfeld erreicht haben, der, daß Sie zu viel auf Ihre eigene Schwäche und Unfähigkeit geschaut haben. Bahá’u’lláh und der Meister haben uns beide wiederholt eingeschärft, uns über unsere Hemmnisse hinwegzusetzen und uns völlig auf Gott zu verlassen. Er wird uns zu Hilfe kommen, wenn wir uns nur erheben und lebendige Kanäle für die Gnade Gottes werden. Glauben Sie, daß es die Lehrer sind, die Neuerklärte einbringen und die Herzen der Menschen verwandeln? Nein, bestimmt nicht! Sie sind nur reine Seelen, die den ersten Schritt tun und es dann dem Geiste Bahá’u’lláhs überlassen, sie zu leiten und sich ihrer zu bedienen. Würde einer von ihnen auch nur für eine Sekunde seine Erfolge seinen eigenen Fähigkeiten zuschreiben, so wäre sein Werk am Ende und sein Abstieg würde beginnen. Dies ist tatsächlich der Grund, warum so viele befähigte Seelen nach wundervollen Diensten sich plötzlich absolut unfähig gefühlt haben und vielleicht vom Geist der Sache als unnütze Werkzeuge beiseite geworfen wurden. Der Maßstab ist das Ausmaß, in dem wir bereit sind, den Willen Gottes durch uns wirksam werden zu lassen.

Hören Sie daher auf, sich Ihrer eigenen Schwächen bewußt zu sein. Vertrauen Sie völlig auf Gott. Lassen Sie Ihr Herz entflammt sein vom Verlangen, Seiner Sendung zu dienen und Seinen Ruf zu verkünden. Dann werden Sie feststellen, wie Beredsamkeit und die Macht, die Menschenherzen zu verwandeln, sich als natürliche Folge einstellen.

Shoghi Effendi wird bestimmt für Ihren Erfolg beten, wenn Sie sich erheben und anfangen zu lehren. Tatsächlich werden Sie schon durch den bloßen Akt des Erhebens die Hilfe und Segnungen Gottes gewinnen.104

Der Hüter findet, daß die Freunde die Dinge klarer sehen würden, wenn sie ein wenig objektiver über ihre Beziehung zur Sache und die gewaltige Menge der Nicht-Bahá’í, die sie zu beeinflussen hoffen, nachdächten…

Ihm ist völlig klar, daß die Anforderungen an die Bahá’í groß sind und daß diese sich oft unzulänglich, erschöpft und vielleicht erschreckt fühlen angesichts der Aufgaben, mit denen sie konfrontiert werden. Das ist natürlich. Andererseits müssen sie erkennen, daß die Kraft Gottes sie unterstützen kann und wird und ihnen gerade das Vorrecht, die Offenbarung Gottes für diese Zeit erkannt zu haben, eine große moralische Verantwortung gegenüber ihren Mitmenschen auferlegt hat. Auf diese moralische Verantwortung möchte der Hüter sie ständig hinweisen.105

Fühlen Sie sich nicht entmutigt, wenn Ihre Mühen nicht immer reiche Frucht bringen! Denn ein schneller und leicht errungener Erfolg ist nicht immer der beste und dauerhafteste. Je mehr Sie sich bemühen, Ihr Ziel zu erreichen, desto größer werden die Bestätigungen Bahá’u’lláhs sein und desto sicherer können Sie sein, Erfolg zu haben. Seien Sie deshalb zuversichtlich und setzen Sie sich mit ganzem Glauben und Vertrauen ein! Denn Bahá’u’lláh hat Seine göttliche Hilfe jedem versprochen, der sich mit reinem und gelöstem Herzen erhebt, um Sein heiliges Wort zu verbreiten, auch wenn er jeder menschlichen Kenntnis und Fähigkeit beraubt wäre und ungeachtet der Kräfte der Finsternis und Opposition, die gegen ihn aufgeboten werden könnten. Das Ziel ist klar, der Weg sicher und gewiß, und die Versicherungen Bahá’u’lláhs über den schließlichen Erfolg unserer Bemühungen sind ganz eindeutig. Laßt uns standhaft bleiben und mit ganzem Herzen das große Werk fortsetzen, das Er unseren Händen anvertraut hat.106

Wenn wir unser Vertrauen auf Bahá’u’lláh setzen, wird Er unsere Probleme lösen und uns den Weg ebnen.107

Der Bahá’í-Lehrer muß voller Zuversicht sein. Hierin liegt seine Stärke und das Geheimnis seines Erfolges. Obwohl Sie ganz allein stehen, sollten Sie, wie groß die Gleichgültigkeit der Menschen Ihrer Umgebung auch sein mag, daran glauben, daß Ihnen die Heerscharen des Königreiches zur Seite stehen und daß Sie durch deren Hilfe die Mächte der Finsternis, die der Gottessache trotzen, bestimmt überwinden werden. Halten Sie daher aus und seien Sie glücklich und zuversichtlich.108

Die Heerscharen der Himmlischen Versammlung stehen in kriegerischer Aufstellung, sie schweben zwischen Erde und Himmel, bereit, denen zu Hilfe zu eilen, die sich erheben, um den Glauben zu lehren. Wer die Bestätigung des Heiligen Geistes sucht, kann sie im Überfluß auf dem Lehrfeld finden. Die Welt sucht wie nie zuvor, und wenn sich die Freunde mit neuer Entschlossenheit erheben, voller Hingabe an die edle Aufgabe, die vor ihnen liegt, dann wird Sieg auf Sieg für den herrlichen Glauben Gottes errungen werden.109

1 Bahá’u’lláh, Auszüge aus einer bisher unveröffentlichten Tafel

2 ‘Abdu’l-Bahá, Tablets of the Divine Plan, S. 13

3 ‘Abdu’l-Bahá, Auszüge aus einer bisher unveröffentlichten Tafel

4 Aus einem Brief vom 11.3.1956 im Auftrag Shoghi Effendis an die Bahá’í-Gemeinde von Tacoma

5 Aus einem Brief vom 15.6.1956 im Auftrage Shoghi Effendis an die Bahá’í-Gemeinde von Lafayette

6 Aus einem Brief vom 14.4.1954 im Auftrage Shoghi Effendis an den Nationalen Geistigen Rat der Vereinigten Staaten

7 Aus einem Brief vom 17.5.1957 im Auftrage Shoghi Effendis an den Nationalen Geistigen Rat von Kanada

8 Aus einem Brief vom 19.3.1942 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

9 Shoghi Effendi, Bahá’í-Administration, S. 69 – 70

10 Bahá’u’lláh, zitiert nach Shoghi Effendi, Das Kommen göttlicher Gerechtigkeit, S. 41 – 42

11 ‘Abdu’l-Bahá, Tablets, S. 619 – 620

12 ‘Abdu’l-Bahá, Tablets of the Divine Plan, S. 20

13 ‘Abdu’l-Bahá, Tablets of the Divine Plan, S. 52 – 53

14 ‘Abdu’l-Bahá, Tablets of the Divine Plan, S. 11

15 ‘Abdu’l-Bahá, Tablets of the Divine Plan, S. 49

16 ‘Abdu’l-Bahá, Tablets of the Divine Plan, S. 52 – 53

17 ‘Abdu’l-Bahá, Tablets of the Divine Plan, S. 37 – 38

18 Aus einem Brief vom 30.5.1956 im Auftrage Shoghi Effendis an die Hände der Sache Gottes in den Vereinigten Staaten

19 Aus einem Brief vom 19.12.1923 von Shoghi Effendi an die Bahá’í des Ostens, aus dem Persischen übersetzt

20 Aus einem Brief vom 3.5.1925 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

21 Aus einem Brief vom 16.2.1955 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

22 Aus einem Brief vom 15.7.1956 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

23 Aus einem Brief vom 7.8.1957 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

24 Aus einem Brief vom 19.4.1957 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

25 Aus einem Brief vom 2.12.1935 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

26 Aus einem Brief vom 4.6.1957 im Auftrage Shoghi Effendis an den Nationalen Geistigen Rat von Kanada

27 Aus einem Brief vom 5.7.1949 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

28 Aus einem Brief vom 3.7.1949 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

29 Aus einem Brief vom 4.5.1946 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

30 Aus einem Brief vom 30.5.1956 im Auftrage Shoghi Effendis an die Hände der Sache Gottes in den Vereinigten Staaten

31 Bahá’u’lláh, zitiert nach Shoghi Effendi, Das Kommen göttlicher Gerechtigkeit, S. 81 – 82

32 ‘Abdu’l-Bahá, aus einem kürzlich übersetzten Brief an einen Gläubigen, vergl. auch die Kompilation » Bahá’í-Versammlungen und Neunzehntagefest «, S. 13

33 Aus einem Brief vom 6.5.1936 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

34 ‘Abdu’l-Bahá, Tablets, S. 391

35 Aus einem Brief vom 20.10.1956 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

36 Aus einem Brief vom 20.10.1925 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

37 Aus einem Brief vom 7.8.1950 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

38 Aus einem Brief vom 14.10.1947 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

39 Aus einem Brief vom 14.1.1938 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

40 Aus einem Brief vom 23.6.1948 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

41 Aus einem Brief vom 29.11.1937 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

42 Aus einem Brief vom 5.6.1954 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

43 Aus einem Brief vom 7.3.1947 im Auftrage Shoghi Effendis an zwei Gläubige

44 Aus einem Brief vom 1.5.1951 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

45 Aus einem Brief vom 28.12.1936 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

46 Shoghi Effendi, Citadel of Faith, S. 25 – 26
47 Bahá’u’lláh, Ährenlese, Kap. 132
48 Bahá’u’lláh, Ährenlese, Kap. 5

49 Shoghi Effendi, Das Kommen göttlicher Gerechtigkeit, S. 103

50 Aus einem Brief vom 21.9.1951 im Auftrage Shoghi Effendis an das Comité de Ensenanza Bahá’í para los Indigenas

51 Aus einem Brief vom 9.4.1955 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

52 Aus einem Brief vom 18.6.1945 im Auftrage Shoghi Effendis an eine neu gebildete Bahá’í-Gruppe

53 Aus einem Brief vom 10.2.1951 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

54 Aus einem Brief vom 10.12.1942 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

55 Aus einem Brief vom 24.2.1943 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

56 Aus einem Brief vom 3.6.1952 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

57 Aus einem Brief vom 17.7.1951 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

58 Aus einem Brief vom 4.4.1947 im Auftrage Shoghi Effendis an den Nationalen Geistigen Rat von Deutschland

59 Aus einem Brief vom 5.5.1943 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

60 Aus einem Brief vom 31.3.1926 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

61 Aus einem Brief vom 25.10.1949 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

62 Aus einem Brief vom 19.12.1923 im Auftrage Shoghi Effendis an die Bahá’í des Ostens, aus dem Persischen übersetzt

63 Aus einem Brief vom 14.10.1943 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen. Vergl. auch » Zum wirklichen Leben «, S.17

64 Aus einem Brief vom 8.11.1935 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

65 Aus einem Brief vom 31.5.1934 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

66 Aus einem Brief vom 25.1.1943 im Auftrage Shoghi Effendis an zwei Gläubige

67 Aus einem Brief vom 6.10.1956 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

68 Shoghi Effendi, Das Kommen göttlicher Gerechtigkeit, S. 82 – 84

69 Aus einem Brief vom 31.10.1936 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

70 Aus einem Brief vom 1.6.1955 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

71 Aus einem Brief vom 4.2.1950 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

72 Aus einem Brief vom 22.12.1947 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

73 Aus einem Brief vom 20.10.1956 im Auftrage Shoghi Effendis an den Nationalen Geistigen Rat von Kanada

74 Aus einem Brief vom 13.8.1928 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

75 Aus einem Brief vom 9.4.1925 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

76 Aus einem Brief vom 22.1.1955 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

77 Aus einem Brief vom 22.8.1957 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

78 Aus einem Brief vom 17.12.1956 im Auftrage Shoghi Effendis an die Bahá’í der Indiana State Convention

79 Aus einem Brief vom 19.12.1953 im Auftrage Shoghi Effendis an zwei Gläubige

80 Aus einem Brief vom 13.5.1955 im Auftrage Shoghi Effendis an den Nationalen Geistigen Rat der Vereinigten Staaten

81 Shoghi Effendi, Citadel of Faith, S. 148

82 Aus einem Brief vom 20.10.1949 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

83 Aus einem Brief vom 5.8.1949 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

84 Aus einem Brief vom 5.7.1957 im Auftrage Shoghi Effendis an die Bahá’í der Benelux-Länder

85 Aus einem Brief vom 21.9.1957 im Auftrage Shoghi Effendis an den Nationalen Geistigen Rat der Vereinigten Staaten. (Vergl. Luk. 12 : 48)

86 Aus einem Brief vom 6.11.1949 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

87 Aus einem Brief vom 11.12.1952 im Auftrage Shoghi Effendis an den Geistigen Rat der Bahá’í in Punta Arenas

88 Aus einem Brief vom 20.10.1956 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

89 Aus einem Brief vom 27.12.1954 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

90 Aus einem Brief vom 24.2.1950 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

91 Aus einem Brief vom 27.1.1957 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

92 Aus einem Brief vom 18.3.1950 im Auftrage Shoghi Effendis an den örtlichen Geistigen Rat von Punta Arenas

93 Shoghi Effendi, Brief vom 28.6.1954 an den Nationalen Geistigen Rat der Vereinigten Staaten, zitiert in Citadel of Faith, S. 130 – 131; vergl. auch Shoghi Effendi, Zum wirklichen Leben, S. 35 – 36

94 Bahá’u’lláh, Ährenlese, Kap. 5

95 ‘Abdu’l-Bahá, Tablets of the Divine Plan, S. 52 – 53

96 ‘Abdu’l-Bahá, Tablets, S. 348
97 ‘Abdu’l-Bahá, Tablets, S. 246

98 Aus einem Brief vom 8.11.1956 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

99 Aus einem Brief vom 12.12.1950 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

100 Aus einem Brief vom 28.3.1953 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

101 Aus einem Brief vom 29.4.1948 im Auftrage Shoghi Effendis an den Nationalen Geistigen Rat der Britischen Inseln

102 Aus einem Brief vom 4.5.1942 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

103 Aus einem Brief vom 1.9.1933 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

104 Aus einem Brief vom 31.3.1932 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

105 Aus einem Brief vom 19.7.1956 im Auftrage Shoghi Effendis an den Nationalen Geistigen Rat der Vereinigten Staaten

106 Aus einem Brief vom 3.2.1937 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

107 Aus einem Brief vom 12.10.1949 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

108 Aus einem Brief vom 30.6.1937 im Auftrage Shoghi Effendis an einen Gläubigen

109 Aus einem Brief vom 2.2.1956 im Auftrage Shoghi Effendis an den Geistigen Rat der Bahá’í des Anchorage Recording District


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