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Baha'u'llah : Worte der Weisheit
WORTE DER WEISHEIT
Im Namen Gottes,
des Erhabenen,
des Höchsten!

Die Sonne der Wahrheit ist das Wort Gottes, von dem die Erziehung der Menschen im Reich der Gedanken

abhängig ist. Sie ist der Geist der Wirklichkeit und das Wasser des Lebens. Ihr verdanken alle Dinge ihr Dasein.

Sie offenbart sich immer nach der Fähigkeit und der Art des Spiegels, durch den sie widergespiegelt wird. Wird

zum Beispiel ihr Licht auf den Spiegel des Weisen geworfen, dann bringt es Weisheit zum Ausdruck, wird es

vom Geist des Künstlers widergespiegelt, so schafft es neue und schöne Künste, leuchtet es durch den Geist des

Gelehrten, dann offenbart es Wissen und enthüllt Geheimnisse.

Alle Dinge der Welt erscheinen durch den Menschen und kommen in ihm zum Ausdruck. Durch ihn erhalten

sie Leben und Entwicklung. Der Mensch aber ist in seinem geistigen Sein von der Sonne des Wortes Gottes

abhängig. Alle guten Merkmale und edlen Eigenschaften entstammen dem Wort Gottes. Dieses Wort ist das

göttliche Feuer, das in den Menschenherzen glüht und alles verbrennt, was nicht von Gott ist. Der Geist der

Liebenden ist immer von diesem Feuer entflammt. Es ist das Wesen des Wassers, das sich in der Form des Feu-

ers offenbart. Äußerlich ist es brennendes Feuer, im Inneren aber ruhiges Licht. Dies ist das Wasser, das allen

Dingen Leben verleiht.

Wir erbitten von Gott, daß wir an diesem lebenspendenden Wasser des Himmels teilhaben und von dem geis-

tigen Kelch der Ruhe trinken dürfen, damit wir von allem frei werden, was uns hindern könnte, uns Seiner Liebe

zu nähern.
Ruhm sei dem Volke der Herrlichkeit!
*
0 Sohn des Menschen!

Wenn du Barmherzigkeit übtest, dann würdest du nicht deinen eigenen, sondern den Nutzen der Menschheit

im Auge behalten. Wenn du Gerechtigkeit übtest, dann würdest du für andere nur wählen, was du auch für dich

selbst wählst.
*

Wahrlich, durch Demut wird der Mensch zum Himmel des Ruhmes und der Macht emporgehoben, Stolz da-

gegen läßt ihn auf die niedrigste Stufe sinken.
*
0 ihr Einsichtsvollen unter den Menschen!

Wahrlich, die Worte, die vom Himmel des Willens Gottes herabkamen, sind die Quelle der Einigkeit und

Eintracht für die Welt. Schließt eure Augen gegen Unterschiede der Rasse und heißt alle mit dem Licht der Ein-

heit willkommen. Seid die Ursache des Trostes und der Hilfe für die Menschheit. Diese Handvoll Staub, die

Welt, ist eine Heimat, laßt sie eine solche in Einigkeit sein. Entsagt dem Stolz, denn er ist eine Ursache der

Zwietracht. Folgt nur dem, was Harmonie bewirkt.
*

Verkehrt mit allen Menschen in Liebe und Eintracht. Eine freundschaftliche Gesinnung ist die Ursache der

Einigkeit, und Einigkeit ist die Quelle der Ordnung in der Welt. Gesegnet sind die Gütigen und Dienstbereiten.

*

Wer an diesem Tag das Licht der Sonne der Wahrheit sucht, muß seinen Geist von den Überlieferungen der

Vergangenheit frei machen, er muß sein Haupt mit der Krone der Loslösung und seinen Tempel (Körper) mit

dem Gewand der Tugend schmücken. Dann wird er zum Meer der Einheit gelangen und in die Gegenwart der

Einzigkeit treten. Das Herz muß vom Feuer des Aberglaubens frei werden, damit es das Licht der Gewißheit

empfangen und die Herrlichkeit Gottes wahrnehmen kann.

*

Einheit in ihrem wahren Sinn bedeutet, daß Gott allein als die einzige Macht angesehen werden sollte, die alle

Dinge belebt und beherrscht, denn sie sind nur Offenbarungen Seiner Schöpferkraft.

*

Gott, einzig und allein, wohnt an Seinem Ihm eigenen Ort, welcher über Raum und Zeit, Erwähnung und

Äußerung, Zeichen, Beschreibung und Erklärung, Höhe und Tiefe geheiligt ist.

*
0 mein Gott! 0 mein Gott!

Schmücke die Häupter Deiner Auserwählten mit der Krone der Liebe und ihre Tempel (Körper) mit dem Ge-

wand der Tugend.

Das Volk Bahás muß dem Herrn mit Weisheit dienen, andere durch sein Leben belehren und das Licht Gottes

in seinen Taten offenbaren. Die Wirkung der Taten ist wahrhaft mächtiger als die der Worte.

Der Fortschritt des Menschen ist abhängig von Ehrlichkeit, Weisheit, Keuschheit, Klugheit und Taten. Durch

Unwissenheit, mangelnden Glauben, Unwahrhaftigkeit und Selbstsucht wird er immer erniedrigt. Wahrlich, der

Mensch wird nicht Mensch genannt, ehe er nicht von den Eigenschaften des Barmherzigen durchdrungen ist. Er

ist nicht Mensch wegen seines Reichtums und Schmuckes, seiner Gelehrsamkeit und seiner feinen Sitten. Ge-

segnet, wer über Namen erhaben ist, wer das Ufer der See der Reinheit sucht und die Melodie der Taube der

Tugend liebt.

An diesem Tag müssen alle Menschen Gott durch Reinheit und Tugend dienen. Die Wirkung des Wortes, das

der Lehrer spricht, hängt ab von der Reinheit seiner Absicht und seiner Loslösung vom Irdischen. Manche be-

gnügen sich mit Worten, aber die Wahrheit der Worte wird durch Taten und das gelebte Leben bezeugt. Taten

offenbaren die Stufe des Menschen. Die Worte müssen mit dem übereinstimmen, was aus dem Munde des Wil-

lens Gottes hervorging und in den Tablets niedergelegt ist.

Die Quelle alles Guten ist Vertrauen in Gott, Unterwerfung unter Seine Gebote und Zufriedenheit mit Seinem

heiligen Willen und Wohlgefallen.

Das Wesen der Weisheit ist die Ehrfurcht vor Gott, die Furcht vor Seiner Züchtigung und Bestrafung, die Er-

kenntnis Seiner Gerechtigkeit und die Anerkennung Seiner Verordnungen.

Das Wesen der Religion ist, das anzuerkennen, was der Herr offenbarte, und das zu befolgen, was Er in Sei-

nem mächtigen Buch verordnete.

Die Quelle allen Ruhmes ist die Annahme dessen, was der Herr verliehen hat, und Zufriedenheit mit dem, was

Gott verordnete.

Das Wesen der Liebe ist für den Menschen, sein Herz dem Geliebten zuzuwenden, sich von allem außer Gott

zu lösen und nichts anderes als sein Herr zu wünschen.

Wahres Gedenken ist, den Herrn, den Allgepriesenen, zu erwähnen und alles außer Ihm zu vergessen.

Wahre Hilfe ist für den Diener, seinem Beruf und Geschäft in dieser Welt nachzugehen, sich fest an den

Herrn zu halten und nur Seine Gnade zu suchen, denn in Seinen Händen liegt das Schicksal aller Seiner Diener.

Das Wesen der Loslösung ist für den Menschen, sein Gesicht dem Hofe des Herrn zuzuwenden, in Seine Ge-

genwart zu treten, Sein Antlitz zu schauen und als ein Zeuge vor Ihn zu treten.

Das Wesen der Einsicht ist, die eigene Armut zu bezeugen und sich dem Willen des Herrn, des höchsten

Herrschers, des Gnädigen, des Allmächtigen, zu unterwerfen.

Die Quelle des Mutes und der Macht ist die Verbreitung des Wortes Gottes und Standhaftigkeit in Seiner Liebe.

Das Wesen der Güte ist für den Diener, die Segnungen seines Herrn zu bekennen und Ihm zu allen Zeiten und

unter allen Umständen zu danken.

Das Wesen des Reichtums ist die Liebe zu Mir. Wer Mich liebt, besitzt alle Dinge, und wer Mich nicht liebt,

gehört fürwahr zu den Armen und Bedürftigen. Dies offenbarte der Finger des Ruhmes und der Herrlichkeit.

Das Wesen des Glaubens ist es, wenig Worte zu machen und eine Fülle von Taten aufzuweisen. Wisse wahr-

lich, daß für den, der mehr redet als er tut, der Tod besser wäre als sein Leben.

Die Quelle alles Bösen ist für den Menschen, sich von seinem Herrn abzuwenden und sein Herz an gottlose

Dinge zu hängen.

Das am heftigsten brennende Feuer ist, die Zeichen Gottes in Frage zu stellen, was Er offenbarte, zwecklos in

Zweifel zu ziehen, Ihn zu leugnen und sich stolz vor Ihm zu brüsten.

Die Quelle aller Gelehrsamkeit ist die Erkenntnis Gottes, erhaben sei Sein Ruhm! Diese Erkenntnis kann auf

keine andere Weise erlangt werden als durch die Erkenntnis Seiner göttlichen Offenbarung.

Das Wesen der Erniedrigung ist, den Schatten des Barmherzigen zu verlassen und seine Zuflucht bei dem Bö-

sen zu suchen.

Die Quelle des Irrtums ist, nicht an den einen wahren Gott zu glauben, sich auf irgendetwas anderes außer

Ihm zu verlassen und von Seinem Gebot abzuweichen.

Wirklicher Verlust ist es für den Menschen, wenn er seine Tage in völliger Unkenntnis über sein wahres

Selbst verbracht hat.

Das Wesen alles dessen, was Wir für dich offenbarten, ist die Gerechtigkeit. Dazu gehört ferner, daß sich der

Mensch von eitler Einbildung und von Nachahmung befreit, mit dem Auge der Einheit auf das herrliche Werk

Seiner Hände schaut und mit einem forschenden Blick in alle Dinge dringt.

Auf diese Weise haben Wir dich unterrichtet und die Worte der Weisheit geoffenbart, damit du dem Herrn,

deinen Gott, dankbar sein und dich dadurch unter allen Menschen auszeichnen mögest.

Bahá’u’lláh (1817-1892)

Übertragung nach der englischen Fassung von Shoghi Effendi, London 1923

Bahá'í-Verlag GmbH – Frankfurt am Main – Bahá'í-Jahr 122 (1965)


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