1. Verherrlicht bist Du, o Herr mein Gott! Jeder Einsichtige bekennt Deine unumschränkte Gewalt und Deine Herrschaft, und jedes scharfsichtige Auge erkennt die Größe Deiner Majestät und die bezwingende Kraft Deiner Macht. Die Winde der Prüfungen können niemanden, der sich Deiner Nähe erfreut, daran hindern, sein Angesicht dem Horizonte Deiner Herrlichkeit zuzuwenden, und die Stürme der Heimsuchung vermögen die Deinem Willen völlig Ergebenen nicht davon abzuhalten, sich Deinem Hofe zu nähern.
Mich dünkt, die Fackel Deiner Liebe brennt in ihren Herzen, und das Licht Deiner Güte ist in ihrer Brust entzündet. Kein Unglück kann sie Deiner Sache entfremden, und kein Wechselfall des Schicksals läßt sie von Deinem Wohlgefallen abirren.
Ich flehe Dich an, o mein Gott, bei ihnen und den Seufzern, die sich ihren Herzen in ihrer Trennung von Dir entringen, bewahre sie vor dem Unheil Deiner Feinde, und nähre ihre Seelen mit dem was Du für Deine Geliebten bestimmt hast, über die keine Angst und kein Kummer kommen soll.
-~-2. Preis sei Dir, o Herr mein Gott! Ich flehe Dich an bei Deinen Zeichen, welche die ganze Schöpfung umfangen, bei dem Lichte Deines Antlitzes, das alles erleuchtet, was im Himmel und auf Erden ist, bei Deinem Erbarmen, das alles Erschaffene übertrifft, und bei Deiner Gnade, die das ganze Weltall erfüllt, zerreiße die Schleier, die mich von Dir trennen, auf daß ich zum Urquell Deiner machtvollen Eingebungen eile, zum Morgen Deiner Offenbarung und großmütigen Gunst, und eintauche in das Meer Deiner Nähe und Deines Wohlgefallens.
Laß es nicht zu, o mein Herr, daß ich in Deinen Tagen Deiner Erkenntnis beraubt bin, und nimm den Mantel Deiner Führung nicht von mir. Gib mir zu trinken aus dem Strome, der wahrhaftiges Leben ist, dessen Wasser dem Paradiese entströmen, darinnen der Thron Deines Namens, der Allbarmherzige, errichtet ward - auf daß meine Augen geöffnet, mein Angesicht strahlend, mein Herz fest, meine Seele erleuchtet und meine Schritte standhaft werden.
Du bist es, der seit Urbeginn durch die Kraft Seiner Macht über alle Dinge erhöht war und durch das Wirken Seines Willens alles befehlen konnte. Nichts in Deinem Himmel und auf Deiner Erde kann Deinen Ratschluß vereiteln, so erbarme Dich meiner, o mein Herr, durch Deine gnädige Vorsehung und Großmut, und lasse meine Ohren den süßen Weisen lauschen, welche die Vögel auf den Zweigen des Baumes Deiner Einheit Dir zum Lobe singen.
Du bist der große Geber, der Immervergebende, der Mitleidvollste.
-~-3. Verherrlicht bist Du, o Herr mein Gott! Ich flehe Dich an bei Ihm, der Dein Größter Name ist, der tief betrübt wird von solchen Deiner Geschöpfe, die Deine Wahrheit verwerfen, der von Leiden umzingelt ist, die keine Zunge beschreiben kann, laß mich Deiner gedenken und Dein Lob feiern in diesen Tagen, da alle sich von Deiner Schönheit abwenden, mit Dir hadern und sich vom Offenbarer Deiner Sache verächtlich abkehren. Niemand, o mein Herr, steht Dir bei außer Deinem eigenen Selbst, und keine Macht kommt Dir zu Hilfe denn Deine eigene.
Ich bitte Dich, gib mir die Kraft, standhaft an Deiner Liebe und Deinem Gedenken festzuhalten. Dies steht wahrlich in meiner Macht, und Du allein weißt alles, was in mir ist. Du bist wahrhaftig wissend, von allem wohlunterrichtet. Beraube mich nicht, o mein Herr, des Strahlenglanzes Deines Angesichtes, dessen Helle die ganze Welt erleuchtet. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Gewaltigsten, dem Allherrlichen, dem Immervergebenden.
-~-4. Gerühmt sei Dein Name, o Herr mein Gott! Du bist es, den alle Dinge anbeten und Der selbst niemanden anbetet, Der Herr über alle Dinge und niemandem untertan ist, Der alle Dinge kennt und von niemandem erkannt wird. Du wünschtest, Dich den Menschen bekannt zu machen, darum hast Du durch ein Wort Deines Mundes die Schöpfung werden lassen und das Weltall geformt. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Bildner, dem Schöpfer, dem Allmächtigen, dem Allgewaltigen.
Ich flehe Dich an bei eben diesem Wort, das vom Horizonte Deines Willens hervorleuchtet, mache mich fähig, in tiefen Zügen von den Lebenswassern zu trinken, mit denen Du die Herzen Deiner Auserwählten belebst und die Seelen derer erquickest, die Dich lieben, damit ich mein Angesicht allezeit, in jeder Lage, völlig Dir zuwende.
Du bist der Gott der Macht, der Herrlichkeit und Gnadenfülle. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem höchsten Herrscher, dem Allherrlichen, dem Allwissenden.
-~-5. Gelobt sei Dein Name, o Herr mein Gott! Du siehst mich in den Krallen meiner Unterdrücker. Wende ich mich zur Rechten, so höre ich die Klagen Deiner Geliebten, eingekerkert von den Ungläubigen, weil sie an Dich und Deine Zeichen glauben und ihre Blicke dem Horizonte Deiner Gunst und Gnade zuwenden. Und wende ich mich zur Linken, so höre ich die Boshaften lärmen, die nicht an Dich und Deine Zeichen glauben, sondern sich beharrlich mühen, Deiner Lampe Licht zu löschen, das den Glanz Deines Selbstes verbreitet über alle, die in Deinem Himmel und auf Deiner Erde sind.
Die Herzen Deiner Auserwählten sind dahingeschmolzen ob ihrer Trennung von Dir, o mein Herr, und die Seelen Deiner Geliebten sind verzehrt vom Feuer ihrer Sehnsucht nach Dir in Deinen Tagen. Ich flehe Dich an, o Du Schöpfer der Himmel, Du Herr aller Namen, bei Deinem strahlendsten Selbste und bei Deinem erhabensten, allherrlichen Gedenken, sende auf Deine Geliebten hernieder, was sie Dir näherbringt, und befähige sie, Deiner Rede zu lauschen.
Zerreiße mit der Hand Deiner überragenden Macht den Schleier eitlen Wahns, o mein Herr, damit die Dir ganz Ergebenen Dich erblicken, sitzend auf dem Throne Deiner Majestät, und damit die Augen derer, die Deine Einheit anbeten, sich am herrlichen Glanz Deines Antlitzes freuen. Verschlossen sind die Tore der Hoffnung vor den Herzen derer, die nach Dir sich sehnen, o mein Herr! Die Schlüssel sind in Deiner Hand; so öffne diese Tore durch die Kraft Deiner Macht und Souveränität. Mächtig bist Du zu tun, was Du willst. Du bist wahrlich der Allmächtige, der Mildtätige.
-~-6. Preis sei Dir, o Herr mein Gott! Ich schwöre bei Deiner Macht! Eine Trübsal nach der anderen hat die Feder des Höchsten abgehalten, das offenzulegen, was vor den Augen Deiner Geschöpfe verborgen ist, und unaufhörliche Prüfungen haben die Zunge des Göttlichen Gesetzgebers gehindert, die Wunder Deiner Verherrlichung und Deines Lobpreises zu künden. Mit stammelnder Zunge rufe ich deshalb zu Dir, o mein Gott, und mit dieser meiner gepeinigten Feder mühe ich mich, Deines Namens zu gedenken.
Gibt es einen Einsichtigen, o mein Gott, der Dich mit Deinen eigenen Augen schauen kann, und wo ist der Dürstende, der sein Angesicht den Lebenswassern Deiner Liebe zuzuwenden vermag? In meinem Herzen, o mein Gott, habe ich die Erinnerung an alles außer Dir getilgt und ihm die Geheimnisse Deiner Liebe eingeprägt. Deine Macht ist mein Zeuge! Gabe es keine Leiden, wie wären dann die Gefestigten von den Zweiflern unter Deinen Dienern zu unterscheiden? Wer trunken ist vom Weine Deiner Erkenntnis, eilt wahrlich jeder Widrigkeit entgegen in seiner Sehnsucht, Deine Gegenwart zu erreichen. Ich flehe Dich an, o Du Geliebter meines Herzens, Du Angebeteter meiner Seele, schütze alle, die mich lieben, vor der blassesten Spur übler, verderbter Wünsche. Sodann versorge sie mit dem Guten dieser Welt und der künftigen.
Du bist es wahrlich, Dessen Gunst sie rechtleitet und Der sich als den Allbarmherzigen verkündet. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Allherrlichen, dem Höchsten Helfer.
-~-7. Preis sei Dir, o Herr mein Gott! Ich flehe Dich an bei dieser Offenbarung, durch die Finsternis in Licht verwandelt, der vielbesuchte Tempel errichtet, die Beschriebene Tafel offenbart und die Entfaltete Schriftrolle enthüllt wurde, sende hernieder auf mich und alle, die mit mir sind, was uns befähigt, in die Himmel Deiner höchsten Herrlichkeit aufzusteigen, und was uns rein macht vom Makel solcher Zweifel, wie sie die Mißtrauischen abhalten, das Zelt Deiner Einheit zu betreten.
O mein Herr! Ich habe das Seil Deiner Güte ergriffen und halte mich fest am Saume Deiner Gnade und Gunst. Bestimme Du für mich und meine Lieben das Gute dieser und der zukünftigen Welt. Beschenke sie dann mit der Verborgenen Gabe, die Du für die Auserwählten unter Deinen Geschöpfen bestimmt hast.
Dies sind die Tage, o mein Herr, da Du Deinen Dienern das Fasten gebotest. Selig ist, wer das Fasten einhält ganz um Deinetwillen und in völliger Loslösung von allem außer Dir. Hilf mir und hilf ihnen, o mein Herr, Dir zu gehorchen und Deine Gebote zu halten. Du hast wahrlich die Macht zu tun, was Du willst.
Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Allwissenden, dem Allweisen. Aller Preis sei Gott, dem Herrn aller Welten.
-~-8. Verherrlicht sei Dein Name, o Herr mein Gott! Du siehst meine Wohnstatt und den Kerker, darin ich schmachte, und die Leiden, die ich erdulde. Bei Deiner Macht! Keine Feder kann sie beschreiben, und keine Zunge kann sie aufzählen. Ich weiß nicht, o mein Gott, weshalb Du mich Deinen Widersachern überlassen hast. Deine Herrlichkeit ist mein Zeuge! Ich gräme mich nicht um die Plagen, die ich aus Liebe zu Dir ertrage, und die Trübsale, die mich auf Deinem Pfade überkommen, verwirren mich nicht. Eher grämt es mich, daß Du zögerst zu erfüllen, was Du auf den Tafeln Deiner Offenbarung bestimmt und in den Büchern Deines Geheißes und Deines Urteils geboten.
Mein Blut spricht allezeit zu mir mit den Worten: »O Du, der Du das Abbild des Barmherzigsten bist! Wie lange noch wird es dauern, bis Du mich aus der Kerkerhaft dieser Welt befreist und mich lösest von den Fesseln dieses Lebens? Hast Du mir nicht versprochen, daß Du die Erde mit mir färben und in Deinem Paradies die Angesichter seiner Bewohner mit mir netzen werdest?« Darauf erwidere ich: »Sei du geduldig und beruhige dich! Was du dir wünschest, kann nur eine Stunde währen. Was aber mich betrifft, so trinke ich auf Gottes Pfad ohn Unterlaß vom Kelche Seines Geheißes, und ich wünsche nicht, daß Seines Willens Herrschaft zu wirken aufhöre oder die Leiden enden, die ich für meinen Herrn erdulde, den Erhabensten, den Allherrlichen. Folge du nur meinem Wunsche und entsage dem deinen! Dein Dienst ist nicht, mich zu schützen, sondern mich zu befähigen, fortgesetzte Drangsale zu ertragen und mich auf die Prüfungen vorzubereiten, wie sie mich unabweislich immer wieder heimsuchen müssen. Wehe dem Liebenden, der in der Liebe zu seinem Geliebten einen Unterschied macht zwischen dem süßen und dem Giftigen! Sei du zufrieden mit dem, was Gott dir bestimmt hat! Wahrlich, Er herrscht über dich, wie Er will und wie es Ihm gefällt. Es gibt keinen Gott außer Ihm, dem Unerreichbaren, dem Höchsten.«
-~-9. Verherrlicht sei Dein Name, o Herr mein Gott! Ich weiß nicht, welcher Art das Wasser ist, daraus Du mich erschaffen, noch das Feuer das Du in mir entfacht, noch der Lehm, aus dem Du mich geformt. Eines jeden Meeres Unruhe legt sich, nicht aber die Ruhelosigkeit des Weltmeers in mir, das da wogt, wie es die Winde Deines Willens gebieten. Eines jeden Feuers Flamme verlischt, nicht aber die Flamme, welche die Hände Deiner Allmacht entfacht haben und deren Licht Du durch Deines Namens Macht über alle ergießest, die in Deinem Himmel und auf Deiner Erde wohnen. Je schwerer die Heimsuchungen werden, desto heißer wird sie.
Sieh doch, o mein Gott, wie Dein Licht von den anstürmenden Winden Deines Ratschlusses erfaßt wird, wie die Stürme, die von allen Seiten blasen und toben, seinen Glanz nur noch heller erstrahlen lassen. Für all dies seiest Du gelobt.
Bei Deinem Größten Namen und Deiner urewigen Herrschaft flehe ich Dich an, schaue auf Deine Geliebten, deren Herzen heftig erbeben ob der Leiden, die über die Manifestation Deiner selbst gekommen sind. Mächtig bist Du zu tun, was Dir gefällt. Du bist wahrlich der Allwissende, der Allweise.
-~-10. O Du, dessen Antlitz alle anbeten, die nach Dir sich sehnen, dessen Gegenwart alle erhoffen, die Deinem Willen ganz ergeben sind, dessen Nähe alle wünschen, die zu Deinem Hofe streben, dessen Angesicht all jene geleitet, die Deine Wahrheit erkennen, dessen Name die Seelen derer bewegt, die sich nach dem Anblick Deines Antlitzes sehnen, dessen Stimme das wahre Leben ist für die, so Dich lieben, und dessen Worte das Lebenswasser sind für alle im Himmel und auf Erden!
Ich flehe Dich an, bei dem Unrecht, das Du erlitten, und bei dem Bösen, das die Scharen der Übeltäter Dir zufügten, sende aus den Wolken Deiner Gnade auf mich hernieder, was mich rein macht von allem, was Dir nicht zugehört, auf daß ich würdig werde, Dich zu preisen, und fähig, Dich zu lieben.
Versage mir nicht, o mein Herr, was Du für solche Deiner Dienerinnen verordnet hast, die Dich umkreisen, auf die allzeit die Sonne Deiner Schönheit ihre Herrlichkeit und der Glanz Deines Antlitzes seine Lichtesfülle verströmen. Du hilfst seit Urbeginn jedem, der Dich sucht, und bestätigst freigebig jeden, der Dich bittet.
Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Mächtigen, dem Ewigwährenden, dem Allgütigen, dem Großmütigsten.
-~-11. Gelobt sei Dein Name, o Herr mein Gott! Finsternis hat sich auf alle Länder gesenkt, die Kräfte des Unheils umfangen alle Völker. Und doch erkenne ich darin Deiner Weisheit Glanz und Deiner Vorsehung strahlendes Licht.
Die wie durch einen Schleier von Dir getrennt sind, wähnen, sie hätten die Macht, Dein Licht zu löschen, Dein Feuer zu ersticken und die Winde Deiner Gnade zum Schweigen zu bringen. Nein, Deine Macht bezeugt es mir! Wäre nicht jede Drangsal zum Träger Deiner Weisheit, jede Feuerprobe zum Werkzeug Deiner Vorsehung gemacht, niemand wagte es, sich uns zu widersetzen, selbst wenn die Mächte der Erde und des Himmels sich wider uns verbündeten. Wollte ich die wundersamen Geheimnisse Deiner Weisheit enthüllen, die offen vor mir liegen, die Zügel Deiner Feinde würden zerreißen.
Verherrlicht seiest Du darum, o mein Gott! Ich flehe Dich an bei Deinem Größten Namen, versammle alle, die Dich lieben, um das Gesetz, das aus dem Wohlgefallen Deines Willens strömt, und sende auf sie hernieder, was ihre Herzen bestärkt.
Mächtig bist Du zu tun, was Dir gefällt. Du bist wahrlich der Helfer in Gefahr, der Selbstbestehende.
-~-12. Gelobt seiest Du, o Herr mein Gott! Dies ist Dein Diener, der in Deinen Tagen den Wein Deines zarten Erbarmens aus den Händen Deiner Gnade in großen Zügen trinkt und den Duft Deiner Liebe kostet. Ich flehe Dich an bei den Verkörperungen Deiner Namen, die kein Kummer daran hindern kann, sich Deiner Liebe zu erfreuen und Dein Antlitz zu schauen, und die alle Heerscharen der Achtlosen nicht vom Pfade Deines Wohlgefallens abzubringen vermögen - versorge ihn mit dem Guten, das Du besitzest, und erhebe ihn zu solchen Höhen, daß er die Welt nur als einen Schatten betrachtet, der schneller dahinschwindet als ein Augenblick.
Bewahre ihn auch, o mein Gott, durch die Macht Deiner unermeßlichen Majestät vor allem, was Du verabscheust. Du bist wahrlich sein Herr und der Herr aller Welten.
-~-13. Gelobt sei Dein Name, o mein Gott! Du siehst, wie der Sturm der Prüfungen die im Glauben Standhaften erzittern läßt, wie der Versuchung Hauch jene aufrührt, deren Herzen festen Grund gefunden hatten, außer denen, die aus den Händen der Manifestation Deines Namens, der Allerbarmer, des Weines teilhaftig werden, der in Wahrheit Leben ist. Sie kann kein anderes Wort bewegen als Dein höchst erhabenes Wort, sie kann nichts entzücken als der süße Duft vom Gewande Deines Gedenkens, o Du Besitzer aller Namen, Du Schöpfer von Himmel und Erde!
Ich flehe Dich an, o Du geliebter Gefährte Bahás, bei Deinem Namen, der Allherrliche, lasse Deine Diener sicher sein im Flügelschatten Deines allumfassenden Erbarmens, damit die Frevler unter Deinen Geschöpfen, die nicht an Deine Zeichen glauben, ihnen nichts anhaben können mit den Pfeilen böser Einflüsterungen. Niemand auf Erden kann Deiner Macht widerstehen, und keiner im Reich Deiner Namen kann Deinen Ratschluß vereiteln. So tue denn die Macht Deiner höchsten Gewalt und Herrschaft kund und lehre Deine Geliebten, was sich in Deinen Tagen für sie ziemt.
Du bist fürwahr der Allmächtige, der Höchsterhabene, der Allherrliche, der Größte.
-~-14. Aller Preis sei Dir, o mein Gott! Du siehst mich arm und hilflos, Du bist Zeuge meiner Leiden und Prüfungen. Wie lange willst Du mich allein lassen unter Deinen Dienern? Laß mich in Deine Gegenwart aufsteigen! Die Kraft Deiner Macht bezeugt es mir: So schwer sind die Drangsale, die mich umgeben, daß ich unfähig bin, sie vor Deinem Antlitz aufzuzählen, Du allein hast sie durch Deine Erkenntnis gezählt.
Ich flehe Dich an, der Du mein Gefährte bist in meiner Erniedrigung, laß aus den Wolken Deiner Gnade auf Deine Geliebten herabregnen, was sie an Deinem Wohlgefallen ihr Genügen finden läßt und was sie befähigt, sich Dir zuzuwenden und sich loszulösen von allem außer Dir. Verordne ihnen sodann alles Gute, das Du ersonnen und in Deinem Buche vorherbestimmt hast. Du bist wahrlich der Allmächtige, den nichts behindern kann. Von Urbeginn an warst Du mit überragender Größe und Macht, mit unaussprechlicher Majestät und Herrlichkeit bekleidet. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Allmächtigen, dem Allherrlichen, dem Immervergebenden.
Verherrlicht sei Dein Name, o Du, in dessen Hand die Reiche von Erde und Himmel ruhen.
-~-15. O Du, der Du der Herrscher von Erde und Himmel, der Schöpfer aller Namen bist! Du hörst meine klagende Stimme, wie sie aus der Festungsstadt 'Akká zu Dir aufsteigt, und Du siehst, wie meine gefangenen Freunde in die Hände der Frevler gefallen sind.
Wir sagen Dir Dank, o unser Herr, für alle Leiden, die uns auf Deinem Pfad befallen. O würde doch die Spanne meines Erdenlebens so ausgedehnt, daß es das Leben früherer und künftiger Geschlechter umfaßte, oder gar so verlängert, daß kein Mensch auf dem Antlitz der Erde es ermessen könnte, und würde es dann an jedem Tag, ja zu jedem Augenblick mit neuen Leiden um Deiner Liebe und Deines Wohlgefallens willen erfüllt!
Du weißt aber wohl, o mein Gott, daß mein Wunsch völlig in Deinem Wunsch aufgegangen ist und daß Du unwiderruflich beschlossen hast, meine Seele zu den erhabensten Gemächern Deines Reiches aufsteigen und in die Gegenwart meines ruhmreichen Gefährten gelangen zu lassen.
In Deiner Güte und Gnade rufe mich recht bald heim, o mein Herr, und gieße aus über alle, die Dir teuer sind, was sie nach mir vor Furcht und Zittern bewahrt. Mächtig bist Du zu tun, was Du willst. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Allherrlichen, dem Allweisen.
Du siehst, o mein Herr, wie Deine Diener Heim und Herd verlassen haben in ihrer Sehnsucht, Dir zu begegnen, und wie die Frevler sie hindern, zu Deinem Antlitz aufzublicken und Deiner Hoheit Heiligtum zu umkreisen. Laß sie in Dir standhaft werden und schenke ihnen Deinen Frieden, o mein Herr! Du bist wahrlich der Immervergebende, der Mitleidvollste.
-~-16. Preis sei Dir, o Herr mein Gott! Du siehst meine Tränen und meinen Jammer und hörst mein Seufzen, Weinen und schMirzaiches Klagen. Ich bin es, o mein Herr, der sich festhält am Seil Deines Erbarmens, welches die ganze Schöpfung überragt. Ich klammere mich an den Saum Deiner Güte, o Du, in Dessen Hand das Reich der Namen liegt.
Erbarme Dich meiner und aller, die mir nahestehen, durch die Wunder Deiner Gnade und Macht. Beschirme uns alsdann vor dem Unheil Deiner Feinde und stehe uns bei, Deinem Glauben zu helfen, Deine Sache zu schützen und Deine Herrlichkeit zu preisen. Du bist wahrlich Er, Der seit Urbeginn auf den unzugänglichen Höhen Seiner Einheit wohnt und immerdar der gleiche sein wird. Nichts entgeht Deinem Wissen, nichts kann Deinen Plan vereiteln. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Allmächtigen, dem Immergetreuen, dem Erhabensten, dem Allherrlichen, dem Meistgeliebten.
Gelobt und verherrlicht seiest Du, in dessen Hand das Reich aller Dinge liegt.
-~-17. Verherrlicht sei Dein Name, o Gott, Du Herr des Himmels! Schmücke mein Haupt mit der Krone des Martyriums, so wie Du meinen Leib mit dem Schmuck der Prüfungen ausgezeichnet hast vor allen, die in Deinem Lande wohnen. Gestatte auch denen, deren Herzen nach Dir sich sehnen, dem Horizonte Deiner Gnade nahezukommen, wo die Sonne Deiner Schönheit ihren Glanz verströmt. Bestimme ihnen alsdann, was sie so reich macht, daß sie auf alles außer Dir verzichten, und löse sie von jeder Bindung an die Leugner Deiner Zeichen.
Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Hüter, dem Selbstbestehenden.
-~-18. Gepriesen seiest Du, o mein Gott! Wie kann ich Dir dafür danken, daß Du mich ausgezeichnet und aus all Deinen Dienern auserwählt hast, Dich zu offenbaren zu einer Zeit, da sich alle von Deiner Schönheit abkehren! Ich bezeuge, o mein Gott: Wenn Du mir tausend Leben gäbest und ich sie alle auf Deinem Pfad opferte, könnte ich doch nicht den geringsten Teil der Gaben vergelten, die Du mir in Deiner Gnade verliehen.
Ich lag schlafend auf dem Lager meines Selbstes, und siehe, Du erwecktest mich mit dem göttlichen Klang Deiner Stimme, Du entschleiertest mir Deine Schönheit, Du befähigtest mich, Deiner Rede zu lauschen, Dein Selbst zu erkennen, Dein Lob zu künden, Deine Tugenden zu preisen und standhaft in Deiner Liebe zu sein. Zuletzt fiel ich als Gefangener in die Hände der Eigensinnigen unter Deinen Dienern.
So siehst Du die Verbannung, die ich in Deinen Tagen erdulde, und weißt, wie sehr ich danach verlange, Dein Antlitz zu schauen, wie unstillbar ich mich sehne, zum Hofe Deiner Herrlichkeit zu gelangen, und wie sehr der Hauch Deiner Gnade mein Herz aufwühlt.
Ich flehe Dich an, Du Herrscher über alle Reiche der Schöpfung, Du Schöpfer aller Namen, schreibe meinen Namen zu den Namen derer, die seit Ewigkeit das Heiligtum Deiner Majestät umkreisen, den Saum Deiner Güte festhalten und sich an das Seil Deines zarten Erbarmens klammern.
Du bist wahrlich der Helfer in Gefahr, der Selbstbestehende.
-~-19. Gepriesen seiest Du, o Herr mein Gott! Ich flehe Dich an bei Deinem Größten Namen, mit dem Du Deine Diener aufrütteltest und Deine Städte erbautest, bei Deinen erhabensten Benennungen und Deinen erlauchtesten Eigenschaften, stehe Deinem Volke bei, daß es sich Deinen mannigfaltigen Gnadengaben zuwende und dem Heiligtum Deiner Weisheit sein Angesicht zukehre. Heile Du die Krankheiten, welche die Seelen von allen Seiten befallen und sie davon abhalten, auf das Paradies zu schauen, das im Schutze Deines schattenspendenden Namens liegt, den Du zum König aller Namen bestimmt hast für alle, die im Himmel und auf Erden sind. Mächtig bist Du zu tun, was Du willst. In Deiner Hand liegt die Herrschaft über alle Namen. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Mächtigen, dem Weisen.
Ich bin nur ein armes Geschöpf, o mein Herr, und habe den Saum Deines Reichtums ergriffen. Ich bin schwer krank und halte mich an das Seil Deiner Heilung. Erlöse mich von allem Übel, das mich umzingelt, reinige mich gründlich mit den Wassern Deiner Huld und Gnade, und kraft Deiner Vergebung und Großmut bekleide mich mit dem Gewande der Gesundheit. Hefte sodann meinen Blick auf Dich und mache mich aller Bindungen ledig außer der Deinen. Hilf mir zu tun, was Du begehrst, und zu erfüllen, was Dir wohlgefällt.
Du bist wahrlich der Herr über dieses und das zukünftige Leben. Du bist in Wahrheit der Immervergebende, der Allbarmherzige.
-~-20. Gepriesen sei Dein Name, o Du, der Du alles siehst und selbst allem verborgen bist! Aus allen Landen hörest Du das Wehklagen derer, die Dich lieben, und aus jeder Richtung vernimmst Du den Jammer derer, die Deine Souveränität anerkennen. Würden ihre Unterdrücker gefragt: »Warum unterdrückt ihr sie und haltet sie in Bagdád und andernorts gefangen? Welches Unrecht haben sie begangen? Wen haben sie verraten, wessen Blut vergossen, wessen Eigentum geplündert?«, so wüßten sie keine Antwort.
Du bist dessen wohl gewahr, o mein Gott, daß ihr einziges Verbrechen ist, Dich zu lieben. Darum haben ihre Unterdrücker Hand an sie gelegt und sie in alle Winde zerstreut. Wenn ich auch weiß, o mein Gott, daß Du nur auf Deine Diener herabsendest, was ihnen zum Vorteil gereicht, so flehe ich Dich gleichwohl an, bei Deinem Namen, der allen Dingen Schutz gewährt, laß zum Zeichen Deiner Gnade und zum Beweis Deiner Macht diejenigen erstehen, die sie vor ihren Feinden bewahren.
Mächtig bist Du zu tun, was Dir gefällt. Du bist fürwahr der Höchste Herrscher, der Allmächtige, der Helfer in Gefahr, der Selbstbestehende.
-~-21. Gepriesen seiest Du, o Herr mein Gott! Ich bin Dein Diener und Deines Dieners Sohn. Ich habe mein Angesicht Deiner heiligen Sache zugewandt, glaube an Deine Einheit, bestätige Deine Einzigkeit, anerkenne Deine Souveränität und die Kraft Deiner Macht und bekenne die Größe Deiner Majestät und Herrlichkeit. Bei Deinem Namen, durch den der Himmel gespalten, die Erde zerrissen und die Berge zermalmt wurden, bitte ich Dich: Versage mir nicht den Odem Deiner Barmherzigkeit, ausgesandt in Deinen Tagen, noch laß mich weit entfernt bleiben von den Gestaden Deiner Nähe und Gabenfülle.
Ich leide brennenden Durst, o mein Herr! Gib mir zu trinken von den Lebenswassern Deiner Gunst. Ich bin ein armes Geschöpf; enthülle mir die Zeichen Deines Reichtums. Paßt es zu Dir, solche vom Tore Deiner Gnade zu vertreiben, die ihre Hoffnungen auf Dich setzen, und steht es Deiner Souveränität an, die nach Dir sich Sehnenden zu hindern, das angebetete Heiligtum Deiner Gegenwart zu erreichen und Dein Antlitz zu schauen? Bei Deiner Herrlichkeit! Mein Glaube an Dich ist nicht von dieser Art; denn ich bin gewiß, daß Du der Gott der Freigebigkeit bist, dessen Gunst alles umfaßt.
Ich flehe Dich an, o mein Herr, bei Deiner Gnade, welche die ganze Schöpfung überragt, und bei Deiner Großmut, die alles Erschaffene umfängt, bewirke, daß ich mein Angesicht ganz Dir zuwende, Deinen Schutz suche und standhaft sei in meiner Liebe zu Dir. Schreibe alsdann nieder für mich, was Du denen bestimmt hast, so Dich lieben. Mächtig bist Du zu tun, was Dir gefällt. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Immervergebenden, dem Freigebigsten.
Preis sei Gott, dem Herrn der Welten!22. Erhaben bist Du, o Herr mein Gott! Ich bin es, der alles verlassen hat und sein Angesicht der strahlenden Herrlichkeit Deines Antlitzes zuwendet, der jede Bindung zertrennt und sich an das Seil Deiner Liebe und Deines Wohlgefallens hält. Ich bin es, o mein Gott, der Deine Liebe aufnimmt, der alle Not, so die Welt verhängen kann, auf sich nimmt, der sich selbst als Lösegeld darbietet für Deine Geliebten, damit sie in die Himmel Deiner Erkenntnis aufsteigen, Dir näherkommen, in die Sphären Deiner Liebe und Deines Wohlgefallens sich aufschwingen.
Verordne, o mein Gott, für mich und für sie, was Du für solche unter Deinen Auserwählten bestimmt hast, die Dir völlig ergeben sind. Laß sie zu denen gezählt sein, deren Augen Du reinigst und davor bewahrst, einem anderen als Dir zugekehrt zu sein, und deren Augen Du davor beschützest, ein anderes Antlitz zu schauen als das Deine.
Du bist wahrlich der Allmächtige, der Erhabenste, der Allherrliche, der Höchste König, der Helfer in Gefahr, der Allverzeihende, der Immervergebende.
-~-23. Verherrlicht bist Du, o Herr mein Gott! Ich flehe Dich an bei den heranbrausenden Winden Deiner Gnade und bei ihnen, den Sonnen Deines Ratschlusses, den Aufgangsorten Deiner Eingebung, sende hernieder auf mich und auf alle, die Dein Angesicht suchen, was Deiner Großmut und Deiner freigebigen Gnade entspricht und was Deiner Gaben und Deiner Gunst würdig ist. Arm und verlassen bin ich, o mein Herr! Laß mich versinken im Meer Deines Reichtums; durstig bin ich, laß mich trinken vom Lebenswasser Deiner Gnade.
Ich flehe Dich an bei Dir selbst und bei Ihm, den Du zum Offenbarer Deines eigenen Seins und Deines unterscheidenden Wortes bestimmt hast für alle, die im Himmel und auf Erden sind, sammle Deine Diener im Schatten des Baumes Deiner gnädigen Vorsehung. Hilf ihnen sodann, von seinen Früchten zu kosten, laß ihre Ohren dem Rauschen seiner Blätter und der süßen Stimme des Vogels lauschen, der in seinen Zweigen singt. Du bist wahrlich der Helfer in der Not, der Unerreichbare, der Allmächtige, der Allgütige.
-~-24. Gepriesen seiest Du, o Herr mein Gott! Ich flehe Dich an bei ihnen, den Geweihten Orten Deiner göttlichen Heiligkeit, den Manifestationen Deiner überragenden Einheit, den Tagesanbrüchen Deiner Eingebung und Offenbarung, gib, daß Deine Diener nicht ferngehalten werden von diesem Göttlichen Gesetz, das nach Deinem Willen und Wohlgefallen aus Deinem Größten Meere hervorgegangen ist. Bestimme ihnen sodann, was Du Deinen Auserwählten und den Rechtschaffenen unter Deinen Geschöpfen bestimmt hast, deren Standhaftigkeit in Deiner heiligen Sache die Stürme der Heimsuchung nicht erschüttern konnten, die aller Aufruhr der Prüfungen nicht zu hindern vermochte, Dein erhabenes Wort zu verherrlichen - das Wort, das den Menschen die Himmel ihres eitlen Wahns und leeren Trugs gespalten hat. Du bist wahrlich der Allmächtige, der Allherrliche, der Allwissende.
Befähige alsdann Deine Diener, o mein Gott, die Sonne zu erkennen, die am Horizonte Deines unumstößlichen Ratschlusses und Planes aufscheint, und laß sie nicht ausgeschlossen sein von dem Paradiese, das du durch Deinen Namen, der Allherrliche, in den Himmeln Deiner erhabenen Allmacht ins Leben gerufen hast. Laß sie ferner Deiner süßesten Stimme lauschen, o mein Gott, damit sie sich alle eilends aufmachen, Deine Einheit zu erkennen und Deine Einzigkeit anzuerkennen, o Du Herzensgeliebter all derer, die nach Dir sich sehnen, Du Ziel der Anbetung aller, die Dich erkennen!
Ich flehe Dich an bei denen, die alle Götzenbilder zerschlagen in dieser Offenbarung, welche die SchMirzaafteste Erschütterung und das Große Grauen erscheinen läßt: Stehe Deinen Dienern allzeit bei mit den Zeichen Deiner allmächtigen Kraft und den Beweisen Deiner überragenden, allbezwingenden Gewalt. Gib, daß ihre Herzen fest wie Erz werden, daß sie sich nicht einschüchtern lassen von der übergroßen Macht derer, die sich gegen die Manifestation Deines Wesens, den Morgen Deines unsichtbaren Selbstes versündigt haben. Laß alle aufstehen, Dich zu verherrlichen und Dir zu helfen, damit sie in Deinem Reich die Zeichen Deines Triumphes aufpflanzen und in allen Deinen Landen die Banner Deiner Sache entfalten. Du bist durch die Kraft Deines Willens seit Urbeginn allmächtig gewesen und wirst der gleiche bleiben in alle Ewigkeit. Du bist wahrlich der Allherrliche, der Höchste. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Machtvollsten, dem Erhabensten, dem Helfer in Gefahr, dem Größten, dem Einen Seienden, dem Unvergleichlichen, dem Allherrlichen, dem Ungezwungenen.
-~-25. Verherrlicht bist Du, o Herr mein Gott! Ich flehe Dich an bei Deinen Auserwählten, bei Deinen Vertrauten und bei Ihm, den Du zum Siegel Deiner Propheten und Boten bestimmt hast, lasse Dein Gedenken meinen Gefährten sein, Deine Liebe mein Streben, Dein Antlitz mein Ziel, Deinen Namen meine Leuchte, Deinen Wunsch mein Verlangen und Dein Wohlgefallen meine Freude.
Ich bin ein Sünder, o mein Herr, und Du bist der Immervergebende. Kaum hatte ich Dich erkannt, da eilte ich hin zum erhabenen Hofe Deiner Gnade. Vergib, o mein Herr, meine Sünden, die mich daran hindern, auf den Pfaden Deines Wohlgefallens zu wandeln und die Meeresufer Deiner Einheit zu erreichen.
Es gibt keinen, o mein Gott, der großmütig zu mir sein kann, so daß ich ihm mein Angesicht zuwenden könnte, keinen, der Mitleid mit mir haben kann, so daß ich zu ihm um Gnade flehen könnte. Ich bitte Dich, vertreibe mich nicht aus der Gegenwart Deiner Gnade und versage mir nicht die Ströme Deiner Freigebigkeit und Großmut. Verordne für mich, o mein Herr, was Du für die bestimmt hast, so Dich lieben, und schreibe nieder für mich, was Du für Deine Erwählten aufgeschrieben hast. Mein Blick war allzeit auf den Horizont Deiner barmherzigen Vorsehung gerichtet, meine Augen auf den Hof Deines liebevollen Erbarmens. Verfahre mit mir, wie es Dir gefällt. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Gott der Macht, dem Gott der Herrlichkeit, Dessen Hilfe alle Menschen erflehen.
-~-26. Gestatte, o mein Gott, daß ich mich Dir nähere und im Bereich Deines Hofes wohne, denn mein Fernsein von Dir hat mich fast verzehrt. Laß mich ruhen im Flügelschatten Deiner Gnade, denn das Feuer meiner Trennung von Dir schmilzt mir das Herz in der Brust. Laß mich dem Strom wahren Lebens näherkommen, denn meine Seele schmachtet in unentwegtem Suchen nach Dir. Meine Seufzer, o mein Gott, bekunden die Bitternis meiner Qual, meine Tränen bezeugen meine Liebe zu Dir.
Ich flehe Dich an bei Deinem Lobpreis, mit dem Du Dich selbst verherrlichst, und bei der Herrlichkeit, durch die Du Dein eigenes Wesen rühmst, gib, daß wir zu denen gehören, die Dich schauen und in Deinen Tagen Deine höchste Herrschaft anerkennen. So hilf uns denn, o mein Gott, das Lebenswasser Deiner Gnade aus der Hand des Erbarmens in Fülle zu trinken, so daß wir alles außer Dir völlig vergessen und uns nur mit Dir befassen. Mächtig bist Du zu tun, was Du willst. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Mächtigen, dem Helfer in Gefahr, dem Selbstbestehenden.
Verherrlicht sei Dein Name, o Du, der Du der König aller Könige bist!
-~-27. Du siehst, o mein Gott, die Sonne Deines Wortes über dem Horizonte Deiner Gefängnisstadt scheinen; denn in ihren Mauern erhebt Er, die Manifestation Deines Selbstes, das Morgenlicht Deiner Einheit, Seine Stimme und verkündet Deinen Lobpreis. Die Düfte Deiner Liebe wehen dadurch über Deine Städte und umfangen alle Bewohner Deines Reiches.
Da Du nun Deine Gnade enthüllst, o mein Gott, halte Deine Diener nicht ab, ihren Blick darauf zu richten. Schau nicht auf ihren Zustand, o mein Gott, ihre Sorgen und ihre Werke. Schau auf die Größe Deiner Herrlichkeit, die Fülle Deiner Gaben, die Kraft Deiner Macht, die Vortrefflichkeit Deiner Gunstbezeigungen. Ich schwöre bei Deiner Herrlichkeit! Blicktest Du auf sie mit dem Auge der Gerechtigkeit, so verdienten sie alle Deinen Grimm und die Rute Deines Zornes. Halte Deine Geschöpfe, o mein Gott, mit den Händen Deiner Gnade, und tue ihnen kund, was das Beste für sie ist von allen Dingen, die im Königreich Deiner Erfindungskraft erschaffen sind.
Wir bezeugen, o mein Gott, daß Du Gott bist und daß es außer Dir keinen Gott gibt. Seit Ewigkeit bist Du, und keiner ist da, der Dir ebenbürtig wäre oder Dir gliche, und ewig wirst Du der gleiche bleiben. Ich flehe Dich an, bei den Augen, die Dich erkennen, sitzend auf dem Throne der Einheit und Einzigkeit: Hilf allen, die Dich bei Deinem Größten Namen lieben, und erhebe sie auf solche Höhen, wo sie mit ihrem Wesen und ihrer Zunge bezeugen, daß Du allein Gott bist, der Unvergleichliche, der Eine, der Ewigwährende. Du hattest niemals einen Ebenbürtigen oder einen Gefährten. Du bist in Wahrheit der Allherrliche, der Allmächtige, Dessen Hilfe alle Menschen erflehen.
-~-28. Gepriesen seiest Du, o Herr mein Gott! Ich bezeuge, daß Du seit Ewigkeit in Deiner überirdischen Majestät und Macht erhaben warst und bis in Ewigkeit in Deiner überragenden Kraft und Herrlichkeit verbleiben wirst. Keiner in den Reichen der Erde und des Himmels kann Deinen Vorsatz vereiteln; keiner in den Reichen der Offenbarung und der Schöpfung kann sich gegen Dich durchsetzen. Nach Deinem Gebot tust Du, was Du willst, und durch die Macht Deiner Souveränität herrschest Du, wie es Dir gefällt.
Ich flehe Dich an, der Du die Morgenröte heraufführst, bei Deiner Lampe, die Du mit den Fingern Deiner Liebe für alle im Himmel und auf Erden entzündet hast und deren Flamme Du mit dem Öle Deiner Weisheit im Reiche Deiner Schöpfung nährest, mache mich zu einem derer, die sich in Deine Sphären aufschwingen und ihren Willen Deinem Ratschluß unterwerfen.
Ich bin erbärmlich, o mein Herr, und Du bist der Stärkste, der Allmächtige. Habe Mitleid mit mir nach Deiner Gnade und großmütigen Gunst und hilf mir gnädig, Dir und denen zu dienen, die Dir teuer sind. Mächtig bist Du zu tun, was Du willst. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Gott der Stärke, der Herrlichkeit und der Weisheit.
-~-29. Manch erstarrtes Herz, o mein Gott, ward vom Feuer Deiner Sache entflammt, und mancher Schläfer ward von Deiner süßen Stimme erweckt. Wieviele Fremde suchen Schutz im Schatten des Baumes Deiner Einheit, und wie zahlreich sind die Dürstenden, die in Deinen Tagen nach dem Quell Deines Lebenswassers lechzen.
Selig ist, wer sich aufmacht zu Dir und sich eilt, zum Morgenlicht Deines Antlitzes zu gelangen; selig, wer sich mit all seiner Liebe zum Dämmerort Deiner Offenbarung, zum Urquell Deiner Erleuchtung hinwendet; selig, wer auf Deinem Pfade hingibt, was Du ihm durch Deine Großmut und Gunst verliehen hast; selig, wer in seinem heftigen Verlangen nach Dir alles andere beiseite wirft; selig, wer vertraute Zwiesprache mit Dir hält und sich frei macht von jeglicher Bindung außer der Deinen.
Ich flehe Dich an, o mein Herr, bei Ihm, der Dein Name ist, der sich durch die Kraft Deiner Macht und Souveränität über den Horizont Seines Gefängnisses erhob, bestimme einem jeden, was Dir gefällt und was Deiner Erhabenheit entspricht.
Deine Macht ist wahrlich allem gewachsen.30. Gelobt sei Dein Name, o Herr mein Gott! Du siehst mich an diesem Tage eingeschlossen in meinem Gefängnis und in den Händen Deiner Widersacher, und Du siehst meinen Sohn im Staube liegen vor Deinem Antlitz. Er ist Dein Diener, o mein Herr, den Du mit Ihm, der Manifestation Deiner selbst, dem Morgen Deiner heiligen Sache, verwandt werden ließest.
Bei seiner Geburt war er betrübt ob seiner Trennung von Dir durch das, was ihm nach Deinem unumstößlichen Ratschluß verordnet war. Und als er den Kelch der Wiedervereinigung mit Dir geleert hatte, da ward er ins Gefängnis geworfen, weil er an Dich und Deine Zeichen glaubte. Er fuhr fort, Deiner Schönheit zu dienen, bis er dieses Größte Gefängnis betrat. Da brachte ich ihn, o mein Gott, als ein Opfer dar auf Deinem Pfade. Du weißt wohl, was sie, die Dich lieben, erduldet haben durch diese Prüfung, welche die Verwandten auf Erden wehklagen ließ und die himmlischen Heerscharen in Trauer versetzte.
Ich flehe Dich an, o mein Gott, bei ihm und bei seiner Verbannung und Gefangenschaft, sende hernieder auf sie, die ihn lieben, was ihren Herzen Ruhe und ihrer Arbeit Segen bringt. Mächtig bist Du zu tun, was Du willst. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Allmächtigen, dem Allgewaltigen.
-~-31. Gepriesen seiest Du, o mein Gott! Ich flehe Dich an bei denen, die den Thron Deines Willens umkreisen, die sich in die Sphären Deines Wohlgefallens aufschwingen und sich mit ganzer Liebe dem Horizonte Deiner Offenbarung, dem Morgen Deiner Erleuchtung, dem Aufgangsorte Deiner Namen zuwenden: Hilf Deinen Dienern zu befolgen, was Du ihnen in Deinen Tagen gebietest - Gebote, die die Heiligkeit Deiner Sache unter Deinen Dienern erweisen und die Geschäfte Deiner Geschöpfe und Deines Reiches in Ordnung bringen.
Ich bezeuge, o mein Gott, daß dies der Tag ist, da Dein Zeugnis erbracht, Deine klaren Zeichen kundgetan, Dein Wort entschleiert, Deine Eigenschaften aufgezeigt wurden, da der Glanz Deines Antlitzes erstrahlte, da Dein Beweis vollendet und Deine Überlegenheit erwiesen ward, der Tag, da Deine Barmherzigkeit überströmt und die Sonne Deiner Gnade so hell aufleuchtet, daß Du Ihn erscheinen ließest, den Offenbarer Deines Selbstes, die Schatzkammer Deiner Weisheit, den Sonnenaufgang Deiner Majestät und Macht. Du hast Seinen Bund gestiftet mit jedem, der in den Reichen der Erde und des Himmels, den Reichen der Offenbarung und der Schöpfung erschaffen ist. Du hast Ihn zu solchen Höhen erhoben, daß die Unterdrücker mit ihren Kränkungen Ihn nicht davon abbringen konnten, Deine Souveränität zu offenbaren, und die Widerspenstigen mit ihrer Übermacht Ihn nicht zu hindern vermochten, Deine Macht zu beweisen und Deine heilige Sache zu verherrlichen.
So hoch hast Du Ihn erhoben, daß Er den Königen offen Deine Botschaften und Befehle übermittelte und keinen Augenblick an Seinen eigenen Schutz dachte, sondern nur bestrebt war, Deine Diener vor alledem zu bewahren, was sie abhalten könnte, in das Reich Deiner Nähe aufzusteigen und ihr Angesicht dem Horizonte Deines Wohlgefallens zuzuwenden.
Du siehst, o mein Gott, wie Er die Völker zu Dir ruft, ungeachtet der Schwerter, die gegen ihn gezückt sind, und wie Er sie auffordert, sich Deinen Gnadengaben zuzuwenden, obwohl Er selbst ein Gefangener ist. Bei jeder neuen Trübsal offenbarte Er ein größeres Maß Deiner heiligen Sache und hob Dein Wort noch höher empor.
Ich bezeuge, daß durch Ihn die Feder des Höchsten bewegt ward, daß mit Seinem Gedenken die Schriftrollen im Reiche der Namen geschmückt sind. Durch Ihn wurden Deine Düfte verbreitet, wurde der Wohlgeruch Deines Gewandes über alle Erdenmenschen und Himmelsbewohner verströmt. Du siehst und weißt wohl, o mein Gott, wie Er gezwungen ward, in der trostlosesten aller Städte zu hausen, auf daß die Herzen Deiner Diener gestärkt werden, und wie Er sich bereitwillig der schlimmsten Erniedrigung unterzieht, damit Deine Geschöpfe erhöht werden.
Ich bitte Dich, der Du die Dämmerung anbrechen lässest, bei Deinem Namen, durch den Du die Winde unterworfen und Deine Tafeln herniedergesandt hast: Laß uns dem nahekommen, was Du in Deiner Gunst und Gnade für uns bestimmtest, und uns weit von allem entfernen, was Dir zuwider sein könnte. Gib uns sodann aus den Händen Deiner Gnade an jedem Tag und zu jeder Stunde unseres Lebens von den Wassern zu trinken, die das wahre Leben sind, o Du, Der Du der Barmherzigste bist! Laß uns zu denen gehören, die Dir einst beistanden, als Du solchen unter Deinen Feinden in die Hände fielest, die zu den Aufsässigen unter Deinen Geschöpfen und den Frevlern in Deinem Volke zählen. Und schreibe nieder für uns die Belohnung dessen, der in Deine Gegenwart gelangt und Deine Schönheit schaut; versieh uns mit allem Guten, das Dein Buch für solche Deiner Geschöpfe verordnet, die sich nahen Zugangs zu Dir erfreuen.
Erhelle unsere Herzen mit der Pracht Deiner Erkenntnis, o mein Herr, und erleuchte unseren Blick mit dem Lichte solcher Augen, die auf den Horizont Deiner Gnade und den Sonnenaufgang Deiner Herrlichkeit gerichtet sind. Behüte uns alsdann durch Deinen Größten Namen, der nach Deinem Geheiß jene Völker überschattet, die beanspruchen, was Du in Deinem Buche verboten. Das ist es wahrlich, was Du uns in Deinen Schriften und auf Deinen Tafeln angekündigt hast.
Mache uns so standhaft in unserer Liebe zu Dir, daß wir uns keinem außer Dir zuwenden, daß wir zu denen zählen, die Dir nahe sind und Dich als Den erkennen, Der über jeden Vergleich erhöht und über jedes Ebenbild geheiligt ist, und daß wir unsere Stimmen erheben unter Deinen Geschöpfen und laut rufen: Er ist der Eine Gott, der Unvergleichliche, der Ewigwährende, der Mächtigste, der Allherrliche, der Allweise.
Stärke die Herzen der Dich Liebenden, o mein Gott, so daß sie nicht erschrecken vor der Masse der Ungläubigen, die sich von Dir abkehren, sondern Dir nachfolgen in allem, was Du offenbartest. Hilf ihnen überdies, Deiner zu gedenken, Dich zu preisen und Deine heilige Sache beredt und weise zu lehren. Du bist Er, Der sich der Barmherzigste nennt. Bestimme sodann, o mein Gott, für mich und für jeden, der Dich sucht, was Deiner erhabenen Herrlichkeit und Deiner großen Majestät entspricht. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Immervergebenden, dem Mitleidvollsten.
-~-32. Deinen Geliebten, o mein Gott, siehst Du der Willkür Deiner Feinde ausgeliefert; Du hörst Seine Stimme klagen inmitten solcher Deiner Geschöpfe, die in Deinen Augen Böses taten. Er ist es, o mein Herr, mit dessen Namen Du Deine Tafeln schmücktest, zu dessen größerer Herrlichkeit Du den Bayán herniedersandtest und über dessen Trennung von Dir Du ohne Unterlaß weintest. Schaue nun Seine Verlassenheit, o mein Gott, und sieh Ihn in den Händen derer, die Deine Zeichen bezweifeln, Dir den Rücken kehren und die Wunder Deiner Gnade vergessen.
Er ist es, o mein Gott, von dem Du gesprochen hast: »Wäre es nicht um Deinetwillen, die Schriften wären nicht offenbart und die Propheten nicht gesandt worden.« Und kaum war Er auf Dein Geheiß erschienen, kaum hatte Er zu Deinem Lobpreis gesprochen, da umstellten Ihn die Frevler unter Deinen Geschöpfen, die Schwerter des Hasses gegen Ihn gezückt, o Du Herr aller Namen! Du weißt wohl, was über Ihn gekommen ist unter den Händen derer, die Deiner Hoheit Schleier zerrissen, Deinen Bund und Dein Testament mißachteten, o Du Schöpfer der Himmel! Er ist es, dem zuliebe Du[] Dein Leben hingabst, für den Du Dich willig von dem mannigfachen Unglück der Welt heimsuchen ließest, damit Er sich offenbare, und in dessen Namen Du die ganze Menschheit versammeltest. Sobald Er aber vom Himmel der Majestät und Macht herniederstieg, erhoben Deine Diener die Hände der Grausamkeit und der Empörung gegen Ihn und überhäuften Ihn mit so vielen Leiden, daß alle Schriftrollen der Welt deren vollständige Aufzählung nicht fassen könnten.
So siehst Du, o Geliebter der Welt, Deinen Geliebten in den Krallen derer, die Dich leugnen. Du siehst das Verlangen Deines Herzens unter den Schwertern der Frevler. Mich dünkt, daß Er von Seiner erhabensten Stufe her zu mir spricht: »Wäre doch meine Seele, o Du Gefangener, ein Lösegeld für Deine Gefangenschaft, und mein Wesen, o Du Unterdrückter, ein Opfer für die Drangsale, die Du erlitten! Du bist Er, durch dessen Gefangenschaft die Banner Deiner Allmacht gehißt sind und die Sonne Deiner Offenbarung vom Horizonte der Leiden so herniederschien, daß alles Erschaffene sich vor der Größe Deiner Majestät verneigte.«
»Je mehr sie sich mühten, Dich am Gedenken Deines Gottes und am Lobpreis Seiner Tugenden zu hindern, desto leidenschaftlicher hast Du Ihn gerühmt und desto lauter hast Du Ihn angerufen. Und wann immer die Schleier der verstockten zwischen Dich und Deine Diener traten, ließest Du vom Himmel Deiner Gnade Dein Antlitz seinen Strahlenglanz verbreiten. Du bist in aller Wahrheit der Selbstbestehende, wie es der Mund Gottes, des Allherrlichen, des Einziggeliebten, bezeugt. Du bist der Ersehnte der Welt, wie es aus der Feder Dessen strömt, der Deinen Dienern Deinen verborgenen Namen kündet und die ganze Schöpfung mit Deiner Liebe, dem kostbarsten, dem erhabensten Juwel, schmückt.«
»Die Augen der Welt wurden froh beim Anblick Deines strahlenden Antlitzes, und dennoch haben sich die Völker vereint, Dein Licht auszublasen, o Du, der die Zügel der Welt in Händen hält! Alle Atome der Erde singen Dein Lob, und alles Erschaffene funkelt im Tropfenregen aus dem Meere Deiner Liebe, und doch suchen die Menschen Dein Feuer zu ersticken. Nein - dies bezeugt mir Dein eigenes Selbst - sie sind völlig kraftlos, und Du bist wahrlich der Allmächtige; bedürftig sind sie, und Du bist in Wahrheit der Allbesitzende; sie sind unfähig, und Du bist fürwahr der Allgewaltige. Nichts kann Deinen Ratschluß vereiteln, und die Zwietracht der Welt kann Dir nicht schaden. Der Odem Deines Wortes schmückt den Himmel des Verstehens, die Ausgießungen Deiner Feder beleben jedes modernde Gebein. Gräme Dich nicht um das, was Dich befällt, und rechne ihnen nicht an, was sie in Deinen Tagen begehen. Sei langmütig mit ihnen. Du bist der Immervergebende, der Mitleidvollste.«
-~-33. Preis sei Dir, o mein Gott! Du bist Er, der durch ein Wort Seines Mundes die ganze Schöpfung umwälzt und durch einen Strich Seiner Feder Deine Diener voneinander scheidet. Ich bezeuge, o mein Gott, daß ein von Dir in dieser Offenbarung gesprochenes Wort alles Erschaffene zum Erlöschen brachte und ein weiteres Wort alle, für die Du es wünschtest, durch Deine Gunst und Gnade mit neuem Leben beschenkte.
Ich danke Dir und lobpreise Dich im Namen aller, die Dir teuer sind, daß Du sie wiedergeboren werden ließest durch die Lebenswasser, die dem Munde Deines Willens entströmen. Da Du sie durch Deine Güte belebtest, o mein Gott, bewirke in Deiner Huld, daß sie sich standhaft Deinem Willen beugen, und da Du sie in das Heiligtum Deiner Sache einließest, gewähre durch Deine Gnade, daß nichts sie von Dir fernhalte.
Öffne sodann, o mein Gott, ihren Herzen die Tore Deines Wissens, damit sie erkennen, daß Du hoch über dem Verständnisvermögen Deiner Geschöpfe stehst, unermeßlich erhaben über das Bestreben Deines Volkes, Dein Wesen anzudeuten, und damit sie nicht jedem lärmenden Betrüger folgen, der in Deinem Namen zu sprechen vorgibt. Mache sie weiter fähig, o mein Herr, Deiner heiligen Sache so fest anzuhangen, daß sie unberührt bleiben von den verwirrenden Einflüsterungen derer, die aus Lust und Wahn äußern, was ihnen auf Deinen Tafeln und in Deinen Schriften verboten ist.
Du weißt wohl, o mein Herr, daß ich die Wölfe heulen höre, die in den Kleidern Deiner Diener einhergehen. so bewahre denn Deine Geliebten vor dem Unheil und befähige sie, sich fest an alles zu halten, was Du verkündest in dieser Offenbarung, die in Deinem Wissen von keiner anderen Offenbarung übertroffen wird.
Bestimme ihnen, was ihnen nützt, o mein Herr. Erleuchte ihre Augen mit dem Lichte Deiner Erkenntnis, auf daß sie Dich schauen, deutlich herrschend über alle Dinge, strahlend inmitten Deiner Geschöpfe, siegreich über alle in Deinem Himmel und auf Deiner Erde. Mächtig bist Du zu tun, was Du willst. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Allherrlichen, Dessen Hilfe alle Menschen erflehen.
Gepriesen seiest Du, der Du der Herr der ganzen Schöpfung bist!
-~-34. Gepriesen seiest Du, o Herr mein Gott! Ich flehe Dich an bei Deiner Altehrwürdigen Schönheit, bei Deinem Größten Namen, den Du opfertest, damit alle Bewohner Deiner Erde und Deines Himmels wiedergeboren werden, und den Du ins Gefängnis warfest, damit die Menschheit zum Zeichen Deiner Großmut und Deiner souveränen Macht von den Fesseln übler Leidenschaften und verderbter Lüste befreit werde: Zähle mich zu denen, die den Duft Deiner Gnade so tief einatmen und den Lebenswassern Deiner Gunst so ungestüm zueilen, daß weder Pfeile noch Speere sie hindern, sich Dir zuzuwenden und ihr Angesicht auf den Morgen Deiner Offenbarung zu richten.
Wir bezeugen, o mein Herr, daß Du Gott bist und daß es keinen Gott gibt außer Dir. Seit Ewigkeit thronest Du auf den unzugänglichen Höhen Deiner Macht, und bis in alle Ewigkeit wirst Du Deine überragende, unumschränkte Herrschaft ausüben. Die Scharen der Welt sind machtlos, Deinen Willen zu durchkreuzen, und alle Bewohner von Erde und Himmel können Deinen Ratschluß nicht vereiteln. Du bist wahrlich der Allmächtige, der Erhabenste, der Größte.
Segne, o mein Gott, unter den Jüngern des Bayán jene, die zum Volke Bahás zählen und in Deinem Namen, der Erhabenste, der Höchste, in die Rote Arche eintreten. Deine Macht ist wahrlich allem gewachsen.
-~-35. Dich preise ich, o Herr mein Gott! Ich flehe Dich an bei Deinem Namen, durch den Du die Dämmerung erwachen, die Winde wehen, die Meere wogen, die Bäume Frucht tragen ließest und die Erde mit Flüssen verschöntest: Stehe allen bei, die Dir teuer sind, mit Deinen sichtbaren wie mit Deinen unsichtbaren Heerscharen. Alsdann mache sie siegreich über alle Aufrührer in Deinem Lande, die Deinen Namen entehren, Deine Zeichen leugnen, Deinen Bund brechen, Dein Gesetz verwerfen und sich so gegen Dich erheben, daß sie Deine Gefolgschaft gefangen abführten, die Manifestation Deiner selbst in den Kerker warfen und Ihn, den Tagesanbruch Deines Wesens, in der trostlosesten aller Städte einmauerten.
Du, o mein Herr, bist Der, Dessen Gewalt unermeßlich und Dessen Urteil furchtbar ist. Lege Hand an Deine Widersacher durch die Macht Deiner Souveränität und sammle Deine Geliebten im Schatten des Baumes Deiner Einheit, damit sie vor Deinem Throne stehen, dem Ton Deiner Stimme lauschen, Deine Schönheit schauen und die Kraft Deiner Macht entdecken.
Du bist wahrlich der Allgewaltige, der Allmächtige.
-~-36. Gelobt sei Dein Name, o mein Gott! Ich bin so hingerissen von dem Odem aus Deiner Gegenwart, daß ich mein Ich und all meinen Besitz vergesse. Dies ist nur ein Zeichen für die Wunder Deiner Gunst und Gnade, die Du mir verliehen hast. Ich lobpreise Dich, o mein Gott, daß Du mich unter all Deinen Geschöpfen auserwähltest und zum Morgen Deiner Stärke, zur Manifestation Deiner Macht werden ließest und daß Du mich befähigtest, Zeichen und Beweise Deiner Macht und Majestät zu offenbaren, wie sie niemand sonst im Himmel und auf Erden dartun kann.
Ich flehe Dich an, o mein Herr, bei Deinem strahlendsten Namen: Mache mein Volk vertraut mit dem, was Du für sie bestimmt hast. Bewahre sie alsdann in der festen Burg Deiner Obhut und im Heiligtum Deines unfehlbaren Schutzes, damit durch sie nichts aufkomme, was Deine Diener uneins werden läßt. Versammle sie, o mein Herr, an den Ufern dieses Meeres, darinnen jeder Tropfen bezeugt, daß Du Gott bist, der Allherrliche, der Allweise, neben dem es keinen Gott gibt.
Enthülle ihnen die Erhabenheit Deiner heiligen Sache, o mein Herr, damit sie keinen Zweifel hegen an Deiner Souveränität und an der Kraft Deiner Macht, ich schwöre bei Deiner Herrlichkeit, o Du Geliebter aller Welten! Hätten sie um Deine Macht gewußt, sie hätten sich gewiß geweigert, das auszusprechen, was Du im Himmel Deines Willens nicht für sie bestimmt hast.
Erwecke in ihnen, o mein Herr, ein Gefühl für ihre Ohnmacht vor Ihm, der Manifestation Deiner selbst, und lehre sie die Armut ihres Wesens erkennen angesichts der tausendfachen Zeichen Deines Reichtums und Deiner Selbstgenügsamkeit, auf daß sie sich um Deine Sache scharen, den Saum des Gewandes Deiner Gnade festhalten und das Seil Deines Willens und Wohlgefallens ergreifen.
Du bist der Herr der Welten, und von allen, die Gnade zeigen, bist Du der Gnadenreichste.
-~-37. Ruhm sei Dir, o König der Ewigkeit, der Du die Völker schufest und jedem vergänglichen Gebein seine Form gabst. Ich bitte Dich bei Deinem Namen, durch den Du die ganze Menschheit zum Horizont Deiner Majestät und Herrlichkeit riefest und Deine Diener zum Hofe Deiner Gunst und Gnade führtest, zähle mich zu denen, die sich von allem außer Dir lösen, sich Dir nähern und sich auch durch solches Unglück, wie es von Dir bestimmt ist, nicht davon zurückhalten lassen, sich Deinen Gaben zuzuwenden.
Ich halte mich fest am Griff Deiner Großmut, o mein Herr, und klammere mich an den Saum des Gewandes Deiner Gunst. So sende denn aus den Wolken Deiner Freigebigkeit auf mich hernieder, was in mir die Erinnerung an alles außer Dir auslöscht und mich befähigt, mich Ihm zuzuwenden, Den die ganze Menschheit anbetet, Ihm, gegen Den sich die Aufrührer scharen, die Deinen Bund gebrochen haben und nicht an Deine Zeichen glauben.
Versage mir in Deinen Tagen nicht die süßen Düfte Deines Gewandes, o mein Herr, und beraube mich nicht des Hauches Deiner Offenbarung, wenn der Lichtglanz Deines Antlitzes sichtbar wird. Mächtig bist Du zu tun, was Du willst. Nichts kann Deinem Willen widerstehen oder vereiteln, was Du in Deiner Macht beschlossen hast.
Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Allmächtigen, dem Allweisen.
-~-38. Gelobt sei Dein Name, o Herr mein Gott! Ich bezeuge, daß Du ein verborgener Schatz warst, eingehüllt in Deinem urewigen Sein, und ein unerforschliches Geheimnis, eingeschlossen in Deinem Wesen. Du wünschtest, Dich zu offenbaren; darum schufest Du die Größeren und die Geringeren Welten, Du erwähltest den Menschen vor allen Deinen Geschöpfen und machtest ihn zum Zeichen für beiderlei Welten, o Du, der Du unser Herr bist, der Mitleidvollste!
Damit Er vor allem Volk Deiner Schöpfung Deinen Thron einnehme, erhobst Du Ihn; Du machtest Ihn fähig, Deine Geheimnisse zu entschleiern, mit dem Lichte Deiner Eingebung und Offenbarung zu strahlen sowie Deine Namen und Attribute kundzutun. Durch Ihn schmücktest Du das Vorwort im Buche Deiner Schöpfung, o Du Herrscher über das Weltall, das Du geschaffen hast!
Ich bezeuge, daß in Seiner Person Festigkeit und Beweglichkeit vereinigt sind. Seine unerschütterliche Beständigkeit in Deiner heiligen Sache und Sein beharrliches Festhalten an allem, was Du mit dem vollen Licht Deiner Herrlichkeit in allen Sphären Deiner Offenbarung und Deiner Schöpfung enthülltest, haben Deinen Dienern die Seelen aufgewühlt in ihrer Sehnsucht nach Deinem Reich, und die Bewohner Deiner Gefilde stürmten voran, um unter Deine himmlische Herrschaft zu treten. Seine Rastlosigkeit auf Deinem Pfade stählte die Füße aller, die Dir ergeben sind, und bestärkte sie, Deine heilige Sache unter Deinen Geschöpfen zu offenbaren und Deine Souveränität überall in Deinem Reiche darzutun.
Wie groß ist das wunderherrliche Werk Deiner Hände, o mein Gott, und wie vollendet ist Deine Schöpfung, die jedes einsichtige Herz und Gemüt staunen läßt! Und als die festgesetzte Zeit erfüllt war, als das Vorherbestimmte geschah, da löstest Du Seine Zunge, Dich zu preisen und Deine Geheimnisse vor Deiner ganzen Schöpfung zu enthüllen, o Du Besitzer aller Namen, Du Bildner von Erde und Himmel! Er bewirkte, daß alles Erschaffene Dich verherrlicht und Dein Lob feiert, Er lenkte jede Seele hin zum Reiche Deiner Offenbarung und Deiner Souveränität.
Einmal erhobst Du ihn, o mein Gott, bekleidet und geschmückt mit dem Namen Dessen, der mit Dir sprach[]. Durch ihn enthülltest Du alles, was Dein Wille bestimmte und Dein unumstößlicher Ratschluß befahl. Ein andermal schmücktest Du Ihn mit dem Namen Dessen, der Dein Geist[] war. Du sandtest ihn aus dem Himmel Deines Willens hernieder, damit Er Dein Volk erbaue und dadurch den Aufrichtigen unter Deinen Dienern, den Getreuen unter Deinen Geschöpfen, den Geist des Lebens in die Herzen flöße. Und wieder offenbartest Du Ihn, geziert mit dem Namen Dessen, der Dein Freund war[]. Du ließest Ihn strahlen vom Horizonte des Hijáz, zum Zeichen Deiner Macht und zum Beweis Deiner Stärke. Durch ihn sandtest Du Deinen Dienern, was sie befähigte, die Höhen Deiner Einheit zu erklimmen und nach den Wundern Deiner mannigfachen Erkenntnis und Weisheit zu schmachten.
Ich bezeuge, o Du Herr der ganzen Schöpfung, Du Verlangen eines jeden, der Dich sucht, daß Sie inmitten Deiner Geschöpfe der Sonne gleichen, die immer eine und dieselbe Sonne ist, wie oft sie auch auf- und untergeht. Wer zwischen Ihnen einen Unterschied macht, der verfehlt fürwahr den letzten Sinn und das höchste Ziel; von den Geheimnissen göttlicher Einheit, den Leuchten der Heiligkeit und Einzigkeit ist er ausgeschlossen. Ich bezeuge ferner, daß Ihnen nach Deinem Ratschluß keiner auf Erden gleichen soll und daß keines Deiner Geschöpfe mit einem von Ihnen vergleichbar sei, damit Deine Einzigkeit und Unvergleichlichkeit erkannt und bestätigt werde.
Verherrlicht, unermeßlich verherrlicht sei Dein Name, o mein Gott! Wie kann ich Dein je geziemend gedenken oder Dich gebührend preisen, daß Du Ihn durch die Kraft Deiner Macht offenbartest, Ihn am Horizonte Deines Willens erstrahlen ließest, Ihn zum Morgen Deiner Zeichen, zum Dämmerort der Offenbarung Deiner Namen und Deiner Eigenschaften machtest? Wie verwirrend geheimnisvoll, o mein Gott, ist Sein Wesen und alles, was Du durch Deine Stärke und durch die Kraft Deiner Macht in Ihn legtest! Einmal erscheint Er als das Wasser, das wahrlich Leben ist, herniedergesandt aus dem Himmel Deiner Gunst, herabgeströmt aus den Wolken Deiner Gnade, auf daß Deine Geschöpfe, mit neuem Leben bekleidet, so lange bestehen, wie Dein Reich währt. Jeder Tropfen dieses Wassers genügt, die Toten zu erwecken, ihre Blicke auf Deine Gnadengaben zu lenken und sie von jeder Bindung zu lösen außer der Deinen. Ein andermal offenbart Er sich als das Feuer, das Du im Baume Deiner Einheit entzündetest, dessen Hitze die Herzen derer schmolz, die Dich glühend lieben, als Er, die Sonne der Welt, über dem Horizonte des 'Iráq strahlte. Ich bezeuge, o mein Gott, daß durch Ihn die Schleier menschlichen Wahns verbrannten und die Menschenherzen auf den Schauplatz Deiner strahlenden Herrlichkeit ausgerichtet wurden.
Ich flehe Dich an, o Du höchster Gebieter: Laß mich nicht ausgeschlossen sein von dem Windhauch, der in Deinen Tagen weht, den Tagen, da der Duft aus dem Gewande Deiner Gnade allenthalben verbreitet ist, noch halte mich fern von Deinem größten Meere, in dem jeder Tropfen ausruft und spricht: »Groß ist die Seligkeit dessen, den Gottes Hauch aus dem Schlaf erweckte, der Hauch, der vom Quell Seiner Gnade über all jene unter Seinen Geschöpfen weht, die sich ihm zuwenden!«
Du siehst, o mein Herr, wie Deine Diener von ihrem Selbst und ihren Begierden gefangengehalten werden. Löse sie aus ihren Banden durch die Kraft Deiner souveränen Macht, damit sie sich Dir zuwenden, wenn Er, der Enthüller Deiner Namen und Eigenschaften, den Menschen offenbart wird.
Wirf den Schimmer Deines Reichtums auf dieses arme, verlassene Geschöpf, o mein Herr, und durchflute sein Herz mit den Strahlen Deiner Erkenntnis, damit es die Wahrheiten der unsichtbaren Welt begreife, die Geheimnisse Deines himmlischen Reiches entdecke, die Zeichen Deines Königtums erfasse und die mannigfachen Enthüllungen dieses Erdenlebens schaue - all dies kundgetan vor dem Antlitz Dessen, Der der Offenbarer Deiner selbst ist. Richte sodann seine Augen auf den Horizont Deiner Gnade, mache sein Herz fest in seiner Bindung an Dich, löse seine Zunge zu Deinem Lobpreis und befähige ihn, das Seil Deiner Liebe festzuhalten, sich an den Saum Deiner Großmut zu klammern, Deinen Namen unter Deinen Geschöpfen zu verkünden und in allen Deinen Landen Deine Tugenden so zu preisen, daß kein Hindernis ihn abhält, sich Deinem Namen, der Allgütige, zuzuwenden, und kein Schleier ihn trennt von Dir, der Du die Herrschaft über das Reich der Rede, das Reich aller Namen und Eigenschaften, in Händen hältst!
Halte die Hand dieses Suchers, der sein Angesicht Dir zuwendet, o mein Herr. Ziehe ihn empor aus den Tiefen seines eitlen Wahns, damit hell das Licht der Gewißheit über dem Horizonte seines Herzens leuchte in den Tagen, da die Sonne des Wissens Deiner Geschöpfe vom Tagesgestirn Deiner Herrlichkeit verdunkelt ist, in den Tagen, da der Mond der Weltweisheit verfinstert ist durch das Erscheinen Deines verborgenen Wissens, die Offenbarung Deines wohlgehüteten Geheimnisses und die Enthüllung Deines verwahrten Mysteriums, in den Tagen, da die Sterne menschlicher Taten gefallen sind durch den Sonnenaufgang Deiner Einheit im Strahlenglanz Deiner überragenden Einzigkeit.
Ich bitte Dich, o mein Gott, bei Deinem erhabensten Wort, das Du allen in Deinen Landen als göttlichen Lebenstrank verordnet hast, den Lebenstrank, der durch seine Kraft das Erz des Menschenlebens in reinstes Gold wandelt, o Du, in dessen Hand die Reiche des Sichtbaren wie des Unsichtbaren ruhen: Füge Du, daß meine Wahl mit Deiner Wahl, mein Wunsch mit dem Deinen übereinstimme, damit ich völlig zufrieden sei mit dem, was Du wünschest, und gänzlich einverstanden mit dem, was Du mir durch Deine Großmut und Gunst bestimmt hast. Mächtig bist Du zu tun, was Du willst. Du bist in aller Wahrheit der Allherrliche, der Allweise.
Glücklich der Mensch, der Dich erkennt und Deinen süßen Duft wahrnimmt, der sich Deinem Reiche zuwendet und darin von den Dingen kostet, die durch Deine Gunst und Gnade vollendet sind. Groß ist der Segen dessen, der Deine erhabenste Majestät anerkennt und den die Schleier, welche die Völker von Dir trennen, nicht hindern, Dir die Augen zuzukehren, o Du, der Du der König der Ewigkeit bist, der Beleber jedes sterblichen Gebeins! Selig auch, wer in Deinen Tagen Deine süßen Düfte atmet und hingerissen ist von Deiner Rede. Selig der Mensch, der sich Dir zuwendet, und wehe dem, der Dir den Rücken kehrt.
Gepriesen seiest Du, o Herr der Welten!39. O Du, der Du gerecht verfährst mit allen im Himmel und auf Erden, der Du herrschest über das Reich Deiner Schöpfung und Deiner Offenbarung! Ich bezeuge, daß vor den enthüllten Sonnenstrahlen Deiner Gerechtigkeit jeder Gerechte seine Ungerechtigkeit erkennt, daß vor der Bewegung Deiner erhabensten Feder die fähigste aller Federn ihre Unfähigkeit eingesteht.
Bei Deinem Leben, o Du Besitzer aller Namen! Die Gemüter der tiefsten Denker sind verwirrt, wenn sie das Meer Deiner Erkenntnis, den Himmel Deiner Weisheit und den Glanz Deiner Gnade betrachten. Wie könnte jemand, der nur ein Geschöpf Deines Willens ist, behaupten, er wisse, was bei Dir ist, oder er fasse Dein Wesen?
Lobpreis, unermeßlicher Lobpreis sei Dir! Ich schwöre bei Deiner Herrlichkeit! Meine innere wie meine äußere Zunge bezeugen offen und insgeheim, daß Du erhaben bist über die Reichweite und den Gesichtskreis Deiner Geschöpfe, über die Rede Deiner Diener, über das Zeugnis Deiner Geliebten und Auserwählten, über die Fassungskraft Deiner Propheten und Boten.
Ich flehe Dich an, o mein Herr, bei Deinem Namen, den Du zum Morgen Deiner Offenbarung, zum Dämmerort Deiner Eingebung machtest: Bestimme diesem Unterdrückten und allen, die Dir teuer sind, was Deiner Erhabenheit entspricht. Du bist in Wahrheit der Allgütige, der Allmächtige, der Allwissende, der Allweise.
-~-40. Preis sei Dir, o Herr mein Gott! Ich flehe Dich an bei Deinem Namen, den niemand gebührend erkannt und dessen Bedeutung noch keine Seele ergründet hat. Ich flehe Dich an bei Ihm, dem Urquell Deiner Offenbarung, dem Morgen Deiner Zeichen: Mache mein Herz zu einem Gefäß Deiner Liebe und Deines Gedenkens. Vereinige es alsdann mit Deinem größten Meere, so daß ihm die Lebenswasser Deiner Weisheit, die kristallklaren Fluten Deiner Verherrlichung und Deines Lobpreises entströmen.
Die Glieder meines Leibes bezeugen Deine Einheit; das Haar auf meinem Haupte verkündet die Kraft Deiner Herrschaft und Macht. Ich stehe am Tor Deiner Gnade in vollkommener Selbstverleugnung, ja Selbstauslöschung, und klammere mich an den Saum Deiner Großmut, die Augen auf den Horizont Deiner Gaben gerichtet.
Bestimme Du für mich, o mein Gott, was der Größe Deiner Erhabenheit entspricht, und hilf mir durch Deine stärkende Gnade, Deine Sache so zu lehren, daß die Toten aus ihren Gräbern auferstehen und Dir entgegeneilen, ganz im Vertrauen auf Dich, den Blick auf den Morgen Deiner Sache und den Sonnenaufgang Deiner Offenbarung gerichtet.
Du bist wahrlich der Gewaltigste, der Höchste, der Allwissende, der Allweise.
-~-41. Deine Einheit, o mein Gott, ist unverständlich für alle, die Ihn nicht anerkennen, die Manifestation Deiner Einmaligkeit, den Morgen Deiner Einzigkeit. Wer Ihm einen Nebenbuhler beigesellt, gesellt Dir einen Nebenbuhler bei, und wer Ihm einen Ebenbürtigen zuschreibt, schreibt Dir einen Ebenbürtigen zu. Nein, nein, niemand in der ganzen Schöpfung kann Dir widerstehen. Seit Ewigkeit stehst Du hoch über allen Vergleichen und Ähnlichkeiten. Deine Einzigkeit ist erwiesen durch die Einzigkeit Dessen, Der der Aufgangsort Deiner Offenbarung ist. Wer dies leugnet, der leugnet Deine Einheit, streitet mit Dir um Deine Souveränität, hadert mit Dir in Deinem Reich und verwirft Deine Gebote.
Hilf Deinen Dienern, o mein Herr, Deine Einheit zu erkennen und Deine Einzigkeit zu verkünden, damit sich alle um das versammeln, was Du an diesem Tage wünschest, da die Sonne Deines Wesens über dem Horizonte Deines Willens erstrahlt und der Mond Deines Seins am Morgenhimmel Deines Befehls aufgeht. Du bist Er, o mein Herr, Dessen Kenntnis nichts entgeht und Den niemand täuschen kann. Du tust, was Dir gefällt, durch Deine Souveränität, welche die Welten überschattet.
Du weißt wohl, o mein Gott, mein Meistgeliebter, daß den Durst, den ich in meiner Trennung von Dir leide, nur die Wasser Deiner Gegenwart löschen können, daß den Aufruhr meines Herzens nur der Lebensquell meiner Wiedervereinigung mit Dir zu stillen vermag. So sende denn aus dem Himmel Deiner Fülle auf mich nieder, was mich dem Kelche Deiner Gaben näher führt, und mache mich fähig, in großen Zügen von dem kostbaren, dem versiegelten Weine zu trinken, dessen Siegel in Deinem Namen erbrochen ward und dem die süßen Düfte Deiner Tage weithin entströmen. Du bist in Wahrheit der Gabenreichste, Dessen Gnade unendlich ist.
Das ganze Weltall bezeugt Deine Großmut. So habe denn durch Deine Gnade Erbarmen mit mir, verfahre durch die Macht Deiner Souveränität gütig mit mir und gewähre mir durch Deine tausendfache Gunst nahen Zugang zu Dir. Du bist wahrlich der Große Geber, der Allmächtige, der Immervergebende, der Großmütigste.
-~-42. Gelobt sei Dein Name, o mein Gott, Du Gott aller Dinge, Du meine Herrlichkeit und aller Dinge Herrlichkeit, meine Sehnsucht und aller Dinge Sehnsucht, meine Kraft und aller Dinge Kraft, mein König und aller Dinge König, mein Besitzer und aller Dinge Besitzer, mein Ziel und aller Dinge Ziel, mein Urheber und aller Dinge Urheber! Laß es nicht zu, ich flehe Dich an, daß ich vom Meere Deines zarten Erbarmens ferngehalten werde oder von den Gestaden Deiner Nähe.
Nichts außer Dir nützet mir, o mein Herr, und keines anderen Nähe bringt mir Gewinn, ich flehe Dich an bei der Fülle Deines Reichtums, die Dich unabhängig macht von allem außer Dir selbst, zähle mich zu denen, die Dir ihr Angesicht zuwenden und sich erheben, Dir zu dienen.
Und vergib, o mein Herr, Deinen Dienern und Dienerinnen. Du bist wahrlich der Immervergebende, der Mitleidvollste.
-~-43. O Gott, der Du der Schöpfer aller Manifestationen bist, der Born aller Borne, der Ursprung aller Offenbarung, der Quell allen Lichtes! Ich bezeuge, daß durch Deinen Namen der Himmel des Verstehens sich schmückt, das Meer der Rede wogt und das Walten Deiner Vorsehung den Anhängern aller Religionen verkündet wird.
Ich flehe Dich an, mache mich so reich, daß ich mich von allem außer Dir löse und unabhängig werde von allem außer Dir. So lasse denn aus den Wolken Deiner Freigebigkeit auf mich herniederregnen, was mir in jeder Deiner Welten Nutzen bringt. Und stehe mir mit Deiner stärkenden Gnade bei, inmitten Deiner Diener Deiner Sache so beispielhaft zu dienen, daß meiner gedacht werden wird, solange Dein Reich besteht und Deine Herrschaft währt.
Hier ist Dein Diener, o mein Herr, der sich mit seinem ganzen Wesen dem Horizonte Deiner Großmut, dem Meere Deiner Gnade und dem Himmel Deiner Gaben zuwendet. So verfahre denn mit mir, wie es Deiner Erhabenheit, Deiner Herrlichkeit, Deiner Freigebigkeit und Deiner Gnade entspricht.
Du bist wahrhaftig der Gott der Stärke und Macht, der Du bereit bist, denen zu antworten, die zu Dir beten. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Allwissenden, dem Allweisen.
-~-44. Gelobt sei Dein Name, o Du, der Du mein Gott bist und in meinem Herzen pochst! Du weißt und bezeugst, daß alles, was denen zur Schande gereicht, die Dir teuer sind, auch Ihm, der Manifestation Deiner selbst, dem Morgen Deiner Offenbarung, Schande bereiten muß. Nein, für Ihn ist die Beschämung noch größer als für sie, wenn sie sich eingestehen müssen, was ihnen an Gutem in Deinen Tagen entging.
Dies sind Deine Diener, o mein Herr, die aus Liebe zu Dir ihre Heimat verließen und die Leiden aushalten, die Du ihnen auf Deinem Pfade bestimmst. Ich schwöre bei Deiner Herrlichkeit! Wann immer einer von ihnen vor Dir seine Missetaten bekennt, kommt Schamröte über mein Angesicht; denn es sind Deine Diener, die vom Becher des Leides in Deiner Sache kosteten, die den Kelch des Elends leerten, während das Licht Deines Antlitzes auf sie fiel, und die von den Prüfungen so bedrückt waren, daß sie im Bereiche Deines Hofes keinen Frieden mehr fanden.
Die Kraft Deiner Macht ist mein Zeuge! Mein Herz schmilzt vor Liebe für jene, die Dir teuer sind, und meine Seele ist schwer vom Gram um die Leiden, die ihnen bei der Offenbarung Deiner heiligen Sache und beim Anblick des wogenden Meeres Deiner gnädigen Gunst zugestoßen sind. Ihre Seufzer lassen meine Seufzer zu Dir aufsteigen, und der Brand ihrer Herzen verzehrt mir das Herz in der Brust.
Ich flehe Dich an, o Du Herr über alles Sein, Du Erleuchter des Sichtbaren wie des Unsichtbaren: Gib, daß jeder von ihnen zum Banner Deiner Führung unter Deinen Dienern werde, zur Offenbarung des Sonnenglanzes Deiner Gnade unter Deinen Geschöpfen. Du hast sie auserwählt, o mein Gott, Dich zu lieben und vor dem Throne Deiner Majestät zu stehen. Keine Stufe übertrifft die Stufe, zu der Du sie berufen hast. Wieviele Nächte floh sie der Schlaf, weil sie Dein gedachten, und wieviele Tage verbrachten sie mit Wehklagen über das, was Dir unter den Händen Deiner Feinde widerfuhr! Ich bitte Dich inständig, o Du Herrscher aller Herrscher, Du Ermutiger der Unterdrückten: Hilf ihnen, Deiner Sache so beizustehen und Dein Wort so zu erhöhen, daß Dein Lobpreis überall unter Deinen Geschöpfen verbreitet und Deine Tugenden in Deinem Reiche verkündet werden. Du bist wahrlich der Allmächtige, der Erhabenste, der Immervergebende, der Freigebigste.
Gepriesen seiest Du, o Herr mein Gott! Hier ist Dein Diener, den Du im Reiche Deiner Namen bei Deinem eigenen Namen rufst, den Du unter den Schwingen Deiner Gunst und Gnade großziehst. So siehst Du, wie er Deinen Gaben zueilt, wie er voranstürmt, Deine Großmut zu suchen. Hülle ihn, o mein Gott, in den Mantel Deiner Gunst, in die Tracht Deiner Freigebigkeit und Großzügigkeit, damit alles Erschaffene bei ihm den Duft aus dem Gewande Deiner Liebe verspüre. Schmücke ihm sodann das Haupt mit der Krone des Deingedenkens, so daß sein Ruhm sich unter Deinem Dienern verbreite als der Ruhm dessen, der Dich liebt und der an Deiner heiligen Sache unerschütterlich festhält. Stehe ihm ferner bei, Dir allezeit, in jeder Lage zu helfen, Deiner zu gedenken und Deine Tugenden unter Deinen Geschöpfen zu preisen.
Ich schwöre bei Deiner Herrlichkeit, o mein Gott! Wann immer ich über Deine Herrlichkeit und Deine Souveränität nachsinne, fühle ich mich als den Schuldigsten unter allen, die sich in Deinem Reiche gegen Dich vergangen haben, und wann immer ich die Höhen betrachte, wo keiner außer Dir weilen kann, sehe ich mich als das Sündigste aller Geschöpfe, die in Deinen Landen wohnen. Wäre es nicht ob Deines Namens, der Verbergende, ob Deines Namens, der Immervergebende, und ob der süßen Düfte Deines Namens, der Gnadenreichste, so würden alle Deine Auserwählten zu den Frevlern und den Bösen gezählt.
Ich sage Dir Dank, daß Deine Gnade sie erreicht und Deine Huld, Deine freigebige Gunst sie von allen Seiten umfängt.
Und nun, nachdem ich bekannte, was Du aus meiner Feder strömen ließest, flehe ich Dich an, bei Deinem Namen, den Du über jeden anderen Namen erhöhtest, den Du alle im Himmel und auf Erden überschatten ließest: Weise den nicht ab, der sich Dir zuwendet; versage ihm nicht die Wunder Deiner Gnade und die verborgenen Beweise Deiner Barmherzigkeit. Entzünde mit den Händen Deiner Allmacht in seinem Herzen eine Lampe, die ihn in Deinen Tagen so hell leuchten und in Deinem Namen mit solcher Leidenschaft rufen läßt, daß kein Zaudern ihn abhält, sich in die Sphären Deiner Liebe aufzuschwingen, zum Horizonte der verzückten Sehnsucht nach Dir emporzusteigen, und daß Deine Geschöpfe ihn mit ihren Alltäglichkeiten nicht hindern, Dein Wort zu rühmen, damit Du ihn geheiligt sehest, wie Du es wünschest und wie es Deiner Majestät und Herrlichkeit entspricht.
Wie erhaben diese Stufe auch sei, o mein Gott, wie herausragend dieser Rang - denn wer außer Dir selbst hätte die Macht darzutun, was Deiner Erhabenheit würdig, Deiner Größe angemessen ist -, bist Du doch der Allgütige, der Mitleidvollste. Alle Atome der Erde bezeugen, daß Du der Immervergebende bist, der Wohlwollende, der Große Geber, der Allherrliche, der Allweise. So schaue denn auf ihn mit den Augen Deiner Gnade, o mein Gott, und laß den Blick Deiner Großmut auf ihm ruhen. Und mit den süßen Weisen von ihm, dem Urquell Deiner Offenbarung, entzücke ihn so sehr, daß er seinen Willen völlig Deinem Wohlgefallen unterwirft und seine Hoffnung auf das setzt, was Du auf Deinen Tafeln bestimmt hast. So stärke denn sein Herz durch Deinen Namen, der Allmächtige, der Getreue, damit er die Hand der Macht aus dem Busen zieht,[] um damit Deiner heiligen Sache zu helfen, wenn das Licht Deiner Schönheit offenbart wird und die Sonne Deiner Majestät aufgeht.
Da Du ihn bei Deinem Namen rufst, o mein Herr, so erwähle ihn aus Deinen Dienern zu Deinem Dienste. Du weißt, o mein Herr, daß ich bei meiner Offenbarung nur Deine heilige Sache zu offenbaren strebe und mich niemandem zuwende, es sei denn, um Dich zu offenbaren und Deine Gnade zu verkünden. Ich flehe Dich an, bei Deinem hocherhabenen Namen, der in diesem Augenblicke spricht: Sende hernieder auf ihn und alle, die Dich lieben, was im Himmel Deiner Gunst und Deiner Gaben beschlossen ist, damit sie, von heftiger Sehnsucht nach Dir erfüllt, in Deinem Bunde frohlocken, o Du Herr aller Herren! Verordne sodann für ihn und für sie, was Deinem Namen, der Gabenreichste, entspricht.
Du bist in Wahrheit der Allmächtige, der Erhabenste, der Machtvollste, der Allherrliche, der Größte.
-~-45. O Gott, mein Feuer und mein Licht! Die Tage, die Du in Deinem Buche die Ayyám-i-Há[] nanntest, haben begonnen, o Du König aller Namen, und die Fasten nahen heran, deren Einhaltung Deine erhabenste Feder allen zur Pflicht gemacht, die im Reiche Deiner Schöpfung sind. Ich flehe Dich an, o mein Herr, bei diesen Tagen und bei allen, die sich während dieser Zeit an das Seil Deiner Gebote klammern und an den Griff Deiner Vorschriften halten, gib, daß jeder Seele im Umkreis Deines Hofes ein Platz bestimmt sei, ein Sitz bei der Offenbarung des Strahlenglanzes Deines Antlitzes.
Hier sind Deine Diener, o mein Herr, die keine verderbte Neigung von dem abhält, was Du in Deinem Buche herabgesandt hast. Sie beugen sich vor Deiner Sache, sie ergreifen das Buch mit einer Entschiedenheit, die aus Dir geboren ist. Sie halten ein, was Du ihnen vorgeschrieben, und wollen befolgen, was ihnen von Dir herabgesandt ist.
Du siehst, o mein Herr, wie sie bekennen und anerkennen, was Du in Deinen Schriften offenbartest. Gib ihnen, o mein Herr, die Wasser Deiner Ewigkeit aus Deinen gnadenreichen Händen zu trinken. Verzeichne sodann für sie den Lohn dessen, der sich in das Meer Deiner Gegenwart versenkt und den auserwählten Wein Deiner Begegnung erlangt.
Ich flehe Dich an, o Du König der Könige, Du Erbarmer der Unterdrückten, bestimme ihnen das Gute dieser und der zukünftigen Welt. Schreibe schließlich für sie nieder, was keines Deiner Geschöpfe entdeckt, und zähle sie zu denen, die Dich umkreisen und Deinem Throne in jeder Deiner Welten nahe sind.
Du bist wahrlich der Allmächtige, der Allwissende, der Allweise.
-~-46. Gepriesen seiest Du, o mein Gott, da Du Naw-Rúz denen zum Fest bestimmt hast, die das Fasten aus Liebe zu Dir hielten und alles mieden, was Du verabscheust. Gib, o mein Gott, daß das Feuer Deiner Liebe und die Glut, die das von Dir befohlene Fasten erzeugte, sie in Deiner Sache entflamme und sie bestimme, sich Deinem Lobpreis und Deinem Gedenken hinzugeben.
Da Du sie schmücktest mit der Zier des von Dir vorgeschriebenen Fastens, so schmücke sie durch Deine Gnade und großmütige Gunst auch mit Deiner Annahme. Denn der Menschen Taten hängen alle von Deinem Wohlgefallen ab und sind bedingt durch Dein Geheiß. Solltest Du den, der das Fasten brach, als einen ansehen, der es hielt, so wird ein solcher Mensch zu denen gezählt, die seit aller Ewigkeit das Fasten hielten. Und solltest Du bestimmen, daß einer, der das Fasten hielt, es gebrochen habe, so wird er zu denen gerechnet, die das Gewand Deiner Offenbarung mit Staub beschmutzt und sich weit entfernt haben von den kristallklaren Wassern dieser Lebensquelle.
Du hast das Banner »Preis sei Dir in Deinen Werken!« erhoben und die Standarte »Gehorcht werde Dir in Deinem Gebot!« entfaltet. Mache, o mein Gott, Deinen Rang Deinen Dienern bekannt, damit ihnen bewußt werde, daß aller Dinge Vortrefflichkeit von Deinem Befehl und Deinem Worte abhängt, daß der Wert jeder Tat durch die Erlaubnis und das Wohlgefallen Deines Willens bestimmt ist, und damit sie erkennen, daß im Griff Deiner Annahme und Deines Befehls die Zügel aller Taten des Menschen liegen. Mache ihnen dies wohlbekannt, auf daß sie durch nichts von Deiner Schönheit ferngehalten werden in diesen Tagen, von denen Christus verkündet: »Alle Herrschaft ist Dein, o Du Vater des Geistes[]!« und von denen Dein Freund[] ausruft: »Preis sei Dir, o Vielgeliebter, denn Du hast Deine Schönheit enthüllt und für Deine Erwählten niedergeschrieben, was sie zum Thron der Offenbarung Deines Größten Namens gelangen läßt, eines Namens, der alle Völker wehklagen ließ außer jenen, die sich von allem außer Dir gelöst und zum Offenbarer Deiner selbst, zur Manifestation Deiner Eigenschaften begeben haben.«
O Gott, Dein Zweig und alle Deine Gefährten haben heute ihr Fasten beendet, das sie in ihrem Eifer, Dir zu gefallen, im Bereiche Deines Hofes hielten. Verordne Du ihm, ihnen und allen, die in diesen Tagen in Deine Gegenwart gelangten, all das Gute, das Du in Deinem Buche bestimmt hast. Versorge sie alsdann mit dem, was ihnen in diesem und im jenseitigen Leben Nutzen bringt.
Du bist wahrhaftig der Allwissende, der Allweise.47. O Du Herr des Sichtbaren und des Unsichtbaren, Du Erleuchter der ganzen Schöpfung! Ich flehe Dich an, bei Deiner Souveränität, die den Augen der Menschen verborgen ist: offenbare nach allen Seiten die Zeichen Deines tausendfachen Segens und die Merkmale Deiner Gnade, damit ich verzückt und begeistert aufstehe, Deine wundersamen Tugenden zu preisen, o Du Allbarmherziger, durch Deinen Namen alles Erschaffene aufrüttele und das Feuer Deiner Verherrlichung inmitten Deiner Geschöpfe so hell entfache, daß die ganze Welt mit Deines Ruhmes Glanz erfüllt wird und alles Sein im Feuer Deiner heiligen Sache entflammt.
Falte nicht zusammen, o mein Herr, was in Deinem Namen ausgebreitet ist, und lösche die Flamme nicht, die Dein eigenes Feuer entzündet hat. Halte das niederströmende Wasser nicht auf - das Wasser, welches das wahre Leben ist, in dessen Murmeln die wundersamen Weisen Deines Lobpreises und Deiner Verherrlichung zu hören sind. Versage Deinen Dienern auch nicht den süßen Duft des Hauches, den Deine Liebe verströmt.
Du siehst die ruhelosen Wogen, o mein allherrlicher Geliebter, die meine Liebe und meine Sehnsucht nach Dir im Meere meines Herzens aufrühren. Ich flehe Dich an, bei den Zeichen Deiner Majestät, bei den Beweisen Deiner Souveränität: Unterwirf Deine Diener durch diesen Namen, den Du zum König aller Namen im Reiche Deiner Schöpfung gemacht hast. Mächtig bist Du zu herrschen, wie es Dir gefällt. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Allherrlichen, dem Allgütigen.
Bestimme des weiteren für jeden, der sich Dir zuwendet, was ihn so sehr in Deiner heiligen Sache festigt, daß ihn weder der eitle Wahn der Ungläubigen unter Deinen Geschöpfen noch das leere Geschwätz der Eigensinnigen unter Deinen Dienern von Dir auszuschließen vermögen. Du bist wahrlich der Helfer in der Not, der Allmächtige, der Machtvollste.
-~-48. Dir sei Preis, o Herr mein Gott! Ich flehe Dich an bei Deinem Größten Namen, der in die Gefängnisstadt 'Akká eingeschlossen ist, der - wie Du siehst, o mein Gott - Seinen Feinden in die Hände gefallen ist und von den Frevlern mit dem Schwert bedroht wird: Mache mich standhaft in Seiner heiligen Sache und lenke mit solcher Beständigkeit meinen Blick auf Seinen Hof, daß nichts in der Welt mich von Ihm abzuwenden vermag.
Ich bezeuge, o mein Herr, daß Er Sein Leben auf Deinem Pfade dahingibt und für sich selbst nichts wünscht als Leiden in Seiner Liebe zu Dir. Drangsale aller Art erduldet Er, um Deine Souveränität unter Deinen Dienern zu offenbaren und Dein Wort vor Deinen Geschöpfen zu preisen. Je schlimmer die Not wurde, je drückender die von Dir herabgesandten Trübsale Ihn von allen Seiten umdrängten, umso leidenschaftlicher erfüllte Ihn der Gedanke an Dich, so daß die Heerscharen all derer, die nicht an Dich geglaubt und Deine Zeichen verworfen hatten, Ihn nicht länger schrecken konntet.
Ich flehe Dich an, o mein Herr, bei Ihm und bei allem, was Ihm zugehört, hänge mein Herz so an Ihn, wie Er Sein Herz an Dich hängt. Ich bezeuge, daß Seine Liebe Deine Liebe ist, Sein Selbst Dein Selbst, Seine Schönheit Deine Schönheit und Seine heilige Sache Deine heilige Sache.
Versage mir nicht, o mein Herr, was bei Dir ist, und laß mich nicht vergessen, was Du in Deinen Tagen wünschest. Du bist wahrlich der Allmächtige, der Erhabenste, der Allherrliche, der Allweise.
-~-49. Gelobt sei Dein Name, o Herr mein Gott! Ich flehe Dich an bei Deinem Namen, durch den die Stunde schlug, die Auferstehung geschah und Furcht und Zittern alle im Himmel und auf Erden ergriff, laß aus dem Himmel Deines Erbarmens, aus den Wolken Deines zarten Mitleids auf uns herabregnen, was die Herzen Deiner Diener, die sich Dir zuwenden und Deiner Sache beistehen, mit Freude erfüllt.
Bewahre Deine Diener und Deine Mägde, o mein Gott, vor den Pfeilen eitlen Wahns und leeren Trugs, und reiche ihnen aus den Händen Deiner Gnade einen Trunk vom sanft fließenden Wasser Deiner Erkenntnis.
Du bist wahrlich der Allmächtige, der Erhabenste, der Immervergebende, der Freigebigste.
-~-50. Ruhm sei Dir, o mein Gott! Du hörst, die Dich inbrünstig lieben, wehklagen ob ihrer Trennung von Dir, und die Dich erkennen, jammern über ihre Ferne von Deiner Gegenwart. Stoße vor ihren Angesichtern die Tore Deiner Gnade auf, o mein Herr, damit sie mit Deiner Erlaubnis und nach Deinem Willen eintreten, vor dem Thron Deiner Majestät stehen, Deine Stimme in all ihren Nuancen vernehmen und erleuchtet werden vom Lichtglanz Deines Antlitzes.
Mächtig bist Du zu tun, was Dir gefällt. Niemand kann der Gewalt Deiner höchsten Macht widerstehen. Du warst seit aller Ewigkeit allein und ohnegleichen, und immerdar wirst Du erhaben sein über jeden Gedanken und jegliche Beschreibung. Erbarme Dich Deiner Diener in Deiner Gnade und Großmut. Laß es nicht zu, daß sie von den Meeresküsten Deiner Nähe ferngehalten werden. Wenn Du sie verließest, wen gäbe es dann, der ihnen hülfe? Und wenn Du sie fern von Dir hieltest, wer könnte ihnen sonst Gunst erweisen? Sie haben keinen Herrn und keinen, den sie anbeten, außer Dir. Verfahre freigebig mit ihnen nach Deiner großmütigen Gnade.
Du bist wahrhaftig der Immervergebende, der Mitleidvollste.
-~-51. Du bist Zeuge, o mein Gott, wie Er, Dein Strahlenglanz, Deiner gedenkt, ungeachtet der mannigfachen Leiden, die über Ihn kamen, Leiden, die niemand außer Dir zählen kann, in Seinem Gefängnis siehst Du Ihn Deinen wunderherrlichen Lobpreis künden, den Du Ihm eingabst. So groß ist Seine Inbrunst, daß Seine Feinde machtlos sind, Ihn von Deinem Gedenken abzuhalten, o Du Besitzer aller Namen!
Preis sei Dir, da Du ihn so gestärkt hast durch Deine Stärke, mit solcher Gewalt begabt durch Deine Allgewalt, daß nach Seinem Urteil alles außer Dir nichts ist als eine Handvoll Staub. Das Licht unvergänglichen Strahlenglanzes hat Ihn so umhüllt, daß in Seinen Augen alles außer Dir nur Schatten ist.
Und als mich Dein unwiderstehlicher Ruf erreichte, erhob ich mich, gefestigt durch Deine Stärke, und forderte alle in Deinem Himmel und auf Deiner Erde auf, sich dem Horizonte Deiner Gunst und Deiner Freigebigkeit zuzuwenden. Etliche schmähten mich und beschlossen, mich zu verwunden und zu töten. Andere tranken den Wein Deiner Gnade die Fülle und eilten zur Stätte Deines Thrones.
Ich flehe Dich an, o Du Schöpfer von Erde und Himmel, Du Quell aller Dinge: Zieh Deine Diener an durch den Duft aus dem Gewande Deiner Eingebung und Deiner Offenbarung; hilf ihnen, das Heiligtum Deines Befehls und Deiner Macht zu erreichen. Seit Ewigkeit warst Du durch Deine unübertroffene Macht allen Dingen überlegen, und bis in alle Ewigkeit wirst Du erhaben sein in Deiner Göttlichkeit und höchsten Souveränität.
Laß Deine Gnade über Deinen Dienern und Deinen Geschöpfen walten. Du bist in Wahrheit der Allmächtige, der Unzugängliche, der Allherrliche, der Unbedingte.
-~-52. Gelobt sei Dein Name, o mein Gott! Ich flehe Dich an bei den Düften des Gewandes Deiner Gnade, die auf Dein Geheiß und nach Deinem Wunsch über die ganze Schöpfung dahinwehten, und bei der Sonne Deines Willens, die in der Kraft Deiner Macht und Deiner Souveränität hell über dem Horizonte Deines Erbarmens scheint, tilge aus meinem Herzen allen eitlen Wahn und leeren Trug, auf daß ich mit all meiner Liebe mich Dir zuwende, o Du Herr der ganzen Menschheit!
Ich bin Dein Diener und Deines Dieners Sohn, o mein Gott! Ich halte mich fest am Griff Deiner Gnade und klammere mich an das Seil Deines zarten Erbarmens. Bestimme für mich das Gute, das von Dir kommt, und laß mich essen von der Tafel, die Du aus den Wolken Deiner Freigebigkeit und dem Himmel Deiner Gunst herabgesandt hast.
Du bist wahrlich der Herr der Welten und der Gott aller im Himmel und auf Erden.
-~-53. Ich weiß nicht, o mein Gott, was für ein Feuer Du in Deinem Lande entzündet hast. Erde kann niemals seinen Glanz verdunkeln noch Wasser seine Flamme löschen. Alle Völker der Welt sind machtlos, seiner Gewalt zu widerstehen. Groß ist die Seligkeit dessen, der ihm nahekommt und sein Tosen hört.
Einigen, o mein Gott, gabst Du durch Deine stärkende Gnade die Kraft, sich Deinem Feuer zu nähern, während Du andere zurückhieltest wegen der Taten, die ihre Hände in Deinen Tagen begangen. Wer immer ihm zueilt und es erreicht im brennenden Verlangen, Deine Schönheit zu schauen, gibt sein Leben auf Deinem Pfade hin und steigt zu Dir empor in völliger Loslösung von allem außer Dir.
Ich flehe Dich an, o mein Herr, bei diesem Feuer, das in der Welt der Schöpfung tost, zerreiße die Schleier, die mich hindern, vor dem Thron Deiner Erhabenheit zu erscheinen und am Zugang zu Deinem Tor zu stehen. Bestimme für mich, o mein Herr, alles Gute, das Du in Deinem Buch herniedersandtest, und laß nicht zu, daß ich vom Schutze Deines Erbarmens weit entfernt bleibe.
Du hast die Macht zu tun, was Dir gefällt. Du bist wahrlich der Allgewaltige, der Freigebigste.
-~-54. Gelobt sei Dein Name, o mein Gott! Hilf Du mit Deiner stärkenden Gnade Deinen Dienern und Dienerinnen, Deine Tugenden zu künden und standhaft zu sein in ihrer Liebe zu Dir. Wieviele Blätter haben die Stürme der Anfechtung zu Boden geweht, und wieviele sind es doch, die fest am Baume Deiner Sache haften, unerschütterlich in all den Prüfungen, die über sie kamen, o Du unser Herr, der Allerbarmer!
Ich sage Dir Dank, daß Du mich solche Deiner Diener kennen ließest, die kraft Deiner Macht und Souveränität die Götzen ihrer verderbten Lüste zertrümmert haben, die aller Besitz Deiner Geschöpfe nie davon abhielt, sich Deiner Gnade zuzuwenden. So ungestüm haben sie die Schleier zerrissen, daß in den Städten der Selbstsucht die Bewohner weinen und das Volk des Neids und der Bosheit in Furcht erschauert, jenes Volk, das sich Haupt und Leib mit dem Schmuck der Gelehrsamkeit behängt und doch in seinem Dünkel Dich verwirft, von Deiner Schönheit sich wendend.
Ich flehe Dich an, o mein Herr, bei Deiner allüberragenden Majestät und bei Deinem urewigen Namen, mache Deine Geliebten fähig, Dir beizustehen. Richte alsdann ihre Angesichter unablässig auf Dein Antlitz und schreibe für sie nieder, was alle Herzen frohlocken läßt und alle Augen beglückt.
Du bist fürwahr der Helfer in Gefahr, der Selbstbestehende.
-~-55. O Gott! Die Prüfungen, die Du sendest, sind Balsam für die Wunden aller, die Deinem Willen ergeben sind. Deiner zu gedenken, ist heilende Arznei für die Herzen derer, die Deinem Hofe nahe sind. Die Nähe zu Dir ist das wahre Leben aller, die Dich lieben. Deine Gegenwart ist der brennende Wunsch derer, die sich danach sehnen, Dein Antlitz zu schauen. Ferne von Dir wird denen zur Qual, die Deine Einheit erkennen, und Trennung von Dir ist denen Tod, die Deine Wahrheit anerkennen.
Ich flehe Dich an, bei den Seufzern derer, die sich fern von Deinem Hof nach Dir verzehren, und beim Wehklagen Deiner Geliebten, die ihre Trennung von Dir beweinen, stärke mich mit dem Weine Deiner Erkenntnis, mit dem Lebenswasser Deiner Liebe und Deines Wohlgefallens. Schau Deine Magd, o mein Herr, die alles außer Dir vergißt, beglückt durch Deine Liebe, wie sie wehklagt darüber, was die Hände der Frevler unter Deinen Geschöpfen Dir zufügten. Bestimme für sie, was Du denen Deiner Dienerinnen bestimmt hast, die den Thron Deiner Majestät umkreisen und zur Abendzeit wie am Morgen nach Deiner Schönheit schauen.
Du bist wahrlich der Herr am Tage des Gerichts.56. Ruhm sei Dir, o Herr mein Gott! Jetzt sind die Tage, da Du allen Menschen gebotest, das Fasten zu halten, damit sie dadurch ihre Seelen läutern, damit sie sich lösen von allen Bindungen außer an Dich und damit aus ihren Herzen aufsteige, was des Hofes Deiner Majestät würdig ist, was dem Thronsitz der Offenbarung Deiner Einheit entspricht. Gib, o mein Herr, daß dieses Fasten zu einem Strom lebenspendenden Wassers werde, daß es die Tugend erzeuge, die Du ihm verliehen hast. Heilige dadurch die Herzen Deiner Diener, die alle Übel der Welt nicht hindern konnten, sich Deinem allherrlichen Namen zuzuwenden, ungerührt vom Lärm und Aufruhr derer, die Deine strahlenden Zeichen beim Kommen Deiner Manifestation, ausgestattet mit Deiner Souveränität, Deiner Macht, Deiner Majestät und Herrlichkeit, zurückwiesen. Sie sind die Diener, die Deiner Gnade entgegeneilten, sobald Dein Ruf sie erreichte, und die sich weder durch den Wandel und Wechsel der Welt noch durch menschliche Begrenzungen von Dir fernhalten ließen.
Ich bin es, o mein Gott, der Deine Einheit bezeugt und Deine Einzigkeit anerkennt, der sich demütig verneigt vor den Offenbarungen Deiner Majestät und, die Augen zu Boden gesenkt, den Strahlenglanz Deiner überirdischen Herrlichkeit wahrnimmt. An Dich glaube ich, nachdem Du mich befähigt hast, Dein Selbst zu erkennen, wie Du es den menschlichen Augen durch die Kraft Deiner machtvollen Souveränität enthüllt hast. Ihm wende ich mich zu, völlig losgelöst von allen Dingen, das Seil Deiner Gnadengaben fest in der Hand. Seine Wahrheit nehme ich in mir auf, die Wahrheit all der wundersamen Gesetze und Gebote, die auf Ihn herniedergesandt sind. Ich faste aus Liebe zu Dir und nach Deinem Befehl; ich beende mein Fasten mit Deinem Lobpreis auf den Lippen, im Einklang mit Deinem Wohlgefallen. Laß mich nicht zu denen gehören, o mein Herr, die tags fasten, nachts sich vor Dir niederwerfen und doch Deine Wahrheit ablehnen, Deine Zeichen leugnen, Dein Zeugnis bestreiten und Dein Wort verdrehen.
Öffne mir und allen, die Dich suchen, die Augen, o mein Herr, damit wir Dich mit Deinen eigenen Augen erkennen. Das ist Dein Gebot durch das Buch, das Du herniedersandtest auf Ihn, Den Dein Befehl erwählte, Den Du auserlasest für Deine Gunst vor allen Deinen Geschöpfen, Den Du mit Deiner Souveränität auszustatten beliebtest, Den Du besonders begnadet und mit Deiner Botschaft für Dein Volk betraut hast. Gepriesen seiest Du darum, o mein Gott, denn Du hast uns gnädiglich befähigt, Ihn zu erkennen und alles anzuerkennen, was zu Ihm herniedergesandt ist; Du hast uns die Ehre erwiesen, die Gegenwart Dessen zu erlangen, Den Du[] in Deinem Buch und auf Deinen Tafeln verheißen.
So siehst Du mich, o mein Gott, das Angesicht Dir zugewandt, das Seil Deiner gnädigen, großzügigen Vorsehung fest in der Hand, den Saum Deines zarten Erbarmens und Deiner freigebigen Gunst umklammernd. Ich flehe Dich an: Zerstöre mir nicht die Hoffnung, das zu erreichen, was Du bestimmt hast für Deine Diener, die sich der Umfriedung Deines Hofes, dem Heiligtum Deiner Gegenwart zuwenden und aus Liebe zu Dir das Fasten halten. Ich bekenne, o mein Gott: Was immer von mir ausgeht, ist Deiner Souveränität unwürdig und bleibt hinter Deiner Majestät zurück. Und doch bitte ich Dich bei Deinem Namen, durch den Du Dein Selbst allem Erschaffenen im Glanze Deiner herrlichsten Titel offenbarst in dieser Offenbarung, die durch Deinen strahlendsten Namen Deine Schönheit kundtut: Gib mir zu trinken vom Weine Deiner Barmherzigkeit, vom reinen Trunk Deiner Gunst, die der rechten Hand Deines Willens entströmt, damit ich meinen Blick so fest auf Dich richte und mich so völlig loslöse von allem außer Dir, daß mir die Welt mit allem Erschaffenen darin nur einen flüchtigen Tag bedeutet, den Du der Erschaffung nicht für würdig befunden hast.
Und weiter flehe ich dich an, o mein Gott: Laß aus dem Himmel Deines Willens, aus den Wolken Deiner Barmherzigkeit herniederregnen, was uns vom Pesthauch unserer Vergehen reinigt, o Du, der Du Dich selbst den Gott der Barmherzigkeit nennst! Du bist wahrlich der Mächtigste, der Allherrliche, der Wohltätige.
Verwirf nicht den, o mein Herr, der sich Dir zuwendet, noch laß den, der sich Dir nähert, von Deinem Hofe verweisen. Zerschlage nicht die Hoffnungen des Bittenden, der sehnsüchtig suchend die Hände nach Deiner Gunst und Güte streckt, und beraube Deine aufrichtigen Diener nicht der Wunder Deines zarten Erbarmens und Deiner Gnade. Du, o mein Herr, bist der Vergebende, der Gabenreichste. Du hast die Macht zu tun, was Dir gefällt. Alle außer Dir sind hilflos vor den Offenbarungen Deiner Macht; sie sind wie verloren vor den Beweisen Deines Reichtums, sind wie nichts im Vergleich mit den Manifestationen Deiner überragenden Souveränität, bar aller Kraft angesichts der Zeichen und Merkmale Deiner Macht. Welche Zuflucht, o mein Herr, gibt es außer bei Dir, dahin ich fliehen könnte, und wo ist ein Hafen, darin ich mich bergen könnte? Nein, die Kraft Deiner Macht ist mein Zeuge! Es gibt keinen Beschützer außer Dir, keine Zuflucht außer Dir, kein Asyl außer Dir. Laß mich, o mein Herr, die göttliche Süße Deines Gedenkens und Deines Lobpreises kosten. Ich schwöre bei Deiner Macht! Wer ihre Süße kostet, befreit sich von jeglicher Bindung an die Welt und alles darinnen und richtet sein Angesicht auf Dich, geläutert vom Gedenken an andere als Dich.
So gib denn, o mein Gott, meiner Seele Dein wundersames Gedenken ein, damit ich Deinen Namen verherrliche. Zähle mich nicht zu denen, die Dein Wort lesen und doch Deine verborgene Gabe nicht finden, die nach Deinem Ratschluß darin enthalten ist, um die Seelen Deiner Geschöpfe und die Herzen Deiner Diener zu beleben. Laß mich, o mein Herr, zu denen gerechnet sein, die von den süßen Düften in Deinen Tagen so aufgerührt sind, daß sie Dir ihr Leben opfern und zur Stätte ihres Todes eilen in ihrem Verlangen, Deine Schönheit zu schauen, und in ihrer Sehnsucht, Deine Gegenwart zu erreichen. Und wenn unterwegs jemand sie fragt: »Wohin zieht ihr?«, dann antworten sie: »Hin zu zu Gott, dem Allbesitzenden, dem Helfer in Gefahr, dem Selbstbestehenden!«
Die Vergehen derer, die Dir in Hochmut den Rücken kehren, können sie nicht hindern, Dich zu lieben, auf Dich ihr Angesicht zu richten und sich Deiner Barmherzigkeit zuzuwenden. Sie sind es, die von den himmlischen Heerscharen gesegnet und von den Bewohnern der unvergänglichen Städte verherrlicht werden, und darüber hinaus von denen, auf deren Stirn Deine erhabenste Feder geschrieben hat: »Hier! Das Volk Bahás! Durch sie verbreitet das Licht der Führung seinen Glanz.« So ist es auf der Tafel Deines unumstößlichen Ratschlusses bestimmt, auf Dein Geheiß und durch Deinen Willen.
Darum verkünde, o mein Gott, ihre Größe und die Größe derer, die sie während ihres Lebens oder nach ihrem Tod umkreisen. Versorge sie mit dem, was Du für die Rechtschaffenen unter Deinen Geschöpfen verordnest. Mächtig bist Du, alles zu tun. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Allmächtigen, dem Helfer in Gefahr, dem Allgewaltigen, dem Gabenreichsten.
Laß unser Fasten nicht mit diesem Fasten zu Ende gehen, o mein Herr, noch die Bündnisse, die Du mit diesem Bunde schließest. Nimm alles an, was wir aus Liebe zu Dir und um Deines Wohlgefallens willen tun, aber auch alles, was wir ungetan ließen, weil wir unseren bösen, verderbten Lüsten unterworfen sind. Befähige uns sodann, standhaft an Deiner Liebe und an Deinem Wohlgefallen festzuhalten, und bewahre uns vor dem Unheil derer, die Dich leugnen und Deine glanzvollsten Zeichen verwerfen. Du bist in Wahrheit der Herr dieser Welt und der künftigen. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Erhabenen, dem Höchsten.
Verherrliche Ihn, o mein Gott, den Ersten Punkt, das Göttliche Geheimnis, das Unsichtbare Wesen, den Morgen der Göttlichkeit, die Manifestation Deiner Herrschaft, Ihn, durch Den alle Erkenntnis der Vergangenheit und alle Erkenntnis der Zukunft klar und einfach gemacht ist, durch Den die Perlen Deiner verborgenen Weisheit entdeckt und das Geheimnis Deines verwahrten Namens enthüllt wurden, Ihn, Den Du zum Herold ernanntest für Den, Der durch Seinen Namen die Buchstaben des S-E-I zusammenfügt und vereinigt, durch Den Deine Majestät, Deine Souveränität und Macht kundgetan sind, durch Den Deine Worte herniedergesandt, Deine Gesetze in aller Klarheit dargelegt, Deine Zeichen verbreitet und Dein Gotteswort eingesetzt sind, durch Den Deinen Auserwählten die Herzen bloßgelegt und alle im Himmel und auf Erden versammelt wurden, Ihn, Den Du 'Alí-Muhammad nennst im Reiche Deiner Namen und den Geist der Geister auf der Tafel Deines unwiderruflichen Ratschlusses, Den Du mit Deinem Titel schmückst, zu Dessen Namen alle anderen Namen auf Dein Geheiß und durch die Macht Deines Willens zurückkehren müssen, in dem Du alle Deine Eigenschaften und Titel ihre letzte Vollendung finden lässest. Ihm gehören auch solche Namen an, die in Deinen makellosen Schreinen, Deiner unsichtbaren Welt und Deinen geheiligten Städten verborgen sind.
Verherrliche ferner alle, die an Ihn und an Seine Zeichen glauben und sich Ihm zuwenden aus den Reihen derer, die Deine Einheit in Seiner späteren Manifestation anerkennen - eine Manifestation, die Er nennt auf Seinen Tafeln, in Seinen Büchern, Seinen Schriften, in all den wundersamen Versen und perlengleichen Worten, die auf Ihn herniedergekommen sind. Es ist dieselbe Manifestation, deren Bund Du Ihm einzusetzen gebotest, ehe Er seinen eigenen Bund einsetzte. Er ist es, Dessen Lobpreis der Bayán feiert. Seine Vortrefflichkeit ist darin gerühmt, Seine Wahrheit begründet, Seine Souveränität verkündet, Seine heilige Sache vollendet. Selig der Mensch, der sich Ihm zuwendet und erfüllt, was Er befiehlt, o Du Herr der Welten, Du Verlangen aller, die Dich erkennen!
Gepriesen seiest Du, o mein Gott, da Du uns hilfst, Ihn zu erkennen und zu lieben. Darum flehe ich Dich an, bei Ihm und bei den Quellen Deiner Göttlichkeit, den Manifestationen Deiner Herrschaft, den Schatzkammern Deiner Offenbarung, den Fundgruben Deiner Eingebung: Mache uns fähig, Ihm zu dienen und zu gehorchen; gib uns die Kraft, Helfer Seiner Sache und Vertreiber Seiner Feinde zu werden. Mächtig bist Du, alles zu tun, was Dir gefällt. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Allmächtigen, dem Allherrlichen, dem Einen, Dessen Hilfe alle Menschen suchen.
-~-57. Gott bezeugt die Einheit Seiner Gottheit und die Einzigartigkeit Seines Wesens. Auf dem Thron der Ewigkeit, von den unzugänglichen Höhen Seiner Stufe verkündet Seine Zunge, daß es keinen Gott gibt außer Ihm. Unabhängig ist Er von allen anderen und seit je Zeuge Seiner Einzigkeit, Offenbarer und Verherrlicher seines Wesens. Wahrlich, Er ist der Allgewaltige, der Allmächtige, der vollendet Schöne.
Er ist höchster Herr über Seine Diener und steht über Seinen Geschöpfen. In Seiner Hand ist der Quell aller Herrschaft und Wahrheit. Durch Seine Zeichen ruft Er die Menschen ins Leben und läßt sie sterben durch Seinen Zorn. Er darf nicht befragt werden über Sein Tun, und Seine Macht ist allem gewachsen. Er ist der Mächtige, der Allunterwerfende. In Seinem Griff hält Er das Reich alles Erschaffenen, und fest ruht in Seiner Rechten das Reich Seiner Offenbarung. Seine Macht umfängt wahrlich die ganze Schöpfung. Sein ist Sieg und Allgewalt. Sein ist alle Macht und Herrschaft. Sein ist Ruhm und Größe. Er ist wahrhaftig der Allherrliche, der Gewaltigste, der Unbedingte.
-~-58. Preis sei Dir, den die Zungen aller erschaffenen Dinge seit Ewigkeit anrufen, ohne je zum Himmel Deiner ewigen Heiligkeit und Größe gelangen zu können. Die Augen aller Wesen sind geöffnet, die Schönheit Deines strahlenden Antlitzes zu schauen, und doch gelingt es keinem, in den Lichtglanz Deines Angesichts zu blicken. Die Hände der Dir Nahen sind seit der Begründung Deiner ruhmreichen Souveränität zu Dir erhoben, und doch ist keiner fähig, auch nur den Saum des Gewandes zu berühren, das Deine göttliche, Deine höchste Wesenheit kleidet. Aber niemand kann leugnen, daß Du seit je durch die Wunder Deiner großmütigen Gabenfülle über alles herrschest, daß Du die Macht hast, alles zu tun, daß Du allen Dingen näher bist, als sie sich selber sind.
Fern sei es darum Deiner Herrlichkeit, daß jemand Deine wundersame Schönheit anders schaue als mit Deinem Auge oder die Weisen, die Deine allmächtige Souveränität künden, anders höre als mit Deinem Ohr. Zu hoch erhaben bist Du für das Auge eines Geschöpfes, als daß es Deine Schönheit erblicke, oder für das Verständnis eines Herzens, als daß es die Höhen Deiner unermeßlichen Erkenntnis ersteige; denn würden die Herzensvögel der Dir Nahen je befähigt, sich so lange aufzuschwingen, wie Deine überwältigende Souveränität dauert, oder emporzusteigen, solange das Reich Deiner göttlichen Heiligkeit währt, sie wären dennoch außerstande, die Schranken zu durchbrechen, welche die bedingte Welt ihnen auferlegt, oder deren Grenzen zu überschreiten. Wie kann da jemand, der schon bei seiner Erschaffung solchen Schranken unterworfen ward, zu Ihm, dem Herrn über das Reich alles Erschaffenen, gelangen oder in den Himmel Dessen aufsteigen, Der die Reiche der Erhabenheit und Größe beherrscht?
Verherrlicht, unermeßlich verherrlicht bist Du, mein Meistgeliebter! Da Du als äußerste Grenze für alle, die ihr Herz zu Dir emporheben, das Bekenntnis ihrer Machtlosigkeit verordnet hast, das Reich Deiner heiligen, überragenden Einheit zu betreten, und als höchste Stufe für die, so Dich zu erkennen streben, das Eingeständnis ihrer Unfähigkeit, die einsamen Stätten Deiner erhabenen Erkenntnis zu erreichen, flehe ich Dich an, bei dieser von Dir geliebten Machtlosigkeit, von Dir zum Ziel bestimmt für alle, die an Deinen Hof gelangen, bei dem alle Dinge umflutenden Strahlenglanz Deines Antlitzes und bei den Energien Deines Willens, welche die gesamte Schöpfung bewirkt haben: Beraube die auf Dich Hoffenden nicht der Wunder Deiner Barmherzigkeit und versage den Dich Suchenden nicht die Schätze Deiner Gnade. Entzünde sodann in ihren Herzen die Fackel Deiner Liebe, damit deren Flamme alles verzehre außer ihrem wundersamen Gedenken an Dich und keine Spur in diesen Herzen bleibe außer den juwelengleichen, sichtbaren Beweisen Deiner heiligsten Souveränität, so daß aus dem Lande, darin sie wohnen, nur die eine Stimme zu hören sei, die Dein Erbarmen und Deine Macht preist, daß auf der Erde, darauf sie wandeln, nur das Licht Deiner Schönheit scheine und daß in keiner Seele etwas anderes zu entdecken sei als die Offenbarung Deines Antlitzes und die Zeichen Deiner Herrlichkeit, bis Deine Diener nur noch dartun, was Dir gefällt, und völlig mit Deinem machtvollsten Willen übereinstimmen.
Ruhm sei Dir, o mein Gott! Die Kraft Deiner Macht ist mein Zeuge! Ich kann keinen Zweifel hegen, daß die ganze Schöpfung zugrunde ginge und alle im Himmel und auf Erden in reines Nichtsein zurücksänken, wenn der heilige Hauch Deiner Gnade, der Odem Deiner großmütigen Gunst nur einen Augenblick lang aufhörte, über alles Erschaffene zu wehen. Verherrlicht seien darum die wundersamen Beweise Deiner überragenden Kraft! Verherrlicht sei die Gewalt Deiner erhabenen Macht! Verherrlicht sei die Majestät Deiner allumfassenden Größe, der belebende Einfluß Deines Willens! Deine Größe ist von solcher Art, daß, wolltest Du aller Menschen Augen in den Augen eines Deiner Diener sammeln, alle ihre Herzen in seinem Herzen zusammenpressen und ihn alles in sich schauen lassen, was Du durch Deine Kraft erschaffen und durch Deine Macht geformt hast, und wollte er dann bis in alle Ewigkeit über die Reiche Deiner Schöpfung und das Werk Deiner Hände in seiner ganzen Ausdehnung nachdenken - daß er dann unfehlbar entdeckte: es gibt kein erschaffenes Ding, das nicht von Deiner allbezwingenden Macht überschattet und durch Deine allumfassende Souveränität belebt ist.
So sieh mich denn, o mein Gott, hingestreckt im Staube vor Dir, meine Ohnmacht und Deine Allmacht bekennend, meine Armut und Deinen Reichtum, meine Vergänglichkeit und Deine Ewigkeit, meine tiefste Erniedrigung und Deine unendliche Herrlichkeit. Ich erkenne, daß es keinen Gott gibt außer Dir, daß Du keinen Ebenbürtigen oder Gefährten hast, niemanden, der Dir gliche oder Dir gewachsen wäre. In Deiner unnahbaren Höhe bist Du seit Ewigkeit erhaben über den Lobpreis eines anderen außer Dir, und in alle Ewigkeit wirst Du in Deiner überragenden Einzigkeit und Herrlichkeit geheiligt sein über die Verherrlichung durch einen anderen als Dein Selbst.
Ich schwöre bei Deiner Macht, o mein Geliebter! Etwas Erschaffenes zu erwähnen, paßt nicht zu Deinem erhabensten Selbst, und einem Deiner Geschöpfe ein Lob erteilen, wäre Deiner großen Herrlichkeit unwürdig. Nein, solche Erwähnung wäre reine Lästerung am Hofe Deiner Heiligkeit, und solches Lob wäre ein Vergehen angesichts der Beweise Deiner göttlichen Souveränität, bedeutete doch die bloße Erwähnung eines Deiner Geschöpfe, daß ihr Dasein vor dem Hofe Deiner Einheit und Einzigkeit behauptet würde. Diese Behauptung wäre offene Gotteslästerung, ein Akt der Gottlosigkeit, der Inbegriff der Ruchlosigkeit, ein mutwilliges Verbrechen.
So bezeuge ich mit meiner Seele, meinem Geist und meinem ganzen Wesen: Sollten sie, die Morgenröten Deiner Einheit, die Manifestationen Deiner überragenden Einzigkeit, sich so lange aufzuschwingen vermögen, wie Deine Souveränität dauert und Dein allbezwingendes Walten währt, könnten sie am Ende doch nicht einmal die Umfriedung des Hofes erreichen, darin Du den Strahlenglanz auch nur eines einzigen Deiner mächtigsten Namen offenbartest. Verherrlicht, verherrlicht sei darum Deine wundersame Majestät. Verherrlicht, verherrlicht sei Deine unerreichbare Erhabenheit. Verherrlicht, verherrlicht sei der Vorrang Deines Königtums, die Überlegenheit Deiner Gewalt und Machtvollkommenheit.
Die höchsten Fähigkeiten der Gelehrten und die Wahrheiten, die sie entdecken in ihrer Suche nach den Edelsteinen Deiner Erkenntnis, die klarsten Wirklichkeiten der Weltweisen und die Geheimnisse, die sie enträtseln bei ihren Versuchen, die Mysterien Deiner Weisheit auszuloten - all dies ist erschaffen durch die zeugende Kraft des Geistes, welcher der von Deinen Händen verfertigten Feder eingehaucht ist. Wie könnte so das von Deiner Feder Erschaffene fähig sein, jene Glaubensschätze zu erfassen, mit denen nach Deinem Befehl Deine Feder ausgestattet ist? Wie kann es um die Finger wissen, die Deine Feder umgreifen, um die barmherzigen Gnadengaben, die ihr verliehen sind? Wie kann es, bereits unfähig, diese Stufe zu erreichen, das Dasein Deiner Hand begreifen, welche die Finger Deiner Macht lenkt? Wie kann es Deinen Willen, der Deine Hand bewegt und antreibt, in seinem Wesen verstehen?
Verherrlicht, verherrlicht seiest Du, o mein Gott! Wie kann ich je hoffen, in den Himmel Deines heiligsten Willens aufzusteigen oder Einlaß zu finden in das Heiligtum Deiner göttlichen Erkenntnis, wenn ich doch weiß, daß die Weisen und Gelehrten mit ihrem Verstand Deiner Hände Werk und seine Geheimnisse nie ergründen können - ein Werk, das selbst nur eine Schöpfung Deines Willens ist?
Preis sei Dir, o Herr mein Gott, mein Meister, mein Besitzer, mein König. Nun, da ich vor Dir meine Ohnmacht und die Ohnmacht alles Erschaffenen bekannt, meine Armut und die Armut der ganzen Schöpfung bekundet habe, rufe ich zu Dir mit meiner Zunge und den Zungen aller im Himmel und auf Erden; ich flehe Dich an mit meinem Herzen und den Herzen aller, die unter den Schatten Deiner Namen und Eigenschaften getreten sind: Verschließe uns nicht die Tore Deiner Gnade und Güte, laß es nicht zu, daß der sanfte Hauch Deiner freigebigen Gunst und Fürsorge aufhört, über unsere Seelen dahinzustreichen, laß es nicht zu, daß unsere Herzen mit einem anderen befaßt sind als mit Dir oder daß unser Geist sich mit einem anderen Gedenken beschäftigt als mit Deinem Gedenken.
Bei der Herrlichkeit Deiner Macht, o mein Gott! Würdest Du mich zum König machen über Deine Reiche, mich auf den Thron Deiner Souveränität setzen, mir durch Deine Gewalt die Zügel der ganzen Schöpfung in die Hände legen, würdest Du dann bewirken, daß ich auch nur für weniger als einen Augenblick mit diesen Dingen befaßt wäre und die wunderherrlichen Erinnerungen vergäße, die mit Deinem mächtigsten, vollkommensten, erhabensten Namen verknüpft sind, so bliebe meine Seele unzufrieden und meines Herzens Pein ungeheilt. Nein, ich würde mich in diesem Zustand als den Ärmsten der Armen, den Elendsten der Elenden erkennen.
Verherrlicht sei Dein Name, o mein Gott! Da Du mich diese Wahrheit erkennen ließest, flehe ich Dich an, bei Deinem Namen, den kein Pergament ertragen, den kein Herz sich vorstellen und keine Zunge künden kann - einem Namen, der so lange verborgen bleibt, wie Du Dein Wesen verhüllst, und so lange verherrlicht, wie Dein Sein gepriesen wird - entfalte, ehe das gegenwärtige Jahr sich seinem Ende neigt, die Zeichen Deiner unbestrittenen Überlegenheit und Deines Triumphes, damit die ganze Schöpfung durch Deinen Überfluß bereichert und durch den veredelnden Einfluß Deiner erhabenen Allmacht erhoben werde, und damit alle aufstehen, Deine Sache zu fördern.
Du bist wahrlich der Allmächtige, der Allhöchste, der Allherrliche, der Allunterwerfende, der Allbesitzende.
-~-59. Aller Lobpreis sei Dir, o mein Gott, der Du der Quell bist aller Herrlichkeit und Majestät, der Größe und Ehre, der Souveränität und Herrschaft, der Erhabenheit und Gnade, der Ehrfurcht und der Kraft. Du lässest, wen Du willst, dem Größten Meere näherkommen, und schenkest, wem Du magst, die Ehre, Deinen urewigen Namen zu erkennen. Niemand von allen, die im Himmel und auf Erden sind, kann dem Walten Deines unumschränkten Willens widerstehen. Seit aller Ewigkeit herrschtest Du über die ganze Schöpfung und Du wirst immerdar über alles Erschaffene herrschen. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Allmächtigen, dem Erhabensten, dem Allgewaltigen, dem Allweisen.
Erleuchte, o mein Herr, das Antlitz Deiner Diener, auf daß sie Dich schauen, und reinige ihr Herz, damit sie sich dem Hofe Deiner himmlischen Gunst zuwenden und Ihn, den Offenbarer Deiner selbst, den Morgen Deines Wesens, erkennen. Wahrlich, Du bist der Herr aller Welten. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Unbezwungenen, dem Allbezwingenden.
-~-60. Verherrlicht seiest Du, o mein Gott! Sieh mein Haupt, wie es bereit ist, unter dem Schwerte Deines Willens zu fallen, wie mein Nacken sich beugt, die Ketten Deines Wunsches zu tragen, wie mein Herz sich sehnt, Zielscheibe zu werden für die Pfeile Deines Befehls, wie meine Augen darauf warten, die Zeichen und Beweise Deiner wunderbaren Gnade zu schauen; denn was Du mir auch widerfahren lässest, ist der Herzenswunsch aller, die nach der Begegnung mit Dir dürsten, und die höchste Sehnsucht derer, die sich Deinem Hofe nähern.
Bei der Herrlichkeit Deiner Macht, o Du mein Vielgeliebter! Mein Leben für die Manifestation Deiner selbst zu opfern, meine Seele auf dem Pfade des Offenbarers Deiner wunderlichen Schönheit darzubringen, heißt, meinen Geist für Deinen Geist, mein Sein für Dein Sein, meinen Ruhm für Deinen Ruhm zu opfern. Es ist, als opferte ich all dies um Deinetwillen und für Deine Geliebten.
Mag auch mein Leib gepeinigt werden durch die Prüfungen, die von Dir über mich kommen, mag er auch leiden unter der Offenbarung Deines Befehls, so jubelt doch meine Seele, da sie an den Wassern Deiner Schönheit teilhat und die Meeresufer Deiner Ewigkeit erreicht. Ziemt es sich für einen Liebenden, seinen Geliebten zu fliehen oder das Ziel seines Herzenswunsches im Stich zu lassen? Nein, wir alle glauben an Dich und hoffen inbrünstig, in Deine Gegenwart zu gelangen.
-~-61. Gelobt sei Dein Name, o Herr mein Gott! Du bezeugst, daß Dein Wille über alles Erschaffene herrscht und Deine Barmherzigkeit alle überragt im Himmel und auf Erden. Und als nach Deinem Ratschluß Deine Souveränität entschleiert, Dein Wort verherrlicht und Deine Großmut und Barmherzigkeit offenbart werden sollten, da ließest Du einen Deiner Diener aufstehen, Du erwähltest Ihn vor allen Geschöpfen, Du sondertest Ihn aus für Deine Absicht, legtest Ihm das Gewand Deiner Führung an, tauchtest Ihn in die Meere Deiner Majestät und Größe, Du heiligtest Ihn von allem, was der Größe Deiner Herrlichkeit und der Gewalt Deiner Macht nicht entspricht, und gebotest Ihm, den Ruf zu erheben vor allen im Himmel und auf Erden und die Menschen zuhauf vor die Manifestation Deines Selbstes und den Offenbarer Deiner Zeichen zu laden.
Doch kaum hatte Er Deine Sache verkündet und sich erhoben, all das zu vollbringen, was Ihm auf den Tafeln Deines Ratschlusses geboten ward, da befiel Deine Geschöpfe der Große Schrecken. Einige wandten sich Dir zu und lösten sich von allem anderen; sie heiligten ihre Seelen von der Welt und allem darin, so hingerissen von der süßen Stimme, daß sie allem entsagten, was Du im Reiche Deiner Schöpfung erschaffen hast. Etliche erkannten Dich und zauderten dann, andere ließen es zu, daß die Welt zwischen sie und Dich trat und sie davon abhielt, Dich anzuerkennen. Und es gab welche, die Dich verschmähten, sich von Dir abwandten und Dich daran hindern wollten, Dein Ziel zu erreichen. Doch siehe: Sie alle rufen Dich an in Erwartung dessen, was ihnen auf Deinen Tafeln verheißen. Und als der Verheißene unter ihnen erschien, erkannten sie Ihn nicht. Sie bezweifelten Deine Zeichen, verwarfen Deine klaren Beweise und irrten so schMirzaich ab von Deinem Pfade, daß sie Deine Diener erschlugen, deren strahlende Gesichter den höchsten Heerscharen die Angesichter erleuchtet hatten.
Ich flehe Dich an, o Du Herr aller Namen, beschirme Deine Geliebten vor Deinen Feinden und stärke sie in ihrer Liebe zu Dir und beim Vollzug dessen, was Dir wohlgefällt. Beschütze sie, daß ihre Schritte nicht ausgleiten, daß ihre Herzen nicht wie durch einen Schleier von Dir getrennt seien und daß ihre Augen bewahrt werden, etwas zu schauen, was nicht von Dir ist. Laß sie von der Süße Deiner himmlischen Weisen so entzückt sein, daß sie aller Bindungen ledig werden außer der Deinen, ganz sich Dir zuwenden und Dich in jeder Lage preisen mit dem Ruf: »Gepriesen seiest Du, o Herr unser Gott, da Du uns fähig gemacht, Dein höchsterhabenes, allherrliches Selbst zu erkennen. Durch Deine Gnade wollen wir Dir die Treue halten und uns von allem lösen außer Dir. Wir haben erkannt, daß Du der Geliebte aller Welten bist, der Schöpfer von Himmel und Erde!«
Verherrlicht sei Gott, der Herr der ganzen Schöpfung.
-~-62. Gelobt und verherrlicht bist Du, o Herr mein Gott! Du bist Er, Der seit Urbeginn mit Majestät, Gewalt und Macht bekleidet ist, und Du wirst in alle Ewigkeit mit Ehre, Kraft und Herrlichkeit geschmückt sein. Die Gebildeten stehen allesamt bestürzt vor den Zeichen und Zeugnissen Deines Werks, während sich die Weisen ohne Ausnahme außerstande sehen, das Geheimnis Derer zu enträtseln, welche die Manifestationen Deiner Kraft und Macht sind. Jeder Einsichtige bekennt seine Ohnmacht, die Höhen Deines Wissens zu erklimmen, und jeder Gebildete gibt seine Unfähigkeit zu, die Natur Deines Wesens auszuloten.
Nachdem Du den Zugang zu Dir versperrt hattest, riefest Du durch Deine Gewalt und die Macht Deines Willens Sie, die Manifestationen Deiner selbst, ins Leben; Du betrautest Sie mit Deiner Botschaft an Dein Volk und ließest Sie die Morgenröten Deiner Eingebung, die Verkörperungen Deiner Offenbarung, die Schatzkammern Deiner Erkenntnis und die Speicher Deines Glaubens werden, damit durch Sie alle Menschen ihr Angesicht Dir zuwenden und dem Reiche Deiner Offenbarung, dem Himmel Deiner Gnade nahe kommen.
So flehe ich Dich an, bei Dir selbst und bei Ihnen: Sende von der rechten Seite des Thrones Deiner Gnade auf alle Erdenbewohner hernieder, was sie rein wäscht von ihren Vergehen gegen Dich, und bewirke, daß sie sich Dir ganz ergeben, o Du, in dessen Hand der Quell aller Gaben liegt, damit sie sich alle erheben, Deiner heiligen Sache zu dienen, und sich von allem außer Dir völlig lösen. Du bist der Allmächtige, der Allherrliche, der Uneingeschränkte.
O mein Gott, mein Meister, mein Meistgeliebter! Ich bin Dein Diener und Deines Dieners Sohn. Ich halte mich fest am Seil Deiner Gnade und klammere mich an den Saum des Gewandes Deiner liebevollen Vorsehung. Bei Deinem Größten Namen, den Du zur untrüglichen Waage unter den Völkern, zu Deinem unfehlbaren Beweis für alle Menschen bestimmt hast, flehe ich Dich an: Gib mich nicht auf und überlasse mich nicht meinen verderbten Gelüsten. Behüte mich im Schutze Deiner erhabenen Sündlosigkeit und mache mich fähig, inmitten der Schar Deiner Geschöpfe Dein Selbst zu rühmen. Halte den göttlichen Hauch Deiner Tage nicht von mir fern und beraube mich nicht der süßen Düfte, die vom Morgen Deiner Offenbarung wehen. Verleihe mir das Gute dieser Welt und der künftigen durch die Kraft Deiner Gnade, die alles Erschaffene umfängt, und Deiner Barmherzigkeit, die die ganze Schöpfung überragt. Du bist Er, Der in Seinem Griff das Reich aller Dinge hält. Du tust durch Deinen Ratschluß, was Du willst, und Du erwählst durch die Kraft Deiner Macht, was Du wünschest. Niemand kann Deinem Willen widerstehen, niemand die zwingende Gewalt Deines Gebotes aufhalten. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Allmächtigen, dem Allherrlichen, dem Gabenreichsten.
-~-63. Du blickest auf Deinen Diener, o mein Gott, der in diesem Gefängnis haust. Völlig losgelöst ist er von jedem außer Dir; seine Augen sind auf die Morgenröte Deiner Barmherzigkeit gerichtet, sein Herz sehnt sich nach den wunderherrlichen Offenbarungen Deiner Gnade. Du, o mein Herr, hast die Leiden gezählt, die ihn auf Deinem Pfade befallen. Du siehst ihn umringt von solchen deiner Geschöpfe, die sich gegen Dich vergehen und auflehnen, die zwischen ihn und Deine Geliebten treten, die dieses Land zu seiner Wohnstatt bestimmten, Dir Unrecht zufügen und Deine Diener hindern, sich Dir zuzuwenden.
Für all dies lege ich Dir meinen Dank zu Füßen, o mein Herr! ich flehe Dich an: Hilf mir und denen, die mich lieben, Dein Wort zu verherrlichen, und verleihe uns solche Kraft, daß alle Leiden und Drangsale dieser Welt uns nicht hindern können, Deiner zu gedenken und Deine Tugenden zu rühmen. Du hast die Macht, alles zu tun; Du stehst strahlend über allen Dingen.
Jeder Eroberer ist nur ein Knecht, den Deine Hand unterwirft, und der Reichste der Reichen wirkt armselig vor der Unermeßlichkeit Deiner Schätze. Der Edelste der Edlen wird demütig angesichts der Offenbarungen Deiner Herrlichkeit, und der Mächtigste der Machthaber ist ein Häuflein Elend, wenn er den zwingenden Zeugnissen Deiner Gewalt gegenübersteht.
Zerreiße den Schleier eitlen Trugs, o mein Gott, der die Sehkraft Deines Volkes verdunkelt, damit alle zu Dir hineilen, den Pfad Deines Wohlgefallens beschreiten und auf den Wegen Deines Glaubens wandeln. Wir sind Deine Diener und Deine Knechte, o mein Gott. Du schenkest uns Genüge, so daß wir die Welt mit allem darinnen entbehren können. Wir sind völlig zufrieden mit dem, was uns auf Deinem Pfade zustößt, und rufen aus: »Preis sei Dir, in dessen Hand die Reiche der Offenbarung und der Schöpfung ruhen und alle Königreiche auf Erden und im Himmel!«
-~-64. Preis sei Dir, o Herr mein Gott, mein Meister! Du vernimmst die Seufzer derer, die trotz ihres Verlangens, Dein Antlitz zu schauen, von Dir getrennt und weit von Deinem Hof entfernt sind. Du bezeugst die Wehklagen derer, die Dich erkannt haben in ihrer Verbannung von Dir und ihrer Sehnsucht, Dir zu begegnen. Ich flehe Dich an bei jenen Herzen, die nur die Schätze Deines Gedenkens und Deines Lobpreises enthalten und nur die Beweise Deiner Größe und Deiner Macht verkünden: Verleihe Deinen Dienern, die sich nach Dir sehnen, die Kraft, dem Thronsitz zu nahen, wo Deine Herrlichkeit ihren Strahlenglanz offenbart, und hilf denen, die ihre Hoffnung auf Dich setzen, in das Heiligtum Deiner allüberragenden Gunst und Gnade einzugehen.
Ich bin nackt, o mein Gott; kleide mich in das Gewand Deines zarten Erbarmens. Ich leide heftigen Durst; gib mir zu trinken aus den Meeren Deiner Großmut und Gunst. Ich bin ein Fremdling; ziehe mich hin zum Quell Deiner Gaben. Ich bin krank; besprenge mich mit den heilenden Wassern Deiner Gnade. Gefangen bin ich; löse mich durch die Kraft Deiner Macht und die Stärke Deines Willens aus meinen Banden, auf daß ich mich auf den Schwingen der Loslösung in die höchsten Höhen Deiner Schöpfung erhebe. Wahrlich, Du tust, was Dir gefällt. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Helfer in Gefahr, dem Allherrlichen, dem Ungezwungenen.
-~-65. Verherrlicht bist Du, o mein Gott! Du weißt es: Mein einziges Ziel bei der Offenbarung Deiner heiligen Sache ist, Dich und nicht mich zu offenbaren, Deine Herrlichkeit und nicht die meine kundzutun. Auf Deinem Pfade, um Dein Wohlgefallen zu erlangen, verschmähe ich Ruhe, Freude und Vergnügen. Allezeit und in jeder Lage ist mein Blick auf Deine Gebote geheftet. Meine Augen richten sich auf das, was Du mir auf Deinen Tafeln zu befolgen gebietest. Jeden Morgen wache ich dem Lichte Deines Lobpreises entgegen, und jeden Abend ist es mir beschieden, den Duft Deiner Barmherzigkeit zu atmen.
Und als die gesamte Schöpfung in Erregung geriet, als die ganze Erde in Zuckungen lag, als die Düfte Deines Namens, der Allgepriesene, kaum mehr über Deine Reiche hinwehten und die Winde Deiner Gnade sich in Deinen Landen schon fast gelegt hatten, da erhobst Du mich unter Deinen Dienern durch die Kraft Deiner Macht und befahlst mir, Deine Souveränität Deinem Volke darzutun. Da erhob ich mich vor allen Deinen Geschöpfen, gestärkt durch Deine Hilfe und Deine Macht, rief sie in Scharen vor Dich, verkündete all Deinen Dienern Deine Gnadengaben und lud sie ein, sich diesem Meere zuzuwenden, darin jeder Wassertropfen laut rufend vor allen im Himmel und auf Erden verkündet, daß Er in Wahrheit der Quell allen Lebens ist, der Lebenspender der ganzen Schöpfung, der Angebetete aller Welten, der Meistgeliebte jedes verstehenden Herzens, die Sehnsucht aller, die Dir nahe sind.
Obwohl der Frevler Haß mit heftigen Windstößen auf diese Lampe blies, war Er doch in Seiner Liebe zu Deiner Schönheit nie verhindert, den Duft seines Lichtes zu verbreiten. Wie die Vergehen gegen Dich immer schlimmer wurden, wuchs im selben Maße mein Eifer, Deine heilige Sache zu offenbaren, und Deine Herrlichkeit ist mein Zeuge: Je quälender die Drangsale, desto rückhaltloser vermittelte ich Deinen Geschöpfen Deine Souveränität und Deine Macht.
Und zuletzt warfen mich die Missetäter ins Gefängnis der Stadt 'Akká; meine Angehörigen machten sie in Baghdád zu Sträflingen. Die Kraft Deiner Macht ist mein Zeuge, o mein Gott! Jedes Leid, das mich auf Deinem Pfade anrührt, vergrößert meine Freude und verstärkt meinen Frohsinn. ich schwöre bei Dir, Du König der Könige! Kein König auf Erden hat die Nacht, mich zu hindern, Deiner zu gedenken und Deine Tugenden zu rühmen. Verbündeten sie sich gegen mich, wie sie sich bereits verbündet haben, schwängen sie die schärfsten Schwerter, die quälendsten Speere gegen mich, so zögerte ich dennoch nicht, Deinen Namen vor allen in Deinem Himmel und auf Deiner Erde zu verherrlichen. Nein, laut riefe ich und spräche: »Hier ist mein Angesicht, o mein Geliebter; ich gebe es hin für Dein Antlitz. Hier ist mein Geist; ich opfere ihn für Deinen Geist. Hier ist mein Blut; es siedet in meinen Adern und verlangt danach, aus Liebe zu Dir auf Deinem Pfade vergossen zu werden.«
Und obwohl ich an einem Orte wohne - Du siehst es, o mein Gott -, in dessen Mauern außer dem Echo keine Stimme zu hören ist, obwohl die Tore des Behagens und der Bequemlichkeit sich alle vor uns verschlossen haben, obwohl tiefe Dunkelheit uns von allen Seiten zu umgeben scheint, ist meine Seele so entbrannt in Liebe zu Dir, daß nichts, gar nichts, ihrer Liebe Feuer löschen oder ihrer Sehnsucht verzehrende Flamme ersticken kann. Die Stimme erhebend, ruft sie laut inmitten Deiner Diener und lädt sie allezeit, in jeder Lage vor Dich.
Ich flehe Dich an, bei Deinem Größten Namen: Öffne Deinen Dienern die Augen, damit sie Dein Licht strahlen sehen über dem Horizonte Deiner allherrlichen Majestät, so daß der Rabe mit seinem Krächzen sie nicht hindert, auf die Taube Deiner erhabenen Einzigkeit zu lauschen, und die faulen Wasser sie nicht abhalten vom reinen Weine Deiner Großmut und vom unendlichen Strome Deiner Gnadengaben.
Alsdann sammle sie um dieses göttliche Gesetz, dessen Bund Du mit all Deinen Propheten und Boten geschlossen, dessen Bestimmungen Du auf Deinen Tafeln und in Deinen Schriften niedergelegt. Und erhebe sie zu solchen Höhen, daß sie Deinen Ruf zu vernehmen fähig werden.
Mächtig bist Du zu tun, was Dir gefällt. Du bist wahrlich der Unerreichbare, der Allherrliche.
-~-66. Verherrlicht bist Du, o Herr mein Gott! Du siehst mich in diesem Gefängnis wohnen, das hinter Meeren und Bergen liegt, und Du weißt gar wohl, was ich aus Liebe zu Dir, um Deiner heiligen Sache willen, erdulde. Du bist es, o mein Gott, der mich auf Deinen Befehl aufstehen läßt, der mir gebietet, Deinen Platz einzunehmen und alle Menschen zum Hofe Deiner Gnade zu laden. Du befahlst mir auszusprechen, was Du ihnen auf der Tafel Deines Ratschlusses bestimmt und mit der Feder Deiner Offenbarung aufgezeichnet hast. Du auferlegtest mir die Pflicht, in den Herzen Deiner Diener das Feuer Deiner Liebe zu entfachen und alle Völker auf Erden Deinem Thronsitz näherzubringen.
Und als ich aufstand, wie Du mir befohlen, und alle Deine Geschöpfe aufbot, da widersetzten sich mir die Frevler unter Deinen Dienern. Etliche wandten sich von mir ab, andere leugneten meinen Anspruch, manche zauderten, während wieder andere schlimm verwirrt waren, wiewohl doch Dein Zeugnis den Anhängern aller Religionen vorgelegt ward, Deine Beweise allen Völkern auf Erden dargetan und die Zeichen Deiner Macht so gewaltig offenbart sind, daß sie die ganze Schöpfung umfassen.
Überdies trat mir meine eigene Verwandtschaft entgegen, obwohl sie, wie Du weißt, meinem Herzen teuer war und obwohl ich für sie dasselbe wünschte wie für mich selbst. Auf die Nachricht meiner Gefangennahme hin taten sie mir an, was noch niemand auf Erden begangen.
Darum bitte ich Dich, o mein Gott, bei Deinem Namen, mit dem Du Wahrheit von Leugnung scheidest, reinige ihre Herzen von allen bösen Einflüsterungen und befähige sie, Ihm, dem Morgen Deiner Namen und Eigenschaften, zu nahen.
Du weißt, o mein Gott, daß ich jedes Band zertrenne, das mich an eines Deiner Geschöpfe bindet, ausgenommen das erhabenste Band, das mich mit jedem vereinigt, der an Dir sich festhält an diesem Tage der Offenbarung Deines hehrsten Wesens, erschienen in Deinem Namen, der Allherrliche. Du weißt, daß ich jeden Bund mit irgendwelchen Verwandten löse außer dem Bund mir denen, die sich nahen Zugangs zu Deinem strahlendsten Antlitz erfreuen.
Ich habe keinen Willen außer dem Deinigen, o mein Herr, und hege keinen Wunsch außer Deinem Wunsch. Meiner Feder entströmen nur die Vorladungen, die Deine erhabene Feder verlautbart, und meine Zunge äußert nur, was der Größte Geist im Reiche Deiner Ewigkeit selbst verkündet. Nichts rührt mich außer den Winden Deines Willens, und ich hauche kein Wort als die Worte, die Deine Erlaubnis und Deine Eingebung mich aussprechen heißen.
Preis sei Dir, Du Meistgeliebter aller, die Dich kennen, Du Herzenssehnsucht derer, die Dir ergeben sind, daß Du mich zur Zielscheibe all der Leiden machst, die ich in meiner Liebe zu Dir erdulde, zum Ziel der Angriffe, denen ich auf Deinem Pfade ausgesetzt bin. Deine Herrlichkeit bezeugt es mir! Nimmermehr kann mich das Elend, das ich in meiner Liebe zu Dir ertrage, ungeduldig machen, von dem Tag an, da Du Dich mir offenbartest, habe ich jede Art von Trübsal auf mich genommen, in jedem Augenblick meines Lebens ruft mein Herz zu Dir und spricht: »Würde ich doch, o mein Herr, auf Deinem Pfad einer Speerspitze aufgepflanzt!«, während mein Blut Dich anfleht mit den Worten: »Färbe die Erde mit mir, o mein Gott, um Deiner Liebe und Deines Wohlgefallens willen!« Du weißt, ich suche nie meinen Leib vor einem Leid zu bewahren; vielmehr eile ich fortgesetzt allem entgegen, was Du mir auf der Tafel Deines Ratschlusses verordnet hast.
So sieh denn meine Einsamkeit unter Deinen Dienern, o mein Gott, meine Ferne von Deinen Freunden und Deinen Auserwählten. Bei den Schauern aus den Wolken Deiner Gnade, mit denen Du den Herzen all derer, die Deine Einzigkeit erkennen, die Blüten Deines Lobes und Deiner Rede, die Blumen Deiner Weisheit und Deines Zeugnisses entsprossen lässest, flehe ich Dich an: Versorge Deine Diener und meine Verwandten mit den Früchten vom Baume Deiner Einheit in diesen Tagen, da Du den Thron Deiner Barmherzigkeit eingenommen hast. Hindere sie nicht, o mein Herr, das zu erlangen, was Du besitzest, und schreibe für sie nieder, was ihnen hilft, zu den Höhen Deiner Gunst und Gnade aufzusteigen. Gib ihnen sodann von den Lebenswassern Deiner Erkenntnis zu trinken und bestimme ihnen, was in dieser und der zukünftigen Welt gut für sie ist.
Du bist wahrlich der Herr Bahás, der Geliebte seines Herzens, das Ziel seiner Sehnsucht, der Beleber seiner Zunge, der Quell seiner Seele. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Unzugänglichen, dem Höchsten. Du bist wahrlich der Allmächtige, der Erhabenste, der Immervergebende, der Gnadenvollste.
-~-67. Verherrlicht bist Du, o Herr mein Gott! Ich danke Dir, daß Du mich fähig machst, die Offenbarung Deiner selbst zu erkennen, daß Du mich von Deinen Feinden scheidest, deren Untaten und bösen Werke in Deinen Tagen vor meinen Augen aufdeckst, mich von aller Bindung an sie befreist und mich ganz und gar Deiner großmütigen Gunst zuwendest. Auch dafür danke ich Dir, daß Du aus den Wolken Deines Willens auf mich herabsendest, was mich von den Andeutungen der Ungläubigen und den Anspielungen der Irrgläubigen so heiligt, daß ich mein Herz fest auf Dich richte und jene fliehe, die das Licht Deines Antlitzes leugnen. Und wiederum danke ich Dir, daß Du mir die Kraft gibst, standhaft in Deiner Liebe zu sein, Dein Lob zu preisen und Deine Tugenden zu rühmen, und daß Du mich trinken lässest aus dem Kelche Deines Erbarmens, das alles Sichtbare und Unsichtbare übertrifft.
Du bist der Allmächtige, der Erhabenste, der Allherrliche, der All-Liebende.
-~-68. Gepriesen seiest Du, o mein Gott!! Du siehst mich in dieses Gefängnis eingeschlossen und weißt wohl, daß ich es nur um Deinetwillen betreten habe, zur Verherrlichung Deines Wortes, zur Verkündigung Deiner heiligen Sache. Laut rufe ich zu Dir in diesem Augenblick, o Du Herr aller Welten, und bitte Dich flehentlich bei Deinen unbestrittenen Namen: Ziehe die Herzen Deiner Diener her zum Morgen Deiner herrlichsten Titel, zum Aufgangsort Deiner strahlendsten Zeichen.
Wäre es nicht um der Drangsale willen, die mich auf Deinem Pfade überkommen, o mein Gott, wie könnte sonst mein Herz jubeln in Deinen Tagen, und was sonst könnte vor den Augen Deiner Geschöpfe die Angesichter Deiner Auserwählten färben außer dem aus Liebe zu Dir vergossenen Blut? Ich schwöre bei Deiner Macht! Der Schmuck, der die Angesichter Deiner Geliebten ziert, ist das Blut, das ihnen aus Liebe zu Dir von der Stirn über das Antlitz fließt.
Du siehst o mein Gott, wie jedes Bein meines Leibes einer Pfeife gleich von der Musik Deiner Eingebung erklingt, die Beweise Deiner Einzigkeit und die klaren Zeichen Deiner Einheit offenbarend. Ich flehe Dich an, o mein Gott, bei Deinem Namen, der sein Licht auf alle Dinge wirft: Laß Diener erstehen, welche ihr Ohr den Weisen neigen, die zur Rechten vom Throne Deiner Herrlichkeit aufsteigen. Laß sie sodann aus der Hand Deiner Gunst den Wein Deines Erbarmens in Fülle trinken, damit er ihre Herzen sicher mache und sie abbringe von dem eitlen Wahn und leeren Trug linker Hand, hin zur rechten Hand des Vertrauens und der Gewißheit.
Nachdem Du sie so zum Tore Deiner Gnade führst, o mein Herr, vertreibe sie in Deiner Großmut nicht wieder von dort; und da Du sie zum Horizonte Deiner heiligen Sache lädst, halte sie in Deiner Huld und Güte nicht von Dir fern. Mächtig bist Du zu tun, was Dir gefällt. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Allwissenden, dem Allunterrichteten.
-~-69. Verherrlicht bist Du, o Herr mein Gott! Meine Zunge, die Zunge meines Mundes wie die Zunge meines Herzens, meine Glieder, jede pulsierende Ader in mir, jedes Haar auf meinem Haupte - alle verkünden, daß Du Gott bist und daß es außer Dir keinen Gott gibt. Seit Ewigkeit warst Du unermeßlich erhaben über alle Ähnlichkeiten und Vergleiche, geheiligt von allem, was der Schöpfung angehört, die Du schaffst und gestaltest. Seit Ewigkeit bist Du allein; Du teilst mit keinem die Majestät Deiner Einzigkeit und bleibst hoch erhaben über den Wandel und Wechsel, dem alle Deine Geschöpfe unterworfen sind.
Und als Du Dich entschlossest, die Kraft Deiner souveränen Macht darzutun, Dein Wort zu verherrlichen und die Schritte Deines Volkes zu lenken, da erhobst Du aus Deinen Geschöpfen Einen Deiner Diener, den Du aussandtest mit den Merkmalen Deiner Souveränität, ausgestattet mit den klaren Zeichen Deiner Einzigkeit, damit Er Dein Zeugnis vor allem Erschaffenen erfülle und Deinen Beweis vor allen Menschen vollende.
Sobald Er sich, wie von Dir befohlen, offenbarte und Deine Diener aufrief, sich Deinen Gaben zuzuwenden, erschienen die Zeichen der Zwietracht unter ihnen. Einige antworteten auf Deinen Ruf und gehorchten Deiner Vorladung ohne jedes Bedenken. Andere kehrten Dir den Rücken und folgten den Gelüsten verderbter Neigungen.
Ich flehe Dich an, o mein Gott, bei Deinem Größten Namen: Entzücke die Völker durch, die Kraft des Wortes, das Du zum König aller Worte bestimmtest, des Wortes, das die kostbaren Perlen Deiner verborgenen Weisheit aufdeckte und die juwelengleichen, in Dir verhüllten Geheimnisse entwirrte. Nimm ihnen, bei Deiner Gnade und Großmut, nicht weg, was Du für sie wünschtest, und laß nicht zu, daß sie sich von den Meeresufern Deiner Gegenwart entfernen.
Jedes Wesen, sichtbar oder unsichtbar, bezeugt, o mein Herr, daß Deine Barmherzigkeit alles Erschaffene übersteigt und Deine Gnade die ganze Schöpfung umfängt, ich bitte Dich: Schau mit den Augen Deiner Barmherzigkeit auf sie. Du bist der Immervergebende, der Mitleidvollste. Verfahre mit ihnen, wie es Deiner Herrlichkeit und Majestät, Deiner Größe, Deiner Freigebigkeit und Deiner Huld entspricht. Behandle sie nicht nach den Beschränkungen, die ihnen auferlegt sind, oder nach den mannigfachen Wechselfällen ihres Erdenlebens.
Du weißt, o mein Herr, daß ich nur einer Deiner Diener bin. Ich koste die Süße Deiner Rede, anerkenne Deine Einheit und Einzigkeit, richte mein Angesicht auf den Quell Deiner höchsten Namen, den Morgen Deiner überragenden Eigenschaften, und wünsche, daß Du mich befähigst, in das Meer Deiner Einzigkeit unterzutauchen, bis ich von den mächtigen Wogen Deiner Einheit verschlungen werde.
Hilf mir mit Deiner stärkenden Gnade zutun, was Du willst, o mein Herr, und versage mir nicht, was Du besitzest. Entzücke mich mit den Wundern Deiner Worte so sehr, daß der Lärm und die Zerstreuungen dieser Welt machtlos sind, mich von der Hinwendung zu Dir abzuhalten, und daß sie weder meine Standhaftigkeit in Deiner heiligen Sache erschüttern noch meinen Blick vom Horizonte Deiner Gnade ablenken können. So hilf mir denn zu tun, was Dir gefällt, o mein Gott, und Deinem Willen zu gehorchen. Schreibe das Gute dieser Welt und der zukünftigen für mich nieder und bestimme mir einen Sitz der Wahrheit in Deiner Gegenwart. Mächtig bist Du zu tun, was Du willst, und zu herrschen, wie es Dir gefällt. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Unerreichbaren, dem Allherrlichen, dem Größten.
Aller Lobpreis sei Dir, o Herr der Welten, Du Ziel der Anbetung für die ganze Schöpfung!
-~-70. Verwelkt ist alles, was einstmals blühte im Paradiese Deiner erhabenen Einzigkeit, o mein Gott. Wo sind die regenspendenden Wolken Deiner Barmherzigkeit? Beraubt des Gewandes Deiner Majestät und Weisheit sind die Äste des Baumes Deiner Einheit. Wo ist der Frühling Deiner Gnadengaben? Reglos liegt die Arche Deiner heiligen Sache auf dem Meere Deiner Schöpfung. Wo sind die Winde Deiner gnädigen Hilfe? Allseits bedroht ist Deine Lampe von den Stürmen der Zwietracht, die aus allen Landen brausen. Wo ist der Schirm Deines gütigen Schutzes?
Du siehst, o mein Gott, wie diese armen Geschöpfe sehnsüchtig zum Horizonte Deines Reichtums blicken, wie die Herzen dieser Hilflosen Deiner Macht zugewandt sind. Ich flehe Dich an, o Du einziges Verlangen derer, die Dich erkennen, Du Anbetungsziel der ganzen Schöpfung: Dulde nicht, da Du sie mit Deinem erhabensten Wort zu Dir hinziehst, daß sie weit entfernt bleiben von dem Heiligtum, das Du in Deinem Namen, der Allherrliche, errichtet hast.
Sie sind schwer bedrückt von Sorgen, o mein Herr, und sind von den Frevlern umringt. So sende denn aus dem Himmel Deines Befehls Deine unsichtbaren Heerscharen hernieder, damit sie ihnen in Deinen Landen helfen, Deine Siegesfahnen schwenkend, und sie vor Deinen Feinden schützen.
Ich bitte Dich flehentlich, o mein Gott, bei Deinem Namen, der die Wolken ihren Regen herabregnen und die Flusse fließen läßt, der das Feuer der Liebe zu Dir allüberall in Deinem Herrschaftsgebiet entzündet: Hilf Deinem Diener, der sich Dir zuwendet, Dein Lob kündet und entschlossen ist, Dir beizustehen. So stärke denn sein Herz, o mein Gott, in Deiner Liebe und in Deinem Glauben. Besser ist dies für ihn als alles, was auf Deiner Erde erschaffen ist; denn die Welt und alles darinnen muß vergehen, was aber Dir zugehört, bleibt bestehen, solange Deine erhabensten Namen bestehen. Bei Deiner Herrlichkeit! Würde die Welt dauern, solange Dein Reich währt, so wäre es dennoch unziemlich, wenn jene, die aus der Hand Deiner Gnade den Wein Deiner Gegenwart empfangen, ihr Herz an sie hängten; wieviel mehr, wenn sie ihre Flüchtigkeit erkennen und von ihrer Vergänglichkeit überzeugt sind. Die Zufälle in dieser Welt und der Wechsel, dem alles, was ihr zugehört, unterliegt, sind Zeugnis für ihre Unbeständigkeit.
Wer Dich erkennt, wendet sich niemandem zu außer Dir und begehrt nichts von Dir außer Dir selbst. Du allein bist der Herzenswunsch dessen, der seine Gedanken auf Dich richtet, und das höchste Ziel aller, die Dir ganz ergeben sind.
Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Allmächtigen, dem Helfer in Gefahr, dem Allherrlichen, dem Mächtigsten.
-~-71. Verherrlicht sei Dein Name, o mein Gott, denn Du hast den Tag offenbart, der der König aller Tage ist, den Tag, den Du Deinen Auserkorenen und Deinen Propheten auf Deinen erhabensten Tafeln angekündigt, den Tag, da Du den herrlichen Glanz all Deiner Namen auf alles Erschaffene ergossen hast. Groß ist die Glückseligkeit dessen, der sich Dir zuwendet, Deine Gegenwart erreicht und Deiner Stimme Klang vernimmt.
Ich bitte Dich, o mein Herr, bei dem Namen Dessen, Den das Reich Deiner Namen in Anbetung umkreist, hilf Du gnädiglich denen, die Dir teuer sind, Dein Wort unter Deinen Dienern zu verherrlichen und Dein Lob unter Deinen Geschöpfen zu verbreiten, damit Deine Offenbarung die Seelen aller Bewohner Deiner Erde verzücke.
Da Du sie, o mein Herr, zum Lebenswasser Deiner Gunst geführt hast, so gewähre bei Deiner Großmut, daß sie nicht von Dir zurückgehalten werden; und da Du sie vor Deinen Thronsitz gerufen hast, verstoße sie in Deiner Güte nicht aus Deiner Gegenwart. Sende auf sie herab, was sie völlig loslöst von allem außer Dir, und befähige sie, zu den Höhen Deiner Nähe sich aufzuschwingen, bis weder die Übermacht des Unterdrückers noch die Einflüsterungen derer, die Dein erhabenstes, Dein allmächtiges Selbst bezweifeln, sie von Dir zurückhalten können.
-~-72. Gelobt sei Dein Name, o Du, in dessen Händen das Reich aller Namen ruht, in dessen Gewalt sich alle im Himmel und auf Erden befinden! Bei ihm, Deinem strahlendsten Namen, den Du zum Ziele für die Pfeile Deines Ratschlusses auf Deinem Pfade gemacht hast, flehe ich Dich an, o Du König der Ewigkeit: Zerreiße die Schleier, die Deine Diener vom Horizonte Deiner Herrlichkeit ausschließen, damit sie ihre Blicke auf Deine Barmherzigkeit richten und dem Morgen Deiner Gnade nahekommen.
Überlasse Deine Knechte nicht sich selbst, o mein Herr! Ziehe sie durch die Wirkkraft Deiner Worte hin zum Dämmerort Deiner Eingebung, zum Quell Deiner Offenbarung, zur Schatzkammer Deiner Weisheit. Du bist es, Dessen Kraft und Macht alle Dinge bezeugen, Dessen Absicht nichts Erschaffenes in Deinem Himmel und auf Deiner Erde vereiteln kann.
So mache denn Deine Diener siegreich, o mein Gott - sie, die ihre Blicke auf Dich richten und ihre Schritte zum Thronsitz Deiner Gnade lenken. Sende auf sie herab, was sie beschützt vor der Gefahr, sich einem anderen als Dir zuzukehren und ihre Blicke auf anderes zu richten als auf Dich.
Mächtig bist Du zu tun, was Du willst, und zu herrschen, wie es Dir beliebt. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Gott der Herrlichkeit und der Weisheit.
-~-73. Verherrlicht bist Du, o Herr mein Gott! Ich flehe Dich an bei Deinem Namen, der Bezähmer: Halte uns die Bosheit Deiner Gegner ferne, die an Deinem Zeugnis zweifeln und an Deiner Schönheit nörgeln.
Durch Deinen Namen, der Allunterwerfer, überwältige die, welche Deiner früheren Manifestation Unrecht taten, die, angetan mit Deinem Titel, der Allherrliche, jetzt erschienen ist.
Durch Deinen Namen, der Züchtiger, ergreife jene, die Deine heilige Sache verächtlich machen, über Deine gewaltigen Worte spotten und sich hindern lassen, diese erhabenste Stufe zu erreichen.
Durch Deinen Namen, der Siegreiche, mache Deine Geliebten stark, so daß sie sich gegen Deine Feinde und die Ungläubigen unter Deinen Geschöpfen behaupten.
Durch Deinen Namen, der Trennende, zerreiße den Schleier, der die Taten jener verhüllt, die Deine Ehre besudeln und Deinen Glauben in Deinem Volk untergraben.
Durch Deinen Namen, der Heiler, verbinde die zerbrochenen Herzen der Dich Liebenden und segne sie huldreich in ihren Dingen.
Durch Deinen Namen, der Allwissende, lehre sie die Wunder Deiner Weisheit, damit sie sich standhaft an Deinen Glauben klammern und auf den Wegen Deines Wohlgefallens wandeln.
Durch Deinen Namen, der Verhüter, beschütze sie vor der Tyrannei der Unterdrücker, vor der Schlechtigkeit der Frevler und der Bosheit der Unheilstifter.
Durch Deinen Namen, der Bewahrer, verteidige sie in der Feste Deiner Macht und Kraft, damit sie geschützt seien vor den Speeren des Zweifels, geschleudert von denen, die sich gegen Dich auflehnen.
Durch Deinen Namen, den Du vor allen anderen Namen gesegnet, den Du für Deine Gnade auserlesen und durch den Du Deine Schönheit offenbart hast, heilige für Deine Diener diese Tage, von denen die Feder Deines Ratschlusses klar und deutlich geschrieben hat und die nach Deinem Willen und Deiner Weisheit auf Deiner unwiderruflichen Tafel vorherbestimmt sind.
Durch Deinen Namen, der Eroberer, unterwirf Deiner Herrschaft das Volk Deines Reiches, damit sich alle Deinem Antlitz zuwenden, Hab und Gut verlassend aus Liebe zu Dir und um Deines Wohlgefallens willen.
Demütige Deine Feinde, o mein Herr, ergreife sie mit Deiner Macht und Stärke, schlage sie mit Deinem grimmen Zorn. Gib ihnen von Deiner furchtgebietenden Majestät und Deiner Rache zu kosten; denn sie haben die Wahrheit Dessen verworfen, an Den sie geglaubt, Der zu ihnen kam mit Deinen Zeichen und Deinen deutlichen Zeugnissen, mit den Beweisen Deiner Macht und den mannigfachen Offenbarungen Deiner Gewalt. Alsdann versammle Deine Geliebten im Schatten des Baumes Deiner Einzigkeit, der Manifestation des strahlenden Lichtes Deiner Einheit.
Du bist wahrlich Der, Dessen Macht unermeßlich, Dessen Rache schrecklich ist. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Allmächtigen, dem Gewaltigsten.
-~-74. Verherrlicht sei Dein Name, o Herr mein Gott, da Du mich Deiner Stimme lauschen lässest, mich zu Dir rufst und meine Augen öffnest, Deine Schönheit zu schauen, da Du mein Herz mit Deiner Erkenntnis erleuchtest und meine Brust heiligst von den Zweifeln der Ungläubigen in Deinen Tagen. Ich bin es, o mein Gott, der im tiefsten Schlaf auf seinem Lager lag, als, siehe, die Boten Deiner Gnadenfülle von Dir zu mir herabgesandt wurden, die sanften Winde Deiner Gnade über mich wehten und mich weckten, so daß ich mein Angesicht dem Heiligtum Deiner Erkenntnis zuwandte und meine Blicke auf den herrlichen Glanz Deines Antlitzes richtete.
Ich bin nur ein armes Geschöpf, o mein Herr! Sieh, wie ich mich an den Saum Deines Reichtums klammere. Ich bin der Finsternis und dem Eigensinn entflohen, dem hellen Lichte Deines Antlitzes entgegen. Deine Herrlichkeit ist mein Zeuge: Wollte ich Dir Dank sagen, solange Dein Reich währt und der Himmel Deiner Allmacht besteht, so wäre es dennoch nicht genug für Deine tausendfältigen Gaben.
Ich flehe Dich an, o mein Herr, bei Deinem Namen, der Ewigwährende, und bei Deinem Namen, den Du zum größten Mittel bestimmtest, Dich mit Deinen Dienern zu verbinden: Gestatte mir, Obdach an Deiner Tür zu suchen und Deinen Ruhm zu künden. So schreibe denn in allen Deinen Welten für mich nieder, was mich befähigt, unter Deinen Schatten im Bezirk Deines Hofes zu treten.
Du bist wahrlich der Allmächtige, der Großmütigste, der Erhabenste, der Immervergebende, der Freigebigste.
-~-75. Aller Lobpreis sei Dir, o Herr mein Gott! Ich weiß nicht, wie ich Dein Lob singen, Deine Herrlichkeit schildern, Deinen Namen anrufen soll. Wenn ich Dich anrufe bei Deinem Namen, der Allbesitzende, muß ich erkennen, daß Er, der das Geschick alles Erschaffenen in Seiner Hand hält, nur ein von Dir abhängiger Vasall ist, erschaffen durch ein einziges Wort aus Deinem Munde. Und wenn ich Dich verkünde bei Deinem Namen, der Allbezwinger, entdecke ich sogleich, daß Er nur ein Bittsteller ist, der im Staube liegt vor Dir, erschüttert von Deiner ungeheueren Macht, Deiner Souveränität und Gewalt. Und wenn ich Dich zu beschreiben suche, indem ich die Einzigkeit Deines Wesens verherrliche, muß ich bald einsehen, daß diese Vorstellung nur das Ergebnis meiner eigenen Fantasie ist und daß Du seit je unermeßlich erhaben bist über das, was Menschenherzen eitel wähnen.
Die Herrlichkeit Deiner Macht ist mein Zeuge! Wer behauptet, Dich zu kennen, bestätigt dadurch seine Unwissenheit, und wer glaubt, zu Dir vorgedrungen zu sein, den erklären alle Atome der Erde, seinen Fehlschlag verkündend, für machtlos. Du jedoch hast in Deiner die Reiche von Erde und Himmel überragenden Barmherzigkeit geruht, von Deinen Dienern den Lobpreis und die Ehre entgegenzunehmen, die sie Deinem erhabenen Selbst erweisen, und hast ihnen geboten, Deine Herrlichkeit zu preisen, auf daß die Banner Deiner Führung in Deinen Städten aufgepflanzt, die Zeichen Deiner Barmherzigkeit unter Deinen Völkern verbreitet und alle befähigt werden zu erreichen, was Du ihnen durch Deinen Ratschluß bestimmt und durch Deinen unwiderruflichen Wunsch und Willen verordnet hast.
Nachdem ich nun meine eigene Machtlosigkeit und die Machtlosigkeit Deiner Diener bekannte, flehe ich Dich an beim strahlenden Glanz Deiner Schönheit: Versage Deinen Geschöpfen nicht den Zugang zu den Ufern Deines höchstheiligen Meeres. Ziehe sie sodann durch die göttliche Süße Deiner Melodien hin zum Throne Deiner Herrlichkeit, zum Sitze Deiner ewigen Heiligkeit. Du bist wahrlich der Allmächtige, der Höchste Herrscher, der Große Geber, der Erhabenste, der Immerersehnte.
Gestatte, o mein Gott, Deinem Diener, der sich Dir zuwendet, seinen Blick auf Dich heftet und sich an das Seil Deiner barmherzigen Gunst klammert, daß er vom Lebenswasser Deiner Gnade und Deines Wohlwollens koste. Laß ihn emporsteigen zu den Höhen, nach denen es ihn verlangt, und versage ihm nicht, was Du besitzest. Du bist wahrlich der Immervergebende, der Freigebigste.
-~-76. Sei gelobt, o Herr mein Gott! Wann immer ich von Dir zu sprechen wage, werde ich daran gehindert durch die Erhabenheit Deiner Stufe und die überwältigende Größe Deiner Macht. Denn wollte ich Dich auch preisen, solange Deine Herrschaft und Souveränität währt, würde ich doch erkennen, daß mein Lob nur auf meinesgleichen paßt, auf solche, die selbst nur Deine Geschöpfe sind, gezeugt durch die Macht Deines Befehls und gestaltet durch die Wirkkraft Deines Willens. Und wann immer meine Feder einen Deiner Namen rühmt, dünkt mir, ich höre die Stimme seines Wehklagens über seine Ferne von Dir und vernehme seinen Schrei, weil er von Dir getrennt ist. Ich bezeuge, daß alles außer Dir nur Deine Schöpfung ist, gehalten in der Höhlung Deiner Hand. Wenn Du von Deinen Geschöpfen eine Tat oder ein Lob annimmst, ist dies nur ein Beweis für die Wunder Deiner Gnade und Deiner großmütigen Gunstbeweise, eine Offenbarung Deiner Freigebigkeit und Vorsehung.
Ich flehe Dich an, o mein Herr, bei Deinem Größten Namen, durch den Du Licht von Feuer, Wahrheit von Leugnung schiedest: Sende hernieder auf mich und meine Lieben, die um mich sind, das Gute dieser und der zukünftigen, Welt. Versieh uns alsdann mit Deinen wundersamen Gaben, die den Augen der Menschen verborgen sind. Du bist wahrlich der Gestalter der ganzen Schöpfung. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Allmächtigen, dem Allherrlichen, dem Höchsten.
-~-77. O Du, vor Dessen furchtbarer Majestät alles Erschaffene erzittert, Der die Geschicke aller Menschen im Griff hat, auf Dessen Gnade und Barmherzigkeit alle Deine Geschöpfe die Blicke richten! Ich flehe Dich an, bei Deinem Namen, den Du zum Odem aller Namen im Reiche der Namen bestimmt hast: Schütze uns vor den Einflüsterungen derer, die sich von Dir abwenden und die Wahrheit Deines hehrsten, Deines erhabensten Selbstes zurückweisen in dieser Offenbarung, die das Reich Deiner Namen erzittern ließ.
Ich bin eine Deiner Mägde, o mein Herr, ich habe mein Angesicht dem Heiligtum Deiner gnädigen Gunst, dem Königszelt Deiner Herrlichkeit zugewandt. Reinige mich von allem, was nicht von Dir ist, und gib mir Kraft, Dich zu lieben und Deinen Wunsch zu erfüllen, damit ich mich an der Schau Deiner Schönheit entzücke und, frei von aller Bindung an eines Deiner Geschöpfe, in jedem Augenblick ausrufe: »Verherrlicht sei Gott, der Herr der Welten!«
Laß meine Speise Deine Schönheit sein, o mein Herr, meinen Trank das Licht Deiner Gegenwart, meine Hoffnung Dein Wohlgefallen, mein Tagewerk Dein Lobpreis, meinen Gefährten Dein Gedenken, meine Hilfe Deine Souveränität, meine Wohnung Deine Stätte, mein Heim der Thronsitz, den Du über die Grenzen jener heiligst, die wie durch einen Schleier von Dir getrennt sind.
Du bist in Wahrheit der Gott der Macht, der Gewalt und der Herrlichkeit.
-~-78. Sei gelobt, o Herr mein Gott! Wann immer ich an Dich denke und über Deine Tugenden nachsinne, werde ich so begeistert und verzückt von Dir, daß ich mich außerstande sehe, Deinen Namen zu nennen und Dich zu rühmen. Ich finde mich in solche Höhen zurückversetzt, daß ich mein Selbst als dasselbe erkenne wie das Gedenken Deiner in Deinem Reiche, das Wesen Deines Lobpreises unter Deinen Dienern. Solange jenes Selbst andauert, wird Dein Lobpreis unter Deinen Geschöpfen verbreitet und Dein Gedenken von Deinem Volke verherrlicht werden.
Jeder Einsichtige unter Deinen Dienern ist überzeugt, daß mein Selbst ewig lebt und niemals umkommen kann, da das Gedenken Deiner ewig ist und dauern wird, solange Dein eigenes Selbst dauert, und Dein Lobpreis ewig ist und währen wird, solange Deine Souveränität währt. Durch dieses Selbst wirst Du verherrlicht von solchen Deiner Auserwählten, die Dich anrufen, und von den Getreuen unter Deinen Dienern. Ja, der Lobpreis, mit dem irgend jemand in der ganzen Schöpfung Dich lobt, geht von diesem erhabenen Selbst aus und kehrt zu ihm zurück, wie die Sonne, während sie scheint, ihren Glanz auf alles ergießt, was ihren Strahlen ausgesetzt ist. Die Sonne erzeugt das Licht, das sich über alle Dinge verbreitet, und zu ihr muß es zurückkehren
Erhaben, unermeßlich erhaben bist Du über jeden Versuch, die Größe Deiner heiligen Sache zu messen, über jedes Wagnis eines Vergleiches, über die Bemühungen der menschlichen Zunge, ihre Bedeutung auszudrücken! Seit Ewigkeit bist Du allein mit niemandem neben Dir, und bis in Ewigkeit wirst Du der gleiche bleiben in der Erhabenheit Deines Wesens, auf den unerreichbaren Höhen Deiner Herrlichkeit.
Und als Du Dich den Menschen zu erkennen geben wolltest, enthülltest Du nacheinander die Manifestationen Deiner heiligen Sache. Du machtest jede zu einem Zeichen Deiner Offenbarung unter Deinem Volke, zum Morgen Deines unsichtbaren Selbstes inmitten Deiner Geschöpfe, bis zu der Zeit, da alle Deine früheren Offenbarungen, wie von Dir bestimmt, in Ihm gipfelten, den Du zum Herrn ernanntest über alle im Himmel der Offenbarung und im Reiche der Schöpfung, in Ihm, Den Du als den souveränen Gebieter einsetztest über alle in den Himmeln und auf Erden. Ihn bestimmtest Du zum Herold Deiner Größten Offenbarung, zum Vorboten Deines Altehrwürdigsten Strahlenglanzes. Damit bezwecktest Du nichts anderes, als die zu prüfen, welche Deine erhabensten Titel allen im Himmel und auf Erden offenbart haben. Ihm hast Du befohlen, Seinen Bund mit allem Erschaffenen zu schließen.
Und als Deine Verheißung eintrat und die festgesetzte Zeit erfüllt war, wurde Er, der Besitzer aller Namen und Eigenschaften, den Menschen offenbart. Darauf erschraken alle im Himmel und auf Erden, ausgenommen jene, die Du in Deinem Schutz hieltest und unter dem Obdach Deiner Macht und Deiner gnädigen Vorsehung bewahrtest. Dann widerfuhr Ihm von seiten solcher Deiner Geschöpfe, die sich an Dir versündigen, was die Zungen keines Deiner Diener zu beschreiben vermag.
So blicke denn hernieder auf Ihn, o mein Gott, mit dem Auge Deines zarten Erbarmens. Sende auf Ihn und jene, die Ihn lieben, das Beste hernieder, was Du im Himmel Deines Willens und auf der Tafel Deines Ratschlusses bestimmtest. Stehe ihnen bei mit Deiner Hilfe, denn Du bist wahrlich der Allmächtige, der Erhabenste, der Allherrliche, der Allbezwingende.
-~-79. Alle Herrlichkeit sei Dir, o Herr mein Gott! Ich bezeuge für Dich, was Du für Dein eigenes Selbst bezeugtest, ehe Du die Schöpfung erschaffen oder sie erwähnt hattest: daß Du Gott bist und daß es keinen Gott neben Dir gibt. Seit Ewigkeit bist Du in Deiner überragenden Einzigkeit unermeßlich erhaben über Deiner Knechte Begriff von Deiner Einheit, und bis in alle Ewigkeit wirst Du in Deiner unnahbaren Einzigartigkeit hoch über dem Lob Deiner Geschöpfe bleiben. Kein Wort, das jemand außer Dir äußert, kann Dir je geziemen, und niemandes Beschreibung außer Deiner eigenen kann Deiner Natur entsprechen. Alle, die Deine Einheit anbeten, sind bestürzt vor dem unergründlichen Geheimnis Deiner Einzigkeit; alle bekennen ihre Machtlosigkeit, zum Verständnis Deines Wesens vorzudringen und den Gipfel Deiner Erkenntnis zu erklimmen. Alle Mächtigen bestätigen ihre Schwäche, alle Gebildeten ihre Unwissenheit. Die Einflußreichen sind wie nichts verglichen mit den Offenbarungen Deiner unermeßlichen Souveränität, und die Hochgestellten versinken in Vergessenheit vor den Kundgebungen Deiner großen Herrlichkeit. Die hellsten Leuchten sind verfinstert vor dem Strahlenglanz Deines Antlitzes, die Zungen der gewandtesten Redner stammeln vor dem ungezähmten Fluß Deiner heiligen Worte, die mächtigsten Gebäude erzittern in ihren Grundfesten vor der ungestümen Gewalt Deiner zwingenden Macht.
Wer wäre des Gedenkens würdig, o mein Gott, wenn Deiner gedacht wird, und wo ist der zu finden, der Dein Wesen anzudeuten fähig oder würdig wäre, am Hofe Deiner überragenden Einzigkeit erwähnt zu werden? Seit Ewigkeit warst Du allein mit keinem neben Dir, und bis in Ewigkeit wirst Du derselbe bleiben. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Gott der Macht, der Herrlichkeit und der Weisheit.
Verherrlicht sei Dein Name, o Herr mein Gott! Ich flehe dich an bei Ihm, Deinem erhabenen, höchsten Gedenken, Den Du zu all Deinen Geschöpfen herniedersandtest, bekleidet mit Deinem Namen, der Allherrliche, bei Ihm, für Den Du bestimmtest, daß Sein Wille Dein Wille sei, Sein Selbst die Offenbarung Deines Selbstes, Sein Wesen der Morgen Deiner Weisheit, Sein Herz die Schatzkammer Deiner Eingebung, Seine Brust der Aufgangsort Deiner vortrefflichsten Eigenschaften und erhabensten Titel und Seine Zunge der Quell aller Ströme Deines Lobes, der Springbrunnen der sanft fließenden Wasser Deiner Weisheit: Sende auf uns hernieder, was uns befähigt, auf alles zu verzichten außer Dir, und was uns veranlaßt, dem Heiligtum Deines Wohlgefallens unsere Schritte entgegenzulenken und nach dem zu streben, was Du nach Deinem unwiderruflichen Ratschluß für uns bestimmt hast. Sodann gib uns die Kraft, unser Selbst aufzugeben und standhaft Ihm anzuhangen, der die Manifestation Deines Selbstes ist, des Erhabensten, des Höchsten. Versieh uns auch mit dem, was am besten für uns ist, und zeichne uns auf mit denen Deiner Diener, die den Götzen verwarfen und fest an Dich glauben, so sicher auf dem Throne der Gewißheit sitzend, daß die Einflüsterungen des Bösen sie nicht hindern können, ihre Angesichter Deinem Namen, der Allbarmherzige, zuzuwenden.
Mächtig bist Du zu tun, was Dir gefällt, und zu verordnen, was Du willst. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Allbesitzenden, dem Allhöchsten, dem Allwissenden, dem Allweisen.
-~-80. O Du, Dessen Gedenken die Seelen aller mit Wonne erfüllt, die nach Dir schmachten, Dessen Name die Herzen frohlocken läßt, die Deinem Willen völlig ergeben sind, Dessen Lob alle preisen, die Deinem Hofe nahe sind, Dessen Antlitz heiß ersehnt wird von allen, die Deine Wahrheit erkennen, Dessen Prüfung die Krankheiten derer heilt, die in Deiner heiligen Sache stehen, Dessen Leiden der höchste Wunsch jener ist, die frei sind von jeder Bindung an einen anderen als Dich!
Verherrlicht, unermeßlich verherrlicht bist Du, der Du die Herrschaft über alles in den Himmeln und auf Erden in Händen hältst, der Du durch ein Wort Deines Mundes alle Dinge bestimmtest, zu enden und sich aufzulösen, und durch ein zweites Wort all das Getrennte zusammenfügtest und wiedervereinigtest! Verherrlicht sei Dein Name, o Du, der Du Macht hast über alle in den Himmeln und auf Erden, Dessen Herrschaft alles im Himmel Deiner Offenbarung und im Königreiche Deiner Schöpfung umfaßt. Niemand ist Dir ebenbürtig in den Reichen Deiner Schöpfung, niemand kann sich Dir vergleichen in dem von Dir gestalteten Weltall. Kein Verstand hat Dich je verstanden, keiner Seele Trachten hat Dich je erreicht. Ich schwöre bei Deiner Macht: Wollte sich jemand auf irgendwelchen Flügeln durch die Unermeßlichkeit Deiner Erkenntnis emporschwingen, solange Dein Wesen währt, wäre er doch unfähig, die Grenzen der bedingten Welt zu überschreiten. Wie könnte solch ein Mensch gar danach trachten, den Flug in die Sphären Deiner erhabensten Gegenwart zu nehmen?
Der ist wahrlich mit Verständnis begabt, der seine Machtlosigkeit bekennt und seine Sündhaftigkeit eingesteht; denn wollte ein erschaffenes Ding angesichts der unendlichen Wunder Deiner Offenbarung irgendein Dasein für sich beanspruchen, wäre solch ein lästerlicher Anspruch verruchter denn jedes Verbrechen auf allen Gebieten Deines Schöpfergeistes. Wer vermag ein Dasein für sich zu behaupten, o mein Herr, wenn Du die ersten Schimmer der Zeichen Deiner überragenden Macht und Souveränität enthüllst? Dasein selbst ist nacktes Nichts angesichts der machtvollen, mannigfachen Wunder Deines unvergleichlichen Selbstes.
Hoch, unermeßlich hoch erhaben bist Du über alle Dinge, o Du König der Könige! Ich flehe Dich an, bei Dir selbst und bei ihnen, den Manifestationen Deiner heiligen Sache, den Sonnenaufgängen Deiner Gesetzesmacht: Schreibe nieder für uns, was Du für Deine Auserwählten niedergeschrieben hast. Vorenthalte uns nicht, was Du für Deine Geliebten bestimmtest, die Dir entgegeneilten, sobald Dein Ruf sie erreichte, und sich augenblicks in Anbetung vor Dir niederwarfen, als der Strahlenglanz Deines Antlitzes sich über sie ergoß.
Wir sind Deine Knechte, o mein Herr, fest im Griff Deiner Macht. So Du uns züchtigst mit der Züchtigung, die den früheren und den späteren Geschlechtern zuteil wurde, ist Dein Urteil sicherlich gerecht und Deine Tat zu rühmen. Mächtig bist Du zu tun, was Dir gefällt. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Allmächtigen, dem Allherrlichen, dem Helfer in Gefahr, dem Selbstbestehenden.
-~-81. Preis sei Dir, o Du, der Du Dein Ohr den Seufzern jener neigst, die frei sind von allen Bindungen außer an Dich, und der Du die klagenden Stimmen derer hörst, die Dir ganz ergeben sind! Du siehst alles, was über sie gekommen ist aus den Händen solcher Deiner Geschöpfe, die sich gegen Dich vergehen und auflehnen. Deine Macht ist mein Zeuge, o Du König im Reiche der Gerechtigkeit, Du Herrscher über die Städte des Erbarmens! So schlimm sind die Trübsale, die sie erdulden mußten, daß keine Feder in der ganzen Schöpfung sie beschreiben kann. Wer sie auch nur zu erwähnen versuchte, sähe sich ohnmächtig, sie zu schildern.
Da die Heimgesuchten diese Trübsale jedoch auf Deinem Pfade aus Liebe zu Dir erduldeten, danken sie Dir mit den Worten: »O Du Wonne unserer Herzen, Du Ziel unserer Anbetung! Regneten die Wolken Deines Ratschlusses auch Pfeile des Leidens auf uns nieder, wir wollten doch niemals ungeduldig werden in unserer Liebe zu Dir. Nur Lob und Dank brächten wir Dir dar, denn wir erkennen und sind gewiß, daß Du uns nur bestimmst, was für uns das Beste ist. Ist unser Leib auch zuweilen gebeugt unter der Last unseres Leides, so jubelt doch unsere Seele in überschäumender Freude. Wir schwören bei Deiner Macht, o Du Sehnsucht unserer Herzen, Du Frohlocken unserer Seele! Jedes Leid, das uns in unserer Liebe zu Dir anrührt, ist ein Beweis Deines zarten Erbarmens, jede Feuerprobe ist ein Zeichen für den Glanz Deines Lichtes, jede traurige Drangsal ein kühlender Trunk, jede Mühe selige Ruhe, jede Qual ein Quell der Freude.«
Wer ungeduldig ist, o mein Herr, in den Heimsuchungen, die ihn auf Deinem Pfade befallen, hat nicht aus dem Becher Deiner Liebe getrunken und nicht die Süße Deines Gedenkens gekostet. Ich flehe Dich an bei Ihm, dem Könige aller Namen und deren Souverän, dem Offenbarer aller Eigenschaften und deren Schöpfer, und bei denen, die hoch aufgeflogen und Dir nahe sind, die ihren Flug in die Sphären Deiner Gegenwart nehmen, die sich Dir zuliebe von Ketten wundreiben lassen: Gib, daß Deinem ganzen Volke geholfen werde, Ihn, die Manifestation Deiner selbst, zu erkennen, Ihn, der verbannt und eingekerkert ist, weil Er die Menschheit vor Dich lud.
Die Milde Deiner Gnade, o mein Herr, überragt die Wut Deines Zornes; Deine Güte übertrifft Dein jähes Mißfallen, und Deine Gnade ist größer als Deine Gerechtigkeit. Nimm Du in Deiner wundersamen Gunst und Barmherzigkeit Deine Geschöpfe bei der Hand und lasse sie nicht von der Gnade ausgeschlossen sein, durch die sie Dich nach Deinem Willen erkennen sollen. Der Glanz Deiner Macht ist mein Zeuge! Sollte solches geschehen, so würde jede Seele heftig erschüttert, jeder Einsichtige verwirrt und jeder Wissende sprachlos, ausgenommen jene, denen durch die Hände Deiner Sache Hilfe zuteil ward, jene, die Du die Offenbarungen Deiner Gnade und die Zeichen Deiner Gunst empfangen ließest.
Ich schwöre bei Deiner Macht, o mein Gott! Wolltest Du Deine Diener nach ihrem Verdienst in Deinen Tagen betrachten, so verdienten sie gewiß nur Deine Strafe und Züchtigung. Du bist indes der große Wohltäter, Dessen Gnade unermeßlich ist. Schaue sie nicht an, o mein Gott, mit dem Blick Deiner Gerechtigkeit, sondern mit dem Auge Deines zärtlichen Mitleids und Deines Erbarmens. Verfahre alsdann mit ihnen, wie es Deiner Freigebigkeit und Deiner großmütigen Gunst entspricht. Mächtig bist Du zu tun, was immer Dir gefällt. Unvergleichlich bist Du. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Herrn des Thrones droben und auf Erden hienieden, dem Herrscher dieser und der zukünftigen Welt. Du bist der Gott der Großmut, der Immervergebende, der Große Geber, der Freigebigste.
Segne Ihn, o Herr mein Gott, durch Den die Geheimnisse Deiner Allmacht enthüllt, die Offenbarungen Deiner Göttlichkeit verherrlicht, die wundersamen Perlen Deiner Erkenntnis und Weisheit aufgedeckt, Deine Zeichen und Beweise überall verbreitet, Dein Wort deutlich dargetan, das Licht Deines Antlitzes ausgestrahlt und die Macht Deiner Souveränität begründet sind. Segne auch alle, die sich Dir ganz um Deinetwillen zuwenden. Sende alsdann auf Ihn und auf sie Deine wundersamen Gnadengaben hernieder, wie sie Deiner Hoheit entsprechen. Du bist wahrlich der Allmächtige, der Helfer in Gefahr, der Allherrliche, der Selbstbestehende.
-~-82. Sei gelobt, o Herr mein Gott! Du bist es, der alle Dinge durch ein auf Deinen Befehl geäußertes Wort erschaffen und die ganze Schöpfung durch die Gewalt Deiner Macht und Souveränität gestaltet hat. Die Mächtigsten der Menschen sind erniedrigt vor den Offenbarungen Deiner Herrlichkeit, die Starken erzittern vor den Kundgebungen Deiner Macht. Jeder Einsichtsvolle ist geblendet vom herrlichen Strahlenglanz Deines Antlitzes; der Reiche ist arm und verlassen, wenn er die Fülle Deines Reichtums schaut.
Ich flehe Dich an bei Deinem Allherrlichen Namen, mit dem Du alle Bewohner des Reiches Deiner Offenbarung und die Insassen des Himmels Deines Willens schmücktest: Laß meine Seele von der süßen Weise des Himmelsvogels angelockt sein, der in den Zweigen des Baumes Deines Ratschlusses singt, daß Du Gott bist und daß es keinen Gott neben Dir gibt.
Reinige mich mit den Wassern Deiner Gnade, o mein Herr, mache mich Dir völlig eigen, laß mich dem Königszelt Deiner Sache und dem Heiligtum Deiner Gegenwart nahen. verordne mir sodann all das, was Du für die Auserwählten unter Deinen Mägden verordnet hast, und laß auf mich herniederregnen, was mein Angesicht erleuchtet und mein Herz erhellt.
Du hast die Macht zu tun, was Du willst, und Du verordnest, was Dir gefällt.
-~-83. Sei gelobt, o Herr mein Gott! Du siehst meine Armut und mein Elend, meine Sorgen und Nöte, meine völlige Hilflosigkeit, meine tiefste Niedrigkeit, mein Jammern und bitteres Wehklagen, die Angst meiner Seele und die Leiden, die mich bestürmen. Die Kraft Deiner Macht ist mein Zeuge! So tief ist meine Erniedrigung, daß Deine Knechte, weit von Deinem Pfade abgeirrt, mich verhöhnen. Du weißt, daß ich als der Träger Deines Namens unter Deinen Geschöpfen anerkannt bin. Du weißt, daß meine Stufe nur ein Widerschein Deiner Stufe ist, daß meine Tugenden Deine Tugenden künden, daß in meinem innersten Sein nur die Offenbarungen Deiner Zeichen zu finden sind, daß mein Wesenskern nur die Beweise Deiner Einheit widerspiegelt.
All dies machst Du unter Deinen Geschöpfen derart bekannt, daß mich nur erkennen kann, wer Deinen Namen trägt. Ich schwöre bei Deiner Herrlichkeit! Mein Wehklagen gilt nicht dem, was mich auf Deinem Pfade befiel, sondern meiner Einsicht, daß meine Erniedrigung die Herzen der Dich Liebenden erschüttert und die Seelen Deiner Gegner so mit Schadenfreude erfüllt, daß sie über jene triumphieren, die sich von allem außer Dir lösen und dem Strome Deines Gedenkens und Lobpreises entgegeneilen. So weit sind sie abgeirrt, daß sie, Deinen Geliebten begegnend, den Kopf schütteln zum Spott über Deine heilige Sache und fragen: »Wo ist denn euer Herr, den ihr Tag und Nacht anrufet? Wo ist Er denn zu finden, den ihr euren Souverän nennt, zu dem ihr alle Menschen vorladet?« Ihr Stolz und Hochmut wuchs immer mehr, bis sie die Gewalt Deiner Macht leugneten und Deine Herrschaft und Souveränität zurückwiesen.
Deine Herrlichkeit ist mein Zeuge! Mit Freuden ertrage ich mein Leid und das Leid der mich Liebenden auf Deinem Pfade. Aber weder ich noch sie können den Schimpf und die Schmach ertragen, die Deine Feinde gegen Dich, den Unbeschränkten, äußern. Wie lange noch, o mein Gott, willst Du auf dem Throne Deiner Geduld und Langmut verharren? Sprich Du Dein Wort des Zornes, o Du, den kein Auge sehen kann! Vielgeliebt ist Deine Barmherzigkeit für die Aufrichtigen unter Deinen Dienern, wohlangemessen ist Deine Züchtigung für die Ungläubigen unter Deinen Feinden. Sende darum auf sie nieder, o mein Herr, was ihnen unmißverständlich das Ungestüm Deines Zornes und die Überlegenheit Deiner Macht enthüllt und sie befähigt, Deine Gewalt in ihrem ganzen Gewicht und Deine Kraft in all ihrem Umfang zu erkennen. Wenn Du es ablehnst, o mein Gott, denen beizustehen, die Dich lieben, so hilf denn Dir selbst und Ihm, der Dein Gedenken ist.
Ich flehe Dich an bei Deinem Namen, der das Meer Deines Zornes wogen läßt: Züchtige jene, die Deine Wahrheit zurückweisen und Dein Wort leugnen. Demütige sie durch Deine Macht und Kraft und erhöhe die, welche ganz um Deinetwillen Dir ihr Angesicht zukehren, damit durch sie die Banner Deiner Verherrlichung unter allen Nationen entfaltet und Deine Zeichen unter allen Völkern verbreitet werden, bis alle bezeugen, daß Du Gott bist und daß es keinen Gott gibt außer Dir, dem Gott der Macht, der Majestät und der Herrlichkeit.
-~-84. Verherrlicht bist Du, o Herr mein Gott! Ich bitte Dich bei Deinem Namen, den Du über alle anderen Namen erhöht hast, durch den des Himmels Vorhang zerrissen ward und Deiner Schönheit Sonne sich am Horizont erhob im Strahlenglanz Deines Namens, der Erhabene, der Höchste, stehe mir bei mit Deiner wundersamen Hilfe und behüte mich unter dem Obdach Deiner Fürsorge und Deines Schutzes.
Ich bin eine Deiner Mägde, o mein Herr! Zu Dir wende ich mich, in Dich setze ich mein Vertrauen. Gib, daß ich in meiner Liebe zu Dir und beim Vollbringen all dessen, was Dir wohlgefällt, so bestätigt werde, daß weder der Treubruch der Ungläubigen unter Deinem Volke noch das Geschrei der Heuchler unter Deinen Geschöpfen mich von Dir zurückhalten können.
Reinige meine Ohren, o mein Herr, auf daß ich den Versen lausche, die zu Dir herabgesandt sind, erleuchte mein Herz mit dem Lichte Deiner Erkenntnis und löse meine Zunge, damit sie Dein gedenke und Dein Lob singe. Bei Deiner Macht, o mein Gott! Nur Dir ist meine Seele hingegeben, nur Dich sucht mein Herz.
Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Allherrlichen, dem Großen Geber, dem Verzeihenden, dem Mitleidvollen.
-~-85. Dies sind die Tage, o mein Gott, da Du Deinen Dienern das Fasten gebotest. Mit ihm ziertest Du das Vorwort zum Buche Deiner Gesetze, das Du Deinen Geschöpfen offenbartest, mit ihm schmücktest Du die Schatztruhen Deiner Gebote vor den Augen aller, die in Deinem Himmel und auf Deiner Erde sind. Jede Stunde dieser Tage hast Du mit einer besonderen Wirkkraft ausgestattet, unerforschlich allen außer Dir, Dessen Wissen alles Erschaffene umfaßt. Auch hast Du jede Seele an dieser Wirkkraft teilhaben lassen gemäß der Tafel Deines Ratschlusses und den Schriften Deines unwiderruflichen Urteils. Jedes Blatt dieser Bücher und Schriften hast Du zudem einem jeden Volk und Stamm der Erde zugewiesen.
Für Deine glühenden Verehrer hältst Du nach Deinem Gebot an jedem Morgen den Kelch Deines Gedenkens bereit, o Du, der Du der Herrscher aller Herrscher bist! So trunken sind sie vom Weine Deiner überreichen Weisheit, daß sie auf ihr Lager verzichten in ihrem Verlangen, Dein Lob zu preisen und Deine Tugenden zu rühmen, und den Schlaf fliehen in ihrem Eifer, sich Deiner Gegenwart zu nahen und Deiner Wohltaten teilhaftig zu werden. Allezeit sind ihre Augen auf den Sonnenaufgang Deiner Güte gerichtet, ihre Angesichter dem Urquell Deiner Eingebung zugewandt. So laß denn aus den Wolken Deines Erbarmens auf uns und auf sie herabregnen, was dem Himmel Deiner freigebigen Gnade entspricht.
Gelobt sei Dein Name, o mein Gott! Dies ist die Stunde, da Du die Pforten Deiner Großmut vor den Augen Deiner Geschöpfe öffnest und die Tore Deines zarten Erbarmens allen Bewohnern Deiner Erde weit auftust, ich flehe Dich an bei allen, deren Blut auf Deinem Pfade vergossen ward, bei allen, die in ihrer Sehnsucht nach Dir sich lösten von jeder Bindung an Deine Geschöpfe, die von den süßen Düften Deiner Eingebung so hingerissen waren, daß ein jedes Glied ihres Leibes Dein Lob anstimmte und zu Deinem Gedächtnis in Schwingung geriet: Verwehre uns nicht, was Du in dieser Offenbarung unwiderruflich bestimmt hast - einer Offenbarung, deren Wirkkraft jeden Baum ausrufen läßt, was ehedem der Brennende Busch Mose verkündete, als Er mit Dir sprach, einer Offenbarung, die den kleinsten Kiesel Dein Lob widerhallen läßt, wie die Steine Dich in den Tagen Muhammads, Deines Freundes, verherrlichten.
Hier sind die, o mein Gott, denen Du gnädiglich erlaubst, Gemeinschaft mit Dir zu haben und mit Ihm, dem Offenbarer Deiner selbst, zu verkehren. Die Stürme Deines Willens haben sie weithin zerstreut, bis Du sie unter Deinem Schutze versammeltest und sie eintreten ließest in den Bereich Deines Hofes. Nun, da Du sie unter dem schattigen Baldachin Deiner Gnade weilen lässest, stehe ihnen bei, daß sie erreichen, was einem so hohen Range entspricht. Lasse sie nicht zu denen gehören, o mein Herr, die Dein Antlitz nicht erkennen können, wiewohl sie sich Deiner Nähe erfreuen, und die Deiner Gegenwart beraubt bleiben, obgleich sie Dir begegnen.
Hier sind Deine Diener, o mein Herr, die mit Dir in dieses Größte Gefängnis eingetreten sind, die in seinen Mauern die Fasten halten, wie Du es ihnen auf der Tafel Deines Ratschlusses und in den Büchern Deines Befehls geboten. So sende denn hernieder auf sie, was sie völlig reinigen wird von allem, was Du verabscheust, damit sie Dir gänzlich ergeben werden und sich völlig loslösen von allem außer Dir.
Lasse sodann auf uns herabregnen, o mein Gott, was Deiner Gnade entspricht und Deiner Großmut ansteht. Mache uns fähig, o mein Gott, im Gedenken an Dich zu leben und in der Liebe zu Dir zu sterben, und versorge uns mit der Gabe Deiner Gegenwart in Deinen jenseitigen Welten, unerforschlich allen außer Dir. Du bist unser Herr und der Herr aller Welten. Du bist der Gott aller im Himmel und auf Erden.
Du siehst, o mein Gott, was Deinen Geliebten in Deinen Tagen widerfuhr. Deine Herrlichkeit ist mein Zeuge! Lautes Wehklagen Deiner Auserwählten erhebt sich und erfüllt Dein Reich. Etliche wurden von den Ungläubigen in Deinem Lande verführt und daran gehindert, Dir zu nahen und an Deiner Herrlichkeit Hof zu gelangen. Einige vermochten Dir zu nahen, wurden jedoch davon abgehalten, Dein Antlitz zu schauen. Anderen ward in ihrem Eifer, Dich zu sehen, erlaubt, in die Umfriedung Deines Hofes einzutreten, doch ließen sie die trügerischen Schleier Deiner Geschöpfe und die Missetaten der Unterdrücker in Deinem Volke zwischen sich und Dich treten.
Dies ist die Stunde, o mein Herr, die Du über jede andere Stunde erhoben und mit den edelsten Deiner Geschöpfe verbunden hast. Ich flehe Dich an, o mein Gott, bei Dir und bei ihnen: Verordne im Verlaufe dieses Jahres, was Deine Geliebten erhöhen wird. Bestimme überdies, daß innerhalb dieses Jahres die Sonne Deiner Macht glänzend über dem Horizont Deiner Herrlichkeit erstrahle und durch Deine höchste Macht die ganze Welt erleuchte.
Mache Deine Sache siegreich, o mein Herr, und demütige Deine Feinde. Alsdann schreibe nieder für uns das Gute in diesem und im zukünftigen Leben. Du bist die Wahrheit, Du kennst alle geheimen Dinge. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Immervergebenden, dem Allgütigen.
-~-86. Verherrlicht bist Du, o Herr mein Gott! Dir sage ich Dank, daß Du mich zur Zielscheibe für vielerlei Leiden gemacht und mit mannigfachen Prüfungen gezeichnet hast, um damit Deinen Dienern neues Leben zu verleihen und alle Deine Geschöpfe zu erwecken.
Ich schwöre bei Deiner Herrlichkeit, o Du Meistgeliebter der Welten, Du Sehnsucht aller, die Dich erkennen: Der einzige Grund, warum ich zu leben wünsche, ist die Offenbarung Deiner heiligen Sache, und weiterleben will ich nur, um Not auf Deinem Pfade zu erfahren.
Ich flehe Dich an, o Du, bei Dessen Ruf die Herzen aller, die Dir nahe waren, emporflogen in die Sphären Deiner Gegenwart: Sende auf Deine Geliebten hernieder, was sie befähigt, allem zu entsagen außer Dir. Alsdann verleihe ihnen solche Beständigkeit, daß sie sich aufmachen, Deine Sache zu verkünden, und vor allen in Deinem Himmel und auf Deiner Erde so Deinen Namen anrufen, daß die Tyrannen unter Deinen Knechten mit all ihrer pharaonischen Grausamkeit außerstande sind, sie von Dir zurückzuhalten.
Du bist wahrlich der Gott der Macht, der Gott der Herrlichkeit, der Gott der Kraft und der Weisheit.
-~-87. Verherrlicht sei Dein Name, o Herr mein Gott! Siehe, mein Auge harrt, die Wunder Deines Erbarmens zu schauen, mein Ohr verlangt es, Deinen süßen Weisen zu lauschen, mein Herz sehnt sich nach den Lebenswassern Deiner Erkenntnis. Du siehst Deine Magd vor der Wohnstatt Deines Erbarmens stehen, o mein Gott, und Dich bei Deinem Namen rufen, den Du vor allen anderen Namen erwählt und über alle im Himmel und auf Erden erhöht hast. Sende auf sie den Odem Deines Erbarmens herab, so daß sie ihrem Selbst gänzlich entrückt werde, völlig hingezogen zu dem Sitz, der in der Herrlichkeit Deines Antlitzes strahlt, der den Glanz Deiner Souveränität nah und fern verbreitet und als Dein Thron errichtet ist. Mächtig bist Du zu tun, was Du willst. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Allherrlichen, dem Großmütigsten.
Ich bitte Dich flehentlich, o mein Herr, vertreibe die nicht, die Dich suchen, weise jene nicht ab, die ihre Schritte Dir zuwenden, und entziehe Deine Gnade nicht all denen, die Dich lieben. Du bist Er, der sich Gott des Erbarmens nennt, der Mitleidigste. So erbarme Dich denn Deiner Magd, die bei Dir Zuflucht sucht und Dir ihr Angesicht zuwendet.
Du bist wahrlich der Immervergebende, der Allbarmherzige.
-~-88. Gelobt sei Dein Name, o mein Gott! Ich bezeuge, daß kein Gedanke an Dich, sei er noch so wundersam, jemals zum Himmel Deiner Erkenntnis aufzusteigen vermag und daß kein noch so erhabener Lobpreis sich in die Sphären Deiner Weisheit aufschwingen kann. Seit aller Ewigkeit bist Du jenseits der Fassungskraft und der Erkenntnis Deiner Diener, unermeßlich erhaben über die Versuche Deiner Knechte, Dein Mysterium in Worte zu fassen. Welcher Macht kann das schattengleiche Geschöpf sich rühmen im Angesicht Dessen, Der der Unerschaffene ist?
Ich bezeuge, daß die höchsten Gedanken aller, die Deine Einheit anbeten, und die tiefsten Betrachtungen derer, die Dich erkennen, nur das Ergebnis dessen sind, was durch den Federzug Deines Geheißes und durch Deinen Willen erzeugt ist. Ich schwöre bei Deiner Herrlichkeit, o Du Geliebter meines Herzens, Du Quell meines Lebens! Ich bin völlig überzeugt von meiner Unfähigkeit, Dich so zu beschreiben und zu preisen, wie es Deiner großen Herrlichkeit und Deiner hehren Majestät zukommt. Des eingedenk, flehe ich Dich an bei Deinem Erbarmen, das alles Erschaffene übertrifft, und bei Deiner Gnade, welche die ganze Schöpfung umfängt: Nimm von Deinen Dienern an, was sie auf Deinem Pfade darzubringen vermögen. Hilf ihnen sodann durch Deine stärkende Gnade, Dein Wort zu erhöhen und Dein Lob zu künden.
Mächtig bist Du zu tun, was Dir gefällt. Du bist fürwahr der Allherrliche, der Allwissende.
-~-89. Ich weiß nicht, o mein Gott, was für ein Feuer es ist, womit Du die Lampe Deiner heiligen Sache entzündet hast, oder was für ein Glas, womit Du sie vor Deinen Feinden schütztest. Bei Deiner Macht! Ich staune über die Wunder Deiner Offenbarung und die Zeichen Deiner Herrlichkeit. Ich erkenne, o Du Verlangen meines Herzens, daß Feuer augenblicks erlischt, wenn Wasser es berührt, während das Feuer, das Du entzündet, niemals verlöschen kann, würden auch alle Meere der Erde darauf gegossen. Sollte Wasser es je berühren, so verwandelten die Hände Deiner Macht, wie auf Deinen Tafeln bestimmt, dieses Wasser in öl, seine Flamme zu nähren.
Desgleichen erkenne ich, o mein Gott, daß jede Lampe im Tosen des Sturmes verlöschen muß. Was aber Deine Lampe angeht, o Geliebter aller Welten, so kann ich mir nicht denken, welche Macht außer der Deinen sie so viele Jahre lang vor den unaufhörlichen Stürmen der Aufrührer unter Deinen Knechten geschützt hat. Ich schwöre bei Deiner Herrlichkeit, o mein Gott! Deine Lampe, die Du im Heiligtum des Menschen entzündet hast, ruft zu Dir und spricht: »O Du einzig Geliebter! Wie lange noch willst Du mich allein lassen? Hebe mich auf zu Dir, ich bitte Dich. Mag dies auch der Wunsch eines menschlichen Geschöpfes sein, so weißt Du doch, daß es mein wahrer Wunsch ist, mich auf Deinem Pfade zu opfern. Du bist Er, Der meinen Wunsch Deinem Wunsche und meinen Willen Deinem Willen gleich macht. Ich flehe Dich an: Behüte Deine Lieben unter dem Obdach Deiner schützenden Barmherzigkeit, die alle Dinge überragt, damit die Leiden, die sie erdulden, sie nicht hindern, sich Deinem Namen, der Allherrliche, der Freigebigste, zuzuwenden.«
-~-90. Verherrlicht bist Du, o mein Gott! Du weißt, in meiner Liebe zu Dir suche ich keine Rast, bei der Verkündigung Deiner Sache versage ich mir jede Ruhe und bei der Befolgung dessen, was Du auf Deinen Tafeln verordnet hast, zögere ich nicht, Deinem Geheiß zu gehorchen. Aus diesem Grunde erleide ich, was kein Mensch unter allen Bewohnern Deines Reiches erlitt.
Deine Herrlichkeit ist mein Zeuge! Nichts kann mich hindern, Deiner zu gedenken, selbst wenn alle Heimsuchungen dieser Erde mich von allen Seiten bestürmten. Alle Glieder meines Leibes verkünden ihre Bereitschaft, um Deines Wohlgefallens willen zerrissen zu werden auf Deinem Pfade; sie sehnen sich, vor Dir im Staube verstreut zu werden. O wenn doch alle Deine Diener kosten könnten, was ich von der Süße Deiner Liebe koste!
Ich flehe Dich an: Versorge alle, die Dich suchen, mit den Lebenswassern Deiner Großmut, damit sie sich lösen von aller Bindung außer an Dich. Du bist wahrlich der Allwissende, der Allherrliche, der Allmächtige.
-~-91. Gelobt sei Dein Name, o Herr mein Gott! Wie groß ist Deine Macht und Souveränität, wie unermeßlich Deine Kraft und Herrschaft! Du hast Ihn ins Leben gerufen, Der in Deinem Namen spricht vor allen in Deinem Himmel und auf Deiner Erde, und hast Ihm geboten, Seinen Ruf inmitten Deiner Geschöpfe zu erheben.
Doch kaum war ein Wort über Seine Lippen gekommen, da wandten sich die Geistlichen unter Deinem Volke von Ihm ab, und die Gelehrten unter Deinen Dienern verspotteten Seine Zeichen. So wurde das Feuer der Tyrannei in Deinem Lande entzündet, bis die Könige selbst sich erhoben, Dein Licht zu löschen, o Du, Der Du der König der Könige bist!
So heftig wurde die Feindseligkeit, daß man meine Verwandten und meine Geliebten in Deinem Lande gefangennahm und die Dir Teuren hinderte, Deine Schönheit zu schauen und sich Deiner Barmherzigkeit zuzuwenden. Und doch konnte diese Feindschaft das Feuer in ihnen nicht löschen. Schließlich führte der Feind Ihn, die Manifestation Deiner Schönheit, den Offenbarer Deiner Zeichen, gefangen hinweg, kerkerte Ihn ein in die Festungsstadt 'Akká und suchte Ihn daran zu hindern, daß Er Deiner gedenkt und Deinen Namen preist. Doch Dein Diener ließ sich nicht abhalten zu tun, was Du Ihm gebietest. Hoch über dem Horizonte der Heimsuchung erhebt Er Seine Stimme, laut rufend lädt Er alle Bewohner von Himmel und Erde vor die Unermeßlichkeit Deiner Gnade am Hofe Deiner Gunst. Tag und Nacht sendet Er die Zeichen Deiner allmächtigen Gewalt hernieder und enthüllt die klaren Beweise Deiner Majestät, damit die Seelen Deiner Geschöpfe Dir näherkommen, sich selbst vergessen, sich Dir zuwenden, ihr eigenes Elend fliehen, das Königszelt Deines Reichtums suchen und fort aus ihrer Erbärmlichkeit an den Hof Deiner Majestät und Herrlichkeit eilen.
Hier ist die Lampe, die das Licht Deines Wesens entzündet hat, und die Winde der Zwietracht können sie niemals löschen. Hier ist das Weltmeer, das durch die Gewalt Deiner souveränen Macht wogt, und die Ungläubigen, die Deinen Tag des Gerichtes leugnen, können seine Wellen niemals stillen. Hier ist die Sonne, die am Himmel Deines Willens strahlt, und die Frevler mit ihren Schleiern, die Übeltäter mit ihren Zweifeln können diese Sonnenpracht niemals verdunkeln.
Ich sage Dir Dank, o mein Gott, daß Du mich auf Deinem Pfad als Opfer darbringst und zur Zielscheibe machst für die Pfeile des Leides, als ein Zeichen Deiner Liebe zu Deinen Dienern, und daß Du mich für alle Arten von Drangsal auserkoren um der Wiedergeburt Deines Volkes willen.
Wie süß schmecken mir die Leiden, die Du mir schickst, und wie teuer ist meinem Herzen, was Deine Vorsehung fügt! Wehe der Seele, die vor den Drohgebärden der Könige flieht in ihrem Bestreben, sich in Deinen Tagen zu retten! Ich schwöre bei Deiner Herrlichkeit! Wer vom Lebenswasser Deiner Gunst trinkt, fürchtet keinen Kummer auf Deinem Pfade, und keine Drangsal kann ihn hindern, Deiner zu gedenken und Deinen Lobpreis zu feiern.
Ich flehe Dich an, o Du mein Herrscher, Du Besitzer aller Namen: Behüte die, so von mir abstammen,[] die Du mit Dir selbst verbunden hast, denen Du in dieser Offenbarung Deine besondere Gunst erweisest und gebietest, Dir zu nahen und sich dem Horizonte Deiner Offenbarung zuzuwenden. Vorenthalte ihnen nicht die Ausgießungen Deiner Barmherzigkeit, o mein Gott, oder den Sonnenglanz Deiner Gnade. Befähige sie, sich unter Deinem Volke auszuzeichnen, damit sie Dein Wort erhöhen und Deine Sache fördern. Hilf ihnen, o mein Gott, Deinen Willen zu tun und Dir wohlzugefallen.
Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Allmächtigen, dem Erhabensten, dem Höchsten.
-~-92. Ruhm sei Dir, o mein Gott! Wie wären Deine wahren Geliebten zu erkennen, gäbe es keine Heimsuchungen, die auf Deinem Pfade erduldet werden, und wie könnte die Stufe derer, die nach Dir verlangen, enthüllt werden, gäbe es keine Prüfungen, die aus Liebe zu Dir zu ertragen sind? Deine Macht ist mein Zeuge! Tränen sind die Gefährten der Dich Anbetenden, Seufzer sind der Trost der Dich Suchenden und die Splitter ihrer gebrochenen Herzen sind die Speise derer, die zur Begegnung mit Dir eilen.
Wie süß schmeckt mir des Todes Bitternis, wenn ich ihn auf Deinem Pfad erleide, und wie köstlich erscheinen mir die Pfeile Deiner Feinde, die mich um der Verherrlichung Deines Wortes willen treffen! Laß mich, o mein Gott, in Deiner Sache die Fülle trinken, was immer Du wünschest, und sende in Deiner Liebe auf mich hernieder, was Du bestimmt hast. Bei Deiner Herrlichkeit! Ich wünsche nur, was Du wünschest, und liebe nur, was Du liebst. In Dich setze ich allezeit mein ganzes Vertrauen und meine Zuversicht.
Ich flehe Dich an, o mein Gott, erwecke zu Helfern dieser Offenbarung solche Menschen, die Deines Namens und Deiner Souveränität würdig sind, damit sie inmitten Deiner Geschöpfe meiner gedenken und das Banner Deines Sieges in Deinem Lande aufrichten.
Mächtig bist Du zu tun, was Dir gefällt. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Helfer in Gefahr, dem Selbstbestehenden!
-~-93. Ruhm sei Dir, o mein Gott! Eine Deiner Mägde, die an Dich und Deine Zeichen glaubt, ist in den Schatten des Baumes Deiner Einzigkeit getreten. Gib ihr in Deinem Namen, der Offenbare und der Verborgene, von Deinem auserlesenen versiegelten Wein zu trinken, o mein Gott, damit er sie von ihrem Selbst entrücke und sie sich ganz Deinem Gedenken ergebe, völlig gelöst von allen außer Dir.
Da Du ihr nun die Erkenntnis Deiner enthüllt hast, o mein Herr, versage ihr bei Deiner Gabenfülle nicht Deine Gnade; und da Du sie zu Dir gerufen hast, vertreibe sie in Deiner Güte nicht wieder von Dir. Versorge sie mit dem, was alles auf Deiner Erde übertrifft. Du bist wahrlich der Freigebigste, Dessen Gnade unermeßlich ist.
Verliehest Du einem Deiner Geschöpfe, was den Reichen von Erde und Himmel gleichkommt, so verringerte sich doch die Unendlichkeit Deiner Herrschaft nicht einmal um ein Atom. Viel größer bist Du als der Große, wie die Menschen Dich zu nennen pflegen, ist doch ein solcher Titel nur einer Deiner Namen, die Dein Wille durch bloßes Andeuten erschaffen hat.
Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Gott der Macht, dem Gott der Herrlichkeit, dem Gott der Erkenntnis und der Weisheit.
-~-94. Die Herzen, die nach Dir verlangen, o mein Gott, werden vom Feuer ihrer Sehnsucht verzehrt. Die Augen der Dich Liebenden weinen sich wund, überwältigt durch die Trennung von Deinem Hofe. Die klagenden Stimmen derer, die ihre Hoffnung auf Dich setzen, erfüllen alle Deine Lande.
Du selbst, o mein Gott, beschützest sie durch Deine souveräne Macht vor dem Äußersten: Ohne das Brennen ihrer Seelen und die Seufzer ihrer Herzen ertränken sie in ihren Tränen, und ohne die Flut ihrer Tränen verbrennten sie im Feuer ihrer Herzen und in der Glut ihrer Seelen. Mich dünkt, sie sind wie die Engel, die Du aus Schnee und Feuer erschaffen. Willst Du sie trotz dieser leidenschaftlichen Sehnsucht von Deiner Gegenwart ausschließen, o mein Gott? Willst Du sie trotz dieser Inbrunst vom Tore Deiner Barmherzigkeit vertreiben? Alle Hoffnung in den Herzen Deiner Auserwählten ist dem Erlöschen nahe, o mein Gott! Wo sind die sanften Brisen Deiner Gnade? Ihre Feinde umringen sie von allen Seiten; wo sind die Banner Deines Triumphes, den Du auf Deinen Tafeln verheißen?
Deine Herrlichkeit ist mein Zeuge! Jeden Morgen erwachen sie, die Dich lieben, mit dem Leidenskelch vor Augen, weil sie an Dich glauben und Deine Zeichen anerkennen. So fest ich glaube, daß Du größeres Erbarmen mit ihnen hast als sie selbst, so sehr ich erkenne, daß Du sie nur um der Verkündigung Deiner heiligen Sache willen heimsuchst, nur um sie zu befähigen, zum Himmel Deiner Ewigkeit und zur Umfriedung Deines Hofes aufzusteigen, weißt Du doch wohl, wie gebrechlich einige von ihnen sind, und bist Dir ihrer Ungeduld in ihren Leiden bewußt.
Ich flehe Dich an, o mein Gott: Hilf ihnen durch Deine stärkende Gnade, aus Liebe zu Dir im Leid geduldig zu bleiben, und entschleiere vor ihren Augen, was Du ihnen im Königszelt Deines unfehlbaren Schutzes bestimmt hast, damit sie auf Deinem Pfade ihrem vorbestimmten Geschick entgegenstürmen und aus Liebe zu Dir miteinander wetteifern, die Leiden auf sich zu nehmen. Wo nicht, enthülle Du die Banner Deiner Überlegenheit und mache sie siegreich über Deine Gegner, auf daß Deine Souveränität allen Bewohnern Deines Reiches kundgetan sei und die Gewalt Deiner Macht unter Deinen Geschöpfen deutlich werde. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Allwissenden, dem Allweisen.
Stärke Deinen Knecht, der an Dich glaubt, o mein Gott, damit er Deiner heiligen Sache helfe, und beschütze ihn vor aller Gefahr in der Burg Deiner Fürsorge und Deines Schutzes, in diesem Leben und im zukünftigen. Du, wahrlich, herrschest, wie es Dir gefällt. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Immervergebenden, dem Großmütigsten.
-~-95. Verherrlicht bist Du, o Herr mein Gott! Ich flehe Dich an: Laß aus den Wolken Deiner überströmenden Gnade herabregnen, was die Herzen Deiner Diener reinigt von allem, was sie abhält, Dein Antlitz zu schauen und sich Dir zuzukehren, damit sie alle Ihn erkennen, Der ihr Gestalter und ihr Schöpfer ist. Hilf ihnen alsdann, o Gott, mit der Stärke Deiner souveränen Macht, eine Stufe zu erreichen, auf der sie faulen Geruch leicht unterscheiden können vom Duft aus dem Gewand des Trägers Deines höchsterhabenen Namens, so daß sie mit all ihrer Liebe sich Dir zuwenden und so vertraute Gemeinschaft mit Dir genießen, daß sie alles im Himmel und auf Erden, wäre es ihnen zu eigen, für wertlos hielten und sich weigerten, von Deinem Gedenken und dem Lobpreis Deiner Tugenden abzulassen.
Ich bitte Dich, o mein Geliebter, Du meines Herzens Sehnsucht, schütze Deinen Diener, der Dein Antlitz sucht, vor den Pfeilen derer, die Dich leugnen, und vor den Speeren solcher, die Deine Wahrheit verwerfen. Lasse ihn Dir völlig ergeben sein, Deinen Namen kündend, den Blick fest auf das Heiligtum Deiner Offenbarung gerichtet. Nie hast Du wahrlich solche, die ihre Hoffnung auf Dich setzen, vom Tore Deines Erbarmens vertrieben, noch jene, die Dich suchen, vom Hofe Deiner Gnade gewiesen. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Gewaltigsten, dem Allhöchsten, dem Helfer in Gefahr, dem Allherrlichen, dem Allbezwingenden, dem Unbedingten.
-~-96. Verherrlicht sei Dein Name, o mein Gott, durch den die Bäume im Garten Deiner Offenbarung sich mit Grün bekleiden und der Heiligkeit Früchte tragen in dieser Frühlingszeit, da die süßen Düfte Deiner Gnadengaben über alle Dinge wehen und sie hervorbringen lassen, was im Reich Deines unwiderruflichen Befehls und im Himmel Deines unabänderlichen Ratschlusses für sie vorherbestimmt ist. Bei diesem Namen flehe ich Dich an, lasse mich nicht fern bleiben von Deiner Herrlichkeit Hof, noch ausgeschlossen vom erhabenen Heiligtum Deiner Einheit und Einzigkeit.
Entfache alsdann in meiner Brust, o mein Gott, das Feuer Deiner Liebe, auf daß seine Flamme alles verzehre außer meinem Gedenken an Dich, auf daß jede Spur verderbter Wünsche in mir getilgt werde und nichts verbleibe als die Verherrlichung Deines alles überschreitenden, allherrlichen Wesens. Dies ist mein höchstes Verlangen, mein glühender Wunsch, o Du, der Du über alles herrschest und in dessen Hand das Reich der ganzen Schöpfung liegt. Du tust fürwahr, was Dir gefällt. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Allherrlichen, dem Immervergebenden.
-~-97. Preis sei Dir, o Herr mein Gott! Ich flehe Dich an bei Deinem Namen, der in jedem Tropfen die Meere Deiner Gnade und Barmherzigkeit wogen und in jedem Atom die Sonnen Deiner großmütigen Wohltaten und Segnungen leuchten ließ - ich flehe Dich an: Schmücke jede Seele mit der Zier Deiner Liebe, damit niemand auf Erden übrigbleibe, der sich Dir nicht zuwendet oder versäumt, sich von allem außer Dir zu lösen.
Du hast es geduldet, o mein Gott, daß Ihn, die Manifestation Deiner selbst, alle Arten von Not heimsuchen, damit Deine Diener aufsteigen zum Gipfel Deiner gnädigen Gunst und erlangen, was Du durch Deine Vorsehung und Dein zartes Erbarmen auf den Tafeln Deines unabänderlichen Ratschlusses für sie bestimmst. Die Herrlichkeit Deiner Macht ist mein Zeuge! Brächten sie in jedem Augenblick ihres Lebens sich selbst auf Deinem Pfad zum Opfer, sie täten doch nur wenig im Vergleich mit den mannigfachen Gaben, die Du ihnen bescherst.
Daher bitte ich Dich: Laß ihre Herzen Dir zugeneigt und ihre Angesichter auf Dein Wohlgefallen gerichtet sein. Mächtig bist Du zu tun, was Du willst. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Unnahbaren, dem Allherrlichen, dem Immervergebenden.
Geruhe, o mein Gott, von Deinem Knechte anzunehmen, was er aus Liebe zu Dir vollbringt. Alsdann stärke ihn, damit er sich an Dein erhabenstes Wort klammert und seine Zunge löst, Dein Lob zu preisen. Geselle ihn zu solchen Deiner Geschöpfe, die Dir nahe sind. Du bist Er, der die Herrschaft aller Dinge in Händen hält. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Allherrlichen, dem Unumschränkten.
-~-98. Verherrlicht sei Dein Name, o Du, in Dessen Griff die Zügel aller Seelen sind, die Dich erkennen, und in Dessen Rechter die Geschicke aller im Himmel und auf Erden ruhen. Kraft Deiner Macht tust Du, was Du willst, und vermittels Deines Willens bestimmst Du, was Dir gefällt. Der Wille des entschiedensten Menschen ist nichts im Vergleich mit den zwingenden Beweisen Deines Willens, und der Vorsatz des unbeugsamsten Geschöpfes schwindet dahin vor den mannigfachen Offenbarungen Deines Ratschlusses.
Durch ein Wort Deines Mundes bezauberst Du die Herzen Deiner Erwählten so sehr, daß sie in ihrer Liebe zu Dir allem außer Dir entsagen, auf Deinem Pfade ihr Leben hingeben, ihre Seelen opfern und Deinethalben ertragen, was keines Deiner Geschöpfe erträgt.
Ich bin eine Deiner Mägde, o mein Herr, wende mein Gesicht der Wohnstatt Deines Erbarmens zu und trachte nach den Wundern Deiner mannigfachen Wohltaten; denn alle Glieder meines Leibes verkünden Dich als den Freigebigsten, Dessen Gnade unermeßlich ist.
O Du, Dessen Antlitz das Ziel meiner Anbetung, Dessen Schönheit mein Heiligtum, Dessen Hof mein Ziel, Dessen Gedenken mein Wunsch, Dessen Zuneigung mein Trost, Dessen Liebe mein Erzeuger, Dessen Lobpreis mein Gefährte, Dessen Nähe meine Hoffnung, Dessen Gegenwart mein größtes Verlangen und meine höchste Sehnsucht ist! Enttäusche mich nicht, ich bitte Dich, und versage mir nicht, was Du für die Erwählten unter Deinen Mägden bestimmtest, sondern versorge mich mit dem Guten dieser und der zukünftigen Welt.
Du bist wahrlich der Herr der Schöpfung. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Immervergebenden, dem Großmütigsten.
-~-99. Verherrlicht bist Du, o Herr mein Gott! Ich bete zu Dir bei Ihm, dem Morgen Deiner Zeichen, der Manifestation Deines Namens, der Schatzkammer Deiner Eingebung und dem Speicher Deiner Weisheit: Sende auf Deine Geliebten herab, was sie befähigt, Deiner Sache standhaft anzuhangen, Deine Einheit zu erkennen, Deine Einzigkeit zu bestätigen und Zeugnis abzulegen für Deine Göttlichkeit. Erhebe sie zu solchen Höhen, o mein Gott, daß sie in allen Dingen die Zeichen der Macht Dessen erkennen, Der die Manifestation Deines erhabensten, allherrlichen Selbstes ist.
Du bist Er, o mein Gott, Der tut, was Er will, und bestimmt, was Ihm gefällt. Jeder Mächtige ist hilflos vor den Offenbarungen Deiner Macht, jeder Quell der Ehre ist verloren vor den mannigfachen Beweisen Deiner großen Herrlichkeit.
Ich flehe Dich an, bei Dir selbst und bei allem, was von Dir ist: Laß mich Deiner Sache helfen und Dein Lob künden, laß mein Herz dem Heiligtum Deiner Herrlichkeit nahen, losgelöst von allem, was Dir nicht zugehört. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Gott der Macht, dem Gott der Herrlichkeit und der Weisheit.
-~-100. Sei gelobt, o Herr mein Gott! Du siehst meine Bestürzung und die Tiefe meines SchMirzas, meiner Seele Qual und die Leiden, die mich bestürmen. Bei Deiner Herrlichkeit! Mein Herz schreit zu Dir ob alledem, was meine Geliebten auf Deinem Pfade befiel; meine Augen fließen über von Tränen um die, welche in diesen Tagen zu Dir aufgestiegen sind, der Welt den Rücken kehrend, ihre Blicke den Ufern Deiner allüberragenden Barmherzigkeit zugewandt.
Kleide sie mit dem Gewand Deiner Gunst und liebreichen Vorsehung, o mein Gott, das Du Dir selbst vorbehalten und mit den Händen Deiner mannigfachen Gnadengaben gewoben hast. Alsdann gib ihnen mit den Händen Deiner Güte aus den Kelchen Deiner unermeßlichen Barmherzigkeit zu trinken. Laß sie schließlich, o mein Meistgeliebter, in der Umfriedung Deines Hofes wohnen, nahe Deinem strahlendsten Königszelt. Mächtig bist Du zu tun, was Dir gefällt.
Und nun flehe ich Dich an bei der Ewigkeit Deiner selbst: Gib mir die Kraft der Geduld in dieser Trübsal, welche die himmlischen Heerscharen wehklagen und die Bewohner des ewigen Paradieses weinen läßt, eine Trübsal, die alle Gesichter mit lohfarbenem Staube bedeckt, aufgewirbelt durch den Schmerz solcher Deiner Diener, die sich Deinem Namen, der Erhabenste, der Höchste, zuwenden. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Allmächtigen, dem Unnahbaren, dem Immervergebenden, dem Mitleidigsten.
Alle Deine Knechte sind mit sich selbst beschäftigt, o mein Gott; so groß sind die Sorgen, die sie auf Dein Geheiß von allen Seiten umgeben. Meine Zunge ist indes damit befaßt, Deine Auserwählten zu preisen, und mein Herz gedenkt derer, die Dir teuer und Deinem Willen völlig ergeben sind.
Sieh nicht auf meinen Zustand, o mein Gott, noch auf meine Versäumnisse in Deinem Dienste. Schau vielmehr auf die Meere Deiner Gunst und Barmherzigkeit, auf alles, was Deiner Herrlichkeit und Deiner Vergebung ansteht, was Deiner Gnade und Deinen Gaben entspricht. Du bist wahrlich der Immervergebende, der Großmütigste.
-~-101. Preis sei Dir, o Herr mein Gott! Du siehst Dinge, die keine Zunge außer der Deinen aussprechen und kein Mund berichten kann. Die Fluten der Leiden sind losgelassen, die Winde Deines Gerichtes blasen, aus den Wolken regnen Pfeile der Prüfung hernieder, aus den Himmeln Deines Ratschlusses stürzen Speere der Heimsuchung.
Du siehst, o mein Herr, wie Deine Diener, die an Dich glauben und Deine Zeichen anerkennen, in die Klauen Deiner Feinde gefallen sind, wie sich vor ihnen die Tore ruhigen Behagens verschlossen, wie sie schmachten in Festungsmauern, darin weder Heiterkeit noch Hoffnung zu finden ist. Auf Deinem Pfade leiden sie, was kein Mensch vor ihnen erlitten. Dies bezeugen die Deinem Throne Nahen, die Erdenbewohner und die himmlischen Heerscharen.
Hier sind Deine Diener, o mein Gott, die aus Liebe zu Deiner Schönheit ihre Heimat verlassen haben und von den sanften Winden ihrer Sehnsucht nach Dir so aufgerüttelt sind, daß sie auf Deinem Pfade jede Bindung zerrissen. Andere unter Deinen Knechten aber, die in Deinem Lande wohnen und gegen Dich sündigen, griffen jene Diener an, verbannten sie aus Deinen Städten, nahmen sie gefangen und lieferten sie den Übeltätern Deines Volkes und den Verstockten unter den Frevlern Deines Reiches in die Hände. Schließlich zwang man sie, an diesem widerlichen Orte zu hausen, dem in Deinem ganzen Herrschaftsgebiet kein anderer gleicht. Solche Prüfungen suchen sie heim, daß die Wolken über sie weinen und der Donner grollt ob der mannigfachen Trübsale, die sie in ihrer Liebe zu Dir und um Deines Wohlgefallens willen erdulden.
Du weißt gar wohl, o mein Gott, daß außer ihnen niemand auf Deiner Erde beanspruchen kann, Dir zuzugehören. Manche von ihnen erleiden das Martyrium, während die anderen überleben dürfen. obgleich uns der Anspruch nicht ansteht, o mein Gott, Dir zuzugehören, da Missetaten und Eigensinn uns hindern, in die Tiefen des Meeres Deiner Einzigkeit zu gelangen und in die Wasser Deiner überragenden Barmherzigkeit unterzutauchen, so bezeugen doch unsere Zungen, unsere Herzen und unsere Gliedmaßen, daß Deine Barmherzigkeit alles Erschaffene umfängt und Dein Mitleid alle im Himmel und auf Erden übertrifft.
Ich flehe Dich an bei Deinem Größten Namen, der alles Erschaffene auseinanderreißt und die ganze Schöpfung erschüttert: Sende aus den Wolken Deiner Barmherzigkeit hernieder, was sie reinigen wird von aller Qual und von allem, was Dir zuwider ist. Alsdann erhebe sie zu solchen Höhen, daß auch Trübsale im Übermaß sie nicht von Deinem wundersamen Gedenken abhalten noch Sorgen sie hindern, sich dem Hofe Deiner überragenden Einzigkeit zuzuwenden.
Bei Deiner Macht, o Du Vielgeliebter Bahás, Du seines Herzens Sehnsucht! In jeder Lage rufe ich Dich an mit den Worten: »Ach, wäre ich Dir doch schon früher nahe gekommen!« Höre ich jedoch die Seufzer derer aus Deinem Volke, die Dir ganz ergeben sind, und solcher Deiner Diener, die sich nahen Zugangs zu Deinem Hof erfreuen, die sich niemanden zum Freund nehmen als Dich, keine Zuflucht suchen außer bei Dir und sich auf Deinem Pfad erwählen, was noch kein Mensch in den Tagen der Manifestation Deiner überragenden Einheit, der Sonnenaufgänge Deiner heiligsten Souveränität je erwählt hat - dann trauert mein Herz, meine Seele leidet Qual, ich rufe Dich an und bitte Dich: Schütze sie durch Deine Macht, welche die sichtbare wie die unsichtbare Schöpfung umfaßt, vor allem, was Dir zuwider sein mag. Dies bitte ich nicht um ihretwillen, sondern damit Dein Name durch sie unter Deinen Dienern wohne und Dein Gedenken in Deinen Landen lebendig bleibe.
Du weißt, o mein Gott, daß alle Deine Diener sich von Dir abwenden und sich gegen Dich erheben. Du weißt, daß Du niemanden hast, Dir zu gehorchen, außer ihnen und solchen, die glauben an Deine Offenbarung, welche die Grundlagen des ganzen Weltalls erschüttert, die Seelen aller Menschen zittern macht und alle Schläfer neu belebt. Du bist der Gott der Großmut, o mein Gott, dessen Gnade unermeßlich ist.
So sende denn auf sie herab, was ihre Herzen festigt, ihre Seelen beruhigt, ihren Geist erneuert und ihren Leib erfrischt. Du bist wahrlich ihr Herr und der Herr aller Welten.
Gelobt sei Gott, der Herr der ganzen Schöpfung!102. Ruhm sei Dir, o Herr aller Welten, Du Geliebter aller, die Dich erkennen! Du siehst mich unter einem Schwerte sitzen, das an einem Faden hängt, und bist dessen gewahr, daß ich in solcher Lage meine Pflicht Deiner Sache gegenüber nicht vernachlässigte noch versäumte, Dein Lob zu preisen, Deine Tugenden zu künden und alles auszurichten, was Du mir auf Deinen Tafeln gebotest. Kann auch das Schwert jederzeit auf mein Haupt fallen, rufe ich dennoch Deine Geliebten so eindringlich, daß ihre Herzen hingerissen werden zum Horizont Deiner Majestät und Größe.
Reinige gründlich ihre Ohren, o mein Herr, damit sie den süßen Weisen lauschen, die rechter Hand vom Throne Deiner Herrlichkeit ertönen. Ich schwöre bei Deiner Macht! Stellte jemand sein Ohr auf ihren Wohlklang ein, er schwänge sich auf in das Reich Deiner Offenbarung, wo jedes erschaffene Ding verkündet, daß Du Gott bist und daß es keinen Gott gibt außer Dir, dem Allmächtigen, dem Helfer in Gefahr, dem Selbstbestehenden. Reinige die Augen Deiner Diener, o mein Gott, und entzücke sie so sehr mit der Lieblichkeit Deiner Rede, daß kein Unglück sie hindern kann, sich Dir zuzuwenden und nach dem Horizont Deiner Offenbarung zu schauen.
Finsternis hat jedes Land umfangen, o mein Gott, und läßt die meisten Deiner Diener erbeben. Ich flehe Dich an bei Deinem Größten Namen: Erwecke in jeder Stadt eine neue Schöpfung, die sich Dir zuwendet, Deiner unter Deinen Dienern gedenkt, durch weise Rede Dein Siegesbanner entfaltet und sich von allem Erschaffenen loslöst.
Mächtig bist Du zu tun, was Dir gefällt. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Gewaltigsten, Dessen Hilfe alle Menschen erflehen.
-~-103. Ruhm sei Dir, Der Du den Himmel der Allmacht und das Reich der Schöpfung in Händen hältst! Du tust durch Deine Souveränität, was Du willst, und verfügst kraft Deiner Macht, was Dir gefällt. Seit Ewigkeit bist Du erhaben über das Lob alles Erschaffenen, und bis in Ewigkeit wirst Du hoch über der Verherrlichung durch eines Deiner Geschöpfe bleiben. Das Dasein selbst bezeugt sein Nichtsein angesichts der mannigfachen Offenbarungen Deiner überragenden Einzigkeit, und durch seine Natur bekennt alles Erschaffene seine Nichtigkeit im Vergleich mit den heiligen Strahlen des Lichtes Deiner Einheit. In Dir selbst bist Du unabhängig von jedem außer Dir; in Deinem Wesen bist Du reich genug, auf alle außer Dir selbst zu verzichten. Jede Beschreibung durch die, welche Deine Einheit anbeten, und jeder Lobpreis durch die Dir Ergebenen sind nur Züge der Feder, welche die Finger Deiner Kraft und Stärke bewegen - Finger, deren Bewegung der Arm Deines Ratschlusses steuert - der Arm, den die Gewalt Deiner Macht belebt.
Deine Herrlichkeit ist mein Zeuge! Wie kann ich, dieser Wahrheit bewußt, je hoffen, Deiner gebührend zu gedenken und Dein Lob zu preisen? Wie ich Dich auch schildere, welche Deiner Vollkommenheiten ich auch hervorhebe, ich kann nur vor Scham erröten ob dem, was meine Zunge äußert oder meine Feder schreibt.
Der Inbegriff aller Erkenntnis, o mein Herr, verkündet seine Machtlosigkeit, Dich zu erkennen; die Bestürzung bekennt aus tiefster Seele ihre Verwirrung angesichts der Offenbarungen Deiner souveränen Macht, und vor den Kundgebungen Deiner Zeichen und den Zeugnissen Deines Lobpreises gesteht das Gedenken tief zuinnerst seine Vergeßlichkeit und sein Ausgelöschtsein. Was kann ich armes Geschöpf da zu vollbringen hoffen? An welchen Trost soll meine jammervolle Seele sich klammern?
Ich flehe Dich an, o Du Herr der Welten, Du Geliebter derer, die Dich erkennen, Du Verlangen aller im Himmel und auf Erden, bei Deinem Namen, durch den der Schrei jedes Bittstellers zum Himmel Deiner überragenden Heiligkeit aufsteigt, durch den sich jeder Sucher zur Erhabenheit Deiner Einheit und Größe aufschwingt, durch den die Unvollkommenen vollkommen und die Erniedrigten aufgerichtet werden, durch den des Stammlers Zunge sich löst, der Kranke sich erholt und alles, was Deiner Hoheit unwürdig und Deiner Souveränität abträglich war, gnädig von Dir angenommen ward - ich flehe Dich an: Stehe uns bei mit Deinen unsichtbaren Heerscharen und mit dem Geleit der Engel Deiner Sache. Sodann nimm die Werke an, die wir aus Liebe zu Dir um Deines Wohlgefallens willen verrichten. Stoße uns nicht hinweg vom Tore Deiner Barmherzigkeit und laß unsere Hoffnungen auf die Wunder Deiner gnädigen Gunst nicht zuschanden werden.
All unsere Glieder bezeugen Deine Einheit und Einzigkeit, o mein Herr. Sende Deine Kraft und Stärke auf uns hernieder, damit wir standhaft in Deinem Glauben werden und Dir unter Deinen Dienern helfen. Laß unsere Augen leuchten im Glanze Deiner Schönheit, o mein Herr, und erhelle unsere Herzen mit den Strahlen Deiner Erkenntnis und Weisheit. Schreibe unsere Namen nieder mit denen, die ihr Gelübde erfüllen, Deinen Bund in Deinen Tagen zu halten, und die sich aus Liebe zu Dir von der Welt und allem in ihr lösen.
Mächtig bist Du zu tun, was Dir gefällt. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Allmächtigen, dem Allwissenden, dem höchsten Herrscher, dem Helfer in Gefahr, dem Selbstbestehenden.
-~-104. O Du, Dessen Nähe mein Verlangen, Dessen Gegenwart meine Hoffnung, Dessen Gedenken mein Wunsch, Dessen Hof der Herrlichkeit und Dessen Wohnung mein Ziel ist, Dessen Name meine Heilung, Dessen Liebe die Leuchte meines Herzens und Dessen Dienst meine tiefste Sehnsucht ist. Ich flehe Dich an bei Deinem Namen, durch den Du alle, die Dich erkennen, befähigst, sich zu den höchsten Höhen Deiner Erkenntnis aufzuschwingen, und durch den Du alle, die Dich fromm verehren, ermächtigst, in die Bereiche des Hofes Deiner heiligen Gunst aufzusteigen: Hilf mir, mein Angesicht Deinem Antlitz zuzuwenden, meine Augen fest auf Dich zu richten und von Deiner Herrlichkeit zu künden.
Alles außer Dir habe ich vergessen, o mein Herr, und mich der Morgenröte Deiner Gnade zugewandt; allem außer Dir habe ich entsagt in der Hoffnung, Deinem Hofe näherzukommen. So sieh mich denn hinaufschauen zu dem Thronsitz, der da leuchtet im Strahlenglanz Deines Antlitzes. Sende alsdann auf mich herab, was mich standhaft macht in Deiner Sache, auf daß die Zweifel der Ungläubigen mich nicht hindern, mich Dir zuzuwenden.
Du bist wahrlich der Gott der Macht, der Helfer in Gefahr, der Allherrliche, der Allmächtige.
-~-105. Preis sei Dir, o Herr mein Gott! Du bist der Herrliche und hast in Deiner Erhabenheit den Quellen der Amtsgewalt und Ehre ihren hohen Rang verliehen. Du bist der Kraftvolle und hast durch Deine Macht den Ursprüngen der Tatkraft und der Stärke ihre Vollmacht erteilt. Du bist der Herrscher, und durch Deinen Willen hast Du die Vertreter Deiner heiligen Sache über alle im Himmel und auf Erden erhöht. Du bist der Lebenspender, und die Ausgießungen Deiner Feder haben den Bewohnern des Reiches Deiner Schöpfung die Seelen belebt.
Ganz um Deinetwillen, o mein Herr, wandte ich Dir mein Angesicht zu, und Deine Macht und Souveränität anerkennend, lenkte ich meine Schritte zu Deinem innig geliebten Heiligtum, Deinem angebeteten und geweihten Hofe. In diesem Zustand habe ich die Stadt[] erreicht, darinnen Du Dich in der ganzen Herrlichkeit Deiner Namen allem Erschaffenen offenbartest. In ihr habe ich mit Deinen Geliebten verkehrt; von dem Haus in ihren Mauern habe ich den Odem Deiner Heiligkeit eingeatmet und die Düfte Deiner Freundschaft verspürt.
Verstoße mich nicht aus Deiner Gegenwart, o mein Herr, und vertreibe mich nicht von den Gestaden Deiner Liebe und Deines Wohlgefallens, kann doch der Arme nur Obdach finden, wenn er an das Tor Deines Reichtums klopft, und der Ausgestoßene keinen Frieden finden, es sei denn am Hofe Deiner Gunst.
Verherrlicht sei Dein Name, o mein Herr, denn Du befähigst mich, die Offenbarung Deiner selbst zu erkennen. Du gibst mir die Gewißheit, daß die zu Dir herabgesandten Verse wahr sind. Ich flehe Dich an: Gib mir die Kraft, standhaft festzuhalten, was Du mir zu beachten gebietest. Hilf mir, die Perlen Deiner Liebe zu bewahren, die Du mir nach Deinem Ratschluß ins Herz schließest. So sende denn in jedem Augenblick meines Lebens auf mich hernieder, was mich vor jedem außer Dir bewahrt und meine Schritte in Deiner heiligen Sache stärkt.
Du bist wahrlich der Gott der Herrlichkeit, der Gott der Macht, der Gott der Erkenntnis und der Weisheit. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Großen Geber, dem Allfreigebigen, dem Allmächtigen, dem Immervergebenden.
Gelobt sei Gott, der Allherrliche, der Allbezwingende.
-~-106. Verherrlicht bist Du, o Herr mein Gott! Ich danke Dir, daß Du mich in Deinen Tagen ins Leben gerufen und mich mit Deiner Liebe und Deiner Erkenntnis erfüllt hast. Bei Deinem Namen, der die kostbaren Perlen Deiner Weisheit und Deines Wortes aus den Schatzkammern der Herzen Deiner Diener hervorbringt, die Dir nahe sind, und durch den die Sonne Deines Namens, der Mitleidvolle, ihren Glanz auf alle im Himmel und auf Erden ergießt, bitte ich Dich: Versorge mich durch Deine Gnade und Großmut mit Deinen wundersamen verborgenen Gaben.
Dies sind die ersten Tage meines Lebens, o mein Gott, die Du mit Deinen Tagen verbunden hast. Da Du mir so große Ehre erweisest, verweigere mir nicht, was Du Deinen Auserwählten bestimmt hast.
Ich bin nur ein winziges Samenkorn, o mein Gott, das Du in Deiner Liebe Grund sätest und aufsprießen ließest durch die Hand Deiner Großmut. Dieser Same sehnt sich im innersten Wesen nach den Wassern Deines Erbarmens, dem Lebensquell Deiner Gnade. Aus dem Himmel Deiner Güte sende herab, was ihn unter Deinem Schatten im Bereich Deines Hofes gedeihen läßt. Du bist es, Der die Herzen aller, die Dich erkennen, aus Deinem überreichen Strom, dem Quell Deines Lebenswassers, tränkt.
Preis sei Gott, dem Herrn aller Welten.107. Ich flehe Dich an, o mein Herr, bei dem Gedenken Deiner, das alle Dinge zum Leben erweckt, und alle Gesichter aufleuchten läßt: Vereitle nicht meine Hoffnungen auf das, was Dir zugehört. Laß mich durch Dein Erbarmen unter Deinen Schutz treten, der alle Dinge beschützt.
Sei Du, o mein Herr, mein einziges Verlangen, mein Ziel, meine alleinige Hoffnung, mein ständiges Streben, mein Heim und mein Heiligtum. Mache Deine strahlende, Deine verehrungswürdige, ewiggesegnete Schönheit zum Ziel meines leidenschaftlichen Suchens. Bei allem, was von Dir ist, flehe ich Dich an, o mein Herr: Sende von der rechten Hand Deiner Macht hernieder, was deine Geliebten erhöht und Deine Feinde demütigt.
Es gibt keinen Gott außer Dir. Du allein bist mein Geliebter in dieser und der zukünftigen Welt. Du allein bist das Verlangen aller, die Dich erkennen.
Gelobt sei Gott, der Herr der Welten.108. Preis sei Dir, o mein Gott, daß Du dem treu bist, was die Feder Deiner Offenbarung auf die Tafeln schrieb, die Du den Auserwählten unter Deinen Geschöpfen herniedersandtest - ihnen, durch die Du die Tore Deiner Gnade aufschließest und das strahlende Licht Deiner Führung verströmest. Ruhm sei Dir, daß Du enthüllst, was seit Ewigkeit im Thronzelt Deiner Majestät, Deiner Allmacht und Herrlichkeit verborgen war, was den Himmel Deiner Offenbarung und die Seiten im Buche Deines Zeugnisses schmückt.
Und als das Versprechen erfüllt war und der Verheißene erschien, verwarfen Ihn solche Deiner Diener, die ihren Glauben an Ihn bekennen, der Deine Göttlichkeit offenbarte, Ihn, Den Du zum Herold dieser Offenbarung bestimmtest, Dessen Kommen die Bewohner des Heiligtumes Deiner Einheit beglückte.
Ich kenne, o mein Herr, weder ihre Gründe, Dich anzuerkennen und an Deine Zeichen zu glauben, noch ihre Argumente, Deine Souveränität zu verwerfen. Wann immer ich sie zu Dir rufe und sage: »O Volk! Denket nach über die Worte des Herrn, eures Gottes, die ihr bereits besitzet, und über jene, die vom Himmel seines Willens und seiner Macht herniedergesandt sind«, nörgeln sie an Dir und kehren Dir den Rücken, obgleich, wie Du weißt, jedes Wort aus dem Munde Deines Willens den duftenden Odem Deiner Barmherzigkeit verströmt.
Einige wollten lieber dem anhangen, der als unwürdig gilt, mit dem geringsten Deiner Torhüter zu reden,[] geschweige denn, in den Hof einzutreten, darin die Zunge Deiner Majestät spricht. Reinige Du ihre Herzen und ihre Augen, o mein Herr, damit sie mit eigenen Augen sehen und mit eigenem Herzen verstehen, um von Deinen Worten zum Morgenlicht Deiner Eingebung hingezogen zu werden und den sanft fließenden Wassern Deiner Erkenntnis zu nahen.
Du bist Er, o mein Herr, der in jeder Zeile Deines Buches mit ihnen in einen Bund für mich eingetreten ist und diesen Bund so fest gemacht hat, daß keines Deiner Geschöpfe ihm ausweichen kann. Du sagtest - und Dein Wort ist die Wahrheit - : »Ein einziger Buchstabe von Ihm übertrifft alles, was im Bayán herniedergesandt ist.«
Du siehst also, o mein Gott, wie sie gegen Deine heilige Sache sündigen; Du schaust, was ihre Hände in Deinen Tagen bewirken. So schweres Unrecht fügen sie mir zu, daß der Lotosbaum Deiner Offenbarung ächzt und alle wehklagen, die im Heiligtum Deiner Majestät und in den Städten Deiner Namen wohnen. Ich weiß nicht, o mein Gott, warum sie sich zu meiner Unterdrückung erheben, auf welchen Beweis hin sie sich von Ihm, dem Morgenlicht Deiner Zeichen, abwenden. Ich flehe Dich an, o Du Herr aller Namen, Du Schöpfer der Himmel: Hilf ihnen, in Deiner Sache gerecht zu handeln, damit sie den süßen Duft vom Gewande Deiner Gnade verspüren und ihre Gesichter dem Horizonte zukehren, der im hellen Lichte Deines Antlitzes erstrahlt. Sie sind schwach, o mein Herr, und Du bist der Herr der Kraft und der Macht. Armselig sind sie, und Du bist der All besitzende, der Freigebigste.
Du weißt wohl, o mein Gott, daß ich mein ganzes Leben lang keinen Vorteil für mich selbst gesucht habe. Meinen Geist, mein ganzes Sein opfere ich für die Erhöhung Deines Wortes und für die Verherrlichung Deines Namens unter Deinen Dienern. Du sandtest mich mit einem solchen Zeugnis, daß die Überbringer Deiner Offenbarung, die Sonnenaufgänge Deiner Eingebung, von heißem Verlangen erfüllt wurden. Durch diese Offenbarung wurde Dein Beweis erbracht, Deine Großmut verwirklicht, Deine Sache vollendet, Dein Wort geäußert, und Deine klaren Zeichen wurden aufgedeckt.
Du weißt, o mein Gott, daß ich nur wünsche, was Du wünschest, und nur erstrebe, was Du erstrebst. Verkündete ich Deinen Dienern, was Du mir in Deiner Großmut eingabst und vor Deinen Geschöpfen auszusprechen befahlest, dann nörgelten die Unterdrücker in Deinem Volke an mir. Schwiege ich aber und hörte ich auf, die Wunder Deines Ruhmes zu preisen, so würden alle Glieder meines Leibes erregt, Dich zu verherrlichen. Ich weiß nicht, welcher Art das Wasser ist, daraus Du mich erschaffen, oder was für ein Feuer Du in mir entzündet. Ich schwöre bei Deiner Herrlichkeit! Nie werde ich aufhören, Deiner zu gedenken, auch wenn sich alle in Deinem Himmel und auf Deiner Erde gegen mich erheben. Dich will ich in jeder Lage preisen, mit einem Herzen, das völlig frei ist von jeder Bindung an die Welt und an alles darinnen.
Gepriesen seiest Du, o Du Meistgeliebter der Herzen aller, die Dich erkennen.
-~-109. Gelobt sei Dein Name, o Herr mein Gott! Du siehst, wie mein Blick auf Dein zartes Erbarmen gerichtet ist, wie meine Augen dem Horizonte Deiner Gunst und Gnade entgegenschauen, wie ich meine Hände zum Himmel Deiner Gaben recke. Deine Macht ist mein Zeuge! Jedes Glied meines Leibes schreit zu Dir und ruft: »O Du Vielgeliebter aller Welten, Du Herr aller Wesen im Himmel und auf Erden, Du einziges Verlangen der Dir ergebenen Herzen! Ich flehe Dich an bei Deinem Meere, zu dem Du alle Insassen des Himmels und alle Bewohner der Erde vorlädst: Hilf Deinen Dienern, die gehindert werden, sich ihm zuzuwenden und sich seinen Ufern zu nähern. Laß sie sich loslösen von allem außer Dir, o mein Gott; befähige sie, Dein Lob zu künden und Deine Tugenden zu preisen. Versorge sie überdies mit dem Weine Deiner Gnade, o mein Gott, damit er sie alles außer Dir vergessen und sich aufmachen läßt, Deiner Sache zu dienen, standhaft in ihrer Liebe zu Dir. Wahrlich, Du bist der Herr über ihr Leben, das Ziel ihrer Anbetung. Würden sie von Dir vertrieben, wer schaute dann auf sie? Und würden sie weit von Dir entfernt, wer könnte ihnen dann helfen, Deiner Gegenwart zu nahen? Ich schwöre bei Deiner Macht! Keine Zuflucht gibt es außer bei Dir, kein Obdach außer Deinem Obdach, keinen Schutz außer Deinem Schutze. Wehe dem, der einen anderen als Dich zum Herrn erwählt, und selig sind, die sich von aller Bindung an Deine Erdenbewohner befreien, den Saum Deiner Großmut fest in der Hand. Siehe, das Volk Bahás, vor allen im Himmel und auf Erden! Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Allwissenden, dem Allweisen.«
Gelobt sei Gott, der Herr aller Welten.110. Ich weiß nicht, o mein Gott, ob ich die Wunder Deines Ruhmes vor Deinen Dienern verkünden und ihnen die Geheimnisse Deiner Gnade, die Mysterien Deiner heiligen Sache aufdecken oder ob ich sie im Gefäße meines Herzens verhüllt halten soll. So ungern der Liebende das vertraute Zwiegespräch seiner Liebe jemandem mitteilt, will ich doch jederzeit ohne Zaudern gehorchen, wenn mich Dein unentrinnbares Gebot zur Verkündigung Deiner Sache erreicht. Ich künde von Dir, ohne der leidbringenden Pfeile zu achten, die aus den Wolken Deines Ratschlusses auf mich herabregnen mögen.
Ich schwöre bei Deiner Macht! Weder die Heerscharen der Erde noch die des Himmels können mich hindern zu enthüllen, was mir zu offenbaren befohlen ist. Vor Deinem Willen habe ich keinen Willen, und angesichts Deines Wunsches kann ich keinen Wunsch hegen. Durch Deine Gnade bin ich jederzeit zu Deinem Dienste bereit, frei von jeder Bindung außer der Deinen.
Doch es verlangt mich, o mein Gott, nach Deinem Befehl zur Enthüllung der Dinge, die in Deiner Erkenntnis verborgen sind, damit die Dir völlig Ergebenen sich voll Sehnsucht nach Dir in den Wirkkreis Deiner Einheit aufschwingen, die Ungläubigen aber zitternd ins Feuer der Tiefe zurückkehren, an den Ort, den ihnen die Kraft Deiner souveränen Macht bestimmt hat.
Du siehst, o mein Herr, wie schMirzaich Deine Lieben von Deinen Feinden unterdrückt werden; von allen Seiten hörst Du ihre Seufzer ob dem, was sie auf Deinem Pfade befiel. Du weißt, o mein Herr, daß sie nur danach verlangten, Dein Antlitz zu finden, und daß Du das einzige Ziel ihrer Anbetung warst. Die ihnen Übles zufügten, hatten nur im Sinn, sie von Dir abzubringen und das Feuer zu löschen, das Du mit den Händen Deiner Allgewalt entzündet.
Entsiegle die Lippen Deines Willens, o mein Herr, und laß ein Wort daraus hervorgehen, das sich die Welt und alles darin unterwirft. Wie lange noch willst Du all dies mit ansehen und zögern, o mein Gott? Finsternis hat die ganze Erde umhüllt, und in Deinem ganzen Reich sind Deine Zeichen in Gefahr, ausgelöscht zu werden.
Vergib mir meine Worte, o mein Gott, bist Du doch Der, welcher alles weiß, und sind doch in Dir die Geheimnisse verhüllt, welche vor allen verborgen sind außer vor Dir. Sobald Deine Verheißung sich erfüllt, wirst Du offenbaren und unterwerfen, was Du willst und wie es Dir gefällt. Wir sollten nur wünschen, was Du für uns wünschest. In Dir ist die Erkenntnis aller Dinge, und bei Dir ist das Ergebnis aller Dinge. Wahrlich, Du bist die Wahrheit, und Du weißt um das Ungeschaute.
So vergib denn meine Sünden und die Sünden derer, die mich lieben. Versieh sie mit dem, was in dieser und der künftigen Welt gut für sie ist.
Du bist wahrlich der Immervergebende, der Mitleidvollste.
-~-111. Sei gelobt, o mein Gott! Du siehst die Hilflosigkeit Deiner Lieben und die Überlegenheit Deiner Widersacher, das Elend Deiner Auserwählten und die Pracht derer, die Deine heilige Sache leugneten und Deine Zeichen verwarfen. Die einen lehnen Deine Beweise ab und weigern sich, die vergänglichen Wohltaten zu vergelten, die Du ihnen verliehest, während die anderen Dir für alles danken, was ihnen widerfährt in ihrem Eifer, Deiner unvergänglichen Gaben teilhaftig zu werden.
Wie süß ist der Gedanke an Dich in Zeiten der Not und der Prüfung! Wie köstlich ist es, Dich zu lobpreisen, wenn die wilden Stürme Deines Ratschlusses toben! Du weißt gar wohl, o mein Gott, daß ich alles geduldig ertrage, was mich auf Deinem Pfade trifft. Nein, ich fühle, wie alle Glieder meines Leibes sich nach Leiden sehnen, damit ich Deine Sache verkünden kann, o Du Herr aller Namen! Die Wasser Deiner Liebe bewahren mich im Reiche Deiner Schöpfung, und die Glut meines Gedenkens an Dich läßt mich vor allen im Himmel und auf Erden in Flammen stehen. Groß ist meine Seligkeit und die Seligkeit dieses Feuers, dessen Flamme ruft: »Es gibt keinen Gott außer Dir, o Du, den mein Herz anbetet, Du Quell und Mittelpunkt meiner Seele!«
Deine Herrlichkeit ist mein Zeuge! Vereinigten sich alle im Himmel und auf Erden, suchten sie alle mich zu hindern, Deiner zu gedenken und Dein Lob zu feiern, so hätten sie sicherlich keine Macht über mich und scheiterten in ihrem Vorsatz. Und töteten mich die Ungläubigen, so erhöbe mein Blut auf Deinen Befehl seine Stimme und verkündete: »Es gibt keinen Gott außer Dir, o Du meines Herzens Sehnsucht!« Und würde mein Fleisch im Kessel des Hasses gekocht, so stiege sein Geruch zu Dir empor und riefe: »Wo bist Du, o Herr aller Welten, Du einziges Verlangen aller, die Dich erkennen?« und würde ich ins Feuer geworfen, so erklärte meine Asche - ich schwöre es bei Deiner Herrlichkeit - : »Der Jüngling hat wahrlich erreicht, was er von seinem Herrn, dem Allherrlichen, dem Allwissenden, erfleht hatte.«
Wie könnte solch ein Mensch fürchten, daß ihm in Deiner Sache die Könige Schaden zufügen ? Nein, nein, ich schwöre bei Dir selbst, o Du König aller Könige! Meine Liebe zu Dir ist so groß, daß ich niemanden fürchte, selbst wenn sich alle Mächte der Welt in Reih und Glied gegen mich stellten. Allein, ohne jeden Beistand habe ich mich durch die Kraft Deiner Macht erhoben, Deine Sache zu verkünden, frei von jeder Furcht vor den Scharen meiner Unterdrücker.
Mit lauter Stimme rufe ich allen, die auf Erden wohnen, zu und spreche: »Fürchtet Gott, o ihr Diener Gottes, und laßt Euch nicht fernhalten von dem reinen Weine, der von der rechten Seite des Thrones eures Herrn, des Gnadenreichsten, strömt. Ich schwöre bei Gott! Besser ist für euch, was Er besitzt, als alles, was ihr besitzt, was ihr in diesem eitlen, leeren Leben gesucht habt und immer noch sucht. Entsaget der Welt und richtet euren Blick auf den allherrlichen Horizont. Wer vom Weine Seines Gedenkens kostet, wird jedes andere Gedenken vergessen, und wer Ihn erkennt, macht sich frei von jeder Bindung an dieses Leben und alles, was dazugehört.«
Ich flehe Dich an, o mein Gott und mein Meister, bei Deinem Wort, durch das sich die, welche Dir ergeben an Deine Einheit glauben, in die Höhen Deiner Erkenntnis und die Himmel Deiner Einzigkeit emporschwingen: Beseele Deine Lieben mit dem, was ihre Herzen in Deiner heiligen Sache festigt. Verleihe ihnen solche Standhaftigkeit, daß nichts sie hindern kann, sich Dir zuzuwenden.
Du bist wahrlich der Freigebige, der Großmütige, der Vergebende, der Mitleidvolle.
-~-112. Du siehst, o mein Gott, wie bestürzt in ihrer Trunkenheit Deine Knechte sind, die sich von Deiner Schönheit abkehren und bekritteln, was rechter Hand vom Throne Deiner Majestät herniedergesandt ist. Du kamst, o mein Gott, in den Wolken Deines Geistes und Deines Wortes, und siehe da, die ganze Schöpfung wankte und bebte, und die Deine Beweise verwarfen, zitterten an allen Gliedern, o Du, der Du die Herrschaft über alle Dinge in Deinem Griffe hältst!
Du, o mein Gott, forderst alle Menschen auf, sich Deiner Barmherzigkeit zuzuwenden; Du rufest sie zum Horizonte Deiner Gnadenfülle. Doch keiner beachtete Deinen Ruf, ausgenommen die, welche allem außer Dir entsagen und dem Morgen Deiner Schönheit, dem Aufgangsorte Deiner Eingebung und Deiner Offenbarung entgegeneilen.
Du weißt, o mein Gott, daß auf dem ganzen Erdenrund niemand außer ihnen zu finden ist, der Deiner gedenkt. Du siehst, wie die Tyrannen unter Deinen Geschöpfen sie ergreifen. Einige, o mein Gott, vergießen ihr Blut auf Deinem Pfad; andere verlassen ihre Heimat, den Blick auf Deinen Thronsitz gerichtet, und werden gehindert, den Hof Deiner großen Herrlichkeit zu betreten, während wieder andere ins Gefängnis geworfen und der Willkür der Frevler ausgeliefert sind.
Ich flehe Dich an, o Du, der Du die Zügel unumschränkter Gewalt in Deinen Händen hältst: Stehe ihnen bei durch die wundersame Kraft Deiner Macht. Elend, o mein Herr, ergreift sie auf Deinem Pfade; erhöhe sie durch die Macht Deiner Souveränität. Ermüdung überkommt sie in ihrer Liebe zu Dir; mache sie durch Deine Kraft und Deine Allmacht siegreich über Deine Feinde.
Wiewohl ich weiß, o mein Gott, daß Dein Ratschluß für sie alles in Deinem Himmel und auf Deiner Erde übertrifft, hege ich doch den Wunsch, daß Du sie in Deinen Tagen erhöht und von Deinen Geschöpfen geehrt erblickest. Erhaben bist Du über Deine Schöpfung. Alle sind in Deiner Gewalt, gefangen in der Höhlung Deiner Hand. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Allmächtigen, dem Allwissenden, dem Allweisen.
-~-113. Verherrlicht sei Dein Name, o mein Gott! Ich bezeuge, daß alle Deine Diener hingerissen wären von einem einzigen, rechter Hand vom Throne Deiner Majestät herniedergesandten Worte, wollten sie sich Dir nur zuwenden mit den Augen, die Du ihnen geschaffen, und den Ohren, die Du ihnen verliehen. Dieses eine Wort genügte, ihre Angesichter aufzuhellen, ihre Herzen sicher zu machen und ihre Seelen sich aufschwingen zu lassen in die Höhen Deiner großen Herrlichkeit und in den Himmel Deiner Souveränität.
Ich bitte Dich, o Du Herr aller Namen, Du Herrscher über Erde und Himmel: Gib, daß alle, die Dir teuer sind, Kelche Deiner Barmherzigkeit werden, um die Herzen Deiner Diener zu beleben. Laß sie sein wie der Regen, o mein Gott, der aus den Wolken Deiner Gnade herniederströmt, und wie die Winde, die den Frühlingsduft Deiner Güte tragen, so daß sich durch sie das Erdreich der Menschenherzen mit Grün bekleide und daraus erblühe, was alle Deine Lande mit Wohlgeruch erfülle, bis jeder den süßen Duft aus dem Gewande Deiner Offenbarung verspüren kann. Mächtig bist Du zu tun, was Du willst.
Die Kraft Deiner Macht ist mein Zeuge! Wer aus dem Kelche trinkt, den die Hand Deiner Huld kreisen läßt, wird sich von allem lossagen außer Dir und fähig sein, durch ein Wort seines Mundes die Seelen Deiner Diener, die auf dem Lager des Vergessens und der Achtlosigkeit schlafen, zu entzücken. Er wird sie dazu bringen können, ihre Angesichter Deinem Größten Zeichen zuzukehren und nichts bei Dir zu suchen außer Dir selbst, nur das von Dir erbittend, was Du durch die Feder Deines göttlichen Gerichtes für sie bestimmst und auf der Tafel Deines Ratschlusses verordnest.
So sende denn durch Deinen Größten Namen auf Deine Lieben hernieder, o mein Gott, was sie in allen Lebenslagen näher zu Dir hinzieht. Du bist wahrlich der Allmächtige, der Allherrliche, zu dem alle Menschen um Hilfe flehen.
-~-114. Meine Augen werden hell, o mein Gott, wenn ich über die Leiden nachsinne, die aus dem Himmel Deines Ratschlusses auf mich niedersteigen und mich von allen Seiten umgeben, wie Deine Feder es unwiderruflich bestimmt hat. Ich schwöre bei Deinem Selbst! Was von Dir kommt, gefällt mir wohl, und sollte es die Bitternis meines Todes mit sich bringen.
Er, der Dein Geist war,[] o mein Gott, zog sich am Abend vor Seinem letzten Tag auf Erden ganz allein in das Dunkel der Nacht zurück. Er fiel auf Sein Antlitz, betete zu Dir und sagte: »Wenn es Dein Wille ist, o mein Herr, mein Vielgeliebter, so laß durch Deine Gunst und Güte diesen Kelch an mir vorübergehen.«
Bei Deiner Schönheit, o Du Herr aller Namen, Du Schöpfer der Himmel! Ich kann den Duft der Worte spüren, die Ihm in Seiner Liebe zu Dir über die Lippen kamen, und kann die Glut des Feuers fühlen, das Seine Seele entflammte in ihrer Sehnsucht nach dem Morgenlicht Deiner Einzigkeit, dem Dämmerort Deiner überragenden Einheit.
Was mich betrifft - und davon bist Du selbst mein Zeuge - so rufe ich zu Dir und sage: »O mein Herr, mein Meister, mein Gebieter! Vor den Zeichen Deines Willens habe ich keinen eigenen Willen, und angesichts der Offenbarung Deines Zieles kann ich kein Ziel haben. Ich schwöre bei Deiner Herrlichkeit! Ich wünsche nur, was Du wünschest, und schätze nur, was Du schätzest. Für mich wähle ich nur, was Du für mich wählst, o Du Besitzer meiner Seele.« Nein, ich sehe mich als reines Nichts angesichts der mannigfaltigen Offenbarungen Deiner Namen, wieviel geringer noch gegenüber dem glänzenden, strahlenden Lichte Deines Selbstes. O ich Elender!
Wollte ich Dich auch nur zu beschreiben suchen, so bezeugte solch ein Versuch nur meinen Mangel an Ehrfurcht, meine Achtlosigkeit gegen die klaren, leuchtenden Zeichen Deiner Einzigkeit. Wer außer Dir kann vor Deiner Offenbarung beanspruchen, der Beachtung wert zu sein? Wer kann als hinreichend befähigt gelten, Dich angemessen zu preisen? Wer kann sich rühmen, Deine Herrlichkeit würdig zu schildern? Nein - Du selbst bist dafür Zeuge: Es ist unbestreitbar erwiesen, daß Du der eine Gott bist, der Unvergleichliche, Dessen Hilfe alle Menschen erflehen. Seit Ewigkeit bist Du allein, mit niemandem, der Dich beschreiben kann, und ewiglich wirst Du der gleiche bleiben, ohne daß jemand Dir gliche oder mit Dir wetteiferte. Wollte man das Dasein eines Ebenbürtigen neben Dir anerkennen, wie könnte man dann behaupten, daß Du der Unvergleichliche bist oder daß Deine Gottheit unermeßlich erhaben ist über alles Gleiche oder Ähnliche? Die höchsten Denker, die Deine Einheit anerkennen, können bei all ihrem Nachsinnen nie zum Verständnis Dessen gelangen, Den Du durch das Wort Deines Befehls erschaffen hast; um wieviel ohnmächtiger sind sie, sich zu den Höhen der Erkenntnis Deines eigenen Seins aufzuschwingen.
Jedes Lob, das eine Zunge oder eine Feder zu berichten vermag, und jede Vorstellung, die sich ein Herz ausdenken kann, sind ausgeschlossen von der Stufe, die Deine erhabenste Feder bestimmt hat; um wieviel weniger können sie die Höhen erreichen, die Du über das Verständnis und die Beschreibung eines Geschöpfes unendlich weit hinausgehoben hast, ist doch der Versuch des vergänglichen, die Zeichen des Unerschaffenen zu begreifen, wie die Regung eines Wassertropfens vor dem Aufruhr Deiner wogenden Meere. Nein, o mein Gott, bewahre mich vor dem Wagnis, Dich zu beschreiben; denn jeder Vergleich, jede Ähnlichkeit kann sich nur auf das beziehen, was dem Wesen nach von Dir erschaffen ist. Wie könnte da ein Vergleich oder eine Ähnlichkeit je zu Dir passen oder zu Deinem Selbst emporreichen ?
Bei Deiner Herrlichkeit, o mein Gott! Obgleich ich erkenne und sicher glaube, daß keine Beschreibung außer durch Dich an Deine Hoheit heranreicht und keine Verherrlichung außer durch Dich je in die Sphären Deiner Gegenwart emporsteigt, kann ich doch nicht stillschweigen und aufhören, Dich zu verherrlichen und Deine wundersame Herrlichkeit zu schildern; denn anders würde mein Herz sich verzehren und meine Seele dahinschmelzen.
Deiner zu gedenken, o mein Gott, löscht meinen Durst und beruhigt mein Herz. Meine Seele ergötzt sich am Zwiegespräch mit Dir, wie sich der Säugling an der Brust Deiner Gnade ergötzt. Mein Herz lechzt nach Dir, wie ein verdurstender nach den Lebenswassern Deiner Großmut lechzt, o Du Gott der Gnade, in Dessen Hand die Herrschaft aller Dinge ruht.
Ich danke Dir, o mein Gott, daß Du mich Deiner gedenken lässest. Was außer dem Gedenken Deiner kann meine Seele entzücken oder mein Herz beglücken? Die vertraute Zwiesprache mit Dir macht mich fähig, auf das Gedenken an alle Deine Geschöpfe zu verzichten, und meine Liebe zu Dir gibt mir die Kraft, das Leid zu ertragen, das meine Unterdrücker mir zufügen.
Sende daher meinen Lieben, was ihre Herzen erfreut, o mein Gott! Erleuchte ihre Angesichter und entzücke ihre Seelen! Du weißt, o mein Herr, daß es ihre Freude ist, Deine Sache erhöht und Dein Wort verherrlicht zu sehen. Enthülle deshalb, o mein Gott, was ihre Augen erfreut, und verordne ihnen das Gute dieser und der zukünftigen Welt.
Du bist wahrlich der Gott der Macht, der Kraft und der Großmut.
-~-115. Du siehst, o mein Gott, wie das Unrecht jener Deiner Diener, welche Dir den Rücken kehrten, zwischen Ihn, in dem Deine Gottheit offenbar ist, und Deine Diener trat. Sende auf sie herab, o mein Gott, was sie veranlaßt, untereinander mit ihren Angelegenheiten beschäftigt zu sein. Gib sodann, daß ihre Gewalttat auf sie selbst beschränkt bleibt, damit das Land und seine Bewohner Frieden finden.
Eine Deiner Mägde, o mein Herr, sucht Dein Antlitz und schwingt sich auf in die Sphäre Deines Wohlgefallens. Versage ihr nicht, o mein Herr, was Du den Auserwählten unter Deinen Mägden bestimmt hast. Mache sie fähig, so zu Deinen Worten hingezogen zu sein, daß sie bei ihnen Dein Lob feiert.
Mächtig bist Du zu tun, was Dir gefällt. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Allmächtigen, Dessen Hilfe alle Menschen erflehen.
-~-116. Mein Gott, mein Vielgeliebter! Wenn Deine Gesetze herniedergesandt sind, gibt es keinen Ort, dahin man fliehen kann, und wenn Deine Gebote verkündet sind, kann keine Seele eine Zuflucht finden. Du hast der Feder die Geheimnisse Deiner Ewigkeit eingegeben; Du hast ihr geboten, den Menschen zu lehren, was er nicht weiß, und Du hast ihn von den Lebenswassern der Wahrheit aus dem Kelche Deiner Offenbarung und Deiner Begeisterung trinken lassen.
Kaum hatte jedoch die Feder einen einzigen Buchstaben Deiner verborgenen Weisheit auf die Tafel geschrieben, da erscholl von allen Seiten das Wehklagen Deiner glühenden Verehrer, und die Gerechten befiel solches Leid, daß die Insassen des Thronzelts Deiner Herrlichkeit in Tränen ausbrachen und die Bewohner der Städte Deiner Offenbarung vor Schmerz stöhnten.
Du siehst, o mein Gott, wie Er, die Manifestation Deiner Namen, in diesen Tagen von den Schwertern Deiner Feinde bedroht ist. In diesem Zustand erhebt Er laut Seine Stimme, alle Bewohner Deiner Erde und alle Insassen Deines Himmels vor Dich ladend.
Reinige die Herzen Deiner Geschöpfe durch die Macht Deiner souveränen Gewalt, o mein Gott, damit Deine Worte tief in sie eindringen. Ich weiß nicht, was in ihren Herzen ist, o mein Gott, noch kann ich sagen, was sie von Dir denken. Mich dünkt, sie wähnen, Du riefest sie zu Deinem allhöchsten Horizonte, um die Herrlichkeit Deiner Macht und Majestät zu erhöhen. Denn wären sie gewiß, daß Du sie zu dem rufst, was ihre Herzen neu erschafft und ihre Seelen unsterblich macht, so flöhen sie niemals vor Deiner Führung, und niemals verließen sie den Schatten des Baumes Deiner Einzigkeit. So schärfe denn den Blick Deiner Geschöpfe, o mein Gott, damit sie Ihn, den Verkünder der Gottheit, erkennen als Einen, Der geheiligt ist über alles, was ihnen zugehört, und der sie nur um Deinetwillen zum Horizonte Deiner Einheit beruft zu einer Zeit, da Sein Leben jeden Augenblick in Gefahr ist. Wäre Er auf die Erhaltung Seines Selbstes bedacht, Er hätte es niemals der Willkür Deiner Feinde ausgeliefert.
Ich schwöre bei Deiner Herrlichkeit! Mannigfache Leiden habe ich auf mich genommen zu dem einzigen Zweck, daß alle in Deinem Himmel und auf Deiner Erde wiedergeboren werden. Wer Dich liebt, kann niemals seinem Selbst anhangen, es sei denn, um Deine heilige Sache zu fördern; wer Dich erkennt, kann nichts außer Dir erkennen und sich keinem außer Dir zuwenden.
Befähige Deine Diener, o mein Gott, zu entdecken, was Du in Deinem Reiche für sie gewünscht hast. Mache sie vertraut mit dem, was Er, der Ursprung Deiner erhabensten Titel, in Seiner Liebe zu Dir um der Wiedergeburt ihrer Seelen willen auf sich genommen hat, damit sie dem Strom entgegeneilen, der das wahre Leben ist, und ihre Gesichter auf Deinen Namen, der Barmherzigste, richten. Überlasse sie nicht sich selbst, o mein Gott! Ziehe sie durch Deine reiche Gunst hinan zum Himmel Deiner Eingebung. Sie sind nur Almosenempfänger, Du aber bist der Allbesitzende, der Immervergebende, der Mitleidvollste.
-~-117. Ruhm sei Dir, o mein Gott! Der Frühling Deiner Gunst regt sich und kleidet Deine Erde in Grün. Die Wolken vom Himmel Deiner Gabenfülle verströmen ihren Regen auf diese Stadt, in deren Mauern Er gefangen liegt, dessen Sehnsucht die Erlösung Deiner Geschöpfe ist. Dadurch ist der Boden dieser Stadt geschmückt, ihre Bäume sind mit Laub bekleidet, ihre Bewohner erfreut.
Die Herzen Deiner Lieben wird jedoch nur die göttliche Frühlingszeit Deines zarten Erbarmens erfreuen. Sie wird die Herzen erquicken, die Seelen wiederbeleben und die Bäume des menschlichen Seins ihre Früchte tragen lassen.
Die Pflanzen, die den Herzen Deiner Lieben entspringen, sind verwelkt, o mein Herr. Sende aus den Wolken Deines Geistes auf sie hernieder, was in ihrer Brust die zarten Kräuter Deiner Erkenntnis und Weisheit wachsen läßt. Alsdann beglücke ihre Herzen mit der Verkündigung Deiner heiligen Sache und der Verherrlichung Deiner Souveränität.
Erwartungsvoll schauen ihre Augen nach Deinen Wohltaten, o mein Herr, und ihre Angesichter sind dem Horizonte Deiner Gnade zugekehrt. Laß es durch Deine große Güte nicht zu, daß sie Deiner Gunst beraubt sind. Gewaltig bist Du durch Deine souveräne Macht. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Helfer in Gefahr, dem Selbstbestehenden.
-~-118. Du siehst, o mein Gott, wie sich Deine Diener fest an Deine Namen halten und sie anrufen bei Tag und bei Nacht. Kaum aber war Er offenbart, durch Dessen Wort das Reich der Namen und der Himmel der Ewigkeit erschaffen sind, da fielen sie von Ihm ab und leugneten das größte Deiner Zeichen, schließlich verbannten sie Ihn aus Seinem Vaterland und zwangen Ihn, in der trostlosesten Deiner Städte zu hausen, obgleich Du doch die ganze Welt um Seinetwillen erbaut hast. In diesem Größten Gefängnis hat Er Seinen Thronsitz errichtet. Obwohl schwer geprüft von Leiden, dergleichen der Schöpfung Auge noch nie gesehen, lädt Er das Volk vor Dich, o Du Gestalter des ganzen Weltalls!
Ich flehe Dich an, o Du, der Du alle Völker formst und jedes modernde Gebein neu belebst: Befähige in Deiner Güte Deine Diener, Ihn, die Manifestation Deiner selbst, den Offenbarer Deiner überragenden Macht, zu erkennen, so daß sie durch Deine Kraft all die Götzen ihrer verderbten Neigungen stürzen und in den Schatten Deiner allumfassenden Gnade treten, die kraft Deines Namens, der Erhabenste, der Allherrliche, die gesamte Schöpfung überragt.
Ich weiß nicht, o mein Gott, wie lange Deine Geschöpfe noch schlummern wollen auf dem Lager der Vergeßlichkeit und der üblen Lüste, weit von Dir entfernt und ausgeschlossen von Deiner Gegenwart. Ziehe sie hinan zum Schauplatz Deiner strahlenden Herrlichkeit, o mein Gott, und entzücke ihre Herzen mit den süßen Düften Deiner Eingebung, durch welche die Deine Einheit anbeten, Dir auf den Flügeln der Sehnsucht entgegenfliegen, und die Dir Ergebenen Ihn erreichen, den Aufgangsort der Sonne Deiner Schöpfung.
Zerreiße die Schleier, o mein Herr, die sie von Dir trennen, damit sie Dich schauen, leuchtend über dem Horizonte Deiner Einzigkeit, Deinen Strahlenglanz vom Morgen Deiner Souveränität ergießend. Bei Deiner Herrlichkeit! Kosteten sie die Süße Deines Gedenkens und begriffen sie die Vortrefflichkeit all dessen, was von der rechten Hand des Thrones Deiner Erhabenheit für sie herniedergesandt ist, so würfen sie all ihr Hab und Gut beiseite, damit der Blick Deiner Gnade auf sie fiele und die Sonne Deiner Schönheit auf sie strahle.
Gib, daß Dein Gedenken ihre Herzen entzücke, o mein Herr, daß Dein Reichtum ihre Seelen bereichere, und stärke ihren Willen, damit sie Deine heilige Sache unter Deinen Geschöpfen verkünden. Du bist wahrlich der Große Geber, der Immervergebende, der Mitleidvollste.
-~-119. Gelobt sei Dein Name, o mein Gott! Du siehst, wie schMirzaich ich inmitten Deiner Diener gequält werde; Du siehst alles, was mich auf Deinem Pfade befällt. Du weißt sehr wohl, daß ich kein Wort spreche ohne Deine Erlaubnis, daß meine Lippen sich nur auf Deinen Befehl und nach Deinem Wohlgefallen öffnen, daß jeder Atemzug, den ich tue, von Deinem Lobpreis und Deinem Gedenken beseelt ist, daß ich alle Menschen nur zu dem auffordere, wozu Deine Auserwählten seit je aufgefordert sind, und daß ich ihnen nur diejenigen Gebote auferlege, die sie dem Morgen Deiner Gnade, dem Dämmerorte Deiner Gunst, dem Horizonte Deines Reichtums, der Manifestation Deiner Eingebung und Deiner Offenbarung nahebringen.
Du weißt sehr wohl, o mein Gott, daß ich in meiner Pflicht gegen Deine heilige Sache nicht ermatte. Allezeit und in jeder Lage trage ich in alle Richtungen die sanften Winde Deiner Eingebung und verbreite den Wohlgeruch aus dem Gewande Deiner Gnade, damit Deine Diener seinen Duft gewahren und zu Dir sich hingezogen fühlen.
Ich flehe Dich an, o mein Gott, bei den Lichtern Deiner Einheit und den Schatzkammern Deiner Offenbarung: Sende aus den Wolken Deiner Gnade hernieder, was die Herzen der Dir Zugewandten reinigt. Lösche sodann in ihren Herzen alles aus, was bei Deinen Dienern Anstoß an Deiner heiligen Sache erregen könnte.
Dein Wille überwältigt meinen Willen, o mein Gott, und ich zeige auf, was mich unter SchMirzan beunruhigt. So sei denn barmherzig mit mir, o Du, der Du unter allen Barmherzigen der Barmherzigste bist!
Stehe Deinen Dienern bei in ihrem Dienst für Deine heilige Sache, o mein Gott, und gib ihnen zu trinken, was ihre Herzen in Deinem Reiche erquickt, damit nichts sie hindere, Deiner zu gedenken und Deine Tugenden zu rühmen, damit sie in Deinem Namen Haus und Herd verlassen und all die Menschenscharen vor Dich laden. Behüte ihre Angesichter davor, daß sie sich einem anderen zuwenden als Dir, o mein Gott, und bewahre ihre Ohren vor den Reden all derer, die sich von Deiner Schönheit abkehrten und Deine Zeichen verwarfen.
Erhaben bist Du über alle Dinge. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Allwissenden, dem Allweisen.
-~-120. Verherrlicht bist Du, o Herr mein Gott! Du schauest meine elende Lage und den Raum, darin ich hause; Du bist Zeuge meiner Verwirrung, meiner himmelschreienden Not, meiner Sorgen und all der Leiden, die ich erdulde unter Deinen Dienern, die Deine Verse hersagen und deren Offenbarer verwerfen, die Deine Namen anrufen und deren Schöpfer bekritteln, die Ihm, Deinem Freunde, zu nahen und doch den Bestgeliebten aller Welten zu töten suchen.
Öffne Du ihre Augen, o mein Gott, mein Meister, damit sie Deine Schönheit schauen, oder aber laß sie in den tiefsten Abgrund des Feuers zurückkehren. Mächtig bist Du zu tun, was Du willst. Du bist wahrlich der Allherrliche, der Allweise.
Die Herrlichkeit Deiner Macht ist mein Zeuge, o mein Gott! Wann immer ich Deiner zu gedenken suche, finde ich mich überwältigt von der Erhabenheit Deines Ranges und der Unendlichkeit Deiner Macht; wann immer ich stillschweige, siehe! dann zwingt mich meine Liebe zu Dir und die Gewalt Deines Willens, meine Zunge zu lösen und Dich zu preisen. Der Arme und Elende, o mein Gott, ruft zu seinem Herrn, dem Allbesitzenden; der Kraftlose gedenkt seines Gebieters, des Allmächtigen. Wenn Er geruht, die demütige Bitte Seines Knechtes zu hören, ist Er wahrlich von unübertroffener Großmut, und wenn Er ihn verstößt, ist Er der beste derer, die gerecht urteilen. Der ist wahrlich annehmbar, o mein Gott, der sein Angesicht Dir zukehrt, und der ist wahrlich ausgeschlossen, der es in Deinen Tagen versäumt, Deiner zu gedenken. Selig ist, wer die Süße Deines Gedenkens und Deines Lobpreises kostet. Selbst wenn sich alle Völker der ganzen Welt gegen ihn erheben, kann einen solchen Menschen nichts daran hindern, seine Schritte auf den Pfad Deines Wohlgefallens und auf die Wege Deiner heiligen Sache zu lenken.
So schaue denn, o Du Meistgeliebter Bahás, auf die Tränen, die er vor Dir vergießt, und höre seine Seufzer, o Du, der Du seines Herzens Sehnsucht bist! Ich schwöre bei Deiner Macht, Deiner Majestät und Herrlichkeit! Erbte ich von Dir alle Wonnen des Paradieses, hätte ich sie so lange zu eigen, wie Dein Sein währt, und versäumte ich dann für weniger als einen Augenblick, Deiner zu gedenken, so würfe ich diese Wonnen ganz gewiß von mir und beachtete sie nicht länger. Ich bin der, o mein Gott, der aus Liebe zu Dir die Welt und all ihre Wohltat aufgibt und aus freien Stücken um Deines Gedenkens willen jede Trübsal auf sich nimmt.
Ich flehe Dich an, o Du mein Gefährte, mein Meistgeliebter: Hebe den Schleier hinweg, der sich zwischen Dich und Deine Diener gelegt hat, damit sie Dich mit Deinen Augen erkennen und sich von jeder Bindung frei machen außer der Deinen. Du bist wahrlich der Allmächtige, der Immervergebende, der Mitleidvollste. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Erhabensten, dem Selbstgenügenden, dem Selbsterhebenden, dem Allherrlichen, dem Allweisen.
Preis sei Dir, denn Du bist in Wahrheit der Herr über Erde und Himmel.
-~-121. Preis sei Dir, o Herr mein Gott! Ich bin es, der das Wohlgefallen Deines Willens sucht und seine Schritte zum Thronsitz Deiner Huld und Gnade lenkt. Ich bin es, der all sein Hab und Gut verläßt und zu Dir um Obdach flüchtet, den Blick auf das Königszelt Deiner Offenbarung und das angebetete Heiligtum Deiner Herrlichkeit gerichtet. Ich flehe Dich an, o mein Herr, bei Deinem Ruf, auf den hin alle, die Deine Einheit erkennen, den Schatten Deiner gnädigsten Vorsehung suchen und die Aufrichtigen ihr Selbst fliehen, hin zu Deinem Namen, der Erhabenste, der Allherrliche; bei Deinem Ruf, durch den Deine Verse herabgesandt, Dein Wort erfüllt, Dein Beweis offenbart, Deiner Schönheit Sonne aufgegangen, Dein Zeugnis erbracht und Deine Zeichen enthüllt sind - ich flehe Dich an: Laß mich zu denen gezählt sein, die den Wein wahren Lebens aus den Händen Deiner huldvollen Vorsehung empfangen und trinken, die sich auf Deinem Pfade von aller Bindung an Deine Geschöpfe lösen, so berauscht von Deiner mannigfachen Weisheit, daß sie auf das Feld des Opfers eilten mit Deinem Lob auf den Lippen und Deinem Gedenken im Herzen. Sende auch auf mich hernieder, o mein Gott, was mich reinigt von allem, was nicht von Dir ist, und befreie mich von Deinen Feinden, die an Deinen Zeichen zweifeln.
Mächtig bist Du zu tun, was Du willst. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Helfer in Gefahr, dem Selbstbestehenden.
-~-122. Preis sei Dir, o Herr mein Gott! Du siehst und weißt, ich habe Deinen Dienern geboten, daß sie sich nirgendwo hinwenden als zu Deinen Gaben, und habe ihnen befohlen, nichts zu beachten, als was Du in Deinem deutlichen Buche bestimmtest, dem Buche, das nach Deinem unergründlichen Ratschluß und Deiner unwiderruflichen Absicht herniedergesandt ist.
Ich kann kein Wort sprechen, o mein Gott, es sei denn mit Deiner Erlaubnis, und kann mich in keine Richtung bewegen, es sei denn mit Deiner Zustimmung. Durch die Kraft Deiner Macht hast Du, o mein Gott, mich ins Dasein gerufen und mir die Gnade verliehen, Deine Sache zu künden. Dafür wurde ich von solchem Leid heimgesucht, daß meine Zunge gehindert ward, Dich zu rühmen und Deine Herrlichkeit zu preisen.
Aller Lobpreis sei Dir, o mein Gott, für das, was Du durch Deinen Ratschluß und die Macht Deiner Souveränität für mich bestimmt hast. Ich bitte Dich, stärke mich und meine Geliebten in unserer Liebe zu Dir und bewahre uns sicher in Deiner heiligen Sache. Ich schwöre bei Deiner Macht, o mein Gott! Von Dir wie durch einen Schleier getrennt zu sein, ist Deines Dieners Schande, und Dich zu kennen, ist sein Ruhm. Bin ich bewaffnet mit der Macht Deines Namens, so kann nichts mich verwunden, und mit Deiner Liebe im Herzen können alle Trübsale dieser Welt mich nicht schrecken.
Darum, o mein Herr, sende herab auf mich und meine Geliebten, was uns vor dem Unheil derer beschützt, die Deine Wahrheit verwarfen und nicht an Deine Zeichen glauben.
Du bist wahrlich der Allherrliche, der Großmütigste.
-~-123. Verherrlicht bist Du, o Herr mein Gott! Du hast Deinen Dienern in Deinem höchsten Paradiese so hohe Rangstufen zuerteilt, daß alle im Himmel und auf Erden wie vom Donner gerührt wären, würde auch nur eine davon menschlichen Blicken enthüllt. Bei Deiner Macht! Wären Könige Augenzeugen solch großer Herrlichkeit, sie legten sicherlich all ihre Reiche ab und hielten sich an jene Untertanen, die in den Schatten Deiner unermeßlichen Gnade getreten sind und Obdach bei Deinem allherrlichen Namen suchen.
Ich flehe Dich an, o Du Geliebter der Welten, Du Sehnsucht aller, die Dich erkennen, bei Deinem Namen, durch den Du aufrüttelst, wen Du willst, und zu Dir hinziehst, wen Du magst: Öffne all denen, die Dir teuer sind, die Augen, damit sie nicht durch Schleier von Dir getrennt seien wie die Völker der Erde, sondern äußerlich die Zeichen Deiner Macht erkennen und innerlich begreifen, was Du in den Reichen Deiner Herrlichkeit für sie bestimmt hast.
Mächtig bist Du zu tun, was Dir beliebt. Du bist der Einziggeliebte in dieser Welt und in der künftigen. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Erhabensten, dem Allherrlichen.
-~-124. Verherrlicht bist Du, o Herr mein Gott! Wann immer ich wage, von Dir zu künden, hindern mich meine schweren Sünden und meine schlimmen Vergehen gegen Dich daran, und ich sehe mich Deiner Gnade gänzlich beraubt, außerstande, Dein Lob anzustimmen. Doch mein festes Vertrauen in Deine Großmut läßt meine Hoffnung auf Dich wieder aufblühen; meine Gewißheit, daß Du großmütig mit mir verfährst, gibt mir den Mut, Dich zu preisen und Dich um das zu bitten, was Du besitzest.
Ich flehe Dich an, o mein Gott, bei Deinem Erbarmen, das alles Erschaffene überragt und das alle bezeugen, die in das Meer Deiner Namen versunken sind, überlasse mich nicht mir selbst, denn mein Herz ist dem Bösen zugetan. Behüte mich sodann in der Feste Deines Schutzes, unter dem Obdach Deiner Fürsorge. Ich wünsche nur für mich, o mein Gott, was Du durch die Macht Deiner Stärke bestimmst. Für mich selbst wähle ich nur Deine gnädige Bestimmung als Beistand, das Walten Deines Willens, die Zeichen Deines Befehls und Deines Gerichts zu meiner Hilfe.
O Du Herzensgeliebter derer, die sich nach Dir sehnen! Ich flehe Dich an bei den Manifestationen Deiner Sache, den Dämmerorten Deiner Eingebung, den Vertretern Deiner Majestät, den Schatzkammern Deines Wissens, laß nicht zu, daß ich Deiner heiligen Wohnstatt, Deines Tempels, Deines Schreins beraubt sei. Hilf mir, o mein Gott, zu Seinem geheiligten Hof zu gelangen, Seine Gestalt zu umkreisen und demütig an Seinem Tor zu stehen.
Du bist Der, Dessen Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit währt. Nichts entgeht Deiner Kenntnis. Du bist fürwahr der Gott der Macht, der Gott der Herrlichkeit und der Weisheit.
Preis sei Gott, dem Herrn der Welten!125. O Du, vor Dem alle Dinge in Furcht erschauern, vor Dessen strahlendem Antlitz alle Menschen die Augen niederschlagen, vor Dessen Offenbarungen der Souveränität alle Nacken sich in Demut beugen, Der durch Seinen gebieterischen Willen alle Herzen überwältigt, Dessen ehrfurchtgebietende Majestät alle Dinge in ihren Grundfesten erbeben läßt und Der durch die Gewalt Seiner Herrschaft die Winde unterwarf! Ich flehe Dich an bei der bezwingenden Kraft Deiner Offenbarung, bei der Gewalt Deiner Macht, bei der Hoheit Deines Wortes und der Erhabenheit Deiner Herrschaft, zähle uns zu denen, die die Welt nicht daran hindern konnte, sich Dir zuzukehren,
Laß mich zu denen gehören, o mein Herr, die mit Leib und Leben tapfer auf Deinem Pfade kämpfen. Schreibe sodann den Lohn für mich nieder, den Du auf der Tafel Deines Befehls für sie bestimmt hast. Weise mir den Sitz der Wahrheit an in Deiner Gegenwart und geselle mich zu den Aufrichtigen unter Deinen Dienern.
Ich flehe Dich an, o mein Herr, bei Deinen Boten, Deinen Auserwählten und bei Ihm, durch Den Du den Manifestationen Deiner Sache unter Deinen Geschöpfen Dein Siegel aufdrücktest, bei Ihm, Den Du mit der Zier Deiner Annahme schmücktest vor allen, die in Deinem Himmel und auf Deiner Erde wohnen: Hilf mir gnädig zu erlangen, was Du Deinen Dienern bestimmt und auf Deinen Tafeln einzuhalten geboten hast. So wasche denn durch Deine Gnade und Gunst meine Sünden ab, o mein Gott, und rechne mich zu denen, die die Angst nicht übermannen und der Kummer nicht überkommen soll.
Du bist fürwahr der Allmächtige, der Helfer in Gefahr, der Selbstbestehende.
-~-126. Verherrlicht bist Du, o Herr mein Gott! Du bist Er, Der mit dem Feuer Seiner Liebe denen die Herzen entflammt, die Deine Einheit erkennen, Der mit der Herrlichkeit Seines Antlitzes denen die Angesichter erleuchtet, die Deinem Hofe nahen. Welche Fülle, o mein Gott, birgt der Strom Deiner Erkenntnis! Wie süß ist der SchMirza den ich aus Liebe zu Dir und Deines Wohlgefallens willen von den Pfeilen der Frevler erdulde! Wie beglückend sind die Wunden, die mir die Schwerter der Ungläubigen auf Deinem Pfade um der Verkündigung Deines Glaubens willen zufügen!
Ich flehe Dich an, bei Deinem Namen, durch den Du Unrast in Ruhe, Furcht in Vertrauen, Schwäche in Stärke und Erniedrigung in Herrlichkeit wendest: Hilf mir und deinen Dienern gnädiglich, Deinen Namen zu preisen, Deine Botschaft auszurichten und Deine heilige Sache so zu verkünden, daß wir unbewegt bleiben von den Angriffen der Missetäter und der Wut der Ungläubigen, o Du, der Du mein Meistgeliebter bist!
Ich hin Deine Magd, o mein Herr, die auf Deinen Ruf hört und hin zu Dir eilt. Ich fliehe vor mir selbst, und mein Herz findet Ruhe bei Dir. Bei Deinem Namen, der alle Schätze der Welt ans Licht bringt, bitte ich Dich, o mein Herr: Schütze mich vor den Anspielungen derer, die an Dir zweifeln und Deine Wahrheit leugnen.
Mächtig bist Du zu tun, was Dir gefällt. Du bist wahrlich der Allwissende, der Allweise.
-~-127. Aller Lobpreis sei Dir, o Herr mein Gott! Wie geheimnisvoll ist das Feuer, das Du in meinem Herzen entzündet! Selbst meine Glieder bezeugen seine glühende Hitze und seiner Flamme verzehrende Macht. Suchte meine Zunge Dich je als den Einen zu beschreiben, Dessen Kraft allzeit die des mächtigsten aller Menschen übertrifft, so redete die Zunge meines Herzens mich an und spräche: »Dies sind bloße Worte, die nur auf Dinge passen, die von derselben Art und Gestalt sind wie sie selbst. Er aber ist in Wahrheit unendlich erhaben über das Gedenken all Seiner Geschöpfe.«
Die Kraft Deiner Macht ist mein Zeuge, o mein Vielgeliebter! Mich dünkt, jedes Glied meines Leibes ist mit einer Zunge ausgestattet, die Dich preist und Deinen Namen verherrlicht. Bin ich bewaffnet mit der Macht Deiner Liebe, so kann der Haß, der Deine Gegner treibt, mich niemals beunruhigen, und führe ich Dein Lob auf den Lippen, so können die Entscheide Deines Ratschlusses auch nie betrüben. So stärke denn Deine Liebe in meiner Brust und laß mich den Angriffen aller Völker auf Erden trotzen. Ich schwöre bei Dir! Jedes Haar auf meinem Haupte kündet: »Begegneten mir keine Leiden auf Deinem Pfade, wie könnte ich dann je die göttliche Süße Deiner zarten Liebe kosten?«
So sende denn hernieder, o mein Herr, auf mich und die, so mich lieben, was uns standhaft in Deinem Glauben macht. Mache sie fähig, die Hände Deiner Sache unter Deinen Dienern zu werden, damit sie Deine Zeichen verbreiten und Deine Souveränität dartun. Es gibt keinen Gott außer Dir, der Du mächtig bist zu tun, was Du willst. Du bist in Wahrheit der Allherrliche, der Allgepriesene.
-~-128. Preis sei Dir, o mein Gott! Ich bin Dein Diener, der an Dich und Deine Zeichen glaubt. Du siehst, wie ich mich dem Tor Deines Erbarmens zuwende und mein Antlitz auf Deine Gnade richte. Ich flehe Dich an bei Deinen höchsten Namen und Deinen erhabensten Eigenschaften: öffne meinen Blicken die Pforten Deiner Gaben. Hilf mir sodann zu tun, was recht ist, o Du, dem alle Namen und Eigenschaften zugehören!
Ich bin arm, o mein Herr, und Du bist der Reiche. Dir wende ich mein Angesicht zu, losgelöst von allem außer Dir. Ich flehe Dich an, beraube mich nicht der linden Düfte Deines zarten Erbarmens und versage mir nicht, was Du für die Auserwählten unter Deinen Dienern bestimmt hast.
Nimm den Schleier von meinen Augen, o mein Gebieter, damit ich erkenne, was Du für Deine Geschöpfe wünschest, und in allen Werken Deiner Schöpfung die Offenbarungen Deiner gewaltigen Allmacht sehe. Entzücke meine Seele, o mein Herr, mit Deinen mächtigsten Zeichen und ziehe mich aus den Tiefen meiner bösen, verderbten Wünsche. Schreibe alsdann für mich nieder, was in dieser und der zukünftigen Welt gut für mich ist. Mächtig bist Du zu tun, was Dir gefällt. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Allherrlichen, Dessen Hilfe alle Menschen erflehen.
Ich danke Dir, o mein Herr, daß Du mich aus meinem Schlaf erwecktest, daß Du mich aufrütteltest und in mir den Wunsch wachriefest zu verstehen, was die meisten Deiner Diener nicht zu fassen vermögen. Darum befähige mich, o mein Herr, aus Liebe zu Dir und um Deines Wohlgefallens willen zu schauen, was Du wünschest. Alle Dinge, o mein Herr, bezeugen die Gewalt Deiner Macht und Deiner Souveränität.
Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Allmächtigen, dem Wohltätigen.
-~-129. Sei gepriesen, o mein Gott! Du siehst, wie Deine rechtschaffenen Diener den Frevlern in die Hände gefallen sind, ihnen, die nicht an Deinen Namen, der Unbezwungene, glauben, die Deine Majestät, Deine unumschränkte Gewalt, Deine Kraft und Deine souveräne Macht leugnen. Ihre Münder sagen, was ehedem die Münder der Juden sagten.
Ziehe deshalb die Hand Deiner Allmacht aus dem Busen Deiner Herrlichkeit,[] o mein Herr, und stehe damit Deinen Lieben bei, die nicht davon abzuschrecken waren, dem Horizonte Deiner Offenbarung sich zuzuwenden, obgleich sie auf Deinem Pfade solche Prüfungen heimsuchen, daß die Bewohner des Reiches Deiner heiligen Sache wehklagen.
So drücke ihnen denn das Siegel Deines unfehlbaren Schutzes aufs Herz, o mein Herr, damit nur Dein Gedenken und kein anderes darin eindringe. Befähige sie, Deinen Namen unter Deinen Geschöpfen zu verkünden, und versorge sie mit dem Besten von dem, was Du für Deine Auserwählten, die Dir nahen dürfen, bestimmt hast.
Mächtig bist Du zu tun, was Dir gefällt. Du bist wahrlich der Allherrliche, den alle um Hilfe anrufen.
-~-130. Gelobt sei Dein Name, o Herr mein Gott! Du siehst, wie Deine Diener rings von Trübsal umgeben sind, wie ihre Gegner alle sich wider sie erheben und sie schwer unterdrücken. Deine Herrlichkeit ist mein Zeuge! Verbündeten sich alle Frevler der Erde gegen uns und würfen sie uns in ein Feuer, wie noch kein Mensch es je entzündet hat, sie hätten doch keine Macht, unseren Blick vom Horizonte Deines Namens, der Erhabenste, der Höchste, abzulenken oder unsere Herzen dem Thronsitz Deiner strahlenden Herrlichkeit zu entfremden.
Ich schwöre bei Deiner Macht! Die Pfeile, die uns auf Deinem Pfade durchbohren, sind unseren Tempeln eine Zier, und die Speere, die uns in unserer Liebe zu Dir durchdringen, sind unseren Leibern wie zarte Seide. Bei der Herrlichkeit Deiner Macht! Nichts, was es auch sei, schickt sich für Deine Diener außer dem, was die Feder Deines unwiderruflichen Ratschlusses auf dieser kostbaren, dieser erhabenen Tafel verzeichnet hat.
Aller Lobpreis sei Deinem Selbst, zu allen Zeiten und in allen Lebenslagen. Du bist wahrlich der Gott des Wissens und der Weisheit.
-~-131. Preis sei Dir, o mein Gott! Du siehst Ihn, der Dein Licht ist, eingekerkert in die Festungsstadt 'Akká, zutiefst bedrückt von den Untaten der Frevler, die sich durch ihre verderbten Leidenschaften davon abhalten lassen, Dir sich zuzukehren, o Du König aller Namen!
Ich schwöre bei Deiner Herrlichkeit! Trübsale, wie leidvoll sie auch seien, können mich niemals hindern, Deiner zu gedenken und Dein Lob zu preisen. Jeder Kummer, aus Liebe zu Dir ertragen, ist ein Zeichen Deiner Gnade für Deine Geschöpfe, und jede Pein, auf Deinem Pfad erlitten, ist nur ein Geschenk von Dir an Deine Auserwählten. Ich bezeuge, daß mein Antlitz, leuchtend über dem Aufgangsort der Ewigkeit, vom Leide widerstrahlt, und mein Leib trägt dieses Leid als Schmuck vor allen, die im Himmel und auf Erden sind.
Ich bitte Dich bei Deinem Größten Namen: Hilf allen, die an Dich und Deine Zeichen glauben, standhaft zu sein in Deiner Liebe und sich dem Sonnenaufgang Deiner Gnade zuzuwenden. Begeistere sie sodann mit dem, was ihre Zungen lösen wird, Dich zu preisen, und was sie Dir nahebringt in diesem Leben und im künftigen.
Du bist wahrlich der Allmächtige, der Allherrliche, der Wohltätige.
-~-132. Verherrlicht sei Dein Name, o Herr mein Gott! Ich flehe Dich an bei Deiner Macht, die alles Erschaffene umfaßt, bei Deiner Souveränität, welche die ganze Schöpfung überragt, und bei Deinem Wort, das in Deiner Weisheit verborgen war und durch das Du Deinen Himmel und Deine Erde erschufest: Mache uns standhaft in unserer Liebe zu Dir und im Gehorsam gegen Dein Wohlgefallen. Lenke unseren Blick auf Dein Antlitz und laß uns Deine Herrlichkeit preisen. Alsdann gib uns die Kraft, Deine Zeichen weithin unter Deinen Geschöpfen zu verbreiten und Deinen Glauben in Deinem Reiche zu bewahren. Du warst immer unabhängig vom Gedenken Deiner Geschöpfe und wirst immerdar bleiben, wie Du bist.
In Dich setze ich mein ganzes Vertrauen, Dir wende ich mein Angesicht zu, an das Seil Deiner liebevollen Vorsehung halte ich mich und eile in den Schatten Deines Erbarmens. Verstoße mich nicht als einen Enttäuschten von Deiner Tür, o mein Gott, und versage mir nicht Deine Gnade, denn nach Dir allein verlangt es mich. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Immervergebenden, dem Großmütigsten.
Preis sei Dir, der Du der Geliebte aller bist, die Dich erkannt haben!
-~-133. O Du, Dessen Prüfungen denen zum Heilmittel werden, die Dir nahe sind; Dessen Schwert alle heiß begehren, die Dich lieben, Dessen Pfeil der teuerste Wunsch derer ist, die nach Dir sich sehnen, Dessen Ratschluß die einzige Hoffnung derer ist, die Deine Wahrheit erkennen! Ich flehe Dich an, bei Deiner göttlichen Anmut, beim herrlichen Glanz Deines Angesichts, sende aus den Höhen Deiner Abgeschiedenheit auf uns hernieder, was uns Dir nahebringt. Festige sodann unsere Schritte in Deiner Sache, o mein Gott, erleuchte unsere Herzen mit dem Strahl Deiner Erkenntnis, und erfülle unsere Brust mit dem Glanz Deiner Namen.
-~-134. Auf Dich, o mein Gott, richte ich mein Angesicht, auf die Wunder Deiner Gnade und die Offenbarungen Deiner Großmut setze ich meine Hoffnung. Ich bitte Dich: Laß mich nicht enttäuscht am Tore Deiner Barmherzigkeit umkehren und überlasse mich nicht solchen Deiner Geschöpfe, die Deine heilige Sache zurückweisen.
Ich bin, o mein Gott, Dein Diener und Deines Dieners Sohn. Ich habe in Deinen Tagen Deine Wahrheit erkannt, habe meine Schritte zu den Ufern Deiner Einzigkeit gelenkt, bekenne Deine Einmaligkeit, anerkenne Deine Einheit und hoffe auf Deine Vergebung und Verzeihung. Mächtig bist Du zu tun, was Du willst; es gibt keinen Gott außer Dir, dem Allherrlichen, dem Immervergebenden.
-~-135. Preis sei Dir, o Herr mein Gott! Ich bezeuge, daß Du Gott bist und daß es keinen Gott gibt neben Dir. Du warst seit aller Ewigkeit unermeßlich erhaben über das Lob eines jeden außer Dir, hoch über der Beschreibung eines jeden Deiner Geschöpfe. Alles Erschaffene bezeugt Deine Einheit, alle Bewohner Deines Reiches bekennen Deine Einzigkeit. Die Selbstbewußten unter Deinen Geschöpfen können Dich mit dem Inbegriff ihres Begreifens niemals fassen, und Dein Volk kann niemals hoffen, mit den juwelengleichen Worten zu Deinem Lob und zu Deiner Verherrlichung in die Sphäre Deiner Heiligkeit emporzusteigen, ist doch der Menschen Auffassung von Dir nur die Auffassung Deiner Schöpfung; wie kann sie zu dir hinaufreichen? Und aller menschliche Lobpreis, alle Verherrlichung ist nur Deinen Dienern angemessen; wie könnten sie des Hofes Deiner Einzigkeit würdig erachtet werden?
Ich schwöre bei Deiner Herrlichkeit! Der Inbegriff der Erkenntnis ist machtlos, Dein Wesen zu verstehen, und die innerste Wirklichkeit jedes Lobpreises für Dich kann den Thronsitz Deiner großen Herrlichkeit und Deiner allbezwingenden Macht nicht erreichen. Jedes Wort, das Dich beschreiben will, und jede Erkenntnis, die Dich zu begreifen sucht, sind nur Ausdruck Deines eigenen Schattens, von Deinem Willen erzeugt und Deiner Absicht gemäß gestaltet.
Ich flehe Dich an, o Du, der Du unerforschlich bist für alle außer Dir, unverständlich für alle außer Dir selbst, bei dem Unrecht, das Er, der Morgen Deiner heiligen Sache, von den Händen der Schändlichen unter Deinen Geschöpfen erduldet, und bei dem, was Ihn auf Deinem Pfade befällt: Gib, daß ich allezeit gänzlich in Dir aufgehe, meinen Blick auf den Horizont Deines Willens richte und beständig sei in Deiner Liebe.
Ich kehre mich Dir zu, o mein Herr, wie Du es mir in Deinem Buche befohlen, und wende mein Angesicht zum Horizonte Deiner Gnade, wie Du es mir auf Deinen Tafeln erlaubst. Verstoße mich nicht vom Tore Deiner Gunst, ich bitte Dich, und verzeichne für mich den Lohn dessen, der Deine Gegenwart erreicht und sich erhebt, Dir zu dienen, hingerissen von den Tropfen, die aus dem Meere Deiner Wohltaten in Deinen Tagen auf ihn sprühen, und von den Sonnenstrahlen Deiner Gaben, die bei der Offenbarung Deines leuchtenden Antlitzes auf ihn fallen.
Mächtig bist Du zu tun, was Dir gefällt. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Helfer in Gefahr, dem Selbstbestehenden.
-~-136. Gepriesen Sei Dein Name, o Herr mein Gott! Ich bin Dein Diener, der das Seil Deines zarten Erbarmens ergreift und sich an den Saum Deiner Gnadenfülle klammert. Ich flehe Dich an bei Deinem Namen, durch den Du alles Erschaffene, das Sichtbare und das Verborgene, unterworfen hast und durch den Du den Odem, der wahrhaft Leben ist, über die ganze Schöpfung wehen ließest: Stärke mich mit Deiner Macht, die Himmel und Erde umfaßt, und behüte mich vor aller Krankheit und Trübsal. Ich bezeuge, daß Du der Herr aller Namen bist, der Gebieter all dessen, was Dir gefällt. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Allmächtigen, dem Allwissenden, dem Allweisen.
Bestimme Du für mich, o mein Herr, was mir in allen Deinen Welten nützt. Versorge mich sodann mit dem, was Du für die Auserwählten Deiner Geschöpfe verzeichnet hast, die nichts abhalten kann, sich Dir zuzuwenden - weder der Vorwurf des Tadlers noch das Geschrei des Ungläubigen noch die Entfremdung derer, die sich von Dir zurückziehen.
In der Macht Deiner höchsten Herrschaft bist Du wahrlich der Helfer in Gefahr. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Allmächtigen, dem Gewaltigsten.
-~-137. Verherrlicht bist Du, o mein Gott! Dank sei Dir, daß Du mich Ihn, den Morgen Deines Erbarmens, den Aufgangspunkt Deiner Gnade, den Verwahrungsort Deiner Sache, erkennen ließest. Ich flehe Dich an bei Deinem Namen, durch den die Angesichter der Dir Nahen weiß[] wurden und die Herzen der Dir Ergebenen ihren Flug zu Dir erhoben, gib, daß ich mich in jeder Lage allezeit an Dein Seil klammere und mich von allen Bindungen außer der Deinen löse, daß ich meine Augen auf den Horizont Deiner Offenbarung richte und vollbringe, was Du mir auf Deinen Tafeln vorgeschrieben hast.
Schmücke mich, o mein Herr, innerlich wie äußerlich mit dem Gewande Deiner Gunst und Güte. Bewahre mich alsdann vor allem, was Du verabscheust, und hilf mir und meinen Verwandten gnädiglich, Dir zu gehorchen und alles zu meiden, was einen bösen oder verderbten Wunsch in mir erwecken könnte.
Du bist wahrlich der Herr der ganzen Menschheit, der Herr über diese und die zukünftige Welt. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Allwissenden, dem Allweisen.
-~-138. O Gott, Du Gott aller Namen, Du Schöpfer der Himmel! Ich flehe Dich an bei Deinem Namen, durch den sich Er, der Morgen Deiner Macht und der Aufgangsort Deiner Kraft, offenbarte, durch den alles Feste gelöst, jeder Leichnam wieder belebt und jeder schweifende Geist gefestigt wird - ich flehe Dich an: Mache mich fähig, mich von aller Bindung außer an Dich zu befreien, Deiner Sache zu dienen, zu wünschen, was Du durch die Macht Deiner höchsten Herrschaft wünschest, und zu tun, was Dir wohlgefällt.
Sodann flehe ich Dich an, o mein Gott, mir zu bestimmen, was mich so reich macht, daß ich auf jeden außer Dir verzichten kann. Du siehst mich, o mein Gott, mein Angesicht Dir zugekehrt, meine Hände an das Seil Deiner Gnade geklammert. Erbarme Dich meiner und verfüge für mich, was Du für Deine Auserwählten verfügst. Mächtig bist Du zu tun, was Dir gefällt. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Immervergebenden, dem Gabenreichsten.
-~-139. Preis sei Dir, o Du, der Du durch die Bewegung Deiner erhabensten Feder die Scharen Deiner Schöpfung unterwirfst, der Du mit den Worten, die Deine Zunge vor allen im Himmel und auf Erden spricht, die Perlen aus dem Meere Deiner Weisheit offenbarst. Ich bezeuge, daß Deine Macht das ganze Weltall umfaßt und Deine Barmherzigkeit alles Erschaffene übertrifft. Die Gewalten der Erde behaupten sich nicht gegen Dich, noch macht der Aufruhr der Völker Deinen Ratschluß zunichte. Du offenbarst in Deinem Reich, was Du durch die Macht Deiner Souveränität wünschest; Du regelst alles nach dem Wohlgefallen Deines Willens. Seit Ewigkeit wohnst Du in den erhabensten Höhen Deiner Herrschaft und Deiner unbegrenzten Souveränität, und bis in Ewigkeit wirst Du in der unzugänglichen Zurückgezogenheit Deiner Majestät und Herrlichkeit verbleiben.
Ich flehe Dich an bei Deinem Namen, durch den der Duft aus dem Gewande Deiner Gegenwart wehte und die Brisen Deiner großmütigen Gunst über alles Erschaffene strichen: Stehe mir in Deiner Gnade bei, Deiner heiligen Sache allezeit und in jeder Lage zu dienen, und befähige mich, Deiner zu gedenken und Deine Tugenden zu rühmen. So nimm mich denn in Deine allmächtigen Arme, o mein Gott, und bestimme mir, was Deiner Großmut in jeder Deiner Welten entspricht.
Du siehst, o mein Gott, wie ich mich dem Meere Deiner Gnade und dem angebeteten Heiligtum Deiner Gunst zuwende. Ich bitte Dich: Versage mir nicht die Tropfen, die aus dem Meere Deiner Gaben sprühen, und vorenthalte mir nicht, was die Wolken Deines zarten Erbarmens verströmen, ich hin es, o mein Gott, der sich an den schimmernden Saum Deines Gewandes klammert und das starke Seil ergreift, das niemand zerreißen kann. Ich bezeuge, daß Du mich erschaffen und gepflegt, aufgezogen, ernährt und erhalten hast, damit ich Ihn, den Morgen Deiner Zeichen, den Offenbarer Deiner klaren Beweise, erkenne. Darum sei Dir mein höchster Dank, daß Du mich zu dieser hohen Stufe, zu diesem erhabensten Thronsitz aufsteigen lässest. Du bist wahrlich der Große Geber, der Allmächtige, der Allgütige, der Immervergebende, der Großmütigste.
Erleuchte meine Augen, o mein Herr, mit den Strahlen vom Horizonte Deiner Offenbarung, und erhelle mein Herz im Sonnenglanz Deiner Erkenntnis und Weisheit, so daß ich mich ganz Deinem Antlitz zuwende und mich von jeglicher Bindung außer der Deinen so löse, daß Wandel und Wechsel der Welt mich nicht abhalten können, Ihn zu erkennen, die Manifestation Deines Selbstes, den Enthüller Deiner Zeichen, den Morgen Deiner Offenbarung, die Schatzkammer Deiner heiligen Sache.
Du bist wahrlich der Allmächtige, der Beschützer, der Allherrliche, der Allweise.
-~-140. Preis sei Dir, o mein Gott! Dein Diener bezeugt, daß niemand außer Dir Dich je in Worte kleiden, noch ein anderer als Du selbst Dich je beschreiben kann. Wer Deine Wirklichkeit erkennt, mag noch so hoch zum Himmel Deines Lobpreises aufsteigen, er kann doch niemals hoffen, mit seinen Gedanken die Grenzen zu überschreiten, die Dein Geheiß und Dein Ratschluß seinem Herzen gesetzt haben. Wie kann das Geschöpf, das wie nichts ist, Ihn verstehen, den Altehrwürdigen der Tage? Wie soll es ihm gelingen, das volle Maß Seiner Souveränität, Seiner Herrlichkeit, Seiner Größe zu beschreiben? Nein, Du selbst bezeugst es, Du Herrscher der Nationen! Alles Erschaffene erkennt seine Hilflosigkeit und die Kraft Deiner Macht, seine Niedrigkeit und Deine große Herrlichkeit.
Ich flehe Dich an bei Deinem Namen, der Letzte, der dasselbe ist wie Dein Name, der Erste, und bei Deiner Offenbarung, die wesensgleich ist mit Deiner Verborgenheit: Gib allen, die Dir teuer sind, samt ihren Kindern und Anverwandten die Kraft, Deine Reinheit unter Deinen Geschöpfen zu offenbaren und Deine Heiligkeit unter Deinen Dienern zu verkünden.
Du bist in Wahrheit mächtig zu tun, was Dir gefällt. Du bist wahrlich der Helfer in der Not, der Selbstbestehende.
-~-141. Ich danke Dir, o mein Gott, daß Du mich auf Deinem Pfade zur Zielscheibe für die Pfeile Deiner Feinde machtest. Ich lobpreise Dich über alle Maßen, o Du Kenner des Sichtbaren und des Unsichtbaren, Du Herr allen Seins, daß Du mich wegen meiner Liebe zu Dir ins Gefängnis werfen und mich den Kelch des Leides in großen Zügen trinken ließest, damit ich Deine heilige Sache offenbare und Dein Wort verherrliche.
Welche meiner Trübsale soll ich vor Deinem i Antlitz aufzählen, o mein Herr? Soll ich Dir berichten, was mir in längst vergangenen Tagen von den Händen der Frevler unter Deinen Geschöpfen widerfuhr, oder soll ich die Plagen beschreiben, die mich um Deines Wohlgefallens willen heute von allen Seiten umringen?
Dank sei Dir, o Du Herr aller Namen, und Ruhm sei Dir, o Du Schöpfer der Himmel, für alles, was ich in diesen Tagen erdulden muß unter den Händen solcher Deiner Diener, die sich gegen Dich versündigen, und solcher aus Deinem Volke, die widerspenstig gegen Dich sind.
Wir flehen Dich an: Zähle uns zu denen, die fest in Deiner heiligen Sache standen, bis ihre Seelen zuletzt ihren Flug in den Himmel Deiner Güte und die Sphären Deiner Gnade nahmen. Du bist wahrlich der Immervergebende, der Mitleidvollste.
-~-142. Ruhm sei Dir, o mein Gott! Mein Angesicht ist Deinem Angesicht zugewandt, und wahrlich, mein Angesicht ist Dein Angesicht, mein Ruf ist Dein Ruf, meine Offenbarung ist Deine Offenbarung, mein Selbst ist Dein Selbst, meine Sache ist Deine heilige Sache, mein Gebot ist Dein Gebot, mein Wesen ist Dein Wesen, meine Souveränität ist Deine Souveränität, meine Herrlichkeit ist Deine Herrlichkeit und meine Macht ist Deine Macht.
Ich flehe Dich an, o Du Gestalter der Völker, Du König der Ewigkeit: Bewahre Deine Mägde im Heiligtum Deiner Reinheit und mache jene ihrer Taten ungeschehen, die Deiner Tage unwürdig sind. Läutere sie alsdann von jedem Zweifel und eitlen Wahn, o mein Gott, und heilige sie von allem, was ihrer Verwandtschaft mit Dir nicht entspricht, o Du Herr der Namen, Du Quell der Rede. Du bist Er, der die Zügel der ganzen Schöpfung in Händen hält.
Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Allmächtigen, dem Erhabensten, dem Allherrlichen, dem Selbstbestehenden.
-~-143. Ruhm sei Dir, o mein Gott! Ich bitte Dich bei Deinem Namen der Gnadenreichste: Beschütze Deine Knechte und Deine Mägde, wenn die Stürme der Heimsuchungen über sie hinbrausen und Deine mannigfachen Prüfungen sie anfallen. Befähige sie, o mein Gott, Schutz zu suchen in der Feste Deiner Liebe und Deiner Offenbarung, damit weder Deine Feinde über sie obsiegen noch die Frevler unter Deinen Dienern, die Deinen Bund brachen, Dein Testament verletzten und sich voll Verachtung abkehren vom Morgen Deines Wesens, vom Offenbarer Deiner Herrlichkeit.
Sie stehen wartend am Tore Deiner Gnade, o mein Herr. Öffne es vor ihren Augen mit den Schlüsseln Deiner großmütigen Gunstbeweise. Mächtig bist Du zu tun, was Du willst, und zu gebieten, was Dir gefällt. Sie sind es, o mein Herr, die den Blick auf Dich richten und sich Deinem Thronsitz zuwenden. So verfahre denn mit ihnen, wie es Deiner Barmherzigkeit entspricht, die alle Welten überragt.
-~-144. O mein Gott und Meister! Ich bin Dein Diener und Deines Dieners Sohn. Zur Morgenstunde erhob ich mich von meinem Lager, da die Sonne Deiner Einheit aus der Dämmerröte Deines Willens emporstieg und ihren Strahlenglanz über die Welt ergoß, wie es in den Büchern Deines Gebotes bestimmt ist.
Preis sei Dir, o mein Gott, daß wir zur Herrlichkeit des Lichtes Deiner Erkenntnis erwacht sind. So sende nun nieder auf uns, o mein Herr, was uns fähig macht, jeden außer Dir zu entbehren, und was uns von jeglicher Bindung außer der Deinen befreit. Bestimme dazu mir und allen, die mir lieb sind, für meine Verwandten, Männer wie Frauen, das Gute dieser und der zukünftigen Welt. Bewahre uns sodann durch Deine unfehlbare Hut, o Du Geliebter aller Schöpfung, Du Sehnsucht des ganzen Weltalls, vor denen, die Du zu Sprechern des bösen Einflüsterers gemacht hast, die da flüstern in der Menschen Brust. Du hast die Macht zu tun nach Deinem Wohlgefallen. Du bist fürwahr der Allmächtige, der Helfer in Gefahr, der Selbstbestehende.
Segne Ihn, o Herr mein Gott, den Du über Deine vortrefflichsten Namen gesetzt hast, durch den Du die Frommen von den Gottlosen scheidest, und hilf uns gnädig zu tun, was Du liebst und wünschest. Segne, o mein Gott, auch sie, die Deine Worte und Deine Buchstaben sind, und jene, die ihr Angesicht auf Dich richten, sich Deinem Antlitz zuwenden und Deinem Rufe lauschen.
Du bist fürwahr der Herr und König aller Menschen und über alle Dinge mächtig.
-~-145. O Gott, mein Gott! Sei Du nicht fern von mir, denn Trübsal auf Trübsal kommt über mich. O Gott, mein Gott! Laß mich nicht allein, denn schlimmstes Leid befällt mich. Tränke mich mit der lauteren Milch aus den Brüsten Deiner Gnade, denn der Durst verzehrt mich. Schirme mich im Flügelschatten Deiner Barmherzigkeit, denn alle meine Gegner fallen gemeinsam über mich her. Halte mich nahe dem Throne Deiner Majestät, Aug in Auge mit den offenbaren Zeichen Deiner Herrlichkeit, denn schreckliches Elend rührt mich an. Gib mir zu kosten von den Früchten des Baumes Deiner Ewigkeit, denn völlige Schwäche überwältigt mich. Reiche mir einen Trunk aus den Bechern der Freude, dargeboten von den Händen Deines zarten Erbarmens, denn tausendfach ergreifen Sorgen Besitz von mir. Kleide mich in das bestickte Gewand Deiner allmächtigen Souveränität, denn Armut hat mich ausgeplündert. Laß mich schlafen beim Wiegenlied der gurrenden Taube Deiner Ewigkeit, denn schwärzeste Not erdrückt mich. Vor dem Throne Deiner Einheit, im lohenden Licht Deines Antlitzes, laß mich verweilen, denn Furcht und Zittern haben mich niedergestreckt. Tief in das Meer Deiner Vergebung, angesichts des ruhelosen Leviathans des Ruhmes, versenke mich, denn meine Sünden haben mich verdammt.
-~-146. Preis sei Dir, o Herr mein Gott! Ich bitte Dich bei Deinem Namen, durch den Er, Deine Schönheit, auf den Thron Deiner Sache gesetzt ist, bei Deinem Namen, durch den Du alles veränderst und alles versammelst, alles zur Rechenschaft ziehst und alles belohnst, alles bewahrst und alles erhältst - ich bitte Dich: Behüte Deine Dienerin, die sich in Deinen Schutz begibt und Zuflucht sucht bei Ihm, in dem Du selbst offenbar bist, und die all ihr Vertrauen und ihre Zuversicht in Dich setzt.
Sie ist krank, o mein Gott, und tritt in den Schatten des Baumes Deiner Heilung; sie leidet und flieht in die Stadt Deines Schutzes; sie ist krank und sucht den Urquell Deiner Gnade; sie ist tief betrübt und eilt zum unerschöpflichen Born Deiner Ruhe; sie ist mit Sünden beladen und richtet ihren Blick zum Hofe Deiner Vergebung.
Bei Deiner Allmacht und Deiner Gnade, o mein Gott, mein Geliebter, kleide sie in das Gewand Deines Trostes und Deiner Heilung. Laß sie tief aus dem Kelche Deines Erbarmens und Deiner Gunst trinken. Beschütze sie vor Schmerz und Pein, Kummer, Leid und allem, was Dir zuwider sein könnte.
Du bist fürwahr unermeßlich erhaben über alles außer Dir. Und Du bist wahrlich der Heiler, der Allgenügende, der Erhalter, der Immervergebende, der Allbarmherzige.
-~-147. Du bist es, o mein Gott, der durch Seine Namen die Kranken heilt und die Leidenden wiederherstellt, der die Dürstenden tränkt und die SchMirzaequälten beruhigt, der die Verirrten führt und die Erniedrigten erhöht, der die Armen bereichert und die Unwissenden erleuchtet, der die Mühseligen erheitert und die Beladenen erfreut, der die Frierenden wärmt und die Unterdrückten aufrichtet. Durch Deinen Namen wurde alles Erschaffene aufgerüttelt, die Himmel wurden ausgebreitet, die Erde gegründet und die Wolken gebildet, auf die Erde herniederzuregnen. Dies ist wahrlich ein Zeichen Deiner Gnade für alle Deine Geschöpfe.
Darum flehe ich Dich an bei Deinem Namen, durch den Du Dein göttliches Wesen offenbartest und Deine Sache über alle Schöpfung erhobest, bei jedem Deiner erhabensten Titel und Deiner herrlichsten Eigenschaften, bei all Deinen Tugenden, derenthalben Dein alles überschreitendes, höchst erhabenes Wesen gepriesen wird: Sende heute nacht aus den Wolken Deines Erbarmens die Regenschauer Deiner Heilung herab auf diesen Säugling, den Du im Reiche Deiner Schöpfung Deinem allherrlichsten Selbste verbunden hast. Kleide ihn alsdann, o mein Gott, durch Deine Gnade mit dem Gewande des Wohls und der Gesundheit und bewahre ihn, o mein Geliebter, vor jeder Heimsuchung und Krankheit und vor allem, was Dir zuwider ist. Deine Macht ist wahrlich allem gewachsen. Du bist wahrhaftig der Mächtigste, der Selbstbestehende. Auch sende ihm, o mein Gott, das Gute dieser und der zukünftigen Welt und das Gute vergangener und künftiger Geschlechter. Fürwahr, Deine Macht und Deine Weisheit sind dazu imstande.
-~-148. Ruhm sei Dir, o Herr mein Gott! Ich flehe Dich an bei Deinem Namen, durch den Du die Banner Deiner Führung hißtest, den Strahlenglanz Deiner Gnade ausgossest und die Allmacht Deiner Herrschaft kundtatest, durch den die Lampe Deiner Namen in der Nische Deiner Eigenschaften erschien und Er, das Heiligtum Deiner Einheit, der Offenbarer der Loslösung, hervorleuchtete, durch den die Wege Deiner Führung bekannt und die Pfade Deines Wohlgefallens vorgezeichnet sind; durch den die Grundmauern des Irrtums erschüttert und die Zeichen der Gottlosigkeit getilgt wurden; durch den die Quellen der Weisheit sprudelten und die himmlische Tafel herniederkam; durch den Du Deine Diener bewahrtest und ihnen Deine Heilung gewährtest; durch den Du Deinen Dienern Dein zärtliches Erbarmen erwiesest und Deinen Geschöpfen Deine Vergebung offenbartest - ich flehe Dich an: Nimm den in Deinen Schutz, der fest zu Dir hält und zu Dir zurückkehrt, der sich an Dein Erbarmen klammert und den Saum Deiner liebevollen Vorsehung ergreift. So sende denn Deine Heilung auf ihn nieder, lasse ihn genesen, schenke ihm Beständigkeit und Gelassenheit als Deiner Hoheit Gaben.
Du bist wahrlich der Heiler, der Erhalter, der Helfer, der Allmächtige, der Kraftvolle, der Allherrliche, der Allwissende.
-~-149. Verherrlicht bist Du, o mein Gott! Ich preise Dich, daß Du mich befähigst, Dein Wort so zu enthüllen und Deine Beweise und Zeugnisse so zu offenbaren, daß jeder Beweis meinen Willen umkreist und jedes Zeugnis mein Wohlgefallen vollendet. Du siehst, o mein Herr, wie ich der Willkür Deiner Feinde ausgeliefert bin, die Deine Zeichen zurückweisen und Dein Zeugnis verwerfen, Deiner Schönheit den Rücken kehrend und entschlossen, Dein Blut zu vergießen. Ich flehe Dich an, o Du Herr aller Namen, bei Deinem Namen, durch den Du alles Erschaffene unterwirfst: Hilf Deinen Dienern und Deinen Geliebten, sich standhaft an Deine heilige Sache zu halten. Reiche ihnen den Trank, der ihre Herzen in Deinen Tagen belebt. Dazu verleihe ihnen die Fähigkeit, allezeit auf Dein Wohlgefallen zu schauen, o mein Herr, und Dir zu danken für die Zeichen Deines unwiderruflichen Ratschlusses. Dir gebührt wahrlich Lobpreis für alles, was Du in der Vergangenheit getan oder in der Zukunft tun wirst, und Dir gebührt Gehorsam in allem, was Du verlangt hast oder verlangen wirst, und Dir gebührt Liebe in allem, was Du gewünscht hast oder wünschen wirst. Du schaust auf Deine Lieben mit den Augen Deiner Gnade und schickst ihnen nur, was ihnen durch Deine Gunst und Deine Gaben Nutzen bringt.
Wir flehen Dich an, o Du, der Du die Wolke der Großmut und der Beistand der Betrübten bist: Hilf uns, Deiner zu gedenken, Deine heilige Sache zu verkünden und uns zu erheben, Dich zu unterstützen. Sind wir auch nichts als Schwache, klammern wir uns doch an Deinen Namen, der Kraftvollste, der Allmächtige.
Segne die, o mein Gott, die fest zu Deiner Sache stehen und sich durch die Versuchungen der Frevler nicht abschrecken lassen, Deinem Antlitz sich zuzuwenden, die mit ganzem Herzen Deiner Gunst entgegeneilen, bis sie endlich aus Deinen freigebigen Händen in vollen Zügen das Wasser trinken, das in Wahrheit Leben ist.
Mächtig bist Du zu tun, was Dir gefällt. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Mächtigen, dem Großmütigsten.
-~-150. Ich lobpreise Dich, o mein Gott, daß der Duft Deiner Gnade mich entzückt und die sanften Winde Deiner Barmherzigkeit mich zu Deinem Gabenstrome führen. Gib mir aus den Händen Deiner Freigebigkeit, o mein Herr, die Lebenswasser zu trinken, die jedem, der von ihnen kostet, die Fähigkeit verleihen, sich frei zu machen von der Bindung an andere als Dich, sich in die Sphären der Loslösung von allen Deinen Geschöpfen emporzuschwingen, den Blick fest auf Deine liebevolle Vorsehung und Deine mannigfachen Gaben gerichtet.
Mache mich in allen Lebenslagen bereit, o mein Herr, Dir zu dienen und mich dem angebeteten Heiligtum Deiner Offenbarung und Deiner Schönheit zuzuwenden. So es Dein Wunsch ist, laß mich wachsen als ein zartes Kraut auf den Auen Deiner Gunst und laß die zarten Winde Deines Willens mich strecken und beugen nach Deinem Wohlgefallen, so daß meine Bewegung wie meine Ruhe ganz und gar von Dir bestimmt ist.
Du bist Er, durch Dessen Namen das Verborgene Geheimnis enthüllt, der Wohlverwahrte Namen offenbart und die Siegel des versiegelten Kelches erbrochen sind, so daß sein Duft sich über die ganze Schöpfung, die vergangene wie die künftige, verbreitet. Der Dürstende eilt, o mein Herr, an den Lebenswassern Deiner Gnade teilzuhaben, und das elende Geschöpf sehnt sich, im Meere Deines Reichtums unterzutauchen.
Ich schwöre bei Deiner Herrlichkeit, o Herr, Du Geliebter der Welt, Du Verlangen aller, die Dich erkennen! Ich leide schwer am Gram über meine Trennung von Dir in diesen Tagen, da die Sonne Deiner Gegenwart ihr Licht auf Dein Volk strahlt. So schreibe denn für mich den Lohn derer nieder, die auf Dein Antlitz blicken, mit Deiner Erlaubnis an den Hof Deines Thronsitzes zugelassen sind und Dir auf Dein Geheiß von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen.
Ich flehe Dich an, o mein Gott, bei Deinem Namen, dessen Glanz Erde und Himmel umfängt: Mache mich fähig, meinen Willen dem zu unterwerfen, was Du auf Deinen Tafeln geboten, so daß ich kein Verlangen mehr in mir finde, als was Du durch die Macht Deiner Souveränität begehrtest, und keinen Willen, als was Du durch Deinen Willen für mich bestimmtest.
Wohin soll ich mich wenden, o mein Gott, in meiner Ohnmacht, einen anderen Weg zu entdecken als den Weg, den Du Deinen Auserwählten vorgezeichnet hast? Alle Atome der Erde verkünden, daß Du Gott bist, und bezeugen, daß es keinen Gott gibt außer Dir. Seit Ewigkeit bist Du mächtig zu tun, was Du willst, und zu befehlen, was Dir gefällt.
Bestimme Du für mich, o mein Gott, was mich allezeit Dir näher bringt und mich befähigt, am Seile Deiner Gnade unerschütterlich festzuhalten, Deinen Namen zu verkünden und auf das zu schauen, was aus Deiner Feder strömt. Ich bin arm und verlassen, o mein Gott, Du aber bist der Allbesitzende, der Höchste. So habe denn Mitleid mit mir durch die Wunder Deiner Gnade und sende in jedem Augenblick meines Lebens auf mich jene Gaben hernieder, mit denen Du all Deinen Geschöpfen, die Deine Einheit erkennen, und Deinem ganzen Dir völlig ergebenen Volke die Herzen erfrischst.
Du bist wahrlich der Allmächtige, der Erhabenste, der Allwissende, der Allweise.
-~-151. Verherrlicht bist Du, o mein Gebieter! Du siehst meine Trübsal und alles, was mir aus den Händen solcher Deiner Diener widerfuhr, die Umgang mit mir pflegen, aber nicht an Deine leuchtenden Zeichen glauben und Deiner strahlenden Schönheit den Rücken kehren. Ich schwöre bei Deiner Herrlichkeit! So schwer sind die Sorgen, die mich bedrücken, daß keine Feder in der ganzen Schöpfung sie zählen oder beschreiben kann.
Ich flehe Dich an, o Du König der Namen, Du Schöpfer von Erde und Himmel: Stehe mir bei mit Deiner stärkenden Gnade, damit nichts auf der Welt mich zu hindern vermag, Deiner zu gedenken, Dein Lob zu preisen oder zu befolgen, was Du mir auf Deinen Tafeln bestimmt hast, und damit ich mich aufmache, Dir so zu dienen, daß ich barhäuptig aus meiner Behausung eile, Deinen Namen laut inmitten Deiner Geschöpfe anrufe und Deine Tugenden unter Deinen Dienern verkünde. Denn wann immer ich Deinen Ratschluß erfülle und überbringe, was Du niedergeschrieben, umzingeln mich die Frevler unter Deinem Volke und behandeln mich auf Deinem Pfade, wie es ihnen gefällt.
In meiner Liebe zu Dir, o mein Herr, verlangt mein Herz nach Dir mit einer Sehnsucht, so groß, wie noch kein Herz sie je gekannt. Hier stehe ich, meinen Leib in Deinen Händen, meinen Geist vor Deinem Antlitz. Tue mit ihnen nach Deinem Gefallen, um Dein Wort zu erhöhen und zu offenbaren, was in den Schatzkammern Deines Wissens verwahrt ist.
Mächtig bist Du zu tun, was Du willst, und zu befehlen, was Dir gefällt.
-~-152. Gelobt sei Dein Name, o mein Gott! Ich kann niemanden in Deinem Reich entdecken, der sich Dir geziemend zuzuwenden oder angemessen dem zu lauschen vermag, was aus dem Munde Deines Willens hervorgeht. Darum flehe ich Dich an, o Du Besitzer der ganzen Schöpfung, Du König im Reiche Deiner Erfindungskraft: Hilf gnädiglich Deinen Geschöpfen zu vollbringen, was Dir wohlgefällig und annehmbar ist, damit sie sich erheben, Deiner heiligen Sache unter Deinen Geschöpfen zu dienen und Deinen Lobpreis vor allen im Himmel und auf Erden zu verkünden.
Du bist Er, o mein Gott, Dessen Großmut alle Dinge überragt, Dessen Macht alle Dinge übersteigt und Dessen Gnade alle Dinge umfängt. So schaue denn auf Dein Volk mit den Augen Deines zarten Erbarmens und überlasse es in Deinen Tagen nicht sich selbst und seinen verderbten Begierden. Wie weit sich die Menschen auch von Dir entfernen, wie kränkend sie sich auch von Deinem Antlitz abkehren, bist Du doch in Deinem Wesen der Großmütigste und in Deinem innersten Geiste der Allbarmherzige. Verfahre mit ihnen nach den noch nicht offenbarten Zeichen Deiner Großmut und Deiner Gaben. Du bist wahrlich Der, Dessen kraftvolle Macht alle Dinge bezeugen und Dessen allgewaltige Majestät die ganze Schöpfung bekundet.
Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Helfer in Gefahr, dem Selbstbestehenden.
-~-153. O mein Gott, o Du, den ich anbete und verehre, Der Du der Mächtigste bist! Ich bezeuge, daß kein Geschöpf Dich durch Beschreibung enthüllen, kein Wesen Dich durch Lobpreis darstellen kann. Kein Mensch auf der ganzen Welt hat die Fassungskraft und kein Volk den Verstand, um so, wie es Dir gebührt, Zutritt zum Hofe Deiner Heiligkeit zu erlangen oder Dein Geheimnis zu entwirren. Welche Sünde hält die Bewohner der Stadt Deiner Namen Deinem allherrlichen Horizonte fern und beraubt sie des Zugangs zu Deinem Größten Meere? Ein einziger Buchstabe Deines Buches ist die Urmutter aller Rede, ein Wort daraus ist der Vater der ganzen Schöpfung. Welchen Undank haben Dir Deine Diener erwiesen, daß Du sie ausnahmslos von Deiner Erkenntnis abhältst? Ein Tropfen aus dem Meere Deiner Barmherzigkeit genügt, der Hölle Flammen zu löschen, und ein Funken vom Feuer Deiner Liebe reicht aus, eine ganze Welt zu entfachen.
O Du, der Du der Allwissende bist! Gehen wir auch in die Irre, so klammern wir uns doch an Deine Großmut, und sind wir auch unwissend, so richten wir doch unseren Blick auf das Meer Deiner Weisheit. Du bist der Allgroßmütige, Den auch ein Übermaß an Sünden nicht abhält, seine Großmut zu gewähren, und der seine Gaben auch dann nicht vorenthält, wenn alle Völker der Welt sich von Ihm zurückziehen. Weit offen steht seit Ewigkeit das Tor Deiner Gnade. Ein Tautropfen aus dem Meere Deiner Barmherzigkeit kann alle Dinge mit dem Schmuck der Heiligkeit krönen, ein Spritzer von den Wassern Deiner Großmut kann die ganze Schöpfung zu wahrem Reichtum führen.
Lüfte den Schleier nicht, o Du Verberger! Seit Ewigkeit ist das Weltall von den Beweisen Deiner Großmut umgeben, und der Strahlenglanz Deines Größten Namens ergießt sich über alles Erschaffene. Versage Deinen Dienern nicht die Wunder Deiner Gnade. Gib, daß sie Deiner gewahr sind, daß sie Deine Einheit bezeugen; mache sie fähig, Dich zu erkennen, so daß sie zu Dir eilen. Deine Barmherzigkeit umfängt die ganze Schöpfung, Deine Gnade durchdringt alles. Aus den Meereswogen Deiner Freigebigkeit erhoben sich die Brandungswellen des Eifers und der Begeisterung. Du bist, was Du bist. Alles außer Dir ist keiner Erwähnung wert, so es nicht unter Deinen Schatten tritt und Zugang zu Deinem Hofe gewinnt.
Was uns auch geschieht, wir flehen um Deine altehrwürdige Vergebung und suchen Deine alldurchdringende Gnade. Unsere Hoffnung ist, daß Du niemandem Deine Gnade verweigerst und keine Seele des Schmuckes der Gerechtigkeit beraubst. Du bist der König aller Großmut, der Herr aller Gnaden, erhaben über alle im Himmel und auf Erden.
-~-154. Zerstreue meinen Kummer durch Deine Güte und Großmut, o Gott, mein Gott, und banne meinen Schmerz durch Deine Souveränität und Deine Macht. Du siehst, o mein Gott, wie ich Dir mein Angesicht zuwende zu einer Zeit, da Sorgen mich von allen Seiten umgeben. Ich flehe Dich an, o Du, der Du der Herr allen Seins bist und alles Sichtbare und Unsichtbare überschattest, bei Deinem Namen, durch den Du die Herzen und Seelen der Menschen beherrschest, bei den Meereswogen Deines Erbarmens und dem Sonnenglanz Deiner Großmut: Zähle mich zu denen, die nichts hindern kann, ihr Antlitz Dir zuzuwenden, Du Herr aller Namen und Schöpfer der Himmel!
Du siehst, o mein Herr, was mir in Deinen Tagen widerfuhr. Ich bitte Dich flehentlich bei Ihm, dem Morgen Deiner Namen, dem Aufgangsorte Deiner Eigenschaften: Bestimme mir, was mich aufstehen läßt, Dir zu dienen und Deine Tugenden zu preisen. Du bist wahrlich der Allmächtige, der Gewaltigste, der Du die Gebete aller Menschen erhörst!
Und bei dem Lichte Deines Angesichts bitte ich Dich endlich: Segne all mein Tun, tilge meine Schulden und befriedige meine Bedürfnisse. Du bist Der, Dessen Macht und Herrschaft jede Zunge bezeugt, Dessen Majestät und Souveränität jedes verstehende Herz erkennt. Es gibt keinen Gott außer Dir, Der Du hörst und zur Antwort bereit bist.
-~-155. Erschaffe in mir ein reines Herz, o mein Gott, und schenke mir wieder ein ruhiges Gewissen, o meine Hoffnung! Bestätige mich durch den Geist der Macht in Deiner Sache, o mein Vielgeliebter, und offenbare mir Deinen Pfad durch das Licht Deiner Herrlichkeit, o Du Ziel meiner Sehnsucht! Erhebe mich durch die Kraft Deiner höchsten Macht in den Himmel Deiner Heiligkeit, o Quell meines Seins, und erfreue mich mit den sanften Winden Deiner Ewigkeit, o Du, Der Du mein Gott bist! Laß Deine ewigen Weisen Ruhe über mich strömen, o mein Gefährte, laß den Reichtum Deines urewigen Angesichts mich von allem außer Dir befreien, o mein Meister, und laß die Botschaft der Offenbarung Deines unzerstörbaren Wesens mir Freude bringen, o Du, Der Du der Offenbarste des Offenbaren und der Verborgenste des Verborgenen bist!
-~-156. Dich preise ich, o mein Gott, denn Du erwecktest mich aus dem Schlafe, Du ließest mich zurückkehren aus meinem Fernsein und wieder aufstehen aus meinem Schlummer. Beim Erwachen habe ich heute morgen mein Angesicht dem Sonnenglanz Deiner Offenbarung, der die Himmel Deiner Macht und Majestät erleuchtet, zugewandt. Ich bekenne mich zu Deinen Zeichen, ich glaube an Dein Buch und halte mich fest an Deinem Seile.
Ich bitte Dich bei der Macht Deines Willens z und der bezwingenden Kraft Deines Ratschlusses: Mache, was Du mir im Schlafe offenbartest, zum sicheren Baugrund für die Wohnstätten Deiner Liebe in den Herzen Deiner Geliebten und zum vortrefflichsten Werkzeug für die Offenbarung der Zeichen Deiner Huld und Gnade.
Bestimme mir durch Deine erhabenste Feder, o mein Herr, was in dieser und in der zukünftigen Welt gut für mich ist. Ich bezeuge, daß Du aller Dinge Zügel fest im Griff hältst. Du änderst sie, wie es Dir gefällt. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Starken, dem Getreuen.
Du bist es, der durch Seinen Befehl Erniedrigung in Herrlichkeit, Schwäche in Kraft, Ohnmacht in Macht, Furcht in Ruhe und Zweifel in Gewißheit wandelt. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Mächtigen, dem Wohltätigen.
Du enttäuschest keinen, der Dich sucht, und hältst keinen zurück, der nach Dir sich sehnt. So bestimme denn für mich, was dem Himmel Deiner Freigebigkeit und dem Meere Deiner Großmut entspricht. Du bist wahrlich der Allmächtige, der Allgewaltige.
-~-157. Mein Gott, dem ich diene und den ich anbete! Ich bezeuge Deine Einheit und Einzigkeit und anerkenne Deine Gnadengaben, die Du uns heute wie in vergangenen Tagen schenkest. Du bist der Allfreigebige. Du lässest Deines Erbarmens reichen Regen auf hoch und niedrig strömen und Deiner Gnade Glanz auf Gehorsame und Empörer strahlen.
O Du Gott der Barmherzigkeit, vor Dessen Tor der Inbegriff des Erbarmens sich verneigt, Dessen heilige Sache das innerste Wesen der Gnade umkreist! Wir rufen Deine altehrwürdige Gnade an, wir suchen Deine gegenwärtige Gunst und bitten Dich: Habe Mitleid mit allen Geschöpfen dieser Welt des Seins und versage ihnen in Deinen Tagen nicht die Ströme Deiner Gnade.
Alle sind arm und bedürftig, Du aber bist wahrlich der Allbesitzende, der Allbezwingende, der Allgewaltige.
-~-158. In Deiner Obhut bin ich erwacht, o mein Gott, und wer Deine Obhut sucht, dem steht es an, in Deinem schützenden Heiligtum und in Deiner festen Burg zu bleiben. Erhelle, o mein Herr, mit dem strahlenden Morgenglanz Deiner Offenbarung mein inneres Sein, so wie Du mein äußeres Sein mit dem Frühlicht Deiner Gunst erleuchtet hast.
-~-159. O mein Gott, Du Gott der Gnadenfülle und des Erbarmens! Du bist der König, durch dessen Befehl die ganze Schöpfung ins Dasein gerufen ist. Du bist der Allgroßmütige, den die Taten Seiner Diener niemals davon abhalten, Seine Gnade kundzutun und seine Freigebigkeit zu offenbaren.
Ich flehe Dich an: Laß diesen Diener erreichen, was Ihn in jeder Deiner Welten Erlösung bringt. Du bist wahrlich der Allmächtige, der Gewaltigste, der Allwissende, der Allweise.
-~-160. Mein Gott, Du meiner Anbetung und meiner Sehnsucht Ziel, Du Allgütiger, Mitleidvollster! Alles Leben kommt von Dir, und alle Gewalt ruht in Deiner Allmacht Griff. Wen immer Du erhebst, der ist über die Engel erhoben und erreicht die Stufe des »Wahrlich, Wir erhoben ihn zu hohem Rang« , und wen Du erniedrigst, der wird niedriger denn Staub, nein, geringer als das Nichts.
O göttliche Vorsehung! Böse, sündig und haltlos wie wir sind, suchen wir dennoch bei Dir einen »Sitz der Wahrheit« und sehnen uns, das Antlitz des Allmächtigen Königs zu schauen. Dein ist der Befehl, Dein ist alle Herrschaft, und das Reich der Macht beugt sich vor Deinem Geheiß. Alles, was Du tust, ist reine Gerechtigkeit, nein, Inbegriff der Gnade. Ein Strahl vom Glanze Deines Namens, der Allbarmherzige, genügt, jede Spur von Sündhaftigkeit in der Welt zu tilgen, und ein Hauch der sanften Winde vom Tag Deiner Offenbarung reicht aus, die ganze Menschheit mit einem neuen Gewande zu schmücken.
O Allmächtiger, gewähre Deinen schwachen Geschöpfen Deine Stärke, und belebe die, so den Toten gleichen, daß sie zu Dir finden, zum Meere Deiner Führung gelangen und standhaft in Deiner Sache bleiben. Wird der Duft Deines Lobpreises in einer der Sprachen der Welt, des Ostens oder des Westens, verbreitet, dann wird diese Sprache wahrlich lieb und wert gehalten. Sind Sprachen aber dieses Wohlgeruchs beraubt, so sind sie in Worten oder Gedanken keiner Erwähnung wert.
Wir bitten Dich, o Vorsehung, zeige allen Menschen Deinen Weg und leite sie recht. Wahrlich, Du bist der Allmächtige, der Gewaltigste, der Allwissende, der Allsehende.
-~-161. Preis sei Dir, o mein Gott, denn Du lenkst Deiner Diener Blick zur Rechten des Thrones Deiner Gaben; Du lässest sie sich lösen von allem außer Dir, Deine Souveränität erkennen und Deine Herrlichkeit bestätigen. Ich bezeuge die Macht Deiner heiligen Sache, den durchdringenden Einfluß Deines Ratschlusses, die Unabänderlichkeit Deines Willens, die Unendlichkeit Deines Zieles. Alles ist gefangen in Deinem machtvollen Griff; die ganze Schöpfung ist armselig und hilflos angesichts der Zeugnisse Deines Reichtums.
So verfahre denn, o mein Gott, mein Geliebter, mein höchstes Verlangen, mit Deinen Dienern und mit allen Deinen Geschöpfen, wie es Deiner Schönheit und Größe, Deiner Freigebigkeit und Großmut entspricht. Alle Welten ruhen in Deiner Gnade, und Deine Güte umschließt alle, die auf Erden und im Himmel wohnen. Wo ist der, welcher Dich anruft und dessen Gebet unerhört bleibt? Wo ist der, welcher nach Dir sich ausstreckt und dem Du Dich nicht näherst? Wo ist der, welcher von sich sagen kann, er richte seinen Blick auf Dich, doch das Auge Deiner Gnade schaue nicht auf ihn? Ich bezeuge, daß Du Dich Deinen Dienern zuwandtest, ehe sie sich Dir zukehrten, und daß Du ihrer gedachtest, ehe sie Deiner gedachten. Alle Gnade ist Dein, o Du, Der das Reich göttlicher Gaben und den Quell jedes unwiderruflichen Befehls in Händen hält.
Darum, o mein Gott, sende auf alle, die Dich suchen, hernieder, was sie frei macht von allem, was Dir nicht zugehört, und was sie Dir näherbringt. Stehe ihnen bei mit Deiner Gnade, Dich zu lieben und sich Deinem Wohlgefallen zu fügen. Gib, daß sie geradeaus gehen auf dem Pfade Deiner heiligen Sache, dem Pfade, auf dem die Schritte der Zweifler in Deinem Volk und der Widerspenstigen unter Deinen Dienern straucheln. Du bist wahrlich der Allmächtige, der Allmachtvolle, der Größte.
-~-162. Gepriesen und verherrlicht bist Du, o mein Gott! Ich flehe Dich an bei den Seufzern und Tränen derer, die Dich lieben und sich danach sehnen, Dich zu schauen: Versage mir in Deinen Tagen nicht Deine Gnadengaben und verwehre mir nicht, dem Liede der Taube zu lauschen, wenn sie im Lichte Deines Antlitzes Deine Einzigkeit preist. Ich bin im Elend, o Gott! Sieh, wie ich mich festhalte an Deinem Namen, der Allbesitzende. Ich habe den Untergang vor Augen; sieh, wie ich mich klammere an Deinen Namen, der Unvergängliche. Darum flehe ich Dich an, bei Deinem Selbst, dem erhabenen, dem höchsten: Überlasse mich nicht mir selbst und den Wünschen meiner verderbten Neigungen. Halte Du meine Hand mit der Hand Deiner Kraft, befreie mich aus den Abgründen meiner Launen und Wahngebilde und reinige mich von allem, was Dir zuwider ist.
Bewirke alsdann, daß ich mich ganz Dir zuwende, mein ganzes Vertrauen auf Dich setze, bei Dir Zuflucht suche und vor Dein Antlitz fliehe. Du bist wahrlich Der, welcher kraft Seiner Macht tut, was immer Er wünscht, und durch die Gewalt Seines Willens befiehlt, was ihm gefällt. Niemand kann dem Walten Deines Ratschlusses widerstehen, niemand den Lauf Deiner Entscheidung ablenken. Du bist wahrhaftig der Allmächtige, der Allherrliche, der Großmütigste.
-~-163. Gelobt sei Dein Name, o Herr mein Gott! Du siehst mich Dir zugewandt, mein Angesicht auf Deine Gnadengaben gerichtet. Ich flehe Dich an bei Deinem Namen, durch den Du alle, die Deine Einheit anerkennen, am Weine Deines Erbarmens teilhaben und alle Dir Nahen in großen Zügen von den Lebenswassern Deiner Güte trinken lässest: Mache mich völlig frei von leerem Wahn und führe mich zu Deiner Gnade, o Du Herr aller Welten.
Hilf mir gnädig, o mein Gott, in den Tagen der Manifestation Deiner Sache, in der Morgenröte Deiner Offenbarung die Schleier zu zerreißen, die mich hindern, Dich zu erkennen und in das Meer Deines Wissens unterzutauchen. Halte mich mit den Händen Deiner Macht und laß die Taube Deiner Einzigkeit mit ihren süßen Weisen mich so sehr entzücken, daß ich in der ganzen Schöpfung kein Angesicht mehr schaue denn das Deine, o Du Ziel meiner Sehnsucht, und in der sichtbaren Welt nichts mehr erkenne als die Beweise Deiner Macht, o Du Gott der Barmherzigkeit.
Ich bin nur ein elendes Geschöpf, o mein Herr, und Du bist der Allbesitzende, der Höchste; reine Schwäche bin ich, und Du bist der Allmächtige, der Höchste Gesetzgeber am Anfang wie am Ende. Vorenthalte mir nicht die Düfte Deiner Offenbarung, laß meine Hoffnung auf die Schauer aus dem Himmel Deiner Gaben nicht zuschanden werden. Verordne für mich, o mein Gott, das Gute dieser und der zukünftigen Welt, und verleihe mir, was mir in jeder Deiner Welten nützt; denn ich weiß nicht, was mir nützt oder schadet. Du bist wahrhaftig der Allwissende, der Allweise.
Und dann, o mein Gott, erbarme Dich Deiner Diener, die versunken sind im Meere böser Einflüsterungen, und befreie sie durch die Macht Deiner Souveränität, o Du Herr aller Namen und Eigenschaften! Du gebietest seit aller Ewigkeit, was Dir gefällt, und wirst immerdar der gleiche bleiben. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Ewigvergebenden, dem Gnadenreichsten.
-~-164. O Gott, mein Gott! Ich habe mich aus meinem Hause begeben, das Seil Deiner Liebe fest in der Hand, und befehle mich ganz in Deine Obhut und in Deinen Schutz. Ich flehe Dich an bei Deiner Macht, mit der Du Deine Geliebten beschirmst vor den Widerspenstigen, vor den Verderbten, vor jedem anmaßenden Unterdrücker und jedem Frevler, der sich weit von Dir entfernt hat: Beschütze mich durch Deine Großmut und Deine Gnade. Laß mich durch Deine Macht und Deine Kraft wieder in mein Heim zurückkehren. Du bist wahrlich der Allmächtige, der Helfer in Gefahr, der Selbstbestehende.
-~-165. Von den duftenden Strömen Deiner Ewigkeit gib mir zu trinken, o mein Gott, und laß mich die Früchte vom Baume Deines Wesens kosten, o meine Hoffnung! Aus den kristallenen Quellen Deiner Liebe laß mich trinken die Fülle, o meine Herrlichkeit, und wohnen im Schatten Deiner Unvergänglichen Vorsehung, o mein Licht. Durch die Auen Deiner Nähe, in Deiner Gegenwart, laß mich schweifen, o mein Geliebter, und sitzen zur Rechten des Thrones Deines Erbarmens, o meine Sehnsucht! Laß von den duftenden Winden Deiner Freude einen Hauch über mich wehen, o mein Ziel, und gewähre mir Zutritt zu den Paradieseshöhen Deiner Wirklichkeit, o mein Angebeteter! Den Liedern der Taube Deiner Einzigkeit laß mich lauschen, o Du Strahlender, und durch den Geist Deiner Kraft und Macht belebe mich, o mein Versorger! Im Geiste Deiner Liebe laß standhaft mich bleiben, o mein Helfer, und laß fest mich schreiten auf dem Pfade Deines Wohlgefallens, o mein Schöpfer! Im Garten Deiner Unsterblichkeit, vor Deinem Antlitz, laß immerdar mich weilen, o Du, der Du barmherzig zu mir bist, und gründe mich fest auf dem Sitz Deiner Herrlichkeit, o Du mein Besitzer! Erhebe mich in den Himmel Deiner Güte, o mein Beleber, und geleite mich zur Sonne Deiner Führung, o Du, der Du mich anziehst! Bei den Offenbarungen Deines unsichtbaren Geistes laß mich zugegen sein, o Du mein Ursprung und mein höchster Wunsch, und zurückkehren zum duftenden Wesen Deiner Schönheit, das Du offenbaren willst, o Du, der Du mein Gott bist!
Du hast die Macht zu tun, was Dir gefällt. Du bist wahrlich der Erhabenste, der Allherrliche, der Allhöchste.
-~-166. O Du, zu Dessen Antlitz sich meine Anbetung erhebt! Deine Schönheit ist mein Heiligtum, Deine Wohnstatt mein Ziel, Dein Lobpreis meine Hoffnung, Deine Vorsehung mein Gefährte, Deine Liebe der Grund meines Seins, Dein Gedenken mein Trost, Deine Nähe mein Verlangen, Deine Gegenwart mein liebster Wunsch und meine höchste Sehnsucht. Darum bitte ich Dich flehentlich, versage mir nicht, was Du für die Erwählten unter Deinen Dienern bestimmt hast, und versorge mich mit allem Guten in dieser und der zukünftigen Welt.
Du bist fürwahr der König aller Menschen. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Immervergebenden, dem Großmütigsten.
-~-167. O mein Gott! Dies ist Dein Diener und Deines Dieners Sohn, der an Dich und Deine Zeichen glaubt und Dir sein Angesicht zuwendet, völlig losgelöst von allem außer Dir. Du bist wahrlich der Barmherzigste aller Barmherzigen.
O Du, der Du den Menschen die Sünden vergibst und ihre Fehler verbirgst, verfahre mit ihm, wie es dem Himmel Deiner Freigebigkeit und dem Meere Deiner Gnade entspricht. Nimm ihn auf in das Reich Deines allüberragenden Erbarmens, das der Erschaffung von Erde und Himmel voranging. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Immervergebenden, dem Großmütigsten.
(Der Betende wiederhole sodann sechsmal die Anrufung »Alláh-u-Abhá« und alsdann jeden der folgenden Verse neunzehnmal):
Wahrlich, wir alle beten zu Gott.»Dies ist Deine Magd und die Tochter Deiner Magd ... «[]
-~-168. O mein Herr! Laß Deine Schönheit meine Speise sein und Deine Gegenwart meinen Trank, Dein Wohlgefallen meine Hoffnung und Deinen Lobpreis meine Tat, das Gedenken Deiner meinen Gefährten und die Macht Deiner Herrschaft meinen Beistand, Deine Wohnstatt mein Heim und meine Wohnung einen Ort, den Du heiligst über die Grenzen, denen gesetzt, die wie durch einen Schleier von Dir getrennt sind.
Du bist wahrlich der Allmächtige, der Allherrliche, der Gewaltigste.
-~-169. Preis sei Dir, o Herr mein Gott! Erniedrige ihn nicht, den Du kraft Deiner unvergänglichen Herrschaft erhobest, und weise ihn nicht zurück, den Du die Weihstatt Deiner Ewigkeit betreten ließest. Willst Du, o mein Gott, ihn verwerfen, den Du in den Schutz Deiner Herrschaft aufgenommen, und willst Du, o mein Verlangen, ihn von Dir weisen, der bei Dir Zuflucht suchte? Kannst Du erniedrigen, den Du aufgerichtet, oder vergessen, dem Du die Fähigkeit verliehest, Deiner zu gedenken?
Verherrlicht, unermeßlich verherrlicht bist Du! Seit aller Ewigkeit bist Du der König der ganzen Schöpfung und ihr Urheber, und immerdar wirst Du Herr und Gebieter alles Erschaffenen sein. Verherrlicht bist Du, o mein Gott! Wärest Du Deinen Dienern nicht länger gnädig, wer sollte ihnen dann Gnade erweisen? Und wenn Du Deinen Geliebten die Hilfe versagst, wer könnte ihnen dann beistehen?
Verherrlicht, unermeßlich verherrlicht bist Du! Du wirst angebetet in Deiner Wahrheit, und Dich, wahrlich, verehren wir alle. Du bist offenbar in Deiner Gerechtigkeit, und für Dich, fürwahr, legen wir alle Zeugnis ab. Du wirst wahrhaftig geliebt in Deiner Gnade. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Helfer in Gefahr, dem Selbstbestehenden.
-~-170. Dein Name ist meine Heilung, o mein Gott, Dein Gedenken meine Arznei, Deine Nähe meine Hoffnung, und die Liebe zu Dir mein Gefährte. Dein Erbarmen ist meine Heilung und Hilfe in beiden Welten, in dieser und der künftigen. Du bist wahrlich der Allgütige, der Allwissende, der Allweise.
-~-171. O mein Gott, mein Meister, Du Ziel meiner Sehnsucht. Dein Diener möchte schlafen im Schutze Deines Erbarmens und ruhen im Zelte Deiner Gnade. Er fleht um Deine sorgende Acht und Deinen Schutz.
Ich bitte Dich, o mein Herr, bei Deinem Auge, das nicht schläft: Behüte meine Augen, daß sie nichts schauen außer Dir. Schärfe alsdann ihren Blick, damit sie Deine Zeichen erkennen und den Horizont Deiner Offenbarung schauen. Du bist Der, vor Dessen Offenbarungen der Allmacht alle Macht in ihrem Wesenskern erhebt.
Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Allmächtigen, dem Allbezwingenden, dem Unbedingten.
-~-172. Wie kann ich den Schlaf suchen, o Gott, mein Gott, da die Augen derer, die sich nach Dir sehnen, keine Ruhe finden, weil sie von Dir getrennt sind, und wie kann ich mich zur Ruhe niederlegen, da Schmerz die Seelen Deiner Geliebten erfüllt, weil sie Deiner Gegenwart so fern sind?
Ich habe, o mein Herr, meinen Geist und all mein Sein in die rechte Hand Deiner Macht und Deines Schutzes gegeben. Durch Deine Kraft lege ich mein Haupt auf mein Kissen nieder und erhebe es wieder nach Deinem Willen und Wohlgefallen. Du bist in Wahrheit der Erhalter, der Bewahrer, der Allmächtige, der Allmachtvolle.
Bei Deiner Macht! Ob schlafend oder wachend, erbitte ich nur, was Du wünschest. Ich bin Dein Diener und in Deiner Hand. Hilf mir gnädig zu tun, was die Düfte Deines Wohlgefallens verbreitet. Das ist wahrlich meine Hoffnung und die Hoffnung derer, die sich Deiner Nähe erfreuen. Gelobt seiest Du, o Herr der Welten!
-~-173. Mein Gott, mein Angebeteter, mein König, meine Sehnsucht! Welche Zunge könnte meinen Dank an Dich bekunden? Ich war achtlos, Du aber erwecktest mich. Ich hatte mich von Dir abgewandt, Du aber halfest mir gnädig, daß ich mich Dir wieder zukehrte. Ich glich einem Toten, Du aber belebtest mich mit dem Wasser des Lebens. Ich war wie verdorrt, Du aber erquicktest mich mit dem himmlischen Strom Deiner Worte, die sich aus der Feder des Allbarmherzigen ergossen.
O göttliche Vorsehung! Alles Dasein ist durch Deine Gnadenfülle erzeugt; beraube es nicht der Wasser Deiner Großmut und versage ihm nicht das Meer Deines Erbarmens. Ich bitte Dich flehentlich, stehe mir allezeit, in jeder Lage bei und hilf mir, da ich nach Deiner urewigen Gunst aus dem Himmel Deiner Gnade trachte. Du bist in Wahrheit der Herr der Großmut, der Herrscher im Reiche der Ewigkeit.
-~-174. O Gott, mein Gott! Ich bitte Dich bei dem Weltmeer Deiner Heilung, bei Deiner Gnade Sonnenglanz, bei Deinem Namen, durch den Du Deine Diener beherrschest, bei der durchdringenden Kraft Deines heiligsten Wortes, bei der Macht Deiner erhabensten Feder und bei Deinem Erbarmen, das der Schöpfung aller im Himmel und auf Erden voranging, reinige mich mit den Wassern Deiner Großmut von allen Leiden und Gebrechen, von aller Schwäche und Kraftlosigkeit.
Du siehst, o mein Herr, Deinen Bittsteller am Tore Deiner Großmut harren, Du siehst ihn, der seine Hoffnungen auf Dich setzt, an das Seil Deiner Großmut geklammert. Versage ihm nicht, ich flehe Dich an, was er vom Meere Deiner Gnade und der Sonne Deiner Güte erbittet.
Mächtig bist Du zu tun, was Dir gefällt. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Immervergebenden, dem Großmütigsten.
-~-175. Durch Deine Gnade, o mein Gott, habe ich mich heute morgen erhoben, ganz im Vertrauen auf Dich habe ich mein Haus verlassen und mich Deiner Obhut anbefohlen. Sende nun aus dem Himmel Deines Erbarmens Deinen Segen auf mich nieder und lasse mich wohlbehalten wieder heimkehren, wie Du mich ausziehen ließest unter Deinem Schutz, Deiner unentwegt gedenkend.
Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Einen, dem Unvergleichlichen, dem Allwissenden, dem Allweisen.
-~-176. Preis sei Dir, der Du mein Gott bist und der Gott aller Menschen, Du meine Sehnsucht und die Sehnsucht aller, die Dich erkennen, Du mein Geliebter und der Geliebte derer, die Deine Einheit anerkennen, Du mein Angebeteter, angebetet von allen, die Dir nahe sind, Du mein Wunsch und der Wunsch der Dir ganz Ergebenen, Du meine Hoffnung und die Hoffnung aller, die ihr Herz an Dich hängen, Du meine Zuflucht und die Zuflucht aller, die zu Dir eilen, Du mein schützender Port und der schirmende Hafen aller, die zu Dir ziehen, Du mein Ziel und das Ziel aller, die sich Dir zubewegen, Du mein Anliegen und das Anliegen derer, die ihren Blick auf Dich richten, Du mein Paradies und das Paradies jener, die zu Dir emporsteigen, Du mein Leitstern und der Leitstern aller, die nach Dir sich sehnen, Du meine Freude und die Freude aller, die Dich lieben, Du mein Licht und das Licht aller, die irren und Dich um Vergebung bitten, Du mein Frohlocken und das Frohlocken aller, die Dein gedenken, Du meine feste Burg und die Feste aller, die zu Dir fliehen, Du mein Heiligtum und das Heiligtum aller, die Dich fürchten, Du mein Gebieter und der Gebieter über alle, die in den Himmeln und auf Erden wohnen!
Preis sei Dir, denn Du entrückst mich durch die Lieblichkeit Deiner Rede. Du richtest mich auf den Horizont, darüber die Sonne Deines Antlitzes strahlend erscheint. Du bewirkst, daß ich mich Dir zuwende zu einer Zeit, da die meisten Deiner Geschöpfe von Dir abgefallen sind.
Du bist Der, o mein Gott, Der das Himmelstor mit dem Schlüssel Seines Namens, der Ewiggesegnete, der Allgewaltige, der Allherrliche, der Größte, aufschließt. Du rufst die ganze Menschheit zum Meere Deiner Gegenwart. Kaum erscholl Deine lieblichste Stimme, da regten sich all die Bewohner im Reiche der Namen und die himmlischen Heerscharen. Mit Deinem Ruf wehte der Duft aus dem Gewande Deiner Offenbarung über solche Deiner Geschöpfe, die Dich lieben, und über die aus Deinem Volke, die nach Dir sich sehnen. Sie erhoben sich und brachen eilends auf zum Meere der Begegnung mit Dir, zum Horizonte Deiner Schönheit, zum Heiligtum Deiner Offenbarung und Deiner Majestät, zur Weihstatt Deiner Gegenwart und Deiner Herrlichkeit. So trunken machte sie der Wein der Wiedervereinigung mit Dir, daß sie sich losrissen von jeder Bindung an das, was sie selbst und andere besaßen.
Das sind Deine Diener, welche die Unterdrücker mit all ihrer Überlegenheit nicht abschrecken können, die Augen auf das Heiligtum Deiner Majestät zu richten, und die Scharen der Tyrannei sind unfähig, sie das Fürchten zu lehren oder ihre Blicke vom Morgen Deiner Zeichen, vom Aufgangsort Deiner Beweise abzulenken.
Ich schwöre bei Deiner Herrlichkeit, o Du Herr allen Seins, Du Lichtspender für alles sichtbare und alles Unsichtbare! Wer aus den Händen Deiner Freigebigkeit die Lebenswasser Deiner Liebe in Fülle trinkt, wird sich durch nichts, was Deinen Geschöpfen zugehört, von Dir abhalten lassen, noch ist er je verzagt, wenn sich auch alle Bewohner Deines Reiches weigern, Dich anzuerkennen. Mit lauter Stimme wird ein solcher Mensch vor allen im Himmel und auf Erden dem Volke künden, wie hoch das Meer Deiner Großmut wogt und wie hell die Gestirne am Firmament Deiner Gnadengaben strahlen.
Glücklich ist fürwahr der Mensch, der sich dem Heiligtum Deiner Gegenwart zuwendet und sich von allen Bindungen außer der Deinen freimacht. Wahrhaft erhaben ist, wer Deine Herrlichkeit bekennt und seine Augen auf die Sonne Deiner Gnade richtet. Mit Verstand begabt ist, wer um Deine Offenbarung weiß und Deine mannigfachen Beweise, Deine Zeichen und Zeugnisse anerkennt. Einsichtig ist, wer seine Augen vom Glanze Deines Antlitzes erleuchten läßt und Dich anerkennt, sobald Dein Ruf erhoben ist. Hörend ist, wer sich anleiten läßt, Deiner Rede zu lauschen und dem wogenden Meer Deines Wortes nahezukommen.
Sieh diesen Fremdling, o mein Herr, der eilends seine erhabenste Wohnstatt im Schutze Deiner schirmenden Barmherzigkeit aufsucht. Sieh diese leidende Seele auf das Meer Deiner Heilung schauen.
O Du mein Gott, der Du meine Seele entflammst! Blicke alsdann auf meine Tränen, meine Seufzer, meine Herzensnot und das Feuer, das mein ganzes Wesen verzehrt. Deine Herrlichkeit ist mein Zeuge, o Du Licht der Welt! So sehr entflammt mich das Feuer Deiner Liebe, das unaufhörlich in mir lodert, daß jedes Deiner Geschöpfe, das mir nahe kommt und mir sein inneres Ohr zuneigt, hören muß, wie es in meinen Adern braust.
So hingerissen bin ich von der Süße Deiner Rede, so trunken vom Weine Deines zarten Erbarmens, daß meine Stimme nie zum Schweigen kommen kann und meine flehenden Hände nicht davon ablassen, nach Dir sich zu recken. Du siehst, o mein Herr, meine Augen auf Deine Gnade gerichtet, meine Ohren zum Reiche Deiner Rede gewandt, meine Zunge gelöst, Dein Lob zu preisen, mein Gesicht Deinem Antlitz zugekehrt, das alles von Deinem Wort Erschaffene überdauert, und meine Hände ausgestreckt nach dem Himmel Deiner Gunst und Großmut.
Willst Du den Fremdling von Dir fernhalten, den Du zu seinem erhabensten Heim im Flügelschatten Deiner Gnade riefest? Willst Du das elende Geschöpf verwerfen, das zu den Meeresküsten Deines Reichtums eilt? Willst Du vor den Angesichtern Deiner Geschöpfe die Tür Deiner Gnade ins Schloß ziehen, nachdem Du sie kraft Deiner Macht und Souveränität geöffnet hast? Willst Du Deinem Volke die Augen verschließen, nachdem Du ihm doch befohlen hast, sich dem Morgen Deiner Schönheit, dem Aufgangsort Deines strahlenden Antlitzes zuzuwenden?
Nein, Deine Herrlichkeit ist mein Zeuge! Solches denke ich nicht von Dir, und auch nicht jene Deiner Diener, die Dir nahe sein dürfen, noch die Getreuen in Deinem Volke.
Du weißt, Du siehst, Du hörst, o mein Herr, wie ich vor jedem Baume bewegt bin, meine Stimme zu Dir zu erheben, und vor jedem Stein bin ich gezwungen, zu seufzen und zu klagen. War es bei meiner Erschaffung Deine Absicht, o mein Gott, mich mit Trübsal zu schlagen, oder mich zu befähigen, Deine Sache im Reiche Deiner Schöpfung zu offenbaren?
Du hörst mein Seufzen und Stöhnen, o mein Gott, Du siehst meine Machtlosigkeit, meine Armut, mein Elend, meine Leiden, meine Erbärmlichkeit. Ich schwöre bei Deiner Macht! So heftig weine ich, daß ich nicht mehr fähig bin, Deiner zu gedenken oder Dich zu preisen; so laut ist mein Schreien, daß jede trauernde Mutter um meinetwillen bestürzt ist und ihr eigenes Leid, ihre eigenen Seufzer vergißt.
Ich flehe Dich an, o mein Herr, bei Deiner Arche, welche die Gewalt Deines Willens und den kraftspendenden Einfluß Deiner Absicht offenbart, wie sie durch die Gewalt Deiner Macht über Land und Meer dahinsegelt: Ergreife mich nicht in meinen schweren Sünden und schlimmen Vergehen. Ich schwöre bei Deiner Herrlichkeit! Die Wasser Deiner barmherzigen Vergebung machen mich kühn, desgleichen Dein Umgang in längst vergangenen Zeiten mit den Aufrichtigen unter Deinen Erwählten und mit denen unter Deinen Boten, die Deine Einzigkeit verkünden.
Ich weiß es wohl, o mein Herr: so hingerissen bin ich bei den klaren Zeichen Deiner Gnade, so trunken vom Weine Deiner Worte, daß ich bei allem, was ich schaue, sogleich entdecke, wie es Dich mir zu erkennen gibt und mich an Deine Zeichen, Deine Beweise und Zeugnisse erinnert. Bei Deiner Herrlichkeit! Wann immer ich meine Augen zu Deinem Himmel erhebe, gedenke ich Deiner Hoheit und Erhabenheit, Deiner unvergleichlichen Herrlichkeit und Größe; und wann immer ich den Blick Deiner Erde zukehre, muß ich die Zeichen Deiner Macht und die Beweise Deiner Großmut erkennen. Sehe ich das Meer, so spricht es mir von Deiner Majestät, von der Gewalt Deiner Macht, von Deiner Souveränität, Deiner Größe. Und betrachte ich die Berge, so drängt es mich, die Fahnen Deines Sieges und die Banner Deiner Allmacht zu entdecken.
Ich schwöre bei Deiner Macht, o Du, der Du die Zügel der ganzen Menschheit und die Geschicke der Nationen in Händen hältst! Ich bin so entflammt in meiner Liebe zu Dir, so trunken vom Weine Deiner Einzigkeit, daß ich im Flüstern des Windes Deine Verherrlichung und Deinen Lobpreis klingen höre, im Gemurmel des Wassers die Stimme, die Deine Tugenden und Deine Eigenschaften kündet, und das Blätterrauschen lehrt mich die Geheimnisse, die Du in Deinem Reich unwiderruflich verordnet hast.
Verherrlicht seiest Du, o Du Gott aller Namen, Du Schöpfer der Himmel! Ich sage Dir Dank, daß Du Deinen Dienern diesen Tag verkündest, da der Strom des Lebens aus den Händen Deiner Gabenfülle fließt, da durch Deine Manifestation der Frühling Deiner Offenbarung und Deiner Gegenwart erscheint für alle, die in Deinem Himmel und auf Deiner Erde sind.
Heute ist der Tag, o mein Herr, dessen Glanz Du über die Sonne und ihren Glanz erhebst. Ich bezeuge, daß das Licht, das er vergießt, der leuchtenden Herrlichkeit Deines Antlitzes entspringt und vom Strahlenkranz des Morgens Deiner Offenbarung gezeugt ist. Heute ist der Tag, da die Verzweifelten mit dem Gewande des Vertrauens, die Kranken mit der Robe der Heilung bekleidet und die Armen zum Meere Deines Reichtums hingezogen sind.
Ich schwöre bei Deiner Schönheit, Du König der Ewigkeit, der Du thronest auf Deinem allherrlichen Throne! Er, der Morgen Deiner Zeichen, der Offenbarer Deiner deutlichen Beweise, bekennt trotz der Unermeßlichkeit Seiner Weisheit Seine Ohnmacht, das geringste Deiner Worte, bezogen auf Deine Erhabenste Feder, zu verstehen - um wieviel machtloser ist Er, die Natur Deines allherrlichen Selbstes und Deiner erhabensten Wesenheit zu begreifen!
Ich vermag mich auf keine Worte zu besinnen, o mein Gott, mit denen ich Deiner gedenken könnte, und weiß nicht, wie ich Dich in Worte kleiden, wie Dich preisen soll. Versuchte ich, Dich durch Namen zu beschreiben, so erkennte ich alsbald, daß das Reich dieser Namen selbst durch die Bewegung Deiner Finger erschaffen ist und in Furcht vor Dir zittert. Und wagte ich, Deine Eigenschaften zu preisen, müßte ich einräumen, daß diese Eigenschaften Deine Schöpfung sind und in Deinem Griff ruhen. Den Manifestationen dieser Namen und Eigenschaften kommt es nicht zu, vor dem Tore der Stadt Deiner Offenbarung zu stehen, geschweige denn, die Höhen zu ersteigen, auf denen Du den Thron Deiner Majestät errichtet hast.
Ich schwöre bei Deiner Macht, Du König der Namen, Du Gestalter der Himmel! Was mit dem Kleid der Worte geschmückt ward, ist nur Deine Schöpfung, in Deinem Reich geboren und durch Deinen Willen gezeugt. Deiner Hoheit ist es nicht wert, Deiner Würde nicht angemessen.
Und da nun dargetan ist, daß Dein allherrliches Selbst unermeßlich erhöht ist über alles, was in der Welt des Seins erschaffen ist, hoch über der Reichweite, dem Gesichtskreis, dem Verständnis Deiner Auserwählten und Deiner Geliebten, ist das Licht Deiner Einheit in seiner ganzen Pracht offenbar, und jedem Menschen, ob frei oder versklavt, wird klar, daß Du der Eine bist in Deinem eigenen Selbst, eins in Deiner heiligen Sache, eins in Deiner Offenbarung. Groß ist der Segen des Menschen, der sich in seiner Liebe zu Dir von jeder Bindung außer der Deinen befreit, zum Horizonte Deiner Offenbarung eilt und den Kelch erlangt, der nach Deinem Willen alle Meere der Erde übertrifft.
Ich bitte Dich, o mein Gott, bei Deiner Kraft und Deiner Macht und Deiner Herrschaft, die alle in Deinem Himmel und auf Deiner Erde umfaßt: Zeige Deinen Dienern diesen leuchtenden Weg und diesen geraden Pfad, damit sie Deine Einheit und Einzigkeit mit einer Gewißheit bekennen, die weder der eitle Wahn der Zweifler schmälern noch der leere Trug der Widerspenstigen verdunkeln kann. Erleuchte, o mein Herr, die Augen Deiner Diener und erheitere ihr Herz mit dem Lichtglanz Deiner Erkenntnis, damit sie die Größe dieser erhabensten Stufe erfassen und diesen strahlenden Horizont erkennen, so daß die Menschen mit ihrem Geschrei sie nicht mehr davon abhalten, den Blick auf das strahlende Licht Deiner Einheit zu richten, noch sie hindern, ihr Angesicht dem Horizonte der Loslösung zuzuwenden.
Heute ist der Tag, o mein Herr, den Du der ganzen Menschheit angekündigt als den Tag, da Du Dich selbst offenbarest, Deinen Glanz verbreitest und hell über all Deinen Geschöpfen strahlest. Darüber hinaus hast Du mit allen Menschen in Deinen Büchern und Schriften, auf Deinen Rollen und Tafeln einen Bund geschlossen für Ihn, den Morgen Deiner Offenbarung, und hast den Bayán zum Herold bestimmt für diese Größte, Allherrliche Manifestation, diese strahlendste, erhabenste Erscheinung.
Und als der Horizont der Welt erleuchtet ward und Er, der Größte Namen, offenbart wurde, da zweifelten alle an Ihm und an Seinen Zeichen, ausgenommen die, welche die Süße Deiner Verherrlichung und Deines Lobpreises mit sich riß. Da befiel Ihn, was allen unbegreiflich bleiben muß außer Dir, Dessen Wissen alle in Deinem Himmel und auf Deiner Erde übertrifft.
Du weißt es wohl, o mein Gott, daß der Offenbarer des Bayán der ganzen Menschheit Befehle gab, die Deine heilige Sache, Deine Offenbarung und Deine Souveränität betreffen. Er spricht, und süß ist Seine Rede: »Sorget, daß euch der Bayán und seine Buchstaben nicht von Ihm, dem Gnadenreichsten, und von Seiner Souveränität abhalten!« Und weiter schreibt Er: »Und wenn Er auch nur einen einzigen Vers hervorbringt, dürft ihr Ihn doch nicht leugnen. Eilet hin zu Ihm, damit Er auf euch herniederkommen läßt, was Ihm gefällt, zum Zeichen Seiner Gnade für euch. Er ist wahrlich der Besitzer Seiner Diener, der König der Schöpfung.«
So siehst Du, o Du Geliebter der Welt, Du Offenbarer des Größten Namens, wie Er gekommen ist mit dem Königreich Seiner Zeichen. Die Atome der Erde bezeugen, daß die ganze Welt von diesen Zeichen erfüllt ist. Und doch, trotz dieser klarsten, dieser allherrlichen Offenbarung, trotz dieser Zeichen, die niemand bewerten kann als Du, o Du König der Namen, siehst Du, wie sie von Ihm, dem Morgen Deines Wesens, abfallen und an Ihm, dem Urquell Deiner Weisheit und Deines Wortes, nörgeln. So ergriffen waren sie vom Durst nach Ruhm, daß sie Deine Beweise, Deine Zeugnisse und Deine Zeichen verwarfen, wo doch jeder Einsichtige sie in allem erkennt, was Deine Größe und Souveränität bezeugt und Deine Offenbarung und Deine Macht anerkennt. So schlimm verleumden sie Ihn, daß es die Bewohner des allherrlichen Heiligtums und die Scharen der Höhe zum Weinen bringt. So schlimm schneiden sie Ihm die Ehre ab, daß die Seelen Deiner Erwählten und die Herzen aller, die Dir teuer sind, dahinschmelzen. So schMirzaich irren sie, daß sie Deine strahlendsten Zeichen von sich werfen, fest an ihren eitlen Trug geklammert, o Du Besitzer der Namen, Du Herr des Thrones in der Höhe und hienieden auf Erden.
Du, o mein Gott, Du Frohlocken meines Herzens, schmücktest Deine Tafel, deren niemand außer Dir gewahr ist, mit der Verkündigung dieses Tages, benannt mit Deinem Namen, damit keiner an diesem Tage zu sehen ist außer Deinem erhabensten Selbst und an nichts gedacht wird außer an Dein beglückendes Gedenken.
Kaum hatte Er sich offenbart, da erzitterten und erbebten die Geschlechter der Erde in ihren Grundfesten, die Gelehrten wurden ohnmächtig und die Weisen bestürzt, ausgenommen die, welche durch die Kraft Deiner Macht Dir nahekommen, aus der Hand Deiner Gnade den erlesenen Wein Deiner Offenbarung empfangen, in Deinem Namen trinken und rufen: »Gelobt seiest Du, o Du Sehnsucht der Welten! Preis sei Dir, o Du Frohlocken der Herzen aller, die nach Dir lechzen!«
Mein Gott, mein Meister, meine höchste Hoffnung, Du Ziel meiner Sehnsucht! Du siehst und hörst diesen Unterdrückten seufzen in diesem dunklen Schacht, erbaut aus dem leeren Trug Deiner Feinde, in diesem schwarzen Loch, gegraben durch den eitlen Wahn der Frevler unter Deinen Geschöpfen. Bei Deiner Schönheit, o Du, Dessen Herrlichkeit den Augen der Menschen enthüllt ist! Ich bin nicht ungeduldig unter den SchMirzan, die mich in meiner Liebe zu Dir anrühren, noch in dem Elend, das ich auf Deinem Pfad erdulde. Nein, ich habe dies alles durch Deine Kraft für mich erwählt und rühme mich dessen unter denen Deiner Geschöpfe, die Dir nahe sein dürfen, und unter solchen Deiner Diener, die Dir völlig ergeben sind.
Dennoch flehe ich Dich an, o Du Erleuchter der Welt, Du Herr der Völker, in diesem Augenblick, da ich mich mit hoffenden Händen an den Saum des Gewandes Deiner Gnade und Großmut klammere: Vergib Deinen Dienern, die sich in die Sphären Deiner Nähe aufschwingen, die ihre Angesichter dem strahlenden Lichte Deines Antlitzes zuwenden, sich ganz dem Horizonte Deines Wohlgefallens zukehren, dem Meere Deiner Barmherzigkeit nahen, ihr Leben lang Deinen Lobpreis verkünden und entflammt sind vom Feuer ihrer Liebe zu Dir. Verfüge für sie, o Herr mein Gott, vor und nach ihrem Tode, was Deiner erhabenen Großmut und Deiner überragenden Gnade entspricht.
Gib, o mein Herr, daß die zu Dir Emporgestiegenen Zuflucht finden bei Ihm, dem erhabensten Gefährten, und im Schatten des Königszeltes Deiner Erhabenheit und des Heiligtums Deiner Herrlichkeit wohnen. Benetze sie, o mein Herr, aus dem Meere Deiner Vergebung mit dem, was sie würdig macht, in Deinem erhabensten Reich und Deinem allhöchsten Hoheitsgebiet zu weilen, solange Deine unumschränkte Herrschaft währt. Mächtig bist Du zu tun, was Dir gefällt.
O mein Herr! Versage Deinen Geliebten nicht die süßen Düfte dieses Tages, an dem die Geheimnisse Deines Namens, der Selbstbestehende, enthüllt wurden und alles, was in der Schatzkammer Deiner Weisheit verborgen ruhte, ans Licht gebracht ward. Heute ist der Tag, o mein Herr, da jedes Atom der Erde erbebt und ausruft: »O Du Offenbarer der Zeichen, Du König der Schöpfung! Wahrlich, ich spüre den Duft Deiner Gegenwart. Mich deucht, Du hast Dich offenbart und das Tor der Wiedervereinigung aufgetan vor allen in Deinem Himmel und auf Deiner Erde. Der Duft Deines Gewandes, o mein Herr, macht mich gewiß, daß die Welt durch Deine Gegenwart geehrt wird und den süßen Hauch Deiner Begegnung atmet. Doch kenne ich nicht den Ort, o Du Geliebter der Welt, Du Verlangen der Völker, wo der Thron Deiner Majestät errichtet ist, noch den Platz, der zu Deinem Fußschemel erkoren ist und im Lichtglanz Deines Antlitzes leuchtet.«
Ich schwöre bei Deiner Herrlichkeit, o Du Herr allen Seins, Du Besitzer des Sichtbaren wie des Unsichtbaren! Jeder Verständige ist vor Deiner Erkenntnis so verwirrt, jeder Einsichtige ist bei dem Versuch, die Zeichen Deiner großen Herrlichkeit zu ergründen, so bestürzt, daß sie alle ihre Unfähigkeit eingestehen, den Himmel zu schauen und sich zu dem Himmel emporzuschwingen, von dem einer der offenbaren Sterne Deiner Erkenntnis, eine der Morgenröten Deiner Weisheit herniederstrahlt. Wer könnte diese erhabenste Stufe, diesen herrlichsten Thron angemessen schildern - den Thron, der nach Deinem Ratschluß das Verständnis Deiner Geschöpfe und die Zeugnisse Deiner Diener überragt, den Thron, der ewig dem Verständnis und dem Wissen der Menschen verborgen ist, verschlossen mit dem Siegel Deines Namens, der Selbstbestehende.
Ich schwöre bei Deiner Herrlichkeit und Deiner Souveränität, welche die Königreiche der Erde und des Himmels überschatten! Wollte einer Deiner Auserwählten oder Deiner Botschafter sich versenken in die mannigfachen Zeugnisse Deiner erhabensten Feder, bewegt von den Fingern Deines Willens, wollte er nachsinnen über die Geheimnisse dieser Feder, über ihre Merkmale und alles, was sie aufzeigt - er wäre so verwirrt, daß seine Zunge Dich nicht länger preisen und beschreiben, sein Herz Dich nicht mehr verstehen könnte; denn einmal entdeckte er, daß dieser Feder das wahre Lebenswasser für alles Erschaffene entströmt und daß Du selbst diese Feder die Posaune nennst, durch welche die Toten aus ihren Gräbern eilen. Ein andermal sähe er von dieser Feder ein Feuer ausgehen, wie es Deine Offenbarung entzünden kann und wie Er, der auf dem Sinai mit Dir sprach,[] es gewahrte.
Wie wundersam sind also die mannigfachen Zeichen Deiner Macht, wie groß die vielfältigen Zeugnisse Deiner Gewalt! Die Gelehrten alle gestehen ihre Unwissenheit, wenn sie dem strahlenden Lichtquell Deiner Erkenntnis gegenüberstehen. Alle Mächtigen bekennen ihre Ohnmacht angesichts des wogenden Meeres Deiner Macht. Die Reichen bestätigen allesamt ihre Armut vor dem Gabenstrom aus den Schatzkammern Deines Reichtums. Die Weltweisen erkennen ihre Nichtigkeit vor dem Strahlenglanz Deiner Schönheit. Alle Fürsten bezeugen ihre Erniedrigung angesichts der Sonnenstrahlen Deiner Herrlichkeit, und alle Amtsträger bekunden ihre eigene Vergänglichkeit und die Vergänglichkeit anderer; sie entdecken die Ewigkeit Deiner Majestät, Deiner Souveränität, Deiner Erhabenheit und Deiner Macht.
Mein Gott, Du Gott über alles, mein König, Du König über alles, Du Geliebter meiner Seele, Du Ziel meiner Sehnsucht! Du weißt es wohl, daß ich an diesem Tage Dein gedenke im Namen von Geschöpfen, die sich von allem außer Dir loslösen, und daß ich Deine Tugenden preise mit den Zungen derer aus Deinem Volke, die Deine Einzigkeit erkennen, damit ihren Seufzern aus Liebe zu Dir und Verlangen nach Dir eine Kraft entströme, die alles wegschmilzt, was Deine Diener hindert, ihre Angesichter auf den Himmel Deiner Erkenntnis und das Königreich Deiner Zeichen zu richten.
So ist, o mein Gott, Du Gott aller Namen, Du Schöpfer von Erde und Himmel, heute der Tag, da Er Dich anruft, dessen Herz im flammenden Feuer Deiner Gegenwart glüht. Wo ist Trennung von Dir zu finden, o mein Gott, so daß die Wiedervereinigung mit Dir klar erkennbar werde im aufgehenden Lichte Deiner Einheit und bei der Offenbarung der Sonnenstrahlen Deiner Einzigkeit? Ich bitte Dich um Vergebung, o mein Gott, für alles, was gesagt wurde, was in Deinen Tagen aus meiner Feder floß und noch fließt. Du hast bestimmt, ich bezeuge es, daß es mir nicht zukommt, Dir Gebete darzubringen, sondern Ihm, der auf Deinen Befehl und im Einklang mit Deinem Wohlgefallen mir vorangegangen ist. Vielmehr hast Du verfügt, daß die Offenbarung von Versen das besondere Kennzeichen sei für diese machtvolle Manifestation und für diese Verkündigung, den Schmuck der Schriftrollen Deiner Majestät und Deiner Tafel, auf der die Abrechnung verzeichnet ist.
O Du, der Du Dein Feuer in meiner Seele entfachtest und Deine Lichtstrahlen mir ins Herz warfest! Ich danke Dir, daß Du Deine Diener lehrst, wie sie Dich anrufen sollen, und daß Du ihnen offenbarst, wie sie zu Dir flehen sollen mit Deiner heiligsten, erhabensten Zunge, Deiner erlauchtesten, hehrsten Sprache. Wer könnte ohne Deine Erlaubnis wagen, Deine Macht und Deine Größe in Worte zu kleiden, und wer könnte ohne Deine Anleitung die Pfade Deines Wohlgefallens im Reiche Deiner Schöpfung entdecken?
Ich flehe Dich an, o Du Gott der Gabenfülle, Du König alles Erschaffenen: Bewahre Deine Diener vor dem Trug, den ihre Herzen ersinnen. Alsdann erhebe sie zu solchen Höhen, daß ihre Füße nicht straucheln vor den Zeugnissen Deines Wirkens, angeordnet von den vielfältigen Erfordernissen Deiner Weisheit, geheimnisvoll verborgen vor den Blicken Deines Volkes und Deiner Geschöpfe. Halte sie nicht fern vom Meere Deiner Erkenntnis, o mein Herr, noch beraube sie der Gaben, die Du denen unter Deinen Erwählten bestimmtest, die nahen Zugang zu Dir haben, und denen unter Deinen Vertrauten, die Dir völlig ergeben sind. Gib ihnen aus dem Meere Deiner Gewißheit, was die Unruhe ihrer Herzen stillt. Wende Du, o Herr mein Gott, das Dunkel ihres Wahns in strahlende Gewißheit. Laß sie aufbrechen und unbeirrt auf Deinem geraden Pfade wandeln, damit Dein Buch sie nicht hindere, seinen Offenbarer zu erkennen, und Deine Namen sie nicht abhalten, Den anzuerkennen, Der ihr Schöpfer ist, ihr Versorger, ihr Ursprung, ihr König, ihr Erzeuger und Ihr Vernichter, ihr Verherrlicher und ihr Erniedriger, ihr Gebieter, der souveräne Beschützer ihrer Amtsträger.
Du bist Der, o mein Gott und mein Herrscher, Der Sein Buch herniedersandte, damit Du meine Sache offenbarest und mein Wort verherrlichest. Dadurch gingst Du um meinetwillen einen Bund mit allen ein, die in Deinem Reich erschaffen sind. Du siehst, o Du Geliebter der Welt, wie die Aufrührer unter Deinen Geschöpfen aus diesem Bund ein Schanzwerk für sich selbst machen, wie sie sich dadurch vor Deiner Schönheit zurückziehen und Deine Zeichen leugnen.
Du bist es, o mein Gott, Der ihnen in Seinem großen Buche befiehlt und sagt: »Fürchtet den Gnadenreichsten, o Volk des Bayán und leugnet nicht Ihn, für den ich den Bayán als eines der Blätter Seines Paradieses bestimmt habe. Wahrlich, ich betrachte den Bayán als eine meiner Gaben für Ihn. Gefällt es Ihm ihn anzunehmen, so ist Er wahrlich der Großmütigste; wirft Er ihn beiseite und weigert Er sich, ihn anzusehen, so ist Sein Urteil gerecht, denn Er ist wahrlich zu rühmen in Seinen Taten, und seinem Geheiß gebührt Gehorsam. Niemandem ist das Recht gegeben, an Ihm zu nörgeln.«
So siehst Du, o mein Gott, diesen Unterdrückten in den Händen von Menschen, die Dein Recht leugnen und sich Deiner Souveränität entziehen. Dein Beweis umkreist seine Person, Dein Zeugnis ruft in seinem Namen und kraft seiner Souveränität alles Erschaffene auf, und doch leidet er in seinen Tagen schMirzaicher, als eine Feder es schildern kann; er wird so gequält, daß Er, Dein Geist[], klagt und daß alle Bürger Deines Reiches, alle Bewohner Deines Heiligtums in den Gefilden der Höhe weinen mit großer, bitterer Wehklage.
Neigte jemand sein inneres Ohr, er hörte das Weinen und Klagen alles Erschaffenen über das, was den Unterdrückten der Welt unter den Händen derer trifft, mit denen Du am Tage der Trennung Deinen Bund geschlossen hast. Wo ist die ehrliche Seele, o mein Gott, die Deine heilige Sache gerecht beurteilen wird? Wo ist der Einsichtige, der Dich mit Deinen Augen sehen wird? Gibt es einen Hörer, der Dich mit Deinen Ohren hören, oder einen Beredsamen, der in Deinen Tagen die Wahrheit verkünden wird?
Ich schwöre bei Deiner Herrlichkeit, o Du, der Du von Deinem allherrlichen Horizonte auf mich schaust und die Stimme des Lotosbaumes hörest, über den kein Weg hinausführt! Dächte jemand nach über Deine Bücher, die Du den Bayán nanntest, und erwöge er im Herzen, was darin enthüllt ist, so entdeckte er, daß jedes dieser Bücher meine Offenbarung anzeigt, meinen Namen kundgibt, mein Selbst bezeugt, meine Sache, mein Lob, meinen Aufstieg und den Strahlenglanz meiner Herrlichkeit verkündet. Und doch, trotz Deiner Verkündigung, o mein Gott, trotz der Worte, die Du sprachest, o mein Geliebter, siehst und hörst Du ihre Verleumdungen gegen mich und ihre Missetaten in meinen Tagen.
Ich bezeuge in meiner gegenwärtigen Lage, o mein Herr, gegen den Willen dessen, der Dir den Rücken kehrt,[] daß Du Gott bist und daß es keinen Gott gibt außer Dir. Heute ist wahrlich der Tag, mit dem Deine Schriften, Deine Bücher und Deine Tafeln geschmückt sind. Und Der hier spricht, ist in Wahrheit der Wohlbehütete Schatz, das Verborgene Geheimnis, die Verwahrte Tafel, das Undurchdringliche Mysterium, das Versiegelte Buch. Ihm muß wahrlich gehorcht werden in allem, was Er befiehlt, verfügt und offenbart. Er muß geliebt werden in allem, was Er kraft Seiner Souveränität bestimmt und durch seine Macht gebietet. Wer zögert, und sei es nur einen Augenblick, der leugnet Dein Recht und verwirft alles, was Du in Deinen Büchern und Deinen Schriften offenbartest, alles, was Du mit Deinen Auserwählten, Deinen Propheten, Deinen Boten und den Treuhändern Deiner Offenbarung herniedersandtest.
Ich bitte Dich, o Du, der Du die Reiche der Erde und des Himmels in Händen hältst, der Du alle im Griff hast, die in den Gebieten Deiner Offenbarung und Deiner Schöpfung wohnen: Versage den Lichtblick Deiner Gunstbezeigungen nicht denen, die auf Deinem Pfade Trübsal ertragen, die in ihrer Liebe zu Dir den Kelch des Leides leeren, die in Deinem Namen ins Gefängnis geworfen sind und erdulden, was noch keines Deiner Geschöpfe und noch niemand aus Deinem Volk erduldete. Sie sind Deine Diener, o mein Herr, die Dir antworten, kaum daß Du Deinen Ruf ergehen ließest, die ihre Angesichter auf Dich richten, nachdem das Licht Deines Antlitzes auf sie fiel, die Dir sich zuwenden zu der Zeit, da Dein erhabenster Horizont erstrahlt im Glanz Deines Namens, der alle in Deinem Himmel und auf Deiner Erde ohnmächtig werden ließ. Bestimme für sie, o mein Herr, was Du für Deine Auserwählten bestimmtest, welche aus Liebe zu Dir die Pfeile der Ungläubigen in Deiner Sache freudig begrüßen, die eilends ins Morgenrot der Trübsal zu gelangen suchen, Deinen Namen auf den Lippen und Dein Gedenken im Herzen. Du, o mein Gott, hast mit Deinen deutlichen Worten versprochen, ihrer in Deinem Buche zu gedenken, als Lohn für ihre Werke in Deinen Tagen.
Segne sie, o mein Gott, und miß ihnen die Herrlichkeit bei, die über dem Horizonte Deines Willens emporleuchtet und ihre Strahlen aus dem Reich Deines Wortes ergießt. Tauche sie ein, o mein Herr, in das Meer Deiner Gnade und erleuchte sie mit dem Morgenlicht Deiner Offenbarung. Alsdann vergib durch Deine Gunst, Deine Großmut und Dein sanftes Erbarmen ihren Vätern und ihren Müttern. Sende hernieder auf sie von der rechten Hand Deines erhabensten Paradieses den Duft des Gewandes Deiner allherrlichen Schönheit. Mächtig bist Du zu tun, was Dir gefällt. Du bist wahrlich der Herrscher, der Gebieter, der Allgroßmütige, der Immervergebende, der Gnadenreichste.
Preis sei Dir, o Du Geliebter der Welt, angebetet von den Herzen aller, die Dich erkennen.
-~-177. Ich flehe Dich an, o mein Gott, bei Deinem mächtigen Zeichen und bei der Enthüllung Deiner Huld unter den Menschen: Weise mich nicht ab vom Tore zur Stadt Deiner Gegenwart und enttäusche nicht die Hoffnungen, die ich in die Offenbarungen Deiner Gnade unter Deinen Geschöpfen setze. Du siehst mich, o mein Gott, an Deinem Namen festhalten, dem Heiligsten, dem Strahlendsten, dem Mächtigsten, dem Größten, dem Höchsten, dem Herrlichsten, und mich klammern an den Saum Deines Gewandes, daran sich alle halten in dieser und der zukünftigen Welt.
Ich flehe Dich an, o mein Gott, bei Deiner lieblichen Stimme und bei Deinem erhabenen Wort: Ziehe mich immer näher zur Schwelle Deines Tores und halte mich nicht fern vom Schatten Deines Erbarmens und vom Baldachin Deiner Großmut. Du siehst mich, o mein Gott, an Deinem Namen festhalten, dem Heiligsten, dem Strahlendsten, dem Mächtigsten, dem Größten, dem Höchsten, dem Herrlichsten, und mich klammern an den Saum Deines Gewandes, daran sich alle halten in dieser und der zukünftigen Welt.
Ich flehe Dich an, o mein Gott, beim Strahlenglanze Deiner Stirn und der Lichtfülle Deines Antlitzes, das vom höchsten Horizonte strahlt: Ziehe mich an durch den Duft Deines Gewandes und lasse mich trinken vom erlesenen Wein Deiner Rede. Du siehst mich, o mein Gott, an Deinem Namen festhalten, dem Heiligsten, dem Strahlendsten, dem Mächtigsten, dem Größten, dem Höchsten, dem Herrlichsten, und mich klammern an den Saum Deines Gewandes, daran sich alle halten in dieser und der zukünftigen Welt.
Ich flehe Dich an, o mein Gott, bei Deinem Haar, das um Dein Antlitz spielt, indes Deine erhabenste Feder über die Seiten Deiner Tafeln gleitet, den Moschusduft verborgener Bedeutungen zum Reiche Deiner Schöpfung tragend: Befeure mich so sehr zum Dienst an Deiner Sache, daß ich nimmer zurückweiche noch gehemmt werde durch die Anspielungen derer, die an Deinen Zeichen kritteln und sich abwenden von Deinem Antlitz. Du siehst mich, o mein Gott, an Deinem Namen festhalten, dem Heiligsten, dem Strahlendsten, dem Mächtigsten, dem Größten, dem Höchsten, dem Herrlichsten, und mich klammern an den Saum Deines Gewandes, daran sich alle halten in dieser und der zukünftigen Welt.
Ich flehe Dich an, o mein Gott, bei Deinem Namen, den Du zum König aller Namen erhobst und durch den alle im Himmel und auf Erden hingerissen sind: Mache mich fähig, die Sonne Deiner Schönheit zu schauen und versieh mich mit dem Weine Deiner Rede. Du siehst mich, o mein Gott, an Deinem Namen festhalten, dem Heiligsten, dem Strahlendsten, dem Mächtigsten, dem Größten, dem Höchsten, dem Herrlichsten, und mich klammern an den Saum Deines Gewandes, daran sich alle halten in dieser und der zukünftigen Welt.
Ich flehe Dich an, o mein Gott, beim Königszelt Deiner Majestät und den erhabensten Gipfeln und beim Baldachin Deiner Offenbarung auf den höchsten Höhen: Hilf mir gnädig zu tun, was Dein Wille begehrt und Dein Entschluß offenbarte. Du siehst mich, o mein Gott, an Deinem Namen festhalten, dem Heiligsten, dem Strahlendsten, dem Mächtigsten, dem Größten, dem Höchsten, dem Herrlichsten, und mich klammern am Saume Deines Gewandes, daran sich alle halten in dieser und der zukünftigen Welt.
Ich flehe Dich an, o mein Gott, bei Deiner Schönheit, die hoch über dem Horizont der Ewigkeit strahlt, eine Schönheit, vor der, kaum daß sie sich offenbarte, das Reich der Schönheit selbst sich in Anbetung verneigte und sie in klingenden Tönen pries: Gib, daß ich allem den Rücken kehre, was ich besitze, und nur dem lebe, was Dein ist. Du siehst mich, o mein Gott, an Deinem Namen festhalten, dem Heiligsten, dem Strahlendsten, dem Mächtigsten, dem Größten, dem Höchsten, dem Herrlichsten, und mich klammern an den Saum Deines Gewandes, daran sich alle halten in dieser und der zukünftigen Welt.
Ich flehe Dich an, o mein Gott, bei der Offenbarung Deines Namens, der Vielgeliebte, durch den die Herzen Deiner Liebenden sich verzehren und die Seelen aller, die auf Erden wohnen, sich hoch aufschwingen: Stehe mir bei, Deiner unter Deinen Geschöpfen zu gedenken und Dich zu rühmen in Deinem Volke. Du siehst mich, o mein Gott, an Deinem Namen festhalten, dem Heiligsten, dem Strahlendsten, dem Mächtigsten, dem Größten, dem Höchsten, dem Herrlichsten, und mich klammern an den Saum Deines Gewandes, daran sich alle halten in dieser und der zukünftigen Welt.
Ich flehe Dich an, o mein Gott, beim Rauschen des göttlichen Lotosbaumes und dem Raunen Deiner Stimme im Königreich Deiner Namen: Halte mich fern von allem, was Dein Wille verabscheut, und ziehe mich empor zu der Stufe, von der Er, der Morgen Deiner Zeichen, herniederstrahlt. Du siehst mich, o mein Gott, an Deinem Namen festhalten, dem Heiligsten, dem Strahlendsten, dem Mächtigsten, dem Größten, dem Höchsten, dem Herrlichsten, und mich klammern an den Saum Deines Gewandes, daran sich alle halten in dieser und der zukünftigen Welt.
Ich flehe Dich an, o mein Gott, bei jenem Laut, durch den, kaum war er aus Deines Willens Mund ertönt, die Meere wogten, die Winde bliesen, die Früchte sich enthüllten, die Bäume ausschlugen, alle früheren Spuren ausgelöscht und alle Schleier zerrissen wurden und die Dir Ergebenen dem Lichte vom Antlitz ihres Herrn, des Unbezwungenen, zueilten: Laß mich erkennen, was in den Schatzkammern Deiner Erkenntnis verborgen und in den Speichern Deiner Weisheit verwahrt ist. Du siehst mich, o mein Gott, an Deinem Namen festhalten, dem Heiligsten, dem Strahlendsten, dem Mächtigsten, dem Größten, dem Höchsten, dem Herrlichsten, und mich klammern an den Saum Deines Gewandes, daran sich alle halten in dieser und der zukünftigen Welt.
Ich flehe Dich an, o mein Gott, bei dem Feuer Deiner Liebe, das Deinen Erwählten und Geliebten den Schlaf aus den Augen trieb, und bei ihrem Gedenken und Lobpreis zur Stunde der Morgendämmerung: Zähle mich zu denen, die erreichten, was Du in Deinem Buche herabgesandt und durch Deinen Willen offenbart hast. Du siehst mich, o mein Gott, an Deinem Namen festhalten, dem Heiligsten, dem Strahlendsten, dem Mächtigsten, dem Größten, dem Höchsten, dem Herrlichsten, und mich klammern an den Saum Deines Gewandes, daran sich alle halten in dieser und der zukünftigen Welt.
Ich flehe Dich an, o mein Gott, bei dem Lichte Deines Antlitzes, das die Dir Nahestehenden vor die Pfeile Deines Ratschlusses trieb und die Dir Ergebenen auf Deinem Pfade den Schwertern Deiner Feinde trotzen ließ: Schreibe nieder für mich mit Deiner höchsterhabenen Feder, was Du für Deine Vertrauten und Erwählten niederschriebst. Du siehst mich, o mein Gott, an Deinem Namen festhalten, dem Heiligsten, dem Strahlendsten, dem Mächtigsten, dem Größten, dem Höchsten, dem Herrlichsten, und mich klammern an den Saum Deines Gewandes, daran sich alle halten in dieser und der zukünftigen Welt.
Ich flehe Dich an, o mein Gott, bei Deinem Namen, durch den Du hörest auf den Ruf Deiner Geliebten, auf die Seufzer derer, die sich nach Dir sehnen, auf den Schrei derer, die sich des Zutritts zu Deiner Nähe erfreuen, und auf das Stöhnen derer, die Dir ergeben sind, bei Deinem Namen, durch den Du die Bitten derer erfüllst, die ihre Hoffnung auf Dich setzen, deren Sehnsüchte Du stillst durch Deine Gnade und Gunst, und bei Deinem Namen, durch den das Meer der Vergebung vor Deinem Angesicht wogt und die Wolken der Freigebigkeit auf Deine Diener herabregnen: Schreibe für jeden, der sich Dir zuwendet und das vorgeschriebene Fasten einhält, den Lohn derer nieder, die nicht sprechen außer mit Deiner Erlaubnis und die auf Deinem Pfade aus Liebe zu Dir auf alles verzichteten, was sie besaßen.
Ich flehe Dich an, o mein Herr, bei Dir und Deinen Zeichen, bei Deinen deutlichen Beweisen, bei dem strahlenden Sonnenlicht Deiner Schönheit und bei Deinen Zweigen: Lösche die Sünden derer, die sich fest an Dein Gesetz halten und befolgen, was Du ihnen in Deinem Buche vorgeschrieben hast. Du siehst mich, o mein Gott, an Deinem Namen festhalten, dem Heiligsten, dem Strahlendsten, dem Mächtigsten, dem Größten, dem Höchsten, dem Herrlichsten, und mich klammern an den Saum Deines Gewandes, daran sich alle halten in dieser und der zukünftigen Welt.
-~-178. Gelobt seiest Du, o Herr mein Gott! Ich flehe Dich an, bei Ihm, den Du ins Dasein gerufen, Dessen Offenbarung Du zu Deiner eigenen Offenbarung und Dessen Verborgenheit Du zu Deiner eigenen Verborgenheit bestimmt hast. Durch Seine Eigenschaft als der Erste und der Letzte hast Du Dich selbst als den Ersten und den Letzten bestätigt. Durch die Kraft Seiner Macht, unter dem Einfluß Seiner Souveränität begreifen die Mächtigen Deine Allmacht; durch Seine Herrlichkeit erkennen die Machthaber Deine Majestät und Größe. Durch Seine höchste Überlegenheit ist Deine überragende Souveränität anerkannt, durch Seinen Willen ist Dein eigener Wille enthüllt. Durch das Licht Seines Antlitzes strahlt der Glanz Deines eigenen Antlitzes, und durch Seine Sache wurde Deine heilige Sache offenbar. Durch die zeugende Kraft seiner Rede wurde die ganze Erde zur Empfängerin der wundersamen Zeichen Deiner Souveränität; so sind die Himmel erfüllt von den Offenbarungen Deiner unvergleichlichen Majestät, die Meere geschmückt mit den heiligen Perlen Deiner allwissenden Weisheit, die Bäume behangen mit den Früchten Deiner Erkenntnis. Durch Ihn singen alle Dinge Dein Lob, wenden sich alle Augen Deiner Gnade zu. Durch Ihn sind die Angesichter aller auf den Lichtglanz Deines Antlitzes gerichtet; durch Ihn neigen sich die Seelen aller den Offenbarungen Deiner göttlichen Größe entgegen.
Wie groß ist Deine Gewalt! Wie erhaben Deine Souveränität! Wie hoch ist Deine Macht! Wie überragend Deine Majestät! Wie überwältigend ist Deine Größe - eine Größe, die Er, Deine Manifestation, zu erkennen gibt, mit der Du Ihn zum Zeichen Deiner Großmut und Gabenfülle bekleidet hast. Ich bezeuge, o mein Gott, daß durch Ihn Deine glanzvollsten Zeichen enthüllt sind und Deine Gnade die ganze Schöpfung umfaßt. Könnte ohne Ihn die Göttliche Taube ihre Lieder singen oder die Himmlische Nachtigall ihre Melodien jubeln, wie Gott es bestimmt?
Ich bezeuge: Kaum war das Erste Wort kraft Deines Willens und Deines Ratschlusses von Seinem Munde ausgegangen, der Erste Ruf seinen Lippen entströmt, da war die ganze Schöpfung umgewälzt; alle in den Himmeln und alle auf Erden wurden bis tief ins Herz aufgewühlt. Jenes Wort erschütterte die Wirklichkeiten alles Erschaffenen; es schied, trennte, verstreute, verknüpfte und vereinte sie wieder, um in der Welt des Zufalls wie im himmlischen Reich Wesen einer neuen Schöpfung ans Licht zu bringen und in den Reichen des Unsichtbaren die Zeichen Deiner Einheit und Einzigkeit zu offenbaren. Durch diesen Ruf kündetest Du allen Deinen Dienern das Kommen Deiner größten Offenbarung, das Erscheinen Deiner vollkommensten Sache an.
Doch kaum war diese Offenbarung den Augen der Menschen enthüllt, da erschienen unter den Völkern der Welt die Zeichen allgemeiner Zwietracht; Aufruhr ergriff die Bewohner der Erde und des Himmels, alle Dinge wurden in ihren Grundfesten erschüttert. Die Kräfte der Uneinigkeit waren losgelassen, das Wort entfaltete seine Bedeutung, jedes einzelne Atom in allen erschaffenen Dingen gewann seinen eigenen, unterschiedlichen Charakter. Die Hölle ward angefacht, die Freuden des Paradieses wurden den Augen der Menschen enthüllt. Selig ist der Mensch, der sich Dir zuwendet, und wehe dem, der Dir fernbleibt, Dich leugnet und Deine Zeichen verwirft in dieser Offenbarung, welche die Gesichter der Leugner schwärzt, die Angesichter der Gläubigen aber weiß werden läßt,[] o Du Besitzer aller Namen und Eigenschaften, der Du das Reich alles Erschaffenen von Himmel und Erde in Deinen Händen hältst!
Darum sei gepriesen, o mein Gott, mit solchem Lobpreis, wie Du ihn Deinem eigenen Selbste beilegst und wie nur Du ihn verstehen oder werten kannst. Du bist es, o mein Herr, der Sein eigenes Selbst mir zu erkennen gibt zu einer Zeit, da Deine Diener Dich nicht erkennen können - Diener, die kraft ihrer Bindungen an Dich über alle Bewohner der Erde regieren und sich vor ihren Völkern brüsten. Besäße ich, o mein Gott, die höchste Herrschaft über die Erde von Pol zu Pol, stünden mir alle ihre Schätze zu Gebote, sie auf Deinem Pfad auszugeben, so wäre ich doch außerstande, zu dieser Stufe aufzusteigen, so Du mich nicht unterstütztest und stärktest. Und rühmte ich Dich, o mein Gott, solange die Herrlichkeit Deiner Majestät dauert und die Macht Deiner Souveränität währt, so wäre diese Verherrlichung doch nie mit einer der Lobpreisungen zu vergleichen, die Du zum Zeichen Deiner Gnade mich lehrst und mit denen ich nach Deinem Befehl Deine Tugenden preise. Wenn jeder Lobpreis, den Du mich lehrst, so überragend ist, wieviel überragender muß da die Stufe Dessen sein, der Dich erkennt, in Deine Gegenwart gelangt und standhaft dem Pfade Deiner Sache folgt!
Ich bin voll gewahr und gewiß, daß Du seit Ewigkeit unermeßlich erhaben bist über das Gedenken aller Wesen und in Ewigkeit hoch über der Vorstellung Deiner Geschöpfe bleiben wirst. Niemand kann Dich angemessen preisen als Du selbst und solche, die Dir gleichen. Du warst allezeit unermeßlich erhaben über jeden Vergleich und jede Ähnlichkeit, und Du wirst ewig so bleiben, hoch über jeder Einbildung von Gleichheit oder Ähnlichkeit. Da Du so als der Unvergleichliche erkannt bist, Dessen Wesen niemand besitzen kann, tritt unumstößlich zutage, daß menschlicher Lobpreis nur solchen Wesen nützen kann, die von der eigenen Art sind, den eigenen Begrenzungen unterworfen; niemals kann dieses Lob die Erhabenheit Deiner Souveränität angemessen schildern noch die Höhen Deiner Majestät und Heiligkeit erklimmen. Wie köstlich ist darum das Lob, das Du Deinem eigenen Selbste sprichst, und die Beschreibung, die Du von Deinem eigenen Wesen gibst!
Ich bezeuge, o mein Gott, daß Du seit Ewigkeit auf Deine Diener nur herniedersendest, was sie sich aufschwingen, Deine Nähe suchen und in den Himmel Deiner überragenden Einzigkeit aufsteigen läßt. Du setzest Deine Schranken unter ihnen ein, Du bestimmst sie zu Beweisen Deiner Gerechtigkeit und zu Zeichen Deiner Gnade unter Deinen Geschöpfen, zur festen Burg Deines Schutzes in Deinem Volk, damit sich keiner in Deinem Reiche gegen seinen Nachbarn vergehe. Wie groß ist der Segen dessen, der aus Liebe zu Deiner Schönheit, um Deines Wohlgefallens willen, die Lust eines verderbten Triebes zügelt und die Gebote einhält, die Deine erhabenste Feder niedergelegt hat! Er ist in Wahrheit zu denen zu zählen, die alles Gute erreichen und dem Pfad der Führung folgen.
Ich flehe Dich an, o mein Herr, bei Deinem Namen, durch den Du Deine Diener und Dein Volk befähigst, Dich zu erkennen, durch den Du die Herzen aller, die Dich anerkennen, zum strahlenden Hofe Deiner Einzigkeit und die Seelen Deiner Begünstigten zum Morgen Deiner Einheit hinziehst - Ich flehe Dich an: Gib, daß ich das Fasten ganz um Deinetwillen halte, o Du, der Du voll Majestät und Herrlichkeit bist! Sodann mache mich fähig, o mein Gott, zu denen zu gehören, die sich ganz um Deinetwillen an Deine Gesetze und Gebote halten, die Augen fest auf Dein Antlitz gerichtet. Sie sind es fürwahr, denen alles, was aus dem Munde Deines Urwillens hervorgeht, Wein ist, Dein hinreißender Ruf der reine Trunk, Deine Liebe der himmlische Strom, Eintritt in Deine Gegenwart und die Wiedervereinigung mit Dir das Paradies; denn Du bist ihr Anfang und ihr Ende, ihre größte Hoffnung, ihre höchste Sehnsucht. Blind sei das Auge, das schaut, was Dir mißfällt, und verflucht die Seele, die sucht, was Deinem Willen zuwider ist!
O mein Gott, ich flehe Dich an, bei Deinem Selbst und bei jenen: Nimm durch Deine Huld und Gnade die Werke an, die wir vollbringen, wie wenig sie auch der Erhabenheit Deiner Stufe und der Hoheit Deines Ranges genügen, o Du, der Du den Herzen der nach Dir sich Sehnenden der teuerste bist, der Du die Seelen heilst, die Dich erkennen! So sende denn aus dem Himmel Deiner Barmherzigkeit und aus den Wolken Deiner gütigen Vorsehung auf uns hernieder, was uns von der geringsten Spur böser, verderbter Lüste reinigt und uns Ihm, der Manifestation Deines erhabensten, allherrlichen Selbstes, näherbringt. Du bist wahrlich der Herr dieser Welt und der künftigen, Du hast die Macht zu allem Tun.
Segne, o Herr mein Gott, den Ersten Punkt, durch den in der sichtbaren wie der unsichtbaren Welt der Punkt der Schöpfung in Drehung versetzt ist, den Du bestimmt hast als den Einen, zu dem alles zurückkehren soll, was zu Dir zurückkehren muß, und als den Offenbarer all dessen, was von Dir offenbart werden mag. Segne auch diejenigen Seiner Buchstaben, die sich nicht von Dir abkehren, fest gegründet in Deiner Liebe, standhaft an Dein Wohlgefallen sich haltend. So segne Du auch, solange Dein Selbst besteht und Dein Wesen währt, jene, die auf Deinem Pfade den Märtyrertod erlitten. Du bist wahrlich der ewig Vergebende, der Barmherzigste.
Und weiter flehe ich Dich an, o mein Gott, bei Ihm, den Du uns auf all Deinen Tafeln und in Deinen Büchern, Deinen Rollen und Deinen Schriften angekündigt hast, durch Den das Reich der Namen erschüttert und alles enthüllt ward, was verborgen war in der Brust jener, die ihren bösen, verderbten Leidenschaften folgen - ich flehe Dich an: Stärke uns in unserer Liebe zu Ihm, mache uns standhaft in Seiner heiligen Sache, hilf uns, Seine Geliebten als Freunde zu behandeln und Seine Feinde herauszufordern. Alsdann schütze uns, o mein Gott, vor dem Unheil, angerichtet von denen, die Deine Gegenwart leugnen, sich von Deinem Antlitz abkehren und entschlossen sind, Ihm, der Manifestation Deines Selbstes, das Leben zu nehmen.
O mein Gott und mein Herr! Du weißt, wie sie Deine Sache schänden, wie sie Dich vor Deinen Geschöpfen entehren, wie sie sich mit Deinen Feinden zusammentun, Deine Offenbarung zu untergraben und Dir zu schaden. Ergreife sie mit der Gewalt Deines Zornes und Deiner Macht, o mein Gott, decke ihre Schandtaten und ihre Bosheit auf, damit alles in ihrer Brust Verborgene vor dem Volke Deines Landes offenbar werde, o Du, der Du die Prüfungen verhängst, die Völker formst und Gnade erweisest. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Allherrlichen, dem Großmütigsten.
-~-179. Preis sei Dir, o Herr mein Gott! In tausend Zungen bezeugt alles Erschaffene Deine Souveränität und Deine Allmacht; angesichts der Offenbarungen Deines Reichtums verkündet alles meine Armut und Erbärmlichkeit. So sieh denn auf diesen Sünder, der seinen Blick allezeit auf den Quell Deiner Vergebung richtet und die Augen zum Horizont Deiner gütigen Gaben hebt.
Seit dem Tage, da Du mich nach Deinem Befehl erschufest, o mein Gott, und mich durch die sanften Winde Deines zarten Erbarmens erwecktest, weigere ich mich, einem anderen als Dir mich zuzuwenden. Durch die Kraft Deiner Souveränität und Deiner Macht erhebe ich mich, Deinen Feinden entgegenzutreten; die ganze Menschheit rufe ich zu den Meeresgestaden Deiner Einzigkeit, zum Himmel Deiner allherrlichen Einheit. Zeit meines Lebens suchte ich nie einen Schutz vor den Machenschaften der Aufrührer unter Deinen Geschöpfen, sondern trachtete, Deinen Namen in Deinem Volke zu erhöhen. Dadurch habe ich erduldet, was keines Deiner Geschöpfe je erduldete.
Wieviele Tage, o mein Gott, verbrachte ich in schlimmster Verlassenheit mit den Missetätern unter Deinen Dienern, und wieviele Nächte, o mein Meistgeliebter, lag ich gefangen in den Händen der Eigensinnigen unter Deinen Geschöpfen! Doch inmitten meiner Sorgen und Trübsale preise ich unentwegt Dein Lob vor allen in Deinem Himmel und auf Deiner Erde, und nie lasse ich davon ab, Deine wundersame Herrlichkeit in den Reichen Deiner Offenbarung und Deiner Schöpfung zu rühmen, obwohl alles, was ich vorbringen kann, hinter der großen Majestät Deiner Einzigkeit zurückbleibt und Deiner erhabenen Allmacht unwürdig ist.
Ich schwöre bei Deiner Herrlichkeit, o Du Einziggeliebter! Wie ein Nichts stehe ich vor dem Wohnsitz Deiner großen Herrlichkeit. Wann immer ich versuche, eine Deiner Tugenden zu preisen, gebietet mein Herz mir Einhalt; denn nichts außer Dir kann sich in die Sphären des Reiches Deiner Nähe emporschwingen oder in den Himmel Deiner Gegenwart aufsteigen.
Deine Macht bezeugt es mir! Ich bin mir wohl bewußt: Wenn ich mich von nun an bis zum Ende, das kein Ende hat, vor einer Handvoll Staub verneigte, weil ich deren Verwandtschaft mit Deinem Namen, der Gestalter, anerkenne, bliebe ich doch weit von diesem Staub entfernt, unfähig, mich ihm zu nähern, und ich entdeckte, daß diese Anbetung ihm keineswegs angemessen wäre und die mir gesetzten Grenzen nicht überschreiten könnte. Und wenn ich mich aufmachte, einem Deiner Knechte zu dienen, an seiner Türe wartend, solange Dein Reich währt und Deine Allmacht dauert, um zu bezeugen, daß ich das Band anerkenne, das ihn mit Deinem Namen, der Schöpfer, verbindet, so müßte ich gleichfalls - Deine Herrlichkeit bezeugt es mir - mein völliges Versagen bekennen, ihm angemessen zu dienen, meinen Mangel an allem, was seiner Stufe wahrhaft zukommt - all dies, weil ich in ihnen beiden nur das Band erkenne, das sie mit Deinen Namen und Eigenschaften verknüpft. Wie könnte es da einem solchen Menschen gelingen, Den gebührend zu preisen, Der durch eine Bewegung Seines Fingers alle Namen und ihr Reich ins Dasein rief, alle Eigenschaften und ihr Reich erschuf und der durch eine weitere Bewegung dieses Fingers die Buchstaben des Wortes »Sei« vereinte und miteinander verknüpfte, wodurch Er offenbarte, was die höchsten Gedanken Deiner Auserwählten, die sich nahen Zugangs zu Dir erfreuen, nicht fassen können und was die tiefste Weisheit Deiner Geliebten, die Dir ganz ergeben sind, nicht auszuloten vermag.
Ich schwöre bei Deiner Herrlichkeit, o Geliebter meiner Seele! Ich bin bestürzt, wenn ich über Deiner Hände Werk und seine Zeichen, über Deine Macht und ihre Zeugnisse nachsinne, und ich sehe mich unfähig, das Geheimnis des geringsten Deiner Zeichen zu enträtseln, geschweige denn Dein Selbst zu begreifen. Darum flehe ich Dich an, o mein Gott, bei Deinem Namen, durch den Du alle, so Dich lieben, in die Sphären Deines Willens sich aufschwingen lässest, und alle, die nach Dir sich sehnen, in das Paradies Deiner Nähe und Deiner Gegenwart führest: Laß aus dem Himmel Deiner Gnade den Duft der Gewißheit auf die Bedürftigen unter Deinen Geliebten wehen in diesen Tagen, da die Stürme der Prüfungen sie umzingeln und so schMirzaich bedrängen, daß die Seelen aller Menschen verwirrt sind und die Grundlagen aller Lebewesen erzittern ob alledem, was aus dem Himmel Deines unwiderruflichen Ratschlusses auf sie herniederkommt. So schlimm wurden sie erschüttert, daß in den Nischen ihrer Herzen die Lampe ihrer Liebe zu Dir und ihres Deingedenkens dem Erlöschen nahe war. Mächtig bist Du zu tun, was Dir gefällt. Du wahrlich bist der Immervergebende, der Großmütigste.
Du leihst Dein Ohr, o mein Gott und mein Meister, den Seufzern derer, die Dir teuer sind, und von allen Seiten hörst Du ihr Wehklagen über ihre Leiden unter den Händen jener, deren Herzen von den süßen Düften Deiner Liebe ausgeschlossen sind. Es gibt keinen, der ihnen Freundschaft erwiese oder ihnen zu Hilfe eilte, und nichts hält ihre Feinde davon ab, ihnen zu schaden. Ungehemmt tun sie, was sie wollen, und verfahren mit jenen, wie es ihnen gefällt.
Darum gewähr, o mein Herr, die Wunder Deiner Hilfe Deinen Geliebten, die keinen anderen Helfer suchen als Dich und sich niemandem zuwenden als Dir, erwartungsvoll nach den Wundern Deiner Gunst und Deiner Gaben ausschauend. So habe denn Mitleid mit ihnen, o mein Gott, durch die unvergleichlichen Zeichen Deiner Barmherzigkeit, und bewahre sie in der festen Burg Deines Schutzes und Deiner Gnade. Seit Ewigkeit bist Du, o mein Herr, die Zuflucht der Geängstigten, der schützende Port der Bedürftigen. Ich flehe Dich an: Versage diesen schwachen Geschöpfen nicht die unvergleichlichen Zeichen Deiner großmütigen Gabenfülle; überlasse sie nicht auf Gnade und Ungnade solchen Menschen, deren Wesen nur aus dem Feuer Deines Zorns und Deines Grimms erschaffen ist, die niemals den Duft des Mitleids und der Gerechtigkeit entdeckt haben, Menschen, die von der Welt und ihrer Arglist so verführt sind, daß sie Deine Beweise leugnen, Dir Gefährten beigesellen, Deine Zeichen verwerfen und das Blut derer vergießen, die Dir teuer sind und denen Du vertraust. Ich schwöre bei Deiner Macht, o mein Geliebter! Sie begehen, was noch kein Mensch vor ihnen je begangen; so haben sie Deinen Unwillen verdient und die Rute Deines Zornes. Ergreife sie mit der Macht Deiner Souveränität, setze solche über sie, die kein Erbarmen mit ihnen haben, es sei denn, sie kehrten zu Dir zurück, träten in den Schatten Deiner Gnade und erlangten Deine Vergebung. Du bist seit Ewigkeit erhaben über alle Dinge und wirst es in Ewigkeit bleiben. Wahrlich, Du bist der Allmächtige, der Erhabenste, der Gerechte, der Allweise.
Verherrlicht bist Du, o Herr mein Gott! Sieh auf diesen Verfolgten: Er wird schlimm gequält von den Unterdrückern unter Deinen Geschöpfen, obwohl er sich weigert, ohne Deine Erlaubnis und Dein Geheiß auch nur einen einzigen Atemzug zu tun. Ich lag schlafend auf meinem Lager, siehe, da strichen die sanften Winde Deiner Gunst und Deiner Gnade über mich hin, weckten mich durch die Macht Deiner Souveränität und Deiner Gaben und geboten mir, vor Deinen Dienern mich zu erheben, um Dein Lob zu preisen und Dein Wort zu verherrlichen. Da schmähten mich die meisten aus Deinem Volke. Ich schwöre bei Deiner Herrlichkeit, o mein Gott! Niemals dachte ich, daß sie solche Taten begingen, bin ich mir doch bewußt, daß Du ihnen diese Offenbarung in den Rollen Deiner Gebote und auf den Tafeln Deines Ratschlusses selbst angekündigt und mit ihnen in jedem Wort, das Du Deinen Geschöpfen und Deinem Volke herniedersandtest, einen Bund zugunsten dieses Jünglings geschlossen hast.
So bin ich bestürzt, o mein Gott, und weiß nicht, wie ich sie behandeln soll. Sooft ich Frieden wahre und innehalte, Deine wundersamen Tugenden zu rühmen, treibt mich Dein Geist, laut vor allen in Deinem Himmel und auf Deiner Erde zu rufen. Wann immer ich ruhig bin, streicht der Odem von der rechten Hand Deines Willens über mich hin und rüttelt mich auf. Ich sehe mich als ein Blatt, das, den Winden Deines Ratschlusses preisgegeben, davongetragen wird, wohin Du erlaubst oder befiehlst. Jeder Einsichtige, der über das von mir offenbarte nachdenkt, wird zur Gewißheit gelangen, daß Deine Sache nicht in meinen, sondern in Deinen Händen ruht, und erkennen, daß die Zügel der Gewalt nicht in meinem, sondern in Deinem Griffe liegen, von Deiner souveränen Macht gelenkt. Und doch siehst Du, o mein Gott, wie sich die Bewohner Deines Reiches in Reih und Glied gegen mich aufstellen und mir in jedem Augenblick meines Lebens antun, was Deine Erwählten und Deine Vertrauten in ihrer innersten Wirklichkeit erzittern läßt.
Darum flehe ich Dich an, o mein Gott, bei Deinem Namen, durch den Du alle, die Dich lieben, zu den Lebenswassern Deiner Gunst und Gnade führst und jene, die nach Dir sich sehnen, zum Paradiese Deiner Nähe und Deiner Gegenwart hinziehst: Öffne Deinem Volke die Augen, damit sie in dieser Offenbarung die Manifestation Deiner überragenden Einheit, das Morgenlicht Deines Antlitzes und Deiner Schönheit erkennen. Reinige sie sodann, o mein Gott, von allem eitlen Wahn und leeren Trug, damit sie aus dem Gewande Deiner Offenbarung und Deines Befehls den Duft der Heiligkeit atmen, damit sie mir nicht länger zufügen, was ihren Seelen in den Tagen Deiner Manifestation, des Morgens Deiner heiligen Sache, den Duft der mannigfachen Zeichen Deiner Barmherzigkeit vorenthält, und damit sie nicht begehen, was Deinen grimmen Zorn herniederruft.
Du weißt, o mein Gott, daß ich als einer aus dem Volk des Bayán galt, daß ich in Liebe und Freundschaft mit ihnen verkehrte, sie Tag und Nacht durch die Wunder Deiner Offenbarung und Deiner Eingebung zu Dir rief und doch unter ihren Händen erlitt, was die Bewohner der Städte Deiner Schöpferkraft aufzuzählen außerstande sind. Ich schwöre bei Deiner Macht, o mein Geliebter! Jeden Morgen finde ich beim Erwachen, daß ich zur Zielscheibe für die Pfeile ihres Neides gemacht bin, und jeden Abend entdecke ich, wenn ich mich zur Ruhe niederlege, daß ich den Speeren ihres Hasses zum Opfer falle. Wiewohl Du mir die Geheimnisse ihrer Herzen bekannt gemacht und mich über sie gesetzt hast, habe ich es doch verschmäht, ihre Taten aufzudecken; ich ging geduldig mit ihnen um, eingedenk der Frist, die Du gesetzt hast. Und als Deine Verheißung sich erfüllte und die gesetzte Frist vorüber war, da lüftetest Du unmerklich den Schleier des Verbergens, und Siehe! alle Bewohner des Reiches Deiner Offenbarung und Deiner Schöpfung zitterten und bebten außer denen, die Du aus dem Feuer Deiner Liebe, dem Odem Deines Eifers, dem Wasser Deiner Gnade und dem Lehm Deiner Gunst erschaffen hast. Sie werden verherrlicht von den Scharen der Höhe und den Bürgern in den Städten der Ewigkeit.
Darum preise ich Dich, o mein Gott, daß Du die behütest, die Deine Einheit anerkennen, und jene zunichte machst, die Dir Gefährten beigesellen, und daß Du die einen von den anderen schiedest durch ein weiteres Wort, das aus dem Munde Deines Willens hervorging und der Feder Deines Ratschlusses entströmte. Deshalb kritteln an mir Deine Diener, die durch das Wort Deines Befehls erschaffen sind, gezeugt von Deinem Willen, und widersetzen sich mir so heftig, daß sie Dich leugnen, Deine Zeichen verwerfen und sich gegen Dich erheben.
Deine Herrlichkeit ist mein Zeuge, o mein Geliebter! Meine Feder ist außerstande zu beschreiben, was ihre Hände Ihm antun, der Manifestation Deiner heiligen Sache, dem Morgen Deiner Offenbarung, dem Aufgangsort Deiner Eingebung. Für all dies preise ich Dich. Ich schwöre bei Deiner Herrlichkeit, o mein Gott! Mein Herz sehnt sich nach alledem, was Du im Himmel Deines Ratschlusses, im Reiche Deiner Ernennung verfügst. Alles, was mir auf Deinem Pfade widerfährt, ist das Ziel meines Verlangens, geliebt von meiner Seele. Dies ist wahrlich nur Deiner Kraft und Deiner Macht zuzuschreiben.
Ich hin der, o mein Gott, der durch die Liebe zu Dir fähig ist, alle im Himmel und auf Erden zu entbehren. Gewappnet mit dieser Liebe, fürchte ich keinen, auch wenn alle Völker der Welt sich vereinten, mir zu schaden. O würde doch in diesem Augenblick mein Blut vor Dir auf dem Antlitz der Erde vergossen, damit Du mich im gleichen Zustand sähest wie die Dir Nahen unter Deinen Dienern und die von Dir Erwählten unter Deinen rechtschaffenen Geschöpfen!
Ich sage Dir Dank, o mein Gott, daß Du durch die Macht Deines Ratschlusses entschieden hast und weiterhin durch Deine unwiderrufliche Ernennung und Deinen Vorsatz entscheiden wirst. Ich flehe Dich an, o mein Geliebter, bei Deinem Namen, durch den Du die Banner Deiner heiligen Sache erhobst und den Strahlenglanz Deines Antlitzes verströmtest: Sende auf mich und auf diejenigen Deiner Diener, die Dir ganz ergeben sind, alles Gute hernieder, was Du auf Deinen Tafeln verordnet hast. Setze uns sodann auf den Sitz der Wahrheit in Deiner Gegenwart, o Du, in Dessen Händen das Reich aller Dinge ruht!
Du bist wahrlich der Allmächtige, der Allherrliche, der Gnadenreichste.
-~-Dieses Tablet wird an den Schreinen Bahá'u'lláhs und des Báb gelesen, außerhalb der Schreine oft bei Gedenkandachten zu deren Hinscheiden.
Der Ruhm, der aus Deinem höchsterhabenen Selbst dämmert, und die Herrlichkeit, die aus Deiner strahlenden Schönheit hervorscheint, seien mit Dir, der Du die Offenbarung überragender Größe bist, der König der Ewigkeit, Herr über alle im Himmel und auf Erden! Ich bezeuge, daß durch Dich Gottes Herrschaft und Hoheit, Gottes Erhabenheit und Größe offenbart sind, die Sonnen urewiger Pracht ihren Glanz auf den Himmel Deines unwiderruflichen Ratschlusses ergießen und die Schönheit des Unsichtbaren über dem Horizont der Schöpfung erstrahlt. Ich bezeuge ferner, daß durch eine einzige Bewegung Deiner Feder Dein Gebot »Sei!« vollzogen, Gottes Verborgenes Geheimnis enthüllt, alles Erschaffene ins Sein gerufen und alle Offenbarungen herabgesandt sind.
Weiter bezeuge ich, daß durch Deine Schönheit die Schönheit des Angebeteten entschleiert ward, daß aus Deinem Antlitz das Antlitz des Ersehnten hervorleuchtet, daß Du durch ein Wort von Dir zwischen allem Erschaffenen entscheidest, was die Dir Ergebenen zum Gipfel der Herrlichkeit aufsteigen, die Ungläubigen aber in den tiefsten Abgrund stürzen läßt.
Ich bezeuge: Wer Dich erkennt, erkennt Gott, wer in Deine Gegenwart gelangt, erreicht Gottes Gegenwart. Groß ist darum die Seligkeit dessen, der an Dich und Deine Zeichen glaubt, der sich demütig vor Deiner Herrschaft beugt, dem die Ehre zuteil wird, Dir zu begegnen, der das Wohlgefallen Deines Willens erreicht, der Dich umkreist und vor Deinem Throne steht. Wehe dem, der sich gegen Dich vergeht, Dich leugnet und Deine Zeichen verwirft, Deine Herrschaft bestreitet, sich gegen Dich erhebt und stolz wird vor Deinem Angesicht, der vor Deiner Ordnung und Herrschaft flieht und zu den Ungläubigen gehört, deren Namen von den Fingern Deines Befehls auf Deine heiligen Tafeln geschrieben sind.
So laß denn, o mein Gott und mein Geliebter, von der rechten Hand Deines Erbarmens und Deiner Gnade die heiligen Winde Deiner Gunst wehen, damit sie mich von meinem Selbst und der Welt fortziehen, hin zu den Höfen Deiner Nähe und Deiner Gegenwart. Mächtig bist Du zu tun, was Dir gefällt. Du bist wahrlich erhaben über alle Dinge.
Das Gedenken Gottes und Sein Lobpreis, die Herrlichkeit Gottes und Sein Glanz ruhen auf Dir, o Du, der Du seine Schönheit bist! Ich bezeuge, daß der Schöpfung Auge niemals einen Unterdrückten Deinesgleichen sah. Alle Tage Deines Lebens warst Du in einem Meer von Leiden versunken. Einmal lagst Du in Ketten und Banden, ein andermal bedrohte Dich Deiner Feinde Schwert. Und dennoch machtest Du allen Menschen zur Pflicht einzuhalten, was Dir von Ihm, dem Allwissenden, dem Allweisen, geboten ward.
Möge mein Geist ein Opfer sein für das Unrecht, das Du erlitten, und meine Seele ein Lösegeld für die Trübsal, die Du ertragen. Ich flehe zu Gott bei Dir und bei denen, deren Angesicht durch den Lichterglanz Deines Antlitzes erleuchtet wird und die aus Liebe zu Dir alles tun, was ihnen befohlen ist, beseitige die Schleier, die sich zwischen Dich und Deine Geschöpfe legen, und versorge mich mit dem Guten dieser Welt und der künftigen. Du bist wahrlich der Allmächtige, der Höchsterhabene, der Allherrliche, der Immervergebende, der Mitleidvolle.
Segne, o Herr mein Gott, den göttlichen Lotosbaum, seine Blätter, seine Äste und Zweige, seine Stengel und Ableger, solange Deine höchsterhabenen Eigenschaften währen. Schütze ihn alsdann vor dem Unheil der Angreifer und den Scharen der Tyrannei. Du bist wahrlich der Allmächtige, der Allgewaltige. Segne, o Herr mein Gott, auch Deine Diener und Dienerinnen, die zu Dir gelangt sind. Du bist wahrlich der Allgütige, Dessen Gnade unendlich ist. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Immervergebenden, dem Allgroßmütigen.
-~-»Ich bezeuge, o mein Gott, daß Du mich erschaffen hast, Dich zu erkennen und Dich anzubeten. Ich bezeuge in diesem Augenblick meine Ohnmacht und Deine Macht, meine Armut und Deinen Reichtum.«
»Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Helfer in Gefahr, dem Selbstbestehenden.«
-~-Wer zu beten wünscht, wasche seine Hände und spreche beim Waschen:
»Stärke meine Hand, o mein Gott, und laß sie Dein Buch mit solcher Standhaftigkeit ergreifen, daß die Scharen der Welt keine Macht über sie haben. Schütze sie sodann, damit sie sich nicht mit Dingen befaßt, die ihr nicht zustehen. Du bist wahrlich der Allmächtige, der Allgewaltige.«
Und beim Waschen des Gesichtes spreche er:»Dir wende ich mein Angesicht zu, o mein Herr! Erleuchte es mit dem Lichte Deines Antlitzes. Bewahre es sodann, damit es sich niemandem außer Dir zuwende.«
Dann erhebe er sich und spreche der Qiblih zugewandt:
»Gott bezeugt, daß es keinen Gott gibt außer Ihm. Sein sind die reiche der Offenbarung und der Schöpfung. Er hat wahrlich Ihn enthüllt, Der der Morgen der Offenbarung ist, Der auf dem Sinai redete, durch Den der höchste Horizont erstrahlte und der Lotosbaum sprach, über den hinaus keiner gehen kann, und durch Den der Ruf verkündet ward an alle im Himmel und auf Erden: Sehet, der Allbesitzende ist gekommen! Erde und Himmel, Ruhm und Herrschaft sind Gottes, des Herrn aller Menschen, des Besitzers des Thrones in der Höhe und auf der Erde hienieden!«
Dann beuge er sich nieder, lasse die Hände auf den Knien ruhen und spreche:
»Erhaben bist Du über meinen Lobpreis und den Lobpreis jedes anderen neben mir und über die Beschreibung aller, die im Himmel und auf Erden sind!«
Dann spreche er stehend mit geöffneten Händen, die Handflächen aufwärts gerichtet und dem Gesicht zugewendet:
»Enttäusche nicht den, o mein Gott, der sich mit flehenden Fingern an den Saum Deiner Barmherzigkeit und Gnade klammert, o Du, der Du von den Barmherzigen der Allbarmherzige bist!«
Dann setze er sich und spreche:»Ich bezeuge Deine Einheit und Deine Einzigkeit, daß Du Gott bist und es keinen Gott gibt außer Dir. Du hast wahrlich Deine Sache offenbart, Deinen Bund erfüllt und weit das Tor Deiner Gnade aufgetan vor allen, die im Himmel und auf Erden wohnen. Segen und Frieden, Gruß und Herrlichkeit ruhen auf Deinen Geliebten, die Wandel und Wechsel der Welt nicht davon abhalten, sich Dir zuzuwenden, und die alles hingegeben in der Hoffnung, das zu erlangen, was bei Dir ist. Du bist in Wahrheit der Immervergebende, der Allgütige.«
Wenn jemand statt des langen Verses lieber die Worte sprechen möchte:
»Gott bezeugt, daß es keinen Gott gibt als Ihn, den Helfer in Gefahr, den Selbstbestehenden«
So wird dies genügen. Und ebenso wird es genügen, wenn er vorzieht, sitzend die Worte zu sprechen:
»Ich bezeuge Deine Einheit und Deine Einzigkeit und daß Du Gott bist und daß es keinen Gott gibt außer Dir.«
-~-Wer dieses Gebet zu sprechen wünscht, stehe auf und wende sich Gott zu. Auf seinem Platz stehend schaue er zur Rechten und zur Linken, als erwarte er das Erbarmen seines Herrn, des Allbarmherzigen, des Mitleidvollen. Dann spreche er:
»O Du, der Du der Herr aller Namen und der Schöpfer der Himmel bist! Ich flehe Dich an bei den Sonnen Deines unsichtbaren Wesens, des Höchsterhabenen, des Allherrlichen: Mache mein Gebet zu einem Feuer, das die Schleier verbrenne, die mich hindern, Deine Schönheit zu schauen, und zu einem Licht, das mich zum Meere Deiner Gegenwart geleite.«
Dann erhebe er die Hände flehend zu Gott - gepriesen und verherrlicht sei Er - und spreche:
»O Du Sehnsucht der Welt, Du Geliebter der Völker! Du siehst, wie ich mich Dir zuwende, ledig aller Bindungen außer der Deinen, an Dein Seil geklammert, durch dessen Bewegung die ganze Schöpfung erschüttert ward. Ich bin Dein Diener, o mein Herr, und Deines Dieners Sohn. Sieh, ich bin bereit, nach Deinem Wunsch und Willen zu handeln, und ersehne nichts als Dein Wohlgefallen. Ich flehe Dich an bei dem Meer Deines Erbarmens und der Sonne Deiner Gnade: Verfahre mit Deinem Diener, wie Du willst und wie es Dir beliebt. Bei Deiner Macht, die weit über allem Gedenken und allem Lobpreis steht! Was Du offenbartest, ist meines Herzens Sehnsucht und die Liebe meiner Seele. O Gott, mein Gott! Schaue nicht auf meine Hoffnungen und meine Taten, sondern auf Deinen Willen, der Himmel und Erde umfaßt. Bei Deinem Größten Namen, o Du Herr aller Völker! Allezeit wünsche ich nur, was Du wünschest, und liebe nur, was Du liebst.«
Dann knie er nieder, beuge die Stirn zur Erde und spreche:
»Erhaben bist Du über die Beschreibung jedes anderen außer Dir und das Begreifen eines jeden außer Dir selbst.«
Dann stehe er auf und spreche:»Mache mein Gebet zu einem Born lebenspendenden Wassers, o mein Herr, womit ich lebe, solange Deine Herrschaft währt, und in jeder Deiner Welten von Dir künde.«
Wieder erhebe er flehend die Hände und spreche:»O Du, von Dem getrennt die Herzen und Seelen hinschmolzen, durch Dessen Feuer der Liebe die ganze Welt entflammt ward! Ich bitte Dich flehentlich bei Deinem Namen, durch den Du die ganze Schöpfung unterwarfest, vorenthalte mir nicht, was bei Dir ist, o Du, der Du über alle Menschen herrschest! Du siehst, o mein Herr, diesen Fremdling zu seiner erhabensten Wohnung unter dem Zelte Deiner Majestät, in der Umfriedung Deines Erbarmens eilen. Du siehst diesen Sünder das Meer Deiner Vergebung, diesen Niedrigen den Hof Deiner Herrlichkeit, dieses arme Geschöpf den Morgen Deines Reichtums suchen. Dein ist die Macht zu gebieten, was immer Du willst. Ich bezeuge, daß Du zu rühmen bist in Deinen Taten, daß Deinen Befehlen zu gehorchen ist und daß Du uneingeschränkt bleibst in Deinen Geboten.«
Darauf erhebe er die Hände und spreche dreimal den Größten Namen (Alláh'u'Abhá). Dann beuge er sich mit auf den Knieen ruhenden Händen nieder vor Gott - gepriesen und verherrlicht sei Er - und spreche:
»Du siehst, o mein Gott, wie mein Geist in meinem Leib und allen meinen Gliedern erregt ward in seinem Sehnen, Dich anzubeten, und in seinem Verlangen, Deiner zu gedenken und Dich zu verherrlichen; wie er bezeugt, was die Zunge Deines Gebotes im Reiche Deines Wortes und im Himmel Deines Wissens bezeugt. In diesem Zustand, o mein Herr, drängt es mich, alles von Dir zu erbitten, was bei Dir ist, damit ich meine Armut dartue und Deine Güte und Deinen Reichtum verherrliche, meine Ohnmacht bekunde und Deine Kraft und Deine Macht offenbare.«
Dann stehe er auf erhebe zweimal flehend die Hände und spreche:
»Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Allmächtigen, dem Allgütigen. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Gebieter am Anfang und am Ende. O Gott, mein Gott! Deine Vergebung hat mich ermutigt, Dein Erbarmen gab mir Kraft, Dein Ruf erweckte mich, Deine Gnade erhob mich und führte mich hin zu Dir. Wie könnte ich sonst wagen, am Tore der Stadt Deiner Nähe zu stehen oder mein Gesicht dem Lichte zuzuwenden, das aus dem Himmel Deines Willens hervorleuchtet? Du siehst, o mein Herr, dieses elende Geschöpf an die Pforte Deiner Gnade pochen, diese vergehende Seele den Strom ewigen Lebens aus den Händen Deiner Güte suchen. Dein ist der Befehl allezeit, o Du Herr aller Namen, und mein sind Ergebung und willige Unterwerfung unter Deinen Willen, o Schöpfer der Himmel!«
Dann erhebe er dreimal die Hände und spreche:Sodann knie er nieder, beuge die Stirn zur Erde und spreche:
»Zu hoch bist Du für den Lobpreis derer, die Dir nahe sind, als daß er zum Himmel Deiner Nähe aufstiege, oder für die Vögel der Herzen jener, die Dir treu sind, als daß sie den Zugang zu Deinem Tor erreichten. Ich bezeuge, daß Du geheiligt bist über alle Eigenschaften, heilig über alle Namen. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Höchsterhabenen, dem Allherrlichen.«
Dann setze er sich und spreche:»Ich bezeuge, was alles Erschaffene und die himmlischen Heerscharen und die Bewohner des allhöchsten Paradieses und über sie hinaus die Zunge der Größe selbst vom allherrlichen Horizont aus bezeugen: daß Du Gott bist, daß es keinen Gott gibt außer Dir, und daß Er, der offenbart wurde, das Verborgene Geheimnis ist, das Verwahrte Sinnbild, Er, durch den die Buchstaben des »Sei!« miteinander verknüpft wurden. Ich bezeuge, daß Er es ist, Dessen Namen die Feder des Allhöchsten niederschrieb und Der genannt ist in den Büchern Gottes, des Herrn des Thrones in der Höhe und hienieden auf Erden.«
Dann stehe er aufrecht und spreche:»O Herr allen Seins, Besitzer alles Sichtbaren und Unsichtbaren! Du gewahrst meine Tränen und Seufzer; Du hörst mein Stöhnen und Jammern und meines Herzens Klage. Bei Deiner Macht! Meine Sünden hinderten mich, Dir zu nahen, meine Frevel hielten mich dem Hofe Deiner Heiligkeit fern. Deine Liebe, o mein Herr, machte mich reich, aber die Trennung von Dir ließ mich zunichte werden, und das Fernsein von Dir verzehrte mich. Ich flehe Dich an bei Deiner Fußspur in dieser Wildnis und bei den Worten »Hier hin ich, hier bin ich!«, die Deine Erwählten in diesem unendlichen Raume gerufen haben, und beim Odem Deiner Offenbarung und den linden Lüften am Morgen Deiner Manifestation - gib, daß ich unentwegt zu Deiner Schönheit aufblicke und alles befolge, was in Deinem Buche steht.«
Dann wiederhole er dreimal den Größten Namen, beuge sich nieder, lasse die Hände auf den Knien ruhen und spreche:
»Preis sei Dir, o mein Gott, daß Du mir halfest, Deiner zu gedenken und Dich zu preisen, daß Du mich Ihn, den Sonnenaufgang Deiner Zeichen, erkennen ließest, und daß Du mich bewegtest, mich vor Deiner Herrschaft zu beugen, mich Deiner Gottheit zu unterwerfen und anzuerkennen, was die Zunge Deiner Größe verkündet hat.«
Dann erhebe er sich und spreche:»O Gott, mein Gott! Mein Rücken ist gebeugt von der Bürde meiner Sünden, und meine Nachlässigkeit hat mich zunichte gemacht. Wann immer ich meiner schlechten Taten und Deiner Güte gedenke, schmilzt mir das Herz in der Brust und wallt mir das Blut in den Adern. Bei Deiner Schönheit, o Du Sehnsucht der Welt! Ich erröte, mein Angesicht zu Dir zu erheben, und Scham hemmt meine Hände, sich sehnend nach dem Himmel Deiner Gaben zu recken. Du siehst, o mein Gott, wie Tränen mich hindern, Deiner zu gedenken und Deine Tugenden zu preisen, o Herr des Thrones in der Höhe und auf der Erde hienieden! Ich flehe Dich an bei den Zeichen Deines Reiches und den Geheimnissen Deiner Herrschaft: Verfahre mit Deinen Geliebten, wie es Deiner Güte entspricht, o Du Herr allen Seins, und wie es Deiner Gnade würdig ist, o Du König des sichtbaren und des Unsichtbaren!«
Dann wiederhole er dreimal den Größten Namen, beuge knieend die Stirn zur Erde und spreche:
»Preis sei Dir, o unser Gott, daß Du auf uns herabsandtest, was uns Dir nahebringt, und uns mit allem Guten versorgest, was Du in Deinen Büchern und Schriften auf uns niederkommen ließest. Beschütze uns - so flehen wir Dich an, o mein Herr - vor den Scharen eitlen Wahns und leeren Trugs. Du bist in Wahrheit der Mächtige, der Allwissende.«
Dann erhebe er das Haupt, setze sich und spreche:»Ich bezeuge, o mein Gott, was Deine Erwählten bezeugen, und bekenne, was die Bewohner des höchsten Paradieses bekennen und die, so Deinen mächtigen Thron umkreisen: Dein sind die Reiche der Erde und des Himmels, o Herr der Welten!«
-~-184. Da Du, o mein Gott, Dich auf dem Throne Deiner erhabenen Einheit niedergelassen und den Gnadensitz Deiner Einzigkeit bestiegen hast, steht es Dir an, aus den Herzen aller Wesen zu tilgen, was sie davon abhält, Einlaß in das Heiligtum Deiner göttlichen Geheimnisse zu erlangen, und was sie vom Tempel Deiner Göttlichkeit ausschließt, damit alle Herzen Deine Schönheit widerspiegeln, Dich offenbaren und von Dir künden, damit alles Erschaffene die Zeichen Deiner erhabensten Souveränität aufweise und den Lichtglanz Deiner heiligen Führung ausstrahle, und damit alle im Himmel und auf Erden Deine Einheit lobpreisen und Dich dafür verherrlichen, daß Du ihnen Dein Selbst durch Ihn, die Manifestation Deiner Einzigkeit, offenbart hast.
So befreie denn Deine Diener, o mein Gott, aus den Hüllen der Selbstsucht und der Begierde oder laß Dein Volk die Augen zu solchen Höhen erheben, daß sie in den eigenen Wünschen nichts anderes erkennen als die sanft sich regenden Winde Deiner ewigen Herrlichkeit, und daß Deine Diener in ihrem eigenen Selbst nichts vorfinden als die Offenbarung Deines barmherzigen Selbstes. So werde die Erde mit allem darauf gereinigt von dem, was Dir fremd ist oder anderes darstellt als Dein Selbst. Dies alles kann in Deinem ganzen Herrschaftsgebiet erfüllt werden durch Deinen Befehl »Sei!«, und es ist - nein, schneller noch, und doch verstehen es die Menschen nicht.
Verherrlicht, unermeßlich verherrlicht, bist Du, o mein Geliebter! Ich schwöre bei Deiner Herrlichkeit! In eben diesem Augenblick erkenne ich, daß Du alles gewährt hast, worum ich Dich anflehte in dieser gesegneten Nacht, die nach Deinem Geheiß Ihn ins Gedächtnis ruft, den Gefährten Deiner Schönheit, der Dein Antlitz schauen durfte, ehe ich von Dir erwähnt oder innerhalb des Hofes Deiner Heiligkeit ins Dasein gerufen war. Ich entdecke, daß Du alle Dinge zu Manifestationen Deines Befehls, zu Offenbarungen Deiner Werke, zu Verwahrungsorten Deiner Erkenntnis und zu Schatzkammern Deiner Weisheit gemacht hast, weiter erkenne ich: Würde von den Offenbarungen Deiner Namen und Attribute auch nur eine im Gewicht eines Senfkorns dem entzogen, was durch Deine Kraft erschaffen und von Deiner Macht gezeugt ist, so blieben die Grundlagen Deiner ewigen Werke unvollständig, die Edelsteine Deiner göttlichen Weisheit unvollkommen. Denn in Deinem Reiche muß es schlechterdings die Buchstaben der Verneinung geben, wie weit sie auch immer von den heiligen Düften Deiner Erkenntnis entfernt seien, wie schlimm sie auch den wundersamen Morgenglanz Deiner Schönheit, strahlend am Himmel Deiner Majestät, vergessen; denn so werden die Worte, die Dich bestätigen, hervorgehoben.
Deine Macht ist mein Zeuge, o mein Vielgeliebter! Die ganze Schöpfung ist ins Dasein gerufen, Deinen Triumph zu steigern und Deine Überlegenheit zu sichern; alle von Dir gesetzten Schranken sind nur die Zeichen Deiner Souveränität und verkünden die Gewalt Deiner Macht. Wie großartig, wahrhaft großartig, sind die Offenbarungen Deiner wundersamen Macht in allen Dingen! So großartig sind sie, daß das geringste Deiner Geschöpfe von Dir zur Manifestation Deiner erhabensten Eigenschaft erkoren, das verächtlichste Zeichen Deiner Werke zum Empfänger Deines machtvollsten Namens erwählt ist. Die Armut ist nach Deinem Geheiß zur Offenbarung Deines Reichtums gemacht, die Erniedrigung zum Pfade hin zu Deiner Herrlichkeit, die Sündhaftigkeit zur Ursache Deiner Vergebung. So zeigst Du, daß die trefflichsten Titel Dein sind und die Wunder Deiner erhabensten Eigenschaften Dir zugehören.
Da Du, o mein Gott, nach Deinem Vorsatz alles Erschaffene in das Thronzelt Deiner überragenden Gunst und Gnade treten lassen willst, da Du über die ganze Schöpfung den Duft des Gewandes Deiner herrlichen Einheit verströmst, da Du alle Dinge mit den Augen Deiner Gabenfülle und Deiner Einzigkeit schaust, flehe ich Dich an bei Deiner Liebe, die Du zur Triebfeder für die Offenbarungen Deiner ewigen Heiligkeit, zur Feuersäule in den Herzen solcher Deiner Geschöpfe, die nach Dir sich sehnen, gemacht hast: Erschaffe in eben diesem Augenblick für die aus Deinem Volke, so Dir völlig ergeben sind, und für alle Deine Geliebten, die Dich lieben, aus dem innersten Wesen Deiner Großmut und Deiner Gabenfülle, aus dem tiefsten Geiste Deiner Gnade und Deiner Herrlichkeit, Dein Paradies überragender Heiligkeit, erhöhe es über alles außer Dir und heilige es von allem außer Dir. Alsdann erschaffe darin, o mein Gott, aus den Lichtstrahlen Deines Thronsitzes Mägde, welche die Melodien Deiner wundersamen, Deiner süßesten Phantasien anstimmen, um Deinen Namen mit Worten zu preisen, wie sie noch keines Deiner Geschöpfe, weder die Insassen Deines Himmels noch die Bewohner Deiner Erde, je zu hören bekam und keines Deiner Völker je begriff. Öffne alsdann die Tore dieses Paradieses vor den Angesichtern Deiner Geliebten, damit sie eintreten in Deinem Namen und durch die Macht Deiner Souveränität, damit so Deine fürstlichen Wohltaten für Deine Erwählten und Deine überragenden Gaben für Deine Vertrauten vollendet werden, damit sie Deine Tugenden preisen mit Liedern, wie keiner sonst sie anstimmen oder beschreiben kann, damit niemand aus Deinem Volke auf den Gedanken komme, in der Verkleidung eines Deiner Erwählten zu erscheinen oder das Beispiel Deiner Geliebten nachzuahmen, und damit jeder untrüglich zwischen Deinen Freunden und Deinen Feinden, zwischen den Dir Ergebenen und Deinen hartnäckigen Widersachern unterscheide. Mächtig bist Du zu tun, was Du willst; machtvoll und überlegen bist Du über alle Dinge.
Erhaben, unermeßlich erhaben bist Du, o mein Geliebter, über das Bemühen Deiner Geschöpfe, wie gelehrt sie auch seien, Dich zu erkennen; erhaben, unermeßlich erhaben über jeden Versuch, wie sehnsüchtig auch immer, Dich zu beschreiben, können die Menschen doch mit ihren höchsten Gedanken, so tief sie auch nachsinnen, niemals hoffen, sich über die Grenzen Deiner Schöpfung hinaus aufzuschwingen, den Rahmen der bedingten Welt zu übersteigen oder die ihr von Dir unwiderruflich gesetzten Schranken zu durchbrechen. Wie kann da ein Ding, erschaffen durch Deinen die ganze Schöpfung lenkenden Willen, ein Ding als Teil der bedingten Welt die Kraft besitzen, sich in die heiligen Sphären Deiner Erkenntnis emporzuschwingen oder zum Thronsitz Deiner überragenden Macht vorzudringen?
Hoch, unermeßlich hoch stehst Du über dem Bestreben der vergänglichen Kreatur, sich zum Throne Deiner Ewigkeit aufzuschwingen, oder dein Verlangen der Armseligen und Elenden, den Gipfel Deiner allgenügenden Herrlichkeit zu erklimmen! Seit Ewigkeit beschreibst Du Dir Dein eigenes Selbst und rühmst in Deinem eigenen Wesen Dein Wesen vor Deinem Wesen. Ich schwöre bei Deiner Herrlichkeit, o mein Meistgeliebter! Wer außer Dir kann beanspruchen, Dich zu kennen, und wer außer Dir kann Deiner angemessen gedenken? Du bist Er, der seit Ewigkeit in seinem Reiche wohnt, in der Herrlichkeit Seiner überragenden Einheit, im Glanze Seiner heiligen Größe. Gälte jemand außer Dir in allen Reichen Deiner Schöpfung der Erwähnung wert, von den höchsten Reichen der Unsterblichkeit bis herab zur Ebene dieser niederen Welt, wie wäre dann darzutun, daß Du auf dem Throne Deiner Einheit sitzest, wie könnten dann die wundersamen Tugenden Deiner Einzigkeit und Einmaligkeit verherrlicht werden?
Ich bezeuge in diesem Augenblick, was Du für Dich selbst bezeugt hast, noch ehe Du die Himmel und die Erde erschaffen hattest: daß Du Gott bist und daß es keinen Gott gibt außer Dir. Seit Ewigkeit bist Du mächtig, durch die Manifestationen Deiner Macht die Zeichen Deiner Gewalt zu offenbaren, und seit Ewigkeit verkündest Du durch die Morgenröten Deiner Erkenntnis die Worte Deiner Weisheit. Keiner neben Dir wird würdig befunden, vor dem Heiligtum Deiner Einheit erwähnt zu werden, und keiner außer Dir erweist sich fähig, im geheiligten Hofe Deiner Einzigkeit Lob und Preis entgegenzunehmen.
Preis sei Dir, o mein Gott, daß Du Deine Gunst und Deine Großmut offenbartest! Ruhm und Ehre seien Dir, o mein Geliebter, daß Du die Sonne Deiner Gnade und Deines zarten Erbarmens aufgehen ließest.
Ich sage Dir einen Dank, der die Schritte der Eigensinnigen zum glänzenden Morgenlicht Deiner Führung lenken und die nach Dir sich sehnenden befähigen kann, zum Thronsitz der Offenbarung Deiner strahlenden Schönheit zu gelangen.
Ich sage Dir einen Dank, der die Kranken die Wasser Deiner Heilung aufsuchen läßt und den Fernstehenden helfen kann, dem Lebensquell Deiner Gegenwart zu nahen.
Ich sage Dir einen Dank, der die Leiber Deiner Diener der Hüllen der Sterblichkeit und der Erniedrigung entkleiden, sie mit den Gewändern Deiner Ewigkeit und Deiner Herrlichkeit schmücken und die Armen zu den Ufern Deiner Heiligkeit und Deines allgenügenden Reichtums führen kann.
Ich sage Dir einen Dank, der die Himmlische Taube befähigen kann, in den Zweigen des Lotosbaumes der Unsterblichkeit ihr Lied zu singen: »Wahrlich, Du bist Gott. Es gibt keinen Gott neben Dir. Seit Ewigkeit bist Du erhaben über den Lobpreis eines anderen als Deiner selbst, hoch über der Beschreibung durch einen anderen als Dich selbst.«
Ich sage Dir einen Dank, der die Nachtigall der Herrlichkeit veranlassen kann, im höchsten Himmel ihre Melodie zu jubeln: »'Alí[] ist in Wahrheit Dein Diener, den Du auserkorest unter Deinen Boten und Deinen Auserwählten, den Du zur Manifestation Deiner selbst machtest in allem, was Dir angehört, in allem, was die Offenbarung Deiner Eigenschaften und die Beweise Deiner Namen angeht.«
Ich sage Dir einen Dank, der alle Dinge aufrütteln kann, Dich zu loben und Dein Wesen zu preisen, und der die Zungen aller Geschöpfe zu lösen vermag, die Souveränität Deiner Schönheit zu verherrlichen.
Ich sage Dir einen Dank, der die Himmel und die Erde mit den Zeichen Deines überragenden Wesens erfüllen und allem Erschaffenen beistehen kann, das Heiligtum Deiner Nähe und Deiner Gegenwart zu betreten.
Ich sage Dir einen Dank, der jedes erschaffene Ding zu einem Buche macht, das von Dir spricht, und zu einer Schriftrolle, die Deinen Lobpreis entfaltet.
Ich sage Dir einen Dank, der die Manifestationen Deiner Souveränität auf den Thron Deiner Herrschaft und die Träger Deiner Herrlichkeit auf den Sitz Deiner Göttlichkeit setzen kann.
Ich sage Dir einen Dank, der den morschen Baum durch den heiligen Odem Deiner Gunst gute Früchte tragen lassen und die Leiber aller Wesen mit den sanften Winden Deiner überirdischen Gnade wiederbeleben kann.
Ich sage Dir einen Dank, der bewirken kann, daß die Zeichen Deiner erhabenen Einzigkeit aus dem Himmel Deiner heiligen Einheit herniedergesandt werden.
Ich sage Dir einen Dank, der alle Dinge die Wirklichkeiten Deiner Erkenntnis und das Wesen Deiner Weisheit lehren kann und die armseligen Kreaturen von den Toren Deiner Barmherzigkeit und Deiner freigebigen Gunst nicht ausschließt.
Ich sage Dir einen Dank, der alle im Himmel und auf Erden durch die Schätze Deines allgenügenden Reichtums befähigen kann, auf alles Erschaffene zu verzichten, und der allem Erschaffenen helfen kann, den Gipfel Deiner allmächtigen Gunst zu erreichen.
Ich sage Dir einen Dank, der den Herzen der heiß Dich Liebenden beistehen kann, in die Sphären der Nähe zu Dir und der Sehnsucht nach Dir emporzufliegen, und der das Licht der Lichter im Lande 'Iráq entfachen kann.
Ich sage Dir einen Dank, der die Dir Nahen von allem Erschaffenen loslösen und sie dem Throne Deiner Namen und Deiner Eigenschaften nahebringen kann.
Ich sage Dir einen Dank, der Dich veranlassen kann, alle Sünden und Vergehen zu verzeihen, die Bedürfnisse der Gläubigen aller Religionen zu erfüllen und den Duft der Vergebung über die ganze Schöpfung zu verströmen.
Ich sage Dir einen Dank, der den Deine Einheit Erkennenden die Kraft geben kann, zu den Höhen Deiner Liebe emporzusteigen, und den Dir Ergebenen die Fähigkeit, sich zum Paradiese Deiner Gegenwart zu erheben.
Ich sage Dir einen Dank, der die Wünsche aller, die Dich suchen, befriedigen und die Ziele aller, die Dich erkennen, verwirklichen kann.
Ich sage Dir einen Dank, der alle Gefühle der Begrenzung aus den Menschenherzen tilgen und ihnen die Zeichen Deiner Einheit aufprägen kann.
Ich sage Dir einen Dank wie den[], womit Du seit Ewigkeit Dein eigenes Selbst verherrlichst und es über alle Gefährten, Nebenbuhler und Vergleiche erhebst, o Du, der Du die Himmel der Gnade und der Gabenfülle, die Reiche der Herrlichkeit und der Majestät in Händen hältst!
Gelobt sei Dein Name, o Herr, mein Gott und mein Meister! Du bezeugst und siehst und weißt, was in Deinen Tagen über Deine Geliebten gekommen ist: die fortgesetzten Prüfungen, die aufeinanderfolgenden Trübsale, die unaufhörlichen Leiden, die auf Deine Erwählten herniedergesandt sind. Ihre Lage ist derart, daß ihnen die Erde zu eng ist; allenthalben sind sie umzingelt von den Zeugnissen Deines Zornes und den Zeichen der Furcht vor Dir; die Tore Deiner Barmherzigkeit und Gnade sind ihnen verschlossen, der Garten ihrer Herzen ist der üppigen Schauer Deiner Gunst und Deiner Gabenfülle beraubt. Willst Du denen, die Dich lieben, o mein Gott, die Wunder Deiner Überlegenheit und Deines Triumphes vorenthalten? Willst Du, o mein Geliebter, die Hoffnungen zerschlagen, welche die Dir Ergebenen auf Deine mannigfachen Gnadengaben setzen? Willst Du sie, die Dich anerkennen, o mein Meister, den Ufern Deiner geheiligten Erkenntnis fernhalten, oder willst Du ihre Herzen nicht mehr netzen mit den Regenschauern Deiner allüberragenden Gunst? Nein, bewahre! Deine Herrlichkeit ist mein Zeuge! Ich bezeuge in diesem Augenblick, daß Deine Barmherzigkeit alles Erschaffene übersteigt, daß Deine Gnade alle im Himmel und auf Erden umfängt. Seit Ewigkeit stehen die Tore Deiner Großmut vor den Angesichtern Deiner Diener offen, wehen die zarten Winde Deiner Gnade über die Herzen aller Geschöpfe, regnen die strömenden Wasser Deiner Gabenfülle hernieder auf Dein Volk und auf die Bewohner Deines Reiches.
Ich weiß gar wohl: Du zögerst Deinen offenbaren Triumph im Reiche der Schöpfung hinaus durch Dein Wissen, das die Geheimnisse Deines Ratschlusses, aber auch das umfaßt, was hinter den Schleiern Deiner unwiderruflichen Absicht verborgen ist, damit auf diese Weise die, welche unter den Schatten Deiner überragenden Barmherzigkeit getreten sind, geschieden seien von denen, die hoffärtig mit Dir umgehen und Deiner Gegenwart den Rücken kehren zu einer Zeit, da Du Deine erhabenste Schönheit offenbarst.
So bist Du erhaben, unermeßlich erhaben, o mein Geliebter! Da Du in Deinem Reiche Deine Geliebten von Deinen Feinden scheidest, da Du Dein gewichtiges Zeugnis und Deinen unfehlbaren Beweis für alle im Himmel und auf Erden erbringst, so habe denn Mitleid mit denen, die in Deinem Lande zu Fall gebracht sind durch das, was ihnen auf Deinem Pfade widerfährt. Erhebe sie durch die Gewalt Deiner Macht und die Kraft Deines Willens, o mein Gott, und richte sie auf, damit sie Deine heilige Sache durch Deine allmächtige Souveränität, Deine allmächtige Absicht verkünden.
Ich schwöre bei Deiner Herrlichkeit! Wenn ich Deine Überlegenheit dartue, ist es meine einzige Absicht, Deine heilige Sache zu preisen und Dein Wort zu verherrlichen. Zögertest Du, Deinen Sieg herniederzusenden und Deine Macht zu zeigen, so bin ich gewiß, daß die Zeichen Deiner Souveränität in Deinem Land alsbald untergingen und die Zeugnisse Deiner Herrschaft in all Deinen Gebieten ausgelöscht würden.
Meine Brust ist eng, o mein Gott, und rings umgeben mich Kummer und Sorge; denn ich höre unter Deinen Dienern allerhand Lob außer Deinem wundersamen Lobpreis und erblicke in Deinem Volke die Zeichen aller Dinge, nur nicht die Beweise dessen, was Du ihnen durch Dein Geheiß geboten, durch Deinen souveränen Willen bestimmt und durch Deinen weltverwandelnden Ratschluß auferlegt hast. So weit sind sie von Dir abgeirrt, daß sie sich die Finger in die Ohren stecken, kritteln und höhnen, wenn einer Deiner Geliebten ihnen die wunderbaren Zeichen Deiner Einheit und die juwelengleichen Worte darbringt, die Deine überragende Einzigkeit bezeugen. All dies hast Du durch Deine allumgreifende Souveränität verfügt und in Deiner allmächtigen Überlegenheit vorausgesehen.
Verherrlicht, unermeßlich verherrlicht bist Du, o mein Meister! So schaue denn auf die Herzen, die aus Liebe zu Dir von den Pfeilen Deiner Feinde durchbohrt sind, und die Häupter, die auf Speeren einhergetragen wurden, Deine heilige Sache zu erhöhen und Deinen Namen zu verherrlichen. Habe Mitleid mit diesen Herzen, die vom Feuer Deiner Liebe verzehrt sind, geprägt von Leiden, wie nur Du sie kennst.
Aller Preis und alle Ehre seien Dir, o mein Gott! Du weißt sehr wohl, was sich in Deinen Tagen seit zwanzig Jahren ereignet hat und bis zu dieser Stunde weiter ereignet. Kein Mensch kann ermessen, keine Zunge erzählen, was in dieser langen Zeit über Deine Auserwählten gekommen ist. Kein Obdach konnten sie finden, keine Zuflucht, sicher darin zu wohnen. So wende denn, o mein Gott, ihre Furcht in die Beweise Deines Friedens und Deiner Sicherheit, ihre Erniedrigung in Deine souveräne Herrlichkeit, ihre Armut in Deinen allgenügenden Reichtum, ihre Not in die Wunder Deiner vollkommenen Ruhe. Gewähre ihnen den Duft Deiner Macht und Deiner Barmherzigkeit, sende in Deiner wundersamen Gnade auf sie die Fähigkeit hernieder, auf alles zu verzichten außer Dir und sich loszulösen von allem außer Dir, damit die Souveränität Deiner Einzigkeit sich erweise, die Überlegenheit Deiner Gunst und Deiner Gabenfülle dargetan werde.
Willst Du nicht die Tränen sehen, o mein Gott, die Deine Geliebten vergießen? Willst Du Dich nicht der Augen erbarmen, o mein Geliebter, die getrübt sind durch die Trennung von Dir, durch das Ausbleiben der Zeichen Deines Sieges? Willst Du nicht in die Herzen schauen, o mein Meister, welche die Taube der Sehnsucht nach Dir und der Liebe zu Dir mit ihren Flügelschlägen getroffen hat? Bei Deiner Herrlichkeit! So zugespitzt hat sich die Lage, daß den Herzen Deiner Auserwählten die Hoffnung fast entschwunden ist und der Odem der Verzweiflung sie ergreifen will ob alledem, was in Deinen Tagen über sie gekommen ist.
So sieh mich denn, o mein Gott, wie ich vor mir selbst zu Dir fliehe, wie ich mein eigenes Sein verlasse, um zum Lichtglanz Deines Seins zu gelangen, wie ich alles aufgebe, was mich von Dir fernhält und mich Dein vergessen läßt, um den Hauch Deiner Gegenwart und Deines Gedenkens zu atmen. Schau, wie ich den Staub der Stadt Deiner Vergebung und Deiner Großmut betrete, wie ich im Vorhof Deiner überragenden Barmherzigkeit wohne, wie ich Dich anflehe durch die Souveränität Dessen, der Dein Gedenken ist, erschienen im Gewande Deiner reinsten, erhabensten Schönheit: Sende im Laufe dieses Jahres auf Deine Geliebten hernieder, was ihnen die Kraft gibt, alle außer Dir zu entbehren, und die Freiheit, Deinen souveränen Willen, seine Beweise und seine allunterwerfende Absicht anzuerkennen, so daß sie nur noch suchen, was Du kraft Deines Befehls für sie wünschtest, und nur erstreben, was Du durch Deinen Willen für sie ersehntest. Heilige alsbald ihre Augen, o mein Gott, damit sie Deiner Schönheit Licht erschauen, und reinige ihre Ohren, daß sie den Liedern der Taube Deiner überragenden Einzigkeit lauschen. Dann überflute ihre Herzen mit den Wundern Deiner Liebe, behüte ihre Zungen, eines anderen als Dein zu gedenken, und beschütze ihre Angesichter vor jedem Anblick außer dem Deinen. Du hast die Macht zu tun, was Dir gefällt. Du bist wahrlich der Allmächtige, der Helfer in Gefahr, der Selbstbestehende.
Beschütze ferner, o mein Geliebter, durch Deine Liebe zu ihnen und durch die Liebe, die sie für Dich hegen, diesen Diener, der alles für Dich opfert, was Du ihm auf dem Pfade Deiner Liebe und Deines Wohlgefallens gegeben; bewahre ihn vor allem, was Du verabscheust und was ihn hindert, das Königszelt Deiner heiligen Souveränität zu betreten und zum Thronsitz Deiner überragenden Einzigkeit zu gelangen. Zähle ihn sodann, o mein Gott, zu denen, die sich durch nichts in der Welt davon abhalten lassen, Deine Schönheit zu schauen oder über die wundersamen Zeugnisse Deines ewigen Schöpfertums nachzusinnen, so daß er niemandem sich zugeselle als Dir, keinem sich zuwende außer Deinem Selbst, in allem, was Du in den Reichen von Erde und Himmel erschaffen hast, nur Deine wundersame Schönheit und die Offenbarung Deines strahlenden Antlitzes erblicke und so tief im wogenden Meer Deiner allbeherrschenden Vorsehung, in der brandenden See Deiner heiligen Einheit untertauche, daß er jedes Gedenken vergißt außer dem Gedenken Deiner überragenden Einzigkeit und aus seiner Seele die Spuren aller bösen Gedanken verbannt, o Du, der Du die Reiche aller Namen und Eigenschaften in Händen hältst!
Gelobt sei Dein Name, o Du Ziel meiner Sehnsucht! Ich schwöre bei Deiner Herrlichkeit! So groß ist mein Wunsch nach vollständiger Loslösung, daß ich mich weigerte, die in den Gemächern der Keuschheit verborgenen Angesichter, deren Schönheit Du vor dem Blick aller Geschöpfe heiligtest, anzuschauen, wenn sie vor mir erschienen, selbst wenn sie sich in der ganzen Herrlichkeit Deiner strahlenden, Deiner unvergleichlichen Schönheit offenbarten. Vielmehr würde ich sie nur anblicken, um die Geheimnisse Deiner Schöpferkraft zu erkennen, weil diese Geheimnisse denen, die Dir nahe sind, den Sinn verwirren und denen, die Dich anerkennen, Scheu einflößen. Durch Deine Kraft und Deine Gewalt schwänge ich mich auf zu solchen Höhen, daß nichts die Macht hätte, mich von den mannigfachen Beweisen Deiner überragenden Herrschaft abzuhalten, und keine irdische Vorstellung mich von den Offenbarungen Deiner göttlichen Heiligkeit ausschließen könnte.
Herrlich, unermeßlich herrlich bist Du, o mein Gott, mein Geliebter, mein Meister, meine Sehnsucht! Zerschlage nicht die Hoffnung dieses Elenden, zu den Ufern Deiner Herrlichkeit zu gelangen, beraube dieses armselige Geschöpf nicht Deines unermeßlichen Reichtums und vertreibe diesen Bittsteller nicht von den Toren Deiner Gnade, Deiner Großmut und Deiner Gaben. So habe denn Erbarmen mit dieser armen, verlassenen Seele, die keinen Freund sucht außer Dir, keinen Gefährten neben Dir, keinen Tröster als Dich, keinen Geliebten außer Dir, kein Verlangen als Dich.
Wirf auf mich, o mein Gott, die Lichtstrahlen Deiner Barmherzigkeit, vergib meine Vergehen und die Vergehen derer, die Dir teuer sind, Vergehen, die sich zwischen uns und die Offenbarung Deines Triumphes und Deiner Gnade stellen. Tilge unsere Sünden, die unsere Angesichter vom Sonnenglanz Deiner Gunst ausschließen. Mächtig bist Du zu tun nach Deinem Wohlgefallen. Du befiehlst, was Du willst; niemand darf in Frage stellen, was Du durch die Macht Deiner Souveränität wünschest, und niemand kann vereiteln, was Du kraft Deines unwiderruflichen Ratschlusses verordnest. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Allmächtigen, dem Machtvollsten, dem Ewiglebenden, dem Mitleidvollsten.
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